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Ob Sie mit einer billigen Kompaktkamera, einer High-End-Kamera mit zahlreichen Extras, einem Smartphone oder einer Action-Cam fotografieren - mit ein paar einfachen Tricks können immer aus durchschnittlichen Fotos großartige Bilder werden. Digitale Fotografie für Dummies versorgt Sie mit genau diesen Tricks - und ein paar ausgefalleneren Ideen. Damit können Sie sich einen Fotokurs oder das Lesen der Gebrauchsanweisung Ihrer Kamera sparen. Finden Sie heraus, was die Kamera in Ihrer Hand kann und was sie nicht kann. Erlernen Sie einfache Techniken, die mit jedem Kameratyp funktionieren. Erfahren Sie das Geheimnis der richtigen Belichtung.
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Seitenzahl: 500
Digitale Fotografie für Dummies
Schummelseite
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
7. Auflage 2017
© 2017 WILEY-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim
Original English language edition Digital Photography For Dummies © 2016 by Wiley Publishing, Inc. All rights reserved including the right of reproduction in whole or in part in any form. This translation published by arrangement with John Wiley and Sons, Inc.
Copyright der englischsprachigen Originalausgabe Digital Photography For Dummies © 2016 by Wiley Publishing, Inc. Alle Rechte vorbehalten inklusive des Rechtes auf Reproduktion im Ganzen oder in Teilen und in jeglicher Form. Diese Übersetzung wird mit Genehmigung von John Wiley and Sons, Inc. publiziert.
Wiley, the Wiley logo, Für Dummies, the Dummies Man logo, and related trademarks and trade dress are trademarks or registered trademarks of John Wiley & Sons, Inc. and/or its affiliates, in the United States and other countries. Used by permission.
Wiley, die Bezeichnung »Für Dummies«, das Dummies-Mann-Logo und darauf bezogene Gestaltungen sind Marken oder eingetragene Marken von John Wiley & Sons, Inc., USA, Deutschland und in anderen Ländern.
Das vorliegende Werk wurde sorgfältig erarbeitet. Dennoch übernehmen Autoren und Verlag für die Richtigkeit von Angaben, Hinweisen und Ratschlägen sowie eventuelle Druckfehler keine Haftung.
Coverfoto: kasto-fotolia
Korrektur: Karin Becker, Köln
Satz: SPi, Chennai
Print ISBN: 978-3-527-71365-3
ePub ISBN: 978-3-527-81125-0
mobi ISBN: 978-3-527-81126-7
Inhaltsverzeichnis
Über die Autoren
Einführung
Über dieses Buch
Wie dieses Buch aufgebaut ist
Teil I: Die Grundlagen der digitalen Fotografie
Teil II: Steigern Sie Ihre fotografischen Fähigkeiten
Teil III: Nach dem Schuss
Teil IV: Der Top-Ten-Teil
Anhang
Schummelseite
Symbole und andere Konventionen, die in diesem Buch verwendet werden
Wie es weitergeht
Teil I: Die Grundlagen der digitalen Fotografie
Kapitel 1: Die richtige Kamera auswählen
Über Ihre künstlerischen Ziele (oder deren Fehlen) nachdenken
Das grundlegende Design von Kameras
Kameras mit Wechselobjektiven
Kameras mit festen Objektiven
Faktoren für die Qualität von Fotos
Auflösung: Wie viele Megapixel?
Der Bildsensor: Vollformat oder kleiner?
Das Dateiformat der Bilder: JPEG oder RAW
Hohe ISO-Werte (Rauschpegel)
Ein Blick auf Objektive
Die Brennweite des Objektivs
Der Blendenbereich eines Objektivs
Aufnahmemodi ausprobieren
Über Fokussierungsoptionen nachdenken
Die Belichtung an die Zügel nehmen
Verstehen, welche erweiterten Möglichkeiten es beim Blitzen gibt
Sich mit Farbregelung auseinandersetzen
Ein Überblick über andere wichtige Funktionen
Der Sucher: optisch oder elektronisch
Videos aufzeichnen
Technische Informationen zum Aufnehmen von Videos
Weitere Aufnahmefunktionen
Annehmlichkeiten
Und? Ist es wirklich Zeit für eine neue Kamera?
Kapitel 2: Anfangen, wie ein Fotograf zu sehen
Sich mit den Grundlagen der Bildgestaltung beschäftigen
Elemente im Bildrahmen positionieren
Bewegung im Bildrahmen erzeugen
Ein Zuviel vermeiden
Lassen Sie Platz für den Kopf
Künstlerischen Nutzen aus der Schärfentiefe ziehen
Bewegung: unscharf oder nicht unscharf ?
Sich um das Licht kümmern
Neue Motive und Blickwinkel ausprobieren
Kapitel 3: Es ist einfach, Automatik- und Bildschirmmodi zu verwenden
Die automatischen Aufnahmemodi erkunden
Für den automatischen Erfolg einrichten
Aufnahmen im Vollautomatikmodus
Ein Schritt weiter: die Motivmodi
Der Porträtmodus
Der Landschaftsmodus
Nahaufnahmemodus
Der Sportmodus
Kapitel 4: Die Qualität Ihrer Bilder verbessern
Einen Aufnahmemodus wählen
Sich um den Verschlussauslöser kümmern
Die Auflösung der Bilder festlegen
Pixel und die Druckqualität
Pixel und Bilder auf dem Bildschirm
Pixel und Dateigröße
Den Dateityp festlegen
JPEG
RAW
TIFF
Ein paar weitere Einstellungsmöglichkeiten
Teil II: Steigern Sie Ihre fotografischen Fähigkeiten
Kapitel 5: Die Belichtung selbst in die Hand nehmen
Ein leicht verständlicher Überblick über die Belichtung
Einführung in das Belichtungstrio: Blende, Verschlusszeit und ISO-Wert
Belichtungseinstellungen auf der Waagschale
Blende, Verschlusszeit und ISO-Wert einrichten
Leitfäden für die Belichtung nutzen
Die Messmethode ändern
Die halbautomatischen Belichtungsmodi
Die Ergebnisse der automatischen Belichtung an eigene Bedürfnisse anpassen
Belichtungskorrektur in der Praxis
AE-Lock (temporäre Speicherung des automatischen Belichtungswertes)
Den Kontrastumfang erweitern
Belichtungsreihen
Blitzen
Den Blitz aktivieren und deaktivieren
Spezielle Blitzmodi erkunden
Externer Blitz
Die Blitzstärke anpassen
Kapitel 6: Bildschär fe und Farbe modifizieren
Fokussierungsprobleme diagnostizieren
Fokussierungssysteme verstehen
Gute Ergebnisse mit der Autofokussierung erzielen
Manuelle Fokussierung
Experimente mit der Schärfentiefe
Farbe steuern
Die Welt der digitalen Farbe erkunden
Farbtemperatur und Farbe mit dem Weißabgleich anpassen
Den Weißabgleich einsetzen, um bestimmte Effekte zu erzielen
Sich mit den Voreinstellungen für JPEG-Bilder beschäftigen
Aufnahmen im RAW-Format für absolute Farbkontrolle
Kapitel 7: Die perfekte Aufnahme: So machen es die Profis
Ansprechende Porträts fotografieren
Bessere Fotos mit viel Action schießen
Landschaften fotografieren
Hervorragende Nahaufnahmen machen
Mit besonderen Situationen zurechtkommen
Teil III: Nach dem Schuss
Kapitel 8: Bilder anzeigen, herunterladen und speichern
Wiedergabeoptionen zu Ihrem Vorteil nutzen
Ein Foto aus der Nähe betrachten
Miniaturbilder und Kalender anzeigen
Anzeigeoptionen für Bildinformationen (Metadaten)
Histogramme anzeigen
Helligkeitswarnungen anzeigen (Blinkies)
Fotos bewerten, schützen und löschen
Die digitale Dunkelkammer einrichten
Was für ein Computer es sein sollte
Einen Blick auf Softwarelösungen werfen
Dateien für lange Zeit sicher aufheben
Die Bilder herunterladen
Sich um Verbindungsmöglichkeiten kümmern
Das Herunterladen abschließen
Kapitel 9: Bilder drucken und mit anderen teilen
RAW-Dateien umwandeln
Fallstricke vermeiden
Die Auflösung überprüfen: Sind genügend Pixel vorhanden?
Dafür sorgen, dass Druck- und Bildschirmfarben übereinstimmen
Drucke bei einem Dienstleister bestellen
Die Fotos selbst drucken
Sich für einen Druckertyp entscheiden
Weitere Druckerfunktionen
So schützen Sie Ihre Ausdrucke
Bilder für das Online-Teilen mit anderen vorbereiten
Dateien im JPEG-Format speichern
Fotos auf einem Fernsehgerät anschauen
Teil IV: Der Top-Ten-Teil
Kapitel 10: Zehn Zubehörteile, die Ihre Aufnahmen verbessern
Legen Sie sich eine gute Kameratasche zu
Stabilisieren Sie Ihre Kamera mit einem Stativ
Suchen Sie nach einem bequemeren Kameragurt
Sorgen Sie für eine bessere Sicht auf Ihren Kameramonitor
Nutzen Sie die Vorteile eines Fernauslösers
Denken Sie an Objektivfilter
Coole Apps herunterladen
Licht mit einem Reflektor einfangen
Mit einem wasserdichten Gehäuse tauchen gehen
Gewöhnen Sie Ihr Handgelenk an ein Grafiktablett
Kapitel 11: Zehn Lösungen bei Fehlern in Fotos
Belichtungsprobleme korrigieren
Schnitzer beim Fokussieren ausgleichen
Störungen im Bild ausmerzen
Den Einfluss eines geschäftigen Hintergrund reduzieren
Objektivfehler beseitigen
Einen schrägen Horizont begradigen
Schneiden Sie überflüssigen Hintergrund ab
Das Rauschen dämpfen
Farbfehler beheben
Sonderbare Lichthöfe vermeiden
Kapitel 12: Zehn Tipps für Wartung und Notfälle
Sparsam mit dem Akku umgehen
Schützen Sie Speicherkarten
Wechseln Sie Objektive nur in einer geschützten Umgebung
Reinigen Sie mit Sorgfalt!
Aktualisieren Sie die Firmware der Kamera!
Gehen Sie vom Heißen ins Kalte (und wieder zurück)
Halten Sie Ihre Kamera trocken
Reinigen Sie den Bildsensor!
Für einen Eigentumsnachweis sorgen
Verwenden Sie Wiederherstellungssoftware, um verlorene Fotos zu retten!
Glossar
Stichwortverzeichnis
Wiley End User License Agreement
Über die Autorin
Julie Adair King schreibt seit mehr als zwei Jahrzehnten Bücher über Digitalfotografie und unterrichtet dieses Thema auch. Zusätzlich zu Ihrem Bestseller Digitale Fotografie für Dummies hat sie eine Reihe von … für Dummies-Leitfäden zu Digitalkameras von Canon, Nikon und Olympus veröffentlicht. Andere Titel von ihr sind Digital Photography Before & After Makeovers, Digital Photo Projects For Dummies und Julie King's Everyday Photoshop For Photographers. Wenn sie nicht gerade schreibt, hält Julie Adair King außerdem Kurse zum Thema Digitalfotografie, unter anderem am Palm Beach Photographic Centre. Sie hat an der Purdue University studiert und lebt in West Palm Beach, Florida.
Einführung
Als ich vor ein paar Monaten den Versuch unternahm, mein Büro aufzuräumen, weil ich keine so große Lust hatte, mich hinzusetzen und zu schreiben, fiel mir die erste Auflage von Digitale Fotografie für Dummies in die Hände, die aus dem Jahr 1997 stammt. Als ich so im Buch blätterte, war ich doch ganz schön davon beeindruckt, wie stark sich die Digitalfotografie seitdem verändert hat. Hier ein paar Auszüge aus der ersten Auflage:
»Sie bekommen für 800 bis 1.000 Dollar eine Auflösung von 1280 x 960 Bildpunkten (oder Pixel).«
Die Auflösung legt fest, wie groß Sie ein digitales Bild ausdrucken können. Eine Auflösung von 1280 × 960 Pixel – das sind insgesamt rund eine Million Pixel, eine Größe, die wiederum auch als ein Megapixel bezeichnet wird – lässt eine Ausdruck bis zu einer Größe von ungefähr 10 × 16 cm zu. Und wenn Sie eine höhere Auflösung benötigten, gab es ein Kodak/Canon-Hybridmodel mit einer Auflösung von sechs Megapixel, das Sie für 29.000 Dollar (das ist kein Druckfehler) erwerben konnten. Heutzutage bieten sogar Billigkameras eine Auflösung von sechs Megapixel und mehr.
»Es gibt Kameras, die Batterien innerhalb von wenigen Stunden entleeren.«
Damit standen Sie oft vor einem großen Problem, das die Hersteller in der Zwischenzeit aber ausgezeichnet gelöst haben. Heute können Sie einen ganzen Tag lang oder über mehrere Tage hinweg fotografieren, ohne dass Sie die Batterien austauschen oder aufladen müssen.
»Kameras mit einem LCD-Bildschirm entleeren die Batterien der Kamera noch schneller.«
Moment mal – was? Digitalkameras besitzen auf der Rückseite keine Monitore? So etwas gab es bei einigen hochwertigen Kameras, aber selbst dort war das Bild nicht so groß und so klar, wie wir es mittlerweile gewöhnt sind.
Ich könnte damit noch ewig weitermachen, aber ich glaube, dass Sie wissen, worum es geht: Die digitale Fotografie hat von ihren Anfängen bis heute eine lange Wegstrecke zurückgelegt. Was sich allerdings nicht geändert hat, ist herauszufinden, wie diese Unmenge von Kamerafunktionen funktioniert. Wie viele Megapixel benötigen Sie zum Beispiel denn wirklich? Was versteckt sich hinter dem Begriff ISO? Und haben Ihre Profifotografenfreunde Recht, wenn sie darauf bestehen, dass Sie Ihre Aufnahmen im RAW-Format schießen (was immer das auch heißen mag)?
Was sich ebenfalls nicht geändert hat, ist, dass Digitale Fotografie für Dummies die Antworten auf diese und viele weiteren Fragen liefert. Die Auflage, die vollständig überarbeitet worden ist und die neuesten Werkzeuge, Tricks und Techniken enthält, behandelt alles, was Sie benötigen, um das Optimum aus Ihrer Digitalkamera herauszuholen. Ob Sie nun nur aus Spaß an der Freude, berufsmäßig oder aus beidem fotografieren, Sie finden auf den Seiten dieses Buches Antworten, Ideen und Lösungen.
Über dieses Buch
Digitale Fotografie für Dummies deckt alle Aspekte der digitalen Fotografie ab. Das Buch hilft Ihnen, Ihre momentanen Anforderungen an die digitale Fotografie zu bewerten, die beste Ausrüstung und die passenden Produkte für die von Ihnen geplanten Projekte zu finden und zu lernen, wie Sie die neuesten digitalen Erfindungen mit bewährten Fototechniken kombinieren. Darüber hinaus erklärt dieses Buch, was passiert, nachdem Sie die Aufnahmen im Kasten haben, mit allen Schritten, die erforderlich sind, um Ihre Bilddateien herunterzuladen. Sie erfahren, wie Sie großartige Ausdrucke erstellen, die Sie im Wohnzimmer aufhängen können, und wie Sie Ihre Lieblingsbilder online (das heißt über das Internet) an andere weitergeben können.
Dieses Buch setzt, anders als andere Bücher zu diesen Thema, keine fotografischen Vorkenntnisse voraus – und zwar weder Kenntnisse der digitalen Fotografie noch darüber, wie ein Film erstellt wird. Alles wird leicht verständlich und ein wenig humorvoll erklärt, damit das Lernen mehr Spaß macht.
Wie dieses Buch aufgebaut ist
Dieses Buch wurde so zusammengestellt, dass Sie es eigentlich nicht von vorne bis hinten durchlesen müssen. Sie können sich in einzelne Kapitel vertiefen, um Hilfe zu einem speziellen Thema zu erhalten. Sollten Sie aber bisher noch nichts oder nicht viel mit dem Fotografieren oder der digitalen Fotografie zu tun gehabt haben, sollten Sie sich zunächst mit dem ersten Teil dieses Buches beschäftigen, in dem Grundlagen erklärt werden, bevor Sie sich an die erweiterten Themenbereichen machen, auf die ich weiter hinten im Buch eingehe.
Die folgenden fünf Abschnitte liefern eine kleine Vorschau auf die Themen, die Sie in den vier Teilen des Buches und dem Anhang erwarten.
Teil I: Die Grundlagen der digitalen Fotografie
Die Kapitel dieses Teils werden schon dafür sorgen, dass es ihnen so leicht wie möglich gemacht wird, Ihre Kamera dazu zu bringen, bessere Ergebnisse zu liefern – und zwar selbst dann, wenn Sie ein absoluter Neuling sind:
Kapitel 1 hilft Ihnen dabei, die Möglichkeiten Ihrer Kamera einzuschätzen und zu entscheiden, ob Sie über die Funktionen verfügt, die Sie benötigen, um die Art von Fotos zu schießen, die Ihnen beim Aufnehmen vorschwebt. Wenn die Antwort Nein heißt, biete ich Ihnen ein paar Tipps an, damit Sie in der scheinbar endlosen Modellauswahl die für Sie richtige Kamera finden können.
Kapitel 2 kurbelt die kreative Seite Ihres Gehirns an, indem es Sie in die fotografische Bildkomposition einführt und erklärt, welche Funktionen einer Kamera die Charakteristik eines Bildes beeinflussen – zum Beispiel den Bereich einer Szene, der scharf wiedergegeben wird.
Kapitel 3 bietet Tipps für Aufnahmen, die Sie im vollautomatischen Belichtungsmodus Ihrer Kamera schießen, zum Beispiel im Porträtmodus oder im Sportmodus. Und ich erkläre Ihnen nicht nur, wie Sie diese motivspezifischen Automatikmodi einsetzen, sondern ich zeige Ihnen auch, wie Sie den passenden Bildausschnitt und das Bild richtig scharf einstellen.
Kapitel 4 behandelt einige der sich nicht unbedingt selbst erklärenden Einstellungsmöglichkeiten einer Kamera wie den Aufnahmemodus, den Selbstauslöser, die Auflösung und den Dateityp. Auch wenn die Standardeinstellungen ihren Dienst in den meisten Fällen sehr gut erledigen, kann es vorkommen, dass Sie sie ab und zu anpassen müssen, und dieses Kapitel erklärt auch, warum und wieso.
Teil II: Steigern Sie Ihre fotografischen Fähigkeiten
Wenn Sie bereit sind, den nächsten Schritt auf Ihrer fotografischen Reise zu gehen, hilft Ihnen dieser Teil, mit den erweiterten Funktionen mehr Kontrolle über Ihre Bilder auszuüben.
In Kapitel 5 konzentrieren wir uns auf das Thema Belichtung. Hier werden Grundlagen wie Blendenzahlen, Verschlusszeiten und ISO-Werte erklärt. Sie erhalten außerdem Tipps zu verwandten Themen wie der Benutzung des Blitzes zum Ausleuchten Ihrer Motive.
In Kapitel 6 werden Fokussierungstechniken vorgestellt, die Ihren Bildern eine dramatische Wirkung geben. Außerdem werfen wir hier einen Blick auf Einstellungen für die Farbmanipulation.
Kapitel 7 fasst die vorherigen Kapitel mit einer Darstellung der besten Einstellungen und Techniken zusammen, die für bestimmte Arten von Bildern wie Porträts, Landschaften oder Sportaufnahmen verwendet werden.
Teil III: Nach dem Schuss
Nachdem Sie Ihre Kamera nun randvoll mit Fotos haben, müssen Sie diese irgendwie aus dem Apparat herausbekommen. Die Kapitel in diesem Teil des Buches erläutern, wie Sie das bewerkstelligen können.
In Kapitel 8 finden Sie eine Einführung in einige gängige Optionen für die Wiedergabe Ihrer Bilder und erfahren, wie Sie Bilder auf Ihren Computer übertragen.
Kapitel 9 stellt eine Übersicht über die Druckoptionen bereit. Außerdem erfahren Sie, wie Sie die besten Abzüge von Ihren digitalen Originalbildern bekommen können. Darüber hinaus hilft Ihnen dieses Kapitel dabei, Ihre Fotos so vorzubereiten, dass Sie sie online mit anderen teilen könne, und zwar unabhängig davon, ob Sie die Bilder auf Webseiten hochladen oder an E-Mails anhängen wollen. Und schauen Sie in diesem Kapitel nach, wenn Sie Ihre Aufnahmen im RAW-Format schießen und Hilfe dabei benötigen, sie in ein Standard-Bildformat zu konvertieren, um sie auszudrucken oder online verwenden zu können.
Teil IV: Der Top-Ten-Teil
In der altehrwürdigen … für Dummies-Tradition werden die Informationen in diesem Teil in leicht verdaulichen, kleinen Häppchen serviert.
In Kapitel 10 finden Sie zehn interessante Zubehöre, die Ihr fotografisches Leben leichter machen, Ihnen mehr Spaß bereiten oder sogar beides erledigen.
Kapitel 11 enthält eine Anleitung, um fotografische Probleme zu lösen. Es behandelt zehn häufig vorkommende Probleme mit Bildern und zeigt Ihnen, wie Sie diese vermeiden oder beheben können.
Kapitel 12 hält zehn wichtige Dinge bereit, die Sie beachten sollten, um Ihre Ausrüstung zu schützen und in Schuss zu halten. Außerdem finden Sie hier Tipps, was Sie tun können, wenn das Schicksal einmal zuschlägt.
Anhang
Wie Sie wahrscheinlich schon bemerkt haben, liebt die Welt der digitalen Fotografie ihr Fachchinesisch. Im Buch werden alle Begriffe und Abkürzungen, die Sie kennen sollten, erklärt. Wenn Sie aber die Bedeutung eines Wortes schnell nachschlagen möchten, sehen Sie am besten im Anhang am Ende des Buches nach, in dem Sie ein Glossar mit Übersetzungen von Fachchinesisch zu Umgangssprache finden.
Schummelseite
Sie finden ganz vorn im Buch die sogenannte Schummelseite, bei der es sich um eine praktische Referenz für die wichtigsten Kameraeinstellungen und Begriffe handelt.
Symbole und andere Konventionen, die in diesem Buch verwendet werden
Wie in den anderen Büchern aus der … für Dummies-Reihe werden auch in diesem Buch wichtige Stellen mit unterschiedlichen Symbolen hervorgehoben. Hier eine kleine Einführung in die Bedeutung der einzelnen Symbole, die in Digitale Fotografie für Dummies verwendet werden:
Dieses Symbol ist ein Hinweis auf Informationen, die Sie sich merken sollten. Das Leben wird dann garantiert einfacher und stressfreier.
Textstellen, die mit diesem Symbol versehen sind, machen aus Fachchinesisch verständliche deutsche Sätze. In vielen Fällen müssen Sie das, was hier geschrieben steht, jedoch nicht unbedingt wissen. Aber stellen Sie sich einmal vor, wie beeindruckt Ihre Freunde sein werden, wenn Sie Ihr Wissen bei der nächsten Party von sich geben.
Hinter dem Tipp-Symbol verbergen sich Hinweise, die Ihnen überflüssige Arbeit ersparen. Außerdem finden Sie hier Informationen, die Ihnen helfen, bessere Bilder zu erstellen und typische Probleme in der Digitalfotografie zu lösen.
Wenn Sie dieses Symbol sehen, sollten Sie aufmerksam werden – Gefahr ist im Anmarsch! Lesen Sie diese Hinweise, damit Sie nicht in Schwierigkeiten geraten, und erfahren Sie, wie Sie sich im Fall des Falles selbst aus der Patsche helfen können.
Wie es weitergeht
Die Antwort auf diese Frage hängt ganz von Ihnen ab. Sie können mit Kapitel 1 anfangen und das Buch chronologisch bis zum Stichwortverzeichnis durchlesen, wenn Sie möchten. Oder Sie fangen bei dem Kapitel an, das Sie am meisten interessiert.
Das Einzige, was dieses Buch definitiv (und leider) nicht kann, ist, die gesamten Informationen wie von Zauberhand in Ihren Kopf zu übertragen. Sie können das Buch also nicht einfach auf den Schreibtisch oder unter das Kopfkissen legen und warten, bis der Inhalt osmotisch in Ihr Gehirn gelangt ist (nur so zur Auffrischung: Osmose ist die Diffusion durch eine semipermeable Membran). Sie müssen es schon öffnen – das Buch, das eine und das andere Auge – und dann lesen …
In unserem normalerweise doch sehr hektischen Leben ist es oft leichter gesagt als getan, sich Zeit zum Lesen zu nehmen. Aber wir versprechen Ihnen, dass Sie Ihre Fähigkeiten in der digitalen Fotografie verzehnfachen, wenn Sie sich nur täglich ein paar Minuten mit diesem Buch beschäftigen. Wer weiß, vielleicht verelf- oder verzwölffachen sie sich sogar auch. Es genügt wohl zu sagen, dass Sie schon bald in der Lage sein werden, jedes Motiv vom Neugeborenen bis zur urbanen Landschaft wie ein Profi zu fotografieren, und dabei eine Menge Spaß haben werden.
Teil I
Die Grundlagen der digitalen Fotografie
IN DIESEM TEIL…
Entdecken Sie, welche Funktionen Ihrer Kamera es leichter machen, unterschiedliche Arten von Fotos aufzunehmen. Und falls Sie vorhaben, sich eine neue Kamera zuzulegen, finden Sie hier die Informationen, die Sie benötigen, um das für Sie richtige Modell zu finden.
Entdecken Sie die Kunst der Bildkomposition, damit Sie mit einer beliebigen Kamera fesselnde Aufnahmen machen können.
Finden Sie heraus, wie Sie die besten Ergebnisse erzielen, wenn Sie sich auf den vollautomatischen Aufnahmemodus Ihrer Kamera verlassen. Werfen Sie auch einen Blick auf die motivspezifischen Automatikmodi, um Einstellungen auszuwählen, von denen man ausgeht, dass sie sich am besten für bestimmte Kategorien von Aufnahmen wie Sport oder Porträts eignen.
Schlagen Sie wichtigen (und manchmal verwirrenden) Kameraeinstellungen wie dem Aufnahmemodus, dem Selbstauslöser, der Auflösung und dem Dateityp (JPEG oder RAW) ein Schnippchen.
Kapitel 1
Die richtige Kamera auswählen
IN DIESEM KAPITEL
Die ideale Kamera für Ihren Fotografier-Stil finden
Wie viele Pixel brauchen Sie eigentlich?
Ein Blick auf Ihre Objektivoptionen
Entscheiden, welche Kamerafunktionen Sie wirklich brauchen
Vielleicht kennen Sie diesen Spruch: »Nur ein schlechter Handwerker macht sein Werkzeug für seine Fehler verantwortlich.« Nun, dasselbe gilt für das Fotografieren: Ein sachkundiger Fotograf ist in der Lage, mit einer ganz einfachen Kamera wunderbare Fotos zu machen. Andererseits erleichtern einige Kamerafunktionen das Fotografieren bestimmter Motive gewaltig: Ein schnelles Autofokussystem (ein System für das automatische Scharfstellen des Objektivs) verbessert zum Beispiel Ihre Chancen auf einen scharfen Schnappschuss eines Polospielers, und ein Objektiv, das in der Lage ist, Objekte über eine große Entfernung hinweg einzufangen, ermöglicht Ihnen Aufnahmen wilder Tiere, ohne das Risiko einzugehen, zu einer Mahlzeit zu werden.
Dieses Kapitel hilft Ihnen dabei herauszufinden, ob Ihre Kamera über die Funktionen verfügt, die Sie für die Art von Aufnahmen benötigen, die Ihnen vorschwebt, und sollte dies nicht der Fall sein, führt Sie dieses Kapitel zu einem für Sie besser geeigneten Apparat. Am Ende dieses Kapitels erhalten Sie von mir ein paar Tipps, wie Sie beim Kamera-Shopping das beste Teil für Ihr gutes Geld bekommen.
Über Ihre künstlerischen Ziele (oder deren Fehlen) nachdenken
Wenn Menschen zu mir kommen, weil sie Empfehlungen für eine Kamera suchen, lautet meine erste Frage: »Wie viel kreative Kontrolle wollen Sie ausüben?« Die Antwort entscheidet darüber, ob Sie eine einfache Schnappschusskamera, eine Profikamera mit allen möglichen Funktionen oder etwas dazwischen benötigen.
Wenn Sie noch keine fotografischen Erfahrungen haben, ist Ihnen möglicherweise nicht bekannt, wie eine Kamera die kreativen Möglichkeiten beeinflusst. Hier deshalb ein paar die Qualität Ihrer Fotos betreffenden Eigenschaften, auf die Sie mit der richtigen Kamera Einfluss ausüben können:
Belichtung: In Abbildung 1.1 zeigt das linke Bild, wie das Foto aussieht, wenn ich es im Vollautomatikmodus meiner Kamera aufnehme. Es ist nicht schlecht, sieht aber nicht so aus, wie ich es mir vorgestellt hatte. Es sollte dunkler und dramatischer aussehen, so wie das rechte Bild. Um diese Änderung zu erreichen, musste ich den Automatikmodus verlassen, in dem Sie die Belichtung nicht ändern können. Es gibt eine Reihe von Kameraeinstellungen, die sich auf die Belichtung auswirken (und auf die ich in Kapitel 5 eingehe). Ich habe für diese Aufnahme eine Funktion verwendet, die Belichtungskorrektur genannt wird.
Abbildung 1.1: Der Aufnahme, die im vollautomatischen Modus der Kamera gemacht wurde (links) fehlt das dramatische Element, weshalb ich die Kontrolle über die Belichtung übernahm, um eine dunklere Version des Bildes (rechts) zu erstellen.
Bewegungsunschärfe: Sie können festlegen, ob sich bewegende Objekte wie eingefroren oder unscharf erscheinen sollen. Abbildung 1.2 zeigt den Unterschied. Beachten Sie, dass das Wasser des Brunnens rechts im Vergleich zum linken Bild weicher und »fließend« erscheint. Um dieses Ziel zu erreichen, habe ich die Verschlusszeit geändert, bei der es sich um ein weiteres Merkmal der Belichtung handelt, auf das ich ebenfalls in Kapitel 5 eingehe.
Abbildung 1.2: Ich habe bei diesen beiden Bildern mit der Bewegungsunschärfe gespielt, was einen direkten Einfluss darauf hat, wie sich das Brunnenwasser darstellt.
Schärfentiefe (die auch als Tiefenschärfe bezeichnet wird): Dieser Begriff bezieht sich darauf, wie viel eines Fotos scharf wiedergegeben wird. Um es anders auszudrücken: Packen Sie vor und hinter das Objekt, um das es Ihnen geht, andere Objekte, und der Gegenstand Ihrer Wahl erscheint (wie im linken Bild von Abbildung 1.3) scharf beziehungsweise unscharf (siehe das rechte Bild von Abbildung 1.3).
Abbildung 1.3: Hier habe ich Einstellungen angepasst, die Einfluss darauf haben, wie scharf (links) oder unscharf (rechts) etwas vor oder hinter einem Objekt erscheint.
Nebenbei gesagt, keine Version dieser Fotos ist richtig beziehungsweise falsch; die Schönheit liegt, wie man sagt, im Auge des Betrachters. Und regen Sie sich nicht wegen der fotografischen Fachausdrücke auf, die ich hier und da eingeflochten habe – ich gehe weiter hinten im Buch ausführlich auf sie ein. Worum es hier geht, lässt sich einfach zusammenfassen: Wenn Sie sich über diese Art von künstlerischen Entscheidungen Gedanken machen, benötigen Sie eine Kamera, die es Ihnen nicht nur ermöglicht, die bisher erwähnten Einstellungen zu ändern, sondern bei der Sie auch die Entfernungseinstellung (das Fokussieren), die Bildfarbe und die Bildqualität kontrollieren können.
Natürlich kosten Kameras, die diese Funktionen anbieten, in der Regel mehr als die einfachen Modelle, und ihre Bedienung ist komplizierter. Wenn Sie also kein Interesse daran haben, tiefer in die Fotografie einzutauchen, gibt es keinen Grund, Zeit und Geld auf Funktionen zu verschwenden, die Sie niemals einsetzen werden.
Deshalb sieht der erste Schritt bei Ihrer Suche nach einer passenden Kamera so aus, dass Sie entscheiden müssen, was für eine Art von Kamera Ihren fotografischen Interessen entspricht:
Basismodelle: Ich verwende diesen Begriff, um Einsteigerkameras zu beschreiben, die nur wenige (oder sogar gar keine) manuelle Kontrolle über Belichtung, Fokussierung und so weiter bieten. In diese Kategorie fallen zum Beispiel die Kameras von Handys, iPads oder anderen Tablets.
Ein Basismodell ist perfekt, wenn Sie ein Gelegenheitsfotograf sind. Das heißt, wenn Sie gerne sogenannte Selfies machen, bei besonderen Gelegenheiten Fotos von Freunden schießen oder Bilder von Ihren Kindern oder Haustieren online mit anderen teilen. Vielleicht benötigen Sie das Fotografieren ab und an auch beruflich, zum Beispiel um etwas zu dokumentieren – so könnten Sie Sachbearbeiter bei einer Versicherung sein, der einen Hagelschaden dokumentieren muss, um den Vorgang bearbeiten zu können. Natürlich wollen Sie, dass Ihre Fotos so gut wie möglich werden – Sie haben nur kein Interesse daran, Kurse zu besuchen oder sich auf andere Weise mit Fotografie für Fortgeschrittene zu beschäftigen.
Die Mittelklasse: Unter Mittelklasse verstehe ich Kameras, die sowohl automatische als auch manuell einstellbare Aufnahmefunktionen haben. Folgen Sie diesem Weg, wenn Sie sich zwar näher mit dem Fotografieren auseinandersetzen wollen, sich aber bisher noch nicht näher mit diesem Thema beschäftigt haben.
In dieser Kategorie gibt es eine Vielzahl von Modellen, von denen einige nur wenige erweiterte Optionen bieten, während andere mit Einstellmöglichkeiten glänzen, die schon fast an die professioneller Kameras reichen. Weiter hinten in diesem Kapitel finden Sie Abschnitte, die Ihnen bei der Entscheidung helfen, was Sie benötigen und worauf Sie verzichten können.
Modelle der Oberklasse: Die Kameras dieser Kategorie sind für erfahrene Fotografen (Profis und erfahrene Amateure) gedacht, die bestimmte Funktionen benötigen. die es bei den Kameras der Mittelklasse nicht gibt. So können Sie zum Beispiel bei einigen Kameras dieser Klasse das eingebaute Blitzlicht verwenden, um ein externes Blitzlicht auszulösen, wodurch Sie eine lichttechnische Flexibilität erhalten, die häufig für professionelle Porträt- oder Produktaufnahmen benötigt wird. Außerdem erhalten Sie erheblich mehr Möglichkeiten, die Kamera einzustellen – angefangen bei der Feinjustierung des Autofokus bis hin zum Ändern der Funktionen einiger Knöpfe der Kamera.
Normalerweise kennen professionelle Kameras keine automatischen Aufnahmemodi oder andere Ich-erleichtere-dein-Leben-Funktionen, die Sie bei Basis- oder Mittelklassemodellen finden. Dies lässt mich folgende Vorsichtsmaßnahme empfehlen: Unbeeindruckt davon, dass Ihnen das Verkaufspersonal im Kamerashop erzählt, dass Sie »nur mit dem besten Material« anfangen sollten, sollten Sie sich erst dann eine der hochwertigen Kameras zulegen, wenn Sie mit einem Modell der Mittelklasse klargekommen sind. Die zusätzliche Komplexität wird Sie vorher nur überfordern. Begeben Sie sich auf das höchste kameratechnische Niveau erst dann, wenn Sie sich mit Projekten beschäftigen, für die Sie Funktionen benötigen, die Kameras der Mittelklasse nicht haben.
Vielleicht besitzen Sie aber wie ich eine fotografisch gesehen multiple Persönlichkeit. Einige Aufnahmen verlangen die Möglichkeiten meines Profimodells. Aber diese Kamera ist so groß. dass ich sie nicht ständig mit mir herumschleppen kann. Für gelegentliche Aufnahmen unterwegs benutze ich mein Handy – es eignet sich zum Beispiel gut für Schnappschüsse, auf die mein Blick fällt, während ich mit dem Hund spazieren gehe. Wenn ich mehr Funktionen benötige, als mein Handy hat, ich aber nicht auf alle Funktionen meiner Profikamera zurückgreifen muss, gibt es noch eine Schnappschusskamera, die die Lücke zwischen den anderen beiden Geräten ausfüllt. Oder anders ausgedrückt: Das geht schon in Ordnung, wenn sich auf dem Wunschzettel für Ihren nächsten Geburtstag mehr als eine Kamera befindet.
Was die Bildqualität angeht, finden Sie in allen drei Kategorien Kameras, die exzellente Bilder liefern. Dabei ist es aber unrealistisch, von einer Handy-oder Tabletkamera dieselbe Bildqualität zu erwarten, die eine »echte« Kamera macht, deren einzige Aufgabe es ist, dass Sie mit ihr fotografieren. Der Abschnitt Faktoren verstehen, die für die Qualität der Fotos zuständig sind weiter hinten in diesem Kapitel erklärt die technischen Einzelheiten und hilft Ihnen, das leistungsfähigste Gerät der Kategorie zu finden, die Ihren Anforderungen entspricht.
Das grundlegende Design von Kameras
Digitalkameras gehören zu einer von zwei Kategorien: Kameras mit Wechselobjektiven und Kameras mit fest eingebautem Objektiv. Mit Kameras der ersten Kategorie können Sie, mit einer Vielzahl von Objektiven fotografieren, während die Kameras der zweiten Kategorie nur über ein dauerhaft fest eingebautes Objektiv verfügen.
Innerhalb der einzelnen Kategorien gibt es Kameras für die unterschiedlichen Anforderungen, die beim Fotografieren an die Geräte gestellt werden. Wenn Sie mehr über diese Funktionen wissen wollen, sollten Sie den Rest dieses Kapitels lesen.
Kameras mit Wechselobjektiven
Die Kameras in dieser Kategorie bestehen aus zwei separaten Komponenten: dem Kameragehäuse, das die technischen Komponenten des Aufnahmesystems beherbergt, und dem Objektiv, das Sie an der Vorderseite des Gehäuses anbringen.
Was haben Sie von dieser Flexibilität? Nun, bis heute hat es noch niemand geschafft, ein Objektiv herzustellen, das in der Lage ist, das gesamte Spektrum abzudecken, das Fotografen motivtechnisch interessiert. So hat zum Beispiel ein Objektiv, das für extreme Nahaufnahmen entwickelt worden ist, andere optische Qualitäten als eines, das hergestellt wurde, um weit entfernte Objekte einzufangen. Ergo ipso facto, wir besitzen eine Kamera mit auswechselbaren Objektiven, die es uns ermöglicht, das Objektiv zu verwenden, nach dem das zu fotografierende Objekt verlangt.
Die meisten Kameras mit Wechselobjektiven fallen in zwei Kategorien:
dSLR-Kameras (digital single-lens reflex; digitale Spiegelreflexkameras): Die oberen beiden Kameras in Abbildung 1.4 sind Spiegelreflexkameras. (Ich gehe gleich näher auf diese Bezeichnung ein.) Früher waren dSLRs schwer, groß und kompliziert in der Bedienung, während die Hersteller heute auch Modelle anbieten, die sich sowohl für Fotografie-Neulinge als auch für fortgeschrittene Fotografen eignen. High-End-Spiegelreflexkameras sind aber weiterhin recht groß, aber gerade im Einsteiger- und Mittelklassesegment gibt es Kameras, die merklich kleiner sind. Die kleinere der beiden dSLRs in Abbildung 1.4 ist nicht viel breiter als das iPhone 6, das ich in die Abbildung aufgenommen habe, damit Ihnen eine Vergleichsgröße zur Verfügung steht.
Abbildung 1.4: Kameras mit Wechselobjektiven unterscheiden sich in der Größe. Einige sind nicht viel größer als ein iPhone 6, das im Vordergrund als Vergleichsmöglichkeit dienen soll.
Kommen wir zu den Bezeichnungen dSLR und Spiegelreflex: Das d in dSLR steht für digital, um eine digitale SLR-Kamera von einer mit einem Film arbeitenden Kamera zu unterscheiden (Kameras dieser Art werden auch Analogkameras genannt). SLR kommt vom englischen Single-Lens Reflex und verweist auf die Suchertechnologie, die von diesem Kameratyp verwendet wird. Der Name stammt daher, dass der SLR-Sucher eine Reihe von Spiegeln enthält, die das Licht, das durch das Objektiv auf die Wiedergabe fällt, durch den Sucher reflektiert. Die deutsche Bezeichnung für eine SLR-Kamera lautet aufgrund der hier beschriebenen Suchertechnologie Spiegelreflexkamera. Sie sollten sich aber auch im deutschsprachigen Raum mit der englischen Bezeichnung anfreunden, weil sie mittlerweile auch hier zu einem alltäglichen Ausdruck unter an der Fotografie Interessierten geworden ist.
Spiegellose Kameras: Bei diesem Kameratyp gibt es das spiegelbasierende Suchersystem nicht – aus diesem Grund wird von spiegellos gesprochen. Dadurch, dass die gesamte Spiegelkonstruktion entfernt wird, sind diese Kameras viel kleiner und leichter als DSLRs, weshalb sie auch als Schnappschusskameras bezeichnet werden. Die Kamera unten links in Abbildung 1.4 ist ein spiegelloses Modell.
Einige spiegellose Modelle verzichten auf einen Sucher. Sie bauen das Bild mithilfe eines Monitors auf, der sich auf der Rückseite der Kamera befindet. Andere Kameras ermöglichen es Ihnen, einen elektronischen Sucher anzuschließen, der das Angenehme mit dem Nützlichen verbindet: Sie haben nun zwar einen Sucher, der aber nicht so viel Platz benötigt wie ein optischer Sucher und der vom Typ her einem Sucher entspricht, wie ihn eine dSLR verwendet. Sie finden weiter hinten in diesem Kapitel im Abschnitt Optischer oder elektronischer Sucher mehr Informationen zu diesem Thema.
Sucherkameras:Abbildung 1.5 zeigt ein Beispiel dieses weniger bekannten Kameratyps mit Wechselobjektiven. Sucherkameras sehen auf den ersten Blick wie Schnappschusskameras aus, aber sie funktionieren ganz anders. Die herkömmlichen Sucherkameras verwenden ein anderes Fokussierungssystem als andere Kameras. Der Sucher zeigt zwei Ansichten des Objekts an, und Sie legen den Fokussierungsabstand oder –bereich dadurch fest, dass Sie so lange an einem Ring am Objektiv drehen, bis sich die beiden Bilder überlappen. Natürlich gibt es auch Sucherkameras, die über ein automatisch arbeitendes Fokussierungssystem verfügen.
Abbildung 1.5: Leica ist der bekannteste Hersteller digitaler Sucherkameras.
Kameras mit festen Objektiven
Mit festem Objektiv meine ich ein Objektiv, das fest mit dem Kameragehäuse verbunden ist und nicht gewechselt werden kann. Die Kameras in dieser Kategorie zerfallen in zwei Lager:
»Echte« Kameras: Dabei handelt es sich um Kameras, die nichts anderes können, als Fotos zu schießen. Damit stehen sie im Gegensatz zu einem computerähnlichen Gerät oder einem Telefon, das auch als Kamera dient.
Diese Kameras gibt es in den unterschiedlichsten Größen, Formen und Farben – angefangen bei Modellen, die wie eine kleine Spiegelreflex- oder eine spiegellose Kamera aussehen, bis hin zu technischen Wunderwerken im Hosentaschenformat, neben denen das neueste Smartphone ein Riese zu sein scheint. Und Sie können Modelle finden, die auch einen rauen Einsatz überstehen, weil sie stoßsichere und wasserfeste Gehäuse haben. Diese Modelle eignen sich nicht nur für Abenteuer in der freien Natur, sondern auch für junge Fotografen, die mit ihren Geräten nicht immer so sorgfältig umgehen, wie es Erwachsene gerne sehen. Und obwohl ich mit meinen 56 Jahren nicht unbedingt zur Jugend zähle, gehöre leider auch ich nicht immer zu denen, die ihre Ausrüstung fest im Griff haben.
Kameras von Handys und Tablets: Natürlich wäre heutzutage kein Buch über digitale Fotografie komplett, das auf die Kameras verzichtet, die in diese Mehrzweckgeräte eingebaut sind. Aber seien wir ehrlich: Das Fotografieren mit einem Tablet – und sei es ein so kleines wie das iPad mini – ist bestenfalls nur mühselig. Deshalb konzentriere ich mich in diesem Buch auf Handykameras.
Es ist ziemlich schwierig, hier auf technische Einzelheiten einzugehen, da sich die Kameras von Handys sehr stark voneinander unterscheiden. Auf einigen Handys können Sie Dinge veranstalten, wie durch Tippen auf den Bildschirm den Fokus oder die Belichtung in engem Rahmen einzustellen. Demgegenüber stehen Handys, die Ihnen überhaupt keine Steuerungsmöglichkeiten bieten. Es reicht wohl, wenn ich sage, dass auf Sie einiges zukommt, wenn Sie vorhaben, ein Smartphone als Hauptkamera zu benutzen.
Beachten Sie weiterhin, dass Sie oft für diese Kameratypen, die ein Austauschen der Objektive nicht zulassen, zusätzliche Objektive erwerben können, die für einen anderen Sichtwinkel als die eingebaute Kamera sorgen. Firmen wie Moment (www.momentlens.co) vertreiben Tele- und Makroobjektive für Smartphones und Tablets. Wenn Ihnen der Weg zu diesem weltweit ausliefernden Händler zu weit ist, suchen Sie einfach im Internet nach Smartphone oder Tablet und Objektive. Die Fülle an Treffern wird Sie erstaunen.
Faktoren für die Qualität von Fotos
Was häufig in der Glitzerwelt der Werbung in Fotomagazinen und dem Fernsehen untergeht, betrifft die Qualität der Bilder, die die Kamera liefert. Am Ende ist alles andere uninteressant, wenn die Kamera Ihre Erwartungen nicht erfüllt und keine scharfen, sauberen, farbprächtigen Fotos liefert.
Und was soll das kosten?
Die Preise für Kameras sind ständig in Bewegung, weshalb jeder Betrag, den ich heute angebe, nicht mehr gilt, bevor sich dieses Buch von der Druckerei aus auf den Weg zu Ihnen macht. Sie können sich aber grundsätzlich merken, dass einfache Basismodelle zwischen 50 und 150 Euro kosten, während sich die Modelle der Mittelklasse kostentechnisch in einem Bereich von 300 bis 700 Euro bewegen. Die Modelle der Oberklasse machen Sie in der Regel um 800 bis 2.000 Euro ärmer, wobei in diesen Preis ein Objektiv nicht eingeschlossen sein muss.
Professionelle Modelle gibt es ab 2.000 Euro, und das ohne Objektiv, für das Sie dann bis zu mehreren Tausend Euro ausgeben können. Für Handykameras können Sie, abhängig vom Servicevertrag mit Ihrem Provider, von nichts bis viel Geld ausgeben.
Denken Sie auch daran, ein paar Zubehörteile in Ihr Budget einzuplanen. Hierzu gehören zum Beispiel Speicherkarten (das sind die kleinen Karten, auf denen Ihre Fotos gespeichert werden) und eine gute Kameratasche. Kapitel 10 beschäftigt sich mit dem Zubehör, das Sie nicht vergessen sollten.
Die nächsten Abschnitte behandeln technische Einzelheiten, die mit der Qualität Ihrer Fotos zu tun haben. Vergessen Sie in diesem Zusammenhang nicht, weiter hinten in diesem Kapitel auch den Abschnitt über Objektive zu lesen, weil auch die einen nicht zu unterschätzenden Beitrag zur Qualität Ihrer Fotos beisteuern.
Eine Anmerkung, bevor Sie tiefer in die Materie eintauchen: Auch wenn es wichtig ist, dass Sie diese technischen Einzelheiten verstehen, so bedeuten Sie doch nicht das letzte Wort, wenn es um die Bildqualität geht. Fotos zweier Kameras mit denselben technischen Spezifikationen können sich aufgrund der Leistungsfähigkeit der eingebauten Komponenten und aufgrund der internen Software, die verwendet wird, um die Bilddaten in Fotos umzuwandeln, stark voneinander unterscheiden. Sie finden eine genaue Bewertung de Bildqualität am besten in Fotomagazinen oder im Internet, wo Ihnen Profis mit der entsprechenden Ausrüstung und Erfahrung den entsprechenden Überblick über dieses Thema anbieten.
Auflösung: Wie viele Megapixel?
Digitale Bilder bestehen aus kleinen farbigen Kacheln, die Pixel genannt werden. Der in Abbildung 1.6 vergrößerte Bereich erlaubt Ihnen einen Blick auf diese das Bild erstellenden Kacheln. Die Auflösung der Kamera, die in Megapixel (eine Million Pixel) angegeben wird, gibt die maximale Anzahl an Pixel an, die die Kamera verwenden kann, um ein Foto zu erstellen.
Abbildung 1.6: Die Bildauflösung legt fest, wie groß Sie ein Foto ausdrucken können, bevor die einzelnen Pixel sichtbar werden.
Kapitel 4 geht im Einzelnen auf die Auflösung ein, aber wenn es darum geht, die richtige Kamera zu finden, sollten Sie diese zentralen Punkte kennen:
Die Bildauflösung legt fest, bis zu welcher Größe Sie qualitativ hochwertige Ausdrucke erstellen können. Generell gilt, dass Sie auf einem linearen Zoll (engl. inch; entspricht 2,54 cm. Die Maßeinheit für diesen Wert ist ppi, was parts per inch – Deutsch Teile pro Zoll – bedeutet.) möglichst 300 Pixel erreichen. Den mathematischen Kram übernimmt Tabelle 1.1 für Sie, die die Anzahl an Megapixel enthält, die Sie für die laut Photoshop üblichen Bildgrößen benötigen.
Für Ausdrucke dieser Größe
benötigen Sie so viele Megapixel
10,2 x 15,2
2 MP
12,7 x 17,8
3 MP
20,3 x 25,4
7 MP
27,9 x 35,6
14 MP
Tabelle 1.1: Anforderungen an die Auflösung bei einem Ausdruck mit 300 ppi.
Sie benötigen nur wenige Pixel, um Fotos auf dem Bildschirm wiederzugeben. Die Auflösung betrifft natürlich auch die Größe, in der digitale Bilder angezeigt werden können, aber Sie beeinflusst die Bildqualität nicht. Und da die meisten Bildschirme bei der Anzahl an Pixel, die sie wiedergeben können, begrenzt sind, reicht hier normalerweise ein Foto von einem Megapixel völlig aus. So wird zum Beispiel der Kopfbereich des Facebook-Fensters, der das breite Bild enthält, das oben über die Seite läuft, mit 851 x 315 Pixel wiedergegeben.
Hochaufgelöste Bilder sorgen für größere Datendateien. Je mehr Pixel, desto schneller füllen Sie die Speicherkarte der Kamera (das ist der austauschbare Speicher, den die meisten Kameras verwenden), den internen Speicher eines Handys und die Festplatte Ihres Computers oder einen Online-Speicherort, den Sie für die Ablage Ihrer Fotos verwenden.
Der Bildsensor: Vollformat oder kleiner?
Zu einem Foto kommt es, wenn Licht durch ein Objektiv fällt und auf ein lichtempfindliches Medium trifft, das dieses Licht aufzeichnet. Bei Kameras, die mit einem Negativfilm arbeiten, übernimmt das Filmnegativ diese Aufzeichnungsfunktion. In einer Digitalkamera ist der Bildsensor für diese Aufgabe zuständig. Der Sensor ist mit Photosites bedeckt, die die Lichtdaten sammeln, die benötigt werden, um die Bildpixel zu erstellen.
Es gibt für digitale Kameras zwei Arten von Bildsensoren: CCD (charge-coupled device; Deutsch etwa ladungsgekoppeltes Bauelement) und CMOS (complementary metal-oxide semiconductor; Deutsch etwa sich ergänzender Metall-Oxid-Halbleiter). Früher stand jede dieser Sensorarten in dem Ruf, besondere Vorteile aufzuweisen, während heutzutage beide in der Lage sind, ausgezeichnete Bilder zu liefern (obwohl Techno-Freaks gerne darüber diskutieren, welche der Technologien besser ist).
Ein anderes Thema hingegen ist die Größe des Sensors: Ein kleinerer Sensor produziert normalerweise auch eine geringere Bildqualität als ein großer Sensor. Warum das so ist? Ganz einfach: Wenn Sie Unmengen von Photosites auf einen kleinen Sensor packen, erhöhen Sie damit das Risiko, elektronisches Rauschen zu verstärken, was dann die Bildqualität verringert.
Die drei größten normalerweise in Digitalkameras verwendeten Sensoren werden diesen Bezeichnungen zugeordnet:
Vollbild: Der Sensor hat dieselbe Größe wie ein 35-mm-Filmnegativ (36 x 24 mm). Warum Vollbild? Der Begriff bezieht sich auf Kameraobjektive, die hergestellt werden, um standardmäßig das 35-mm-Filmnegativ zu verwenden. Daraus folgt, dass ein Vollbildsensor groß genug ist, um den gesamtem Bildwinkel einzufangen, den ein Objektiv auf einer 35-mm-Filmkamera produziert. Kleinere Sensoren können nur einen Teil dieses Bildwinkels einfangen. Sie finden weiter hinten in diesem Kapitel mehr Informationen zu diesem Thema, im Abschnitt über die Brennweite von Objektiven.
APS-C (Advanced Photo System Typ C): Hierbei handelt es sich um einen kleineren als den Vollbildsensor, der aber das gleiche 3:2-Seitenverhältnis aufweist wie ein 35-mm-Negativfilm. Die Abmessungen der einzelnen Sensoren variieren in dieser Kategorie von Kamera zu Kamera. So misst zum Beispiel Nikons APS-C-Sensor 24 x 16 mm, während die von Canon ungefähr 24 x 16 mm groß sind.
Micro Four Thirds: Diese Sensoren sind etwas kleiner als APS-C-Sensoren, und sie haben, wie es der Name schon vermuten lässt, ein Seitenverhältnis von 4:3, das sich von den Seitenverhältnissen der Vollbild- und der APS-C-Sensoren unterscheidet. Beachten Sie, dass der Ausdruck Four Thirds (Deutsch eigentlich vier Drittel) für alle Sensoren verwendet wird, die ein Seitenverhältnis von 4:3 aufweisen. Dies gilt auch für Sensoren, die viel kleiner als ein Micro-Four-Thirds-Sensor sind.
Was ist besser – 4:3 oder 3:2? Nun, keines der beiden Seitenverhältnisse leistet Magisches. Aber 3:2-Originale können perfekt in 13 x 18 cm-Abzüge verwandelt werden, während ein 4:3-Bild erst beschnitten werden muss, um in dieses Format zu passen. Allerdings müssen Sie auch 3:2-Originale schneiden, um sie in anderen Rahmengrößen wie 10 x 15, 20 x 25 und so weiter zu drucken. Und bei vielen Kameras können Sie verschiedene Seitenverhältnisse für Ihre Bilder auswählen oder Ihre Aufnahmen mit in die Kamera integrierten Bildbearbeitungswerkzeugen auf bestimmte Proportionen schneiden.
Wenn Sie keine dieser Bezeichnungen finden, können Sie die Größe des Sensors den technischen Beschreibungen Ihrer Kamera entnehmen. Ab und an kommt es vor, dass die Maßangaben aus einer einzelnen Zahl bestehen – zum Beispiel aus 1. In diesem Fall spiegelt diese Zahl die diagonalen Ausmaße des Sensors in Zoll wieder, was Sie vielleicht vom Ihrem Monitor oder einem TV-Gerät her kennen.
Das Dateiformat der Bilder: JPEG oder RAW
Das Dateiformat bezieht sich auf den Typ der Datendatei, der zum Speichern Ihrer Aufnahmen verwendet wird. Der Standard ist JPEG, aber hochwertigere Kameras bieten ein zweites Format, das als Kamera-RAW oder kurz RAW bezeichnet wird.
Wenn es um die Bildqualität geht, übertrifft RAW JPEG aus Gründen, die Sie, wenn Sie Interesse haben, in Kapitel 4 nachlesen können. (Das ist jetzt vielleicht ein wenig unfair: Der Unterschied hat mit der Tatsache zu tun, dass JPEG-Dateien komprimiert sind, um die Dateigröße zu verkleinern, wodurch aber Datenanteile verloren gehen.)
Auch professionelle Fotografen ziehen RAW JPEG vor, weil RAW einen breiteren dynamischen Umfang (das ist das Spektrum der Helligkeitswerte von tiefem Schatten bis hin zur hellsten Helligkeit) umfasst. Außerdem werden JPEG-Dateien in der Kamera »verarbeitet«. Dies betrifft den Kontrast, die Bildschärfe und die Farbsättigung, die so eingestellt werden, wie der Hersteller glaubt, dass es den Wünschen seiner Kunden entspricht. Demgegenüber sind RAW-Dateien nichts anderes als Daten, die unberührt direkt vom Bildsensor stammen. Der Fotograf übernimmt dann die Arbeit, aus diesen Daten ein Foto zu machen, indem er ein Werkzeug verwendet, das RAW-Konverter genannt wird. Damit erhält der Fotograf die Kontrolle über das endgültige Aussehen des Fotos.
Das heißt nun nicht, dass Sie Kameras ignorieren sollen, die nur JPEG anbieten. Die Digitalkameras, die heutzutage auf dem Markt sind, liefern qualitativ hochwertige JPEG-Bilder, was sie von den JPEG-Modellen der Vergangenheit stark unterscheidet. Es dürfte aber einleuchtend sein, dass eine Kamera, die beide Bildformate bietet, eine reine JPEG-Kamera schlägt. Vielleicht interessieren Sie sich im Moment noch nicht für RAW, aber je tiefer Sie in die Materie eintauchen, desto reizvoller könnte dieses Format für Sie werden.
Sie finden in Kapitel 4 mehr über dieses wichtige Thema.
Hohe ISO-Werte (Rauschpegel)
Die Lichtempfindlichkeit einer Digitalkamera wird in ISO angegeben. Dieser Begriff hat seinen Namen von der Gruppe, die die Standards für diese Eigenschaft entwickelt hat (International Organization for Standards). Die meisten Kameras bieten eine Auswahl an ISO-Einstellungen, was Ihnen die Möglichkeit gibt, die Lichtempfindlichkeit bei Bedarf zu erhöhen oder zu verringern. So müssen Sie zum Beispiel in der Dämmerung den ISO-Wert erhöhen, um das Bild sauber zu belichten.
Wenn es um die Bedürfnisse bei der Belichtung geht, ist das Erhöhen der Lichtempfindlichkeit eine tolle Sache, aber das Ding hat einen dicken Haken: Wenn Sie die Lichtempfindlichkeit erhöhen, erhöhen Sie gleichzeitig die Wahrscheinlichkeit, auch eine »Bildstörung« zu verstärken, die Rauschen genannt wird und die dafür sorgt, dass Ihre Fotos gesprenkelt oder fleckig aussehen. Abbildung 1.7 bietet ein Beispiel hierfür, wobei das Rauschen am deutlichsten im dunklen Hintergrund des Bildes zu erkennen ist. Das Rauschen lässt sich leichter sichtbar machen, wenn Sie das Bild vergrößern, wie die Vergrößerung rechts in Abbildung 1.7 zeigt.
Abbildung 1.7: Wenn Sie eine hohe ISO-Einstellung verwenden, kann dies zu Rauschen führen, den fleckigen Bereichen, die das Bild unschön aussehen lassen.
Heutzutage rauschen die Kameras viel weniger als in der Vergangenheit. Und wenn Sie noch eine Kamera einsetzen, die älter als nur wenige Jahre ist, sind bessere Bilder bei schlechten Lichtverhältnissen ein guter Grund, sich ein neues Modell zuzulegen. Da sich die Rauschintensität von Kamera zu Kamera unterscheidet, haben Sie es hier mit einem wichtigen Merkmal zu tun, auf das Sie achten sollten, wenn Sie Testberichte über Kameras lesen. Beachten Sie aber, dass ein hoher ISO-Wert nicht der einzige Grund für Bildrauschen ist. Auch eine lange Belichtungszeit sorgt für verrauschte Bilder, und zwar unabhängig davon, welche ISO-Einstellung Sie verwenden.
Ein Blick auf Objektive
Das Objektiv spielt als das Auge der Kamera eine große Rolle, wenn es darum geht, welche Art von Fotos Ihre Kamera liefern kann. Einige der Funktionen eines Objektivs sind leicht zu verstehen:
Kompatibilität zur Kamera: Kameras mit Wechselobjektiven benötigen besondere Objektive. Wenn Sie zum Beispiel das Gehäuse einer Nikon-Kamera besitzen, muss das Objektive einen Nikon-Anschluss haben. Das heißt nun nicht, dass Sie an die Objektive des Herstellers gebunden sind, denn es gibt großartige Objektive von Drittherstellern wie Tamron oder Sigma. Sie müssen nur darauf achten, dass das Objektiv über den richtigen Anschluss für Ihre Kamera verfügt (oder dass es mit einem geeigneten Adapter funktioniert).
Nur weil Sie an einer Kamera ein Objektiv anbringen können, bedeutet dies noch nicht, dass es alle Funktionen der Kamera nutzen kann. So kann es zum Beispiel passieren, dass die automatische Fokussierung nicht funktioniert. Lesen Sie in der Bedienungsanleitung Ihrer Kamera nach, welche Objektivtypen unterstützt werden.
Die optische Qualität: Wie bei Brillen gilt hier, dass das Objektiv sorgfältig hergestellt worden ist, weil dies für die Bildqualität entscheidend ist. Unglücklicherweise sind die wenigsten von uns in der Lage, Objektive zu testen, um herauszufinden, das seine Arbeit am besten erledigt. Es gibt aber auch eine gute Nachricht: In Fotozeitschriften und online gibt es viele Testberichte, die Ihnen bei Ihrer Auswahl helfen.
Gewicht und Größe: Die heutigen Objektive sind merklich leichter und kleiner, als es die vor noch nicht einmal zehn Jahren waren. Wenn Sie also noch mit einem Objektiv arbeiten, das Sie förmlich mit seinem Gewicht erdrückt, sollten Sie sich nach den neueren Möglichkeiten umsehen. Einige Objektive fahren sich ein, wenn sie nicht gebraucht werden (siehe Abbildung 1.8).
Abbildung 1.8: Es gibt Objektive, die sich einfahren, wenn sie nicht benötigt werden, und nehmen damit weniger Platz in Ihrer Kameratasche ein.
Zwei weitere technische Daten, die Brennweite und der Blendenbereich, sind etwas komplizierter. Die nächsten Abschnitte erklären, was sie mit Ihren Fotos zu tun haben.
Die Brennweite des Objektivs
Die Brennweite, die in Millimeter angegeben wird, bezieht sich auf die Entfernung von der Mitte des Objektivs bis zum Bildsensor. Die Brennweite wird gemessen, wenn der Fokus des Objektivs auf die größtmögliche Entfernung eingestellt ist.
Nachdem ich meiner Chronistenpflicht nachgekommen bin und die technische Definition von Brennweite gegeben habe – an die Sie sich, nebenbei gesagt, erst wieder erinnern sollten, wenn Sie eine Gruppe von Fotografen beeindrucken wollen –, darf ich Ihnen jetzt den Begriff der Brennweite in fotografischer Umgangssprache erklären:
Die Brennweite legt den Blickwinkel fest. Je kürzer die Brennweite ist, desto mehr vom Motiv passt auf das Bild. Wenn Sie die Brennweite erhöhen, verengt sich der Blickwinkel und lässt Ihr Motiv näher und größer erscheinen. Abbildung 1.9 stellt dies dar, indem es dieselbe Szene zeigt, die mit vier verschiedenen Brennweiten aufgenommen wurde. (Eine kleinere Zahl bedeutet eine kürzere Brennweite.)
Abbildung 1.9: Je kürzer die Brennweite ist, desto größer wird der Blickwinkel.
Hier ein paar Empfehlungen zur Brennweite:
Landschaftsaufnahmen: Besorgen Sie sich ein Weitwinkelobjektiv, dessen Merkmal eine Brennweite von 35 mm oder kürzer ist.
Natur- und Sportfotografie: Ich gehe davon aus, dass Sie Ihre Aufnahmen aus einer gewissen Entfernung von Ihrem Motiv machen. In diesem Fall benötigen Sie ein Teleobjektiv, das eine Brennweite von 70 mm oder länger aufweist.
Porträtfotografie: Ihr Ziel hierfür ist eine Brennweite von 70 bis 135 mm. Wenn Sie andere Brennweiten verwenden, können Gesichtszüge verzerrt werden. So kann zum Beispiel ein Weitwinkelobjektiv dafür sorgen, dass die Person, die Sie aufnehmen wollen, aussieht, als wenn Sie sie durch einen Türspion betrachten würden. Und sehr lange Brennweiten können ein Gesicht flach und breit erscheinen lassen.
Da die Bildsensoren unterschiedlich groß sind, hängt der Crop-Faktor vom Kameramodell ab. Die Bildsensoren der meisten digitalen Spiegelreflexkameras (oder dSLRs) und spiegellosen Kameras haben einen Crop-Faktor im Bereich von 1,5 bis 2,0. Abbildung 1.10 dokumentiert den Bildbereich bei diesen Crop-Faktoren im Vergleich zu einer Vollbildansicht.
Abbildung 1.10: Bei einer Digitalkamera hängt der Blickwinkel, der bei einer beliebigen Brennweite aufgezeichnet werden kann, vom Crop-Faktor der Kamera ab.
Um herauszufinden, welchen Blickwinkel ein Objektiv liefern kann, multiplizieren Sie den Crop-Faktor der Kamera (den Sie in ihren technischen Spezifikationen finden sollten) mit der Brennweite des Objektivs. Wenn die Kamera beispielsweise einen Crop-Faktor von 1,5 hat, erhalten Sie mit einem 50-mm-Objektiv denselben Blickwinkel wie mit einem 75-mm-Objektiv bei einer Vollbild- oder 35-mm-Filmkamera.
Die Brennweite beeinflusst die Schärfentiefe: Wenn sich die Brennweite erhöht, geht die Schärfentiefe – das ist die Entfernung, über die hinweg der Fokus scharf bleibt – nach unten. Vergleichen Sie hierzu als Beispiel die Hintergründe in Abbildung 1.9. Achten Sie darauf, um wie viel unschärfer der Stamm der Palme hinter dem Denkmal im 100 mm-Bild erscheint, als in der Version, die mit einer kürzeren Brennweite aufgenommen worden ist.
Und was haben nun Crop-Faktor und Schärfentiefe miteinander zu tun? Eigentlich nichts. Sie erhalten von einem Objektiv immer dieselbe Schärfentiefe, und zwar unabhängig davon, wie groß der Sensor ist. Es kann so aussehen, als ob das Bild einer Kamera mit einem kleineren Bildsensor eine andere Schärfentiefe haben würde als das von einer Kamera mit einem Vollbildsensor. Das liegt aber daran, dass Sie einen anderen Bereich des Motivs zu sehen bekommen.
Ein Objektiv mit einer festen Brennweite kennt nur eine einzige Brennweite, während ein Zoomobjektiv über einen Bereich von Brennweiten hinweg eingestellt werden kann. So kann zum Beispiel ein Objektiv von 18 bis 55 mm zoomen.
Generell lässt sich sagen, dass sich Objektive mit einer festen Brennweite mit einer besseren Qualität der Fotos gleichsetzen lassen, weil das Objektiv für ein optimales Leistungsverhalten bei nur einer Brennweite entwickelt werden kann. Nichtsdestotrotz ist eines meiner Lieblingsobjektive ein Superzoom; es hat einen riesigen Brennweitenbereich – 18 bis 270 mm.
Vergessen Sie den digitalen Zoom: Achten Sie bei Kameras mit einer festen Brennweite darauf, ob sie einen optischen oder einen digitalen Zoom anbieten. Bei einem optischen Zoom handelt es sich um ein echtes Zoomobjektiv, das die beste Bildqualität liefert. Beim digitalen Zoom haben Sie es mit einer Softwarefunktion zu tun, die die äußeren Teile eines Bildes abschneidet und den restlichen Bereich vergrößert. Dies ist ein Vorgang, der die Bildqualität verschlechtert.
Meistens steht die Brennweite auf dem Objektiv, aber es kann auch vorkommen, dass Sie die Brennweite nur herausbekommen, indem Sie in der Bedienungsanleitung oder dem Blatt mit den technischen Spezifikationen des Objektivs nachschauen. Oft liefern die Hersteller sowohl die eigentliche Brennweite als auch ihre 35-mm-Entsprechung.
Um bei einer Handykamera die Brennweite herauszufinden, müssen Sie normalerweise die Metadaten eines Bildes (das sind versteckte Daten, die zusammen mit der digitalen Fotodatei gespeichert werden) untersuchen. Sie können sich diese Daten in der Regel in einem Bildbearbeitungsprogramm anschauen. Besuchen Sie Kapitel 9; dort gibt es eine Liste mit Programmen, die überlegenswert sind. Im Moment soll es ausreichen zu wissen, dass Handykameras in der Regel über ein Weitwinkelobjektiv verfügen.
Der Blendenbereich eines Objektivs
Bei der Blende handelt es sich um eine einstellbare Öffnung, die das Licht passieren muss, um den Bildsensor zu erreichen. Je höher der Blendenwert ist, desto kleiner ist die Blendenöffnung. So ist zum Beispiel f/11 eine kleinere Blendenöffnung als f/8.
Das Ändern der Blendengröße ist eine weitere Möglichkeit, um auf die Belichtung einzuwirken. Außerdem wirkt sich die Blendenzahl auch auf die Schärfentiefe, den Bereich, in dem der Fokus scharf erscheint, aus. Je kleiner die Blende ist, desto größer ist die Schärfentiefe, wie Abbildung 1.11 zeigt.
Abbildung 1.11: Ich habe für diese beiden Fotos zwar dieselbe Brennweite genommen, aber die Blendengröße angepasst, um die Schärfe des Hintergrunds einzustellen.
Wenn Sie bisher alles verfolgt haben, wissen Sie nun, dass Sie über das Objektiv zwei Möglichkeiten erhalten, die Schärfentiefe zu kontrollieren: die Einstellungen von Brennweite und Blende. Ich habe in Abbildung 1.11 für beide Aufnahmen dieselbe Schärfentiefe verwendet, wodurch eine Änderung der Blende zum einzigen Grund für die unterschiedliche Schärfentiefe wird.
Vielleicht fragen Sie sich jetzt, ob die Belichtungszeit bei beiden Aufnahmen in Abbildung 1.11 dieselbe ist. Als ich die Blende geöffnet habe, habe ich auch die Belichtungszeit reduziert, wodurch das Licht den Bildsensor nur für eine kürzere Zeit erreicht hat. Bei beiden Aufnahmen habe ich die Lichtempfindlichkeit (ISO) gleich gehalten.
Sie können sich in Teil II dieses Buches näher mit der Blende, Belichtung und Schärfentiefe beschäftigen. Und wenn es Ihnen darum geht, Objektive miteinander vergleichen zu können, benötigen Sie nur noch ein paar kurze Informationen über die Blende:
Jedes Objektiv verfügt über einen eigenen Bereich an Blendeneinstellungen. Je größer dieser Bereich ist, desto mehr Kontrolle haben Sie als Fotograf.
Je größer die maximale Blende ist, desto »schneller« ist das Objektiv. Auch hier gilt: Je weiter die Blende geöffnet wird, desto weniger Zeit wird benötigt, um das Bild zu belichten. Wenn also ein Objektiv maximal mit einer Blendeneinstellung von f/4 und ein anderes maximal mit einer Blendeneinstellung von f/2 geöffnet werden kann, sagt man, dass die f/2-Version die schnellere ist.
Ein schnelles Objektiv ist besser, um Aktionen aufzunehmen, weil ein sich bewegendes Objekt bei einer längeren Belichtungszeit unscharf wird. Außerdem unterstützt es auch Aufnahmen bei dämmrigem Licht, weil Sie das Foto dann mit niedrigeren ISO-Einstellungen schießen können, was die Gefahr des Bildrauschens verringert.
Bei einem Zoomobjektiv kann sich der Blendenbereich beim Zoomen ändern. Sie können zum Beispiel bei einem 18- bis 140-mm-Objektiv die Blende mit f/2 öffnen, wenn sich das Objektiv in der 18-mm-Position befindet, während bei 140 mm nur eine Blende von f/5.6 funktioniert.
Sie können Zoomobjektive erwerben, die über den gesamten Zoombereich hinweg denselben minimalen oder maximalen Blendenwert beibehalten, aber Sie sollten darauf vorbereitet sein, dass Sie dafür eine Menge mehr Geld ausgeben müssen als für ein Objektiv, das diese Funktion nicht aufweist.
Die Schärfentiefe ist bei jeder Blende je nach Größe des Bildsensors und Objektivs unterschiedlich. Kameras mit kleinen Sensoren und Objektiven produzieren eine viel größere Schärfentiefe bei jeder Blendenzahl als Kameras mit größeren Sensoren und Objektiven. Deshalb kann es schwierig sein, viel Hintergrundunschärfe zu erhalten, selbst wenn Sie die Blende vollständig öffnen. Das ist eine wichtige Überlegung, wenn Sie Interesse an der Art von Fotos haben, für die eine kleine Schärfentiefe vorteilhaft ist, zum Beispiel Porträts. Wenn Sie dagegen gerne Landschaften fotografieren, wird Ihnen möglicherweise die erweiterte Schärfentiefe gefallen, die diese kleineren Kameras produzieren.
Aufnahmemodi ausprobieren
Wie viel künstlerische Freiheit eine Kamera bietet, hängt mit ihrem Angebot an Aufnahmemodi zusammen. die auch Belichtungsmodi genannt werden. Normalerweise werden Aufnahmemodi wie im Beispiel in Abbildung 1.12 auf einem Wahlrad als Buchstaben und Symbole gekennzeichnet.
Abbildung 1.12: Die verschiedenen Symbole auf einem Wahlrad der Kamera stellen Aufnahmemodi dar.
Wenn Sie zur Kategorie »Ich bin kein Foto-Profi« gehören, werden Sie höchstwahrscheinlich mit einer Basiskamera glücklich sein, die Ihnen nur automatische Aufnahmemodi anbietet. Diese Art von Kamera bietet zusätzlich zu einem Vollautomatikmodus auch Motivmodi an, die sich automatisch Einstellungen auswählen, von denen geglaubt wird, dass sie sich besonders gut für die gewählte Art von Fotos, wie zum Beispiel Porträt- oder Sportaufnahmen, eignen.
Das Problem bei den Motivmodi besteht darin, dass sie geschaffen wurden, um einen bestimmten Effekt zu erzielen, und Sie können von diesem Ergebnis nicht abweichen. So kann die Kamera zum Beispiel im Sportmodus Aktionen nur einfrieren; Sie haben keine Möglichkeit, Bewegungen unscharf werden zu lassen. Und im Porträtmodus bildet die Kamera den Hintergrund so unscharf wie möglich ab. Das ist zwar für die meisten Porträts in Ordnung, aber vielleicht kommt einmal die Zeit, in der Sie sich wünschen, den Hintergrund genauso scharf wie das Porträt abzubilden.
Um die beste Kontrolle über meine Aufnahmen zu haben, denke ich an eine Kamera, die diese drei Aufnahmemodi hat: Verschlusszeitenauswahl mit Belichtungsautomatik, Blendenauswahl mit Belichtungsautomatik und manuelle Belichtung. Diese Modi ermöglichen es, nicht nur die Belichtung, sondern auch alle anderen Eigenschaften – und mehr – zu kontrollieren, auf die ich zu Beginn dieses Kapitels eingehe.
Sie finden im ersten Teil von Kapitel 4 mehr Einzelheiten zu diesen und anderen häufig genutzten Aufnahmemodi.
Über Fokussierungsoptionen nachdenken
Fokussierungssysteme (fokussieren bedeutet scharfstellen) digitaler Kameras gibt es von unglaublich einfach bis hin zu erstaunlich komplex. Meiner Erfahrung nach benötigen nur wenige alle Einstellungen, die mit dem Fokussieren zu tun haben und die bei professionellen Kameras zu finden sind. (Und noch weniger Menschen verstehen, wie sie mit diesen Einstellungen umgehen müssen, damit sie bei dem ausgewählten Motiv Sinn machen.) Ich empfehle aber auch keine Kamera, die Ihnen keine Möglichkeit gibt, das Fokussieren zu kontrollieren, was bei den meisten Handy- und den ganz einfachen Schnappschusskameras der Fall ist.
Damit Sie das richtige Maß finden können, hier eine Einführung in Fokussierungsoptionen:
Fokussierungsmethode (automatisch oder manuell): Selbst das beste AF-System (AF steht für Autofokus) hat bei einigen Objekten – wie zum Beispiel stark reflektierenden Objekten – Schwierigkeiten. Aus diesem Grund ist es von Vorteil, auf eine manuelle Fokussierung umschalten zu können.
Es ist auch nicht unwichtig zu wissen, wie das manuelle Fokussieren eingerichtet wird. In den meisten Fällen stellen Sie den Fokus einfach dadurch ein, dass Sie einen Ring am Objektiv drehen – kinderleicht also. Es gibt aber auch Kameras, bei denen Sie im Menü eine manuelle Einstellungsmöglichkeit auswählen und dann eine Fokussierungsentfernung eingeben müssen. Das kostet nicht nur Zeit, sondern verlangt auch ein ausgezeichnetes Gespür dafür, wie weit das zu fotografierende Objekt von Ihrer Kamera entfernt ist.
Die Auswahl des Fokussierungspunktes: Bei den meisten Kameras ist der Fokus standardmäßig auf das am nächsten liegende Objekt eingestellt, was zu Problemen führt, wenn dieses Objekt nicht das ist, worum es Ihnen primär geht. Kapitel 6 zeigt Ihnen einen Trick, den Sie einsetzen können, um den Fokus auf ein bestimmtes Objekt hin festzulegen. Aber eine Kamera, die es Ihnen ermöglicht, aus mehreren Fokussierungspunkten auszuwählen, die im Bildrahmen zu sehen sind, ist eine bessere Lösung. Einige Kameras (und Objektive) kennen auch eine »Unendlich«-Einstellung, die den Fokus auf den entferntesten Punkt ausrichtet. (Einige Hersteller von Kameras nennen den Fokussierungspunkt auch Fokussierungsmessfeld.)
Gesichts-/Augen-/Lächeln-/Blinzelerkennung: Diese Funktionen sind entwickelt worden, um die Porträtfotografie zu vereinfachen. Die Gesichtserkennung sucht den Bildrahmen nach einem Gesicht ab und wenn sie eines findet, setzt sie den Fokus automatisch auf diese Person (siehe Abbildung 1.13). Manchmal können Sie bei einem Gruppenporträt auswählen, welches Gesicht als Ziel der Fokussierung verwendet werden soll. Die Augenerkennung engt die Suche nach dem Ziel, den Augen der Zielperson, noch weiter ein. Die Augen sind bei den meisten Porträtaufnahmen von entscheidender Bedeutung. Einige Kameras, die in dieser Richtung noch weiter gehen, bieten Lächeln- und Blinzelerkennung an. Die Kamera spürt das Gesicht einer zu fotografierenden Person auf und schießt die Aufnahme automatisch, wenn die Augen der Person offen sind und ihr Lächeln am breitesten ist.
Abbildung 1.13: Bei der Gesichtserkennung handelt es sich um eine Funktion, die automatisch ein Gesicht sucht und dann den Fokus darauf setzt.