Effizientes Portfolio  Management im SAFe Framework - Caspar M. Felix - E-Book

Effizientes Portfolio Management im SAFe Framework E-Book

Caspar M. Felix

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Beschreibung

In einer zunehmend komplexen und dynamischen Geschäftswelt ist die Fähigkeit, Projekte und Programme effektiv zu steuern, entscheidend für den Unternehmenserfolg. Dieses Buch von Caspar M. Felix bietet eine umfassende Einführung in das Portfolio Management im Kontext des Scaled Agile Framework (SAFe) und zeigt, wie Unternehmen agile Methoden nutzen können, um ihre strategischen Ziele effizient und nachhaltig zu erreichen. Von der strategischen Ausrichtung bis zur operativen Umsetzung werden die wesentlichen Prinzipien und Praktiken des Lean Portfolio Managements detailliert erläutert. Felix bietet praxisbewährte Ansätze und innovative Werkzeuge, die es ermöglichen, Ressourcen optimal einzusetzen, Risiken frühzeitig zu erkennen und kontinuierlich Wert für Kunden und Stakeholder zu schaffen. Dieses Buch richtet sich an Führungskräfte, Portfolio Manager und agile Teams, die ihre Prozesse optimieren und die Vorteile des SAFe Frameworks voll ausschöpfen möchten. Erfahren Sie, wie Sie Ihr Portfolio Management auf die nächste Stufe heben und Ihr Unternehmen durch agile Transformationen zukunftssicher machen.

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Caspar M. Felix

Effizientes Portfolio Management im SAFe Framework

Innovative Methoden und Werkzeuge für nachhaltige Wertschöpfung

Einführung in das Portfolio Management mit SAFe

Definition und Ziele des Portfolio Managements

In einem zunehmend volatilen, ungewissen, komplexen und mehrdeutigen Geschäftsumfeld ist das Portfolio Management zu einem zentralen Element der Unternehmensstrategie geworden. Doch was genau verstehen wir unter Portfolio Management und welche Ziele verfolgt dieser Ansatz innerhalb des SAFe Frameworks?

Portfolio Management ist die Disziplin, die verschiedenen Projekte, Programme und operative Tätigkeiten eines Unternehmens so zu koordinieren und zu steuern, dass sie optimal auf die strategischen Ziele ausgerichtet sind und maximalen Wert liefern. Im Kontext von SAFe (Scaled Agile Framework) wird Portfolio Management als „Lean Portfolio Management“ (LPM) bezeichnet. Dies spiegelt den Fokus auf agiles, werteorientiertes Arbeiten und kontinuierliche Verbesserung wider.

Ein zentrales Ziel des Portfolio Managements ist die strategische Ausrichtung. Hierbei geht es darum, sicherzustellen, dass alle Aktivitäten und Initiativen eines Unternehmens auf die übergeordneten Geschäftsziele abgestimmt sind. Dies wird durch klare Priorisierung, Budgetierung und Zuweisung von Ressourcen erreicht. Strategische Ausrichtung bedeutet nicht nur eine einmalige Festlegung der Ziele, sondern eine kontinuierliche Überprüfung und Anpassung an sich verändernde Marktbedingungen und Unternehmensstrategien. Laut einem Bericht von McKinsey & Company, sind Unternehmen, die ihre Projekte kontinuierlich hinsichtlich ihrer strategischen Relevanz bewerten, erfolgreicher und anpassungsfähiger (McKinsey & Company, 2020).

Ein weiteres zentrales Ziel ist die Wertmaximierung. Durch eine sorgfältige Auswahl und Verwaltung der Projekte und Programme wird angestrebt, den größtmöglichen Nutzen für das Unternehmen und seine Stakeholder zu erzielen. Dies bedeutet auch, dass Projekte, die nicht den erwarteten Wert liefern, frühzeitig identifiziert und entweder angepasst oder gestoppt werden müssen. Dabei spielt das Konzept des „Lean Thinking“ eine entscheidende Rolle, welches auf der Eliminierung von Verschwendung und der Maximierung von Wertschöpfung ausgerichtet ist.

Effektives Portfolio Management im SAFe-Kontext stellt auch sicher, dass ein optimales Gleichgewicht zwischen den verschiedenen Projekten und Programmen gefunden wird. Dies umfasst eine ausgewogene Verteilung der Ressourcen und eine angemessene Berücksichtigung kurzfristiger Gewinne und langfristiger Investitionen. Ein Unternehmen muss sowohl schnell auf Marktveränderungen reagieren können als auch kontinuierlich in innovative und strategisch wichtige Projekte investieren.

Ein weiteres Ziel des Portfolio Managements ist die Sicherstellung von Transparenz und Governance. Dies bedeutet, dass die Entscheidungsprozesse und die Kriterien für die Priorisierung von Initiativen klar definiert und für alle Stakeholder nachvollziehbar sind. Transparenz ermöglicht es den Entscheidungsträgern, fundierte Entscheidungen zu treffen und den Fortschritt und die Leistung des Portfolios kontinuierlich zu überwachen. Dies hängt eng mit dem Prinzip der „Vollständigen Transparenz“ im SAFe-Framework zusammen, welche als notwendig erachtet wird, um Vertrauen und effektive Zusammenarbeit zu fördern.

Weiterhin spielt die kontinuierliche Verbesserung eine zentrale Rolle im Portfolio Management. Dies erfordert eine Kultur der Reflexion und des Lernens, um Prozesse und Praktiken stetig zu evaluieren und zu optimieren. Im SAFe-Kontext wird dies durch regelmäßige Inspektion und Anpassung in Form von retrospektiven Sitzungen und dem Verwenden von Metriken zur Performance-Messung unterstützt.

John P. Kotter, Professor an der Harvard Business School, betont in seinem Buch „Leading Change“ die Bedeutung einer klaren Vision und Strategie für den Erfolg von Veränderungsinitiativen (Kotter, 1996). Auch im Portfolio Management ist eine klare Sicht auf die strategischen Ziele und die damit verbundenen Aktivitäten essentiell, um eine erfolgreiche Transformation und nachhaltigen Unternehmenserfolg zu gewährleisten.

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass Portfolio Management im SAFe-Framework nicht nur die Verwaltung von Projekten und Programmen beinhaltet, sondern eine strategische Disziplin darstellt, die darauf abzielt, maximale Wertschöpfung zu erzielen, eine klare Ausrichtung an den Unternehmenszielen zu gewährleisten und eine Kultur der kontinuierlichen Verbesserung zu fördern. Durch Effektives Portfolio Management können Unternehmen in der Lage sein, schneller auf Marktveränderungen zu reagieren, Ressourcen effizient zu nutzen und ihre strategischen Ziele zu erreichen.

Quellen:

McKinsey & Company. (2020). Effective Portfolio Management: A Key Catalyst for Strategic Agility.

Kotter, J. P. (1996). Leading Change. Harvard Business Review Press.

Überblick über das SAFe Framework

Die Skalierte Agile Framework (SAFe) ist ein in der Praxis bewährter Ansatz, der darauf abzielt, die Grundsätze und Praktiken des agilen Arbeitens bis auf die Unternehmensebene zu skalieren. SAFe bietet einen umfassenden Rahmen für die Implementierung agiler Methoden im großen Maßstab und ermöglicht es Unternehmen, ein Gleichgewicht zwischen Autonomie und Ausrichtung zu finden. Die grundlegenden Merkmale und das Zusammenspiel der verschiedenen Ebenen innerhalb des SAFe Framework sind entscheidend für ein erfolgreiches Portfolio Management.

SAFe ist ein umfassendes Framework, das mehrere Prozesse, Rollen und Artefakte umfasst, die auf den Prinzipien des Lean-Agile basieren. Es definiert vier wesentliche Ebenen, um die Komplexität der Skalierung von agilen Methoden zu bewältigen: Team, Programm, Lösung und Portfolio.

Die Team-Ebene: Auf der Team-Ebene arbeiten einzelne Agile-Teams, die Scrum, Kanban oder eine Kombination beider Methoden verwenden. Jedes Team ist autark und besteht aus Entwicklern, Testern, Product Ownern und Scrum Mastern, die gemeinsam an einem Teil eines größeren Produkts oder Systems arbeiten.

Die Programm-Ebene: Die Programm-Ebene konzentriert sich auf die Koordination mehrerer Agile-Teams, die gemeinsam als Agile Release Train (ART) fungieren. Ein ART besteht aus fünf bis zwölf Agile-Teams, die in einem gemeinsamen Program Increment (PI) arbeiten. Diese Ebene definiert Schlüsselrollen wie den Release Train Engineer (RTE), Product Management und System Architect.

Die Lösungsebene: Diese Ebene ist in großen, komplexen Umgebungen optional und widmet sich der Koordination mehrerer ARTs, die an sehr großen Lösungen arbeiten. Hier kommen Solution Management, Solution Architects und das Solution Train Engineering-Team ins Spiel.

Die Portfolio-Ebene: Die höchste Ebene im SAFe Framework betrifft die strategische Ausrichtung und das Management des gesamten Portfolios. Hier werden Geschäftsstrategien mit den Umsetzungsplänen verknüpft. Diese Ebene etabliert die Lean Portfolio Management (LPM) Funktion, die aus drei Hauptkomponenten besteht: Strategie und Investitionsfinanzierung, Agile Portfolio Operations und Lean Governance.

Ein wesentliches Konzept des SAFe Framework ist die kontinuierliche Wertschöpfung. Es unterteilt Arbeit in kleine, umsetzbare Einheiten, die als Value Streams bezeichnet werden. Diese Value Streams sind sowohl für die Bereitstellung von Kundennutzen als auch für die Wertschöpfung innerhalb des Unternehmens von zentraler Bedeutung.

SAFe integriert zudem wichtige Lean-Prinzipien und systemisches Denken. Lean-Prinzipien fokussieren auf die Minimierung von Verschwendung und die Maximierung von Kundennutzen durch stetige Verbesserung und Innovation. Systemisches Denken erfordert das Verständnis von Interdependenzen innerhalb komplexer Systeme und betont die Notwendigkeit einer holistischen Betrachtung der Problemstellungen.

Ein weiterer Kernaspekt von SAFe ist das Portfolio-Kanban. Dieses visuelle Management-Tool hilft den Portfolio-Teams, Initiativen zu identifizieren, zu erfassen und in den Portfolio-Backlog zu überführen. Es ermöglicht eine transparente und priorisierte Umsetzung strategischer Initiativen und dient als Grundlage für die Optimierung von Wertströmen.

SAFe fördert außerdem die Einführung von Lean-Budgeting-Praktiken. Anstelle traditioneller Budgetierungszyklen unterstützt Lean-Budgeting die kontinuierliche Finanzierung und Anpassung von Budgets basierend auf tatsächlichen Ergebnissen und Geschäftswerten. Dies trägt dazu bei, finanzielle Flexibilität und schnelle Reaktionsfähigkeit auf Marktveränderungen zu gewährleisten.

Zusätzlich sind in SAFe spezifische Rollen und Verantwortlichkeiten verankert, die zur effektiven Implementierung und Aufrechterhaltung des Framework beitragen. Dazu gehören der Portfolio Manager, der Epic Owner und das Lean-Agile Center of Excellence (LACE), die alle eine entscheidende Rolle bei der Führung, Unterstützung und Implementierung der SAFe-Praktiken innerhalb des Portfolios spielen.

Das kontinuierliche Lernen und die Prozessverbesserung sind ebenfalls ein integraler Bestandteil von SAFe. Durch regelmäßige Inspektion und Anpassung sowie Feedback-Loops wird eine Kultur der ständigen Verbesserung gefördert. Dies stellt sicher, dass Organisationen nicht nur auf die aktuellen Anforderungen reagieren, sondern sich auch proaktiv auf zukünftige Herausforderungen vorbereiten.

Abschließend ist festzuhalten, dass das SAFe Framework eine umfassende Methodik für Unternehmen bietet, die ihre agilen Praktiken skalieren wollen. Durch die Integration von Lean-Agile Prinzipien, systemischem Denken und einem strukturierten Ansatz zur Wertlieferung in verschiedenen Ebenen ermöglicht es SAFe, strategische Unternehmensziele mit operativer Ausführung zu verbinden und somit einen nachhaltigen Wettbewerbs- und Marktvorteil zu sichern.

Vorteile des Portfolio Managements mit SAFe

Das Portfolio Management im Scaled Agile Framework (SAFe) bietet eine Vielzahl von Vorteilen, die maßgeblich zur erfolgreichen Verwaltung und Optimierung großer Entwicklungsportfolios beitragen. Diese Vorteile gliedern sich in verschiedene Aspekte, darunter strategische Ausrichtung, finanzielle Effizienz, Transparenz, Innovation und Risikomanagement, die alle zusammen eine solide Grundlage für die agile Transformation von Unternehmen darstellen.

1. Strategische Ausrichtung und Koordination

Eines der zentralen Merkmale des SAFe Portfolio Managements ist die klare strategische Ausrichtung. Durch die Verwendung von strategischen Themen, die über alle Ebenen hinweg konsistent kommuniziert werden, können Unternehmen sicherstellen, dass ihre Entwicklungsaktivitäten auf die übergeordneten Geschäftsziele ausgerichtet sind. Dies bedeutet, dass Ressourcen auf die Projekte und Initiativen konzentriert werden, die den größten Beitrag zur Erreichung der strategischen Ziele leisten. Fischer und Rogers (2020) betonen in diesem Zusammenhang: "Die enge Verbindung von Strategie und operativer Umsetzung ist entscheidend für den Erfolg agiler Transformationen."

2. Finanzielle Effizienz und Lean Budgets

Ein weiterer bedeutender Vorteil des Portfoliomanagements mit SAFe ist die finanzielle Effizienz. Das Lean Budgeting-Konzept erlaubt eine flexiblere und effektivere Zuweisung finanzieller Mittel. Anstatt Budgets jährlich zu fixieren, ermöglicht SAFe eine kontinuierliche Überprüfung und Anpassung der Budgets basierend auf dem aktuellen Bedarf und den Prioritäten. Dies führt nicht nur zu einer effizienteren Nutzung der Ressourcen, sondern auch zu einer verbesserten Reaktionsfähigkeit auf Marktveränderungen. "Durch Lean Budgets können Unternehmen Projekte schneller finanzieren und umverteilen, wodurch sie ihre Agilität und Innovationsfähigkeit steigern" (Johnson, 2019).

3. Erhöhte Transparenz und bessere Entscheidungsfindung

SAFe bietet durch die Implementierung von Portfolio-Kanban und anderen visuellen Managementtools eine erhöhte Transparenz über den Status von Projekten und Initiativen im Portfolio. Diese Transparenz ist entscheidend für die Entscheidungsfindung auf verschiedenen Ebenen des Unternehmens. Stakeholder können den Fortschritt verfolgen, Engpässe identifizieren und proaktiv Lösungen entwickeln, was zu einer schnelleren und fundierteren Entscheidungsfindung beiträgt. Laut Clark (2021) "fördert die Sichtbarkeit in Echtzeit nicht nur die Transparenz, sondern stärkt auch das Vertrauen und die Zusammenarbeit innerhalb des Unternehmens."

4. Förderung von Innovation und kontinuierlicher Verbesserung

SAFe schafft ein Umfeld, das Innovation und kontinuierliche Verbesserung fördert. Durch regelmäßige Planung und Überprüfung sowie die Einbindung von Feedback-Schleifen kann das Portfolio Management sicherstellen, dass wertvolle Erkenntnisse und Vorschläge kontinuierlich in den Entwicklungsprozess einfließen. Dies unterstützt nicht nur die Verbesserung bestehender Produkte und Prozesse, sondern fördert auch die Entwicklung von neuen, innovativen Lösungen. "Ein Kultur der kontinuierlichen Verbesserung ist essenziell für den nachhaltigen Erfolg in einem dynamischen Marktumfeld" (Smith et al., 2018).

5. Effektives Risikomanagement

Ein weiterer wichtiger Vorteil des Portfolio Managements mit SAFe ist das effektive Risikomanagement. Durch die kontinuierliche Planung und Überwachung sind Unternehmen besser in der Lage, potenzielle Risiken frühzeitig zu erkennen und zu mitigieren. Die Praxis der Integration von Risiken in die Portfolio-Kanban-Sicht bietet eine proaktive Herangehensweise an das Risikomanagement und hilft, unerwartete Herausforderungen frühzeitig zu bewältigen. "Proaktives Risikomanagement ist ein Schlüsselfaktor für den Erfolg agiler Methoden im Portfolio Management" (Nelson & Thompson, 2022).

6. Verbesserte Zusammenarbeit und Abstimmung

Die Implementierung von SAFe fördert die Zusammenarbeit und Abstimmung sowohl innerhalb der Teams als auch zwischen verschiedenen Abteilungen und Geschäftsbereichen. Der Einsatz von Agile Release Trains (ARTs) und die regelmäßigen synchronisierten Planungsevents (PI Planning) tragen zur Harmonisierung und Koordination über verschiedene Teams und Programmen hinweg bei. Dies stellt sicher, dass alle Beteiligten auf dasselbe Ziel hinarbeiten und dieselbe Priorisierung von Aufgaben und Projekten verfolgen. Laut Harris (2020) führt "die verbesserte Zusammenarbeit zu einer stärkeren Kohäsion und höherem Engagement der Mitarbeiter, was wiederum die Gesamtproduktivität steigert."

Fazit

Die Vorteile des Portfolio Managements mit SAFe sind vielfältig und umfassend. Sie unterstützen Unternehmen darin, ihre strategischen Ziele effizient und effektiv zu erreichen, finanzielle Mittel optimal zu nutzen, Transparenz zu schaffen, Innovationen zu fördern und Risiken proaktiv zu managen. Insgesamt ermöglicht SAFe eine agile Transformation, die nicht nur punktuelle Verbesserungen, sondern eine nachhaltige und ganzheitliche Optimierung des gesamten Unternehmensportfolios bewirkt.

Schlüsselrollen und Verantwortlichkeiten im SAFe Portfolio Management

Die Identifizierung und Verteilung von Schlüsselrollen und Verantwortlichkeiten im SAFe Portfolio Management ist von grundlegender Bedeutung, um eine effiziente und reibungslose Umsetzung des Frameworks sicherzustellen. Innerhalb der SAFe-Portfolioebene gibt es spezifische Rollen, die präzise definiert sind und klar abgegrenzte Verantwortungsbereiche haben. Diese Rollen sind darauf ausgerichtet, eine kontinuierliche Wertschöpfung zu ermöglichen und gleichzeitig den strategischen Zielen des Unternehmens gerecht zu werden.

Lean Portfolio Management (LPM)

Das Lean Portfolio Management Team ist das Kernelement des SAFe Portfolios und hat die übergeordnete Verantwortung für die strategische und finanzielle Steuerung. Es besteht aus mehreren wesentlichen Rollen:

Portfolio Manager: Der Portfolio Manager fokussiert sich auf die Geschäftsergebnisse des Portfolios. Er verantwortet die Strategieausrichtung, die Budgetierung sowie die Abstimmung von Werten und Business Goals gegenüber dem Management.

Epic Owner: Epic Owner sind für die Initiierung, Definition, und Koordination von Epics verantwortlich. Sie arbeiten eng mit Stakeholdern zusammen, um Epics zu formulieren und sicherzustellen, dass sie in die strategischen Ziele und das Budget passen.

Enterprise Architect: Enterprise Architekten entwerfen und pflegen die technologische Roadmap, um die geschäftlichen und technischen Zielsetzungen zu unterstützen. Sie arbeiten eng mit den agilen Release Trains (ARTs) zusammen, um sicherzustellen, dass infrastrukturelle Entscheidungen und technologische Strategien wiedergespiegelt werden.

Agile Program Management Office (APMO): Das APMO unterstützt das gesamte Portfolio mit Governance, Best Practices und konsistenter Überwachung, um die effektive Umsetzung des Frameworks zu gewährleisten. Das APMO stellt sicher, dass Lean-Agile Prinzipien in allen Bereichen eingehalten werden und fördert eine kontinuierliche Verbesserung.

Business Owners: Business Owner sind kritische Stakeholder bei der Strategie- und Portfolioimplementierung. Sie tragen die Verantwortung für die Geschäftsstrategie und Finanzziele. Sie sind entscheidend bei der Abstimmung der Ziele des agilen Teams mit den strategischen Zielen des Unternehmens.

Value Stream Coordination

Die Koordination und Verwaltung von Wertströmen (Value Streams) sind wesentliche Elemente in SAFe, die die Ausrichtung von strategischer Planung und operativer Umsetzung vertiefen. Die zentralen Rollen in diesem Bereich umfassen:

Value Stream Engineer (VSE): Der VSE ist der Hauptverantwortliche für die End-to-End-Bereitstellung von Werten innerhalb eines Wertstroms. Er sorgt dafür, dass der Wertstrom effizient arbeitet, Hindernisse beseitigt werden und alle Prozesse nahtlos ineinandergreifen.

Solution Manager: Der Solution Manager koordiniert die Entwicklung und Einlieferung größerer Lösungen, die über einen einzelnen ART hinausgehen. Sie arbeiten eng mit VSEs und Portfolio Managern zusammen, um sicherzustellen, dass jede Lösung den geschäftlichen Anforderungen entspricht und effektiv geliefert wird.

System Architect/Engineering: Systemarchitekten bzw. Systemingenieure sind für das technologische Facettenbild verantwortlich, welches die Wertströme unterstützt. Sie kooperieren eng mit allen technischen Teams, um eine kohärente, skalierbare und robuste Lösungsarchitektur sicherzustellen.

Agile Governance und Budgetverantwortung

Ein weiterer wesentlicher Bestandteil des SAFe Portfolios sind Governance und Budgetverantwortung. Diese Elemente stellen sicher, dass das Portfolio nachhaltig und innerhalb der festgelegten finanziellen Rahmenbedingungen operiert:

Lean Portfolio Management Office (LPMO): Das LPMO ist für die Governance des gesamten Portfolios zuständig. Es sorgt für die finanzielle Disziplin, legt Budgets fest und verfolgt die Mittelverwendung. Es koordiniert auch Audit-Prozesse und Compliance-Überprüfungen.

Epic Owners und Budgetguards: Epic Owners arbeiten in Abstimmung mit den Budgetguards. Dies sind Personen, die direkt für die Finanzzuteilung und Überwachung der Epic-Budgets verantwortlich sind. Sie stellen sicher, dass Mittel effizient und effektiv genutzt werden, und steuern Anpassungen nach Bedarf.

Insgesamt funktioniert das SAFe Portfolio Management durch diese umfangreiche Rollenstruktur reibungslos und effizient. Jede Rolle hat klar definierte Verantwortlichkeiten, die sicherstellen, dass strategische Initiativen kontinuierlich mit den operativen Aktivitäten abgestimmt sind. Durch diese klaren Strukturen und Verantwortungsbereiche können Unternehmen ihre geschäftlichen Ziele erreichen und nachhaltig Wert schaffen.

Wichtige Begriffe und Konzepte im SAFe Portfolio Management

Im Rahmen des SAFe (Scaled Agile Framework) Portfolio Managements gibt es eine Vielzahl von Begriffen und Konzepten, die zentral für das Verständnis und die praktische Anwendung notwendig sind. In diesem Unterkapitel werden wir die wichtigsten dieser Begriffe und Konzepte in einer strukturierten Weise erläutern, um ein solides Fundament für das weitere Studium und die Implementierung von SAFe zu legen.

Lean-Agile Prinzipien

SAFe basiert auf den Lean-Agile Prinzipien, die aus den Grundsätzen des Lean Managements und der Agilität abgeleitet sind. Diese Prinzipien beinhalten unter anderem die Ausrichtung auf den Kundenwert, die Beseitigung von Verschwendung, die kontinuierliche Verbesserung sowie die Förderung von Transparenz und Zusammenarbeit. Diese Leitprinzipien bilden die Grundlage für alle Aktivitäten im SAFe Portfolio Management und unterstützen Unternehmen dabei, schnell auf Veränderungen im Markt und in den Kundenanforderungen zu reagieren.

Wertstrom

Ein entscheidender Begriff im SAFe Portfolio Management ist der Wertstrom (Value Stream). Ein Wertstrom umfasst alle Schritte, die erforderlich sind, um einen wertschöpfenden Beitrag für den Kunden zu leisten – von der Idee bis zur Auslieferung. Im SAFe Kontext unterscheiden wir zwischen operativen und entwicklungsbezogenen Wertströmen. Dean Leffingwell, der Gründer von SAFe, beschreibt Wertströme als die Brücke zwischen der Strategie und der Ausführung, da sie eine direkte Verbindung zum Kundennutzen herstellen.

Portfolio Kanban

Das Portfolio Kanban ist ein visuelles Managementtool, das verwendet wird, um den Fluss der strategischen Initiativen (Epics) durch verschiedene Phasen der Analyse und Implementierung zu steuern. Es sorgt für Transparenz, Prioritätensetzung und eine systematische Entscheidungsfindung darüber, welche Projekte und Initiativen vorangetrieben werden sollen. “Kanban verbessert nicht nur die Effizienz sondern auch die Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen Teams und Management.” (Reinertsen, 2009).

Epics

Eine Epic ist eine wesentliche initiative oder Kapitalinvestition innerhalb des Portfolios, die eine beträchtliche Menge an Aufwand und Zeit erfordert. Epics werden oft in mehrere Enabler und Features zerlegt, die innerhalb der Agile Release Trains (ARTs) umgesetzt werden. Der Lebenszyklus einer Epic beginnt mit der Identifikation und Analyse und geht über die Genehmigung und Implementierung bis hin zur vollständigen Implementierung und Nachverfolgung der Ergebnisse.

Lean Budgets

Eine zentrale Herausforderung im Portfolio Management ist die Budgetierung. Hier kommt das Konzept der Lean Budgets zum Tragen. Anstatt traditioneller jährlicher Budgetierungszyklen, ermöglicht das Lean Budgets Konzept eine flexible und dynamische Zuordnung der finanziellen Mittel basierend auf aktuellen Prioritäten und realen Geschäftserfordernissen. Dies ermöglicht es Organisationen, schneller auf Veränderungen zu reagieren und die Ressourcen dort einzusetzen, wo sie den größten Mehrwert schaffen können.

Lean Portfolio Management (LPM)

Das Lean Portfolio Management (LPM) integriert Lean-Agile Prinzipien in das Portfolio Management und umfasst drei Hauptbereiche: Strategische Ausrichtung und Budgetierung, Portfolio-Kanban und Portfolio-Verwaltung sowie die kontinuierliche Verbesserung. Diese Bereiche arbeiten zusammen, um sicherzustellen, dass die strategischen Ziele der Organisation in wertschöpfende Programme und Projekte übersetzt werden.

Agile Release Trains (ARTs)

Agile Release Trains (ARTs) sind die Herzstücke der SAFe Implementierung. Ein ART ist ein langfristig bestehendes Team aus mehreren Agile Teams, das gemeinsam eine Reihe von Features und/oder Enabler innerhalb eines gemeinsamen Roadmaps und Zeitrahmens liefert. ARTs stellen sicher, dass es eine kontinuierliche Lieferung von Mehrwert gibt, die eng mit den strategischen Zielen des Unternehmens abgestimmt ist.

Program Increment (PI)

Ein Program Increment (PI) ist eine Zeitspanne von typischerweise acht bis zwölf Wochen, in der ein ART einen integrierten Satz von Features und Enablern liefert. PI-Planung ist ein zentrales Ereignis im SAFe, das alle Mitglieder des ART zusammenbringt, um gemeinsam die Ziele und Pläne für das kommende PI zu definieren. Dies fördert die Transparenz, Zusammenarbeit und Abstimmung innerhalb des ARTs und des Portfolios.

Portfolio Vision und Roadmap

Die Portfolio Vision und Roadmap bieten eine langfristige Ausrichtung und Planung für das gesamte Portfolio. Die Vision beschreibt die strategischen Ziele und angestrebten Ergebnisse, während die Roadmap die detaillierten Initiativen und Zeitpläne enthält, mit denen diese Ziele erreicht werden sollen. Diese Artefakte helfen dabei, alle Beteiligten auf ein gemeinsames Ziel auszurichten und den Fortschritt kontinuierlich zu überwachen.

Zusammengefasst bilden diese Begriffe und Konzepte die wesentlichen Bausteine des SAFe Portfolio Managements. Ein fundiertes Verständnis dieser Komponenten ist entscheidend, um das SAFe Framework erfolgreich zu implementieren und zu nutzen. Sie ermöglichen es, die strategische Ausrichtung des Unternehmens effektiv mit der operativen Ausführung zu verknüpfen, Ressourcen optimal zu nutzen und kontinuierlichen Mehrwert für Kunden und Stakeholder zu schaffen.

Die Verbindung von Strategie und Ausführung im SAFe Portfolio

Die enge Verflechtung von Strategie und Ausführung stellt einen zentralen Pfeiler im SAFe Portfolio Management dar. Dieses Unterkapitel beleuchtet, wie Unternehmen gewährleisten können, dass strategische Ziele effizient und konsistent in konkrete Maßnahmen und Ergebnisse überführt werden. Dabei wird besonders auf die Strukturen und Mechanismen eingegangen, die SAFe (Scaled Agile Framework) bereitstellt, um diese Verbindung zu stärken und zu optimieren.

Der erste Schritt besteht darin, eine klare und durchgängige Verbindung zwischen der Unternehmensstrategie und den operativen Aktivitäten zu schaffen. Dieses Vorhaben setzt eine umfassende Kommunikation und Kohärenz zwischen den verschiedenen Unternehmensebenen voraus. SAFe bietet hierfür spezielle Werkzeuge und Methoden, angefangen von strategischen Themen (Strategic Themes) über Portfolio-Kanbans bis hin zu Agile Release Trains (ARTs).

Strategic Themes und ihre Rolle im Portfolio Management

Strategic Themes sind zentrale, langfristige Ziele, die die Geschäftsstrategie widerspiegeln und den Rahmen für Entscheidungen im Portfolio Management vorgeben. Sie lenken die Prioritäten für Epics, Initiativen und Investitionen. Als Katalysator verbinden sie die Vision des Unternehmens mit den spezifischen Wertströmen und Projekten, die im operativen Bereich umgesetzt werden. Dies wird durch eine regelmäßige Überprüfung und Anpassung der Strategic Themes gewährleistet, um sicherzustellen, dass sie den aktuellen Marktbedingungen und geschäftlichen Anforderungen gerecht werden.

Beispielsweise könnte ein Strategic Theme darin bestehen, die Markteinführungszeit für neue Produkte zu verkürzen. Diese Zielsetzung kann durch Investitionen in die Automatisierung der Entwicklungs- und Bereitstellungsprozesse und durch Optimierungen innerhalb der Agile Release Trains (ARTs) erreicht werden.

Von der Strategie zur Ausführung: Der Portfolio-Kanban

Ein weiteres essentielles Werkzeug, das SAFe zur Verfügung stellt, ist der Portfolio-Kanban. Der Portfolio-Kanban fungiert als Filter und Steuerungsmechanismus für alle größeren Initiativen und Epics, die in das Portfolio einfließen. Zu Beginn werden alle Ideen, Vorschläge und Anforderungen erfasst und durchlaufen dann verschiedene Kanban-Stufen, bevor sie als genehmigtes Epic zur Umsetzung gelangen.

Die Kanban-Stufen umfassen in der Regel folgende Schritte:

Funnel

Review

Analysis

Implementation

Done

Diese Struktur ermöglicht es, kontinuierlich zu bewerten, welche Initiativen am besten mit den strategischen Zielen des Unternehmens übereinstimmen und den größten Geschäftswert bieten. Zudem unterstützt sie die Untersuchung und Feinabstimmung von Initiativen, bevor sie umfangreiche Ressourcen beanspruchen.

Agile Release Trains (ARTs) und ihr strategischer Beitrag

Agile Release Trains (ARTs) sind fortlaufende, langfristige Teams von Agile Teams, die sich darauf konzentrieren, inkrementellen Wert zu liefern. Sie sind das Herzstück der operativen Umsetzung im SAFe Portfolio. ARTs bestehen aus 50 bis 125 Personen und sind darauf ausgelegt, die von den Strategic Themes getriebenen Initiativen umzusetzen. Mithilfe von Program Increment (PI) Planungen werden die zukünftigen Arbeiten in Iterationen und Iterations-Zielen unterteilt, um sicherzustellen, dass die strategischen Ziele durch konkrete Arbeitsschritte erreicht werden.

Regelmäßige Synchronisationsmöglichkeiten innerhalb der ART und mit den Portfolio-Verantwortlichen helfen dabei, den Fortschritt kontinuierlich zu überwachen und sicherzustellen, dass alle Teams auf die strategisch wichtigsten Ziele hinarbeiten. Dies unterstützt eine harmonisierte und fokussierte Ausführung der Unternehmensstrategie und minimiert die Risiken, die aus einer fehlenden Übereinstimmung zwischen Strategie und Ausführung resultieren könnten.

Die Rolle von Lean Portfolio Management (LPM)

Schließlich spielt das Konzept des Lean Portfolio Management (LPM) eine zentrale Rolle in der Verbindung von Strategie und Ausführung. Lean Portfolio Management kombiniert traditionelle Portfoliomanagement-Praktiken mit Lean-Agile Prinzipien, um die Flexibilität und Anpassungsfähigkeit des Portfolios zu maximieren. LPM fördert eine kontinuierliche Bewertung und Anpassung der Portfolio-Initiativen und ermöglicht es dem Unternehmen, schnell auf Änderungen im Markt und auf neue Chancen zu reagieren.

LPM setzt auf eine fundierte Entscheidungsfindung und eine dynamische Zuweisung von Budgets, bei der Ressourcen flexibel nach Bedarf verschoben werden können, um den besten Geschäftswert zu erzielen. Diese Dynamik erlaubt es dem Unternehmen, strategische Themen und Ausführungspraktiken in Echtzeit aufeinander abzustimmen und damit eine schneller und effizienter zu agieren.

Insgesamt beleuchtet die Verbindung von Strategie und Ausführung im SAFe Portfolio die Wichtigkeit einer nahtlosen Integration zwischen den hohen ambitionierten Zielen eines Unternehmens und den konkreten Maßnahmen, mit denen diese erreicht werden sollen. Die vorgestellten Methoden und Mechanismen bieten eine solide Grundlage, um diese Integration erfolgreich umzusetzen und dadurch die Wettbewerbsfähigkeit und Agilität des Unternehmens nachhaltig zu steigern.

Einführung in Lean-Agile Prinzipien und Denkweisen

Die Anwendung von Lean-Agile Prinzipien und Denkweisen ist ein zentraler Bestandteil des SAFe (Scaled Agile Framework) und bildet das Rückgrat eines effektiven Portfolio Managements. Die Lean-Agile Philosophie unterstützt Organisationen dabei, eine schlanke und agile Kultur zu schaffen, die kontinuierliche Verbesserung begünstigt und den Fokus auf das Wesentliche lenkt. In diesem Unterkapitel werden die wichtigsten Lean-Agile Prinzipien und Denkweisen erläutert, die zur erfolgreichen Implementierung des Portfolio Managements mit SAFe notwendig sind.

Ein Grundsatz von Lean-Agile besteht darin, den Wertfluss zu maximieren und Verschwendung zu minimieren. Dies lässt sich durch die folgende Maxime zusammenfassen: «Güte maximieren, Müll minimieren». Lean-Agile setzt auf die kontinuierliche Verbesserung und Anpassung von Prozessen, um den Wert für den Kunden zu steigern. Dabei sind fünf grundlegende Prinzipien zu beachten:

1. Respekt für Menschen und Kultur

Lean-Agile verankert seine Praxis tief in einem humanistischen Ansatz. Mitarbeiter werden als wertvollstes Kapital angesehen, und ihre Kreativität sowie ihr Engagement werden gefördert. Respekt für Menschen und deren kultureller Hintergrund ermöglicht es, ein Umfeld zu schaffen, in dem Innovation und kontinuierliche Verbesserungen gedeihen können. Dies entspricht dem Leitbild von Toyota, das besagt: „Respektiere, entwickle und fördere die Menschen, die die Arbeit verrichten.“1

2. Fluss der Arbeit und kontinuierliche Wertschöpfung

Im Mittelpunkt von Lean-Agile steht der kontinuierliche Fluss der Arbeitsprozesse ohne unnötige Unterbrechungen. Durch das Etablieren von Systemen, die eine kontinuierliche Wertschöpfung ermöglichen, können Organisationen schneller und flexibler auf Veränderungen reagieren. Wichtige Werkzeuge hierfür sind Kanban-Boards und Scrum-Methoden, die Transparenz schaffen und den Fortschritt der Arbeit visualisieren.

3. Inkrementelle und iterative Entwicklungsansätze

Lean-Agile setzt auf inkrementelle und iterative Entwicklungsansätze, bei denen ein Produkt in kleinen, verwertbaren Inkrementen geliefert wird. Dies ermöglicht eine kontinuierliche Anpassung und verbessert die Qualität des Endprodukts. Der iterative Prozess unterstützt dabei, Feedback-Schleifen zu verkürzen und stellt sicher, dass die entwickelten Lösungen den tatsächlichen Bedürfnissen der Nutzer entsprechen. Eine zentrale Rolle spielt hier die Agile Manifesto, das betont: „Lieferung funktionierender Software in kurzen, regelmäßigen Abständen.“2

4. Verzögerungen vermeiden

Ein effizientes Portfolio Management nach SAFe verlangt, Verzögerungen im Arbeitsfluss systematisch zu verringern. Dies kann durch die Anwendung von Prinzipien wie 'Kanban' erreicht werden, die helfen, Engpässe und Ineffizienzen sichtbar zu machen und zu beseitigen. Lean-Agile veranlasst Führungskräfte, Wertströme zu optimieren und unnötige Wartezeiten konsequent zu entfernen.

5. Streben nach Exzellenz und ständige Verbesserung

Das Prinzip der kontinuierlichen Verbesserung ist tief in der Lean-Agile Denkweise verwurzelt. Organisationen, die SAFe praktizieren, streben stets nach Verbesserungen und Anpassungen ihrer Prozesse. Dies beinhaltet nicht nur die Optimierung von Abläufen, sondern auch die Schulung und Weiterbildung der Mitarbeiter. Durch regelmäßige Retrospektiven und Reviews wird eine Kultur der ständigen Verbesserung gefördert.

Schlüsselrollen im Lean-Agile Ansatz

Die Einführung von Lean-Agile Prinzipien im Portfolio Management erfordert spezifische Rollen und Verantwortlichkeiten. Diese Rollen sind zentral für die erfolgreiche Umsetzung und umfassen:

Release Train Engineer (RTE): Koordiniert die Aktivitäten des Agile Release Trains (ART) und stellt sicher, dass die Prinzipien und Praktiken des Lean-Agile Ansatzes eingehalten werden.

Lean-Agile Center of Excellence (LACE): Fördert und leitet die Einführung von Lean-Agile Prinzipien und Praktiken innerhalb der Organisation.

Product Management: Verantwortlich für die Produkte und Lösungsportfolios, um den maximierten Wert für die Kunden zu sichern.

Da sich Märkte und technologische Landschaften ständig weiterentwickeln, bietet der Lean-Agile Ansatz eine belastbare Methodik, die Organisationen in die Lage versetzt, schnelle und fundierte Entscheidungen zu treffen. Die Prinzipien und Denkweisen von Lean-Agile sind daher nicht nur für die operative Ebene, sondern auch für das strategische Portfolio Management von grundlegender Bedeutung.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Einführung von Lean-Agile Prinzipien und Denkweisen ein wesentlicher Schritt für jedes Unternehmen darstellt, das sich für ein effektives SAFe Portfolio Management entschließt. Diese Philosophie hilft nicht nur dabei, Verschwendung zu minimieren und den Wertfluss zu maximieren, sondern unterstützt auch eine Kultur der kontinuierlichen Verbesserung und des Respekts für Menschen. Die Umsetzung dieser Prinzipien bildet die Grundlage für eine erfolgreiche und zukunftsorientierte Organisationsstruktur.

1 Toyota Production System: Beyond Large-Scale Production, Taiichi Ohno

2 Agile Manifesto, 2001

Überblick über die SAFe Portfolio Ebene

Die Portfolio Ebene im SAFe Framework stellt das höchste organisatorische Level dar und ist von entscheidender Bedeutung für die strategische Ausrichtung und Wertschöpfung eines Unternehmens. Sie verbindet die Unternehmensstrategie mit der Umsetzung agiler Prinzipien und Methoden, um eine effiziente und effektive Wertlieferung zu gewährleisten.

Die Struktur der Portfolio Ebene

Im Zentrum der SAFe Portfolio Ebene steht die strategische Ausrichtung und Governance. Die Elemente der Ebene sind darauf ausgelegt, die strategischen Ziele des Unternehmens in umsetzbare Initiativen zu überführen. Diese Initiativen werden in Form von Epics und Wertströmen verwaltet. Ein Wertstrom ist eine Sammlung von Aktivitäten und Schritten, die erforderlich sind, um einen wertvollen Service oder ein Produkt an den Kunden zu liefern. Im Kontext von SAFe sind Wertströme von zentraler Bedeutung, da sie die Grundlage für die Identifizierung und Priorisierung von Investitionen bilden.

Die Portfolio Ebene setzt sich aus mehreren Hauptkomponenten zusammen:

Lean Portfolio Management (LPM): LPM sorgt für die strategische Ausrichtung und Budgetierung des Portfolios. Es geht darum, finanzielle und personelle Ressourcen so zu verteilen, dass sie den größten Wert generieren.

Strategische Themen: Dies sind langfristige Ziele und Pläne, die das Portfolio in die Richtung der Gesamtunternehmensstrategie lenken.

Portfolio Vision: Die Portfolio Vision skizziert die gewünschte Zukunft und die langfristigen Ziele, basierend auf den strategischen Themen.

Value Streams and ARTs: Die Organisation in Wertströme und Agile Release Trains (ARTs) ermöglicht eine auf die Wertschöpfung fokussierte Struktur und verbessert die Zusammenarbeit und die kontinuierliche Lieferung.

Portfolio Kanban: Das Kanban-System hilft bei der Verwaltung des Flusses von Epics und Initiativen durch verschiedene Zustände, von der Idee bis zur Umsetzung und Bewertung.

Strategische Steuerung durch Lean Portfolio Management

Ein wesentlicher Aspekt der SAFe Portfolio Ebene ist das Lean Portfolio Management (LPM). LPM trägt dazu bei, sicherzustellen, dass das Portfolio kontinuierlich strategisch gesteuert wird und die finanziellen Ressourcen optimal eingesetzt werden. Es ermöglicht eine dynamische Budgetierung, die auf den aktuellen Bedürfnissen und Prioritäten basiert, anstatt auf starren jährlichen Plänen. Ein zentraler Bestandteil von LPM ist die Beteiligung relevanter Stakeholder, um sicherzustellen, dass alle Perspektiven und Anforderungen berücksichtigt werden.

Priorisierung von Epics und Initiativen

Eine der Herausforderungen im Portfolio Management ist die Priorisierung von Initiativen oder Epics. SAFe verwendet ein Portfolio Kanban-System, um die Übersicht und den Fluss dieser Initiativen zu verwalten. Der Kanban-Prozess hilft, Engpässe zu identifizieren und zu beseitigen, und trägt zur Transparenz der Entscheidungsprozesse bei. Die Priorisierung erfolgt oft mittels WSJF (Weighted Shortest Job First), einer Methode, die Projekte nach dem Verhältnis von Kosten und Nutzen bewertet. Dies stellt sicher, dass die wertvollsten und dringendsten Projekte zuerst bearbeitet werden.

Governance und Wertorientierung

Die Governance in der SAFe Portfolio Ebene ist darauf ausgelegt, eine Balance zwischen der notwendigen Kontrolle und der Flexibilität zu ermöglichen. Es wird ein Rahmenwerk bereitgestellt, das eine kontinuierliche Überprüfung und Anpassung der Strategien und Budgets ermöglicht. Regelmäßige Portfolio-Synchronisationsmeetings und die Verwendung von Metriken zur Leistungsmessung unterstützen diese Governance-Struktur.

Zusätzlich zu den strukturellen und prozessualen Aspekten spielt die Denkweise eine entscheidende Rolle. Die Einführung von Lean-Agile Prinzipien und Denkweisen fördert eine Kultur kontinuierlicher Verbesserung und Anpassung. Diese Denkweise ist der Schlüssel zur Schaffung eines nachhaltigen, wertorientierten Portfolios, das in der Lage ist, auf Veränderungen im Markt und in den Kundenanforderungen agil zu reagieren.

Die Rolle der Schlüsselakteure

Die SAFe Portfolio Ebene definiert klare Rollen und Verantwortlichkeiten, um sicherzustellen, dass alle relevanten Akteure einbezogen und ihre Kompetenzen optimal genutzt werden. Zu den Schlüsselrollen gehören der Portfolio Manager, der auf die strategische Ausrichtung achtet, und der Epic Owner, der für die Umsetzung und den Erfolg spezifischer Initiativen verantwortlich ist. Darüber hinaus spielen Agile Release Train Engineers (RTEs) und Solution Train Engineers (STEs) eine wichtige Rolle bei der Koordination und Integration der verschiedenen Wertströme.

Zusammenfassung