Die wilden Schwäne - Hans Christian Andersen - E-Book

Die wilden Schwäne E-Book

Hans Christian Andersen

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Beschreibung

Kann die Prinzessin ihre Brüder retten?Um ihren von der bösen Stiefmutter in Schwäne verwandelten elf Brüdern zu helfen, folgt die Prinzessin dem Rat einer Fee: Sie webt aus Brennnesseln Hemden für ihre Geschwister und schweigt – der einzige Weg, sie wieder in Menschen zu verwandeln. Selbst als sie fast auf dem Scheiterhaufen landet, hält sie an ihrem Plan fest... Die kleine Meerjungfrau, das hässliche Entlein und der standhafte Zinnsoldat: Hans Christian Andersen schuf mit seinen phantasievollen Geschichten Figuren, die noch heute jeder kennt. Dabei beschränkte er sich nicht auf die üblichen Themen, sondern verhalf auch unbelebten Gegenständen zum Leben. Seinem unverwechselbaren Stil, geprägt von Wortspielen und Lautmalerei, können nicht nur Kinder etwas abgewinnen!

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Seitenzahl: 29

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Hans Christian Andersen

Die wilden Schwäne

Saga

Die wilden Schwäne ÜbersetzerJulius Reuscher Coverbild / Illustration: Shutterstock Copyright © 1838, 2019 Hans Christian Andersen und SAGA Egmont All rights reserved ISBN: 9788726372540

1. Ebook-Auflage, 2019

Format: EPUB 2.0

Dieses Buch ist urheberrechtlich geschützt. Kopieren für gewerbliche und öffentliche Zwecke ist nur mit Zustimmung von SAGA Egmont gestattet.

SAGA Egmont www.saga-books.com und Lindhardt og Ringhof www.lrforlag.dk

– a part of Egmont www.egmont.com

Die wilden Schwäne.

Weit von hier, da, wohin die Schwalben fliegen, wenn wir Winter haben, wohnte ein König, der elf Söhne und eine Tochter, Elisa, hatte. Die elf Brüder waren Prinzen, sie gingen mit dem Stern auf der Brust und dem Säbel an der Seite in die Schule; sie schrieben mit Diamantgriffeln auf Goldtafeln und lernten ebenso gut auswendig, als sie lasen; man konnte sogleich hören, dass sie Prinzen waren. Die Schwester Elisa sass auf einem kleinen Schemel von Spiegelglas und hatte ein Bilderbuch, welches für das halbe Königreich gekauft war.

O, die Kinder hatten es gut, aber so sollte es nicht immer bleiben!

Ihr Vater, der König über das ganze Land war, verheiratete sich mit einer bösen Königin, die den Kindern gar nicht gut war. Schon am ersten Tage konnten sie es recht gut merken. In dem ganzen Schlosse war grosse Pracht, und da spielten die Kinder „Besuch“; aber anstatt sie sonst all’ den Kuchen und die gebratenen Äpfel erhielten, die nur zu habent waren, gab die neue Königin ihnen nur Sand in einer Teetasse, und sagte, sie könnten tun, als ob es etwas wäre.

Die Woche darauf brachte sie die kleine Elisa auf das Land zu einem Bauernpaar, und lange währte es nicht, da redete sie dem König so viel von den Prinzen vor, dass er sich gar nicht um sie bekümmerte.

„Fliegt hinaus in die Welt und helft euch selbst!“ sagte die böse Königin; „fliegt als grosse Vögel ohne Stimme!“ Aber sie konnte es doch nicht so schlimm machen, wie sie gern wollte; sie wurden elf herrliche Schwäne. Mit einem sonderbaren Schrei flogen sie aus den Schlossfenstern hinaus über den Park und den Wald dahin.

Es war noch ganz früh am Morgen, als sie da vorbeikamen, wo die Schwester Elisa in der Stube des Landmanns lag und schlief. Hier schwebten sie über dem Dache, drehten ihre langen Hälse und schlugen mit den Flügeln, aber niemand hörte oder sah es. Sie mussten wieder weiter, hoch gegen die Wolken empor, hinaus in die weite Welt; da flogen sie nach einem grossen Wald, der sich gerade bis an den Strand des Meeres erstreckte.

Die kleine Elisa stand in der Stube des Landmannes und spielte mit einem grünen Blatte, anderes Spielzeug hatte sie nicht. Sie stach ein Loch in das grüne Blatt, sah hindurch gegen die Sonne empor, und da war es gerade, als sähe sie ihrer Brüder klare Augen, und jedesmal wenn die warmen Sonnenstrahlen auf ihre Wangen schienen, gedachte sie aller ihrer Küsse.