Die Wiedertäufer - Friedrich Dürrenmatt - E-Book

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Friedrich Dürrenmatt

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Beschreibung

»Johann Bockelson, Schneidergesell, Mitglied eines dramatischen Vereins, Wanderprediger und Prophet der Wiedertäufer, gestorben auf eine grausame und gewalttätige Weise zu Münster in Westphalen am 22. Januar 1536.« Aus einer beiläufigen Textstelle seines früheren Stückes Es steht geschrieben gewann Dürrenmatt das komische Potential für ein neues Stück.

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Friedrich Dürrenmatt

Die Wiedertäufer

Eine Komödie in zwei Teilen Urfassung

Diogenes

Allgemeine Anmerkung zu der Endfassung 1980 meiner Komödien

Es ging mir, im Gegensatz zu den verschiedenen Fassungen, die vorher einzeln im Arche-Verlag erschienen sind, bei den Fassungen für die Werkausgabe nicht darum, die theatergerechten, das heißt die gestrichenen Fassungen herauszugeben, sondern die literarisch gültigen. Literatur und Theater sind zwei verschiedene Welten: Außer den Komödien, die ich nur für die Theater schrieb, Play Strindberg und Porträt eines Planeten, die Übungsstücke für Schauspieler darstellen und die ich als Regisseur schrieb, gebe ich im Folgenden – die ersten Stücke tastete ich nicht an – die dichterische Fassung wieder, eine Zusammenfassung verschiedener Versionen.

F.D.

Die Wiedertäufer

Eine Komödie in zwei Teilen Urfassung

An Ernst Schröder

Personen

Die Fürsten:

Kaiser Karl V.

Kardinal

Franz von Waldeck, Fürstbischof von Minden, Osnabrück und Münster

Kurfürst

Landgraf von Hessen

Der Kanzler

Die Täufer:

Jan Matthison

Bernhard Rothmann

Bernhard Krechting

Staprade

Vinne

Klopriss

Johann Bockelson von Leyden

Das Volk von Münster:

Knipperdollinck

Judith, seine Tochter

Der Mönch

Wache

Heinrich Gresbeck, Sekretär des Bischofs

Elisabeth Roede, Schauspielerin

Metzger

Gemüsefrau

Kesselflicker Langermann

Frau Langermann

Schuster Friese

Frau Friese

ihre Töchter

Helga

Gisela

Veronika von der Recke, Äbtissin

Divara, Matthisons Frau

Kruse

Henker

Täuferinnen

Die Landsknechte:

Ritter Johann von Büren

Ritter Hermann von Mengerssen

1. Landsknecht

2. Landsknecht

Geschrieben 1966/67

Uraufführung im Schauspielhaus Zürich am 16. März 1967

Teil I

1.Münster in Westfalen wird bekehrt

In der Stadt. Ägidiitor.

Matthison, Rothmann, Krechting, Bockelson, Vinne, Klopriss und Staprade, zerlumpte Propheten der Täufer, betreten mit ihrer Habe Münster in Westfalen.

MATTHISON

Gott verhüllte sein Antlitz

Da verließ das Tier mit den sieben Köpfen seine Höhle

Vom Geklirr seiner Schwingen erbebten Himmel und Erde

BOCKELSON

Herr, Herr, laß uns nicht gänzlich im Stiche!

ROTHMANN

Der Papst, der Kaiser, der Fürst, der Lutheraner, der Kaufmann, der Richter und der Landsknecht

Stahlen dem Volk zuerst das Land, dann das Vieh und endlich den Leib

KRECHTING

Zu den wilden Tieren im Wald, zu den Fischen, zu den Vögeln und zu den Weibern und Töchtern der Armen

Sprachen sie: Ihr seid unser

BOCKELSON

Herr, Herr, deine Feinde verspotten dich!

STAPRADE

Sie prägten Münzen und nahmen Zinsen und Zinsen von den Zinsen

VINNE

Sie machten Gesetze

Die Mächtigen vor den Ohnmächtigen zu schützen

KLOPRISS

Die Reichen vor den Armen, die Satten vor den Hungrigen

BOCKELSON

Herr, Herr, blicke nieder auf unser Elend!

MATTHISON

Sie beteten Götzen an, die sie Heilige nannten, und verbreiteten Irrlehren jeglicher Art

Damit das Volk unwissend bleibe und gefügig ihrer Willkür

BOCKELSON

Herr, Herr, erleuchte uns!

ROTHMANN

Da rebellierten die Bauern und ergriffen die Waffen

Doch die Landsknechte der Fürsten waren mächtiger denn das arme Volk

BOCKELSON

Herr, Herr, erbarme dich unser!

KRECHTING

Die Leichen der Bauern verstopften die Flüsse und hingen in den Ästen der Bäume

STAPRADE

Die Totenvögel mästeten sich

Sie wurden feiß wie die Säue, daß sie nicht mehr fliegen konnten

BOCKELSON

Herr, Herr, in tiefster Not schrei ich zu dir!

MATTHISON

Da erbarmte sich der Herr der Bedrängten!

BOCKELSON

Jauchzet!

KLOPRISS

Er erhöhte, was erniedrigt worden war

BOCKELSON

Singet!

VINNE

Er machte wissend uns Unwissende

BOCKELSON

Preiset!

ROTHMANN

Er schickte uns aus, seine Propheten

Das Volk zu erlösen aus seiner Knechtschaft

Nicht durch die Waffen der Gewalt, sondern durch das Schwert des Geistes

BOCKELSON

Lobet den Herrn!

MATTHISON

Wir Täufer sind reinen Leibes

Wir haben die Sünden von uns geworfen wie der Bräutigam die Kleider von sich wirft, wenn die Nacht seiner Hochzeit gekommen

Wir sind getauft, wie Johannes es tat mit dem Gott

Wir sind friedfertig, und unsere Waffe ist das Gebet

BOCKELSON

Buße, tut Buße, bekehret euch!

ALLE

Buße, tut Buße, bekehret euch!

ROTHMANN

Zum Zeichen seines Bundes verhieß uns der Herr eine Stadt

Gesegnet sei Münster in Westfalen, das uns umgibt in der Morgensonne

BOCKELSON

Gesegnet!

KRECHTING

Bald werden dir die letzten Ungläubigen entfliehen

Der Bischof wird dich mit seinen Kebsweibern und Lustknaben verlassen

Und die erbärmlichen Lutheraner werden dir entweichen wie Aussätzige!

BOCKELSON

Fluch ihnen! Fluch!

ALLE

Fluch ihnen! Fluch!

MATTHISON

In deinen Mauern, Münster, wird uns ein neues Jerusalem erstehen

BOCKELSON

Halleluja!

MATTHISON

Wir werden sein tausend mal tausend und zehnmal hunderttausend

Ein großes Volk, das weder Reiche noch Arme kennt

Noch Mächtige und Ohnmächtige

BOCKELSON

Hosianna!

MATTHISON

Dann endlich wird der Tag kommen, der verheißen ist

Ein neuer Himmel wird sein und eine neue Erde

Wir werden eins sein mit ihm, der wiedergeboren ist in uns

BOCKELSON

Amen!

MATTHISON

Brüder, ich nehme als Prophet der Täufer im Namen des Herrn von der Stadt Münster Besitz. Verteilen wir uns, evangelisieren wir auf den Plätzen und in den Straßen, verkünden wir unsere heilige Lehre überall, das Reich Gottes in diesen Mauern zu errichten. Ehre sei Gott in der Höhe!

DIE ANDERN

Ehre sei Gott in der Höhe!

Matthison, Krechting, Rothmann, Vinne, Klopriss, Staprade ab.

BOCKELSON

Es gilt. Erzittere, Münster in Westfalen!

Klettert in einen Mistkarren.

BOCKELSON

Komme Volk! Du sollst von meiner Rednergabe verschlungen werden wie von einem brüllenden Löwen.

Kesselflicker Langermann und Schuster Friese treten auf.

FRIESE

Es ist ein frischer Morgen und ein Haufen Dreck und Staub am Boden.

LANGERMANN

Lutum und pulvis. Ich habe studiert.

FRIESE

Langermann, Ihr gabt Euch Mühe, Kesselflicker zu werden.

LANGERMANN

Ich mußte das Studium aufgeben, Schuster Friese. Ich höre Stimmen.

FRIESE

Das hören heute viele.

LANGERMANN

Es ist immer was im Kopf. Wie ein Stern oder wie ein Baum mit Ästen, Früchten und Blättern, versteht Ihr?

FRIESE

Nein!

LANGERMANN

Das macht das Rappeln.

Stutzt. Bockelson schnarcht.

LANGERMANN

Hört Ihr?

FRIESE

Rappelt’s?

LANGERMANN

Es schnarcht.

FRIESE

Wache! Da liegt einer im Karren und schläft.

Eine Wache tritt auf.

WACHE

Der Mann wird arretiert. Artikel 24: Gegen die Völlerei. Der Mann ist voll. Artikel 29: Gegen den Aufenthalt an unanständigen Orten. Ein Mistkarren ist ein unanständiger Ort.

BOCKELSON

Ehre sei Gott in der Höhe!

LANGERMANN

Je!

WACHE

Ihr seid arretiert.

BOCKELSON

Wo bin ich, ihr Leute?

FRIESE

Vor meinem Hause beim Ägidiitor.

BOCKELSON

Ich meine, in welcher Stadt?

LANGERMANN

Je!

FRIESE

Er weiß nicht, wo er ist.

WACHE

Ihr seid in Münster in Westfalen.

BOCKELSON

In welcher Zeit nach Christi Geburt?

LANGERMANN

Je!

FRIESE

Er weiß auch die Zeit nicht.

WACHE

Wir zählen das Jahr 1533.

BOCKELSON

Herr, ich danke dir, daß du so an mir getan!

Breitet die Arme aus.

WACHE

Name?

BOCKELSON

Johann Bockelson.

WACHE

Herkunft?

BOCKELSON

Von vornehmer Herkunft. Ich bin der natürliche Sohn des Dorfschulzen Bockel von Grevenhagen.

WACHE

Herkommend?

BOCKELSON

Aus Leyden in den Niederlanden.

WACHE

Beruf?

BOCKELSON

Zuerst war ich Schneidergeselle, dann Schankwirt, darauf Inhaber eines bescheidenen, aber anständigen Bordells, später Mitglied der Kammer der Rhetoriker, Verfasser einiger Schwänke und endlich Schauspieler.

LANGERMANN

Je!

FRIESE

Ein Schauspieler.

WACHE

Beruf: Vagant.

BOCKELSON

Ich spielte in den Reichsstädten und Residenzen Deutschlands die großen Heldenrollen der Weltliteratur und sprach sogar Seiner Exzellenz, dem Bischof von Minden, Osnabrück und Münster in Westfalen, Fürst von Waldeck, in seiner Sommerresidenz Iburg vor.

WACHE

Nach Eurem Zustande zu schließen, seid Ihr nicht engagiert worden.

BOCKELSON

Seine Exzellenz fiel mir nach dem Vorsprechen begeistert um den Hals, doch wie ich den armen König Ödipus spielen sollte und in der Hauptprobe gerade ausgerufen hatte:

Weh! Weh!

Ach Unseliger ich! Ach! Ach!

Wohin trägt mich mein Fuß?

Wohin verweht meine Stimme?

Wohin, ach wohin

Verschlägt das Schicksal mich!

erscholl Gottes Stimme so mächtig vom Himmel herab, daß die ganze Sommerresidenz erzitterte.

LANGERMANN

Vox Dei. Ich bin in der Theologie bewandert.

BOCKELSON

Täufer! Werde Täufer! befahl die Stimme, und ich ließ mich taufen.

WACHE

Konfession: Wiedertäufer.

BOCKELSON

Ich hoffe, daß auch ihr diesem Glauben angehört.

FRIESE

Ich bin Schuster.

LANGERMANN

Ich habe das Rappeln.

WACHE

Ich muß Euch arretieren. Das Gesetz ist das Gesetz. Ihr seid dagelegen in Völlerei.

BOCKELSON

Ich war nicht betrunken, mein Freund, ich war ohnmächtig.

LANGERMANN

Animus eum reliquit. Ich habe auch Medizin studiert.

WACHE mißtrauisch

Ohnmächtig?

BOCKELSON

Vor einer halben Stunde predigte ich in den Straßen der Stadt Rotterdam.

WACHE streng

Rotterdam ist sechs Tagereisen entfernt.

BOCKELSON

Exakt.

WACHE

Ihr wäret in einer so kurzen Zeitspanne von wenigen Minuten aus Rotterdam nach Münster in Westfalen gekommen?

BOCKELSON

Der Erzengel Gabriel trug mich durch die Lüfte.

FRIESE

Durch die Lüfte?

BOCKELSON

Und zwar in einer derart sausenden Geschwindigkeit, daß wir ins Jahr 1533zurückgeflogen sind, denn wir zählten schon das Jahr 1534, als wir in Rotterdam predigten.

LANGERMANN

Magie. Faustus, Paracelsus, Agrippa –

BOCKELSON

Wir schwebten eben über Münster, als den Erzengel die Morgensonne blendete. Er schneuzte und ließ mich in diesen Karren fallen, wo ihr mich ohnmächtig aufgefunden habt.

FRIESE

Schneuzt ein Erzengel denn auch?

BOCKELSON

Es ist dies ein sanftes und wohltönendes Getöse, einem Glockendreiklang nicht unähnlich, von einer rhythmischen Erschütterung des Leibes begleitet, wobei der Erzengel beide Arme auszubreiten liebt.

LANGERMANN

Je!

WACHE

Weiß der Teufel, was sich der Erzengel Gabriel dachte, als er ausgerechnet Euch nach Münster in Westfalen trug.

BOCKELSON

Der Himmel hat Großes mit mir Unwürdigem vor, mein Freund. Die Täufer werden mich zu ihrem König wählen, der Kaiser wird mir seine Krone anbieten, der Papst von Rom nach Münster nackten Fußes wandeln, den Saum meines Mantels zu lecken, und Gott, auf seinem heiligen Richterthrone, wird mich zum Herrn der Erde erheben!

Knipperdollinck und seine Tochter Judith treten auf, beide in reicher Kleidung.

WACHE

Platz dem Bürgermeister Bernhard Knipperdollinck.

KNIPPERDOLLINCK

Nach den kummervollen Nächten voll Seufzern der Reue und voll Furcht vor der ewigen Verdammnis, voll Skrupel über Handlungen, zu denen mich der Tag und das Geschäft zwingt, liebe ich diesen täglichen Gang aufs Rathaus früh am Morgen.

JUDITH

Du hast Sorgen, Vater.

KNIPPERDOLLINCK

Kümmere dich nicht darum, mein Kind. Nach dem Tode deiner Mutter bin ich ein alter Mann geworden, Gespinsten zugeneigt und grüblerischen Gedanken.

BOCKELSON

Heil dir, Lutheraner, der du wandelst in deiner Gnade und in deinem kostbaren Pelz, eine goldene Kette auf dem Bauch und eine Tochter am Arm, keusch und wohlerzogen!

KNIPPERDOLLINCK

Wer ist dieser Mann?

WACHE

Ein Schauspieler.

JUDITH

Laß uns weitergehen, Vater.

KNIPPERDOLLINCK

Er ist in Lumpen.

WACHE

Er behauptet, ein großer Prophet der Täufer zu sein, und ein Engel habe ihn hergeflogen.

KNIPPERDOLLINCK

Warum verspottest du mich, Täufer?

BOCKELSON

Warum verfolgst du mich, Bürgermeister?

KNIPPERDOLLINCK

Ich verfolge die Täufer nicht, ich dulde sie.

BOCKELSON

Ach, daß du kalt oder warm wärest! Weil du aber lau bist und weder kalt noch warm, spricht der Herr, werde ich dich ausspeien aus meinem Munde.

KNIPPERDOLLINCK

Was willst du von mir?

BOCKELSON

Ich will von deinem Brot und ich will von deinem Wein. Ich will ein Kleid für meinen Leib und ein Bett für meinen Schlaf. Ich will von deinem Gold und ich will von deiner Macht.

KNIPPERDOLLINCK

Du forderst viel.

BOCKELSON

Ich biete mehr.

KNIPPERDOLLINCK

Das wäre?

BOCKELSON

Könnte es nicht sein, daß ich dir die ewige Seligkeit verschaffe?

Schweigen.

KNIPPERDOLLINCK

Ich gewähre dir, was du verlangst. Ich werde dich empfangen wie einen König. Komm, mein Kind.

Knipperdollinck mit Tochter ab.

BOCKELSON

Nun?

LANGERMANN

Je!

FRIESE

War das ’ne Einladung!

BOCKELSON

Meine Weltherrschaft nimmt ihren Lauf!

WACHE

Ich arretiere Eure Gnaden besser nicht.

BOCKELSON

Es ist noch früh am Morgen, meine Guten – ich bitte den Karren in den Schatten zu schieben und mich noch ein wenig schlafen zu lassen.

WACHE

Zu Befehl, Euer Gnaden.

Schiebt den Karren mit Bockelson hinaus. Friese folgt.

LANGERMANN

Er hört Stimmen. Ich höre Stimmen. Ich werde auch Prophet.

2.Der Bischof muß die Stadt verlassen

Im bischöflichen Palast.

Heinrich Gresbeck rollt den Bischof herein.

BISCHOF

Ich bin der Bischof von Minden, Osnabrück und Münster in Westfalen

Fürst Franz von Waldeck

99 Jahre 9 Monate und 9 Tage alt

Ich bin an beiden Beinen gelähmt, und dies seit einem Jahrzehnt

Wie es bisweilen bei Leuten meines Alters vorkommt

Ich spreche fließend Latein und Griechisch und liebe Homer und Lukian

Doch am liebsten sind mir die nichtsnutzigen Komödien

Meine Theatertruppe ist die beste und teuerste im Heiligen Römischen Reiche Deutscher Nation

Das Possenspiel unseres Lebens

Das mühsame Herumstolpern auf der Flucht vor der Wahrheit und auf der Suche nach ihr

Wird auf den Brettern leicht, ein Tanz, ein Gelächter, ein wohliger Schauer

Mitspieler in Wirklichkeit, verstrickt in Schuld, Mitwisser von Verbrechen

Brauchen wir die Täuschung loser Stunden Zuschauer nur zu sein

Heinrich Gresbeck bringt das Abendbrot. Ein Teller Suppe, ein Stück Brot, ein Glas Wein.

BISCHOF

Mein Sekretär, der einsilbige und verschlossene Kerl, der mich bedient

Heißt Heinrich Gresbeck

Der einzige, der mir noch treu geblieben ist

Aber ich höre Schritte

Es ist Bernhard Knipperdollinck, der reiche Mann