Ein Rendezvous mit einer Najade namens Girasola - Mostyn Heilmannovsky - E-Book

Ein Rendezvous mit einer Najade namens Girasola E-Book

Mostyn Heilmannovsky

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Beschreibung

Die Najade, die Nymphe Girasola besucht den Wissenschafler Fjodor und berichtet ihm von Wesenheiten, welche sie kennt und welche für ihn bis vor Kurzem noch pure Imagination waren. Eine Geschichte, welche die Welt der Mythen mit der Welt der Wissenschaft kombiniert und mehrere Sichtweisen zulässt, welche ihr ein interessantes Gesamtbild verleihen. 

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Mostyn Heilmannovsky

Ein Rendezvous mit einer Najade namens Girasola

BookRix GmbH & Co. KG81371 München

Ein Rendezvous mit einer Najade namens Girasola

 

Es war wieder eine Woche vergangen, seitdem Fjodor Girasola kennengelernt hatte, am Teich, an dem er schon einige Male zugebracht hatte, nur war er meistens am späten Nachmittag dort und hatte so nicht die Gelegenheit eine Najade anzutreffen. Najaden sind ja für gewöhnlich eher nachtaktive Wesen, weil sie in der Nacht einfach mehr Ruhe haben, Frieden, den sie tagsüber nur schwer haben können, aufgrund der Menschen, die sie weder respektieren noch verstehen können, weil Najaden für sie gar nicht existieren dürfen.

Die Wissenschaft hatte ihren Teil dazu beigetragen, oder soll man besser sagen, die materialistisch beeinflusste Wissenschaft, welche den Menschen, gleich einem Evangelium predigte, dass es solche Dinge nicht geben konnte, aber sie kam nicht auf die Idee sich dem Paranormalen wirklich zu stellen, denn dann müßte sie sich eingestehen, dass sie sich sehr wohl viele Dinge nicht erklären konnte und eigentlich nur von ihren Dogmata gelenkt wurde.

Es war schon sehr erstaunlich, dass Fjodor die Gnade hatte zu erfahren, dass sein Weltbild oder das Weltbild seiner Wissenschaft viele Lücken hatte, und nur eine Fraktion der Wirklichkeit widerspiegeln konnte. Warum Fjodor sie traf und warum es ihm bestimmt war, mehr über die Welt der Najaden zu erfahren, war ein Konundrum, welches man nicht wirklich lösen konnte, mindestens nicht in unserer Welt, deren Perzeption für den Menschen sehr beschränkt war, oder wenigstens für die meisten. Fjodor hatte sich wieder einmal in seine Welt der Bücher begeben, wo er sich auch sehr sicher und wohl fühlte, warum sollte er sich anderen Dingen widmen, anderen superfiziellen Bedürfnissen frönen, die ihn im Endeffekt nicht wirklich glücklich oder zufrieden machen würden.

Fjodor beschied sich mit dem, was ihm gegeben war, er las Bücher und verfasste Artikel über verschiedene Pflanzen und Tiere, die er studierte. Sein neuestes Hobby, das man sicherlich auch als Fetisch bezeichnen könnte, war die Kryptozoologie und er war sehr verblüfft, das es sehr viel Literatur zu diesem Thema, dieser Disziplin der Parawissenschaft gab.

Er war gerade dabei sich mehr mit den Nymphen an sich zu beschäftigen und las ein Buch über die Dryaden, als es bei ihm klingelte. Wer könnte jetzt bei ihm anläuten? War es vielleicht ein Wissenschaftler oder ein Bürger, der sich für seine Artikel, für seine Studien interessierte. Fjodor war nämlich in gewissen Kreisen ziemlich bekannt und hielt manchmal auch Vorträge über Botanik und die Biologie.

Fjodor las noch eine Seite und entschied sich dann zur Türe zu gehen. Er stieg die Stiege schnell hinab und gelangte ins Vorzimmer. Langsam öffnete er die Tür. Auf der untersten Stufe der Stiege, die nach draußen zur Gartentüre führte, konnte er die Umriße einer merkwürdigen Gestalt sehen. Die Gestalt war sehr zart und hatte schöne Kurven. Im Lichte des Mondes erkannte er ein strahlendes Gesicht mit zwei wunderbaren Augen, welche ihn anstrahlten.

Fjodor wußte intuitiv, dass vor ihm die bezaubernde Girasola stand und lächelte ihr entgegen und sagte: „Komm rein Girasola, sei willkommen in meinem Haus!“ Girasola ließ sich das nicht zweimal sagen, begrüßte ihn herzlich mit einem Kuß auf die Wange und betrat sein Haus. Nun war es soweit, nun war Girasola in seinem Haus. Für Fjodor war dies eine Premiere, da er noch nie das Vergnügen hatte, eine Najade bei sich zu haben.