Ein Nachtspaziergang - Leif Anderson - E-Book

Ein Nachtspaziergang E-Book

Leif Anderson

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Beschreibung

Dann entfacht sich das Feuer, das Universen erschafft; Dann, wenn man sich in die Augen sieht, wenn man einander das Gleiche fühlt ... wenn man aus Herzen liebt.

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Seitenzahl: 22

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Ein Nachtspaziergang

Ein NachtspaziergangImpressum

Ein Nachtspaziergang

I.

Den Griff auf zwölf Uhr, das Fenster wird gekippt.

Eine himmelblaue Gardine, die Wolkenmuster zieren, wedelt vom Nachtwind geschüttelt.

Warme Klänge strömen aus Lautsprechern und dringen in meine Ohren.

Wie Himmlische Wellen wirbeln sie in meinem Körper, sammeln sich und werden zu federleichtem Feinstaub.

Gerne, ein Schluck grünen Tee, der erhebt mich vom Stuhl.

Nun wacher und stehend am Fenster, erblicke ich den Mond; sein silbernes Licht gleitet langsam hinunter, durchdringt Regentropfen die auf Grashalmen sitzen, zerspringt, und für einen winzigen Augenblick glänzt silbernes Licht in allen Farben.

In einem kleinen Dorf wohne ich; behütet im Tal, blicken von zwei Seiten Wälder hinab.

Hier aufgewachsen, hier geformt, sehe ich die Welt mit klaren Augen.

Bei helllichtem Tag erkennt man das saftige Grün der Wiesen, das steil nach oben zu einem Laubwald führt, dessen Äste von Luft bewegt, gefühlvoll im Takt schwingen.

Sonnenblumen tanzen, dirigiert durchs Geäst, in natürlichem Rhythmus.

Es ist dunkel geworden.

Sanft bedeckt der Abend die Landschaft.

Als mich das Licht der Welt berührte, begann mein Leben.

Ich spürte eine Last, sie drückte mich zu Boden, doch erlebte ich Momente, die frei von Sorgen waren.

Leise werde ich müde und lege mich auf eine Matratze. Atemzug für Atemzug werde ich immer ruhiger. Schneeweißer Nebel legt sich auf meine Augen, der verschwindet und einen dunklen Gang offenbart.

II.

Ich gehe hinunter und öffne eine hölzerne Tür.

Eine alte Frau mit braunem Haar steht vor einem Ofen in dem tänzelnde Flammen eine angenehme Wärme ausatmen, und mit ihrem flackernden Licht Wände wie Schränke bemalen. Der wunderbar, frische Nachtwind empfängt mich, nachdem die alte Frau eine Glastür öffnet.

„Du vergaßt mein Sohn. So oft sagte ich es dir schon“, mahnt sie.

Kurz zusammenzuckend, presse ich beide dicken Zehen gegen den Boden, um so meine Fassung wiederzuerlangen.

„Ich fürchte mich nicht Mutter,

vor dem Pechschwarzen, das sich hinter dieser Glastür ausbreitet,

nicht vor der anderen Welt, die mich erwartet,

sofern du mich ziehen lässt.

Keine andere Wahl hast du.

Du wirst mich ziehen lassen.

Ich werde gerufen, könntest du ihn nur hören,

diesen himmlischen Ruf, der mir eine Melodie,

So klar ins Ohr pfeift,

gegen ihn werde ich nicht ankämpfen, ihm werde ich folgen.

Fliegen will ich,

in Höhen die dir unbekannt sind,

immer höher zu kosmischen Landschaften;

von weit oben sehe ich mich dann und erkenne wie klein wir doch alle sind,

wie ernst wir uns nehmen.

Ich lasse mich fallen,

wie ein Pfeil durchschneide ich die Luft;

Gedanken, Ansichten, Persönlichkeit und Körper streife ich ab.

So leer, nur noch mir selbst gleichend,

durchbreche ich die Oberfläche eines riesigen, in sich ruhenden Ozeans,

bewege meine Arme,

tauche immer tiefer,

hinunter ins Unbekannte, das mir so vertraut ist.

Dort im Ozean verbirgt es sich –

winzig klein ist es;

in Gestalt einer Sonne, stürmt das Leben in ihr.

Welch herrlicher Anblick,