Dohlen, Unschuldsweiß zertrampelnd - Katrin Engelmann - E-Book

Dohlen, Unschuldsweiß zertrampelnd E-Book

Katrin Engelmann

0,0
4,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Abschied hat viele Gesichter, Abschied von einem Menschen, von einem Ort, einer Liebe, einem Jugendtraum, den wir einst hatten. Schmerzen verursacht alles das, ruft es in uns doch immer das gleiche Gefühl wach - Trauer über etwas unwiederbringlich Verlorenes. Trauer annehmen und spüren, dass viele Menschen ganz Ähnliches durchleiden, hilft oft bei der Akzeptanz des Unvermeidlichen. Der Lyrikband spannt einen Bogen über alle möglichen Facetten von Verlust, hoch emotional und authentisch, geprägt von der ganz persönlichen Erlebenswelt der Autorin. Er berührt und stellt, durch das Kaleidoskop des Alltäglichen betrachtet, die Frage nach dem Sinn unserer Existenz und was am Ende davon bleibt. Für Menschen, die Verlust und Trauer erfahren haben, eine Lektüre, in welcher sie ihren starken Gefühlen nachspüren können.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 23

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Für Robert

Inhaltsverzeichnis

Widmung

Kapitel I

Winterschlaf

Erfrorenes Herz

Jugendliebe

Freunde die waren

Nach Hause kommen

Ort der Kindheit

Das Karussell

Der alte Kater

Altweibersommer

Nachruf auf eine Stadt

Im Elbsandstein

Bild ohne Namen

Preis der Freiheit

Die alte Schänke

Weinfest

Der Abschiedsbrief

Die Katze der Singlefrau

Er hat heute Geburtstag

Der alte Baum muss weg

Freund aus Blech

Der alte Mann von nebenan

Der Laden des Scherenschleifers

Der Christbaum

Silvester

Kapitel II

Schmerz

Trauer

Abschied

Da drüben bei dir

Der letzte Händedruck

Ein Jahr ohne dich

Der Toten Garten

Das Vermächtnis

Mütterchen

Bist du hier?

Großvater I

Wiedersehen

Lene

Nahtoderfahrung

Agathe

Großvater II

Die Zigarrenmacherin

Auf dem Sonnenstein

Geboren 1906

Die Witwe

Schwarz-weiße Erinnerungen

Nachwort

Impressum

I

Winterschlaf

Taumelnd ist der erste Schnee gefallen,

alles bedeckend mit Unschuldsweiß;

nur Dohlen zertrampeln flügelschlagend

die jungfräuliche Haut.

In die alte Hütte bricht der Frost ein,

Eiskristalle funkeln von den Wänden.

Lass mich von deinen Lippen Feuer trinken,

gib mir laut und leise dein Ich.

Füttere mich wie einen Vogel,

betäube mich mit deinem Dunst.

Die Glut in deinen Augen

wärmt mehr als der brüchige Kamin,

deine wissenden Hände

verbrennen meine dünne Haut.

Die Zeit ist heute aufgehoben.

An Abschied will ich noch nicht denken.

Erfrorenes Herz

Deine schmalen Hände,

nur noch kalter Stahl;

deine schalkhaften Augen,

gefrorenes Wasser;

begierig suchend im Draußen

nach neuer Lust.

Alltagsfloskeln,

zum Fraß hingeworfen;

Leidenschaft zu Staub,

der durch das Gitter

des Alltags rinnt

und unsere Lippen

verdorren lässt.

Alles schien möglich

in durchliebten Nächten.

Erinnerst du dich noch?

Abgeräumt

der Gabentisch der Lustbarkeiten;

schöner,

mich selbst zu lieben

als wenn du es noch tust.

Mehr allein als mit dir

kann ich alleine nicht sein.

Adieu.

Jugendliebe

Wir waren erst vierzehn

und wollten älter sein.

Wir lagen auf Elbwiesen

und in Omas Bett.

Goldfarbene Verlobungsringe

vom kleinen Juwelier am Eck

hießen uns erwachsen.

Die kleine Liebe zerrann;

wir zogen in die Welt

und durch tiefe Täler.

Die Verrücktheit jedoch,

konnte das Leben uns nicht nehmen.

Vierzig Jahre

nicht aus den Augen verloren;

Erinnerungen

an eine unbeschwerte Zeit,

als klebten uns davon

noch einige Sandkörner

zwischen den Fingern,

sie reiben nicht,

sie kitzeln.

Die Magie ist,

für den Anderen

bleibt man immer

wer man damals war.

Wie wir uns auch verändern,

mit unserer Jugendliebe

reisen wir in der Zeit zurück,

sie macht uns ein bisschen

unsterblich.

Freunde die waren

Wir waren so eng,

kein Blatt Papier

passte zwischen uns.

Schwatzen, tanzen, trampen,

nie blieben wir sprachlos.

Niemals haben wir gestritten,

uns nicht hintergangen;