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Mit den DuMont Reisetaschenbuch E-Books Gewicht im Reisegepäck sparen und viele praktische Zusatzfunktionen nutzen! - Einfaches Navigieren im Text durch Links - Offline-Karten (ohne Roaming) nutzen - NEU: Karten und Grafiken mit einem Klick downloaden, ausdrucken, mitnehmen oder für später speichern - Weblinks zu den Websites der wertvollen Tipps Tipp: Erstellen Sie Ihren persönlichen Reiseplan durch Lesezeichen und Notizen… und durchsuchen Sie das E-Book mit der praktischen Volltextsuche! Das E-Book basiert auf: 5. Auflage 2016, Dumont Reiseverlag Der See ist touristisch bestens erschlossen und doch gibt es sie noch, die gemütlichen Orte am Wasser, an deren Uferpromenade winzige Restaurants kulinarische Köstlichkeiten servieren. Wo sie liegen, verrät Autorin Nana Claudia Nenzel im neu aufgelegten DuMont Reise-Taschenbuch Gardasee. Übersichtlich präsentiert sie gleich auf den ersten Seiten, welche Sehenswürdigkeiten auf dem Programm stehen sollten, wo die schönsten Strände liegen, welche Standorte empfehlenswert sind oder wo sich Aktivurlauber besonders wohl fühlen. Dazu verrät sie ihre eigenen Lieblingsorte. Zehn abwechslungsreiche Entdeckungstouren führen Genießer ins Olivenöl-Museum von Cisano, Naturliebhaber durch den Molina-Naturpark mit seinen unzähligen Wasserfällen und Hobby-Historiker ins Freilichtmuseum von Valle delle Cartiere. Auf knapp 300 Seiten stellt das DuMont Reise-Taschenbuch alle sehenswerten Orte und Ausflugsziele am Gardasee übersichtlich vor, Stadtspaziergänge, ungewöhnliche Entdeckungstouren und ausgewählte Wanderungen erschließen die Highlights und Besonderheiten der Region. Mit Lieblingsorten der Autorin in Text und Bild, zahlreichen persönlichen Reisetipps und einem journalistischen Porträt der Region.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 479
Inhalt
Gardasee: die 10 Highlights!
Editorial
Gratisdownload Gardasee
Der Gardasee persönlich – meine Tipps
Lieblingsorte
Schnellüberblick
Reiseinfos, Adressen, Websites (siehe >>)
Informationsquellen
Wetter und Reisezeit
Anreise und Verkehrsmittel
Übernachten
Essen und Trinken
Aktivurlaub, Sport und Wellness
Feste und Unterhaltung
Reiseinfos von A bis Z
Panorama – Daten, Essays, Hintergründe (siehe >>)
Steckbrief Gardasee
Geschichte im Überblick
Gigantenschüsseln, Zeichenfelsen und ein Wasserfall
Ora, Pelèr, Balin – die Winde am Gardasee
Die Skaliger – Herrscher am östlichen Gardasee
Coregone, Trota und Carpione – unterwegs mit Fischer Marco
Die Limonaie von Gargnano
Vielfalt und hohe Qualität – der Weinbau am Gardasee
Kostbares Gut – Olivenöl vom Gardasee
Keramik, Design, Skulptur – Künstler am See
Kirchenfeste zwischen Tradition und Moderne
Unterwegs am Gardasee
Der Norden
Das sportliche Ufer
Riva del Garda
Mit dem Mountainbike zum Monte Tremalzo
Mit dem Mountainbike zum Lago di Tenno
Tórbole
Wanderung zu den Marmitte dei Giganti
Arco
Auf den Spuren Rilkes
Santa Massenza
Lago di Ledro
Pieve di Ledro
Molina di Ledro
Das Ostufer
Entlang der Olivenriviera
Malcésine
Monte Baldo
Wandern auf dem Monte Baldo
Brenzone
Assenza
Porto und Magugnano
Marniga und Castelletto
San Zeno
Torri del Benaco und Umgebung
Albisano und San Zeno di Montagna
Von Prada auf den Monte Baldo
Wanderung auf die Cima Valdritta
Abfahrt nach Brenzone
Punta San Vigilio
Wanderung zum Monte Lúppia
Garda
Wanderung in die Valtesina
Bardolino
Cisano
Lazise
Verona und die Valpolicella
Verona
Valpolicella
Weinstraße der Valpolicella
Sant’Ambrogio
Rund um Negrar
Arbizzano
Parco Regionale della Lessinia
Ponte di Veja
Wanderung von Erbezzo zum Ponte di Veja
Der Süden
Von Peschiera nach Desenzano
Peschiera del Garda
Mit Kanu und Rad auf und am Mincio
Sirmione
Desenzano del Garda
Vom Mincio zur Valténesi
Nach Monzambano
Valéggio sul Mincio und Umgebung
Borghetto sul Mincio
Parco del Mincio
Castellaro Lagusello
Solferino
Castiglione delle Stiviere
San Martino della Battaglia
Valténesi
Padenghe sul Garda
Moniga del Garda
Soiano del Lago
Polpenazze del Garda/Manerba del Garda
San Felice del Benaco
Das Westufer
Entlang der Zitronenriviera
Salò
Wanderung in die Bergwelt oberhalb Salò
Isola del Garda
Palazzo Martinengo-Terzi
Gardone Riviera
Toscolano-Maderno
Maderno
Toscolano
Gargnano und Umgebung/Bogliaco
Villa
Baia del Lido
Gargnano
Monte Gargnano
Wanderung von Musaga, über Sasso zum Eremo di San Valentino
Cima Rest
Wanderung von den Heustadeln zur Sternwarte
Die Hochebenen von Tignale und Tremósine
Tignale
Wanderung zum Monte Castello di Tignale
Mit dem Mountainbike zum Rifugio Cima Piemp
Tremósine
Limone sul Garda
Sprachführer
Kulinarisches Lexikon
Auf Entdeckungstour
Vorsicht Spritzer! – Cascata del Varone
Tolle Aussichten und Natur pur – Ausflug auf den Monte Baldo
Die pure Olive – Besuch im Ölmuseum von Cisano
Andar per i goti – zum Aperitif in Veronas Kneipen
Es rauscht und plätschert überall – Parco di Molina
Visconti-Brücke – Bollwerk und Legende
Papierlust – Valle delle Cartiere
Geliebtes Villa – auf den Spuren von D. H. Lawrence
Für Sternengucker – Observatorium von Cima Rest
So ein Käse – Ausflug zur Alpe del Garda
Karten und Pläne
Citypläne
Riva del Garda
Malcésine
Verona
Sirmione
Desenzano del Garda
Tourenkarten und Detailpläne
Monte Tremalzo, Mountainbike-Tour
Lago di Tenno, Mountainbike-Tour
Marmitte dei Giganti, Wanderung
Arco: Auf den Spuren von Rilke
Tenno: Cascata del Varone
Malcésine – Monte Baldo, Wanderung
Monte Baldo, Gratwanderungen
Cima Valdritta, Wanderung
Monte Lúppia, Wanderung
Valtesina: Val dei Molini, Wanderung
Cisano: Ölmuseum
Parco di Molina, Wanderung
Mincio, Rad- und Kanutour
Borghetto: Visconti-Brücke
Salò, Wanderung
Toscolano-Maderno: Valle delle Cartiere
Gargnano/Villa: Auf den Spuren von D.H. Lawrence
Cima Rest, Wanderung
Cima Rest: Observatorium
Monte Castello di Tignale und Cima Piemp, Wanderung und Mountainbike-Tour
Polzone: Alpe del Garda
Extra-Reisekarte
Straßenregister
Impressum
Gardasee: Die 10 Highlights
Grafik herunterladen
Rocca von Arco
Malcésine
Monte Baldo
Punta San Vigilio
Verona
Sirmione
Peschiera del Garda
Isola del Garda
Madonna di Montecastello
Limone sul Garda
Liebe Leserin, lieber Leser,
es ist immer das gleiche Spiel, wenn mein Mann und ich zum Gardasee fahren: Kaum hat einer von uns den See entdeckt, jubelt er »der Lago, der Lago!« Schon ein paar Kilometer vorher, vom Norden kommend, erkennt man auch die ersten silbern glänzenden Blätter des Olivenbaums, der mit seinen knorrigen Ästen und dem oft fast ausgehöhlten Stamm charaktervolle Akzente setzt. Dann die ersten Segelboote und Surfer, die gerne den schmalen Nordzipfel des Gardasees für sich beanspruchen – bei Regatten fast Brett an Brett, wie manche lästern.
Dass wir eine innig geliebte, wenn auch kleine Bleibe am See haben, verdanken wir dem ersten Gardasee-Band für DuMont, der vor vielen Jahren entstand und immer wieder aktualisiert und verändert wurde. Bei der intensiven Recherche, der Suche nach bereits Bekanntem und nach Neuem, entdeckten wir die Liebe zu diesem größten italienischen See und schon bald eine kleine Ruine mitten in einem winzigen Dorf, die nach etwas umständlichem Ausbau unser italienisches Zuhause wurde. In der Mitte des Westufers, 400 m über dem See, mit einem Blick darauf, der jedes Mal beim Nachhausekommen freudiges Herzklopfen verursacht: zum Ostufer mit dem Monte Baldo und nach Süden über den ganzen Lago hinweg und weit über die Po-Ebene auf den Tosco-Emilianischen Apennin. Am schönsten ist es nach einem ordentlichen Gewitter, das es hier durchaus häufiger gibt, wenn Gipfel für Gipfel in rund 180 km Luftlinie zu erkennen sind; am allerschönsten aber im Winterhalbjahr, wenn die Sonne rot glühend untergeht und die ganze Szenerie in ein unwirkliches Licht taucht.
Schauen auch Sie vom Westufer des Sees auf den Monte Baldo, der zum Greifen nahe scheint, und nehmen Sie nach einem Spaziergang an der Uferpromenade, z. B. in Gargnano, einen Aperitivo in einem der kleinen Straßencafés. Der Bergkamm des Monte Baldo ist oft bis zum Frühsommer mit Schnee bedeckt, während Sie, auf der anderen Seeseite sitzend, in die Sonne blinzeln können. Sie sehen, sich hier wohlzufühlen ist ganz einfach.
Also: Arrivederci am Lago di Garda,
Ihre
Nana Claudia Nenzel
Gratisdownload GardaseeNana Claudia Nenzel
Gratis-Download: Updates & aktuelle Extratipps der Autorin
Unsere Autoren recherchieren auch nach Redaktionsschluss für Sie weiter. Auf unserer Homepage finden Sie Updates und persönliche Zusatztipps zu diesem Reiseführer.
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www.dumontreise.de/gardasee
Der Gardasee persönlich – meine Tipps
Leser fragen, Autoren antworten
Berge und See im Blick – an der Promenade von Riva del Garda
Welche Sehenswürdigkeiten am Gardasee sind ein Muss?
Die Rocca von Arco, eine mittelalterliche Festung in schwindelerregender Höhe, hielt schon Dürer mit dem Zeichenstift fest. Malcésine am Ostufer mit seinem schönen historischen Kern und dem leicht erreichbaren Castello Scaligero faszinierte auch Goethe. Ebenfalls sehenswert ist die Skaligerfestung mit informativem Museum im historischen Hafen von Torri del Benaco. Weiter südlich liegen die idyllischen Seeorte Bardolino (auch für seinen Wein berühmt) und Lazise, gefolgt von Peschiera ganz im Südosten des Sees, eine sehenswerte Festungsstadt mit trutzigen Mauern und Bastionen und erst spät aufgeblühtem historischem Kern mit netten Lokalen. Im Süden lockt Sirmione mit langer schmaler Halbinsel. Die dortige Skaligerfestung zählt zu den attraktivsten am See, die Grotta di Catullo lädt zur Erkundung der römischen Vergangenheit ein.
Den Südwesten prägt die weinselige Hügellandschaft der Valténesi, vorgelagert ein paar kleine und kleinste Inseln, deren Königin die Isola del Garda mit dem neugotischen Palazzo ist. Im nördlicheren Bereich bestimmt die Nähe der Berge des Naturschutzparks Alto Garda Bresciano die Landschaft. Das geradezu urbane Salò im fjordartig tiefen Einschnitt ist historisch gesehen der bedeutendste Ort und auch heute Verwaltungssitz. Gardone Riviera steht für den Beginn des Tourismus am Gardasee, überragt von Gabriele D’Annunzios Vittoriale. In Toscolano-Maderno lohnt die Valle delle Cartiere (Papiermühlental) einen ausführlichen Besuch. Es folgen das ruhige Gargnano und hübsche Limone mit den engen Gassen, gefolgt von Riva mit Wasserburg, hohem Stadtturm und einladendem Weg zum nahen Ledro-See mit seinem Pfahlbautenmuseum.
Was sind die besten Standorte?
Der Gardasee ist touristisch bestens erschlossen – mit allen Vor- und Nachteilen, die dies mit sich bringt. Zu den Vorteilen gehört, dass das Angebot an Übernachtungsmöglichkeiten so groß ist, dass es für jeden Geschmack und jede Art von Urlaub eine passende Unterkunft gibt.
Wer vor allem wegen der Badefreuden an den See kommt, sollte sich am Ost- oder Südufer ein Quartier suchen. Auch wenn man den Urlaub am See mit möglichst vielen Ausflügen kombinieren möchte, ist der Südosten eine gute Wahl, da man Verona und die Weinlandschaft der Valpolicella schnell erreichen kann.
Für Wanderurlauber, Surfer und Mountainbiker ist dagegen die nördliche Seehälfte das interessantere Revier. Malcésine ist der ideale Standort für Touren am Monte Baldo und in seiner Umgebung, doch auch das Westufer zwischen Gargnano und Limone eignet sich für Wanderurlauber. Surfer und Segler sind besonders gut in Riva oder Tórbole untergebracht, wenn sie längere Anfahrten zum Surfgebiet meiden wollen. Das Hinterland des Westufers mit seinen kleinen Dörfern und Hochebenen wird meist von Urlaubern ausgewählt, die sich Ruhe und Erholung auf die Fahne geschrieben haben und gerne wandern gehen. Wer unbedingt Campen möchte, hat am Süd- und Ostufer die beste Auswahl.
Auto, Bahn oder Bus?
Die meisten Urlauber fahren mit dem Auto an den Gardasee, denn die Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz ist eher dürftig, ausgenommen der Norden und der Süden des Sees. Den Norden erschließen Linienbusse von Trento aus, den Süden auch die Bahnlinie zwischen Verona und Brescia mit Halt in Desenzano und Peschiera. Von dort fahren zwar Linienbusse am Ostufer und am Westufer von Desenzano hoch, aber meist nur zu Schulzeiten oder im Berufsverkehr. Wer viel unternehmen möchte, ist deshalb auf ein eigenes Fahrzeug angewiesen. Biker sollten wissen, dass es noch immer einige dunkle Tunnels gibt, deren Durchfahrt nicht gerade angenehm ist. Die Linienboote und Fähren der Navigarda verkehren nur im Sommerhalbjahr – außer zwischen Torri del Benaco im Osten und Maderno im Westen.
Wo fahren Aktivurlauber am liebsten hin?
Der Monte Baldo dürfte das bekannteste Wandergebiet am Gardasee sein, man muss zwar hoch hinauf, kann dafür aber auch die Seilbahn zu Hilfe nehmen. Gegenüber am Westufer sind die Wanderwege meist schwieriger, am einfachsten noch im Bereich der beiden Hochebenen Tignale und Tremósine, etwas abenteuerlicher weiter südlich im Hinterland von Gargnano bis Toscolano-Maderno, mit Schmugglerpfaden und Kriegsstraßen etwa zu Füßen des Pizzócolo (1582 m), der einen umfassenden Rundblick ermöglicht.
Der Norden des Gardasees, genauer Arco, steht ganz im Zeichen der Kletterer, Höhepunkt: das Rock-Festival. Rock steht hier für Felsen, nicht für Musik. Ende August/Anfang September ist bei Rock Junior die europäische Jugend dran, danach folgen Rock Master, die Freeclimber-Weltmeisterschaften.
Der nördliche Seeabschnitt zwischen Tórbole und Riva gilt als Surferparadies, auch für die modernere Variante Kiten. Weiter südlich vor Campione und noch ein Stück weiter beim Prà della Fam sind die Winde ebenfalls dafür geeignet. Surfen und Kiten wird an vielen Stränden angeboten, denn die passenden Winde des Sees wehen so pünktlich, dass sie ihn zum Surferdorado gemacht haben.
Segeln kann man überall am Gardasee. Am zweiten Septemberwochenende treffen sich die besten Segler der Welt im Jachthafen von Bogliaco/Gargnano zur Centomiglia, der großen Regatta.
Einer der ersten Golfplätze Italiens war das Bogliaco Golf Resort, das auf 18 Loch erweitert wurde und inzwischen sehr exklusiv ist. Unter www.golf-garda.it sind alle Golfplätze am See und in seiner Umgebung verlinkt.
Gardasee bei schlechtem Wetter?
Die vielen hübschen Städtchen am See, sei es Malcésine, Riva, Limone oder Sirmione, kann man auch bei schlechtem Wetter erkunden. Aufgrund der vielen Geschäfte gehen Besichtigung und Shoppen gewissermaßen Hand in Hand. Wer mehr über die Geschichte der Region erfahren möchte, kann schlechtes Wetter für einen Besuch der Skaligerburgen nutzen, z. B. in Torri del Benaco. Außerdem ist es vom Gardasee nicht weit nach Verona, das mit seiner römischen Arena, dem vermeintlichen Haus der Julia aus der vielleicht berühmtesten Liebesgeschichte, großzügigen Plätzen und Palästen aus Gotik und Renaissance in jedem Fall einen Ausflug lohnt. Und eine tolle Einkaufsstadt ist Verona noch dazu. Noch etwas weiter entfernt, aber mit 50 km immer noch nahe genug für einen Tagesausflug, liegt die von den Gonzaga geprägte Stadt Mantua mit dem sehenswerten Herzogspalast und großartigen Plätzen.
Sollte man den See komplett umrunden?
Den ganzen See sollte man besser nicht auf einmal umrunden. Der Lago di Garda ist der größte See Italiens und man säße nur im Auto oder auf dem Fahrrad. Teilstrecken eignen sich besser: Den östlichen Teil fährt man von Tórbole im Norden bis Peschiera im Süden und baut vielleicht einen kleinen Abstecher entlang der Bardolino-Weinstraße ein, inklusive Besuch des dortigen Weinmuseums und des Olivenölmuseums von Cisano weiter südlich. Für Sirmione braucht man schon ein paar Stunden, da bleibt für eine Fahrt in die Städtchen der südlichen Moränenhügel gerade noch Zeit, wenn man nur noch Desenzano auf dem Plan hat. Das Westufer des Gardasees mag manchen mit seinen vielen Tunnels abschrecken. Entgehen kann man ihnen, wenn man in Gargnano in die Berge abbiegt, den Stausee des Valvestino anpeilt und so zum Idro- und zum Ledro-See fährt.
Wo findet man die attraktivsten Strände?
Der Gardasee hat von Natur aus nur Kiesstrände. Die schönsten gibt es beispielsweise in Rivas östlichem Bereich Richtung Jachthafen, und auch der Strand im Norden von Torri del Benaco vor der Baia dei Pini ist sehr nett. Entlang der Fußgängern vorbehaltenen Seepromenade zwischen Garda und Bardolino findet man kleine und größere Badebuchten, von natürlichem Schilf unterbrochen. Vor dem Lido Holiday von Bardolino wurde ein breiter Strand aufgeschüttet und mit Chillout-Liegen ausgestattet. Den einzigen – ebenfalls aufgeschütteten – größeren Sandstrand des Sees besitzt der Campingplatz La Quercia südlich von Lazise, leider nur noch für die Gäste des sehr gut ausgestatteten Platzes zugänglich.
Bei Sirmione im Süden locken im östlichen Ortsbereich längere Strandabschnitte, im Westen Richtung Desenzano ebenfalls. Salò besitzt im Süden einen schmalen Kiesstrand, Toscolano einen langen vor den Campingplätzen und einen kürzeren vor der Papierfabrik, schön von Olivenbäumen beschattet. Gargnanos Kiesstrände müssen immer wieder neu aufgeschüttet werden: der Strand des Vororts Villa und weiter im Norden des Ortskerns der Strand Le Fontanelle, der eine schattige, in Terrassen angelegte Wiese unter Ölbäumen aufweist. Auch Limone im Norden besitzt südlich des Ortskerns einen Kiesstrand, hübsch durch kleine Buchten geformt, die durch große Felsblöcke abgetrennt wurden.
Und zum Schluss mein ganz persönlicher Tipp
Gargnano am Westufer hat den Tourismus anfänglich verschlafen, wurde aber inzwischen mit einer Promenade verschönert und dadurch keineswegs verdorben. Die Gemütlichkeit, die dem Alltag der Gargnanesi eigen ist, konnten diese sich bewahren: Die meisten der ohnehin wenigen, aber ausreichenden Läden schließen auch in der Hochsaison zur Mittagszeit und abends spätestens um 20 Uhr, die Restaurants sind klein, wenn nicht gar winzig, wie das von Michelin seit Jahrzehnten mit Sternen belohnte La Tortuga. Zur Aperitifzeit locken nette Cafés an der Durchgangsstraße wie am See. Hier genießt man seinen Aperitivo mit Blick auf das Ostufer und den alles überragenden Monte Baldo, vielleicht im Caffè Nuovo, wo die Wellen des Gardasees unter den Planken des Holzsteges so an die Hauswand schlagen, dass Venedig-Feeling aufkommt.
Wer mit Kindern unterwegs ist, schlendert zum nahen Miniaturhafen, wo am Kopfende die Gelateria Azzura mit hausgemachtem Eis vom Feinsten eine große Fan-Gemeinde auch unter den Einheimischen hat.
NOCH FRAGEN?
Die können Sie gern per E-Mail stellen, wenn Sie die von Ihnen gesuchten Infos im Buch nicht finden:
Auch über eine Lesermail von Ihnen nach der Reise mit Hinweisen, was Ihnen gefallen hat oder welche Korrekturen Sie anbringen möchten, würden wir uns freuen.
Die Reiseführer von DuMont werden von Autoren geschrieben, die ihr Buch ständig aktualisieren und daher immer wieder dieselben Orte besuchen. Irgendwann entdeckt dabei jede Autorin und jeder Autor seine ganz persönlichen Lieblingsorte. Dörfer, die abseits des touristischen Mainstream liegen, eine ganz besondere Strandbucht, Plätze, die zum Entspannen einladen, ein Stückchen ursprüngliche Natur – eben Wohlfühlorte, an die man immer wieder zurückkehren möchte.
Schnellüberblick
Grafik herunterladenDas Westufer
Riviera dei Limoni wird das abwechslungsreiche lombardische Westufer des Gardasees neuerdings genannt, das stolz auf seine geradezu romantischen, aber auch urban wirkenden Ortschaften und teilweise – speziell im Parco Alto Garda Bresciano – sogar alpinen Landschaftsbilder ist. Hier liegen das quirlige Städtchen Salò, das feine Gardone mit Gabriele D’Annunzios Vittoriale degli Italiani oder das tüchtige Toscolano mit seinem Papiermühlental, das in einem großen Stausee endet. Ganz anders präsentert sich das beschauliche Gargnano mit seinen drei Ortsteilen am See und vielen Dörfern an den nahen Berghängen. Ideale Wanderbedingungen findet man hier und auf den beiden Hochebenen von Tignale und Tremósine weiter nördlich vor. Limone schließlich gilt als besonderes Schmuckstück am Westufer. siehe >>
Der Süden
Am Ausfluss des Mincio im Südosten liegt die imposante Festungsstadt Peschiera, im Südwesten des Sees das lebhafte Desenzano mit seinem einladenden Kanalhafen und der guten Einkaufsmeile. Zwischen beiden ragt die von den Skaligern geprägte Schönheit Sirmione auf schmaler Halbinsel weit in den See. Das südliche Hinterland ist geprägt von den schweren Kämpfen um die Einigung Italiens – nicht umsonst wurde hier das Rote Kreuz erdacht. Heute präsentiert sich die Gegend als einladende Weinlandschaft mit kleinen Festungsstädten und dem großartigen Parco della Sigurtà. Auf der Valténesi zwischen Desenzano und Salò gibt es kleine Weinorte, von Kastellen bewacht – eine beliebte Sommerfrische mit zahlreichen Ferienwohnungen und Campingplätzen. Davor, fast bei Salò, das kleine Juwel Isola del Garda. siehe >>
Das Ostufer
Das auch Olivenriviera genannte Ostufer gehört zu Venetien. An ihm liegen beliebte Urlaubsorte wie das hübsche Malcésine oder das ruhige Torri del Benaco. Besonders schön: Die Punta San Vigilio beim recht touristischen Garda; aber auch der lebendige Weinort Bardolino und das von seinem schmalen Kanalhafen geprägte Lazise. Im Hintergrund des Ostufers ragt majestätisch der Monte Baldo auf, ein wahres Wanderparadies – und ideal für Paraglider. siehe >>
Der Norden
Der trentinische Norden ist von hohen Bergen umgeben, vor kalten Winden geschützt und Europas bestes Surf- und Extremklettererrevier. Fast urban zeigt sich das österreichisch geprägte Riva, eher bescheiden das Surferzentrum Tórbole. Die Kletterparadiese Arco und Nago liegen im nahen Hinterland. Ein wahres Naturschauspiel ist der Wasserfall von Varone, weiter oben in den Bergen lockt der Ledro-See mit seinem Pfahlbautenmuseum. siehe >>
Verona und die Valpolicella
Verona ist eine wunderbare Einkaufsstadt und der angebliche historische Schauplatz der tragischen Liebe von Romeo und Julia. Berühmt ist die oberitalienische Metropole aber auch wegen der Opernaufführungen in der Römischen Arena, und in der stark von den Skaligern geprägten, wunderschönen Altstadt befinden sich viele kunsthistorische Schätze ersten Ranges. Im Hinterland erstreckt sich – vor der Kulisse der grandiosen Venetischen Alpen – die weinselige und villenreiche Valpolicella mit ihren vielen kleinen Dörfern und Städtchen: auch ein bedeutendes Marmorabbaugebiet, das Richtung Norden in den Parco Naturale Regionale della Lessinia übergeht. siehe >>
Reiseinfos, Adressen, Websites
Baden, Surfen, Bootfahren – der Gardasee ist ein Wassersportparadies
Informationsquellen | Wetter und Reisezeit | Anreise und Verkehrsmittel | Übernachten | Essen und Trinken | Aktivurlaub, Sport und Wellness | Feste und Unterhaltung | Reiseinfos von A bis Z
Informationsquellen
Infos im Internet
Zum Gardasee gibt es sehr viele Websites. Etliche italienische sind auch in deutscher Sprache verfügbar (auf die deutsche Flagge klicken).
www.lagodigarda.itwww.gardasee.dewww.lago-di-garda.orgwww.lakegarda.com
Allgemeine Informationen zum Gardasee mit Links zu Unterkünften, Restaurants, Sehenswürdigkeiten und zum Wetter.
www.gardalake.com
Infos zu Hotels, Restaurants, Märkten und Veranstaltungen am Gardasee.
www.familienurlaub-gardasee.de
Gutes Portal für die Planung eines Familienurlaubs am Gardasee.
www.dipende.it
Online-Version der kostenlosen Gardasee-Zeitung u. a. mit Veranstaltungskalender (vorerst nur italienisch).
www.gardatrentino.dewww.gardatrentino.it
Speziell zum Norden des Sees und zur Provinz Trentino.
www.provincia.verona.it
Zur Provinz Verona und dem Ostufer (nur italienisch).
www.ugav.it
Portal zu den Hotels an der Riviera degli Ulivi (Ostufer; nur italienisch).
www.valpolicellaweb.it
Alles über die Weinbauregion Valpolicella (italienisch und englisch).
www.gardavaltenesi.com
Alles über die Valténesi.
www.collinemoreniche.it
Der Süden wirbt hier mit guten Links zu Unterkünften, Wasserparks, Veranstaltungen, Museen (noch nicht auf Deutsch).
www.bresciatourism.it
Zur Provinz Brescia und dem Westufer.
www.rivieradeilimoni.it
Zum Westufer (Zitronenriviera).
www.zitronenriviera.de
Portal zu einigen Hotels am Westufer.
www.infotremosine.it
Zur Hochebene von Tremósine.
www.tignale.org
Zur Hochebene von Tignale.
www.bed-and-breakfast-italien.com
Portal zu B & B in Italien (erst auf die Region – Lombardia, Veneto oder Trentino – und dann den Ort klicken).
www.bbgardalake.it
Portal für B & B am Gardasee.
www.trentinobedandbreakfast.it
Homepage des Qualitätsclubs B & B Trentino.
www.navigazionelaghi.it
Boote und Fähren (auf Gardasee klicken, noch nicht auf Deutsch).
www.centomiglia.it
Alle Informationen über die wichtigste Regatta in einem Binnensee (nur italienisch).
Fremdenverkehrsämter
Ausführliches Informationsmaterial und meist auch gutes Kartenmaterial gibt es bei den Büros der Staatlichen Italienischen Fremdenverkehrszentrale ENIT. Prospektbestellung bzw. Infos zum Herunterladen gibt es unter www.enit.it.
Büros in Deutschland
– Direktion für Deutschland, Österreich und Schweiz, Barckhausstr. 10
60325 Frankfurt/Main
Allgemeine Informationen: Tel. 069 23 74 34, [email protected]
… in Österreich
Mariahilfer Str. 1b, 1060 Wien
Tel. 015 05 16 39, [email protected]
Das Schweizer Büro wurde endgültig geschlossen, Schweizer müssen sich die Infos in Frankfurt oder aus dem Internet holen.
Am Gardasee
Comunità del Garda (für den gesamten See, auch deutsch; kein Publikumsverkehr, nur per Telefon oder Mail).
Via dei Colli 15, 25083 Gardone Riviera, Tel. 03 65 29 04 11, www.lagodigarda.it und www.visitgarda.com, mit tollen Tipps u. a. für sportliche Urlauber.
Lesetipps
Gottfried Aigner: Familienreiseführer Gardasee. Hamburg 2013. Ideal für die Reiseplanung eines Urlaubs mit der Familie am Gardasee.
DuMont Bildband Gardasee: Natur, Kultur und Lebensart. Ostfildern 2013. Faszinierende Bilderreise zur Einstimmung auf den See.
Tullio Ferro, Laura Ferro Francesconi: Visti sul Lago. Zanetti, Montichiari 2000. Ein Standardwerk für alle Neugierigen, die sich nicht nur für den Jetset am See interessieren.
Johann Wolfgang v. Goethe: Italienische Reise 1786–88, Erster und Zweiter Teil. Weimar, dtv München 1962 ff. Schöner Einstieg in die nach ›Süden‹ duftenden Landschaften des Gardasees.
Paul Heyse: Novellen vom Gardasee [Gefangene Singvögel (1901); Die Macht der Stunde (1899); San Vigilio (1900); Eine venezianische Nacht (1901); Antiquarische Briefe (1900)]. Stuttgart/Berlin, nur noch antiquarisch zu bekommen.
Dietrich Höllhuber, Wolfgang Kaul: Wanderführer Gardasee. Ostfildern 2012. 35 Touren rund um den See mit detaillierten Karten.
Helga Hofmann: GU Großer Naturführer Alpenblumen München 2012. Ein unerlässliches Standardwerk für Naturfreunde, die den Gardasee auch botanisch erkunden wollen.
D.H. Lawrence: Italienische Dämmerung. Zürich 1916. Lyrische Beschreibungen des einfachen Dorflebens am Westufer des Gardasees.
Roswitha Wildgans: Vino Rosso. Köln 2011. Leichtfüßiger Gardaseekrimi um die Putzfrau Rosi Holzwurm, die unversehens in Kalamitäten gerät.
Buchhandlung vor Ort
Die Cartolibreria Sinibaldi in Gargnano, Piazza Feltrinelli 10 (im Scheitelpunkt des Hafens) bietet eine gute Auswahl an Literatur über den Gardasee, auch in deutscher Sprache. Auf Italienisch finden Interessierte gute Bücher lokaler Historiker über einzelne Themen wie die Dörfer am Berg oder die Fischer vom Gardasee, einige von ihnen von Bruno Festa, Lehrer in Gargnano und Korrespondent der Tageszeitung »Corriere della Sera«.
Wetter und Reisezeit
Der Gardasee ist ein Ganzjahresziel. Die Hauptreisezeit beginnt zu Ostern und endet etwa Mitte Oktober. Manche Hoteliers öffnen ihre Häuser auch erst zu Pfingsten. Die Sommer können sehr heiß sein, jedoch sorgen die Winde am See für eine gewisse Erfrischung. Und man braucht nur etwas höher zu steigen, um in die sprichwörtliche ›Sommerfrische‹ zu gelangen.
Die Winter sind normalerweise mild, wenn auch nicht gerade trocken. Es schneit selten, in den höheren Bergregionen kann man aber Ski fahren. In dieser Jahreszeit kommen nur wenige Touristen an den See.
Da der Gardasee auf drei Seiten durch Zweitausender vor rauen Winden geschützt ist, herrscht an seinen Ufern ein Mikroklima, das der Mittelmeerflora, aber auch exotischen Pflanzen ein gutes Umfeld bietet. Kein Wunder also, dass in den großen Gärten der Villen oder in den Parks eine üppige Vegetation gedeiht.
Die beste Reisezeit für ...
Romantiker und Genießer
Romantiker lieben den Gardasee im Winter, auch wenn sich der See dann zeitweise in ein aufbrausendes Ungeheuer verwandelt. Nach dem Sturm, der meist nicht lange andauert, ist die Gegend wieder umso schöner. Die Sonnenuntergänge sind von tiefstem Rot und die Gipfel des Tosco-Emilianischen Apennin rücken so nahe heran, als stünden sie gleich hinter den Endmoränenhügeln bei Solferino. In den höheren Regionen wie am Monte Baldo kann es ›wintersporttauglich‹ schneien, doch die Temperaturen am See erreichen nicht selten 18 °C und mehr.
Genießer kommen während der Frühlingsblüte und der herbstlichen Pilz- bzw. Kastanien- und Jagdsaison voll auf ihre Kosten. Jede Saison bietet ein reiches Angebot an kulinarischen Spezialitäten. Und nicht zu vergessen: Ende September/Anfang Oktober findet die Weinlese statt und es gibt in Bardolino und Riva Verwöhnprogramme wie etwa Traubenkuren. Ende Oktober/Anfang November und z. T. bis in den Februar hinein werden die Oliven geerntet – der richtige Zeitpunkt, um das köstliche Olivenöl frisch gepresst zu kosten und zu kaufen.
Sportliche und Wasserratten
Wer Badeferien machen möchte, reist am besten im Sommer an den Gardasee. Ausschließlich Hartgesottene, über die die Einheimischen nur den Kopf schütteln können, wählen für ihren Badeurlaub eine andere Jahreszeit.
Ein echtes Ganzjahresziel ist der See hingegen für Surfer und Kiter, Extremkletterer und Radfahrer. Im Winter lockt er auch Skifahrer an, die sowohl auf dem Monte Baldo im Osten als auch in den Trentiner und lombardischen Alpen im Nordwesten (z. B. in Madonna di Campiglio) geeignete Abfahrten finden.
Im Frühjahr, Sommer und Herbst bietet der Monte Baldo herrliche Wandermöglichkeiten. Die Seilbahn mit ihren drehbaren Panoramakabinen fährt fast das ganze Jahr von Malcésine aus auf den Berg und befördert auch Fahrräder für Mountainbiker. Wunderbare Wandergebiete bietet darüber hinaus der Brescianer Naturpark im Westen, mitsamt den Hochebenen von Tignale und Tremósine sowie dem Montegargnano im Schatten des Pizzócolo.
Golfer finden rings um die südliche Hälfte des Gardasees sieben Golfplätze, die im Prinzip ganzjährig bespielbar sind und jeweils nur für eine kurze Periode geschlossen werden. Die Lage dieser Plätze und die Atmosphäre ihrer Clubhäuser sind recht exklusiv.
Kleidung und Ausrüstung
Am See kleidet man sich im Sommer gerne luftig, Baumwoll- und Leinenkleidung ist zweckmäßig. In den teureren Hotels wird am Abend ein elegantes Auftreten erwartet. Kurze oder dreiviertellange Hosen werden am Abend generell nicht gerne gesehen. Tagsüber sollte man daran denken, dass es auch in Strandlokalen nicht angebracht ist, sich in Badesachen an den Tisch zu setzen.
Im Frühjahr und Herbst sollte man unbedingt regenfeste Kleidung mitbringen (auch beim Wandern im Sommer sehr nützlich). Und den Winter darf man nicht unterschätzen: Am Gardasee kann es kühl werden, gerade auch in den Ferienwohnungen, die wenig geheizt werden.
Für sportliche Aktivitäten müssen die diversen Gerätschaften nicht unbedingt mitgebracht werden, man kann am See praktisch alles ausleihen, ob Surfbrett, Kiteboard oder Segelboot, ein normales Fahrrad oder ein Mountainbike, das gilt natürlich auch für den Gleitsegler und Gleitschirme, die gegen Gebühr ausgeliehen werden können (Infos bzw. Adressen beim jeweiligen Ort im Reiseteil). Die passende Kleidung auch für Extremsportarten findet man in den Ferienorten rings um den See in einschlägigen Geschäften in allen Preislagen, aber auch besonders Schickes, ob im beliebten Marine-Look oder Bergsteiger-Design. Sehr gute Fachgeschäfte für Kletterer und Bergsteiger sowie Gleitschirmflieger findet man speziell in Arco. Malcésine hat sich auf Bergsteiger, Gleitschirmflieger und – natürlich im Winter – auch auf Skifahrer spezialisiert. Schicke Mode für Leute, denen es mehr ums Gesehenwerden geht, bietet das Kreisstädtchen Salò mit seinen wunderbaren Geschäften sowie Sirmione mit seinen Luxusboutiquen.
Reisezeit-Tipps
In den Schulferien im Sommer ist der Gardasee auch ein beliebtes Ziel für italienische Urlauber und die Unterkunftspreise sind am höchsten. Im Winterhalbjahr haben leider nur wenige Hotels und Restaurants geöffnet.
An Ferienwochenenden sollte man die im Norden auch noch tunnelreiche Staatsstraße 45bis am Westufer des Sees meiden! Für die Strecke vom Norden bis an den Süden des Sees benötigt man dann schon einmal drei oder vier Stunden.
Anreise und Verkehrsmittel
Einreisebestimmungen
Deutsche, Österreicher und Schweizer benötigen für die Einreise nach Italien einen gültigen Personalausweis, den sie z. B. an der Hotelrezeption oder auf dem Campingplatz beim Einchecken vorlegen müssen. Jeder Gast wird registriert bzw. der Polizei gemeldet. Jedes Kind, das ins Ausland reist, benötigt unabhängig vom Alter ein eigenes Reisedokument.
Gegenstände des persönlichen Bedarfs können in unbegrenzter Menge ein- und ausgeführt werden, auch großes Sportgerät. Kein Pardon kennen die italienischen Zollbehörden sowie die Polizia di Finanza jedoch, wenn Antiquitäten ausgeführt werden sollen. Das geht nur mit einer Sondergenehmigung der Kunstkammer!
Anreise
Die meisten Gardasee-Urlauber reisen mit dem eigenen Wagen an, selten werden Flugzeug und Bahn benutzt. Für Reisende aus dem norddeutschen Raum ist es evtl. dennoch ratsam, das Flugzeug zu nehmen – z. B. einen Billigflug nach Bergamo oder Verona. Man muss dann aber rechtzeitig einen Mietwagen reservieren oder den Transfer zum Hotel organisieren lassen (kein preiswertes Vergnügen!).
… mit dem Flugzeug
Der internationale Flughafen Valerio Catullo in Verona-Villafranca verbindet den Gardasee mit allen größeren Städten Europas (Flugauskunft Tel. 00 39 04 58 09 56 66, www.aeroportoverona.it). Von 06.30 bis 23.10 Uhr pendelt ein Shuttle-Bus im 20-40-Minuten-Takt zwischen dem Flughafen und dem Hauptbahnhof Verona Porta Nuova (Infos unter Tel. 00 39 04 58 05 79 22). Der kleine Flughafen Gabriele D’Annunzio in Montichiari (Brescia) südlich des Gardasees bietet vor allem günstige Verbindungen nach England und ist Ausweichflughafen für Verona (Flugauskunft Tel. 00 39 03 02 04 15 99 oder 00 39 045 809 56 66, www.aeroportobrescia.it).
Der Flughafen Orio al Serio bei Bergamo liegt (je nach Urlaubsort) eine knappe Autostunde vom südlichen Gardasee entfernt und bietet Flugverbindungen in die wichtigsten europäischen Städte (Flugauskunft Tel. 003 90 35 32 63 23, www.orioaeroporto.it).
Von allen Flughäfen wird ein Transferservice angeboten (z. B. unter http://transfer.limtours.it). Wer einen Leihwagen für die Fahrt vom Flughafen sowie den Aufenthalt am See nutzen möchte, sollte ihn in der Saison rechtzeitig vorbuchen (z. B. Flughafen-Website).
… mit der Bahn
Gute Bahnverbindung auf der EC-Strecke von München über den Brenner nach Trient, Rovereto und Verona bzw. weiter Richtung Mailand bis nach Peschiera und Desenzano. Autoreisezüge verkehren von Deutschland (Düsseldorf, Hamburg, Hildesheim) nach Bozen. Detaillierte Informationen zur Anreise mit der Bahn und dem Autozug unter www.bahn.de und www.trenitalia.it.
Von den Bahnhöfen Rovereto und Verona Porta Nuova wird ein regelmäßiger Bustransfer zum Gardasee angeboten (Infos unter www.apt.vr.it).
Züge auf der EC-Strecke nach Mailand halten in Desenzano im Südwesten des Sees, von dort verkehren Busse zu den Orten entlang des Sees.
… mit dem Auto
Die üblichen Autorouten zum Gardasee: Aus Deutschland und Österreich auf der Autobahn (in Österreich und Italien gebührenpflichtig) über Innsbruck und den Brenner nach Trient oder bis Rovereto. Von beiden Orten aus gelangt man an das Nordende des Sees. Oder man fährt auf der Autobahn bis Affi, von dort direkt nach Garda; oder abfahren zur autobahnähnlichen SR 450 bis kurz vor Peschiera; oder bis Verona und von dort aus an das südöstliche Ufer, bei Bedarf weiter über Peschiera und Sirmione nach Desenzano und ans Westufer. Oder Abfahrt in Rovereto und über Tórbole nach Süden am Ostufer entlang. Oder hinüber nach Riva und die Westseite südwärts.
Das grundsätzliche Fahren mit Abblendlicht auch am Tage ist ebenso wie die Bildung von Rettungsgassen ist bei stockendem Verkehr oder Stau Pflicht auf Österreichs Autobahnen und Schnellstraßen, auch dann, wenn sich noch kein Einsatzfahrzeug nähert. Bei Behinderung von Einsatzfahrzeugen sind Geldstrafen bis zu 2180 € möglich (www.rettungsgasse.com).
Der gültige nationale Führerschein und die üblichen KFZ-Papiere genügen, wobei die Grüne Versicherungskarte bei einem Unfall immer nützlich, wenn auch nicht vorgeschrieben ist.
Verkehrsmittel am See
Auto
Zwar sind die Verkehrsregeln in Italien fast strenger als nördlich der Alpen (auch tagsüber auf Fernstrecken und zwischen den Ortschaften mit Abblendlicht fahren!) und die Bußgelder von erschreckender Höhe, jedoch scheint dies italienische Autofahrer wenig zu stören. Die Fahrweise ist meist forsch, das Schneiden der Kurven auch an den unübersichtlichsten Stellen und das Überholen auch bei doppelter durchgehender Linie üblich usw. Man sollte es den italienischen Fahrern aber auf keinen Fall nachmachen. Wenn Carabinieri Ausländer stoppen, kann es ungemütlich werden – von den üblichen hohen Strafzetteln ganz abgesehen, die inzwischen laut EU-Beschluss bis ins Heimatland geahndet werden.
Die italienischen Verkehrsbestimmungen gleichen mit wenigen Ausnahmen den Verkehrsregeln in Deutschland, Österreich und in der Schweiz. Auf den Autobahnen beträgt die Höchstgeschwindigkeit 130 km/h, auf vierspurigen superstrade (autobahnähnlich) 110 km/h, auf Landstraßen 90 km/h. Die Strecke zwischen dem Brenner und Bozen darf grundsätzlich nur mit maximal 110 km/h befahren werden.
An gelb markierten Bordsteinen ist Parken nicht erlaubt. Zeitlich begrenzte und kostenpflichtige Parkplätze (mit Parkautomaten) sind meist blau markiert, aber nicht immer. Zum Teil ist auch auf weiß markierten Parkplätzen die Parkdauer begrenzt oder das Parken gebührenpflichtig.
Mietwagen
Einen Wagen zu mieten, ist am Gardasee etwas kompliziert. Wer nicht vorbucht, muss vor allem während der Hochsaison mit Problemen rechnen. Die Hotels sind gern bei der Buchung behilflich – oder man bucht beim Anbieter seines Vertrauens von zu Hause aus, was meist günstiger ausfällt.
Linienboote
Rundfahrten mit dem Boot sollte man am besten nur während der Hochsaison von Juni bis Ende September einplanen. Im Winterhalbjahr verkehren die Fährschiffe nur zwischen Ost- und Westufer, genauer zwischen Torri del Benaco und Maderno. Und im Frühjahr und Herbst verkehren auch diese Schiffe seltener als im Sommer.
Es gibt täglich zwei Nord-Süd- bzw. Süd-Nord-Verbindungen (mit Autotransport) zwischen Riva und Desenzano. Im Norden wird auch das Ostufer mit Malcésine angefahren, ab Campione bewegen sich die Schiffe aber am Westufer entlang und im flachen Süden fahren sie von Desenzano aus nur Sirmione an. Das südöstliche Ufer bleibt bei dieser Tour unberücksichtigt.
Dafür gibt es die Möglichkeit, mit einem Spezialticket den Basso Lago, den südlichen Teil des Sees, zu befahren. Relativ häufig verkehren Boote zwischen Desenzano, Sirmione und Peschiera sowie im Südosten zwischen Lazise, Bardolino und Garda.
Im Norden bietet die Navigarda das Ticket Alto Lago an, mit dem man mehrmals am Tag Limone, Malcésine und Riva ansteuern kann. Zwischen Riva, Limone und Malcésine verkehren neuerdings auch Autofähren, leider nicht ganzjährig.
Die aktuellen Tarife sind im Internet zu finden (www.navigazionelaghi.it). Schnellboote kosten etwa 40 % Aufpreis. Zusätzlich gibt es natürlich auch Ausflugsboote zu bestimmten Zielen. Dies ist die bequemste, aber am wenigsten individuelle Art, den See zu erkunden. Diese Boote verkehren besonders rund um Sirmione sowie – im Sommer – zwischen Limone und Malcésine.
Busse
Alle Seeorte sind mit Bussen erreichbar. Fahrpläne, Strecken und Tarife finden sich auf den Internetseiten: für die Provinz Brescia (Westufer) www.trasportibrescia.it, für die Provinz Verona (Ostufer) und die Valpolicella www.apt.vr.it.
Die Buslinien Nr. 62 bis 64 verbinden Verona mit Lazise und fahren dann weiter bis Riva. Nr. 81 fährt von Verona nach Sirmione und Desenzano (s. auch Bus & Bike. Wer allerdings ins Hinterland fahren will, hat das Nachsehen, da die Busse fast nur zu den Schulzeiten verkehren.
Taxi
Zwar stehen vor den Bahnhöfen und Flughäfen meist genügend Taxis, doch für Überlandfahrten sind die Taxipreise hoch. Besser ist es, sich nach den Festpreisen zu den Gardaseeorten zu erkundigen bzw. den Transfer schon vorher zu organisieren. Dürftig ist der Service in den einzelnen Orten, den man allerdings meist nur dann benötigt, wenn man außerhalb eines Ortes sein Quartier aufgeschlagen hat: Taxis sind hier kaum zu finden.
Übernachten
Hotels und Ferienanlagen
Zu den Luxushotels am See zählen das Du Lac et Du Parc in Riva, etwas nüchtern von außen, mit schönem Park, guten Sportmöglichkeiten und Schönheitsfarm, sowie die Villa Cortine Palace in einem herrlichen Park an der Spitze von Sirmione. Außerdem gibt es den Palazzo Arzaga mit zwei Golfplätzen in der Valténesi im Südwesten, das mit einer sehr luxuriösen Wellness-Abteilung modernisierte Grand Hotel Fasano am See und die traumhaft im eigenen Park gelegene Villa del Sogno, beide im Vorort Fasano von Gardone Riviera. Auch das sehr teure Luxushotel Villa Feltrinelli am Nordrand von Gargnano ist in diesem Zusammenhang zu erwähnen. Am Montegargnano entstand außerdem in imposanter Lage ein Wellness-Hotel der Superlative (Lefay Resort & Spa). Schon länger dem Wohlfühlen verschrieben hat sich hingegen das moderne und doch sehr luxuriöse Imperial mit eigener Gesundheitsfarm am Hang von Limone. In der Valpolicella schließlich locken Hotels in historischen Villen.
Typisch für den Gardasee sind jedoch kleinere familiäre Häuser und – das genaue Gegenteil davon – kleinere und größere sog. ›Residencen‹. Diese Ferienanlagen, teils mit Apartments und Hotelbetrieb, haben zwar ganze Landstriche oft recht unvorteilhaft verändert, sind jedoch ideal für Familienferien.
Fast allen Unterkünften gemeinsam ist die kurze Saison: Die meisten Hotels öffnen frühestens zu Ostern, manche erst zu Pfingsten, und schließen schon wieder im Oktober. Da auf die Angabe ›ganzjährig‹ nicht immer Verlass sein kann, sollte man sich, wenn man im Winter Lust auf einen Abstecher an den See bekommt, vorher unbedingt erkundigen, ob das Hotel geöffnet ist.
Zimmer werden während der Hochsaison im Juli/August oft nur mit Halbpension oder gar Vollpension angeboten. Die Preise variieren von Ort zu Ort sehr. Beispielsweise ist Sirmione teurer als Peschiera, obwohl die Orte nah beieinander liegen. Interessant sind die Pauschalangebote der Reiseveranstalter, um bei den Hotelpreisen zu sparen. Außerdem ist die Buchung im Internet von Vorteil, da die Hoteliers hier ihre Zimmer günstiger, vor allem kurzfristig, anbieten können.
Die meisten Hotels haben eigene Websites, über die man direkt buchen kann. Aber auch die Seiten der Gemeinden rings um den See sind mit ihren Unterkunftsanbietern verlinkt. Eine große Auswahl an Hotels am Gardasee findet man bei Eingabe von ›Gardasee‹ unter www.hrs.de, www.expedia.de, www.booking.com (mit genauer Angabe der noch verfügbaren Zimmer) sowie über die genaue Ortsangabe – unter www.hotels.com (kleinere Auswahl).
Bed & Breakfast
Bed & Breakfast (B & B), also Zimmer mit Frühstück bei Privatleuten oder auch in kleinen Pensionen findet man am Gardasee immer öfter. Auch Apartments mit Frühstücksservice kann man buchen. Man findet in diesem Fall in seiner Ferienwohnung einen gut gefüllten Kühlschrank für das Frühstück vor, zu dem noch täglich frisches Brot bzw. Brötchen, Eier und nicht selten werden auch Tomaten oder anderes Gemüse sowie Obst aus dem Garten der Wirtsleute geliefert. Tipps u. a. unter www.bbitalia.it, www.bed-and-breakfast.it und – speziell für den Gardasee – unter www.gardalake.it mit entsprechenden Links (kleine Auswahl).
Ferienwohnungen und -häuser
Da der Gardasee als ausgesprochener Familiensee gilt, werden familienfreundliche Ferienwohnungen und Apartments immer stärker nachgefragt. Vor allem in größeren Ferienanlagen, den sog. ›Residencen‹, kann man sie finden.
Ferienhäuser werden oft von Privatpersonen vermietet. Angebote finden sich in Tageszeitungen und im Internet, aber auch die Touristenbüros geben Vermieterlisten heraus. Die in Deutschland bekannten Anbieter von Ferienhäusern verfügen nur über ein kleines Kontingent am Gardasee.
Campingplätze und Ferien auf dem Land
Rund um den Gardasee gibt es eine ansehnliche Anzahl an Campingplätzen. Manche von ihnen sind von geradezu luxuriösem Komfort mit Pool und Badestrand, vielen Sportmöglichkeiten, Kinderanimation, Bungalows und Leihcampern. Die größte Dichte schöner Plätze findet sich zwischen Garda und Lazise an der Ostküste, in der Valténesi zwischen Desenzano und Salò sowie westlich und östlich von Sirmione.
Immer interessanter werden auch die Angebote des Agriturismo: Ferien auf dem Bauernhof, auf dem Landgut oder auf historischen Weingütern, z. B. in der Valpolicella. Auch Reiterhöfe zählen zum Agriturismo. Eine Auswahl dieser Ferienmöglichkeiten auf dem Land wird jeweils im Reiseteil genannt. Weitere Infos z. B. unter www.agriturismo.it/de/bauernhof/gardasee (tolle Auswahl).
Essen und Trinken
Sieht man von manchen Hotelküchen ab, die sich italienisch-international gebärden und sich teilweise sogar dem deutschen Gaumen anpassen, kann man am Gardasee hervorragend essen. In den letzten Jahren haben immer mehr Wirte die ursprüngliche, sehr vielfältige und schmackhafte Gardasee-Küche wiederentdeckt, die sie vielleicht noch verfeinern und variieren. Zugute kommt der hiesigen Küche, dass der Gardasee drei doch recht unterschiedlichen italienischen Provinzen (und sogar Regionen) angehört: dem Trentino, dem venetischen Verona und dem lombardischen Brescia. Alle drei sind berühmt für ihre kulinarischen Spezialitäten. Lokale Abwandlungen können ebenfalls eine große Bereicherung sein. Im Süden des Sees ist zusätzlich der Einfluss der nahen lombardischen Provinz Mantua zu spüren. Sie ist berühmt für Gerichte z. B. mit Kürbis, Eselfleisch oder Fröschen.
Die Stars in der Küche: Fisch & Co.
Die Hauptrolle spielen natürlich Fische aus dem See und seinen Zuflüssen. Sogar Flusskrebse gibt es und Sardinen, die sonst nur im Meer zu finden sind – hier ein historisches Überbleibsel früherer geologischer Epochen. Berühmt ist die trota salmonata, die Gardaseeforelle mit ihrem rosafarbenen Fleisch. Sie kommt allerdings kaum noch aus dem See, sondern muss der großen Nachfrage wegen gezüchtet werden. Doch die Vielfalt der noch im See gefischten Sorten ist erstaunlich groß. Je nach Jahreszeit, denn die Schonzeiten müssen strikt eingehalten werden, fangen die wenigen noch verbliebenen Fischer Aal und Schleie, Karpfen und Felchen (im Osten des Sees lavarello genannt, im Westen coregone), Seebarsch und Hecht, ganz selten noch den kostbaren carpione und die winzigen Aole, die vom Aussterben bedroht sind, seit der Wasserstand des Sees zu sehr schwankt.
Um der Fischnot entgegenzuwirken, werden immer mehr Fische zwar nicht gezüchtet (wie die Gardaseeforelle), aber bei ihrer Aufzucht unterstützt. Die Fischer liefern reife Rogen in die Aufzuchtanstalt, in der – ohne die natürlichen Gefahren – die jungen Larven heranwachsen. Sie werden später in die Freiheit entlassen, um unter normalen Bedingungen aufzuwachsen. Das ist inzwischen mit fast allen Fischarten möglich und ein echter Segen, nicht nur für den Gardasee.
Beliebt sind bei den Gardesanern auch Meeresfische und -früchte; die entsprechenden Restaurants bewerben sie mit großen Plakaten. Gerade Meeresfrüchte sind vom Speiseplan der Region – etwa an Silvester – nicht wegzudenken! Auf fast jedem Markt findet man durch den Duft ausgebackener Fische lockende Fischstände und ab und zu auch einen Fischladen, der sowohl Fische aus dem Meer als auch aus dem See anbietet.
Bäuerlich-deftige Fleischgerichte
Doch auch eine schwere bäuerliche, stark vom Hinterland beeinflusste Küche trägt zum Reichtum der lokalen Spezialitäten bei. Verbreitet ist im Westen Polenta. Sie wird bevorzugt mit Vollkorn-Maismehl aus Storo westlich von Riva hergestellt und mit viel Butter sowie deftigem Käse von den hiesigen Hochebenen angereichert. Dieser Maisgrießbrei ist fester Bestandteil etwa als Beilage zu Feiertagsspezialitäten wie dem spiedo, einem Spieß aus verschiedenen Fleischsorten: Schweinefleisch, Hähnchen, Kaninchen und auch Singvögel. Diese bekommen Touristen aber in der Regel nicht angeboten, sie zählen zu den kostbarsten Bestandteilen der brescianischen Küche.
Auf beiden Seiten des Sees wird gerne Pferdefleisch gegessen, die Tiere werden speziell dafür gezüchtet. Man findet Pferdefleisch roh als Tartar, neuerdings auch als carpaccio, sowie kurz gebraten oder gegrillt. Und man bekommt es als Braten, etwa in Rotweinsoße. Bevorzugt wird es in Valpolicella (im Osten) oder in Groppello (im Westen) angeboten, wie auch das beliebte Pferdegulasch. Getrocknet und in feinste Streifen gerissen kommt Pferdefleisch als das etwas deftige sfilaccio auf den Vorspeisenteller. Es hat einen ganz und gar ungewöhnlichen Geschmack und man sollte es auf jeden Fall probieren.
Im Süden findet man, geprägt durch die Küche Mantuas, eher Eselfleisch, das ähnlich zubereitet wird. Dazu gibt es viele Gerichte aus oder mit Kürbis, der beliebten zucca. Am bekanntesten dürften die ravioli di zucca sein, mit Amaretto verfeinert und leicht süßlich im Geschmack, gefolgt von Kürbis-Gnocchi, Gebäck mit Kürbis u. v. m. Zum Nachtisch empfiehlt sich die unentbehrliche sbrisolana, ein trockenes Streuselgebäck, das mit einem Dessertwein ›aufgeweicht‹ sein will.
Obst, Gemüse und Pasta
Auch wenn jeder Haushalt entweder einen eigenen Garten hat oder Obst aus dem Garten von Freunden und Verwandten bezieht, wird nur relativ wenig Obst gegessen. Salat wird bei Bedarf frisch geerntet. Gemüse brät oder grillt man gerne als Vorspeise oder Beilage zu Fisch oder Fleisch. Pasta wird in den Privathaushalten – anders als etwa in der Toscana oder im Süden des Landes – selten hausgemacht oder frisch gekauft, sondern in getrocknetem und abgepacktem Zustand. Meist kommt Pasta sogar mittags und abends auf den Tisch. In immer mehr Restaurants wirbt man aber mit hausgemachter Pasta, die dann auch entsprechend teurer ist.
Bestes Olivenöl und Trüffel
Ein wichtiger Bestandteil der Gardasee-Küche ist das äußerst schmackhafte Olivenöl, das sowohl aus dem historischen Anbaugebiet im Osten als auch aus dem Westen stammt. Rings um den See findet man Olivenölpressen, in denen die Früchte gleich im Anschluss an die Ernte gepresst werden, um sie so vor schädlicher Oxidation zu schützen, die ihren Säuregehalt erhöhen würde.
Feinschmecker könnten überrascht sein, dass es rund um den Gardasee gleich drei Trüffelgebiete gibt (Monte Baldo, Valténesi und Tremósine). Die Trüffel sind inzwischen sogar unter Produktschutz (DOP) gestellt.
Typische Trattorien in den Bergen
Die Gardesaner lieben es, in großer Gesellschaft essen zu gehen, ob im Freundeskreis oder bei Familienfeiern, bei denen leicht 20 bis 30 Personen zusammenkommen. Große Probleme bei der Menüauswahl haben sie nicht. Denn: Ganz groß wird die spiedo-Tradition geschrieben, und zwar speziell am Brescianer Ufer bzw. in dessen Hinterland. Schon wenige Meter hinter der Gardesana Occidentale (Westufer) beginnt sozusagen das spiedo-Land. In jedem Dorf, das auch nur ein wenig oberhalb der Küstenstraße liegt, wird sonntags (und auf Bestellung auch an anderen Tagen) der Spieß stundenlang vor dem Holzkohlenfeuer gedreht, stets mit reichlich Butter bepinselt. Zwischen den diversen Fleischstücken sind große Kartoffelstücke aufgespießt, dazwischen ganze Salbeiblätter, die herrlich duften. Zum Spieß wird viel lokaler Rotwein getrunken. (Achtung: Weil sich der Spieß drei oder vier Stunden lang drehen muss, bevor er perfekt ist, sind die vom Wirt angesetzten Essenszeiten genau einzuhalten: mittags um 12 oder 13, abends um 19 oder 20 Uhr.)
Aus dem Trentino im Norden des Sees stammt die Tradition der carne salada, des gepökelten Fleisches. Sehr gutes, sehr mageres Rindfleisch wird wochenlang in einer Kräutermarinade eingelegt (die Rezepte werden streng gehütet!). Kalt wie carpaccio oder kurz gegrillt und mit weißen Bohnen, immer aber vor der Zubereitung dünn geschnitten und geklopft. Die beste carne salada bekommt man in seit Generationen auf diese Köstlichkeit spezialisierten Berglokalen. Das gilt im Trentino auch für die deftigen strangolapreti (Priesterwürger), dunkelgrüne, meist unförmige Gnocchi aus Ricotta und Spinat, die mit reichlich zerlassener Butter und Parmesanflocken serviert werden.
Wein und Schnaps
Mehrere Weinanbaugebiete verfügen auch über außerhalb Italiens bekannte Lagen: Bardolino und Valpolicella im Südosten (bis ins Gebiet des trockenen Soave hinein), Custoza, Lugana und Colline Moreniche im Süden sowie Valténesi (speziell der rote Gropello und der Rosé Chiaretto) im Südwesten. Die Weinkellereien haben es in den letzten Jahren mit bekannten Fachleuten etwa aus dem Trentino oder der Toscana zu erstaunlichen Qualitäten gebracht, die sie sich allerdings auch entsprechend bezahlen lassen. Wer eine gute Flasche Wein, gar eine Besonderheit wie den Amarone aus der Valpolicella oder einen trockenen Lugana oder Custoza aus den Moränenhügeln trinken möchte, muss schon etwas tiefer in die Urlaubskasse greifen. Im Norden bieten mehrere Kellereien gut ausgebaute Weiß-, Rosé- und Rotweine an wie den Nosiola, Schiava und diverse Rotweine (Cabernet und Merlot, Lagrein Dunkel, Marzemino u. a.).
Ähnliches gilt für die ringsum produzierten Schnäpse – egal ob Grappa (aus Trester gebrannt) oder Uva (aus der reinen Frucht destilliert). Im Norden des Sees, unweit der Cantina di Toblino und dem gleichnamigen See, finden Neugierige in Santa Massenza sogar ein ganzes Schnapsbrennerdorf .
Wochenmärkte
Die Märkte am Gardasee werden im Sommer teilweise touristisch etwas ›aufgepeppt‹ und erfreuen sich bei den Urlaubern großer Beliebtheit. Sie sind aber im Prinzip für die Einheimischen gedacht. Die Boote zum jeweiligen Marktort und die Parkplätze vor Ort sind an Markttagen überfüllt.
Marktzeit ist normalerweise frühmorgens bis etwa 12.30 Uhr – je nach Jahreszeit.
Wochenmärkte am Gardasee
Montag
Colombare di Sirmione
Moniga del Garda
Peschiera del Garda
San Zeno in Montagna
Torri del Benaco
Dienstag
Castelletto di Brenzone
Desenzano del Garda
Limone (nur 1. und 3. Di des Monats)
Pieve di Tremósine
Ponti sul Mincio
Tignale
Tórbole (nur 2. und 4. Di des Monats)
Mittwoch
Arco (nur 1. und 3. Mi des Monats)
Gargnano (alle 14 Tage)
Lazise
Riva del Garda (nur 2. und 4. Mi des Monats)
San Felice del Benaco
Donnerstag
Bardolino
Lonato
Toscolano
Freitag
Garda
Gardone
Manerba del Garda
Peschiera (nachmittags)
Sirmione
Soiano sul Lago
Samstag
Castiglione delle Stiviere
Lazise
Malcésine
Padenghe (nachmittags)
Polpenazze del Garda
Salò
Valéggio sul Mincio
Verona
Sonntag
Rivoltella di Desenzano
Aktivurlaub, Sport und Wellness
Für den Gardasee gibt es sehr praktische allgemeine, wenn auch kommerzielle Websites, die mit Links zu den wichtigsten Anbietern führen, z. B.
www.sport-gardasee.de
www.gardainforma.com
www.gardasee.com
Golf und Tennis
Golfer finden sieben Golfplätze rings um die südliche Hälfte des Sees. Bis zum Iseo-See und nach Verona sind es sogar zwölf. Genauere Informationen bietet die Webadresse www.golfplatz-gardasee.de mit Links zu den Golfplätzen, aber auch mit entsprechenden Golfhotels.
Es gibt am Gardasee auch mehrere Hotels mit eigenen Tennisplätzen. Einige Hotels haben sich sogar auf Tennisspieler spezialisiert wie das Poiano oberhalb von Garda oder einige Häuser auf der Hochebene von Tremósine (Tennis Center Presé, Via C. Vittorio Veneto, Pieve di Tremósine, Tel. 03 06 80 62 66; Hotel Le Balze, www.hotel-lebalze.it). Auch Malcésine rühmt sich eines guten Tenniscenters (www.tennisclinic.it).
Klettern und Gleitschirmfliegen
Oberhalb von Riva, hinter Arco, im Schatten der beeindruckenden Rocca, finden Extremkletterer die steilsten und verrücktesten Wände Italiens überhaupt, mit mehr als 250 sog. Wegen. Gleich drei Spezialisten kümmern sich um Neueinsteiger und Profis in Sachen Klettern ›über Kopf‹, alle in Arco: Guide Alpine Arco, www.guidealpinearco.com, Friends of Arco, www.friendsofarco.it sowie Multisport, www.yumping.it. Einige Anbieter haben sich auf Kinderkurse spezialisiert und stellen sogar die Ausrüstung mitsamt Schuhen.
Das Paradies für Gleitschirmflieger liegt am Monte Baldo oberhalb von Malcésine. Hier kann man auch zu Tandemflügen starten.
Radfahren/Mountainbike
Der gesamte Norden des Gardasees gilt als Mountainbiker-Paradies. Wunderbare Routen gibt es etwa auf dem Monte Baldo sowie auf der Hochebene von Tremósine. Spezielle Radfahrer-Hotels bieten Unterstellmöglichkeiten für Fahrräder. Und im Veronesischen gibt es sogar den Service »Bus & Bike«, bei dem man das Fahrrad auf den Berg mitnehmen kann. Auch der Transport mit der Seilbahn auf den Monte Baldo ist möglich. Das Nonplusultra der Mountainbiker ist jedoch das Mountain Bike Festival in Riva, das in drei Schwierigkeitsgraden ausgetragen wird (http://riva.bike-festival.de).
Unverzichtbar: die Kompass Wander- und Bikekarten. Weitere Infos und Anregungen findet man auch unter www.lagobiker.it und im jährlich erscheinenden »Lagobiker-Guide« (über die Website zu bestellen).
Trekking
Ähnlich wie Südtirol ist auch das Trentino ein beliebt-berühmtes Wander- und Bergsteigergebiet mit hervorragend ausgebildeten Bergführern. Sie begleiten Bergwanderer auf Touren aller Schwierigkeitsgrade, also auch Anfänger, ins umgebende Hochgebirge. Eine sehr praktische Broschüre (sie steht unter dem Patronat des weltberühmten Reinhold Messner) mit hervorragenden Trekkingtipps sowie ausgewählten Unterkünften auf den Strecken bzw. Ausgangspunkten heißt »Trekking delle Leggende« (also »Trekking auf den Spuren der Sagen«, auch in deutscher Sprache erhältlich). Infos dazu und digitale Wanderkarten unter www.visittrentino.it, Link Trekking.
Der Wanderspezialist ASI bietet unbegleitete, individuelle Touren mit Unterkunft und Verpflegung am Gardasee an, speziell am Monte Baldo, auch nur zu zweit buchbar: www.asi.at.
Wander- und Bikekarten
Kompass Wander- und Bikekarten:
Alto Garda e Ledro (WK 690), 1 : 25 000.
Monte Baldo Nord (WK 691), 1 : 25 000.
Monte Baldo Süd (WK 692), 1 : 25 000.
Wassersport
Surfen und Kiten
Vorzugsweise im Norden wird wegen der idealen Windverhältnisse gesurft, gesurft und noch einmal gesurft. Informationen sind bei den einzelnen Orten zu finden. Ein Stückchen weiter südlich, direkt vor Campione, starten die Kiter unter Aufsicht eines Begleitbootes von einer Rampe im Wasser und zeigen ihre für nicht Eingeweihte kuriosen Luftsprünge. Zu den besten Plätzen führt der Bootsshuttle des Kitespezialisten New School gegenüber in Brenzone, der auf Wunsch auch für Ausbildung und Unterkunft sorgt: www.newschool-kitesurfing.com.
Segeln und Motorbootfahren
Der Gardasee ist auch bei Seglern beliebt. In den verschiedenen Orten rund um den See werden Segelkurse angeboten, aber auch geführte Segeltörns (siehe auch >>) und Kurse im Katamaransegeln. Aus Naturschutzgründen und zum Schutz der Schwimmer und anderer unmotorisierter Wassersportler sind Motorboote nicht gerne gesehen. Sie müssen auf jeden Fall den vorgeschriebenen Abstand zum Ufer halten.
Tauchen und Canyoning
Auch Tauchen kann man am Gardasee lernen und diesen Sport an interessanten, ufernahen Stellen ausüben (siehe >>1, siehe >>2). Oder man stürzt sich beim Canyoning durch wasserdurchflossene Gebirgsschluchten.
Wassersport soft
Am Gardasee sind vor allem die soften Wassersportarten beliebt, die man vor Ort erlernen kann, wie Surfen und Segleln, Catsegeln und Kitesurfen sowie das neue Stand Up Paddeln, kurz SUP.
Wellness
Es gibt am Gardasee einige Hotels, die sich auf Wellness spezialisiert haben. Hierzu gehören dann meist mehrere Pools und eine Saunalandschaft, mit einer dezenten oder anregenden Beleuchtung sowie mit passender Musikuntermalung und angenehmen Düften. Das Park Hotel Imperial in Limone bietet z. B. schon länger Ayurveda an. Das jüngste und sehr komfortable Haus, das LEFAY Resort am Montegargnano, hat die wohl größte Wellnessabteilung und Schönheitsfarm am See, dicht gefolgt vom Grand Hotel Fasano in Fasano. In der Valténesi ist die Wellnessabteilung des exklusiven Golfhotels Palazzo Arzaga Spezialist für luxuriöse Körper- und Schönheitspflege. Im Osten gilt die SPA-Abteilung des alteingesessenen Hotels Regina Adelaida in Garda als Vorreiter in Sachen Wellness.
Feste und Unterhaltung
Festkalender
April
Giro del Trentino: vorletzte Aprilwoche in Arco. Profiradrennen durch die Berge.
Il Giardino di Delizia: letztes Aprilwochenende in Bogliaco di Gargnano, www.giardinisulgarda.it. Blumen und Pflanzen der historischen Gärten des Sees, im Park der Villa Bettoni und auf ihrer Seeterrasse.
Mai
Bike Festival: Anfang Mai in Riva del Garda. Internationales Bikertreffen.
Surfestival: vorletztes Maiwochenende sowie Mitte Sept. in Tórbole. Das wichtigste Surf-Event überhaupt.
Juni
Rock Junior: 2. Juniwochenende in Arco. Kletterfestival für Jugendliche.
Cinquemiglia del Ghiottone: 1. So im Juni in Tremósine. Gastronomischer ›Lauf‹ über die Hochebene.
Città di Bardolino: vorletzter Sa im Juni in Bardolino. Internationales Triathlon.
Festa Europea della Musica: vorletzter Sa im Juni im Trentino. Konzerte und Kunstausstellungen in den Straßen. Garda Jazz Festival: letzte Juniwoche bis Mitte Juli in den Trentiner Seeorten. Jazzkonzerte in besonderen Cafés oder anderen Lokalen und auf den Plätzen.
Sommer
Arena di Verona: Mitte Juni–Anfang Sept. in Verona. Seit 1913 werden in der römischen Arena Opern mit internationaler Besetzung gespielt.
Palio delle Bisse: im Sommer auf dem ganzen See. Seit 1548 sind hier Ruderbootregatten belegt, Wiederbelebung 1968: www.legabissedelgarda.it.
Rassegna di prosa, operetta e danza: den ganzen Sommer im Teatro del Vittoriale in Gardone Riviera. Prosa, Operetten und Tanz mit Seeblick.
Juli
MusicaRivaFestival: ca. Mitte Juli–Anfang Aug. in Riva. Internationales Treffen junger Musiker, Konzerte.
August
Armonie sotto la Rocca: Aug. in Manerba del Garda. Internationales Sommermusikfestival.
Notte d’incanto: ca. Mitte Aug. in Desenzano. Konzert, feierliche Beleuchtung auf dem Wasser, Feuerwerk.
September
Rock Master: letztes Aug.-/1. Sept.-Wochenende in Arco. Intern. Kletterwettbewerb.
Centomiglia del Garda: 2. Sept.-Wochenende in Bogliaco di Gargnano. Die bedeutendste internationale Segelregatta in einem Binnensee.
Surffestival: s. Mai.
Oktober
Festa dell’uva e del vino Bardolino: Anfang Okt. in Bardolino. Weinfest mit zahlreichen kulinarischen und musikalischen Veranstaltungen.
Ciottolando con gusto: letztes Sept. -/1.Okt.-Wochenende in Malcésine. Event, wo bei dem man sich mit einem Ticket durchessen und -trinken kann.
November/Dezember
Natale sul Lago di Garda: Ende Nov.– Dez. Mehrere Weihnachtsmärkte rund um den See. Eindrucksvolle Krippen, u. a. ›lebende‹ und unter Wasser.
Ostern
Das Osterfest wird zwar in den meisten Ortschaften am See gefeiert, doch in den wenigsten so eindrucksvoll wie in Castelletto di Brenzone: Der Maultierpfad, der zwischen Olivenbäumen hindurch hinauf zu den Ortschaften Biasa und Fasor führt, ist am Karfreitag die Bühne eindrucksvoller Passionsspiele entlang der 14 Stationen des Kreuzweges. Die Einheimischen spielen die verschiedenen Momente des Leidensweges Christi, während ein Chor mit seinem Gesang in lateinischer (!) Sprache den idealen Rahmen schafft.
An Ostermontag(pasquetta) ziehen die Bewohner rings um den See mit der ganzen Familie oder im großen Freundeskreis in die Natur hinaus – mit reich bestückten Picknickkörben oder zum Essen in einer Landtrattoria. Ohne Reservierung bekommt man an diesem Tag daher kaum einen Tisch. Und die Einheimischen haben an diesem wichtigen Feiertag zudem absolut Vorrang ...
Ferragosto/Sommerfeste
Am 15. August, an Mariä Himmelfahrt, fuhr früher ganz Italien in die Ferien; das hat sich zwar mittlerweile entzerrt, aber dennoch sollte man es vermeiden, an diesem Tag rund um den See herum unterwegs zu sein. Da geht meistens nichts, weder auf den Fern- noch auf den Uferstraßen. Feste, an deren Ende üblicherweise ein riesiges Feuerwerk steht, finden überall rund um den See statt. Man sollte auf die entsprechenden Aushänge in den Orten und in den Hotels achten.
Weinfeste
Die frühesten Weinfeste am Gardasee werden an drei Tagen, nämlich von Freitag bis Sonntag Ende Mai/Anfang Juni sowohl im Osten als auch im Westen des Lago gefeiert. In beiden Orten (s. u.) ist der Chiaretto, ein blumiger und doch süffiger Rosé, der Protagonist. In Bardolino am Ostufer heißt das Weinfest Palio del Chiaretto, es bietet im historischen Kern am See Degustationsstände der einzelnen Weinproduzenten, dazu als kulinarische Grundlage Fisch, Pasta, Käse und weitere Leckereien aus der Region. Zum Rahmenprogramm gehören bis tief in die Nacht Musik, oft auch ein Drachenboot-Wettkampf, sowie ein gigantisches Feuerwerk. Hinzu kommt jedes Jahr eine andere Idee, etwa ein internationales Vespa-Treffen zum Auftakt der Saison. Der Weinort Moniga in den Valténesi im Südwesten des Sees feiert seinen Chiaretto unter dem Titel Italia in Rosa. Ort des Geschehens ist hier der ausladende Park der prachtvollen Villa Bertanzi, wo die Probierzelte mit Seeblick aufgebaut werden. Man zahlt einen Obulus und kann sich dann durchprobieren. Manchmal werden auch Rosé-Produzenten aus anderen Weinanbaugebieten eingeladen – wie etwa aus der dafür ebenfalls bekannten Provence. Ende September/Anfang Oktober finden dann in den Weinorten rund um den See sowie in der Valpolicella meist an den Wochenenden zahlreiche Weinfeste statt, bei denen vor allem kulinarische Spezialitäten und natürlich Wein verkostet werden – begleitet von Konzerten von Jazz bis Klassik.
Reiseinfos von A bis Z
Apotheken
Apotheke heißt auf Italienisch farmacia. Die Auswahl an Medikamenten entspricht in etwa dem internationalen Standard. Italienische Apotheker sind normalerweise sehr gut ausgebildet und ersparen bei kleinen Problemen den Arztbesuch.
Die Öffnungszeiten (siehe >>) entsprechen denen der Geschäfte. Notdienste der Apotheken (mit einem grünen Kreuz gekennzeichnet) sind angeschlagen, der Dienst kann allerdings eine saftige Gebühr kosten!
Ärztliche Versorgung
Am Gardasee gibt es einige deutschsprachige Ärzte, deren Anschrift man normalerweise im Hotel erfährt. Der medizinische Standard entspricht dem mitteleuropäischen. Kostenlose Erste Hilfe bieten die Notaufnahmen (punto soccorso) in Krankenhäusern und speziellen Stationen. Für Sozialversicherungspflichtige empfiehlt sich die Mitnahme der EHIC-Karte (European Health Insurance Card), die den bisherigen Auslandskrankenschein E-111 abgelöst hat. Die Europäische Krankenversichertenkarte gilt in erster Linie für die Notfallbehandlung (im Krankenhaus oder bei örtlichen medizinischen Diensten) im Ausland, nicht aber für eine längere Behandlung. Es empfiehlt sich auf jeden Fall der Abschluss einer Reisekrankenversicherung, damit man im Urlaub zum Arzt seiner Wahl gehen kann. Schweizer Staatsbürger werden ohnehin wie Privatpatienten behandelt. Sie müssen die Arztrechnung gleich bezahlen und können dann mit ihrer Kasse zu Hause abrechnen.
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