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Tiefenentspannt in 20 Sekunden
Das innovative Entspannungstraining Easy Relax, ermöglicht es in 20 Sekunden blitzschnell, intensiv und gezielt in Stresssituationen zu entspannen. Ein Teufelskreis aus Stress und damit einhergehenden Problemen kann so frühzeitig durchbrochen werden – Wohlbefinden, Gesundheit und Leistungsfähigkeit profitieren enorm. Die Technik lässt sich flexibel überall anwenden – nicht nur auf der Isomatte zuhause (wo man sowieso meist entspannt ist), sondern beispielsweise auch in Meetings, beim Autofahren oder bei kolossaler Überforderung am Schreibtisch. Die Entspannungstechnik wird in mehreren Schritten erlernt. Die einzelnen Entspannungsübungen bauen aufeinander auf und werden schrittweise verkürzt in den Alltag übertragen. Am Ende steht die Fertigkeit, sich selbst in hochstressigen Situationen blitzschnell und intensiv entspannen zu können – bevor die Stressfalle zuschnappt.
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Seitenzahl: 146
Das innovative Entspannungstraining Easy Relax, ermöglicht es in 20 Sekunden blitzschnell, intensiv und gezielt in Stresssituationen zu entspannen. Ein Teufelskreis aus Stress und damit einhergehenden Problemen kann so frühzeitig durchbrochen werden – Wohlbefinden, Gesundheit und Leistungsfähigkeit profitieren enorm. Die Technik lässt sich flexibel überall anwenden – nicht nur auf der Isomatte zuhause (wo man sowieso meist entspannt ist), sondern beispielsweise auch in Meetings, beim Autofahren oder bei kolossaler Überforderung am Schreibtisch. Die Entspannungstechnik wird in mehreren Schritten erlernt. Die einzelnen Entspannungsübungen bauen aufeinander auf und werden schrittweise verkürzt in den Alltag übertragen. Am Ende steht die Fertigkeit, sich selbst in hochstressigen Situationen blitzschnell und intensiv entspannen zu können – bevor die Stressfalle zuschnappt.
Prof. Dr. rer. nat. habil. Eva Asselmann, Jahrgang 1989, ist Professorin für Differentielle und Persönlichkeitspsychologie an der HMU Health and Medical University in Potsdam. Sie forscht zu den Themen Persönlichkeitsentwicklung, Gesundheitsförderung und Prävention und beschäftigt sich mit diesen Fragen: Wie verändert sich unsere Persönlichkeit im Laufe des Lebens? Wie wirken sich einschneidende Ereignisse auf unsere Persönlichkeit, unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit aus? Was können wir tun, um Krisen zu bewältigen und an Herausforderungen zu wachsen? Sie leitet diverse Forschungsprojekte und ist Autorin zahlreicher Studien. Anknüpfend daran entwickelt sie gezielte Coachings und Trainings zu den Themen Persönlichkeitsentwicklung, Resilienz, Stressmanagement und Entspannung und hat langjährige Praxiserfahrung. Sie ist zertifiziert im Systemischen Coaching, im Change Management und in der Akzeptanz- und Commitment-Therapie. Für Vorträge und als Expertin in den Medien wird sie regelmäßig angefragt.
EVAASSELMANN
Easy Relax
Raus aus der Stressfallein 20 Sekunden
Der Verlag behält sich die Verwertung der urheberrechtlich geschützten Inhalte dieses Werkes für Zwecke des Text- und Data-Minings nach § 44 b UrhG ausdrücklich vor. Jegliche unbefugte Nutzung ist hiermit ausgeschlossen.
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Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek
Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet unter www.dnb.de abrufbar.
© 2023 Ariston Verlag in der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH, Neumarkter Straße 28, 81673 München
Alle Rechte vorbehalten
Umschlaggestaltung: wilhelm typo grafisch
Cover- & Autorinnenfoto: Jens Gyarmaty
Satz und E-Book Produktion: Satzwerk Huber, Germering
ISBN: 978-3-641-30543-7V002
EASYRELAX – einfach entspannt!
All about stress
Was Stress mit uns macht
Wege aus der Stressfalle
In 20 Sekunden entspannt – so geht’s!
EASYRELAX: Dein Trainingsprogramm
Schritt 1: Progressive Muskelrelaxation
Schritt 2: Entspannung ohne Anspannung
Schritt 3: Atementspannung
Schritt 4: Entspannung in allen Lebenslagen
Schritt 5: Blitzentspannung
Schritt 6: EASYRELAX bei vorgestelltem Stress
Schritt 7: EASYRELAX im realen (Stress-)Alltag
Schritt 8: Entspannt in die Zukunft
EASYRELAXPLUS: Stressmanagement – so geht's!
So wird’s noch entspannter: Erholungspausen im Alltag
Die innere Haltung macht’s: Wie du gedanklich gelassen bleibst
Den Alltag clever gestalten: Wie du Stressfallen beseitigst
Burn-out: Wenn nichts mehr geht
Deine EASY-RELAX-TOOLS: Vorlagen und How-Tos
Gleich loslegen mit EASYRELAX
Referenzen und Literaturtipps
Du fühlst dich im Alltag oft gestresst? Du wünschst dir, mit beruflichen und privaten Herausforderungen gelassener umzugehen und entspannter zu sein? Immer wenn es darauf ankommt, machen dir Herzrasen und Hitzewallungen einen Strich durch die Rechnung?
Stress verursacht Anspannung, die wiederum das Stresslevel noch weiter pusht. Zwei Treiber, die sich wechselseitig verstärken. Die Folge? Unser Stresspensum wächst, flaut nicht mehr ab und beeinträchtigt mit der Zeit nicht nur unser Wohlbefinden, sondern erhöht auch das Risiko für zahlreiche körperliche und psychische Erkrankungen.
Du möchtest gern etwas ändern, hast schon alles probiert? Nichts hat geholfen? Die Entspannungstechniken, die du bislang getestet hast, dauern dir alle zu lange?
Dieses Buch gibt dir ein absolut alltagstaugliches Anti-Stress-Tool an die Hand: Mit EASYRELAX kannst du in 20 Sekunden blitzschnell, gezielt und intensiv entspannen, sobald allererste Anzeichen körperlicher und mentaler Anspannung auftauchen. Du löst den Druck, bevor die Stressfalle zuschnappt.
EASYRELAX basiert auf der Technik der »Angewandten Entspannung«, einem innovativen Verfahren, das ursprünglich in der kognitiven Verhaltenstherapie entwickelt wurde und stressbedingte Probleme effektiv verringern kann,1 darunter Angst, Niedergeschlagenheit, Reizbarkeit, Nervosität und Unruhe, Spannungskopfschmerzen und Migräne, Nacken- und Rückenschmerzen, Schlafstörungen, Tinnitus und, und, und … Die Wirksamkeit der Technik wurde wissenschaftlich vielfach bestätigt. Damit steht dir nicht nur ein effektives, sondern auch ein professionell erprobtes Tool zur Verfügung.
In Teil 1 des Buches erfährst du, was Druck und Anspannung mit Psyche und Körper machen und an welchen Stellschrauben du drehen kannst, um der Stressfalle frühzeitig zu entkommen.
In Teil 2 findest du eine ausführliche Step-by-Step-Anleitung, wie du die EASY-RELAX-Technik zu Hause ganz einfach erlernen kannst. Alle Entspannungsschritte werden anschaulich erklärt. Anleitungstexte zum Einsprechen oder wechselseitigen Vorlesen ermöglichen dir, sofort mit dem Üben zu starten.
In Teil 3 bietet EASYRELAXPLUS ein Kurzcoaching zum erfolgreichen Stressmanagement – von Pausen machen bis Grenzen setzen. Erprobte Strategien, die du nach deinem ganz individuellen Bedarf einsetzen kannst.
Teil 4 hält Vorlagen für Entspannungs- und Stresstagebücher für dich bereit, mit denen du dein Stressverhalten und deine Trainingserfolge tracken kannst.
Lass dich ein auf den Weg aus dem Stress, probiere aus, was zu dir passt, und freue dich auf mehr Entspannung in der Zukunft – und damit mehr Lebensqualität und Raum für deine persönlichen Ziele und Träume!
»Weiter, höher, schneller – im Sport ständige Motivation, im Alltag Vorstufe zum Burn-out.«
Helmut Glaßl, Aphoristiker
»Keine Zeit – bin im Stress!« So oder so ähnlich könnte die Headline zu unserem Alltag oft aussehen. Stress ist ein Massenphänomen unserer Zeit. Er betrifft uns alle – deswegen liest du vermutlich auch dieses Buch. Häufig betrachten wir Stress als ein lästiges Übel von außen, dem wir als passive Opfer hilflos ausgesetzt sind. Doch das stimmt so nicht! Auch wenn sich Stress nicht gänzlich vermeiden lässt, können wir einiges dafür tun, damit er im Alltag nicht die Oberhand gewinnt. Es gibt wirksame Techniken, mit denen du der Stressfalle entkommen kannst. Um sie geht es in diesem Buch.
Stress als Überlebensprinzip
Es mag seltsam klingen, doch Stress ist nicht grundsätzlich schlecht, sondern gut, ja sogar überlebenswichtig! Er sorgt dafür, dass unser Körper alle seine Kräfte bündelt, damit wir die Anforderungen, die uns begegnen, auch tatsächlich bewältigen können. Denken wir nur an den berüchtigten Säbelzahntiger, auf den unsere Vorfahren in Windeseile reagieren mussten, um zu überleben. Stress beflügelt uns, treibt uns zu Höchstleistungen an, allerdings – und auch das ist wahr – nur bis zu einem gewissen Punkt.
Problematisch wird Stress, wenn er zu stark wird, zu oft auftritt oder langfristig anhält. Und das ist in unserer ambitionierten Leistungsgesellschaft bekanntlich die Regel und nicht die Ausnahme: Nonstop werden wir mit Informationen, Aufgaben und Problemen geflutet. Der Strom reißt einfach nicht ab, und so hat unser Körper keine Chance mehr, seinen Akku wieder aufzuladen. Irgendwann sind die Ressourcen aufgebraucht und unsere Energiespeicher leer. Chronische Erschöpfung, körperliche Erkrankungen und psychische Störungen können die Folge sein. Im schlimmsten Fall brennen wir vollständig aus, bis gar nichts mehr geht.
#read more: »Burn-out: Wenn nichts mehr geht«, siehe hier.
Wissen to go
Immer mehr Menschen fühlen sich gestresst!
Das bestätigen auch die Ergebnisse einer repräsentativen Studie, die kürzlich in Deutschland durchgeführt wurde:2 Während 2013 noch ein Fünftel der Befragten angab, häufig gestresst zu sein, war es 2021 bereits ein Viertel. Der Stresspegel nahm bei Männern besonders stark zu, insgesamt fühlen sich Frauen aber gestresster. Jeder fünfte Mann klagt inzwischen über extremen Stress – und sogar jede dritte Frau!
Als Wurzel allen Übels nennen die Befragten meist Ausbildung oder Arbeit (47 %), gefolgt von hohen Ansprüchen an sich selbst (46 %) und Krankheit ihrer Liebsten (30 %). Gerade der letzte Punkt nahm im Zuge der COVID-19-Pandemie Fahrt auf. In der Kategorie »häufige Stressursachen« stehen familiäre Konflikte (26 %), die ständige Erreichbarkeit durch Smartphone und Social Media (25 %), zu viele Termine (24 %), Pendeln und Verkehr, Haushalt, Kindererziehung, finanzielle Sorgen und die Pflege von Angehörigen ganz oben. Im Vergleich zu Männern fühlen sich Frauen wesentlich gestresster durch perfektionistische Ansprüche an sich selbst, Konflikte im Familienkreis und Care-Arbeit.
Stressfaktor Nummer eins ist für viele also die Arbeit. Nur logisch also, dass sich Erwerbstätige vermehrt gestresst fühlen und der Stresspegel erst nach dem Renteneintritt absinkt. Besonders alarmierend: Stressgeplagten geht es gesundheitlich deutlich schlechter als entspannten Menschen – ein Zusammenhang, der mit dem Alter zunimmt.
Fazit: Es lohnt sich daher, das Stressproblem frühzeitig anzugehen, ehe die gesundheitlichen Folgen eskalieren.
Im Außen: Was uns stresst
Stress entsteht in Situationen, die uns gefühlt oder tatsächlich überfordern. Er wird durch äußere Reize wie Hitze, Kälte, Nässe oder Lärm ausgelöst, ebenso durch körperliche Empfindungen wie Hunger, Durst oder Schmerzen. Besonders belastend wirken kann Stress in Form von Zeitdruck und Überforderung, bei Jobverlust, finanziellen Nöten oder Wohnungslosigkeit sowie bei Konflikten, Mobbing, Einsamkeit, Liebeskummer oder dem Tod eines Angehörigen. Die Liste ließe sich endlos fortführen, du kennst das Spiel …
Diese sogenannten Stressoren unterscheiden sich nicht nur in ihrer Qualität, sondern auch in ihrer Dauer und Intensität. Während sich chronischer Alltagsstress über Wochen, Monate oder Jahre ziehen kann, sind traumatische Ereignisse oft schnell vorüber, dafür aber so intensiv, dass Betroffene noch Jahre später darunter leiden.
Stress kann schwerwiegende Langzeitfolgen haben, vor allem wenn er früh im Leben auftritt. Aus der Wissenschaft weiß man, dass Menschen, die schon als Kind starkem Stress ausgesetzt waren, bis ins Erwachsenenalter hinein deutlich sensibler auf Belastungen reagieren.3 Viele körperliche Vorgänge, darunter der Ablauf von Entzündungsprozessen sowie die Funktionsweise der HPA-Achse, sind bei ihnen verändert.4,5 Die HPA-Achse (Kurzform für Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse) ist das biologische Stresssystem, das steuert, wie unser Körper auf Belastungen reagiert. Früher Stress scheint sich ungünstig auf die Gehirnentwicklung und andere Organe auszuwirken, wodurch die Anfälligkeit für stressbedingte Erkrankungen dauerhaft steigt.
Last but not least unterscheiden sich Menschen erheblich darin, was sie als stressig empfinden. Während die einen bei 40 Grad Hitze die Sonne genießen, fühlen sich andere so strapaziert, dass sie fürchten, gleich zu kollabieren. Aufgaben, die manche langweilig finden, stellen für andere eine kolossale Überforderung dar. Kurzum, was uns stresst, ist individuell extrem verschieden.
Im Innen: Wie wir auf Stress reagieren
Stress zeigt sich auf vier verschiedenen Ebenen: der körperlichen, der gedanklichen, der gefühlsmäßigen und der verhaltensbezogenen.In unserem Körper löst Stress eine Vielzahl an Prozessen aus, um maximale Energie für Angriff oder Flucht bereitzustellen: Unser Herz rast, und der Blutdruck steigt. Zentral wichtige Strukturen wie Gehirn, Herz und Muskeln werden stärker durchblutet – Haut, Hände und Füße dafür weniger. Unsere Bronchien weiten sich, und wir atmen schneller, sodass unser Körper mehr Sauerstoff aufnehmen kann. Unsere Muskelspannung erhöht sich, damit wir stark und reaktionsschnell sind, während nicht lebensnotwendige Vorgänge wie Verdauung oder Libido zurückgefahren werden.
Bei Stress schießen uns typische Gedanken durch den Kopf wie »Ich Trottel!« oder »Ich kann nicht mehr!« Wir machen uns Vorwürfe oder grübeln, können nicht anders, als über ein und dieselbe Sache immer und immer wieder nachzudenken. Im Gegensatz zum »Overthinking« kann es auch zum »Blackout« kommen, etwa während einer Prüfung: Unser Kopf fühlt sich leer an, wir sind wie blockiert, unfähig, uns zu konzentrieren und das Gelernte abzurufen.
Besonders relevant dabei: Unsere individuellen Motive, Einstellungen und Überzeugungen beeinflussen, wie wir die jeweilige Stresssituation wahrnehmen, bewerten und verarbeiten. Durch übertriebenen Perfektionismus, den Wunsch nach Kontrolle oder den Glauben, keine Schwäche zeigen zu dürfen, können aus kleinen Herausforderungen schnell unüberwindbare Hürden werden.
Im gestressten Zustand verhalten wir uns außerdem anders: Wir lassen die Pause ausfallen, putschen uns stattdessen mit Kaffee auf, beruhigen uns mit einer Zigarette oder betäuben uns mit Alkohol, Medikamenten oder Drogen. Wer in Stresssituationen zu unüberlegten Affekthandlungen neigt, schon bei Kleinigkeiten ausflippt und auf andere gereizt oder gar aggressiv reagiert, sorgt im Nu dafür, dass die Lage (weiter) eskaliert.
Und schließlich der Kern des Ganzen: Natürlich erleben wir eine Reihe unangenehmer Gefühle, durch die uns Stress in den Wahnsinn treiben kann: Ohnmacht und Angst, Scham oder Schuld, Ärger und Wut …
#read more: »Die innere Haltung macht’s: Wie du gedanklich gelassen bleibst«, siehe hier.
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Zurück in die Balance: das allgemeine Adaptationssyndrom
Im entspannten Zustand befindet sich unser Körper im Gleichgewicht, der sogenannten Homöostase. Wichtige Sollwerte versucht er im ständigen Austausch mit seiner Umgebung zu halten, indem er sich äußeren Schwankungen anpasst und diese ausgleicht. Wird es im Außen beispielsweise wärmer oder kälter, schwitzen oder frieren wir, mit dem Ziel, dass unsere Körpertemperatur konstant bleibt. Allerdings funktioniert dieser Mechanismus nur begrenzt: Kommt es zu sehr schnellen oder starken (Temperatur-)Schwankungen, kann unser Körper nicht mehr gegensteuern. Er gerät aus dem Gleichgewicht. Aus biologischer Sicht entsteht Stress immer dann, wenn unser Körper den Zustand der Homöostase verlässt.
Unser körperliches Stressprogramm dient grundsätzlich dazu, uns mit zusätzlicher Energie zu versorgen, sodass wir auch die gestiegenen Herausforderungen im Außen bewältigen und auf diese Weise unser Gleichgewicht wiedererlangen können. Hans Selye, österreichisch-kanadischer Biochemiker und Mediziner, bezeichnet diese unspezifische Stressreaktion daher auch als allgemeines Adaptationssyndrom. Durch sie versucht sich unser Körper generell so »aufzustellen«, dass er auch bei Turbulenzen in Balance bleibt. Selye war es auch, der den Stressbegriff (im Englischen »distress«, vom Lateinischen »distringere«, »von allen Seiten zusammenschnüren«, »einengen«) 1936 einführte und damit den Weg für die moderne Stressforschung ebnete.
Unter Stress sind unsere Sinne geschärft, sodass wir Alarmsignale blitzschnell wahrnehmen und verarbeiten können. Gleichzeitig werden andere Gehirnfunktionen wie unsere Gedächtnisleistung zurückgefahren. Wenn wir an die Lebensbedingungen unserer Ur-Vorfahren zurückdenken, eine absolut sinnvolle Reaktion, schließlich war es irrelevant, sich an Vergangenes erinnern zu können, wenn es gerade um Kampf oder Flucht ging. In unserer modernen Welt kann diese Rückkoppelung jedoch durchaus problematisch werden – wir kennen es alle: Ein Blackout im Straßenverkehr oder Prüfungsgespräch zieht nicht selten fatale Folgen nach sich …
Teufelskreis: Wenn die Stressfalle zuschnappt
Körper, Gefühle, Gedanken, Verhalten – Stresssymptome zeigen sich meist auf allen vier Ebenen gleichzeitig: Vielleicht stehst du auf dem Weg zu einem wichtigen Termin im Stau und bemerkst, wie sich dein Oberkörper verspannt und dein Herz zu rasen beginnt. Du denkst: »Ich komme zu spät, das halte ich nicht aus!«, starrst ununterbrochen auf die Uhr und wirst folglich immer nervöser. Oder du kommst am Montagmorgen im Büro an und spürst, wie du zu zittern beginnst und dir flau im Magen wird. Nach einem flüchtigen Blick in deine E-Mails schießt dir durch den Kopf: »Viel zu viel, das schaffe ich nie!« Du springst vom Schreibtisch auf und kämpfst mit den Tränen, während Hilflosigkeit und Panik in dir hochsteigen. Die einzelnen Symptome verstärken sich gegenseitig: Je angespannter du körperlich bist, umso destruktiver werden deine Gedanken und Verhaltensweisen, und umso schlechter geht es dir. Die Folge: Ruckzuck bist du in einem Teufelskreis gefangen. Der Stresspegel nimmt nicht ab, sondern steigert sich mit der Zeit immer mehr.
Die gute Nachricht: Die Stressspirale lässt sich bewusst in die andere Richtung drehen (Abbildung 1): Wenn du in Stresssituationen gezielt für Entspannung sorgst, schwächen sich die körperlichen Symptome ab. Ausgehend von deinem Körper überträgt sich der Entspannungs-effekt auf deine Gedanken, Gefühle und Verhaltensweisen. Du wirst innerlich ruhiger. Anstatt zu denken »Das halte ich nicht aus!« oder »Das schaffe ich nie!«, kannst du nun konstruktiv überlegen, was zu tun ist: Vielleicht im Sekretariat anrufen und Bescheid geben, dass sich deine Ankunft verzögern wird? Die vielen Aufgaben auf einer To-do-Liste sammeln und dann einen Wochenplan erstellen? Das gibt dir die Möglichkeit, dich zielgerichtet zu verhalten, ohne zu flüchten oder innerlich gefühlt zu implodieren. Die Anspannung weicht, unangenehme Gefühle wie Angst und Ärger lassen nach, es geht dir insgesamt besser.
Fazit: Die Entspannung hilft dir dabei, Herausforderungen zu meistern, wodurch wiederum dein Stresspegel sinkt.
Abbildung 1: Die Stressspirale – und wie du sie mit EASYRELAX durchbrichst
Warum Stress deiner Gesundheit schadet
Bei chronischem Stress schüttet unser Körper zu viele Stresshormone aus, was den Herzschlag beschleunigt und den Blutdruck erhöht. Herzinfarkte, Bluthochdruck und Schlaganfälle können die Folge sein. Zu viele Stresshormone beeinträchtigen auch die Wirkung des Insulins, was wiederum den Zuckertransport aus dem Blut in die Körperzellen hemmt. Unsere Bauchspeicheldrüse reagiert dar-auf, indem sie vermehrt Insulin ausschüttet, wodurch das Diabetes-Risiko steigt. Als Folge gestörter Stoffwechselprozesse lagert unsere Leber außerdem mehr Fett ein, sodass schlimmstenfalls eine Fettleber droht. Entzündungsreaktionen werden im gestressten Zustand befeuert, was Hauterkrankungen wie Schuppenflechte und Neurodermitis verschlimmern kann. Auch unser Magen-Darm-System reagiert stresssensibel: Sodbrennen, Durchfall, Verstopfung, Entzündungen oder Geschwüre können auftreten.
Stress »stresst« allerdings nicht nur unseren Körper. Er gilt als zentraler Risikofaktor für ernst zu nehmende psychische Erkrankungen, darunter Angststörungen, Essstörungen, Nikotinabhängigkeit und Substanzmissbrauch, Depressionen und Burn-out. Je länger es uns schlecht geht, desto weniger erkennen wir, wie gestresst wir eigentlich sind. Wir übersehen die chronische Überlastung, die längst zum Normalzustand geworden ist. Und je mehr wir ausbrennen, desto weniger Energie verbleibt, um den angestauten Stress wieder abzubauen. Deswegen ist es so wichtig, frühzeitig gegenzusteuern: Je eher du aktiv wirst, desto rosiger sind deine Aussichten auf Erfolg! Es ist viel einfacher, der Stressfalle frühzeitig zu entkommen, als sich aus ihr zu befreien, nachdem sie bereits fest zugeschnappt ist.
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Stressbedingte Erkrankungen auf dem Vormarsch!
Das belegen Krankenkassendaten wie der DAK-Gesundheitsreport 2022, für den die Fehltage von 2,4 Millionen erwerbstätigen Versicherten im Jahr 2021 ausgewertet wurden.6