DuMont Reise-Taschenbuch Reiseführer Kreta - Andreas Schneider - E-Book

DuMont Reise-Taschenbuch Reiseführer Kreta E-Book

Andreas Schneider

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Beschreibung

Mit den DuMont Reisetaschenbuch E-Books Gewicht im Reisegepäck sparen und viele praktische Zusatzfunktionen nutzen! - Einfaches Navigieren im Text durch Links - Offline-Karten (ohne Roaming) nutzen - NEU: Karten und Grafiken mit einem Klick downloaden, ausdrucken, mitnehmen oder für später speichern - Weblinks zu den Websites der wertvollen Tipps Tipp: Erstellen Sie Ihren persönlichen Reiseplan durch Lesezeichen und Notizen… und durchsuchen Sie das E-Book mit der praktischen Volltextsuche! Das E-Book basiert auf: 6. Auflage 2017, Dumont Reiseverlag Die Mittelmeerinsel, die als Wiege Europas gilt, punktet mit sauberen Gewässern, dramatischen Gebirgslandschaften mit wilden Schluchten und den Relikten der ersten Hochkultur Europas. Welche Sehenswürdigkeiten sollte man nicht verpassen? Wo finden sich die schönsten Naturlandschaften? Welche Routen sind für ein oder zwei Wochen Urlaub zu empfehlen? Wo ist Kreta noch untouristisch? Solche zentralen Fragen zur Reiseplanung beantwortet Autor Andreas Schneider gleich auf den ersten Seiten des Bandes. Natürlich geht eine der zehn Entdeckungstouren den Rätseln der minoischen Kultur im Palast von Knossós auf den Grund. Weitere Touren führen etwa in die uralten Ölbaum-Haine rund um Sitía oder zur versteckten Höhle der 99 Väter mit sehenswertem Altar samt Ikone. Gerade im Frühjahr oder Herbst ist Kreta eine echte Wanderinsel. Die berühmte, kilometerlange Samariá-Schlucht ist hier ebenso vertreten wie einsame Strecken auf alten Maultierpfaden oder historischen Dorfverbindungswegen. In der aktuellen Auflage führt der Autor seine Leser zum neuen archäologischen Museum der Ausgrabungsstätte von Eléftherna und Reptilienfreunde lernen das Reptisland in Melidoni bei Réthimno kennen. Zudem verrät Andreas Schneider seine ganz persönlichen Lieblingsorte, wozu auch ein einsamer Traumstrand in der weiten Küstenebene von Xerókambos gehört. Überhaupt gibt es auf Kreta abseits der Hotelkomplexe an der Nordküste noch viele wenig bekannte Ecken.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 416

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Das Klima im Blick

Reisen verbindet Menschen und Kulturen. Wer reist, erzeugt auch CO2. Der Flugverkehr trägt mit bis zu 10 % zur globalen Erwärmung bei. Wer das Klima schützen will, sollte sich – wenn möglich – für eine schonendere Reiseform entscheiden. Oder Projekte von atmosfair unterstützen: Flugpassagiere spenden einen kilometerabhängigen Beitrag für die von ihnen verursachten Emissionen und finanzieren damit Projekte zur Verringerung des CO2-Ausstoßes in Entwicklungsländern (www.atmosfair.de). Auch der DuMont Reiseverlag fliegt mit atmosfair!

Inhalt

Kreta: die 10 Highlights!

Editorial

Gratisdownload Kreta

Kreta persönlich – meine Tipps

Lieblingsorte

Schnellüberblick

Reiseinfos, Adressen, Websites (siehe >>)

Informationsquellen

Wetter und Reisezeit

Anreise und Verkehrsmittel

Übernachten

Essen und Trinken

Aktivurlaub

Feste und Unterhaltung

Reiseinfos von A bis Z

Panorama – Daten, Essays, Hintergründe (siehe >>)

Steckbrief Kreta

Geschichte im Überblick

Eine Insel als Kontinent

Im Reich der Wildziege

Die minoische Kultur

Venezianische Architektur

Kretische Gastfreundschaft

Die soziale Lage der Kreter

Patronage und Klientelismus

Kretische Feste, kretische Bräuche

Sirtaki, Bouzouki und die Lyra

Nikos Kazantzakis – der Autor von »Alexis Sorbas«

Allgegenwärtig – Eleftherios Venizelos

Das Kafenio

Unterwegs auf Kreta

Iráklio und sein Hinterland

Kretas Hauptstadt

Iráklio

Knossós

Epáno Archánes

Vathípetro

Mirtiá

Thrapsanó und Kastélli

Am Nordhang des Ida-Gebirges

Gázi

Minoische Villa von Tílisos

Anógia

Axós und Zonianá

Nída-Hochebene

Westlich von Iráklio

Rogdiá und Moní Savathíana

Fódele

Agía Pelagía

Zwischen Ida-Gebirge und Südküste

Badeorte und antike Ruinen südlich von Iráklio

Ins Ida-Gebirge

Wanderung in der Roúvas-Schlucht

Kloster Vrondisíou

Kloster Valsamónero

Friedenskapelle in Grigoría

Die Messará-Ebene, Górtis

Míres

Festós (Phaistos)

Minoische Villa Agía Triáda

Vóri

Die Südküste Zentralkretas

Agía Galíni

Kókkinos Pírgos

Mátala

Agiofárango

Léndas

Wanderung durch die Agiofárango-Schlucht

Kapetanianá

Bucht von Mália und Lassíthi-Ebene

Zwischen Urlaubsküste und Díkti-Gebirge

Amnisós und Nírou Cháni

CretAquarium

Chersónisos, Stalída, Mália

Minoischer Palast von Mália

Sísi

Mílatos, Küsten und Dörfer östlich von Mílatos

Ausflug zur Lassíthi-Ebene

Kloster Kerá Kardiótissa

Wanderung in die Rozas-Schlucht

Lassíthi-Ebene

Ágios Geórgios, Tzermiádo

Rundwanderung auf den Karfí-Gipfel

Ágios Nikólaos und der Mirabello-Golf

Sympathische Stadt am malerischen Golf

Ágios Nikólaos

Eloúnda

Fort Spinalónga

Pláka

Kritsá

Lató

Gourniá

Kavoúsi und Thólos, Móchlos

Móchlos

Zum Wasserfall in die grüne Ríchtis-Schlucht

Sitía und der Osten

Trockenes, sonniges Land

Sitía

Kloster Toploú

Vái

Ítanos, Palékastro

Gipfelwanderungen

Wanderung zu den Stränden von Skiniás und Karoúmbes

Zákros

Der minoische Palast von Káto Zákros

Wanderung durch das Tal der Toten

Xerókambos

Ierápetra und die Küste im Südosten

Ein Hauch von Afrika

Ierápetra

Koutsounári

Wanderung in die Dasáki-Schlucht

Makrigialós

Die Inseln Chrisí und Koufonísi

Mírtos und die Küste westlich von Ierápetra

Tértsa und Sidonía

Arví, Keratókambos und Kastrí

Tsoútsouros

Réthimno und Umgebung

Reiches Erbe der Geschichte

Réthimno

Wanderung ins Tal der Mühlen

Die Nordküste um Réthimno

Pánormos, Balí

Georgioúpoli

Der Kournás-See

Ausflüge rund um Réthimno, Maroulás

Wanderung von Arkádi nach Amnátos

Ágios-Antónios-Schlucht

Archéa Eléftherna

Margarítes

Melidóni-Höhle

Argiroúpoli

Nekropole Arméni

Spíli

An der Südküste

Préveli

Préveli Beach, Moní Préveli

Plakiás

Káto Rodákino und Kórakas

Frangokástello

Chaniá und der Nordwesten

Alte Hauptstadt, stille Dörfer

Chaniá

Halbinsel Akrotíri

Kloster Agía Triáda

Klöster Gouvernéto und Katholikoú

Wanderung zum Moní Katholikoú

Stavrós

Soúda-Bucht, Drápano-Halbinsel

Kalíves und Almirída

Vámos und Gavalochóri

Die Weißen Berge

Thériso, Zoúrva, Mesklá

Die Küste westlich von Chaniá

Kolimbári

Kloster Goniá

Kíssamos

Bálos

Falásarna

Polirrínia

Topólia-Schlucht

Wanderung bei Miliá

Der Südwesten

An Kretas wilder Küste

Kloster Moní Chrisoskalítissa

Elafonísi

Paleochóra

Küstenwanderungen

Azogirés

Ánidri

Soúgia

Agía Rouméli

Samariá-Schlucht

Wanderung durch die Samariá-Schlucht 

Loutró

Chóra Sfakíon

Insel Gávdos

Sprachführer

Kulinarisches Lexikon

Fischerboot im Hafen von Ierápetra

Auf Entdeckungstour

El Greco und die Kretische Schule

Knossós und die Rätsel der minoischen Kultur

Die Zeushöhle von Psichró

Die Panagía i Kerá und die byzantinischen Heiligenbilder

Olivenöl – das ›kretische Gold‹

Das Bergdorf Péfki und die Tropfsteinhöhle Vríko

Kretische Köstlichkeiten auf der Biofarm bei Ádele

Kloster Arkádi – Schauplatz der kretischen Geschichte

Máleme – wo im Mai 1941 die ›Schlacht um Kreta‹ stattfand

Wanderung von Spaniákos zur Höhle der 99 Väter

Karten und Pläne

Citypläne

Iráklio (Herakleion)

Ágios Nikólaos

Sitía

Ierápetra

Réthimno

Chaniá

Tourenkarten und Detailpläne

Iráklio: El Greco, Museen

Knossós, Palast

Roúvas-Schlucht, Wanderung

Górtis, Ruinenstätte

Festós (Phaistos), Palast

Agía Triáda, Palast

Agiofárango-Schlucht, Wanderung

Mália, Palast

Karfí, Wanderung

Psichró: Zeushöhle

Panagía i Kerá

Sitía und Umgebung: Oliventour

Skiniás Beach und Karoúmbes Beach, Wanderung

Káto Zákros, Palast

Zákros: Tal der Toten, Wanderung

Análipsi–Péfki, Tropfsteinhöhle Vríko, Wanderung

Dasakí-Schlucht, Wanderung

Réthimno: Tal der Mühlen, Wanderung

Arkádi–Amnátos, Wanderung

Kloster Arkádi

Moní Katholikó, Wanderung

Maléme: Soldatenfriedhof

Miliá, Wanderung

Kap Kriós–Elafonísi, Küstenwanderung

Spaniákos, Wanderung

Samariá-Schlucht, Wanderung

Extra-Reisekarte

Straßenregister

Impressum

Kreta: Die 10 Highlights

Grafik herunterladen

Altstadt von Chaniá

Samariá-Schlucht

Altstadt von Réthimno

Palmenstrand von Préveli

Minoischer Palast von Féstos

Archäologisches Museum Iráklio

CretAquarium

Fort Spinalónga und die Bucht von Eloúnda

Minoischer Palast von Káto Zákros

Knossós

Liebe Leserin, lieber Leser,

Kreta wird Sie mit offenen Armen empfangen. Trotz der Schuldenkrise, die zu einem Dauerproblem geworden ist. Ganz Griechenland stöhnt weiterhin über Lohnkürzungen und Steuererhöhungen, doch fast alle Griechen möchten, dass ihr Land in der Eurozone verbleibt, und nehmen die staatlichen Sparmaßnahmen in Kauf. Die meisten wissen, wie sehr das Land vom Tourismus lebt. Man bemüht sich um die Gäste aus dem Ausland, man ist servicebereit wie nie zuvor.

Indes trifft die Krise die Kreter nicht ganz so arg wie z. B. die Athener. Fast alle kretischen Familien besitzen ein Stückchen Land, können sich also zum Teil selbst versorgen oder Lebensmittel tauschen. Und immer schon punktet Kreta mit einer niedrigeren Arbeitslosigkeit als der griechische Durchschnitt.

Kommen Sie also mit auf diese wunderbare Insel, die fast alles bietet: Gastfreundschaft, hohe Berge und ein sauberes Meer, eine beeindruckende Natur mit hervorragenden Wandermöglichkeiten in dramatischen Gebirgslandschaften und wilden Schluchten. Selten findet man im Mittelmeerraum Gebiete, in denen Olivenbäume derart häufig vorkommen, ca. 30 Mio. wachsen auf der Insel.

Kulturinteressierte treffen auf die Relikte der ersten Hochkultur Europas und auf fast ebenso bedeutende Funde der antiken Kultur. Wer allerdings das wahre Gesicht der Insel entdecken will, muss die Küstenorte verlassen und die Gebirgsorte aufsuchen, die man auf zahllosen Straßenkehren erreicht. Die Wege sind in gutem Zustand und so wenig befahren, dass Autofahrer einander grüßen. Hier oben beginnt das Reich der Ziegen und Schafe, der Adler und Bartgeier.

Ich freue mich darauf, von Ihnen zu hören,

Ihr

Gratisdownload KretaAndreas Schneider

Gratis-Download: Updates & aktuelle Extratipps des Autors

Unsere Autoren recherchieren auch nach Redaktionsschluss für Sie weiter. Auf unserer Homepage finden Sie Updates und persönliche Zusatztipps zu diesem Reiseführer.

Zum Ausdrucken und Mitnehmen oder als kostenloser Download für Smartphone, Tablet und E-Reader.Besuchen Sie uns jetzt!

www.dumontreise.de/kreta

Kreta persönlich – unsere Tipps

Leser fragen, Autoren antworten

Blick auf das kleine Küstendorf Mátala an Kretas Südküste

Warum Urlaub auf Kreta?

Jeder Urlauber dürfte seine eigenen Prioritäten setzen. Sonnenhungrige, Wassersportler, Radfahrer, Wanderer, Naturliebhaber, Kulturfreunde, Feinschmecker – alle können auf Kreta auf ihre Kosten kommen. Die Insel ist zwar in manchen Regionen ein Ziel des Massentourismus, doch zieht sie in ihren übrigen Regionen Individualisten und Lebenskünstler in ihren Bann. Auf Kreta erwarten den Besucher Sonne, Wärme und Badefreuden, Gastfreundlichkeit, wilde Naturszenerien und eine uralte Kulturlandschaft.

Raumgreifende Hotelanlagen beschränken sich auf einige Abschnitte der Nordküste, während sich die Ost-, Süd- und Westküste sowie das Binnenland weitgehend in ihrer ursprünglichen Schönheit zeigen. Generell halten sich die Bausünden im Vergleich mit den Pionierländern des Mittelmeertourismus, Italien und Spanien, in Grenzen. Erst Anfang der 1970er-Jahre entstanden erste Großhotels. Zu einer Zeit also, als man bereits aus den Fehlern des Betonhotel-Tourismus gelernt hatte.

Wo ist Kreta noch ›untouristisch‹?

In erster Linie im Binnenland. In den stillen Gebirgsdörfern, die man auf endlosen Kehren im Mietwagen oder Bus erreicht, geht das Leben immer noch wie seit Jahrhunderten seinen Gang. Stunde um Stunde verharren hier die Männer in ihren Kafenia, reiten immer noch manche Bauern, die sich keinen japanischen Kleinlaster leisten können, auf Eseln und Maultieren zu ihren Feldern, gern zu einem Schwätzchen bereit mit dem, den sie gerade unterwegs treffen.

Wer die Einsamkeit liebt, vorwiegend baden und auf den Besuch von Städten weitgehend verzichten möchte, wird kleine Orte der Südküste wie Tsoútouros, Léndas, Káto Rodákino, Soúgia oder die Insel Gávdos wählen. Auch das bekanntere Móchlos an der Nordküste, Palékastro und Káto Zákros an der Ostküste oder das belebtere Paleochóra oder das autofreie Loutró im Westen sind immer noch Tipps für diejenigen, die dem Traumbild eines romantischen Fischerorts nachhängen.

Wer ein möglichst authentisches Kreta ›unter Griechen‹ erleben und trotzdem schnell am Meer sein möchte, sollte Quartier in Kleinstädten wie Kíssamos, Sitía oder Ierápetra nehmen. In diesen beschaulichen Kleinstädten kann man auch abends gut ausgehen.

Taugt Kreta als Badeziel?

Mit die saubersten Gewässer des Mittelmeers, lange feinkörnige Strände und viele stille Buchten umgeben die Insel. An allen Stränden ist Baden grundsätzlich erlaubt, der Staat verbietet Privateigentum am Meer. Auch die gepflegten Strandabschnitte der Fünf-Sterne-Hotels sind frei zugänglich, nur die Hoteleinrichtungen sind ausschließlich den Gästen des Hauses vorbehalten. Im Süden sind die Strände leerer und sauberer als im Norden. Sauberer deshalb, weil der Wind meist ablandig weht und den Meeresmüll wegtreibt.

Ich bin vor allem kulturell interessiert. Welche Sehenswürdigkeiten bietet Kreta?

Kreta ist gewissermaßen die Wiege Europas. Hier wurde gemäß der griechischen Mythologie der oberste der griechischen Götter geboren, Zeus. In Gestalt eines weißen Stieres entführte er die phönizische Prinzessin Europa nach Kreta und zeugte mit ihr Minos und das Geschlecht der Minoer. Der Mythos spiegelt reale Geschichte wider: Europa, Namensgeberin unseres Kontinents, kam aus dem Osten. Der Name ist semitisch und bedeutet – aus der Perspektive des Ostens – so viel wie Westen.

Sagen- und geheimnisumwoben sind bis heute diese Anfänge Kretas: Vor 5000 Jahren entfalteten hier die Minoer die erste Hochkultur auf europäischem Boden, sie hinterließen erstaunliche Zeugnisse wie den Palast von Knossós, die bedeutendsten Funde der minoischen Kultur befinden sich im einzigartigen Archäologischen Museum von Iráklio. Hier findet man auch aufregende Zeugnisse der nachminoischen Jahrhunderte, die die kretischen Stadtstaaten vom 11. bis zum 4. Jh. hinterlassen haben und die erst durch die Grabungen der letzten 30 Jahre ans Licht kamen.

Außerdem bietet Kreta venezianische Altstädte und imposante Befestigungsanlagen – Chaniá, Réthimno, Spinalónga, Iráklio. Als dritte Gattung der Sehenswürdigkeiten kommen dann noch die bedeutenden Zeugnisse byzantinischer Malerei hinzu – vor allem die Panagía i Kéra bei Kritsá.

Sehenswertes auf Kreta

Wo auf Kreta ist die Natur am schönsten?

Meine persönliche Hitliste der Naturschönheiten: Zunächst der Naturpark Psilorítis und die Weißen Berge. Von den Küsten die Gegend um Palékastro und Káto Zákros. Hier darf kaum gebaut werden, weil die Küsten aus archäologischen Gründen geschützt sind. Besonders schön finde ich dazu aber auch die Südküste, vor allem in der Gegend der Samariá-Schlucht. Und überhaupt die vielen Schluchten! Die bekannteste, die Samariá, gehört zum einzigen Nationalpark Kretas. Es gibt aber viele andere Schluchten, die man ebenso gut durchwandern kann und die weit weniger besucht sind. Meine Favoriten sind im Westen die Schlucht von Agía Iríni bei Soúgia, in Mittelkreta die Roúvas-Schlucht bei Zarós und in Ostkreta das Tal der Toten bei Zákros. Außerdem empfehle ich eine Wanderung in die neu erschlossene Ríchtis-Schlucht bei Sitía.

Kann man auf Kreta gut wandern?

Kreta ist eine echte Wanderinsel. Sie finden in diesem Buch einige Vorschläge mit Karte und Wegbeschreibung. Die alten Verbindungswege von Dorf zu Dorf sind teilweise gut erhalten. Wer keine Wanderkarte besitzt, kann Schluchten durchwandern, in denen man sich nicht verirren kann. Überall auf Kreta sind Tafeln aufgestellt, die über Wanderwege vor Ort informieren.

Wanderer hoch über Loutró

Ich habe eine Woche Zeit, wohin soll ich fahren?

Ich empfehle, entweder in den Ost- oder in den Westteil der Insel zu fahren. Ganz Kreta würde ich in einer Woche nicht besuchen, weil zu viel Zeit für Fahrerei geopfert werden würde. Wer sich für Kunst und historische Sehenswürdigkeiten interessiert, wird im Ostteil eher fündig als im Westteil. Rechnet man je einen Tag für die An- und Abreise, so bleiben bei einer Woche Urlaub sechs volle Tage, die für kulturell Interessierte wie folgt gefüllt werden können (vgl. Karte):

Am ersten Tag stehen Iráklio mit den Sehenswürdigkeiten der Altstadt und dem Archäologischen Museum und anschließend Knossós auf dem Programm. Dann geht es am zweiten Tag entlang der Nordküste nach Osten. Ich würde das CretAquarium bei Goúrnes besuchen, dann den minoischen Palast in Mália. Anschließend würde ich von Mália aus hinauf auf die Lassíthi-Ebene fahren und die Zeus-Höhle bei Psichró besichtigen. Am späten Nachmittag würde ich dann die östliche Ausfahrt aus der Lassíthi-Ebene wählen und abends im quirligen Ágios Nikólaos oder im dörflichen Kritsá übernachten.

Am dritten Tag besuchen Sie dann die bedeutende Kirche von Kritsá mit ihren sehr gut erhaltenen byzantinischen Malereien und fahren anschließend nach Eloúnda. Von hier oder von Pláka aus kann man mit einem kleinen Boot zur venezianischen Festungsinsel Spinalónga übersetzen.

Nachmittags geht es dann weiter nach Osten – eine besonders reizvolle Fahrt entlang der Steilküste mit herrlichen Ausblicken aufs blaue Meer. Als Übernachtungsort käme die Kleinstadt Sitía oder das dörfliche Palékastro in Betracht.

Am vierten Tag steuern Sie den Palmenstrand von Vái, das Wehrkloster Tóplou und den minoischen Palast von Káto Zákros an. Anschließend fahren Sie auf schmalen Asphaltstraßen entlang der Küste über Xerókambos nach Iérapetra.

Weiter geht es am fünften Tag nach Westen, immer an der Küste entlang. Von Mírtos bis Tsoútsouros kann man auf schmalen Straßen fast durchgehend auf Asphalt von Küstenort zu Küstenort fahren – diese Strecke ist lohnender als die Schnellstraße im Hinterland. Abends ist man in der Messará-Ebene. Nach den Besichtigungen von Festós, Ágia Triáda und Górtis geht es über Zarós nach Iráklio zurück.

Ausflugsboot bei Spinalonga

Ich habe zwei Wochen Zeit. Welche Routen sind dann zu empfehlen?

Eine weitere Woche reicht, um mit Muße auch Westkreta zu besuchen. Von einer einwöchigen Ostkreta-Tour zurückgekehrt, steuern Sie am ersten Tag der zweiten Woche von Iráklio aus das Ida-Gebirge an und besuchen das Bergdorf Anógia und die Nida-Hochebene. Dieser Tag steht ganz im Zeichen großartiger Landschaftserlebnisse. Nachmittags geht es auf der alten Landstraße zum Kloster Arkádi. Abends Übernachtung in Réthimno.

Nach der Stadtbesichtigung geht es am zweiten Tag mittags weiter Richtung Chaniá. Stopps lohnen sich am Kournás-See und in den Dörfern der malerischen Drápano-Halbinsel. Und vielleicht noch am Kloster Gouvernétou auf Akrotíri. Hier kann man sich bei einer kurzen Wanderung in die Schlucht zum Kloster Katholikó entspannen.

Am dritten Tag besuchen Sie die Altstadt von Chaniá und fahren anschließend ins Bergdorf Thériso und weiter über Zoúrva nach Mesklá – ein Naturerlebnis an den grünen Hängen der Weißen Berge.

Am vierten Tag lohnen Stopps am deutschen Soldatenfriedhof Máleme, am Kloster Goniá und in Kándanos. Dieser Tag informiert über die deutsche Besatzungszeit und die Verbrechen der Wehrmacht. Bis zum Abend erreicht man Paleochóra.

Von hier aus kann man am fünften Tag mit einer kleinen Autofähre, die während der Saison täglich gegen 10 Uhr, im Winter seltener ablegt, sein Fahrzeug an der straßenlosen Steilküste entlang Richtung Chóra Sfakíon transportieren und unterwegs in Agía Rouméli einen Stopp einlegen, um in die berühmte Samariá-Schlucht zu laufen. Sonst müsste man die Weißen Berge im Norden umfahren.

Am sechsten Tag fahren Sie von Chóra Sfakíon aus über Frangokástello und Préveli, mit seinem Kloster und dem Palmenstrand, nach Réthimno und Iráklio zurück. Einen Tag würde ich bei dieser Zwei-Wochen-Tour zur freien Verfügung einplanen.

Kreta in einer und in zwei Wochen

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Fahre ich per Mietwagen oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln?

Wenn man zeitlich knapp disponieren muss und viele Ausflüge ins Landesinnere und an einsame Strände unternehmen möchte, ist ein Mietwagen dringend anzuraten. In der Nebensaison bekommt man Kleinwagen bei einer einwöchigen Mietdauer schon ab ca. 25 Euro pro Tag.

Mehrmals täglich, in der Regel im Stundentakt, verkehren Linienbusse nur zwischen größeren Städten und von diesen zu den wichtigsten touristischen Destinationen. Die Frequenz orientiert sich an der Nachfrage.

Der Busverkehr in kleinere Dörfer verläuft entgegen der Bewegung von Touristen. Morgens gegen 7 Uhr bringt der Dorfbus die Bauern in die Stadt, gegen 14 Uhr fährt er sie zurück und bleibt manchmal im Dorf. Bei Bus-Tagesausflügen in Dörfer also immer fragen, ob noch ein Bus zurückfährt!

Ein besonderer Tipp?

Ich fahre für meine Recherchen gerne im Winter, um die Hitze zu vermeiden, nehme dann aber gegen klammes Bettzeug in einfachen Hotels ein elektrisches Heizkissen mit.

NOCH FRAGEN?

Die können Sie gern per E-Mail stellen, wenn Sie die von Ihnen gesuchten Infos im Buch nicht finden:

[email protected]

[email protected]

Auch über eine Lesermail von Ihnen nach der Reise mit Hinweisen, was Ihnen gefallen hat oder welche Korrekturen Sie anbringen möchten, würden wir uns freuen.

Die Reiseführer von DuMont werden von Autoren geschrieben, die ihr Buch ständig aktualisieren und daher immer wieder dieselben Orte besuchen. Irgendwann entdeckt dabei jeder Autor seine ganz persönlichen Lieblingsorte. Dörfer, die abseits des touristischen Mainstreams liegen, eine ganz besondere Strandbucht, Plätze, die zum Entspannen einladen, ein Stückchen ursprünglicher Natur, eben Wohlfühlorte, an die man immer wiederkehren möchte.

Die verkehrsberuhigten Altstadtgassen von Iráklio.
Stausee bei Záros mit einfachen Forellenrestaurants.
Einsamer Traumstrand bei Xerókambos ganz im Südosten.
Taverna Sarakas im Bergdorf Póros bei Argiroúpoli.
Minoischer Palast von Mália, ganz nah am Meer.
Der kleine Urlaubsort Móchlos zwischen Ágios Nikólaos und Sitía
Das alte Dorf Kókkino Chorió auf der Drápano-Halbinsel.
Hochgebirgsgipfel Gíngilos über der Samariá-Schlucht.

Schnellüberblick

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   Der Südwesten

Die Weißen Berge mit der majestätischen Samariá-Schlucht. Keine bedeutenden Sehenswürdigkeiten, aber Wandermöglichkeiten und gute Badeorte. siehe >>

   Chaniá und der Nordwesten

Hübscher Hafenort mit venezianisch-türkischen Bauten, im Umland kleine Badeorte an den Küsten. siehe >>

   Réthimno und Umgebung

Reizvolle Altstadt mit einem Bilderbuchhafen. Arkádi, Kretas bedeutendstes Kloster. An der Südküste der Palmenstrand von Préveli. siehe >>

   Zwischen Ida-Gebirge und Südküste

Uralte Kulturlandschaft mit dem minoischen Festós und der römischen Stadt Górtis. Herrliche Strände, kleine Badeorte, viel Individualtourismus. siehe >>

   Iráklio und sein Hinterland

Kretas einzige Großstadt, lebendig, quirlig, aufregend. Das Archäologische Museum und Knossós sind die Top-Sehenswürdigkeiten. siehe >>

   Bucht von Mália und Lassíthi-Hochebene

Pauschaltourismus entlang der Küste, dazu das einsame Hinterland mit der reizvollen Lassíthi-Hochebene. siehe >>

   Ierápetra und der Südosten

Wie die Ostküste heiß und trocken, nur in den Tälern Waldbestände. Keine großen Sehenswürdigkeiten, aber gute Badehotels und Wandermöglichkeiten. siehe >>

   Ágios Nikólaos und der Mirabello-Golf

Herrliche Buchten und Inseln; Luxus-Hotelerie bei Eloúnda. Kritsá ist ein Höhepunkt der byzantinischen Wandmalerei. siehe >>

   Sitía und der Osten

Trockene, steinige Landschaft, hübsche Kleinstadt Sitía. Herrliche, einsame Strände an der Ostküste. Gute Wandermöglichkeiten. siehe >>

Reiseinfos, Adressen, Websites

Jacht im Hafen von Sitía im Nordosten Kretas

Informationsquellen | Wetter und Reisezeit | Anreise und Verkehrsmittel | Übernachten | Essen und Trinken | Aktivurlaub | Feste und Unterhaltung | Reiseinfos von A bis Z

Informationsquellen

Die besten Internetseiten

www.kretaforum.info

Vielbesuchte Informations- und Tippbörse von Kretafreunden mit Links zu Unterkünften, Küche, Geschichte usw. Wahrscheinlich die beste Internet-Informationsquelle.

www.kreta-impressionen.de

Beschreibungen auch der kleinsten Dörfer und Stätten mit vielen Fotos. Das Forum ist weniger besucht als der Klassiker kretaforum.info.

www.apergia.gr

»Apergia« heißt Streik. In Zeiten der Schuldenkrise listet die Seite tagesaktuell die Streiks in ganz Griechenland auf.

www.kreta-umweltforum.de

Listet Höhlen, Schluchten, Pflanzen, Fossilien, Spinnentiere, Schmetterlinge und vieles mehr auf, thematisiert die Umweltfrage auf Kreta und ist mit dem Naturhistorischen Museum in Iráklio verlinkt. Unter ›Archäologie‹ kann man ›Merkblätter‹ im PDF-Format zu allen antiken Stätten herunterladen.

https://natura2000.crete.gov.gr

Liste der insgesamt 54 Naturschutzgebiete Kretas, die 30,6 % der Inselfläche ausmachen.

www.crete.tournet.gr

Kommerzielle Seite mit vielen touristischen Anbietern, von Hotels (Onlinebuchung möglich) über Mietwagen bis Immobilien. Dazu Landkarten und Fotos. Nützlich auch: unter ›Häfen‹ kann man Beschreibungen vieler Küstenorte abrufen, unter ›Sehenswürdigkeiten‹ sämtliche historischen Plätze der Insel.

www.cretevents.gr

Veranstaltungshinweise für ganz Kreta.

www.gtp.gr

Die Greek Travel Pages bieten ein nützliches Portal besonders für Hotels und Fährverbindungen.

www.ktelherlas.gr, www.e-ktel.com

Busverbindungen für Ost- und Westkreta.

www.interkriti.org

Englischsprachiges Portal mit vielen Infos rund ums Reisen sowie Forum und interaktiven Stadtplänen.

www.radio-kreta.de

Internetsender, der sich über Werbung finanziert. Auch viele aktuelle KretaInfos in Textform.

Informationsstellen

Griechische Zentrale für Fremdenverkehr

Bei der GZF (gr. EOT) bekommt man Kreta-Prospekte und Unterlagen zu Fähren, Wandern, Agrotourismus, Camping, Jachturlaub. Sparmaßnahmen haben allerdings zu einer Verknappung des Angebots geführt.

Im Internet:www.visitgreece.gr

… in Deutschland

60313 Frankfurt/Main

Holzgraben 31

069 257 82 70

[email protected]

... in Österreich

1015 Wien, Opernring 8

Tel. 01 512 53 17–18

[email protected]

Touristeninformation auf Kreta

Büros der Griechischen Organisation für Tourismus (EOT) gibt es in Iráklio (Hauptbüro), Réthimno und Chaniá. Ágios Nikólaos, Balí und Sitía unterhalten kommunale Informationsbüros mit Zimmervermittlung. Auch Reisebüros vermitteln Zimmer und Urlaubsangebote.

Reisespezialisten für Kreta

Unterkünfte, Rundreisen, Wandern:

– www.kreta.netconnection.de, Tel. 07904 94 41 00

– www.attika.de, Tel. 089 54 55 51 00

Studien- und Wanderreisen

www.n-r.de: Neues Reisen, kunst- und sozialgeschichtliche Studienreisen vom Verfasser dieses Führers (Leckergässchen 2, 35037 Marburg, Tel. 06421 160 17 41).

www.studiosus.com und

www.wikinger-reisen.de

Karten

Wer keine detaillierte Karte mit den Feld- und Wanderwegen braucht, ist mit der Karte des DuMont-Verlags gut bedient. Die besten Karten bieten jedoch die griechischen Verlage Orama und Anavasi. Aber auch hier erwarte man keine Vollkommenheit, eingezeichnete Feldwege sind in der Realität oft geteert und Wanderwege oft nicht mehr vorhanden, weil überwuchert. Über www.oramaeditions.gr kann man die neuen sechs Kretakarten 401–406 von 2015 im Maßstab 1 : 50 000 für ca. 6 € pro Karte erwerben. Anavasi bietet einen Kreta-Atlas in praktischer Buchform mit Karten im gleichen Maßstab, den man, am besten auf Kreta, für 23 € kaufen kann. Anavasi hat auch Ausschnittskarten im Maßstab 1 : 25 000 für die Hauptwandergebiete im Angebot, günstig zu erwerben über www.anavasi.gr. Im Maßstab 1 : 75 000 ist die Wanderkarte Kreta des Kompass Verlags erhältlich, erschienen 2016.

Lesetipps

Drei Stühle: Köstliche kretische Geschichten, Sigrid Wohlgemuth, Kindle 2013. Kleine Geschichten schildern liebevoll Szenen aus dem kretischen Alltag.

Die Minoer: J. Lesley Fitton, Darmstadt 2004. Gute Einführung in die kreto-minoische Kultur der Bronzezeit, wissenschaftlich fundiert mit Berücksichtigung neuerer Forschungsergebnisse, aber für den Laien geschrieben.

Reise nach Kreta. Kulturkompass fürs Handgepäck: Ulrike Frank (Hg.), Tb Unionsverlag, Zürich 2009. 21 klassische Kreta-Texte von Ovid bis zu Henry Miller und Mikis Theodorakis.

Die schönsten Strände Kretas: A. Galli und M. Buonsanti, 2015. In kretischen Buchläden erhältlich.

Das antike Kreta: A. Chaniotis, München 2004. Historische Darstellung der alten Kulturen Kretas in der Beck’schen Reihe »Wissen«.

Der kretische Gast: K. Modick, München 2007. Roman über zwei Deutsche auf Kreta zur Zeit des letzten Weltkriegs – der eine verliebt sich, der andere jagt Partisanen. Viel griechische Kulturromantik vor dem Hintergrund einer grausamen Zeitgeschichte.

Rebellen auf Kreta: E. Scheunemann, Hamburg 2017. Ein Buch über Freundschaft, wildes Denken und wundersame Erlebnisse.

Heilkräuter in der Küche: Maria und Nikos Psilakis, 2007, am preiswertesten auf Kreta. Kräuter der Naturapotheke in mediterranen Kochrezepten.

Alexis Sorbas: Nikos Kazantzakis, Piper Tb 2009. Das Buch zum berühmten Film. Thema ist die Begegnung des Städters, der sich der Rationalität der Moderne unterworfen hat, mit dem kretischen Fischer, der für sich weder gesellschaftliche noch moralische Regeln akzeptiert.

Freiheit oder Tod: Nikos Kazantzakis, Reinbek 1975. Über kretische Schicksale im Aufstand 1889 – Kreter, Türken, Mönche und Partisanen. Etwas altertümlich schon in der Sprache, aber eine gute Einführung in die kretische Lebensweise vor der Globalisierung (vergriffen, doch günstig über Amazon).

Wetter und Reisezeit

Kreta ist mit 300 Sonnentagen pro Jahr ein Ganzjahresziel. Der Frühling beginnt früh; Ende März erblüht die Natur. Von April bis Juni ist Kreta ein einziges Blumenmeer – ideale Bedingungen für botanische Studien und für Studienreisen mit vielen Besichtigungen. Es regnet kaum noch, mit fortschreitender Wärme beginnt die Saison und füllen sich die Strandhotels. Ab 1. Mai ist die Samariá-Schlucht wieder begehbar, im Hochgebirge liegt aber noch Schnee. Am frühesten badewarm ist das Meer in Südostkreta.

Klimadaten Iráklio

Hochsaison

Von Juli bis September ist Hochsommer – und damit Haupturlaubssaison. Diese Monate sind für den Strandurlaub und für Wanderungen im Hochgebirge prädestiniert. Als eigentliche Hochsaison gilt der August, trotz der Hitze, die für Kreislaufschwache lebensbedrohlich werden kann. In diesem Monat macht scheinbar ganz Griechenland Urlaub. An der Nordküste bringt der Meltemi mit 3–5 Windstärken Erfrischung. An der Südküste kann es sehr heiß werden, vor allem, wenn der Livikos, der Wüstenwind aus Afrika, herüberweht. Abends im Hotel duschen Sie sich dann Saharasand vom Körper.

Saisonende

Im Oktober herrschen dann wieder ideale Bedingungen für Studienreisen und auch noch zum Baden.

Ab November, wenn auch die Charterflüge ihren Betrieb einstellen, sind Sehenswürdigkeiten wie Knossós oder das Archäologische Museum Iráklio kaum noch frequentiert. Kreta gehört jetzt ganz den Einheimischen. Die Olivenernte beginnt. Wanderungen ins Hochgebirge sind wegen des Schnees nicht möglich (Schneegrenze etwa bei 700 m).

Hotels im Winter

Nicht alle Unterkünfte sind im Winter gut geheizt. Kälteempfindliche sollten bei Unterkunft in kleineren Hotels unbedingt warme Kleidung, eventuell sogar ein Heizkissen oder einen Daunenschlafsack mitnehmen. Hotels werden oft nur mit Warmluft aus der Klimaanlage beheizt. Nur wenige haben eine Zentralheizung. Die Heizkörper werden dann aber oft nur morgens und abends ein paar Stunden angeschaltet. Bei diesen Bedingungen ziehen die baumwollenen Bettlaken viel Feuchtigkeit an und werden unangenehm klamm.

Anreise und Verkehrsmittel

Einreisebestimmungen

EU-Bürger und Schweizer benötigen einen gültigen Reisepass oder Personalausweis. Auch Kinder brauchen ein Reisedokument.

Zur Einreise mit Hund oder Katze ist ein EU-Heimtierausweis erforderlich; die Tiere müssen durch eine deutlich erkennbare Tätowierung oder einen Mikrochip gekennzeichnet sein. In einem Begleitdokument muss der Impfschutz gegen Tollwut nachgewiesen werden.

Zoll

Innerhalb der EU ist der Warenverkehr zollfrei, sofern die Waren für den persönlichen Bedarf bestimmt sind. Als Höchstmengen gelten: 800 Zigaretten oder 400 Zigarillos oder 200 Zigarren oder 1000 g Tabak, 10 l Spirituosen über 22 % Alkoholgehalt oder 20 l unter 22 % Alkohol sowie 90 l Wein und 110 l Bier. Für Bürger aus der Schweiz sind die Freimengen geringer: 200 Zigaretten, 2 l Wein oder andere Getränke bis 22 % Alkohol sowie 1 l Spirituosen mit mehr als 22 % Alkohol.

Anreise

Mit dem Flugzeug

Von April bis Anfang November gehen Charterflüge von fast allen deutschen Flughäfen nonstop nach Kreta, die meisten nach Iráklio, einige nach Chaniá. Am preiswertesten dürften Germania und Eurowings sein. Die Flugzeit beträgt ca. 3,5 Std.

Linienflüge der griechischen Fluggesellschaft Aegean gehen ebenfalls nonstop ab Deutschland nach Iráklio (Flughafenkürzel: HER für Heraklion). Im Winter bietet Aegean sehr günstige Flüge über Athen an.

Von den Billigfluggesellschaften fliegt Ryan Air ab Bremen, Weeze, Hahn und Memmingen nach Chaniá. Easyjet bedient Iráklio ab Hamburg und Dresden. Ryan Air und Easyjet fliegen auch im Winter nach Griechenland, aber nur nach Athen und Thessaloníki. Weiter dann nach Kreta mit innergriechischem Flug oder ab Piräus über Nacht mit der Fähre. Auch die deutsch-türkische Sunexpress fliegt in den Sommermonaten non-stop nach Iráklio. In Griechenland gibt es dann noch die kleine kretische Gesellschaft Sky Express, die in den Sommermonaten von Athen nach Sitía und von Iráklio und Chaniá aus Lesvós, Kós, Santoríni, Ródos und andere Inseln sowie Préveza und Alexandroúpoli auf dem Festland anfliegt.

Weiterkommen vom Flughafen

Ab Heraklion Airport verkehren ca. alle 10 Min. Stadtbusse ins Zentrum und zu den Überlandbusstationen. Ab Chaniá Airport fahren ca. 7 x täglich Überland-Linienbusse der KTEL nach Chánia. Fahrplan siehe www.chania-airport.com. Ansonsten ein Taxi nehmen; ins Zentrum von Iráklio ca. 10 €, nach Chaniá ca. 20 €. Siehe nähere Informationen im Reiseteil.

Airlines im Internet:

www.megaflieger.de

www.billig-flieger-vergleich.de

www.aegeanair.com

www.skyexpress.gr

www.eurowings.de

www.flygermania.de

www.ellinair.de

www.easyjet.com

www.ryanair.com

Mit der Fähre

Fähren ab Piräus: Die großen Autofähren der Anek, der Blue Star Lines und der Minoan Lines verlassen den Hafen Pireás (Piräus) am Gate A täglich zwischen 20 und 22 Uhr und erreichen morgens gegen 5 Uhr Iráklio oder Chaniá. Minoan und Blue Star Lines setzen zusätzlich Schnellfähren ein, die nach Kreta nur knapp 6 Std. brauchen.

www.gtp.gr: Überblick über alle Schiffslinien. Tickets z. B. über das Internet-Reisebüro www.paleologos.gr in Iráklio. Man bekommt eine Referenznummer und kann die Tickets an der Fähre abholen.

Vom Flughafen Athen nach Piräus:

Vom neuen Flughafen Eleftherios Venizelos fährt der Schnellbus E 96 ca. alle 20 Min., nachts alle 40 Min. nach Piréas (Piräus). Dauer ca. 1,5 Std, Fahrpreis ca. 5 €. Das Ticket gilt 24 Std. und ist für das gesamte Athener Verkehrsnetz gültig – geeignet also für ein Stop-over-Programm in Athen.

Fähre ab Rhodos oder Piräus:

Die LANE fährt ab Piräus im Winter 1 x wöchentlich, im Sommer häufiger über einige Kykladeninseln nach Sitía und weiter nach Rhodos.

Fähren ab Gíthio:

Die Verbindung der ANEN ab Gíthio (Gythion) an der Südküste des Peloponnes ist für Autofahrer interessant, die mit der Fähre von Italien kommen; diejenige ab Thessaloníki für Autofahrer, die über Ungarn angereist sind.

– Gíthio–Kíssamos (Kastélli) über Kythera und Antikythera: 2–3 x wöchentlich, Fahrtdauer ca. 6 Std.

Schafe haben immer Vorrang …

Verkehrsmittel

Mietwagen oder Bus? Wenn man zeitlich knapp disponieren muss und viele Ausflüge unternehmen möchte, ist ein Mietwagen auf jeden Fall zu empfehlen.

Busse

Mehrmals täglich, in der Regel im Stundentakt, verkehren Linienbusse nur zwischen den größeren Städten und von diesen zu den wichtigsten touristischen Destinationen.

Der Busverkehr in kleinere Dörfer verläuft entgegen der Bewegung von Touristen. Morgens gegen 7 Uhr bringt der Dorfbus die Bauern in die Stadt, gegen 14 Uhr fährt er sie zurück und bleibt manchmal im Dorf. Bei Bustagesausflügen in Dörfer also immer fragen, ob noch ein Bus zurückfährt!

Zwei Gesellschaften betreiben den Überland-Linienverkehr auf Kreta, die KTEL der Bezirke Iráklio/Lassíthi und die KTEL der Bezirke Chaniá/Réthimno. Schnittstellen beider Busnetze sind die Termini ›Chanion Porta‹ (Station B) und ›Harbour‹ (Station A) in Iráklio sowie die Busstationen von Anógia und Agía Galíni.

www.ktel-heraklio-lassithi.gr: Busverbindungen für Ostkreta.

www.e-ktel.com: Busverbindungen für Westkreta.

Fähren

An der Südwestküste: Kleine Fähren verkehren zwischen Chóra Sfakíon und Paleochóra entlang der Südwestküste mit Stopps in Loutró, Agía Rouméli und Soúgia.

Ausflugsboote fahren zu den Satelliteninseln Kretas: von Paleochóra oder Chóra Sfakíon nach Gávdos, von Kíssamos nach Gramvoúsa, von Ágios Nikólaos oder Eloúnda nach Spinalónga, von Ierápetra nach Chrisí und von Makrigialós nach Koufonísi. In der Nebensaison wird allein Gávdos hin und wieder mit einem Linienboot ab Paleochóra bedient.

Auskunft für die Fähren in den Reisebüros, bei den Hafenämtern oder direkt bei der Reederei Anendyk in Chaniá, Tel. 28 21 09 55 11, www.anendyk.gr.

Tipps für Autofahrer

Verhalten im Verkehr: Griechen fahren nicht sehr vorschriftsmäßig. Als goldene Regel sollte man beherzigen: Stets so fahren, dass man Unfälle vermeidet. Ermöglichen Sie nachfolgenden Pkw das Überholen, indem Sie auf den geteerten Randstreifen ausweichen. In den Städten stellen Sie sich darauf ein, dass sich im Stop-and-go-Verkehr Motorradfahrer links und rechts an Ihnen vorbeischummeln.

Wenn man nicht flüssig fährt, wird einem nicht selten die Vorfahrt genommen. Regel: Wer zögert, lässt den anderen vor … Vorsicht bei Ziegen- oder Schafherden auf der Landstraße, siehe Foto!

Höchstgeschwindigkeiten: innerhalb von Orten 50 km/h, auf Landstraßen 90 km/h, auf der Schnellstraße 100 km/h (New Road an der Nordküste).

Promillegrenze: 0,5 ‰, allerdings wird ab 0,25 ‰ schon eine Blutuntersuchung fällig. Also Vorsicht!

Fußgänger, Achtung

Autofahrer stoppen ungern an Zebrastreifen. Hier muss man sehr deutlich signalisieren, dass man die Straße überqueren will.

Mietfahrzeuge

Auch in kleineren Orten finden sich Agenturen, die Autos, Motorräder und Mopeds ohne Kilometerbegrenzung vermieten, viele auch Fahrräder.

Motorfahrzeuge sind in der Regel vollkaskoversichert. Im Schadensfall fällt bei manchen Anbietern eine Selbstbeteiligung an, die durch eine Zusatzversicherung umgangen werden kann. Schäden an Reifen und Verglasung muss man generell selbst bezahlen. Die meisten Vermieter arbeiten nach einer Panne mit der Interamericana zusammen, die auf Kreta 13 Servicestationen unterhält, ähnlich den ›gelben Engeln‹ des ADAC.

Zur Hinterlegung der Kaution (engl. deposit) ist in der Regel eine Kreditkarte erforderlich. Bei den lokalen Vermietern kann man jedoch manchmal auch ohne Kreditkarte und ohne Kaution ein Fahrzeug mieten.

Das Mindestalter beträgt 21–23 Jahre, je nach Vermieter. Auch zum Mopedfahren braucht man die Führerscheinklasse 1, manche Vermieter sehen darüber hinweg. Die Preisunterschiede zwischen den Anbietern sind teils beträchtlich, gerade in der Nebensaison lohnen Vergleiche. Die Buchung im deutschen Reisebüro ist in der Regel teurer als vor Ort. Preisbeispiel: Kleinwagen ab 40 € pro Tag in der Hauptsaison bei Mietdauer von ca. einer Woche, in der Nebensaison 25–30 € pro Tag.

Parkplätze sind Mangelware. Meist kann man an den Häfen kostenlos parken. Parkvorschriften werden weniger streng als in Deutschland gehandhabt.

Adressen von kretischen Mietwagenfirmen: s. Iráklio im Reiseteil oder im Internet.

Taxis

Taxifahren ist relativ preiswert. Es gibt Stadttaxis mit Taxameter und Dorftaxis ohne Taxameter. Dorftaxis tragen die Aufschrift Agoraion und den Namen ihres Heimatdorfes; sie rechnen Festpreise nach gefahrenen Kilometern ab.

Tarife: Eine Stadtfahrt kostet ca. 4–5 €, eine Fahrt vom Flughafen nach Iráklio 10 € inkl. der üblichen Zuschläge. Diese sind: Flughafenzuschlag, Busbahn-hof- bzw. Hafenzuschlag, Feiertagszuschlag, Gepäckzuschlag (pro Stück) und noch ein Trinkgeld.

Nachts von 1 bis 5 Uhr gilt der doppelte Fahrpreis. Im Stadtgebiet gilt am Taxameter Tarif 1, außerhalb Tarif 2, der die Leerrückfahrt schon berücksichtigt.

Mehrere Preisbeispiele sind am Taxistand des Flughafens angeschlagen: Iráklio–Ágios Nikólaos oder Réthimno ca. 70 €, Iráklio–Chaniá ca. 170 €. Kilometerpreis ca. 1,10 €.

Übernachten

Pauschal oder individuell?

Am Anfang einer Kreta-Reise steht meist die Frage: Pauschal oder individuell? Für Leute, die gern und ohne festen Plan von Ort zu Ort reisen, ist Kreta ein ideales Terrain. Selbst in den kleinsten Dörfern, zumindest in Strandnähe, wird es jemanden geben, der Zimmer vermietet. Jedoch sind viele sympathische Hotels und Pensionen, auch in kleinen Orten wie Soúgia oder Léndas, mit all ihren Zimmern schon mal von Reiseveranstaltern unter Vertrag genommen. Besonders in der Hauptsaison im Juli und August kann es daher preiswerter sein, sein Traumhotel über einen Veranstalter zu buchen.

Ferien mit Kindern

Viele Hotels der Nordküste besitzen Planschbecken und Spielplätze, nicht selten auch eine Kinderbetreuung. Orientierung bieten die Kataloge der Reiseveranstalter. Nebenbei: Kleinkinder werden in Griechenland vergöttert! Man toleriert im Restaurant die tobenden Lieblinge und ist den Eltern stets behilflich. Zu manchen Restaurants gehört ein Kinderspielplatz. Im besten Fall stehen die Tische um ihn herum, sodass die Eltern die Kinder immer im Blick haben.

Kinderfreundliche Häuser abseits des Massentourismus vermittelt der kleine Veranstalter Vamos-Eltern-Kind-Reisen, Hindenburgstr. 27, 30175 Hannover, Tel. 0511 400 79 90, www.vamos-reisen.de.

Kinderfreundliche Standorte sind der Weststrand von Georgioúpoli, der Strand östlich von Réthimno oder die flachen Strände von Falásarna (Westküste) sowie Frangokástello und Paleochóra (Südküste). Eine Strandüberwachung gibt es meist nicht, obwohl sie gesetzlich für Strände über 500 m Länge vorgeschrieben ist. Bei Kindern von ca. 6–12 Jahren sind die Spaßbäder Kretas besonders beliebt,. Es gibt sie bei Chaniá, Iráklio und Chersónisos. Kinder in diesem Alter werden aber auch am Naturhistorischen Museum in Iráklio mit seinen Dinosaurier-Modellen und der Experimentierwerkstatt Gefallen finden.

Das ABC der Küstenorte

Ein Aufenthalt an der Nordküste zwischen Chaniá und Ágios Nikólaos empfiehlt sich für Urlauber, die kurze Verbindungswege zu den wichtigen Städten und den Sehenswürdigkeiten schätzen. Auch ist man dort vom Flughafen schnell im Hotel und muss nicht erst stundenlang fahren.

Trotz mancherlei Bausünden sind ganze Abschnitte der zentralen Nordküste landschaftlich intakt und besitzen Orte zum Wohlfühlen. Balí oder Pánormo (zwischen Réthimno und Iráklio) oder Georgioúpoli (im Westen) sowie Sísi und Mílatos (im Osten) sind gute Adressen.

Generell sind die Orte der Südküste einsamer als die der Nordküste. Letzte Bastionen des ›Rucksacktourismus‹ ohne Komfort sind die Gegend um Léndas hinter den Asteroúsia-Bergen sowie die Inseln Gávdos und Chrisí (hier Übernachtung nur im Zelt).

Junges, internationales Publikum, das Nightlife mag, fährt am besten nach Paleochóra, Agía Galíni oder nach Ágios Nikólaos. Oder gleich auf die Party-Strips von Chersónisos, Stálida und Mália – jede Nacht ist da im Sommer Rambazamba.

Ferien auf dem Land

Am unberührtesten zeigt sich Kreta im Landesinnern. Lohnende Ziele für Agrotourismus sind Sívas in der Messará, Argiroúpoli bei Réthimno in grüner, wasserreicher Landschaft, Vámos und die Dörfer der Halbinsel Drapano an der Souda-Bucht. Besonders dort haben sich viele deutsche Künstler und Lebenskünstler niedergelassen. Wer absolute Einsamkeit sucht, könnte nach Miliá bei Élos fahren: weit ab vom Schuss, eine Handvoll restaurierter Natursteinhäuser in den Bergen, zu buchen über Attika Reisen.

Außergewöhnliche Unterkünfte

Renovierte Natursteinhäuser auf dem Land werden immer häufiger als Ferienwohnungen angeboten. Viele entsprechende Websites findet man, wenn man nach ›Traditional Cottages Crete‹ googelt. In Chaniá und Réthimno kann man stilvoll in ehemaligen venezianischen Herrenhäusern Quartier nehmen – einige Adressen sind im Buch genannt.

Außergewöhnlich wegen ihrer Architektur und der Einbettung in die Landschaft sind auch einige der Luxushotels von Elounda (Übersicht unter www.elounda.com).

Viel Flair bieten die Kleinhotels in den Altstädten von Chaniá oder Réthimno

Hotels und Pensionen

Für Hotels (xenodochio) gibt es die sechs staatlich festgelegten Kategorien: Luxus, A, B, C, D, E. Pensionen (pension), Apartments (diamérisma), Studios (garzoniera), Privatzimmer (domatia) und die 16 Campingplätze Kretas (kamping) werden von A bis C klassifiziert. Dieses System berücksichtigt nur formale Gesichtspunkte (Zimmergröße, Ausstattung), nicht jedoch Service, Sauberkeit etc.

Die verschiedenen Preise für Vor-, Hoch- und Spätsaison müssen an der Rezeption und in den Zimmern ausgehängt sein. Nur in der Hochsaison im Juli/August werden die angezeigten Preise tatsächlich verlangt. In anderen Monaten geben die Hoteliers je nach Nachfrage von sich aus Nachlässe.

Zimmersuche

Auch kleine Pensionen vermarkten sich über Hotelvermittlungsportale wie bookings.com oder hotel.de. Das beste Bewertungsportal für Hotels und Pensionen ist www.tripadvisor.de.

Ferienwohnungen

Am besten wird man über eine Suchmaschine im Internet oder über den Marktführer der Internetreisebüros www.booking.com fündig. Hier findet man Anbieter, die als Veranstalter auftreten, aber auch Eigentümer, die ihre Anlage direkt vermarkten.

Aber auch vor Ort wird man, außer zur Hochsaison im Juli und August, immer eine freie ›Fewo‹ finden.

Camping, Wohnmobile

Rund um die Insel gibt es rund 16 Campingplätze, meist sind sie schlicht und bieten wenig Komfort. Erwarten Sie keine Superplätze mit gepflegtem Rasen. Kurzbeschreibungen finden sich auf www.kreta.org/spezialreisen/camping. Auch die EOT-Büros vor Ort informieren über Campingplätze.

Wild campen ist offiziell nicht erlaubt, wird aber an abgelegenen Orten wie an den Stränden von Léndas oder auf der Insel Chrisí toleriert.

Wohnmobile: Es ist auch auf Kreta verboten, länger als 24 Stunden in freier Natur zu stehen, doch wird an sehr abgelegenen Orten kein Polizist auftauchen, der das kontrolliert.

Vorsicht bei Internetauftritten

Manche Hotels geben als Internetadresse nicht ihren Namen an, sondern den Namen der Gegend oder der Stadt und täuschen so ein objektiv wertendes Portal vor.

Jugendherbergen

Jugendherbergen mit Betten für 5–7 € gibt es in Iráklio, Réthimno, Sitía und Plakiás. Es handelt sich eher um billige Jugendhotels. Ein Jugendherbergsausweis ist nicht nötig, auch gibt es keine Altersbeschränkung und keine Sperrstunde.

Essen und Trinken

Die Küche – volkstümlich und einfach

Die griechische, also auch die kretische Küche ist im besten Sinne volkstümlich und einfach. In den Jahrhunderten der Fremdherrschaft hat sich keine aristokratische Esskultur entwickeln können, die dann, wie etwa in Frankreich, auch von den anderen Gesellschaftsschichten übernommen worden wäre. In Griechenland isst man – und das ist ganz positiv gemeint – wie ein Bauer.

Die Küche kennt keine raffinierten Saucen, und in Restaurants essen Griechen am liebsten wie zu Hause. Gutes Essen muss frisch sein und möglichst aus heimischer und sogar ökologischer Produktion stammen. Da weiß man, dass keine Hormone im Fleisch sind und dass das Olivenöl nicht gestreckt ist. Tiefkühl- und Konservenkost halten jedoch auch hier mit der modernen Lebensweise unaufhaltsam Einzug in die Restaurants, insbesondere in den Touristenorten und dort, wo ein weniger anspruchsvolles Publikum verkehrt.

Olivenöl und viel Gemüse

In den 1960er-Jahren hatte eine Vergleichsstudie über sieben Länder ergeben, dass Kreta damals die höchste Rate hochbetagter Menschen aufwies. Als Grund wurde die spezielle Ernährung der kretischen Bergbauern identifiziert: Gemüse, Brot, Salat, Obst, Fisch, Knoblauch, wenig Fleisch, viel Olivenöl. Diese Kost wurde als ›Kreta-Diät‹ berühmt und fand viele Nachahmer in Westeuropa. Besonders gesund soll die Verwendung von Olivenöl sein. Sein 70- bis 80-prozentiger Anteil an einfach ungesättigten Fettsäuren beeinflusst den Stoffwechsel positiv und wirkt sich günstig auf den Cholesterinspiegel aus. So wird dem Risiko von Herzinfarkten und Gefäßverengungen vorgebeugt. Butter wird selten benutzt – nicht als Brotaufstrich, sondern allenfalls, um Fleischeintöpfe oder Makkaroni zu verfeinern.

Der Olivenbaum

Schon in der Schrift der Minoer taucht der Olivenbaum als Ideogramm auf. 30 Millionen Bäume überziehen grünlich-silbern schimmernd das Land und erbringen 40 % der Olivenölproduktion Griechenlands. Der Olivenbaum ist so gut wie unzerstörbar, er überlebt Katastrophen wie Feuer, Blitz und Krankheiten. Man kann ihn fast beliebig kürzen, stets schlägt er wieder aus. Der Olivenbaum braucht 12–15 Jahre, bis er richtig trägt, neuere und kleinere Sorten, die koroneiki, tragen bereits nach vier Jahren. Kretisches Olivenöl gilt als eines der besten Europas.

Speiseoliven liegen normalerweise vor dem Verzehr zwei bis drei Wochen in einer Salzlake. Interessante Geschmacksvarianten sind die tsakistes, bei denen die Olive mit einem Hammer leicht geschlagen wird. Dann legt man sie 15 Tage in Wasser, das alle zwei Tage gewechselt werden muss. Danach verbleiben sie in einer Lake mit Salz und Zitrone. Die skistes werden dagegen mit einem Messer eingeschnitten. Man behandelt sie zunächst wie die Tsakistés, bevor man sie in eine Lake mit Fenchel und Essig legt.

Joghurt und Käse

Der kretische Joghurt, jaourti, hat eine zarte Haut und wird auf den Märkten aus Tonschüsseln in Plastikportionsschachteln umgefüllt. Vríses in Westkreta, Busknotenpunkt für Chóra Sfakíon, gilt als Joghurt-Probierort. Viele Deutsche mögen allerdings den Ziegen- und Schafsgeschmack nicht und ziehen den industriell hergestellten Kuhmilchjoghurt vor, den es fertig abgepackt zu kaufen gibt – absoluter Renner dabei ist die Marke ›Total‹ der Firma Fage.

Eine Käsespezialität ist anthotiro, ein weißer, halbfetter Käse, vergleichbar unserem Hüttenkäse. Ähnlich, aber noch weicher ist der ungesalzene mizithra. Beide Sorten isst man als Beilage pur, als Nachtisch mit Honig oder als Füllung in kleinen, süßen Teigtaschen, den kaltsounia. Ungesüßt wird Mizithra in Frischkäse-Taschen, den mizithropitakia, gegessen.

Der gelbe Hartkäse kefalotiri wird gerne zusammen mit kretischem Zwieback (getrocknetes, steinhartes Brot, das vor dem Verzehr in Wasser aufgeweicht werden muss) und einigen Oliven als Imbiss gegessen.

Lamm und Ziegenfleisch

Lamm- oder Ziegenfleisch ist immer ein Genuss – es schmeckt nach Thymian und Salbei; gebraten, gebacken, aus der Kasserolle oder gekocht. In der Sfakiá bekommt man das gulaschartige tsingariasto aus Ziegen- oder Lammfleisch. Es wird von den Knochen befreit und zergeht, wenn gut zubereitet, auf der Zunge.

Den Fleischsud benutzt man, um darin Reis zu kochen. Ein so hergestelltes pilafi, das es auch als Huhn-Pilafi gibt, ist eine Köstlichkeit. Eine selten zu findende Variante ist Zicklein in Orangensaft. Das Fleisch wird damit mariniert und dann mit den Schalen ungespritzter Orangen gekocht.

Fisch und Meeresfrüchte

Frischer Fisch, fresko psari, wird wie im übrigen Griechenland gern gegessen, sofern man sich das leisten kann. Das Angebot ist im Sommer allerdings weit geringer als die Nachfrage. Man isst frischen Fisch gewöhnlich gegrillt und mit einer speziellen Olivenöl-Zitronensauce.

Auf der Karte sind bei A-Fisch, der besten und teuersten Kategorie, in der Regel Kilo-Preise angegeben. Die bestellte Portion wird also abgewogen. B- und C-Fisch wird meist tellerweise verkauft, z. B. der gavros (Europäische Sardelle, Anchovis), den man frittiert serviert bekommt und mitsamt dem Kopf isst. Meeresfrüchte heißen thalassina; Delikatessen sind z. B. achinosalata, Seeigelpüree, oder chtapodisalata, eingelegter Oktopus.

Gute Stimmung mit Mezedes und Raki, dem kretischen Tresterschnapps

Besondere Spezialitäten

Häufiger als andernorts in Griechenland isst man auf Kreta Schnecken, chochlii oder salingaria, die nach Regenfällen im Frühjahr gesammelt werden. Man kann sie sich zu Hause halten, indem man einen Kreis aus Salz um sie streut, vor dem sie zurückweichen. Sie werden auf vielerlei Arten zubereitet, gekocht oder gebraten, mit Zitronensauce, Rosmarin oder Tomaten.

Eine besondere Spezialität ist der Salat aus Wildgemüse, agriochortosalata. Für Touristen, die nur gezüchtetes Gemüse kennen, bieten die chorta ein neues Geschmackserlebnis. Kretische Frauen sammeln auf den Feldern Wildkräuter wie stamnangathi, radikio oder glistrida, die roh oder gekocht auf den Tisch kommen. Sie haben einen leicht bitteren Geschmack und werden mit Olivenöl und Zitrone gegessen.

Typische Gemüsegerichte sind frittierte Okra-Schoten, bamies tiganites, und Artischocken mit Bohnen, anginares me koukia, ein Eintopf, in den auch eine Fenchelknolle gehört.

Kretas Obst-Spezialität sind die Bananen aus Arví und einigen anderen Orten an der Südküste. Sie sind klein und aromatisch, aber schwer zu bekommen und teuer.

Einen besonderen Genuss verspricht auch der kretische Honig. Der beste kommt aus den Weißen Bergen: ein sehr aromatischer, dickflüssiger Thymian-Honig, auf fast allen Märkten zu kaufen. Berühmt ist auch der Honig von der kleinen Insel Gávdos südlich von Paleochóra.

Ausdruck der Lebensweise der Hirten ist der kretische Zwieback, paximadi: Das getrocknete, schrothaltige, körnige Weizenbrot wird mit in die Berge genommen und hält monatelang. Es muss vor dem Verzehr eingeweicht werden. Als ›Dakos‹, bestrichen mit Tomatenpüree, darüber manchmal etwas Feta oder Mizithra, serviert man den Zwieback auch in Tavernen.

Kretische Delikatessen

Avronies: Spargelartiges Gemüse, wird gern im Omelette serviert

Askolympri: Spitzen der Golddistel als Salat

Bourbouristi: Schnecken in der Pfanne mit Baumharz und Essig zubereitet

Chaniotiki Tourta: Osterteigtasche mit Lamm-Käse-Füllung aus Chaniá

Samousades: Gebäck mit Mandeln und Walnüssen

Sfakianes Pites: Teigstücke mit Käsefüllung, ähnlich den Kaltsounia

Staka: gekochter Sauerrahm, der bei der Käsezubereitung anfällt. Beliebte Vorspeise in Tavernen

Tsigariasto: Zartes Lamm- oder Ziegengulasch ohne Knochen, mit Zwiebeln in Olivenöl gekocht. Spezialität besonders in Westkreta

Getränke

Raki

Im November duften viele Dörfer Kretas nach süßlichem Trester. Die Weinlese hat Anfang August begonnen, und nun ist es an der Zeit, die altertümlichen Destillierapparate, die kasania, aufzubauen, für die nur wenige die nötige Brennlizenz besitzen.

Raki, auf Kreta auch tsikoudia genannt, ist das kretische ›Nationalgetränk‹ schlechthin, ein klarer Tresterschnaps. Er wird bei jeder Gelegenheit dem Gast angeboten; selbst ärmste kretische Familien haben Raki im Haus, um Gäste zu bewirten. Als Beilage kommt ein Tellerchen mit Walnüssen, Sonnenblumenkernen, Pistazien, Kichererbsen oder auch kleinen Appetithappen (mezedes) auf den Tisch.

Der Anisschnaps Ouzo, sonst als typisches griechisches Getränk bekannt, wird auf Kreta seltener getrunken. Raki wird nur in einfachen Kneipen ausgeschenkt, weniger in ›vornehmen‹ Bars. Das Wort ›Raki‹ ist aus dem Türkischen übernommen. Es bezeichnet dort einen Anisschnaps ähnlich dem griechischen Ouzo. Ursprünglich geht das Wort auf den indischen Arrak zurück, einen Reisschnaps. Schöne Fotos über die Raki-Brennkunst auf www.villamaroulas.com.

Kretischer Wein

Zum Essen trinken die Kreter in der Regel keine teuren Flaschenweine, sondern preiswerte Fassweine, die in kupferfarbenen Kannen, den kartoutsa (Einzahl: kartoutso, von ital. quarto, ›Viertel‹), nach Gewicht bemessen auf den Tisch kommen. Der chima (wörtl. ›Saft‹) schmeckt in jedem Dorf etwas anders, denn er wird von den Bauern ebenso wie der Raki selbst hergestellt und im Bekanntenkreis verkauft oder getauscht.

Bei diesen roten, ungeharzten Hausweinen ist Vorsicht angebracht. Vielleicht verdünnt man sie besser mit etwas Wasser, wie es schon die alten Griechen taten.

Es gibt heute in Griechenland rund 300 anbaufähige Rebsorten gegenüber rund 100 in Deutschland. Die historische Malvasier-Traube für Süßweine wird mangels Nachfrage auf Kreta nicht mehr angebaut.

Auf der Insel pflanzt man vor allem drei Rebsorten: Zunächst die weiße Vilana, die einen leichten, frischen Weißwein ergibt, der selten über 11 % Alkoholgehalt enthält. Mandilari-Wein ist schwer, reich an Tanninen und fast schwarz. Man benutzt ihn gern, um eine Cuvée mit der tanninarmen Kotsifali-Traube, der dritten Rebsorte, zu kreieren. Speziell in Westkreta wird dann noch die Romeiko-Rebe angebaut, die einen einfachen, erdigen Rotwein ergibt.

Seit dem EU-Beitritt 1981 bestehen für Flaschenweine gesetzlich festgesetzte Qualitätsstufen. Auf der niedrigsten stehen Landwein, topikos oinos, und Tafelwein, epitrapezios oinos. Deren Etiketten tragen oft keine Sorten- und Jahrgangsbezeichnungen. Dann kommen die AC-Weine (Appellation Contrôlée, gr. OPAP) und schließlich die höchste Qualitätsstufe OPE, die dem französischen VDQS entspricht, Vin de Qualité Supérieure.

Weinanbaugebiete gibt es auf der ganzen Insel, besonders aber in der Gegend um Iráklio bei Káto Archánes und Pezá. Hier residiert das bekannteste, schon 1932 gegründete kretische Weingut, Minos Cretan Wines S. A., das vor allem preiswerte und wenig haltbare Weine abfüllt. Aber auch einige Raritäten mit Flaschenzählung stammen von diesem Weingut. Minoikos Peza ist der beste Tropfen, es gibt ihn als Roten und Weißen.

Retsina, der preiswerte, mit dem Harz der Aleppokiefer aromatisierte Wein, der ursprünglich aus Attika stammt, wird auch auf Kreta, in Chaniá, hergestellt. Man sollte einen ungeharzten Wein übrigens nicht nach einem geharzten trinken, der verdirbt den Geschmack. Auch sollte man Ouzo und Wein nicht zusammen genießen, das bestraft Zeus mit Kopfschmerzen.

Weinproben

In Westkreta am besten im Weingut Dourakis bei Alikampos in der Nähe von Georgioúpoli (www.dourakiswinery.gr, Tel. 28 25 05 17 61). Der Inhaber, Antonis Dourakis, spricht gut deutsch. In Ostkreta in der Kooperative von Sitia. In Südkreta empfehle ich das Weingut Zacharioudakis bei Ploutí (zwischen Górtys und Zarós, www.zacharioudakis.com, Tel. 69 36 66 92 12). Und im Hauptweinanbaugebiet bei Iráklio lohnt zum einen das Weingut Boutari bei Skaláni einen Besuch (www.boutari.gr, Tel. 28 10 73 16 17). Zum anderen empfehle ich das kleine Weingut Stylianou bei Kounávi, das hochwertigen Biowein und auch Olivenöl herstellt (stilianou wines.gr, Tel. 69 36 43 03 68).

Diese Weingüter haben tagsüber geöffnet und bieten auch für einzelne Besucher Führungen an. Darüber hinaus gibt es noch viele weitere Güter, die in einer Broschüre des EOT aufgeführt sind.

Griechischer Kaffee

Die Zubereitung des griechischen Mokka (ellenikós kafés) ist eine Wissenschaft für sich. Er wird im Stielkännchen aufgekocht, mit dem Kaffeesatz serviert und stets ohne Milch getrunken. Bei der Bestellung muss man angeben, wie man ihn wünscht: z. B. skettos (ohne Zucker), metrios (mittelsüß) oder glikos (süß).

Eine Alternative ist der Nescafé (in Griechenland kurz Nés genannt), den man auch mit Milch (me gala) oder kalt (als frappé) bestellen kann. Filterkaffee jedoch servieren nur die Luxushotels und manche Cafés in den großen Touristenzentren.

Die kretischen Lokale

Bei den Restaurants unterscheidet man grundsätzlich zwischen der taverna und dem estiatorio(n). Die Taverna serviert frisch zubereitetes, gegrilltes oder gebratenes Fleisch, wogegen das Estiatorio schon fertige, gegarte Speisen aus der Kasserole anbietet. Für Fisch gibt es die spezielle psarotaverna, die Fischtaverne.

Die Taverna ist eher ein Abendrestaurant, in das man zum Vergnügen geht, auch um Musik zu hören, wogegen man ins Estiatorio, eigentlich ein Tagesrestaurant, nur zum Essen geht. Eine kosmiki taverna ist feiner und teurer als eine laiki taverna. Einige Tavernen schmücken sich mit dem Beiwort paradosiaki, das heißt, sie kochen traditionsbewusst. Liegt die Taverne als Ausflugslokal am Meer, im Grünen oder an der Landstraße, so heißt sie meist ikogeniako(n) kentro(n), was so viel wie ›Familienzentrum‹ bedeutet. Und wird zum Essen Lyramusik gespielt, so heißt das Lokal kritiko(n) kentro(n). Meist treten drei Musiker auf. Gegen 22 Uhr fangen sie an zu spielen, gegen 23 Uhr, nach dem Essen, begeben sich die Kreter auf die Tanzfläche.

In der ouzeri wird, wie der Name schon sagt, Ouzo oder Raki im karafaki (Verkleinerungsform von Karaffe) serviert. Da man auf Kreta mehr Raki als Ouzo trinkt, heißt das Lokal auch rakadiko. Dazu isst man mezedes von kleinen Tellern oder auch eine pikilia, die aus mehreren Beilagen auf einem Teller besteht. In manchen Ouzerien wird eine schier unglaubliche Vielfalt an Mezedes angeboten. Versteht sich die Ouzerie mehr als Restaurant, so heißt sie mezedopolio(n) (sinngemäß ›Mezedes-Verkauf‹).

Prägen Sie sich auch den Unterschied zwischen kafenio(n) und zacharoplastio(n) ein. Das kafenio stellt eine Art Clubhaus für ältere Männer dar, die darin stundenlang vor einem türkischen Mokka verharren, Karten spielen oder diskutieren. Möchte man einen italienischen Espresso trinken, Kuchen essen oder ein Frühstück zu sich nehmen, geht man besser ins zacharoplastio. Hier findet man auch die bequemeren Stühle.

Heute lassen sich allerdings diese Gattungen nicht mehr ganz sauber trennen. Zum Beispiel macht die Taverne schon morgens auf, um den Touristen Frühstück zu servieren, oder im Estiatorio wird Kaffee serviert.

Leckere Wannengerichte aus dem Backofen: Gemistes und Moussaka

Tisch- und Trinksitten

Kulinarischer Tagesablauf