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Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Didaktik für das Fach Deutsch - Pädagogik, Sprachwissenschaft, Note: 2,3, Universität Passau, Sprache: Deutsch, Abstract: In folgender Seminararbeit werden die narratologischen Analyse-Verfahren des Discours und der Histoire, welche im Rahmen des Seminars geübt wurden, anhand des Kinderromans „Großvater und die Wölfe“ von Per Olov Enquist angewandt. Der Roman wurde im Jahr 2003 unter anderem mit dem LUCHS des Jahres der ZEIT und Radio Bremen ausgezeichnet. Enquists Werk ist besonders ansprechend für Schüler der dritten oder vierten Jahrgangsstufe. Sie finden eine Vielzahl an Identifikationsfiguren im Text und werden durch die abenteuerliche Geschichte zum Lesen motiviert. „Wie Erhebungen gezeigt haben, nimmt Abenteuerliteratur in der Lektüre der Heranwachsenden eine deutliche Spitzenstellung ein, wobei der Höhepunkt des Interesses bei den Zehn- bis Zwölfjährigen liegt.“1 Die Lektüre eignet sich aus pädagogisch-psychologischer Sicht hervorragend für den Einsatz in der Grundschule und zum Ziel der Lesefreude und -motivation. 2. Zur Theorie des Erzählens Im Rahmen der narratologischen Analyse des Kinderromans sollte zunächst der Begriff des Erzählens geklärt werden. Unter Erzählen versteht man eine sprachliche Handlung, an welcher sich drei Dimensionen unterscheiden lassen:2 Zunächst „(...) ist das Erzählen eine Sprachhandlung, die in einem bestimmten Kontext zwischen einem Erzähler und einem oder mehreren Rezipienten stattfindet.“3 Diese Kommunikation kann sowohl mündlich als auch schriftlich zwischen Autor und Lesern gestaltet sein. „Eine zweite Dimension der Erzählhandlung umfasst das, was mitgeteilt wird: den Erzählinhalt, nämlich bestimmte Figuren, Schauplätze und Ereignisse, die sich zu einer Geschichte zusammenfügen.“4 Schließlich ist auch die Präsentation einer Geschichte, also das Wie des Erzählens als dritte Dimension interessant. Hierzu zählen stilistische und rhetorische Mittel, Gestaltungsmöglichkeiten der Erzählstimme sowie das Verhältnis zwischen Erzählzeit und erzählter Zeit.5 Weiter muss man grundsätzlich zwischen faktualem und fiktionalem Erzählen unterscheiden:6 Faktuale Erzählungen sind Teil der realen Kommunikation und bestehen aus Sätzen, die vom Leser als wahrheitsheischende Behauptungen des Autors verstanden werden. Im Gegensatz dazu sind fiktionale Texte zwar ebenso Teil einer realen Kommunikation, allerdings gestalten sie neben der realen auch noch eine imaginäre Kommunikationssituation, in der ein erfundener Erzähler das Wort hat.
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