Ein Blick ins Spiegelbild - Zhangshi Xia - E-Book

Ein Blick ins Spiegelbild E-Book

Zhangshi Xia

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Beschreibung

»Komm, lass uns weggehen und keinem Menschen etwas sagen. Lass uns abtauchen in eigene Welten und ausnahmsweise nichts verraten.« In ihren mitreißenden Gedichten und selbst gestalteten Illustrationen hält Zhangshi Xia Erkenntnisse über das Leben, die Menschen und sich selbst fest. Von verträumt und den Wolken nah bis kritisch und zum Nachdenken anregend - jeder Text ist voller Emotion und lädt zu einer Reise ein, durch die das eigene Spiegelbild erkennbar wird.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 34

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Zhangshi Xia (*1996) fand ihre Liebe zum Schreiben bereits im Alter von 8 Jahren. Aus Bildergeschichten wurden Kurzgeschichten und aus Kurzgeschichten Romane. Auf ihrer Reise entdecke sie schließlich die Poesie – und ihr erstes Buch ,,Ein Blick ins Spiegelbild‘‘ war damit geboren. Neben dem Schreiben ist Tanzen ihre zweite Leidenschaft.

Das Leben ist wie ein Spiegel, der dem Denker

reflektiert, was er in ihn hineindenkt.

- Ernest Holmes

Inhalt

Intro

Für dich

Die kleinen Dinge

Ein alter Platz

Projektion

Immun gegen Liebe?

Dein Klang

Ein Fotoalbum

Abhängigkeit

Für meine Eltern

Marathon

Manchmal wortlos

Ein Brief an alte Schulkameraden

Regeneration

Teufelskreis

Ungeteilt

Freundschaft

Schattenleben

Einsam

Ich-blind

Im Zug

Erwachsenwerden

Ein (Selbst-)Gespräch

Plan A

Ich bin anders zu mir als zu dir

Entfernt

Rückblick

Geister

Land der Masken

Intro

Eine Entscheidung

weicht schnell ‘nem ,,Vielleicht“,

und verschoben sind die Dinge

auf eine unbestimmte Zeit.

Wir fühlen uns noch jung

und das Leben ist so lang,

doch irgendwann im Leben

gibt es kein irgendwann.

Für dich

Wenn du deinen Kopf hebst,

wirst du jemanden sehen,

der dich liebt, so wie du bist,

der deine Träume zelebriert

und deine Art zu sein vermisst,

für den dein Makel Schmuck

und dein Fall kein Beinbruch ist.

Wenn du mal an dir zweifelst,

dann heb' den Kopf,

und du siehst mich.

Die kleinen Dinge

In der heutigen Welt herrscht reges Treiben.

Von Arbeit zu sozialen Kontakten,

steigende Erwartungen, harte Fakten.

Ständige Ablenkungen funktionieren,

da Menschen ohne Stopp konsumieren.

Wir halten alles für selbstverständlich,

doch die kleinen Dinge im Leben sind groß

und unser größter Ruhm.

Deswegen möchte ich statt Alltagstreiben,

nun Folgendes tun:

Ich möchte spüren,

wie meine Arme baumeln,

während ich durch das bunte Blätterlaub lauf,

jeden Schritt, den meine Füße gehen,

in meiner eigenen Geschwindigkeit,

meinen Kopf, nickend

zum Takt der Straßenmusik,

oder wie mein Rücken

auf dem sonnenwarmen Rasen liegt.

Ich möchte spüren,

wie meine Augen die Welt wahrnehmen,

Wörter und Personen erkennen,

dass mein Mund sich zu Meinungen äußert,

oder freudig deinen Namen nennt,

all die Gerüche in der Luft,

die meine Nase aufsaugen kann,

Millionen Stimmen in meinem Ohr,

Melodien und Gesang.

Ich möchte spüren,

wie der Saft einer Zitrone brennt

und die Süße von Schokolade schmeckt,

und wie eine deiner Berührungen

ein Kribbeln auf meiner Haut hinterlässt,

an einem heißen Sommertag

Wasser durch meine Lunge strömt,

und wie nach dem Erwachen

ein brandneuer Tag beginnt.

Ich möchte spüren,

wie sich Dankbarkeit breit macht

und zu einem Feuerwerk explodiert,

und nicht erst dann, wenn man dabei ist,

eine Sache zu verlieren.

Die vielen Möglichkeiten, die wir haben,

und auf Dauer ganz vergessen.

Wir haben unseren Körper, unsere Sinne,

Musik, genug zu essen.

Fangen wir doch an zu spüren,

anstatt bloß zu tun,

denn die kleinsten Dinge im Leben sind groß

und unser allergrößter Ruhm.

Ein alter Platz

Ich kehr‘ so gern hierher zurück,

die Zeit scheint still zu stehen.

Wenn's vorwärts nicht mehr weitergeht,

hilft es auch, zurückzugehen.

Mit jedem Schritt Vergangenheit

wird mir klarer, wer ich bin.

Manchmal fühle ich mich fehl am Platz,

aber hier gehöre ich hin.

Die Schneiderin nickt mir noch zu,

wenn ich vor dem Laden steh'.

Durch das verstaubte Fenster der Bücherei

kann ich die Kassettensammlung sehen.

Vor dem Kiosk ist nach Schulschluss

immer noch 'ne Warteschlange.

Und auf dem Spielplatz hört man auch heute

das altbekannte Kinderlachen.

Hier ist alles noch wie damals,

doch ich erscheine so verändert

im Vergleich zu meinem Ich,

das früher hier gespielt hat

mit roten Wangen im Gesicht.

Ich erscheine so verbissen,

voller Druck von den Vergleichen.

Jeden Morgen Kaffee

und der Versuch, was zu erreichen.

Wo ist die Energie von damals hin

und die grenzenlose Fantasie?

Seit wann geht es mir um Leistung,

nur mit dem Fokus auf das Ziel?

Wie groß die Gier danach geworden ist,

To-Do-Listen abzuhaken.

Bevor die Sonne aufgeht,

fang' ich schon an, den Tag zu planen.

Und wenn ich den Tag Revue passieren lasse,