Die Wunderwelt der Kräuter - Stefanie Hertel - E-Book
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Die Wunderwelt der Kräuter E-Book

Stefanie Hertel

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Beschreibung

Beleben, erneuern, beruhigen - die faszinierende Kraft der Kräuter Star auf der Showbühne, Kräuterhexe im Herzen: Mit ihrem Charme und ihrer Musik erobert Stefanie Hertel die Herzen eines Millionenpublikums, ohne ihre Wurzeln jemals zu vergessen. Ihre Liebe zur Natur und Kräutern hat sie von ihrer Großmutter Erna geerbt. In diesem ganz persönlichen Kräuterbuch verrät die Sängerin, Entertainerin und Moderatorin ihre besten Kräuter-Rezepte zum Heilen und Genießen, die in ihrer Familie von Generation zu Generation weitergegeben werden. Von Omas Ringelblumensalbe bei Hautausschlägen über die Holunderbeerensuppe bei grippalen Infekten bis zu den Bärlauch-Gnocchi. Stefanie Hertel weiß: Der beste Arzt ist die Natur und sie gibt persönliche Tipps aus ihrer Natur-Hausapotheke weiter. Ein Muss für alle Fans und Kräuterliebhaber! -  Stefanie Hertel ganz persönlich: Einblicke in ihre Familiengeschichte und die Traditionen der Kräuterverwendung -  Von heilsam bis lecker: Mit diesen gelingsicheren Rezepten der Familie Hertel klappt der Einstieg in die Welt der Kräuter -  Die Kraft der Natur nutzen für ein bewusstes und gesundes Leben

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Seitenzahl: 169

Veröffentlichungsjahr: 2024

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Impressum

© eBook: 2023 GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, Postfach 860366, 81630 München

© Printausgabe: 2023 GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, Postfach 860366, 81630 München

GU ist eine eingetragene Marke der GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, www.gu.de

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, sowie Verbreitung durch Bild, Funk, Fernsehen und Internet, durch fotomechanische Wiedergabe, Tonträger und Datenverarbeitungssysteme jeder Art nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages.

Projektleitung: Cornelia Nunn

Korrektorat: Andrea Lazarovici

Bildredaktion: Petra Ender; Natascha Klebl (Cover)

Covergestaltung: ki36 Editorial Design, Bettina Stickel

eBook-Herstellung: Pia Schwarzmann

ISBN 978-3-8338-9320-9

1. Auflage 2024

Bildnachweis

Coverabbildung: Kerstin Joensson

Illustrationen: Shutterstock

Fotos: Kerstin Joensson; Alamy; DJV/Hans Reinhard; Florapress; Friedrich Strauss Gartenbildagentur; Getty Images; imageBROKER; Imago; iStock; Mauritius; Okapia; picture alliance/F. Hecker; German Popp; privat; Shutterstock; Dorothea Steinbacher; stock.adobe.com; Stockfood/Peter Raider; Stocksy; Zoonar

Syndication: www.seasons.agency

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Wichtiger Hinweis

Manche der in diesem Buch vorgestellten Pflanzen sind regional geschützt. Bitte informieren Sie sich bei den Behörden Ihres (Bundes-)Landes über die geltenden Vorschriften. Wild wachsende Pflanzen, die nicht unter Naturschutz stehen, dürfen in der Regel genutzt werden; sammeln Sie jedoch nur einzelne Pflanzen, sodass der Bestand geschont wird. Die Gedanken, Methoden und Anregungen in diesem Buch stellen die Meinung bzw. Erfahrung der Verfasserin dar. Sie wurden von der Autorin nach bestem Wissen erstellt und mit größtmöglicher Sorgfalt geprüft. Sie bieten jedoch keinen Ersatz für kompetenten persönlichen medizinischen Rat. Jede Leserin, jeder Leser ist für das eigene Tun und Lassen auch weiterhin selbst verantwortlich. Weder Autorin noch Verlag können für eventuelle Nachteile oder Schäden, die aus den im Buch gegebenen praktischen Hinweisen resultieren, eine Haftung übernehmen.

Mein Leben mit der Natur

Vogtland, Chiemgau und die ganze Welt: Gerade weil ich so viel unterwegs bin, brauche ich den Aufenthalt in der Natur und die Kräuter – sie halten mich gesund!

Die Liebe zu den Kräutern

Von Kindheit an bin ich mit der Natur vertraut. Mutter und Großmutter lehrten mich, Kräuter zu schätzen, sie zu erkennen und richtig anzuwenden. Danke dafür, liebe Mama und liebe Oma Erna!

Seit vierzig Jahren stehe ich nun als Sängerin auf der Bühne und seit einigen Jahren auch als Moderatorin, Schauspielerin und Musicaldarstellerin. Es waren und sind bewegte, spannende Zeiten mit immer neuen Eindrücken.

Immer unterwegs

Mein Leben lang war ich irgendwie immer unterwegs. Ich liebe es, zu reisen und auf Tour zu sein, das bedeutet aber oft auch Hektik und Stress. Deshalb brauche ich immer einen Ausgleich: Die Natur ist es, die für mich Ruhe und Entspannung bedeutet. Deshalb schätze ich mich glücklich, dass ich gleich drei wichtige Lebensmittelpunkte habe, die mich erden, weil sie in herrlichster Natur liegen. Das ist zum einen meine Heimat, das Vogtland, zum anderen meine Wahlheimat, der Chiemgau, wo ich seit vielen Jahren mit meiner Familie lebe. Und dann gibt es noch eine Alm in Tirol, die uns auch ein Stückchen Heimat geworden ist.

Daheim im Vogtland

Im Vogtland bin ich geboren und aufgewachsen, hier leben noch immer mein Vater Eberhard Hertel, ein erfolgreicher Sänger, und ein großer Teil meiner Familie. In meinem Elternhaus gibt es nach wie vor mein altes Zimmer, wo ich jederzeit aufschlagen kann. Wenn ich in meiner alten Heimat bin, kocht meine Schwägerin Ines immer etwas Leckeres. Und mein Bruder Andreas und die ganze Familie freuen sich, wenn wir mal wieder auf dem elterlichen Hof auftauchen.

Mein Vater wurde 1938 in einem alten Bauernhaus geboren, das schon lange nicht mehr steht. Es lag nur 500 Meter entfernt von dem Gehöft, das meine Eltern später anmieteten und das unserer großen Familie ausreichend Platz bot. Besonders schön war das Haus nicht, aber das störte uns nicht. Wir vier Kinder – meine drei Geschwister Katrin, Jörg, Andreas und ich – waren in meiner Erinnerung immer draußen unterwegs, und meine Mutter Elisabeth war ebenfalls sehr naturverbunden. Sie schickte uns Kinder oft zum Beeren- oder Kräutersammeln, und dann wurde etwas Feines daraus gekocht. So lernte ich schon früh die Gaben der Natur kennen.

Wahlheimat Chiemgau

Mit 18, also vor mehr als 25 Jahren, zog ich in den Chiemgau, und seit mehr als 15 Jahren lebe ich im schönen Achental. Mein Dorf ist umgeben von Bergen, Wiesen und Wäldern, das meiste davon ist Naturschutzgebiet. Die Tiroler Ache, die sich durch das Tal schlängelt, glitzert an sonnigen Tagen herrlich glasklar in Blau- und Grüntönen. Die Landschaft ist ursprünglich und bester Nährboden für alle möglichen Kräuter.

Wenn ich nach einem anstrengenden Tag nach Hause komme, gönne ich mir erst mal eine Tasse Tee.

Die Alm in Tirol

Seit mehr als zehn Jahren fahren wir regelmäßig auf eine Alm in Tirol, eineinhalb Stunden von uns entfernt. »Unsere« Alm (sie gehört uns allerdings nicht) ist ein wunderbarer Rückzugsort, auf 1400 Metern Seehöhe gelegen, mit einem traumhaften Blick in ein wildromantisches Tal. Sie ist umgeben von herrlichsten Weiden und Wäldern, ein Paradies für Kräuter und Beeren. Ein Kräuterhexlein wie ich fühlt sich hier so richtig wohl. Eigentlich brauche ich nur einmal ums Haus herumgehen, und schon habe ich fast alles gesammelt, was ich für einen Tee oder einen Wildkräutersalat benötige.

Schon von frühester Kindheit an habe ich es geliebt, durch die Natur zu streifen und wilde Kräuter zu pflücken.

Meine Großmutter Erna

Begonnen hat meine Liebe zu den Kräutern aber schon damals, als meine Mutter mich mit immer neuen Kräutern vertraut machte, die in meiner Kindheit noch in großer Vielfalt auf den Wiesen und an den Bächen um unser Dorf wuchsen.

Noch mehr über die Natur lernte ich aber von meiner Großmutter Erna. Sie lebte in einem kleinen Weiler mitten im Wald, etwa drei Kilometer von uns entfernt. Oma Erna ging fast jeden Tag raus, um Pilze, Heidelbeeren, Himbeeren, Kräuter zu sammeln.

Sie hatte immer ihr Kräuterbuch »Gesundheit aus der Apotheke Gottes« von Maria Treben zur Hand. Daraus entnahm sie Anleitungen für Heilanwendungen. Dieses Buch war für sie ihre medizinische Bibel. Salben, Tees und Ansätze bereitete sie nach den Rezepten der Kräuterfrau. Wenn ich einmal heiser war, schaute Omi in ihr Buch und fand bestimmt das Richtige, denn ich musste ja bis zum nächsten Auftritt wieder fit werden.

Als Vierjährige auf der Bühne

Denn schon in sehr jungen Jahren, mit vier, drängte es mich auf die Bühne. Mein Vater war bereits ein gefeierter Star im DDR-Fernsehen und Stammgast in Sendungen wie »Oberhofer Bauernmarkt« oder »Musikanten sind da«. Sein Markenzeichen war das Jodeln – ziemlich exotisch in unserer Region!

Ich ließ mich von seiner Begeisterung anstecken und übte heimlich am Gartenzaun. Papa traute seinen Ohren nicht, als er mich einmal dabei erwischte, dachte er doch, jemand hätte draußen das Radio laufen.

Auf einem Weihnachtskonzert im vogtländischen Falkenstein durfte ich dann zum ersten Mal auftreten, ich sang »Schneeflöckchen Weißröckchen«. Zwei Jahre später feierte ich schon mein Fernsehdebüt mit dem »Teddybärjodler«. Von da an ging es immer weiter, und so hatte ich bereits als Kind zahlreiche Auftritte unterschiedlichster Art.

Nach der Wende

Dann kam die Wende und mit ihr das Aus für die meisten DDR-Künstler. Klar, meine Landsleute wollten jetzt die Künstlerinnen und Künstler sehen, die sie vor der Wende nur im verbotenen Westfernsehen anschauen konnten. Mein Vater bekam kaum noch Aufträge, ich hingegen eine Riesenchance, als ich von dem Medienmanager Hans R. Beierlein entdeckt und gefördert wurde. Er stellte mir den Komponisten und Produzenten Jean Frankfurter und die Texterin Irma Holder an die Seite. Sie schrieben für mich nicht nur 20 Jahre lang unzählige wunderbare Songs, sondern 1992 auch das wichtigste Lied meiner Karriere. Mit »Über jedes Bacherl geht a Brückerl« siegte ich beim »Grand Prix der Volksmusik« und wurde von da an von einer Tournee zur nächsten gebucht. Da blieb nicht mehr viel Zeit, mich mit anderen Dingen zu beschäftigen, mein Leben drehte sich um die Musik.

Ich werde Mama

2001 aber stellte die Geburt meiner Tochter Johanna mein Leben auf den Kopf. Mit der Verantwortung für so ein kleines Wesen kommt auch das Bewusstsein für einen gesünderen Lebensstil, und so erwachte auch meine Liebe zu den Kräutern aufs Neue. Als wir dann 2017 ins Achental zogen, mitten in die schönste Natur, packte mich das Kräuterfieber erst richtig.

Teig kneten und backen: Entspannung pur!

Vegetarisch und vegan

Gesund ernähre ich mich aber schon immer. Als ich im Alter von sechzehn beschloss, Vegetarierin zu werden, galt ich als totale Exotin. Meine Mutter war nicht nur entsetzt, sie machte sich ernsthaft Sorgen um meine Gesundheit. Es kam vor, dass sie versuchte, mir kleine Portionen Fleisch in einer Sauce unterzujubeln, was aber meistens aufflog. Irgendwann hatte sie sich dann aber mit der neuen Situation arrangiert. Seitdem esse ich kein Fleisch mehr und immer häufiger auch vegan. Ganz auf Eier und Milchprodukte verzichte ich nur ungern, allerdings ist mir wichtig, dass diese Lebensmittel aus guter Haltung kommen. Ich bin in der glücklichen Lage, dass ich direkt beim Bio-Bauernhof in der Nachbarschaft einkaufen kann. Aber auch beim Einkauf auf dem Wochenmarkt, im Bio-Laden und im Supermarkt sollte man ein Auge auf die Herkunft des Produktes und den Aspekt der Nachhaltigkeit haben. Nicht zuletzt das Klima dankt es uns, wenn wir möglichst wenig Fleisch essen.

Neben Tierschutz und Tierwohl, die mir schon immer am Herzen liegen, ist der Verzicht auf Fleisch und der maßvolle Konsum tierischer Produkte für mich auch gesundheitlich sinnvoll. Ich fühle mich fitter, bin kreativer und mehr in Balance.

Ich koche vegetarisch

Alle Rezepte in diesem Buch sind deshalb vegetarisch, die meisten lassen sich auch problemlos veganisieren: Vegane Sahne, vegane Butter und vegane Milch gibt es inzwischen in jedem Supermarkt – ich liebe zum Beispiel Hafermilch! Ein Ei kann man in Süßspeisen durch eine halbe Banane ersetzen, in herzhaften Speisen durch zwei bis drei Esslöffel Kartoffelstärke oder gemahlene Leinsamen.

Fritz und Babette sind wahre Kräuterexperten. Ich schätze mich glücklich, dass sie ihr Wissen mit mir teilen.

Kräuterkunde mit Fritz ...

Im Achental lernte ich mit Fritz Irlacher meinen wichtigsten Kräuterlehrer kennen. Fritz war viele Jahre Bürgermeister der Gemeinde Schleching und ist ein absoluter Naturmensch. Inzwischen im Ruhestand, führt er bis heute Kräuterwanderungen in der idyllischen Voralpenlandschaft. Dann zieht er mit seinen alten Kräuterbüchern los und vermittelt den Jungen sein umfangreiches Wissen.

... und Babette

Erst vor einem Jahr kam ich in Kontakt mit Babette Györi, einer gelernten Kräuterpädagogin. In ihrem »Kräuterkranzl« in Staudach-Egerndach kann man Kräuterseminare besuchen, zusätzlich bietet sie Kräuterwanderungen an. Und es macht wirklich Spaß, mit ihr über die herrlichen Chiemgauer Almen zu ziehen und ihren Erklärungen zu lauschen.

Wenn ich Kräuterkundigen wie Fritz oder Babette zuhöre, stelle ich jedes Mal wieder fest, wie wenig ich selbst von der Wunderwelt der Kräuter weiß.

Ich möchte das wirklich betonen: Ich bin keine Kräuterexpertin – auch wenn ich mich mein Leben lang schon mit Kräutern, ihrer Wirkung und ihrem Geschmack beschäftige.Mir macht es einfach Spaß, diese Schätze aus der Natur in mein Alltagsleben zu integrieren. Diese Kenntnisse möchte ich auf einfache und verständliche Weise in meinem Buch weitergeben.

Über dieses Buch

Dieses Buch ist also kein Kräuter-Nachschlagewerk mit vollständigen Informationen, es gibt aber das wieder, was ich weiß oder teilweise selbst immer wieder nachschlage, denn alles kann ich mir auch nicht merken.

Kräuter haben oft sehr vielfältige Heilwirkungen. Für manche findet man in den Kräuterbüchern zahlreiche Einsatzgebiete. Babette riet mir, nur die wichtigsten jeweils auszuwählen, und gab mir mit auf den Weg, man solle bei allem, was man mit den Kräutern anfängt, seiner Intuition folgen.

Und so habe ich für jedes Kraut je drei Heilwirkungen, Anwendungsgebiete und Inhaltsstoffe ausgesucht. Wundert euch also nicht, wenn ihr bei manchen Kräutern etwas vermisst, das ihr vielleicht selbst schon über die Pflanze wisst.

Mir war es vor allem wichtig, dass mit diesem Buch jeder etwas anfangen kann, auch diejenigen, die keinerlei Vorkenntnisse haben. Ich habe die 30 Kräuter porträtiert, die ich selbst am meisten in der Küche oder für Heilanwendungen einsetze. Das Schöne ist, dass alle Pflanzen, die ich beschreibe, relativ leicht zu finden sind. Viele der Kräuter wachsen wirklich fast überall. Man muss nur einmal in die Natur losziehen, und schon stößt man auf die kleinen Schätze.

Und wenn man einmal anfängt, sich mit einem Kraut auseinanderzusetzen, hat man das Gefühl, es taucht plötzlich überall auf. Für mich ist das manchmal ganz schön anstrengend, wenn ich auf meiner morgendlichen Laufrunde unterwegs bin und ständig diesen Drang verspüre, etwas pflücken zu müssen. Meistens komme ich auch mit irgendeinem Kraut nach Hause. Lanny hat sich daran gewöhnt.

Achtung!

Bei allen Heilkräutertees sollte man nach einer Daueranwendung von maximal sechs Wochen unbedingt erst einmal eine Pause einlegen und vorübergehend einen anderen Tee mit ähnlicher Wirkung trinken.

Lanny und ich sind seit 2014 verheiratet – wir haben uns nicht gesucht, aber gefunden. Er ist mein Seelenpartner.

Patchworkfamily und -band

Lanny ist seit 2014 mein lieber Ehemann. Er ist übrigens auch Musiker. Wir haben uns 2011 zwar nicht gesucht, aber auf schicksalhafte Weise gefunden und sofort die Seelenverwandtschaft gespürt. Seit zehn Jahren sind wir sehr glücklich verheiratet und leben in unserem Haus mit den beiden Hunden Freddy und Keri.

Unsere Hunde freuen sich, wenn wir nach langen Tourwochen wieder zu Hause sind.

Die Familientradition der Hertels, gemeinsam Musik zu machen, wird fortgeführt, denn Johanna ist nun in dritter Generation Musikerin. Johanna, Lanny und ich haben die »1. Patchwork-Country-Rock-Band der Welt« gegründet. Mit unserer Band »MORE THAN WORDS« sind wir inzwischen erfolgreich unterwegs und waren im vergangenen Jahr sogar gemeinsam mit Rocklegende Bonnie Tyler auf Tournee. Lanny schreibt und produziert all unsere Songs.

Während der Tour habe ich fleißig an diesem Buch geschrieben und stellte bei der morgendlichen Laufrunde in den verschiedenen Städten einmal mehr fest, dass man doch überall irgendwelche Kräuter finden kann.

In der Natur und mit Kräutern bin ich richtig glücklich – das möchte ich an alle Menschen weitergeben!

Kräuter erkennen lernen

Wichtig ist vor allem, dass man wirklich genau weiß, was man pflückt. Wenn man sich nicht sicher ist, bitte unbedingt die Hände davon lassen! Einige Kräuter sind absolut eindeutig identifizierbar, weil es im Grunde keine Verwechslungsgefahr gibt. Wenn man ein Kraut jedoch noch nie in freier Natur gesehen hat, sollte man sich auf jeden Fall ganz genau die Erkennungsmerkmale anschauen. Am besten lässt man sich Pflanzen, die man nicht kennt, erst einmal von einem Kräuterexperten bei einem gemeinsamen Spaziergang zeigen.

Wer es sich nicht zutraut, Wildkräuter in der Natur zu erkennen, oder wer einfach keine Gelegenheit zum Sammeln hat, sollte im Zweifelsfall auf gekaufte Küchenkräuter zurückgreifen. Auch mit ihnen kann man meine Lieblingsrezepte hervorragend nachkochen.Nun wünsche ich euch viel Spaß beim Lesen und Erkunden meiner Kräuterwelt – und lasst euch meine Kräuterrezepte schmecken!

Eure

Meine Welt der Kräuter

Hier kommen die Top 33 meiner Kräuter! Sie sind mir besonders ans Herz gewachsen und aus meiner Küche und meinem Vorrat nicht mehr wegzudenken.

Angelika

Star der Kräuterszene, Königin mit Wunderkräften, Ginseng des Westens – so schwärmen Kenner von der Angelika. Sie hilft bei vielen Leiden wie Magen-Darm-Beschwerden und Erkältungskrankheiten.

Angelika

Angelica archangelica

Erkennungsmerkmale:

50–200 cm hoch

Blätter: bis zu 10 cm lang, zwei- bis dreifach gefiedert, Blättchen eiförmig

Blüten: weiß-grünliche bis rötliche, kugelige Blütendolden, Juli–August

Stängel: glatt, rund, hohl

Wurzel: duftet markant süßlich

Standort:

Ufer, Waldwege, feuchte Wiesen

Verwendung:

Wurzel: für Schnapsansatz

Sammelzeit:

Wurzel: September bis Frühjahr

So wirkt die Angelika

3 Heilwirkungen:

abwehrsteigernd

kraftspendend

krampflösend

3 Anwendungsgebiete:

Magen-Darm-Beschwerden

Erkältungskrankheiten

Wechseljahrsbeschwerden

3 Inhaltsstoffe:

ätherische Öle

Bitterstoffe

Harz

Bei der ersten Kräuterwanderung mit meinem Kräuterfreund Fritz, das ist viele Jahre her, fiel der Name einer Pflanze, über die ich bis dahin nichts gewusst hatte: Angelikawurz nannte Fritz sie, manche kennen sie als Engelwurz. Fritz hatte Faszinierendes zu berichten: Diese hochgewachsene Pflanze nämlich sei ein wahrer Engel, sie habe eine außergewöhnliche Heilwirkung und sei mit dem östlichen Ginseng zu vergleichen. Nach so viel Schwärmerei hatte ich eine Frequenzillusion, denn plötzlich sah ich überall Angelikapflanzen, wo sie mir vorher nie aufgefallen waren.

Ein Engel ist dieses Kraut wortwörtlich. Denn sein botanischer Name lautet Angelica archangelica, und darin stecken die lateinischen Wörter »angelus« für Engel und »archangelus« für Erzengel. Der Erzengel Raphael soll die Pflanze nämlich einer Sage nach auf die Erde gebracht und damit einen Kranken geheilt haben, deshalb wirke sie nicht nur »engelhaft«, sondern sogar noch stärker, nämlich »erzengelhaft«.

Natürlich musste ich mich auch gleich von der Heilwirkung überzeugen und setzte meinen ersten Angelikaschnaps an, der seither jedes Jahr Pflichtprogramm ist. Allerdings seien alle Nachahmer gewarnt: Der bitter-scharfe Geschmack ist nichts für den Genuss. Wer mal eben etwas Leckeres schlürfen will, für den ist dieser Schnaps nicht das Richtige. Aber darum geht es auch nicht.

»Er schmeckt wirklich fürchterlich, aber ich muss auch sagen: Er hilft!«, meint daher auch meine Schwiegermama Christl, der ich jedes Jahr zu Weihnachten eine Flasche des selbst gemachten Schnapses schenke. Und sie freut sich immer wieder aufs Neue und tut so, als hätte sie es nicht geahnt, was da für sie unter dem Christbaum steht!

Angelikaschnaps ist ein hilfreiches Mittel, wenn man unter Magen-Darm-Beschwerden leidet. Ein halbes bis ein ganzes Schnapsgläschen davon wirkt wahre Wunder. Auch bei ersten Anzeichen von Halsweh kann man den Schnaps einsetzen, indem man damit gurgelt. Es kostet zwar jedes Mal wieder ein wenig Überwindung, weil es im Hals brennt, aber ich habe immer das Gefühl, mit dem Angelikaschnaps werden alle Bazillen direkt vernichtet. Meine Oma hatte schon recht, wenn sie immer sagte: »Bitter ist die beste Medizin!«

Die Angelikawurzel lässt sich im Frühling und im Herbst ganz leicht aus der Erde ziehen.

Ein königliches Kraut

Die 50 bis 200 cm hohe Angelika wächst an Ufern, Waldwegen und auf feuchten Wiesen. Allein aufgrund ihrer Größe ist sie eine majestätische Erscheinung. Mir geht das Herz auf, wenn ich diese Schönheit erblicke. Ihre Stängel sind glatt, rund und hohl. Die Blätter zwei- bis dreifach gefiedert und bis zu 10 cm lang. Die weiß-grünlichen Blütendolden können manchmal auch rötlich werden. Sie blühen von Juli bis August.

Die jungen Triebe kann man auch als Würze dem Salat beigeben. Ich verwende jedoch ausschließlich die Wurzel und setze sie mit Schnaps an.

Die Angelika macht es einem recht einfach: Man muss gar nicht lange buddeln, um an die wertvolle Wurzel zu kommen. Zur richtigen Zeit, im Herbst und im zeitigen Frühjahr, lässt sich die Wurzel nämlich ganz leicht an dem Pflanzenstängel aus der Erde ziehen. Die etwa 10 bis 20 cm lange, verzweigte Wurzel riecht sehr markant würzig-süß.

Eine weitere Verwendung der Angelika, auf die ich schwöre: Die Wurzel kommt auch in meine Halstropfen-Mischung mit hinein (>).

Achtung!

Die Angelika kann leicht mit anderen, sehr ähnlichen Doldenblütlern verwechselt werden. Der hochgiftige Wasserschierling etwa kann bei Verzehr Atemlähmung auslösen, der Riesenbärenklau ruft bei Berührung schwere Hautausschläge hervor. Wer sich nicht ganz sicher ist, sollte sich die Pflanze unbedingt von einem Kräuterkundigen zeigen lassen.

Heilanwendung

Angelikawurzelschnaps

frische Angelikawurzeln

Kornbranntwein (38–40%)

Angelikawurzeln mit einer Bürste gründlich säubern. Eventuelle dunkle Stellen mit einem Messer abschneiden.

Wurzeln in 1 cm große Stücke schneiden und in ein sterilisiertes Einmachglas oder eine Flasche mit großer Öffnung geben. Mit Schnaps so weit auffüllen, dass die Wurzeln vollständig bedeckt sind. Flasche oder Glas locker verschließen und den Ansatz an einem sonnigen, warmen Ort, zum Beispiel auf der Fensterbank, einige Wochen stehen lassen.

Einmal pro Woche mit einem sterilen Löffel umrühren.