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Winterblues? Keine Chance, wenn man dieses Rezept befolgt: Echt Winterküche von Michaela Bauer aufschlagen, deftiges Gericht auswählen, Küche und Esstisch verzaubern, Gästen und sich selbst den Magen und die Seele wärmen. Rundum glücklich und wohlig satt machen leckere Eintöpfe, Kohlrouladen, Gulasch, Herzhaftes mit Fisch und Käse, Wurzeln und Knollen, süße Mehlspeisen und vieles mehr. Abwechslungsreich, gesund, kreativ und auch für weniger Routinierte leicht umzusetzen. Echt traditionell: alte Gemüsesorten und beliebte Klassiker. Echt überraschend: neue Sorten, Varianten und Kombinationen.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Meine Winterküche
Das Wichtigste vorab
Vielfalt im Winter
Kohl & Co.
Hülsenfrüchte
Frisch bei Frost
Echt gutes Fleisch
Winter voller Würze
Früchte & Nüsse
Salate & kleine Gerichte
Blue-Cheese-Salad mit Cranberrys und Nüssen
Sellerie-Apfel-Salat mit Haselnüssen
Möhren-Orangen-Salat mit Koriander und rosa Pfefferbeeren
Marinierte Rote Bete mit Granatapfeldressing
Herbstsalat mit Walnüssen und Trauben
Feldsalat mit gebratenen Pilzen und Speck
Mein Lieblingsrezept für … Wintersalat
Chicoréesalat mit geräucherter Entenbrust
Kartoffelsalat mit Sprossen
Linsensalat mit Portulak
Süßkartoffelpuffer mit Wirsing-Pilz-Gemüse
Kartoffelkäs pikant gewürzt
Gefüllter Bratapfel mit Meerrettichwirsing
Mini-Quiches mit Lachs und Gruyère
Ricottapizza mit Orangen und Speck
Schwarzwurzel-Tarte-Tatin mit Speck
Wirsingquiche mit Speck und Ei
Blätterteigtartes mit Chorizo und Zwiebeln
Schweinerillette mit Apfel und Thymian
Gänserillette mit Datteln
Suppen & Eintöpfe
Kastaniencremesuppe mit Weißwein
Flädlesuppe mit Schnittlauch
Rinderbrühe mit viererlei Einlagen
Zwiebelsuppe mit überbackenem Roggenbrot
Schwarzbrotsuppe mit Mettwurst
Graupensuppe mit Rauchfleisch
Hühnersuppe mit Steckrüben
Mein Lieblingsrezept für … Wintersuppe
Linseneintopf mit Wiener Würstchen
Kartoffelsuppe mit gemischten Pilzen
Eintopf mit Wurzelgemüse und Rindfleisch
Hamburger Aalsuppe mit Backpflaumen
Butternusskürbissuppe mit Äpfeln und Rosenkohl
Fleisch & Geflügel
Szegediner Gulasch mit Kümmel und Speck
Gebackenes Kotelett mit Sauerkrautgraupen
Rippchen mit Kraut in Apfelweinsud
Wirsingrouladen mit Haselnüssen
Tellerfleisch mit Meerrettich
Königsberger Klopse in Kapernsauce
Rinderrouladen mit Klößen
Rinderschmorbraten klassische Art
Rheinischer Sauerbraten mit Rosinen
Rinderfiletsteak mit Rosmarinsauce
Entenbrust mit Radicchio
Hähnchenbrust mit Topinambur
Gefüllte Putenbrust im Speckmantel
Coq au vin mit Pilzen und Speck
Geschmorte Gänsekeulen mit Linsen
Mein Lieblingsrezept für … Wild
Lammkarree mit Knoblauchkartoffeln
Lammschulter gefüllt mit Trockenpflaumen
Hirschrücken mit Preiselbeerbirnen
Rehgulasch mit Rotweinsauce
Wildgeschnetzeltes mit Preiselbeeren
Fisch & Meeresfrüchte
Fischfrikadellen auf Lauch-Champignon-Gemüse
Lachsforellen-Teriyaki mit Wasabi-Lauch-Püree
Thunfisch in Orangen-Gewürz-Marinade
Fish ’n’ Chips mit Kabeljaufilet
Zanderfilet auf gebratener Polenta
Zanderfilet auf Schwarzwurzeln
Wolfsbarsch in der Kräutersalzkruste
Karpfen im Bierteig
Miesmuscheln im Pergamentpapier
Frittierte Garnelen mit Safran-Schmorgemüse
Hamburger Pannfisch mit Kartoffeln und Speck
Gebackener Fisch mit Grünkohl-Kartoffel-Salat
Wallerfilet im Wurzelsud
Mein Lieblingsrezept für … gebratenen Fisch
Petersilienwurzel-Gemüse mit Lachsfilet
Vegetarisch
Mein Lieblingsrezept für … gefüllte Nudeln
Pastinake und Gelbe Bete im Kichererbsenteig
Blumenkohl im Ofen überbacken
Rote-Bete-Reibeplätzchen mit Vanilleäpfeln
Tofu-Zitronen-Bällchen mit Zuckerhutgemüse
Gemüseragout unter Süßkartoffelhaube
Käsespätzle mit Feldsalat und Kartoffeldressing
Bandnudeln mit Pastinaken
Schupfnudeln mit Bayrisch Kraut
Linguine mit Grünkohl
Linsen mit selbst gemachten Spätzle
Gebratene Steckrüben mit Linsenvinaigrette
Panierte Sellerieschnitzel mit Selleriegemüse
Piroggen mit Champignonfüllung
Rahmpilze auf bayrische Art
Käsefondue mit Endiviensalat und Linsen
Süsses & Co.
Mein Lieblingsrezept für … winterliches Dessert
Weiße Kaffeemousse mit Gewürzorangen
Cremiger Pudding mit Schokolade
Vanillerisotto mit Karamellbirnen
Ofenschlupfer mit Äpfeln
Birnenstrudel mit Quitte
Walnussschmarren mit Mascarpone und Äpfeln
Mohngugelhupf mit Limettenglasur
Germknödel mit Mohnbutter
Apfelküchle mit Zimt und Zucker
Apfelpunsch mit Cidre
Register
Impressum/Bildnachweis/Rezeptsymbole
Als Winterkind liebe ich den Winter, die Kälte und den Schnee. Der Winter hat für mich etwas Sinnliches. Die Gerüche und Aromen von Gewürzen, das Knirschen des Schnees und das kuschelige Gefühl, in Wolle eingepackt zu sein. Alle diese Gefühle und Gerüche finden sich in meiner Winterküche wieder.
Es ist die Fülle der Gewürze, die nicht nur eng mit der Weihnachtsbäckerei verbunden ist, sondern auch Eintöpfe, Braten und Saucen verfeinern. Die Aromen von Anis, Kardamom, Zimt und Co. verleihen meinen Winterrezepten eine besondere Raffinesse. Neben Gewürzen sind Nüsse und Zitrusfrüchte typische Zutaten in der Winterzeit. In Kombination oder als Solisten passen sie toll zu typischen Wintergerichten mit Kohl und Wild.
Wenn es draußen kalt und ungemütlich ist, dann ist es Zeit für Schmorgerichte, die langsam im Ofen garen und dabei nach und nach ihren köstlichen Duft im Haus verbreiten. Die perfekten Stunden, um gemütlich mit einem Buch und einer Tasse Tee auf der Couch zu liegen und den Winter zu genießen. All diese Komponenten, die Gewürze, die typischen Wintergemüse und die Zitrusfrüchte, aber eben auch die Ruhe und Gelassenheit, die der Winter oftmals mit sich bringt, sind nicht nur Balsam für die Seele, sondern stärken auch unsere körpereigenen Abwehrkräfte. Eine perfekte Kombination!
Um Ihnen Lust zu machen, gleich mit dem Kochen loszulegen, finden Sie meine persönlichen Lieblings-Wintergerichte jeweils als Step-by-Step Rezept.
Nun wünsche ich Ihnen eine schöne Winterzeit, viel Muße am Herd und genussvolle Stunden beim Genießen der Gerichte aus diesem Kochbuch an einem warmen, kuscheligen Ort.
Was erwarten wir von einer echten Winterküche? Wärme an frostigen Tagen, einen gut gefüllten Magen und ein wohliges Gefühl von „zu Hause sein“ – Speisen also, die Leib und Seele guttun. Und köstlich schmecken!
1. Wenn die Tage kürzer werden
Ganz zu Unrecht hält sich die Vorstellung, dass sich das Angebot an Gemüse in den Wintermonaten allein auf Kohl beschränkt. Dabei hat die Natur mit einer Vielzahl verschiedener Wurzeln, Knollen und unterschiedlicher Kohlsorten für die kalte Jahreszeit vorgesorgt. Manche Sorten entfalten gerade bei frostigen Temperaturen ihr volles Aroma (z. B. Rosenkohl, Grünkohl), andere eignen sich hervorragend zum Einlagern und stehen so bis ins Frühjahr hinein zur Verfügung. Das Angebot in der Gemüseabteilung ist heutzutage mehr als reichhaltig – das ganze Jahr über haben wir die Möglichkeit, auf importiertes Gemüse und Obst zurückzugreifen. Dabei ist gerade heimisches Gemüse bestens auf unsere Bedürfnisse in der kalten Jahreszeit abgestimmt. Die hohen Gehalte an Vitamin C und sekundären Pflanzenstoffen in Kohl und Co. sorgen für eine Stärkung unseres Immunsystems und bewahren uns damit vor so mancher Schnupfennase. Ein anderes weitverbreitetes Vorurteil, nämlich dass typische Wintergerichte vor allem schwer zu verdauen und verantwortlich für ordentlich Winterspeck auf der Hüfte sind, lässt sich mühelos entkräften: Probieren Sie mal eine Suppe aus Wintergemüse: Schmeckt herrlich cremig, ist leicht verdaulich, versorgt den Körper mit Vitaminen und Mineralstoffen, macht warm und satt, aber nicht dick. Wintergemüse ist vielfältig, reichhaltig und abwechslungsreich. Lassen Sie sich von all den Möglichkeiten inspirieren, denn ab jetzt können Sie sich auf die kalte Jahreszeit freuen!
2. Wurzeln, Knollen & Co.
Wurzeln, Knollen und Rüben, zusammengefasst unter dem küchentechnischen Oberbegriff Wurzelgemüse, gehören botanisch zum Knollen- und Rübengemüse. Deren essbare Speicherwurzeln wachsen meist unter der Erde. Die Pflanze konzentriert darin, auch bei frostigen Temperaturen gut vom Erdreich geschützt, alle Nährstoffe, die sie zum Wachsen benötigt. Zum Wurzelgemüse zählen z. B. Möhren, Pastinaken, Rote Bete, Schwarzwurzel, Steckrüben und Topinambur. Umso abwechslungsreicher Sie Wintergemüse genießen, desto besser sind Sie mit Nährstoffen versorgt, die nicht zuletzt vor Krankheiten schützen. In der Küche kann Wurzelgemüse auf ganz unterschiedliche Art Verwendung finden: Möhren oder Topinambur schmecken auch ganz einfach ungeschält als Rohkost. Ganz allgemein beim Verarbeiten von Gemüse gilt auch in der Winterküche: Je naturbelassener und frischer, desto mehr gesunde Inhaltsstoffe bleiben erhalten.
3. Was dem Körper jetzt guttut
Draußen ist es dunkel, kalt und ungemütlich, und am liebsten möchte man sich die Decke über den Kopf ziehen und erst im Frühling wieder hervorkriechen: Dagegen hilft alles, was dem Körper Kraft gibt und Leib und Seele wärmt. Besonders der Mangel an Sonnenlicht kann der Psyche zu schaffen machen, deshalb sollte man auch bei Wind und Wetter zumindest für ein paar Minuten die Nase vor die Türe stecken. Das hebt die Laune nachhaltig und stärkt zusätzlich das Immunsystem. Um den Körper anschließend wieder aufzutauen, empfiehlt sich ein Gericht mit wärmenden Kräutern, wie z. B. Rosmarin, dessen Inhaltstoffe anregend auf den Organismus wirken. Fürs innere Gleichgewicht bieten die Wintermonate unzählige Möglichkeiten: Laden Sie Familie und Freunde zum Punschtrinken ein, verdoppeln Sie einfach die Menge für den Eintopf, und genießen Sie die Zeit für ein geselliges Essen in gemütlicher Runde.
Damit kommt Abwechslung auf den Tisch.
Kohl in all seiner Vielfalt
Weißkohl ist die in Deutschland beliebteste Kohlsorte und Hauptzutat für den hier sehr begehrten Krautsalat.
Wirsing wird als erste Kohlsorte im Jahr geerntet. Bis in den Sommer hinein ist er fein und zart im Geschmack.
Rotkohl – oder Blaukraut? Verantwortlich für diese Diskussion sind die natürlichen Farbstoffe, die die Farbe mal mehr ins Bläuliche, mal mehr ins Rötliche verändern. Grund dafür ist der Säuregehalt, sowohl im Boden als auch im Kochtopf.
Blumenkohl enthält viel Vitamin C und wenig Kalorien. Durch seine Blätter ist er vor Licht geschützt, weshalb die Blütenknospen weiß bleiben.
Jung & aromatisch nach dem ersten Frost
Grünkohl wird nur zur Hälfte zubereitet: Strunk und Rippen sind hart und ungenießbar. Bei 4 bis 5 °C wandelt sich die im Kohl enthaltene Stärke in Zucker um. Das macht ihn mild und leicht verdaulich.
Rosenkohl wird nach dem ersten Frost geerntet, denn dann tritt sein charakteristischer Eigengeschmack deutlicher hervor. Er wird zart im Aroma und schont die Verdauung.
Altes neu entdeckt
Schwarzwurzeln müssen geschält werden, bevor sie zubereitet werden können. Dabei sollte man unbedingt Handschuhe tragen, denn sie färben ab! Ihr leicht süßer, nussiger Geschmack ist aber jede Arbeit wert.
Steckrüben wurden zum Glück aus dem Dornröschenschlaf erweckt! Ihr orangefarbenes Fruchtfleisch und ihr milder Geschmack sind beinahe grenzenlos in der Winterküche einsetzbar.
Topinambur klingt exotisch, ist aber eine pflegeleichte kohlenhydratreiche Wurzel, die im Winter mit kleinen Sonnenblumen austreibt. Roh erinnert Topinambur an den Geschmack von Artischocke, gegart entwickelt sich das süßlich-nussige Aroma der Wurzel.
Schätze unter der Erde
Rote Beten sind gerne in Gesellschaft von Meerrettich, aber auch das Aroma von Orangen bringt Frische in die erdige Knollen. Ob mariniert als Carpaccio oder im farbenfrohen Zusammenspiel mit Kürbis und Pastinake als Ofengemüse, Suppe oder Püree – sie sind immer ein Hingucker.
Pastinaken sind sehr mild im Geschmack und deshalb vor allem bei Kleinkindern beliebt. Äußerlich sind sie leicht mit Petersilienwurzeln zu verwechseln. Diese gehören zum klassischen „Suppengrün“ und verleihen Suppen und Eintöpfen die nötige Würze.
Hülsenfrüchte sind aus einer ausgewogenen Ernährung praktisch nicht mehr wegzudenken, denn ihr hoher Gehalt an pflanzlichem Protein und Ballaststoffen macht sie zu echten Kraftpaketen. Planen Sie bei getrockneten Hülsenfrüchten unbedingt genügend Zeit zum Einweichen ein, am besten über Nacht.
1_Berglinsen mit ihrem feinen Aroma eignen sich gut für Salate, Suppen, Eintöpfe oder zum Keimen.
2_Belugalinsen verdanken ihren Namen dem gleichnamigen Kaviar – und wirken genauso edel auf dem Teller!
3_Rote Linsen sind bereits geschält, weshalb sie ohne Einweichen und mit einer kurzen Garzeit von 10 bis 15 Minuten auskommen.
4_Kichererbsen enthalten Phasin, deshalb das Einweichwasser bitte immer wegschütten und die Kichererbsen gut abspülen.
5_Kidneybohnen benötigen eine lange Einweich- bzw. Kochzeit. Eine gute Alternative ist Dosenware, die bereits gekocht ist.
6_Getrocknete Erbsen sind reich an Stärke und werden deshalb gern als Mus oder Suppe zubereitet.
7_Cannellinibohnen sind Allrounder und harmonieren toll mit Gewürzen wie Fenchel, Anis oder Kümmel.
Die Zeiten von zerkochtem Kohl sind vorbei – mit diesen Tipps bringen Sie Farbe und Frische in die Winterküche.
Tricks für Gemüse mit Biss
Pfannenrühren Die Vorbereitung ist etwas zeitaufwendiger, denn alles Gemüse muss gleichmäßig klein geschnitten werden. Dafür geht die Zubereitung anschließend umso schneller: Zuerst die Zutat mit der längsten Garzeit in die Pfanne (oder Wok) geben und unter ständigem Rühren bissfest braten.
Blanchieren Etwas nur kurz in sprudelnd kochendes (Salz-)Wasser geben, herausheben und danach sofort kalt abschrecken nennt man blanchieren. Das Abschrecken bewirkt, dass der Garprozess unterbrochen wird, das Gemüse knackig und seine kräftige Farbe erhalten bleibt. Blanchierter Brokkoli z. B. schmeckt mit einer Marinade aus Zitronensaft und Nussöl, serviert mit gerösteten Mandelblättchen und Granatapfelkernen.
Rohkost zubereiten Als Zubereitungsart nicht zu übertreffen, wenn es um Frische geht: Die jeweilige Gemüseart putzen, waschen, nach Belieben schälen und in Stifte oder Scheiben schneiden. Dazu passen verschiedene Dips und Dressings, wie z. B. eine Orangenvinaigrette.
»Übrigens: Wenn Kohl nur kurz gegart wird, entsteht kein unangenehmer Geruch.«
Fruchtig & knackig
Früchte im Salat Granatapfelkerne schmecken im Rotkohlsalat, Orangenfilets oder Kumquatscheiben passen zu eher bitteren Winterblattsalaten. Besonders gut harmonieren fruchtige Marinaden mit intensiv schmeckenden Nussölen, wie z. B. Haselnussöl, Walnussöl oder Kürbiskernöl.
Nüsse liefern den nötigen Biss und enthalten gesunde Mineralstoffe und ungesättigte Fettsäuren. Ihr volles Aroma entfalten sie, wenn sie vor der Verwendung kurz in der Pfanne geröstet werden. Da sie verhältnismäßig viel Fett enthalten, sollte man dabei keines zusätzlich hinzufügen.
Früchte in Hauptgerichten Heimisches Lagerobst wie Äpfel und Birnen ergänzt mit seiner Fruchtigkeit wunderbar das Aroma von Wild (siehe Rezept) oder Käse. Auch Ziegenkäse harmoniert toll mit in Butter und Zucker karamellisierten Apfelscheiben.
Knackig & Vital
Sprossen Mit frischen Sprossen kann man die verschiedensten Speisen verfeinern und sich zusätzlich mit Vitaminen und Mineralstoffen versorgen. Sprossen lassen sich ohne großen Aufwand auf der eigenen Fensterbank ziehen. Samen und geeignete Behälter erhalten Sie im gut sortierten Supermarkt.
Kresse Die Keimlinge der Kresse sind ebenfalls echte Vitaminlieferanten und warten auch in der kalten Jahreszeit mit ihrem würzig-frischen Aroma auf. Die Samen der Gartenkresse sprießen auf einem mit Wasser getränkten Küchenpapier bereits nach wenigen Tagen.
Egal, ob in der Suppe, aus dem Schmortopf oder dem Ofen – so passt Fleisch perfekt zum Winter.
1. Jetzt hat Wild Saison
Passend zur Jagdsaison in Herbst und Winter kommt bei uns häufig Wildfleisch (auch Wildbret genannt) auf die Teller. Beliebt sind wegen ihres aromatischen, saftigen und zarten Fleisches Hirsch und Reh, wobei die Rücken- und Filetstücke besonders edle Teile sind. Aber auch Keule und Schulter eignen sich bestens zur Zubereitung. Qualitativ hochwertiges Wildfleisch bekommen Sie entweder direkt beim Jäger Ihres Vertrauens, im Wildhandel oder in gut sortierten Metzgereien. In Zeiten der Massentierhaltung bekommt Wildfleisch eine zusätzliche Qualität: Die Tiere leben in der Natur oder werden in Freigehegen gehalten, ihr Fleisch bleibt frei von Zusätzen und ist besonders fettarm. Gleichzeitig ist es reich an Eiweiß, Eisen und Omega-3-Fettsäuren. Trotz allem sollte man bei der Zubereitung besonders auf die Hygiene achten und das Fleisch auf eine Kerntemperatur von mindestens 60 °C erhitzen (am besten mit einem Fleischthermometer prüfen), um eventuell vorhandene Keime unschädlich zu machen. Wildbret eignet sich deshalb auch nicht zum rohen Verzehr. Moderne Kühltechnik und damit kürzere Abhängzeiten lassen Wildfleisch heutzutage viel weniger „wildeln“ im Geschmack; wer will, kann das Fleisch aber dennoch über Nacht in Buttermilch einlegen, das macht das Aroma noch milder. Die richtigen Kräuter dazu runden alles ab: Besonders gut zum typischen Wildgeschmack passen Majoran, Thymian, Rosmarin, Lorbeer, Piment, Nelken und Wacholderbeeren. Tolle Begleiter zu Wildbret sind Pilze, Wurzelgemüse und fruchtige Beilagen wie Obst oder Beeren.
2. was lange währt ...
So manches klassische Wintergericht entsteht im Schmortopf. Beim Schmoren wird das Schmorgut zunächst angebraten, damit sich Röstaromen bilden können, die für den kräftigen Geschmack verantwortlich sind. Anschließend wird es in Brühe, Fond oder kräftigem Rotwein bei 100 bis 175 °C mit geschlossenem Deckel geschmort – und das braucht Zeit. Fleisch mit viel Bindegewebe eignet sich dafür am besten, denn es sorgt als Geschmacksträger für viel Aroma. Das Fleisch sollte immer in bereits erwärmte Flüssigkeit gegeben werden, damit es nach dem Anbraten nicht wieder abkühlt, und bei nicht allzu hoher, aber konstanter Temperatur gegart werden. Geeignete Töpfe sind Bräter mit Deckel, idealerweise aus Gusseisen, weil es die Wärme speichert und über einen langen Zeitraum konstant halten kann. Übrigens ist diese Form der Zubereitung nicht nur den Fleischgerichten vorbehalten: Auch Fisch, Gemüse und Pilze gelingen bestens im Schmortopf!
3. vom Herd & aus dem Ofen
Auf dem Herd lassen sich besonders zarte Fleischstücke schonend pochieren bzw. gar ziehen: Dabei wird das Kochgut in der Flüssigkeit knapp unter dem Siedepunkt sanft gegart. Ideal für Fleisch mit wenig Bindegewebe eignet sich das Kurzbraten, wobei kleinere Stücke zunächst bei starker Hitze (180 bis 200 °C) rundum angebraten werden. Anschließend die Hitze reduzieren und fertig garen. Vor dem Anschneiden einige Minuten ruhen lassen, dann wird es schön saftig. Bitte niemals vorher salzen, denn Salz entzieht dem Fleisch die Flüssigkeit, lieber während oder nach dem Braten würzen. Braten am Stück gelingen bestens im Ofen. Wer will, kann den Braten direkt auf dem Ofengitter zubereiten: Dafür das Fleisch rundum mit Fett bestreichen, unbedingt eine Fettpfanne unterschieben und regelmäßig mit Flüssigkeit übergießen. Bei der Garprobe bitte nicht anstechen, sondern lieber mit einem Löffel drücken: Fühlt es sich fest an, ist es gar.
Gewürze verleihen jeder Speise den nötigen kulinarischen Kick und können gerade im Winter noch eine Menge mehr!
Gewürze, die Wärmen & Entspannen
Safran ist eine Krokusart, aus deren Blüten die Stempelfäden getrocknet und als Gewürz verwendet werden. Für 1 kg Safran benötigt man etwa 190 000 Blüten, die in Handarbeit gepflückt werden – das erklärt, warum Safran das teuerste Gewürz der Welt ist. In einem medizinischen Lehrwerk von 1 440 heißt es, Safran bringe die Leute zum Lachen und „ließe sie in Freude schweben“.
Ingwer ist das perfekte Gewürz für den Winter: Er wärmt, schützt vor Erkältung, hilft aber auch bei Völlegefühl nach einem fetten Essen. Am besten würzt man Speisen mit frisch geriebenem Ingwer erst am Ende der Zubereitung, so behält er seine Frische.
Meerrettich enthält viel Vitamin C und wird heutzutage in der Heilkunde verwendet, um die Abwehrkräfte zu stärken und vor Erkältungskrankheiten zu schützen. Zudem ist er reich an bakterienhemmenden und krebsvorbeugenden Stoffen. Übrigens kann er auch bei Kopfschmerzen helfen: dazu ein wenig Meerettich reiben und den Duft einatmen. Seine anfängliche Schärfe verfliegt an der Luft bereits nach wenigen Minuten.
Wacholderbeeren sind eigentlich Beerenzapfen und schmecken leicht bitter, etwas süßlich bis harzig. Da sich das Aroma nur langsam aus den Wacholderbeeren löst, werden sie lange mitgekocht. Am besten entfaltet es sich, wenn man die Beeren vor Gebrauch leicht andrückt.
Kümmel ist eines der wenigen Gewürze, die auch in Deutschland angebaut werden. Deshalb verwundert es nicht, dass man ihn in vielen traditionellen Gerichten findet. Nicht ohne Grund werden fette Speisen und Kohlgerichte mit Kümmel gewürzt, denn er ist das beste pflanzliche Mittel gegen Blähungen und Völlegefühl.
Vanille gilt als die Königin der Gewürze. Botanisch korrekt ist die Vanille eine Kapselfrucht und keine Schote, die jedoch der Hauptaromaträger der Pflanze ist. Die darin enthaltenen Aromastoffe können durch Aufkochen in Milch, Sahne oder anderer Flüssigkeit gelöst werden. In der Volksheilkunde gilt Vanille als beruhigend und entspannend.
Zimt ist eines der ältesten Gewürze, das angeblich schon 3000 v. Chr. in China verwendet wurde. Die fingerdicken Stangen, die gerollte und getrocknete Rinde des Zimtbaums, werden als Pulver verwendet oder im Ganzen mitgekocht. Bereits gemahlenen Zimt sollte man nicht zu lange aufbewahren. Sein Aroma harmoniert besonders mit Süßspeisen, Früchten oder Gebäck, aber auch Fleisch- und Gemüsegerichten verleiht er eine besondere Note.
Muskatnuss gilt in der Volksmedizin als Aphrodisiakum und Hypnotikum, denn sie enthält das ätherische Öl Myristicin. In kleinen Mengen ist der Genuss aber völlig unbedenklich. Im Gegenteil, es wirkt antibakteriell, entzündungshemmend und entkrampfend. Man sollte Muskatnuss immer frisch über die Speisen reiben.
Nüsse und Zitrusfrüchte bereichern die Winterküche mit Farbe, Biss und Frische – und natürlich jeder Menge gesunder Inhaltsstoffe.
1_Orange/Blutorange enthält neben Vitamin C auch viel Eisen und Phospor.
2_Limette verleiht durch ihre feine Säure frisches Aroma. Verwendet wird meist ihr Saft.