Eine sonderbare Anstellung - Sir Arthur Conan Doyle - E-Book

Eine sonderbare Anstellung E-Book

Sir Arthur Conan Doyle

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  • Herausgeber: SAGA Egmont
  • Kategorie: Krimi
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2020
Beschreibung

Sherlock Holmes wird mal wieder zu einem merkwürdigen Fall gerufen: Als Mr. Hall Pycroft gerade nach längerer Zeit der Arbeitslosigkeit eine Zusage für einen neuen Job bei einer renommierten Londoner Firma bekommen hatte, trat Arthur Pinner, ein Finanzmakler, auf ihn zu und machte ihm ein geradezu phantastisches Angebot für einen anderen Job. Doch ihm war schnell klar, dass es bei dem Angebot nicht mit rechten Dingen zuging. Zusammen mit Holmes und Watson reist Pycroft nach Birmingham, um der Sache auf den Grund zu gehen.-

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Seitenzahl: 32

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Sir Arthur Conan Doyle

Eine sonderbare Anstellung

 

Saga

Eine sonderbare AnstellungOriginalThe Adventure of the Stockbroker´s Clerk

Coverbild/Illustration: Shutterstock Copyright © 1893, 2020 Arthur Conan Doyle und SAGA Egmont All rights reserved ISBN: 9788726693041

 

1. Ebook-Auflage, 2020

Format: EPUB 3.0

 

Dieses Buch ist urheberrechtlich geschützt. Kopieren für gewerbliche und öffentliche Zwecke ist nur mit Zustimmung von SAGA Egmont gestattet.

 

SAGA Egmont www.saga-books.com und Lindhardt og Ringhof www.lrforlag.dk

– a part of Egmont www.egmont.com

Kurz nach meiner Verheiratung kaufte ich dem alten Farquhar seine Praxis im Stadtbezirk von Paddington ab. Er war früher ein sehr gesuchter Arzt gewesen, bis sein hohes Alter und das Nervenübel, an dem er litt — eine Art Veitstanz — ihm viele Patienten abwendig machten. Das Publikum urteilt begreiflicherweise nach dem Grundsatz, dass, wer andere kurieren will, selbst gesund sein sollte; es setzt wenig Vertrauen in die Kenntnisse eines Doktors, der für sein eigenes Leiden kein Heilmittel weiss.

So schwanden die Einnahmen meines Vorgängers mit seinen Kräften, und als ich die Praxis übernahm, war deren früherer Ertrag von 1200 Pfund auf etwa 300 jährlich herabgesunken. Im Vertrauen auf meine Jugend und Thatkraft zweifelte ich jedoch nicht, dass das Geschäft in wenig Jahren wieder so blühend sein würde, als es je gewesen.

Während der ersten drei Monate nach Uebernahme der Praxis war ich tüchtig in Anspruch genommen und sah daher wenig von meinem Freunde Holmes; ich hatte zu viel zu thun, um ihn in der Bakerstrasse aufzusuchen, und er ging überhaupt selten irgendwohin, ausser in Berufsgeschäften.

An einem Julimorgen sass ich noch beim Frühstück, in eine medizinische Zeitung vertieft, behaglich im Studierzimmer, als es klingelte und ich zu meiner Ueberraschung gleich darauf die etwas scharfe Stimme meines ehemaligen Gefährten hörte.

„Mein lieber Watson,“ sagte er eintretend, „wie freue ich mich, dich wiederzusehen! Ich hoffe, deine Frau hat sich von allen Aufregungen bei unserem Abenteuer mit dem ,Zeichen der Vier‘ 1 vollkommen erholt.“

„Danke — wir sind beide wohlauf!“ sagte ich, ihm herzlich die Hand schüttelnd.

„Ich hoffe aber auch ferner,“ fuhr er fort und setzte sich in den Schaukelstuhl, „dass du über die Sorgen des ärztlichen Berufes nicht alles Interesse an unseren kleinen Problemen und Schlussfolgerungen verloren hast.“

„Ganz im Gegenteil. Erst gestern abend habe ich meine alten Notizen durchblättert und einige unserer früheren Erlebnisse hinzugefügt.“

„Du hältst aber deine Sammlung doch nicht für abgeschlossen?“

„Durchaus nicht — ich wünsche mir recht bald noch mehr derartige Abenteuer.“

„Vielleicht heute?“

„Jawohl heute, wenn du willst.“

„Auch wenn die Reise bis nach Birmingham geht?“

„Gewiss, wohin es dir beliebt.“

„Und die Praxis?“

„Ich übernehme die Kranken eines Kollegen, so oft er verreist, und er ist immer bereit, mir Gegendienste zu leisten.“

„Das trifft sich ja vortrefflich,“ rief Holmes. Dann lehnte er sich in den Stuhl zurück und sah mich unter seinen halbgeschlossenen Augenlidern scharf an. „Mir scheint, du bist kürzlich unpässlich gewesen? Eine Erkältung im Sommer ist immer etwas angreifend.“

„Ich habe letzte Woche wegen eines riesigen Schnupfens drei Tage das Haus hüten müssen; aber ich meinte doch, jede Spur davon abgeschüttelt zu haben.“

„Jawohl! — Du siehst vortrefflich aus.“

„Nun, woher weisst du es denn?“

„Mein lieber Freund, du kennst doch meine Methoden.“

„Also, mittels einer Schlussfolgerung?“

„Gewiss.“

„Und was brachte sich darauf?“

„Deine Pantoffein.“

Ich blickte auf meine Glanzlederschuhe. „Wie in aller Welt —?“ begann ich; aber Holmes beantwortete meine Frage, ehe sie ausgesprochen war.