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In einer Welt, in der das Offensichtliche selten hinterfragt wird, lädt "Ein Riss in der Realität" dazu ein, tiefer zu blicken und die unsichtbaren Fäden zu entdecken, die unser Sein durchdringen. Dieses Buch versammelt 24 inspirierende Texte, die ursprünglich als Adventskalender auf Nicole Paskows Blog entstanden sind. Jeder Text öffnet ein neues Fenster in die Weiten unseres Bewusstseins und ermutigt den Leser, die wahre Natur des Menschseins zu erkunden. Es ist eine Einladung, mit den inneren Augen zu sehen und die Klarheit zu finden, die in der Essenz unserer Existenz verborgen liegt. Diese Sammlung spricht all jene an, die sich bereits auf ihrem spirituellen Weg befinden und nach einer originellen Perspektive auf das Erwachen suchen. Lassen Sie sich von der uferlosen Kreativität der Intelligenz inspirieren, die unser Leben durchdringt. "Ein Riss in der Realität" ist nicht nur eine Feier des Lebens, sondern auch eine Ermutigung, in sich selbst zu blicken, um die eigene Einzigartigkeit und die unendlichen Möglichkeiten unseres menschlichen Bewusstseins zu entdecken.
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Seitenzahl: 187
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Vorwort
01. Dezember
Der gleichgültige Blick der Liebe
02. Dezember
Das Wunder der Präsenz
03. Dezember
Vom Wissen um das Nichtwissen
04. Dezember
Bleib bei Dir
05. Dezember
Die Persönlichkeit: das falsche Zentrum
06. Dezember
Urteilen und Bewerten
07. Dezember
Die Urwunde
08. Dezember
Freiheit
09. Dezember
Sei damit!
10. Dezember
Ein Riss in der Realität
11. Dezember
Offenheit
12. Dezember
13. Dezember
Transformation
14. Dezember
Die Dimension Mensch
15. Dezember
Vom großen Gehaltensein
16. Dezember
Manifestation
17. Dezember
Liebe
18. und 19. Dezember
Von der ersten bis zur letzten Perspektive
20. Dezember
Gedanken und Gefühle
21. Dezember
Was ist Deine Urwunde?
1. Der Selbstoptimierer
2. Der sich selbst aufopfernde Helfer
3. Der erfolgreiche Macher
4. Der kreative Außenseiter
22. Dezember
5. Der, der durch sein Wissen lebt
6. Der Zweifler
9. Harmonie um jeden Preis
23. Dezember
Die Quelle Deines Daseins
24. Dezember
Das Geschenkte
Dieses Buch entstand zwischen dem 1. und 24. Dezember 2023. Ich folgte der Idee, täglich bis Weihnachten einen Blogartikel auf meinem Blog www.nicolepaskow.de zu posten. Die Spannung lag für mich darin, vorher nicht zu wissen, was sich textlich zeigen würde. Die Idee dazu kam erst am 30. November zu mir, weshalb das alles sehr spontan geschah. Ich schrieb jeden Artikel einen Tag vorher, vertonte ihn, stellte ihn ein, gestaltete das Beitragsbild, schrieb den Newsletter und schickte ihn hinaus.
Das Ergebnis dieses wunderbar lebendigen Projektes liegt mit diesem Buch vor. Es entstand ein sehr schöner Austausch zwischen mir und meinen Leserinnen und Lesern. Vor jedem Text ist ein QR - Code enthalten. Wenn man ihn mit dem Handy scannt, kann man sich jeden Text auch anhören. So ist dieses Buch ein Lese - und Hörbuch in Einem.
Unter jedem Text befindet sich ebenfalls ein QR - Code. Scannt man diesen, kommt man auf die ursprüngliche Beitragsseite und den Kommentaren der Leserinnen und Lesern. Hier kannst auch Du einen Kommentar hinterlassen. Ich lese alle Kommentare und antworte auch.
Es entstand der Wunsch aus diesen Texten ein Buch zu erstellen, das man in den Händen halten kann, anstatt die Texte am Bildschirm zu lesen. Nun, einige Zeit später, liegt es nun vor Dir.
Ich freue mich, dass es sich nun doch in die Tat umgesetzt hat, nachdem ich dieses Projekt fast wieder fallengelassen hätte, weil das Leben einfach weiterzieht und ich große Schwierigkeiten habe, mich mit Dingen zu befassen, die schon längst „den Fluss hinab geschwommen sind“ …
Doch manchmal lohnt es sich dann doch innezuhalten und die Dinge nochmal anzufassen, nochmal mit ihnen umzugehen, um sie neu zu formen, immer aus diesem Augenblick heraus. Denn nichts ist so spannend wie dieser Moment, der vollkommen ungreifbar ist und doch so klar und direkt im Raum steht, dass nichts und niemand an ihm vorbeikommt. Mögen diese Texte Dir zur Inspiration dazu dienen, in Dich selbst hineinzulauschen und Deine ganz eigenen Worte, Bilder, Gedanken, Gefühle zu finden, welche die Unsagbarkeit dieses Daseins beschreiben, um es in die Sichtbarkeit zu erheben, als Feier der Liebe und des Lebens selbst, das sich durch Dich erlebt. Wir können uns durch die Worte und die Energie anderer Menschen, mit denen wir in Resonanz sind, anschwingen lassen, um uns dann ganz auf uns selbst zu besinnen, ohne ein Zweites. Denn nur aus dieser absoluten Tiefe des Sehens, Lauschens, Fühlens, Spürens erhebt sich die Gewissheit, die zu Dir allein spricht und Dir jene Offenbarung ist, die alle Welten bewegt, die alle Universen gebiert, die Dich erkennen lässt, dass alles aus einem einzigen Punkt heraus entsteht, der genau an dem Ort liegt, an dem Du Dich befindest.
In Verbundenheit, Nicole
Die Idee zu dem heute beginnenden Projekt kam einfach zu mir geflogen. Plötzlich wusste ich: Das will ich tun! Ich möchte mich darauf einlassen, bis zum 24. Dezember täglich einen Blogartikel zu veröffentlichen. Ich bin, was Projekte betrifft, eher eine Sprinterin. Ein begrenzter Zeitraum und maximale Energie. Das entspricht mir viel mehr als ein langer Zeitraum und Regelmäßigkeit.
Und das habe ich in vielen Jahren gelernt: mit dem zu gehen, was da ist, und nicht mehr zu versuchen die Art und Weise, wie ich stattfinde, ändern zu wollen.
Was ist das Thema, warum schreibe ich überhaupt? Wenn Du meinen Blog schon länger begleitest, weißt Du, dass ich lange Zeit vielen Menschen mit dem gleichen Thema zugehört habe, wie sie die Welt und das Leben sehen. Ich habe immer das herausdestilliert, was mir das Wichtigste erschien und meine Erkenntnisse, die ich durch diese Menschen und durch mein Leben selbst gewonnen habe, geteilt.
Es geht und ging immer um die Fragen: Was ist das Leben? Wer bin ich? Was heißt es wahrhaftig zu leben und was ist der Ursprung von Leiden? Ist es überwindbar, gibt es ein Leben ohne zu Leiden? Die Antwort, die ich gefunden habe, ist: Ja! Es gibt ein Leben ohne Leid. Doch dazu müssen wir verstehen, was Leid eigentlich ist, wie es entsteht und zum Ursprung zurückkehren, bevor es sich etabliert hat.
Dieser Erforschung dient alles, was ich schreibe. Im Grunde dient mein gesamtes Leben dieser Erforschung. Weil ich es bis in die letzte Zelle meines Daseins erfahre: Wir Menschen sind nicht dazu da, zu leiden. Wir sind dazu da, die Schönheit, die Liebe, die Kreativität, die Herrlichkeit unseres Daseins auf die Art und Weise, wie sie jedem einzelnen Menschen gegeben ist, auszudrücken und durch die Liebe zum Leben zu feiern.
Und dazu müssen wir uns bei vollem Bewusstsein mit der natürlichen Intelligenz dieses Daseins verbinden. Denn sie ist immer da, nur wird sie nach wie vor von uns ignoriert. Weil wir wie auf Schienen fahren und auf so vielen Ebenen auf der Tradition unseres Denksystems beharren und wie ein tonnenschwerer Tanker auf dem Meer nur sehr langsam dazu zu bewegen sind, uns in eine andere Richtung zu bewegen.
Ich liebe lebendige Projekte. Kontakt. Kommunikation. Mach mit! Stell mir Fragen, kommentiere. Es kann so vieles mit einfließen in dieses Buch, das daraus entsteht. Vor zwei Jahren hatte ich schon einmal ein Buchprojekt gestartet, doch es war noch nicht die Zeit. Die Klarheit in mir hatte sich noch nicht vollends durchgesetzt. Allen Unterstützern aus dieser Zeit möchte ich nochmal meinen Dank aussprechen und ihnen zurufen! Jetzt! Geht es los …
Es ist nicht leicht sich selbst bis auf die nackte Existenz zu folgen, um zum Ursprung zurückzukehren: Man streift alles ab, was nicht zu einem selbst gehört, und dazu gehören raumgreifende Dinge, die unglaublich viel vom Leben beeinflussen: Eitelkeit, Angst, Scham, Mangel, Minderwert. Alles gewaltsame Lieblosigkeiten, die wegfallen, wenn nichts mehr übrigbleibt als das Dasein selbst, das aus sich selbst heraus spricht und aus sich selbst heraus existiert.
Ich möchte Mut machen und inspirieren, dass jeder Mensch unendlich schön ist, intelligent, empfindsam, liebevoll, kreativ und absolut einzigartig. Wie die Schneeflocken, die gerade vor meinem Fenster fallen. Auch hier zeigt sich die unbegreifliche Fülle des Lebens: Jede einzelne Flocke ist ein Unikat. Wenn sie sich einmal gezeigt hat, wird sie nie wieder fallen. Jede Flocke gibt es nur einmal in diesem Universum.
Wollen wir die Zeit, die wir haben, nutzen, um unsere Wahrheit zu entdecken, die hinter all den Zweifeln und Ängsten liegt. Zweifel, die nur angelernt sind und uns in einer Weltsicht halten wollen, die uns direkt an unseren Möglichkeiten vorbeileben lässt. Wir SIND der Ausdruck, DU bist der Ausdruck aller Möglichkeiten, die das Leben durch Dich zeigen kann. Welche Möglichkeit darf sich durch Dich zeigen? Dort wo Dein Blick hinfällt, dort wächst alles...
Und nun komme ich zum heutigen, ersten Text am ersten Dezember 2023.
Sobald wir auf die Welt kommen, sind wir darauf angewiesen, dass uns ein anderer Mensch sieht. Wenn wir als Säuglinge nicht wahrgenommen werden und sich folglich niemand um uns kümmert, dann gibt es uns nicht lange auf der Welt. Die Natur ist ein unbeschreibliches Wunderwerk.
Wenn wir uns ansehen, mit welcher Präzision, Detailverliebtheit und Vollkommenheit eine banale Fliege konstruiert ist, wenn wir uns einmal die Zeit nehmen die Dinge um uns herum wirklich zu betrachten, dann kommen wir nicht umhin festzustellen, dass eine höhere Intelligenz am Werk sein muss, die alles erschaffen hat, was wir wahrnehmen können.
Es wäre unlogisch zu glauben, dass genau diese Intelligenz einen Fehler gemacht hätte, indem sie uns Menschen so unglaublich verletzlich gestaltet hat, so verletzlich, dass unser Überleben abhängig von anderen Menschen ist. Deshalb hat es einen Sinn, dass wir von Anfang an in die Obhut anderer gegeben werden.
Es ist vollkommen natürlich, dass sich Mütter und Väter um ihre Kinder kümmern. Es ist natürlich, dass Mutterliebe selbstlos und raumgebend ist und Vaterliebe herausfordernd, mutmachend und stärkend. Es ist natürlich, dass zwei Menschen sich zusammentun, eine Familie gründen und einander in allen Lebenslagen beistehen, und es ist auch natürlich einander in Freiheit zu lieben, ohne vertragliche Bindungen, ohne emotionale und mentale Erpressungen.
Wo beginnt die Verzerrung?
Doch wenn wir uns umsehen, könnten wir meinen, dass die Natur sehr wohl fehlerhaft ist und mit jeder neuen Geburt völlig herzlos den Menschen dem Menschen zum Fraß vorwirft. Sehen wir in die Waisenhäuser, sehen wir in die Drogenhöllen, sehen wir uns die Scheidungsraten an, sehen wir die häusliche Gewalt, sehen wir in das Schulsystem, sehen wir in die Leistungsgesellschaft, sehen wir in die Konsumgesellschaft, sehen wir uns die Welt an … dann sehen wir nicht viel Natürlichkeit.
Warum ist das so? Wo fängt all der Irrsinn eigentlich an, den wir erleben? Ich bin seit 48 Jahren auf dieser Welt und habe 48 Jahre gebraucht, um herauszufinden, dass die meisten Menschen zwischen der Hoffnung auf bleibendes Glück und der Abwehr von Unglück hin und her pendeln. Ich habe lange gebraucht, um zu verstehen, dass die Suche nach dem persönlichen Glück in Form von Gesundheit (am liebsten Alterslosigkeit), andauerndem Wohlstand, persönlicher Liebe und der Freiheit zu tun und zu lassen, was man will, auch genau ihr Gegenteil im Schlepptau hat.
Wer Glück sucht, bekommt auch Unglück. Wir leben innerhalb polarer Kräfte und Rhythmen. Wir leben durch den Einatem und den Ausatem. Das ist der elementarste Rhythmus, von dem unsere körperliche Erscheinung abhängt. Wir leben im Spannungsfeld von Gegensätzen. Und das ist unser Problem. Wir haben ein „Entweder - Oder“ Problem. Entweder Glück oder Unglück. Entweder Liebe oder Hass. Entweder Freund oder Feind. Entweder richtig oder falsch. Entweder gut oder böse …
Wir sind Glaubende und wissen es nicht
In diesem Spannungsfeld schlagen wir uns die Köpfe ein. Wir streiten und hassen uns, lieben uns leidenschaftlich, hoffen auf Besserung, kämpfen darum unsere Ziele zu erreichen, glauben an einen Sinn und Unsinn, an gutes und schlechtes Karma, daran, dass uns viel Geld glücklich macht und wenig Geld unglücklich, dass wir gesund sein müssen um jeden Preis, dass auf A immer B folgt …
Wir glauben an Ideen, an Dinge, an Menschen, an Systeme, an Prinzipien, an Entwicklungen, an Evolution, an Verbesserung und Verschlechterung, an einen guten oder schlechten Ausgang, an unsere Ziele und Vorhaben, an all das, was wir von früher Kindheit an gelehrt bekommen, und an das, was wir durch die individuellen Augen der Persönlichkeit als die Welt erfahren. Wir glauben, und meistens wissen wir gar nicht, dass wir die Welt durch und als unseren Glauben erfahren.
Wir leben als und in der Präsenz Gottes. Wir könnten aber genau so gut sagen, wir leben als und in der Präsenz der natürlichen Intelligenz. Und in beiden Fällen wissen wir nicht, worin wir und als was wir leben. Niemand weiß, was Gott ist, niemand weiß, was natürliche Intelligenz ist. Wir haben nur Worte, an denen wir uns orientieren, doch die Worte sind nur Fingerzeige auf etwas, das auf ewig nicht beschreibbar sein wird, weil es jeder Beschreibung spottet.
Ewiges Schweigen und direktes Wissen
Es ist viel mehr als Worte, Bezeichnungen, Konzepte, Etiketten, das, was wir sind, ist wortlos und so groß, dass es unfassbar ist für den kleinen Filter, den der Geist darstellt. Doch wir vergessen es für unsere Worte, für unsere Welterklärungssysteme, für unsere gefühlte Sicherheit, die nur ein Wesen braucht, das sich einer extremen und unbeherrschbaren Macht gegenübersieht.
Doch wenn wir bereit sind, hinzusehen, statt zu glauben, ohne irgendetwas zu wissen, dann wird alles offenbar. Die Schwierigkeit liegt einzig und allein darin zu verstehen, was es bedeutet, nicht zu wissen.
Natürlich können wir nichts von dem vergessen, was wir gelernt haben. Vergessen ist keine Aktivität, die man beliebig tun kann. Darum geht es auch nicht. Es geht darum ohne innere Kommentare wahrzunehmen. Ohne an etwas Theoretisches gebunden zu sein. Und theoretisch ist alles, was wir nicht direkt wissen können. Es ist alles, wozu wir einen anderen Menschen brauchen, weil wir ihm glauben, eine Theorie, an die wir glauben, einer Studie, der wir glauben, einem Buch, dem wir vertrauen usw.
Dasein weiß schon immer um sich selbst
Direktes Wissen ist noch so gut wie unerforscht, weil kaum jemand dazu in der Lage ist, Informationen direkt und ungefiltert zu empfangen, ohne, dass ein Glaubenssystem dazwischensteht. Direkt wissen können wir nur unsere Anwesenheit. Die Empfindung von „Dasein“. Dieses Wissen entwickeln wir nicht. Wir kommen nicht „zu uns“, wir erleben keinen Prozess, auch wenn wir es glauben, weil es sich so anfühlt von der Warte der individuellen Persönlichkeit aus gesehen. Sie hat das Gefühl, dass sie etwas lernt, etwas verbessert oder etwas verschlechtert. Sie fühlt sich verantwortlich für ihr Tun, ihre Gedanken und Gefühle, sie erlebt eine scheinbare Evolution.
Doch aus der Perspektive von Dasein aus gesehen bewegt sich gar nichts. Dasein erkennt sich selbst, und dieses Erkennen findet nicht in der Zeit statt, weil das Erkennen und die Erkenntnis schon da sind. Sie sind dem Dasein immanent, sie sind damit verwoben. Dasein weiß um sich selbst. Deshalb gibt es nichts, was es nicht weiß. Direkt und aus erster Hand. Alle Theorien über etwas sind Theorien über etwas, mehr nicht. Wahrheit kann man nur direkt empfangen. In der Stille des eigenen Geistes.
Die wahre Erforschung der Liebe
Und hier liegt der Ort der wahren Forschung. Hier könnten wir erkennen, was wahre Liebe ist. Sie hat nichts zu tun mit dem, was wir als persönliche Liebe bezeichnen. Denn sie ist ohne Bedingungen. Sie IST, im Sinne von Sein. Sie ist alles, was ist. Wir können Gott dazu sagen, oder Präsenz, oder Dasein, oder Anwesenheit, oder bedingungslose, wahre Liebe oder ewiger Frieden. Oder Gewahrsein oder ICH BIN oder hier und jetzt.
All das sind Fingerzeige auf ein und dieselbe Sache. Der Blick der wahren Liebe erfasst alles Gesehene in gleicher Gültigkeit. Weil der liebende Blick der Ausgangspunkt ist. Der Ausgangspunkt der Welt ist die offenste Offenheit, die möglich ist. Der empfangsbereiteste Empfang, um wahrzunehmen, was ist. Das Gewahrsein des Gewahrseins.
Lieben heißt Dasein
Hier offenbart sich die Ungetrenntheit zwischen dem Blick und dem Gesehenen. Sehen was ist heißt nicht nur das zu sehen, was gesehen wird. Es heißt sehen was oder wer sieht. Sieht die allgegenwärtige Präsenz der Liebe, dann gibt es niemanden, der sich in das Gesehene durch Beurteilungen in gut und schlecht einmischt. Es gibt ihn schlichtweg nicht, und hier ist der Weg frei für eine gleiche Gültigkeit auf allen Ebenen.
Sieht die Persönlichkeit, dann ist die Beurteilung aller wahrgenommenen Dinge, Umstände, Ereignisse, Menschen, Meinungen, Ideen … in positiv und negativ eine zwanghafte Konsequenz.
Lieben heißt zutiefst Dasein. Dieses grundlegende Dasein kann jeder Mensch bewusst erfahren. Jeder, der es erfahren will, der den Willen dazu in sich spürt. Es ist nur dieser Erfahrungswille, der ihn in die erforderliche Richtung zieht, die es unvermeidlich macht, dass die Liebe, die ist, sich auch durch diesen Menschen erfährt. Und ihm die Wirklichkeit des Lebens offenbart, die man von niemandem lernen kann. Man kann sie nur durch sich selbst entdecken
Kommentar von Detlef Sturm:
Liebe Nicole, dein Impuls für die nächsten Tage und deine Gabe deine Erfahrung zu teilen, möchte ich nicht unkommentiert lassen. Genau diese Erfahrung kann ich mit dir aus meiner 73- jährigen Lebenszeit sehr gut teilen. Um diese gleich-gültige Sicht zu er-leben hat es allerdings mehr als die Hälfte (1. Lebenshälfte/2. Lebenshälfte) gebraucht und ich möchte allen Followern und dir zuwinken mit meinen kurzen „stillen“ Worten: „Nicole, du bringst mit deiner Arbeit neuen Schwung in diese Welt. Wo und wann diese Wellen auf sanfte Ufer treffen, wissen wir nicht. Was wir wissen, ist, dass es Meer und Welle gibt. Und überall gibt’s EIN Ufer.“ Ich danke dir für deinen Mut zum:
EINFACH DASEIN
Mehr Kommentare und meine Antworten findest Du hier:
Bei uns fällt gerade viel Schnee. Ich liebe es mit dem Hund auf die Felder rauszugehen und das weite Land zu genießen, das, ausgebreitet, wie ein weißer Teppich, vor mir liegt. Die weiße Stille ist so still, dass nur das Knacken meiner Schritte auf dem Schnee zu hören ist. Ich liebe das. Aber auch durch Wälder zu streifen oder das Meer und die Berge zu erleben, beruhigt jeden Geist.
Ich habe mich lange gefragt, warum das so ist. Und folgende Antwort gefunden: Die Natur ist das Abbild der unsichtbaren Präsenz, die in allem wohnt. So sieht Präsenz aus. So sieht das Dasein von allem aus, wie die Natur, wie das Natürliche, das Unangetastete, von allem Gewollten Unbehelligte. Die Natur demonstriert, wie etwas ganz aus sich selbst heraus geschieht. Und nur die Persönlichkeit sieht darin etwas anderes als sich selbst.
Sie ist eben das einzig Künstliche innerhalb der Natur. Sie ist nur eine Wahrnehmung, die, solange es nicht auffällt, den gesamten Wahrnehmungsraum okkupiert. Dann ist es, als hätten wir eine eingefärbte Brille auf, durch die wir nur das sehen können, was durch diese Brille möglich ist.
Die Brille absetzen bedeutet sehen lernen, wie die Dinge sind. Ohne Einfärbung. Klar und deutlich. Und das ist eben nicht so leicht. Oder doch? Wer bestimmt über leicht und schwer? Hier können wir schon einsteigen, um zu sehen, was wir alles so glauben, ohne es zu wissen. Die Tentakel der Persönlichkeit reichen überallhin. Das ist, was ein „Schüler der Präsenz“ als erstes erkennt. Das Geglaubte und das vermeintliche Wissen ziehen sich wie ein Netz um alles.
In der Natur zu sein, oder die Augen zu schließen und sich genau dort zu spüren, wo man gerade ist, ohne Gedanken, ohne Emotionen, ohne inneren Kommentar, hat den gleichen Effekt. Wir landen bewusst in unserem einfachen Dasein. So fühlt es sich an, wenn die Aufmerksamkeit mal nicht ausschwärmt, um sich an die Objekte der Wahrnehmung zu heften.
Die Natur macht es uns leicht, weil sie, als Repräsentantin der Präsenz, auch ihre Eigenschaften widerspiegelt: Stille, Gewahrsein, Urteilslosigkeit, offene Weite, reiner Empfang … der aufgeregte Geist beruhigt sich, weil er Raum hat, in dem er verhallen kann. Er eckt in der Natur nirgendwo an, er prallt nirgendwo ab.
Natur ist wie ein Mensch, der still und gelassen bleibt, während er wütend angebrüllt wird. Irgendwann verfliegt die Wut des Brüllenden, weil sie auf keine Abwehr trifft und dadurch einfach verebbt. Dieser Raum können wir für uns selbst sein, wenn es in uns brüllt. Da reagiert einfach nichts darauf. Ja, da ist Aufregung, aber niemand, der sie aufgreift und bestätigt, bestärkt, mit ihr irgendetwas macht …
Heute geht es um das Wunder der Präsenz. Du hast jederzeit Zugriff auf sie, weil sie Deine Natur ist.
Oft sind Tiere und Kinder in der Lage unser Denken für Momente auszuhebeln und uns grundlos durch ihr einfaches Dasein zu erfreuen. Kleine Kinder laufen umher und berühren so viele Menschen mit ihrer Tollpatschigkeit und ihren großen, wachen Augen. Man will sie beschützen und einfach nur dabei begleiten, wie sie durchs Leben tapsen. Ähnlich ist es auch bei Hunden oder Katzen oder anderen Tieren, die man beobachten kann. Sie sind einfach nur hier und machen, was sie eben so tun.
Allein ihr Dasein reicht aus, um ein Lächeln auf mürrische Gesichter zu zaubern und bei ihrem Anblick Freude zu empfinden. Sie können den Gedankenstrom, der bei den meisten Menschen ununterbrochen läuft, für Augenblicke unterbrechen und sie hierher cholen, wo die grundlose Freude wohnt: in der Präsenz des Daseins selbst.
Die Präsenz, die von Natur aus in unserem Dasein liegt, ist kein esoterischer Hokuspokus und kein spirituell-geistiges Konstrukt, sie ist nichts Geringeres als die dem Menschen zugrundeliegende Natur. Die Einfachheit dieser Tatsache zeigt sich darin, dass jeder Mensch in der Lage ist, sich auf sie zu besinnen. Und zwar immer dann, wenn er hier und jetzt anwesend ist.
Das bedeutet, die Aufmerksamkeit, die ansonsten permanent mit dem beschäftigt ist, was in der Wahrnehmung auftaucht (Gedanken, Gefühle, Menschen, Umstände, Situationen …), ist gerade unbeschäftigt und liegt allein bei sich selbst. Du bist einfach nur da und wirst Dir Deiner grundlosen und zwecklosen Anwesenheit gewahr.
Hier fällt Dir erstmal auf, wie angenehm sich das Verweilen in der Präsenz, die Du bist, anfühlt. Sie scheint allerdings erst dann auf, wenn der Geist ruht. Dann fällt auf, dass sich das Gewahrsein, das immer da ist, seiner selbst bewusst ist. Die Präsenz weiß also um sich. Und dafür muss sie gar nichts „tun“.
Im Gegenteil: Erst im geistigen Nichttun tritt die Präsenz in den Vordergrund der Erfahrung. Manche kennen das in Zuständen der Erschöpfung. Wenn man sogar zum Denken zu schwach ist. Dann liegen wir vielleicht auf dem Sofa oder im Bett und schauen einfach nur aus den Augen und sind nur „da“.
Weder wollen wir etwas, noch wollen wir etwas nicht.
Diese Erfahrung muss nicht erst eintreten, wenn wir körperlich und geistig am Ende sind. Das Schöne ist, dass wir nichts brauchen, um uns unseres Daseins gewahr zu sein. Im Gegenteil, für alles andere müssen wir geistig aktiv werden und Energie verwenden. Jeder Gedanke verbraucht Energie, jedes Gefühl, jede Meinung und ihre emotionale Ladung, wenn wir sie verteidigen wollen, benötigt Kraft. Jeder Glaube an etwas strengt an.
Es ist eine unglaubliche Erfahrung festzustellen, dass das grundlegende, natürliche Dasein weder geistige noch körperliche Aktivität benötigt, um sich als existent zu erfahren. Präsenz ist schon, auch wenn kein Mensch sich jemals auf sie besinnen würde. Nichts macht sie ungeschehen, nichts kann sie vom Dasein abhalten, nichts kann sie verändern oder trüben. Sie ist in jedem Menschen anwesend, wie ein Lebenslicht, das ihn aufrechterhält. Und sie ist in jedem Menschen dieselbe Präsenz, da jeder Mensch dieselbe Entdeckung macht, wenn er sie macht.