Dr. Stefan Frank 2775 - Stefan Frank - E-Book

Dr. Stefan Frank 2775 E-Book

Stefan Frank

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Beschreibung

Witwer Markus Petersen weiß sich keinen Rat mehr: Seit dem Krebstod seiner Frau ist seine fünfjährige Tochter Vanessa ein Schatten ihrer selbst. Das einst so fröhliche Mädchen hat an nichts mehr Freude. Sie zieht sich zurück, will keine Freundinnen mehr treffen und auch die so geliebten Ausflüge mit Oma und Opa können sie nicht mehr begeistern. Einzig ihr schwarz-weiß gefleckter Hund Snoopy kann ihr etwas Trost schenken. In wenigen Wochen steht der
6. Geburtstag an und alle wollen der kleinen Vanessa einen besonderen Wunsch erfüllen. Eine Reise ins Disneyland vielleicht? Ein neues Fahrrad? Doch sie wünscht sich nur eines: eine neue Mami. Als Dr. Frank davon hört, entscheidet er sich, ein bisschen Schicksal zu spielen, denn er hat da eine Patientin, die einst ihr Kind zur Adoption freigeben musste und sich nun sehnlichst wieder eine Familie wünscht ...

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Inhalt

Cover

Eine Mami zum Geburtstag

Vorschau

Impressum

Eine Mami zum Geburtstag

Kann Dr. Frank helfen, der kleinen Vanessa ihren größten Wunsch zu erfüllen?

Witwer Markus Petersen weiß sich keinen Rat mehr: Seit dem Krebstod seiner Frau ist seine fünfjährige Tochter Vanessa ein Schatten ihrer selbst. Das einst so fröhliche Mädchen hat an nichts mehr Freude. Sie zieht sich zurück, will keine Freundinnen mehr treffen und auch die so geliebten Ausflüge mit Oma und Opa können sie nicht mehr begeistern. Einzig ihr schwarz-weiß gefleckter Hund Snoopy kann ihr etwas Trost schenken. In wenigen Wochen steht der 6. Geburtstag an und alle wollen der kleinen Vanessa einen besonderen Wunsch erfüllen. Eine Reise ins Disneyland vielleicht? Ein neues Fahrrad? Doch sie wünscht sich nur eines: eine neue Mami. Als Dr. Frank davon hört, entscheidet er sich, ein bisschen Schicksal zu spielen, denn er hat da eine Patientin, die einst ihr Kind zur Adoption freigeben musste und sich nun sehnlichst wieder eine Familie wünscht ...

»Guten Morgen, liebe Frau Ackermann. Schön, Sie zu sehen.«

Natalie Ackermann sah Dr. Frank, den wunderbaren Arzt, der sie in den vergangenen fünf Jahren betreut hatte, auf sich zu treten, und trotz aller Nervosität musste sie lächeln. Dr. Frank hatte wirklich alles getan, um ihr ihr schweres Schicksal zu erleichtern, und Natalie wollte lieber nicht wissen, wie sie ohne seine unermüdliche Unterstützung mit alledem fertiggeworden wäre.

»Ich freue mich auch, Sie zu sehen«, sagte Natalie und schlug in die Hand, die er ihr darbot, ein.

Natürlich entsprach das nur zum Teil der Wahrheit, denn das Warten auf die Ergebnisse, die er ihr bei jeder ihrer Begegnungen unterbreiten musste, erfüllten sie auch jetzt noch mit panischer Angst. Dennoch war sie ein jedes Mal aufs Neue froh, dass sie ein solches Glück im Unglück gehabt hatte und an diesen wunderbaren Arzt geraten war.

»Wunderbar, dann freuen wir uns beide am besten noch einmal so richtig, damit die Freude lange vorhält«, erwiderte Dr. Frank und strahlte ihr regelrecht entgegen. »So bald werde ich Sie nämlich nicht wiedersehen, es sei denn Sie erweisen sich als treue Seele und kommen auch mit Feld-Wald-und-Wiesen-Wehwehchen zu mir.«

Natalies Herz vollführte einen Satz. »Bedeutet das ...«, begann sie, vermochte jedoch nicht, den Satz zu Ende zu sprechen.

»Ja, das bedeutet es«, versicherte Dr. Frank lächelnd. »Liebe Frau Ackermann – oder liebe Natalie, wie ich Sie damals bei unserer ersten Begegnung habe nennen dürfen, und wie ich es heute vielleicht noch einmal darf: Mit dem heutigen Tag werden Sie nach fünf Jahren aus unserer ärztlichen Überwachung entlassen. Sie sind geheilt. Natürlich stehe ich Ihnen auch weiterhin bei allen eventuellen Fragen zur Verfügung – vor allem aber wünsche ich Ihnen jetzt, dass Sie Ihr Leben in vollen Zügen genießen können.«

»Oh mein Gott«, brach es aus Natalie heraus. »Herr Doktor, das ist einfach zu schön, um wahr zu sein!«

Ehe sie sich eines Besseren hätte besinnen können, fiel Natalie Dr. Frank um den Hals. War sie jemals in ihrem Leben so glücklich gewesen? Sie konnte sich nicht erinnern. Damals vielleicht, als sie sich in Raphael verliebt und geglaubt hatte, die ganze Welt gehöre ihnen. Zweiundzwanzig Jahre alt war sie gewesen, Sportstudentin, gesund und fit und voller Lebensfreude – oder zumindest hatte sie das gedacht. Als dann noch die vermeintliche große Liebe in ihr Leben getreten war, hatte sie sich unbesiegbar gefühlt, so, als könne ihr nie im Leben etwas Böses geschehen.

Der Traum war jedoch so schnell zerplatzt, wie er gekommen war. Eine kleine Verdickung in der Brust, ein Arztbesuch, weil irgendeine innere Stimme sie warnte – und dann die Diagnose Brustkrebs, dazu eine extrem aggressive Form, die bei so jungen Frauen laut Lehrbuch eigentlich gar nicht auftrat.

Dr. Frank war immer an ihrer Seite gewesen und hatte sich bemüht, ihr Mut zu machen, auch als ihr Verlobter sie verließ, als sie ihr Studium aufgeben musste und ihr Liebstes verlor. Er hatte sie beschworen, sie müsse die Hoffnung bewahren, und Natalie hatte sich nach Kräften darum bemüht. Aber natürlich konnte sie sich nicht hindern, im Internet nach ihrer Krebsform zu suchen und mitzuhören, was Ärzte und Pfleger untereinander tuschelten. Ihre Chancen standen schlecht. Ihr Krebs befand sich bereits im fortgeschrittenen Stadium, und durch eine Verzögerung wurde es noch schlimmer. Selbst die Amputation beider Brüste, gefolgt von endlosen Therapien, die Natalie über sich ergehen ließ, versprach kaum Aussicht auf Erfolg.

Dr. Frank aber hatte die Hoffnung nie aufgegeben, und er hatte recht behalten: Nach dem ersten Zyklus der Behandlungen waren keine Krebszellen mehr feststellbar, und der zweite wurde lediglich zur Sicherheit fortgesetzt. Während Natalie sich von den Strapazen erholte und meistenteils im Bett liegen musste, studierte sie online Graphik-Design, um sich begreiflich zu machen, dass sie eine Zukunft hatte. Zunächst alle drei, dann alle sechs Monate fanden Kontrolluntersuchungen statt, bei denen keine Krebszellen gefunden wurden.

Diese heutige war die letzte.

Sie war geheilt.

Hier stand sie, im Untersuchungszimmer ihres Arztes, lag in dessen Armen und heulte wie ein Schlosshund, weil sie tatsächlich eine Zukunft hatte, weil sie ihr Leben trotz allem wieder liebte und weil sie es behalten würde.

Ja, sie hatte unendlich viel verloren – ihren Traummann, ihren Traumberuf, ihre Brüste und noch weit mehr. Aber sie hatte auch etwas gewonnen: Die Erkenntnis, dass sie viel stärker war, als sie je geglaubt hätte, und dass sich dort, wo eine Tür zuschlug, ein Fenster öffnete.

Sie hatte ihr Zweitstudium beendet und eine Anstellung in einer wundervollen kleinen Firma für Brettspiele gefunden. Die Arbeit füllte sie aus, das Einkommen ermöglichte ihr ein zufriedenes Leben, und ihre Kollegen waren einfach großartig. Ihre alten Freunde hatten sich verabschiedet, weil sie mit Natalies Erkrankung nicht zurechtkamen, aber bei Spiel und Spaß hatte sie neue gefunden, wie sie sich keine bessere wünschen konnte.

Es gab keinen Mann mehr in ihrem Leben, und mit ihrem veränderten Körper hegte sie auch nicht den Wunsch, nach einem zu suchen, aber auch mit guten Freunden konnte man seine Abende genießen. Natalie ging gern ins Kino, liebte lange Wanderungen, genoss ihre gemütliche kleine Wohnung, die sie sich ganz nach ihrem Geschmack eingerichtet hatte, und kochte für ihr Leben gern für Gäste. Auch lustige Spieleabende, bei denen die neuesten Kreationen von Spiel und Spaß ausprobiert wurden, bereiteten ihr großes Vergnügen.

Ihr Leben war kein großes, lautes spektakuläres Glück mehr, sondern ein stilles, beständiges. Der Schmerz, den sie durchlitten hatte, würde sich niemals legen, und die Sehnsucht hielt sie ihn vielen Nächten wach, aber sie kam damit zurecht. Dass sie dieses neue, beschauliche Leben, das sie sich gezimmert hatte, behalten durfte, erfüllte sie mit einer Dankbarkeit, die schier überwältigend war.

»Bitte entschuldigen Sie, Herr Doktor«, sagte sie lachend und löste sich von ihm. »Aber das musste einfach sein. Ich verdanke Ihnen viel mehr, als ich je werde zum Ausdruck bringen können.«

»Sie verdanken es viel mehr Ihrer eigenen inneren Stärke und Ihrem Mut als mir«, bemerkte Dr. Frank. »Und natürlich einer höheren Macht, die über uns alle entscheidet. Ich freue mich mit Ihnen, Natalie. Allzu oft komme ich als Arzt nicht umhin, meinen Patienten die genau gegenteilige Nachricht zu überbringen, und umso schöner ist es, eine Geschichte wie die Ihre mitzuerleben. Sie haben mehr durchgestanden als die meisten Menschen in Ihrem langen Leben. Sie haben es sich verdient, von jetzt an jeden Tag in vollen Zügen zu genießen.«

»Das habe ich vor, Herr Dr. Frank«, bekannte Natalie. »Und wenn die Erinnerungen hochkommen und ich manchmal doch sehr nahe am Wasser gebaut bin ...«

»Dann ist das auch erlaubt«, beendete er ihren Satz. »Tränen können heilsam wirken, und das, was Sie verloren haben, ist viele Tränen wert. Ich hoffe aber, es wird Sie auch weiterhin trösten, dass Sie damals eine Entscheidung aus Liebe getroffen haben. Sie wollten das Beste, nicht für sich selbst, sondern für einen anderen Menschen. Nur wenige sind dazu in der Lage – schon gar nicht in einem so jungen Alter.«

Natalies Gedanken flogen zurück. Ja, Dr. Frank hatte recht. Sie hatte das Beste für jenen anderen Menschen gewollt, und die Gewissheit, dass ihr das gelungen war, schenkte ihr Trost. Es schützte sie nicht davor, diesen Menschen ihr Leben lang zu vermissen. Aber sie würde immer wissen, dass sie zu ihrer Entscheidung stehen konnte.

»Und jetzt?«, fragte sie Dr. Frank und zwang sich zu einem Lachen. »Spaziere ich jetzt einfach so aus Ihrer Praxis und winke Schwester Martha zum Abschied noch einmal zu?«

»Genau das tun Sie«, antwortete Dr. Frank. »Und wenn Sie das nächste Mal kommen, dann bitte mit einem Schnupfen oder meinetwegen einer leichten Blasenentzündung. Ich bin sicher, Schwester Martha wird trotzdem augenblicklich hinüber in die Bäckerei flitzen und Berliner für sie kaufen, die sie Pfannkuchen nennt.«

Sie lachten beide.

Schwester Martha, die urige, aus Berlin stammende Sprechstundenhilfe, war die gute Seele von Dr. Franks Praxis. Weil Natalie während ihrer Behandlungen so stark abgenommen hatte, hatte die gutmütige ältere Frau ihr Bestes getan, um sie ein wenig aufzupäppeln. Meistens hatte sie den größten Teil des gekauften Gebäcks am Ende selbst verspeist, aber die Geste hatte Natalie trotzdem viel bedeutet.

Sie nahm sich vor, Schwester Martha demnächst ein opulentes Paket mit Köstlichkeiten aus jener Bäckerei schicken zu lassen. Und einen großen Strauß Sommerblumen obendrein.

»Alles Gute, Herr Doktor.« Noch einmal gab sie dem Arzt Ihre Hand.

»Alles Gute, Natalie«, erwiderte er und drückte ihre Hand kurz, ehe er sie losließ und sie in ihr neues, gesundes Leben entließ.

***

Gab es noch einen weiteren Beruf, bei dem Freud und Leid so nah beieinander lagen wie bei dem des Arztes?, fragte sich Stefan Frank, während er seine Praxisräume abschloss und durch den Garten seiner herrlichen Grünwalder Villa nach draußen zu seinem Auto ging.

Das Schicksal der jungen Natalie Ackermann war ihm an die Nieren gegangen. Eine so schwere, so aggressive Krebserkrankung bei einer so jungen Frau war selten. Eine Zeit lang hatten die behandelnden Ärzte ihr kaum eine Chance eingeräumt, und die Umstände, in denen sie krank geworden war, machten alles noch schlimmer. Heute, fünf Jahre später, aber hatte sie gesund, geheilt und strahlend schön vor ihm gestanden, und das erfüllte Stefan tief im Innersten mit Glück.

Was Natalie verloren hatte, konnte ihr nichts und niemand zurückgeben, aber sie war eine starke Frau, die sich ein neues Leben aufgebaut hatte. Ihr heute die gute Nachricht überbringen zu können, hatte ihm die Kraft verliehen, die er brauchen würde, um den Besuch zu machen, der ihm jetzt bevorstand.

Er hatte es versprochen. Auch Clarissa Petersen war seine Patientin gewesen, auch sie eine sympathische, junge, lebensfrohe Frau, doch in ihrem Fall hatte alle ärztliche Kunst nichts ausrichten können, und das Wunder der Heilung war ihr versagt geblieben. Auf ihrem Begräbnis hatte Stefan ihrem Mann versichert, dass er ihn bei nächster Gelegenheit nach Praxisschluss besuchen würde, damit er ihm die Fragen, die noch in ihm bohrten, stellen konnte. Wenn es Markus Petersen half, zu einer Art von Abschluss zu gelangen, war Stefan gern dazu bereit, so hart es ihn auch ankam.

Natürlich konnte man mit dem Tod eines geliebten Menschen nie wirklich abschließen. Stefan wusste aus eigener Erfahrung, dass eine solche Wunde sich nie schloss, doch auch er selbst hatte nach seinem schweren Verlust einen Weg zurück ins Leben gefunden. Dass seine wundervolle Alexandra, die zweite große Liebe seines Lebens, dabei eine entscheidende Rolle gespielt hatte, leugnete er nicht. Wenn er sich vorstellte, er könnte Alexandra jemals verlieren, zog sich sein Herz schmerzhaft zusammen und sein Magen verkrampfte sich.

Umso entschlossener war er, für seinen Patienten zu tun, was er konnte. Was der sympathische Familienvater durchmachte, hätte man seinem ärgsten Feind nicht gewünscht.

Vor dem Gartentor des ein wenig zurückgesetzten, von Efeu überwachsenen Hauses parkte Stefan Frank den Wagen. Markus Petersen stammte aus einer wohlhabenden Familie, wie dieses idyllische Anwesen unzweifelhaft verriet. Er selbst entwickelte Videospiele und verdiente damit obendrein ein mittleres Vermögen. Zumindest diese eine Sorge würden die Petersens nicht haben, dachte Dr. Frank. Zwar konnte kein Geld der Welt ihnen die Frau und Mutter ersetzen, aber zumindest würde es ihnen helfen, im Alltag zurechtzukommen.

Stefan stieg aus, und noch ehe er am Tor geklingelt hatte, öffnete sich die Tür des eindrucksvollen Hauses, und ein dunkelhaariger Mann in schwarzen Jeans und schwarzem Hemd erschien darin. An seine linke Seite drückte sich ein auffallend hübsches, ebenfalls dunkelhaariges kleines Mädchen von fünf Jahren, während zu seiner Rechten ein kleiner, schwarz-weiß gefleckter Hund auftauchte, der fröhlich kläffend lossprang und Stefan den Gartenweg hinunter entgegen stürmte.

»Herr Dr. Frank! Wie nett, dass Sie sich die Zeit nehmen.« Markus Petersen drückte auf den Summer und legte seiner Tochter Vanessa die Hand auf den dunklen Schopf. »Ich hoffe, Snoopy wirft Sie nicht um.«

Kaum hatte Stefan das Tor aufgeschoben, sprang der kleine Hund begeistert an ihm hoch.

»Nein, keine Sorge«, versicherte der Arzt lächelnd. »Snoopy ist ganz wunderbar.«

Der fidele Mischling, den die kleine Vanessa im vergangenen Jahr zu ihrem Geburtstag bekommen hatte, schien das einzige Mitglied der kleinen Familie, das sich seine unbeschwerte Fröhlichkeit bewahrt hatte. Der Witwer wirkte, als wäre er in den letzten Wochen um ein Jahrzehnt gealtert, und seine kleine Tochter war blass und blickte mit großen, verweinten Augen stumm vor sich hin.

»Bitte kommen Sie herein«, bat der Alleinerziehende und führte Dr. Frank, den noch immer der Hund umsprang, in ein gemütliches Wohnzimmer, das von Geld und Geschmack, doch vor allem von einem glücklichen Familienleben kündete. Fotos der drei Petersens zu vergnügten Festen, auf Urlaubsreisen und in ihrem herrlichen Garten, hingen an sämtlichen Wänden.

»Vanessa, hast du Lust ein bisschen mit deinen Lego-Tieren zu spielen?«, fragte der Hausherr seine Tochter.

Das kleine Mädchen schüttelte den Kopf.

»Hab zu gar nichts Lust«, murmelte sie. »Aber ich lass dich mit dem Doktor allein.«

Damit schwang sie herum, packte den Hund am Halsband und rannte die Treppe hinauf.

Markus Petersen seufzte. »Ich fühle mich schuldig, wenn ich Vanessa wegschicke«, gestand er. »Ich bin ja jetzt alles, was sie noch hat. Aber ich möchte nicht, dass sie unser Gespräch mit anhört. Zumal es dabei ja in erster Linie um sie gehen wird.«

»Ich glaube, Ihre Tochter versteht das«, erklärte Stefan Frank. »Sie sind für Sie da, sie kann sich auf Sie verlassen. Aber sie wird auch wissen, dass sie nicht rund um die Uhr an ihrer Seite sein können.«