Ein Herz schlägt in Gedichten - Mira Witte - E-Book

Ein Herz schlägt in Gedichten E-Book

Mira Witte

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Beschreibung

In diesen Gedichten hat Mira Witte die Töne des Lebens eingefangen. So schreibt sie mal in Dur und mal in Moll und zeichnet sich durch eine zerbrechliche Ehrlichkeit aus, die auch anderer Herzen zum Tanzen bringt. Band 2 der Gedichtbandreihe 'Ein Herz'.

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Für all die Menschen,

die den eigenen Takt ihres Lebens

noch nicht gefunden haben.

Gebt nicht auf und traut euch,

neben dem Beat zu tanzen.

Inhaltsverzeichnis

Vom Möchten und Lieben

Ich bin ein Mensch

Inneneinkehr

Ich und die Nacht

Wald der Kindheit

Die richtige Portion Mensch

Das Leid vom dreiblättrigen Klee

Wie freigewählt ist ein Leben?

Wind des Lebens

Vergänglichkeit

Die Schuhe, die du trägst

Das Fremde

Lebendige Marionette

Das Dunkle der Nacht

Sommersprossen

Studierenden-Aufschieberitis

Schönheit ohne Chemie

Hallo Hoffnung

Das Universum in ihr

Vielleicht Eigentlich

Die Liebe

Nebel

Liebes Leben

Du bist dieser eine Stern

nachts an meinem Fenster.

*

Ich vermisse nicht dich,

sondern das,

was wir mal waren.

*

Du warst immer auf der Suche,

warum nie nach mir?

*

Gezähmtes Feuer lässt

deine Seele austrocknen.

*

Ich frage mich, katapultieren mich

schlaflose Nächte tiefer in meine

Dunkelheit oder bringen sie mich

meinen Träumen näher?

Und was ist, wenn beides

das Gleiche ist?

*

Wenn ich den Schrei unterdrücke,

schreit er in mir.

*

Und ich gehe immer wieder

Stück für Stück

dahin zurück,

dass ich die Freude

in meinen Tagen

am meisten

vermiss.

*

Vom Möchten und Lieben

Ich möchte, dass du mich siehst,

so wie ich bin.

Dass du mich liest,

als wärst du blind.

Dass du mich vergisst,

nur um mich neu kennenzulernen

und dass du mich nicht vermisst,

wenn wir uns voneinander entfernen.

Dass wir uns nah sind,

bei jeder Entfernung.

Dass Küsse sind wie Wind,

und so unschuldig,

als wären wir wieder jung.

Ich möchte, dass du nicht an mich denkst,

sondern mich fühlst.

Dass ich dein erster Kontakt bin,

wenn du vor Sorgen Bettlaken zerwühlst.

Dass du weißt,

du wirst mich nie richtig kennen,

und trotzdem den Mut hast,

dich in meinen glasigen Augen zu verrennen.

Dass wir reden,

ohne etwas zu sagen.

Dass wir es wagen,

unsere Herzen offen zu tragen

und dass du dich traust,

mich diese eine Frage zu fragen.

Ich möchte, dass wir heute sind

und nicht erst morgen.

Dass du mir zeigst dein Kind

und wir uns unsere Erinnerungen borgen.

Dass wir gebunden sind

und uns trotzdem frei fühlen.

Dass unsere Beziehung keine Einbahnstraße ist

und Mauern weichen Windmühlen.

Dass du mit mir lachst,

wenn du weinen musst.

Keine Angst vor Tränen hast,

denn sie stehen nicht immer für Verlust.

Ich möchte, dass du mich hältst,

wenn ich es gerade nicht kann,

dass du nie ans Ende denkst,

denn wir fangen gerade erst an.

*

Ich wähle das Glück

und mein Glück bin ich.

Während ich meine Perspektive verrück',

verschiebt es sich -

das Leben, die Wege, die Menschen.

Ich wähle mich

wird mein Leben niemals

in irgendetwas begrenzen.

*

Während du uns immer mehr verneinst,

schreit alles in mir Ja.

Während du ein Ende immer mehr bejahst,

schreit alles in mir Nein.

Ich suche diese eine Lücke

in deinem Argumentationsstrang.

Und dieses letzte Fünkchen Mich

in deinem Herzen.

*

Vielleicht bin ich mal gelaufen,

weg von mir

und dieser Welt.

Vielleicht kam ich niemals an,

bin versunken in Schwärze

und doch irgendwann wieder aufgetaucht,

mit diesem leisen Gefühl im Bauch.

Ein Kitzeln von Hoffnung

und ein kleines Licht.

Auch nach dem Weglaufen

kommt man irgendwann an,

denn die Welt ist rund.

Doch nur, wenn ich langsamer gehe,

sehe ich sie in bunt.

So bin ich vielleicht mal gelaufen,

doch gehe ich jetzt.

Ich selbst wirke leichter

und nicht mehr so gehetzt.

*

Wo Angst ist,

ist dieser eine Funke Hoffnung

nicht weit entfernt.

Schließe ihn sanft in deine Hände,

gieße ihn,

sodass Hoffnung

wächst zu einem neuen Strunk.

Setze eine Blüte oben drauf,

bestäube sie mit deinem Wesen,

du bist lang genug ängstlich gewesen.

Öffne dich bei Tag

und schließe dich bei Nacht,

lass die Angst nur eine sein,

die mit dir wacht,

aber nicht über dich.

Breite deine Arme aus,

strecke sie dem Leben entgegen.

Nur so kann Angst gehen.

*

Ich bin ein Mensch

Ich bin ein Mensch,

der sich unter Menschen verliert.

Der auf den ersten Blick gut klarkommt,

doch sein Leid bloß gut kaschiert.

Ich bin ein Mensch,

den andere Menschen überanstrengen.

Der auch in Gemeinschaft Ruhe sucht,

doch alle sind bloß am Rennen.

Ich bin ein Mensch,

dem das Menschsein überfordert.

Der vieles bekommt,

aber nie das, was er ordert.

Ich bin ein Mensch,

den der Gleichschritt aus dem Takt bringt.

Der gerne von Armen gehalten werden würde,

dann aber doch wieder bloß aus der Entfernung winkt.

Ich bin ein Mensch,

der sich in Gesprächen oft nicht antrifft.

Der seine Worte im Herzen trägt

und dann doch anderen überlässt seinen Stift.

Ich bin ein Mensch,

in dem Individualität kunterbunt rankt.

Der sie in Einheitsfarbe übermalt,

nur weil die Gesellschaft es so verlangt.

Ich bin ein Mensch,

der sich wie in einem Museum

gerne ausstellen würde.

Der dann nicht an sich glaubt,

sodass er niemanden findet,

der für ihn bürge.

Ich bin ein Mensch,

der gerne mehr unter Menschen wäre.

Der sich dann aber fehl fühlt,

denn er schafft es nicht

über den Nullmeridian seiner Hemisphäre.

Meine Welt ist nicht ihre Welt.

Und ich entdecke mehr Frieden am Himmelszelt

als auf Erden.

Eigentlich müsste ich so unglaublich mutig sein,

denn ich habe keine Angst mehr davor, zu sterben.

Doch so versuche ich zu überleben,

als Mensch unter Menschen,

der sich versucht von ihnen fortzubewegen.

Doch dabei fühle ich mich so einsam.

All die Liebe, die ich mal bekam,

ist jetzt Liebe, die man mir nahm.

Und so nehme ich mir mich selbst,

um zu verweilen auf dieser Welt.

*

Ich gehe in die Stille,

denn mein Herz sagt,

dass ich ihm zu viel denke.

*

Vielleicht empfinden wir

das Leben als kompliziert,

weil wir die

einfachen Antworten suchen.

Vielleicht ist das Leben

aber auch einfach,

bloß wir suchen nach den

komplizierten Antworten.

*

Das Leben ist oft seltsam

und gibt mir dadurch die Möglichkeit,

auch out-of-the-box zu sein.

*

Wenn ich meine Tage

immer gleich gestalte,

bleiben Tage

immer gleich.

*

Wo liegt der Sinn,

jetzt noch an etwas zu leiden,

das bereits vergangen ist?

*