Eine Legende von Branthollow: Die Lehren der Kräuterhexe - Gerd Hieronymus - E-Book

Eine Legende von Branthollow: Die Lehren der Kräuterhexe E-Book

Gerd Hieronymus

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  • Herausgeber: epubli
  • Kategorie: Ratgeber
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2024
Beschreibung

In diesem Buch geht es um die Lehren einer Kräuterhexe. Man erfährt Grundlegendes über verschiedene Kräuter, Wurzeln und Bäume, wie man sie verarbeiten kann und welchen Nutzen sie haben. Zu jeder Pflanze gibt es ein Bild und detaillierte Beschreibungen. Außerdem sind viele einfache Rezepte zur Verarbeitung enthalten. Nebenbei taucht der Leser in die Welt des Hexenlehrlings ein und bekommt seine Geschichte zu spüren. Dieses Buch eignet sich als Nachschlagewerk.

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Seitenzahl: 144

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Eine Legende von Branthollow: Die Lehren der

Kräuterhexe

Eine Legende von Branthollow: Die Lehren der Kräuterhexe

Einführung: Im Schatten der Legenden

Kapitel 1: Der Ruf des Waldes

Kapitel 2: Die Schätze des Herbstes

Kapitel 3: Das Flüstern des Winters

Kapitel 4: Das Erwachen der Erde

Kapitel 5: Das Erwachen des Waldes

Kapitel 6: Die Blüte des Sommers

Kapitel 7: Die Geheimnisse des Hochsommers

Kapitel 8: Die Stille des Herbstes

Kapitel 9: Der erste Atemzug des Winters

Kapitel 10: Schatten über Branthollow

Kapitel 11: Die Prüfung

Übersicht der Kräuter und Rezepte

Einführung: Im Schatten der Legenden

Ich heiße Eryndor Veyris, und mein Leben begann nicht hier, nicht in diesem Dorf, das man Branthollow nennt. Doch mein Schicksal wurde tief mit diesem Ort verwoben, lange bevor ich es begriff. Branthollow ist mehr als ein Dorf – es ist eine Legende, ein Knotenpunkt zwischen der Welt, die wir verstehen, und der, die wir fürchten. Die Menschen hier leben einfach, ja, aber um sie herum wachsen Geschichten wie die Wurzeln der uralten Bäume, die den Wald ringsum ausmachen. Und inmitten all dieser Geschichten steht eine Frau: Ysara Nyrelis, die Kräuterhexe. Meine Lehrmeisterin.

Ich erinnere mich an den Tag, an dem ich dieses Dorf zum ersten Mal betrat. Die Luft roch nach frisch gespaltenem Holz und feuchter Erde, und die Leute warfen mir dieselben neugierigen, aber misstrauischen Blicke zu, die sie jedem Fremden schenken. Ich war nicht mehr als ein junger Mann mit einem leichten Bündel auf dem Rücken und einem schweren Herzen in der Brust. Ich hatte meine Heimat hinter mir gelassen – ein kleines Gehöft weit entfernt –, weil dort nichts mehr für mich war. Nichts außer Erinnerungen.

Branthollow liegt tief in einem Tal, das von einem dichten Wald umringt wird, so alt, dass manche sagen, er sei älter als die Zeit selbst. Die Bewohner nennen ihn den „Hexenwald“. Ich habe später gelernt, dass der Name nicht nur wegen Ysara gewählt wurde. Dieser Wald lebt. Er flüstert, er warnt, und manchmal – wenn man dumm oder verzweifelt genug ist, zu tief hineinzuwandern – fordert er einen Tribut. Doch dazu später mehr.

In Branthollow spricht man von Ysara wie von einem Sturm, der über die Berge zieht. Manche sehen sie als Segen, andere als Fluch. Für mich war sie zunächst beides. Ich hatte gehört, dass sie mächtig sei, dass sie Pflanzen und Magie gleichermaßen beherrsche. Aber ich hatte keine Vorstellung davon, was es bedeuten würde, ihr Lehrling zu werden.

Mein erster Tag in ihrer Hütte ist noch klar in meinem Gedächtnis. Die Luft war schwer vom Duft getrockneter Kräuter, und Ysara selbst schien wie ein Teil dieses Ortes zu sein – ruhig, zeitlos und einschüchternd. Sie musterte mich mit ihren grünen Augen, als könnte sie all meine Schwächen und Geheimnisse sehen. Und dann sagte sie nur: „Wenn du glaubst, du kannst hier lernen, ohne Fehler zu machen, hast du den falschen Ort gewählt.“

Ich hatte keine Ahnung, was diese Worte damals bedeuteten. Ich war jung und stur und glaubte, dass Wissen etwas ist, das man einfach erwirbt, wie eine Münze auf einem Markt. Doch Ysara belehrte mich schnell eines Besseren. Sie zeigte mir, dass Wissen manchmal Schmerz bedeutet – das Brechen von Illusionen, das Erkennen der eigenen Grenzen. Und dass wahre Stärke darin liegt, diese Grenzen zu verschieben.

Doch bevor ich tiefer auf sie und ihre Lehren eingehe, sollt ihr Branthollow kennen. Dieses Dorf ist der Nabel unserer Geschichte. Es ist ein Ort, der zwischen Misstrauen und Abhängigkeit schwankt, besonders wenn es um Ysara geht. Die Menschen hier leben in einer Welt, die nur wenig Raum für Magie und Mythen lässt, und doch hängen sie an den alten Geschichten wie an einem Seil über einem tiefen Abgrund.

Die Dorfbewohner haben ihre Bräuche und ihre Ängste. Sie legen Gaben am Rand des Waldes nieder, um die „Wächter“ zu besänftigen, und niemand wagt es, nach Sonnenuntergang die Felder zu betreten, die dem Wald zu nahe liegen. Sie feiern Feste, die älter sind als die meisten ihrer Hütten, und erzählen sich Legenden von verlorenen Lichtungen und dunklen Kräften. Aber sie alle wissen, dass, wenn ihre Heilmittel nicht ausreichen oder ihre Gebete unbeantwortet bleiben, es nur einen Ort gibt, an den sie sich wenden können: die Hütte der Kräuterhexe. Ich habe Jahre damit verbracht, an Ysaras Seite zu lernen. Sie hat mich gezwungen, meine Hände in die Erde zu graben, um die Wurzeln der Pflanzen zu verstehen, und meinen Geist zu öffnen, um die Weisheit der Natur zu hören. Sie hat mir beigebracht, dass Magie keine Abkürzung ist, sondern eine Verantwortung. Und sie hat mir gezeigt, dass es in Branthollow nicht nur um Heilung oder Schutz geht – sondern darum, wie man zwischen Licht und Schatten lebt, ohne sich von beidem überwältigen zu lassen.

Dies ist meine Geschichte. Oder vielleicht ist es ihre. Vielleicht ist es auch die Geschichte dieses Dorfes. Ich weiß es nicht genau. Was ich weiß, ist, dass ich diese Erzählungen mit euch teilen möchte – Geschichten von Heilkräutern, Flüchen und der seltsamen Magie, die in den Wurzeln von Branthollow verborgen liegt.

Und ich hoffe, dass ihr, genau wie ich, den Duft der Erde und der Kräuter riechen könnt, während ihr euch in die Welt der Legenden begebt.

Kapitel 1: Der Ruf des Waldes

Die Luft war kühl und feucht, als ich die Grenze des Waldes überschritt. Der Pfad war kaum mehr als ein schmaler, von Wurzeln durchbrochener Weg, und über mir schlossen sich die Äste wie die Rippen eines lebenden Wesens. Es war still, bis auf das gelegentliche Rufen einer Krähe. Ich erinnere mich daran, wie mein Herz schneller schlug – aus Angst, aus Aufregung, vielleicht aus beiden Gründen.

Branthollow lag bereits hinter mir, und der Gedanke daran, zurückzugehen, erschien mir wie ein Eingeständnis des Scheiterns. Ich war gekommen, um Ysara Nyrelis zu finden – die Kräuterhexe, die, so sagte man, tiefer in diesem Wald lebte als jeder Mensch sich zu wagen traute. Der Weg zu ihr war niemandem genau bekannt, und doch schien ich ihn zu kennen. Es war, als ob mich der Wald selbst führte, meine Schritte lenkte.

Nach Stunden – oder waren es Tage? – fand ich sie. Ihre Hütte stand in einer Lichtung, umgeben von wilden Blumen und Kräutern, die in keiner Ordnung wuchsen, die ich verstand. Von der Decke ihrer Veranda hingen Bündel getrockneter Pflanzen, die in der Brise leise raschelten. Es war, als hätte ich eine andere Welt betreten.

Ysara trat aus der Hütte, bevor ich auch nur klopfen konnte. Sie sah mich an, ihre grünen Augen durchbohrten mich wie Nadeln. „Du bist spät,“ sagte sie schlicht. „Ich habe dich erwartet.“ Ich war zu überrascht, um zu antworten. Sie drehte sich um und verschwand im Inneren der Hütte. Es war keine Einladung, aber ich folgte ihr trotzdem. Drinnen roch es nach Lavendel und Eisenkraut, mit einem Hauch von etwas Bitterem, das ich nicht identifizieren konnte. Der Raum war klein, aber vollgepackt – Regale voller Gläser mit seltsamen Pulvern und Flüssigkeiten, Bücher, die älter aussahen als die Bäume draußen, und ein Tisch, bedeckt mit Mörsern, Messern und frischen Kräutern.

„Warum bist du hier?“ fragte sie, ohne mich anzusehen. Sie war dabei, Blätter von einer Pflanze abzuzupfen, die ich nicht kannte. Ich stotterte etwas von dem Wunsch, zu lernen, von der Hoffnung, eines Tages so zu sein wie sie. Sie sah mich an und lachte – ein kurzer, rauer Laut, der weniger spöttisch klang, als ich erwartet hatte. „Du willst also ein Lehrling sein,“ sagte sie. „Gut. Aber ich warne dich: Die Pflanzen sind geduldig. Ich bin es nicht.“

Die ersten Wochen waren… schwierig. Ysara ließ mich keine Sekunde ruhen. Ich begann die Tage damit, Wasser vom Fluss zu holen, und endete oft tief in der Nacht, während ich Kräuter sortierte oder ihre Anweisungen in ein kleines Notizbuch schrieb. Sie sprach wenig, aber wenn sie es tat, waren ihre Worte wie Messer, die mich schnitten und gleichzeitig formten.

Am ersten Tag führte sie mich in den Wald. Sie zeigte mir Schafgarbe, eine Pflanze mit kleinen weißen Blüten. „Gut gegen Wunden,“ sagte sie, während sie ein Blatt abriss und mir gab. „Zerkaue es. Es schmeckt bitter, aber es stoppt Blutungen.“

Dann war da der Beifuß. „Er dient zur Reinigung,“ erklärte sie. „Verbrenne es, wenn der Geist träge wird, und du wirst klarer sehen.“

Sie zeigte mir auch Eisenkraut, das sie mit einer Ehrfurcht behandelte, die ich nicht verstand. „Es schützt,“ sagte sie, „wenn du weißt, wie du es bittest.“

Ich lernte, wie man die Pflanzen sammelte – niemals mehr als nötig, niemals, ohne den Wald zu fragen. Sie brachte mir bei, den Duft von Lavendel zu erkennen, bevor ich ihn sah, und die zähen Blätter des Johanniskrauts zu zupfen, während die Sonne am höchsten stand, da dies seine Kraft verstärkte.

Doch nicht alles war heilend oder freundlich. Eines Tages zeigte sie mir eine Pflanze mit glatten, glänzenden Blättern und schwarzen Beeren. „Die Tollkirsche,“ sagte sie. „Schön, aber tödlich. Sie kann helfen, wenn du sie verstehst. Aber wenn du zu gierig bist, wird sie dich töten.“

Die Arbeit war hart, doch es war die Stille, die mich am meisten herausforderte. Ysara sprach nur, wenn sie etwas beizubringen hatte, und ließ mich sonst allein mit meinen Gedanken. In diesen stillen Momenten begann ich, den Wald anders zu sehen. Ich hörte, wie die Bäume atmeten, fühlte, wie die Erde unter meinen Füßen lebte. In einer meiner ersten Nächte, als ich erschöpft auf dem Boden in einer Ecke der Hütte lag, sprach sie zu mir, ohne aufzusehen. „Die Pflanzen werden dich prüfen. Sie sind keine Werkzeuge. Sie sind Lebewesen, mit Geheimnissen, die sie nicht jedem offenbaren. Respektiere sie, oder du wirst nichts lernen.“

Ich glaube, das war der Moment, in dem ich begann, sie wirklich zu verstehen. Ysara war keine Lehrerin im üblichen Sinne. Sie erwartete von mir, dass ich scheiterte, dass ich stolperte – aber sie wusste, dass ich am Ende selbst aufstehen musste.

Und so verbrachte ich meine ersten Wochen als Lehrling – mit schmerzenden Händen, müden Augen und einem Herzen, das trotz allem Hoffnung schöpfte. Ich hatte noch keine Ahnung, wohin mich dieser Weg führen würde. Aber ich wusste, dass ich ihn gehen musste.

Die Kräuter der ersten Lehre

Schafgarbe (Achillea millefolium)

Allgemeine Merkmale

• Pflanzenfamilie: Korbblütler (Asteraceae)

• Aussehen:

o Mehrjährige, krautige Pflanze, 20-80 cm hoch.

o Gefiederte, fein geteilte Blätter (daher auch „Tausendblatt“ genannt). o Kleine, weiße bis zart rosa Blüten, die in dichten Dolden angeordnet sind.

• Standort: Sonnige Wiesen, Wegränder, Böschungen, nährstoffarme Böden.

Eigenschaften und Nutzen

• Medizinische Eigenschaften:

o Blutstillend: Fördert die Wundheilung und stoppt Blutungen, wenn die

Blätter direkt auf die Wunde aufgelegt oder zerdrückt werden.

o Verdauungsfördernd: Tee aus Schafgarbe hilft bei Magen-Darm-

Beschwerden wie Blähungen oder Völlegefühl.

o Entzündungshemmend: Lindert Hautreizungen und wirkt beruhigend. o Fiebersenkend: Fördert Schwitzen bei Erkältungen.

• Magische Bedeutung (in der Kräuterheilkunde und Folklore):

o Schutzkraut: Wird oft in Ritualen verwendet, um negative Energien

abzuwehren.

o Verbindung mit Heilung und innerer Balance.

Anwendung

• Frisch:

o Zerdrückte Blätter auf Wunden legen.

o Frische Blätter kauen, um Mundgeschwüre zu lindern.

• Tee:

o 1-2 Teelöffel getrocknete Blüten oder Blätter mit heißem Wasser

übergießen, 10 Minuten ziehen lassen.

o Wirksam bei Magen-Darm-Beschwerden und Erkältungen.

• Salbe:

o Extrakte der Schafgarbe werden in Wundsalben verwendet.

Warnhinweise

• Nicht überdosieren, da Schafgarbe bei empfindlichen Personen Hautreizungen

oder allergische Reaktionen hervorrufen kann.

• Vorsicht bei Schwangerschaft, da Schafgarbe wehenfördernd wirken kann.

Beifuß (Artemisia vulgaris)

Allgemeine Merkmale

• Pflanzenfamilie: Korbblütler (Asteraceae)

• Aussehen:

o Wuchshöhe: 50-200 cm.

o Blätter: Dunkelgrün auf der Oberseite, silbrig-weiß behaart auf der

Unterseite.

o Blüten: Kleine, gelblich-braune Blütenköpfe, in Rispen angeordnet.

• Standort: Beifuß wächst bevorzugt an sonnigen Standorten wie Wegrändern, auf

Brachflächen und an Ufern.

Eigenschaften und Nutzen

• Medizinische Eigenschaften:

o Verdauungsfördernd: Regt den Magen an und fördert die

Galleproduktion, hilfreich bei schweren oder fettigen Speisen.

o Menstruationsfördernd: Wird traditionell zur Linderung von

Menstruationsbeschwerden eingesetzt.

o Beruhigend: In kleinen Dosen entspannend auf das Nervensystem.

• Magische Bedeutung:

o Schutzkraut: Beifuß wird oft in Ritualen verwendet, um böse Geister oder

negative Energien abzuwehren.

o Reinigung: Als Räucherwerk genutzt, um Räume oder Personen

energetisch zu reinigen.

o Traumfördernd: In kleinen Kissen kann Beifuß Klarträume fördern oder

Albträume vertreiben.

Anwendung

• Tee:

o 1 Teelöffel getrockneten Beifuß mit heißem Wasser übergießen, 5-7

Minuten ziehen lassen. Hilfreich bei Verdauungsproblemen oder zur Entspannung.

• Räucherwerk:

o Getrocknete Beifuß-Zweige werden verbrannt, um Räume zu reinigen

oder Meditation zu unterstützen.

• Kulinarisch:

o Wird in der Küche als Gewürz verwendet, besonders für schwere Gerichte

wie Gänsebraten.

Warnhinweise

• Dosierung beachten: Zu viel Beifuß kann toxisch wirken. Nicht über längere

Zeiträume einnehmen.

• Schwangere meiden: Beifuß kann wehenfördernd wirken und sollte in der

Schwangerschaft gemieden werden.

Interessante Fakten

• Beifuß war im Mittelalter ein beliebtes Schutzkraut, das in Schuhsohlen gelegt

wurde, um vor Müdigkeit und bösen Einflüssen zu schützen.

• Sein Name leitet sich vom altdeutschen „Bīvôz“ ab, was „bei dem Fuß“ bedeutet

– ein Hinweis auf die damalige Anwendung.

Eisenkraut (Verbena officinalis)

Allgemeine Merkmale

• Pflanzenfamilie: Eisenkrautgewächse (Verbenaceae)

• Aussehen:

o Wuchshöhe: 30-80 cm, schlanke und aufrechte Pflanze. o Blätter: Tief eingeschnitten und gezackt, rau auf der Oberfläche. o Blüten: Kleine, zarte, blassviolette bis rosa Blüten, in dichten Ähren

angeordnet.

• Standort: Eisenkraut bevorzugt sonnige, trockene Standorte wie Wegränder,

Wiesen und Brachflächen.

Eigenschaften und Nutzen

• Medizinische Eigenschaften:

o Entzündungshemmend: Linderung von Hautreizungen und kleinen

Wunden.

o Nervenstärkend: Unterstützt bei nervöser Anspannung und

Erschöpfung.

o Verdauungsfördernd: Hilft bei Magen-Darm-Beschwerden. o Schweißtreibend: Fördert die Ausleitung von Fieber bei Erkältungen.

• Magische Bedeutung:

o Schutzpflanze: Eisenkraut wird als heilig angesehen und in Ritualen

verwendet, um negative Energien abzuwehren.

o Stärkendes Kraut: Traditionell für Amulette genutzt, um Mut und Stärke

zu verleihen.

o Orakel-Kraut: In der Antike oft für Wahrsagungen verwendet.

Anwendung

• Tee:

o 1-2 Teelöffel getrocknetes Eisenkraut mit heißem Wasser übergießen, 10

Minuten ziehen lassen. Hilft bei Nervosität und Erkältungen.

• Salben:

o Äußerlich zur Linderung von Entzündungen und zur Unterstützung der

Wundheilung.

• Räucherwerk:

o Getrocknetes Eisenkraut wird verbrannt, um Schutz und Klarheit zu

fördern.

Warnhinweise

• Nicht übermäßig verwenden, da hohe Dosierungen Magenreizungen auslösen

können.

• Vorsicht bei Schwangerschaft: Kann in größeren Mengen wehenfördernd wirken. Interessante Fakten

• Im Mittelalter galt Eisenkraut als eine der wichtigsten Schutzpflanzen, die vor

Flüchen und bösen Geistern bewahren sollte.

• Der Name „Eisenkraut“ leitet sich möglicherweise von der Annahme ab, dass es

stark genug sei, selbst Eisen zu brechen.

Lavendel (Lavandula angustifolia)

Allgemeine Merkmale

• Pflanzenfamilie: Lippenblütler (Lamiaceae)

• Aussehen:

o Halbhoher Strauch, Wuchshöhe 30-80 cm.

o Schmale, graugrüne Blätter und intensiv duftende, violette Blütenrispen. o Blütezeit: Juni bis August.

• Standort: Bevorzugt sonnige, trockene Standorte mit gut durchlässigem Boden,

oft in mediterranen Regionen heimisch.

Eigenschaften und Nutzen

• Medizinische Eigenschaften:

o Beruhigend: Hilft bei Stress, Angstzuständen und Schlaflosigkeit. o Entzündungshemmend: Lindert Hautreizungen und kleinere Wunden. o Krampflösend: Fördert die Verdauung und lindert Kopfschmerzen. o Antibakteriell: Unterstützt die Heilung kleiner Infektionen.

• Magische Bedeutung:

o Reinigung: Wird verwendet, um negative Energien zu vertreiben. o Schutz: In Amuletten oder Beuteln dient Lavendel als Schutzkraut. o Liebe: Symbolisiert Reinheit und zieht Liebe und Harmonie an.

Anwendung

• Tee:

o 1-2 Teelöffel getrocknete Blüten mit heißem Wasser übergießen, 10

Minuten ziehen lassen. Wirkt beruhigend und fördert einen erholsamen Schlaf.

• Ätherisches Öl:

o Zur Entspannung in die Duftlampe geben oder als Massageöl verwenden.

• Räucherwerk:

o Getrockneter Lavendel wird verbrannt, um Räume zu reinigen und eine

friedvolle Atmosphäre zu schaffen.

• Kulinarisch:

o Getrocknete Lavendelblüten werden in kleinen Mengen zum Würzen von

Desserts oder Getränken verwendet.

Warnhinweise

• Lavendel ist bei normaler Anwendung sicher, jedoch kann bei empfindlichen

Personen eine allergische Reaktion auftreten.

• Ätherisches Lavendelöl sollte nicht in die Augen oder auf offene Wunden

gelangen.

Interessante Fakten

• Der Name „Lavendel“ stammt vom lateinischen lavare, was „waschen“

bedeutet – ein Hinweis auf seine historische Verwendung zur Reinigung.

• Lavendel gilt als eines der ältesten Heil- und Duftkräuter und wurde schon im

alten Ägypten und Rom verwendet.

Johanniskraut (Hypericum perforatum)

Allgemeine Merkmale

• Pflanzenfamilie: Johanniskrautgewächse (Hypericaceae)

• Aussehen:

o Aufrecht wachsende, mehrjährige Pflanze, Wuchshöhe 30-100 cm. o Kleine, längliche Blätter mit durchscheinenden Punkten (Öldrüsen). o Leuchtend gelbe Blüten mit fünf Blütenblättern, oft mit roten Punkten an

den Rändern.

o Blütezeit: Juni bis August, traditionell gesammelt um den Johannistag (24.

Juni).

• Standort: Wächst auf sonnigen Wiesen, an Wegrändern und in lichten Wäldern.

Eigenschaften und Nutzen

• Medizinische Eigenschaften:

o Stimmungsaufhellend: Bekannt für seine Wirkung bei leichten bis

mittelschweren Depressionen.

o Beruhigend: Unterstützt bei Schlafstörungen und nervöser Unruhe. o Wundheilend: Wirkt entzündungshemmend und fördert die Heilung von

Hautverletzungen.

o Antibakteriell und antiviraler Schutz: Äußerlich angewandt bei

Hautproblemen.

• Magische Bedeutung:

o Schutzkraut: Wird verwendet, um negative Energien und böse Geister

abzuwehren.

o Sonnenkraut: Symbolisiert Licht und Stärke, wird für Rituale zur

Erneuerung und inneren Heilung genutzt.

Anwendung

• Tee:

o 1-2 Teelöffel getrocknetes Johanniskraut mit heißem Wasser übergießen,

10 Minuten ziehen lassen. Hilft bei innerer Unruhe und milden depressiven Verstimmungen.

• Ölauszug (Johanniskraut-Öl):

o Frische Blüten in Öl einlegen und mehrere Wochen in der Sonne stehen

lassen. Wird zur Wundheilung und bei Muskelverspannungen eingesetzt.

• Tinktur:

o Alkoholischer Auszug zur inneren Anwendung bei

Stimmungsschwankungen.

Warnhinweise

• Sonnenempfindlichkeit