6,49 €
Immer mehr Menschen leiden unter Höreinschränkungen, von leichter Schwerhörigkeit bis hin zur Taubheit. Nicht jedem sind die Einschränkungen und die daraus resultierenden negativen Folgen bewusst, die so nicht sein müssten. Viele vermeiden aus vielerlei Gründen sich mit der Thematik auseinander zu setzen oder wissen einfach nicht, wo sie mit der Suche nach Lösungen starten sollen. Hier setzt uns Aufklärungsbuch einfach dazugehören an. Der erste Schritt ist die Aufklärung rund um das Thema Hören. Der zweite Schritt ist, aktiv für ein bestmögliches Gehör zu sorgen. In diesem Buch finden Sie Hörwissen, Hörlösungen und Entscheidungsgrundlagen, um die für Sie richtige Entscheidung zu treffen.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 118
Veröffentlichungsjahr: 2020
„Die Tanzenden wurden für verrückt gehalten von denjenigen, die die Musik nicht hören konnten.“
Friedrich Nietzsche
HERZLICH WILLKOMMEN
WIE GUT HÖREN SIE? – DER SCHNELLTEST
HÖRWISSEN
HÖRFUNKTION DES OHRES
SCHWERHÖRIGKEIT
Arten von Schwerhörigkeit
Ursachen von Schwerhörigkeit
Schweregrade der Schwerhörigkeit
Folgen von Schwerhörigkeit
HÖRVERLUST ERKENNEN
HÖRVERLUST ANHÖREN
HÖRVERLUST MESSEN
HÖRVERLUST SICHTBAR MACHEN
Das Audiogramm
Die Sprachbanane
HÖRVERLUST VORBEUGEN
TINNITUS
Ursachen
Folgen
Behandlungsmöglichkeiten
SPRACHFORMEN
Lautsprache
Deutsche Gebärdensprache
Lautsprachbegleitende Gebärden
Lautsprachunterstützende Gebärden
Fingeralphabet
WISSENSWERTES HÖREN - EIN WUNDER DER NATUR
Das leistet unser Gehirn
Hören ist Lebensqualität
Schwerhörigkeit behindert Partner
Grundgedanken Schwerhörigkeit
Implantat oder kein Implantat?
HÖRVERLUST BEHANDELN
HÖRGERÄTE
Funktionsweise
Arten von Hörgeräten
Kosten
DAS COCHLEA-IMPLANTAT
Funktionsweise
Kosten
ALTERNATIVEN
Knochenleitungssysteme
Knochenleitungsimplantate
Mittelohrimplantate
Hirnstammimplantat
Gebärdensprache
Weitere Alternativen
HÖRREISE
STARTPUNKT
Selbst betroffen
Mein Kind oder Baby ist betroffen
Ich kenne jemanden
ENTSCHEIDUNGEN TREFFEN
Was bedeutet Erfolg?
Zwei Erfolgsschlüssel als Grundvoraussetzung
3 Phasen zum Erfolg
Bewusstes Handeln erfordert Wissen
Was kann Sie stoppen?
Die Wichtigkeit einer Entscheidung
Gesunder Menschenverstand und -kenntnis
Das Erkennen einer Herausforderung
Fragen Sie nach
Die passende Lösung kann Zeit in Anspruch nehmen
Welche Konsequenzen gibt es?
Wie kann „Netzwerken“ bei einer Entscheidung unterstützen?
HÖRGERÄTEREISE
Hörtest, Diagnose und Beratung
Anpassung und Abstimmung
Nachsorge
Wissenswertes über Hörgeräte
COCHLEA-IMPLANTAT-REISE
Diagnose und Überweisung
Voruntersuchung und Beratung
Implantation
Erste Anpassung und Abstimmung
Nachsorge und Rehabilitation
Wissenswertes über Implantate
SPENDENAUFRUF
ANHANG
KOMMUNIKATION IM UMGANG MIT SCHWERHÖRIGEN
OPTIMALES HÖREN MIT EINEM HÖRGERÄT
URSACHEN EINER SCHWERHÖRIGKEIT
MEIN MOMENT
SELBSTHILFEGRUPPEN
CHECKLISTEN
Checkliste Krankenhaus
Checkliste Akustikerbesuch Teil 1: Vorbereitung
Checkliste Akustikerbesuch Teil 2: Qualitätscheck
Checkliste Akustikerbesuch Teil 3: Hörgerätekauf
Checkliste Tinnitus
Checkliste nach der Operation am Ohr
GLOSSAR
FRAGEN UND ANTWORTEN (F&A)
Allgemeine Fragen
Fragen zum Cochlea-Implantat
LEITGEDANKEN VON UNS
ABR
Auditory Brainstem Response: Hirnstammaudiometrie
AVWS
Auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörung (auch AVS)
BAHA
Bone Anchored Hearing Aid (Knochenleitungshörgerät)
BERA
Brainstem evoked response audiometry (Hirnstammaudiometrie)
BICROS
Bi-Contralateral Routing of Signals
CI
Cochlea-Implantat
CIC
Complete in channel (komplett im Ohrkanal)
CROS
Contralateral Routing of Signals
dB
Dezibel
DVT
Digitale Volumentomographie
EAS
Elektrisch-akustische Stimulation (Hybridfunktion)
HdO
Hinter-dem-Ohr
IdO
In-dem-Ohr
IIC
Invisible-In-Channel (unsichtbar im Ohrkanal)
ITC
In-The-Canal (im Ohrkanal)
ITE
In-The-Ear (im Ohr)
MAP
Englisch: Landkarte
MRT
Magnetresonanztomographie
OTC
Over-the-counter (rezeptfrei kaufbar)
RIC
Receiver-in-the-canal (Empfänger im Ohrkanal)
RTA
Reintonaudiometrie
SSD
Single side deafness (einseitige Taubheit)
WHO
World Health Organization
ZAWS
Zentral-auditive Verarbeitungsstörung
Ich danke der Internationen Hörstiftung und vor allem Frau Dr. Verena von Puttkamer, die dieses Projekt und viele andere vorantreibt, um das Thema Hören und seinen Stellenwert noch bekannter zu machen.
Ich bedanke mich zudem ganz herzlich bei allen Personen, die uns unterstützen. Das finden wir großartig. Unsere Aufklärungsarbeit ist ein Zusammenspiel vieler Menschen, die sich mit Herz und Verstand einbringen und Gutes tun. Das schätzen wir.
Jedes Ende beginnt mit einem Anfang. Glauben Sie, dass wir bereits alle über das Thema Hören aufgeklärt sind? Werden wir nur dasitzen und den Status akzeptieren, ohne etwas zu unternehmen?
Wenn Sie heute etwas tun wollen, um sicherzustellen, dass das nicht passiert, können Sie eine Spende an uns richten. Am Ende des Buches erhalten Sie die notwendigen Informationen. Wir arbeiten weiter hart daran, die Aufklärungsarbeit voranzubringen. Wir haben noch viel vor. Schritt für Schritt gehen wir weiter voran.
Ihr
Andreas Frank
einfach dazugehören gefördert durch
Unser Ohr zählt zu den wichtigsten Sinnesorganen des menschlichen Körpers. Mit unseren Ohren nehmen wir nicht nur Töne und Geräusche war, sondern sie steuern auch unseren Gleichgewichtssinn und sind für unsere räumliche Orientierung zuständig. Richtig hören und verstehen lässt uns am Leben teilhaben.
19% der Bevölkerung leiden jedoch unter einer behandlungsbedürftigen Schwerhörigkeit. Jedes 1000ste Kind kommt mit einer angeborenen Hörstörung zur Welt. Nicht hören zu können, trennt uns von unseren Mitmenschen und kann zur Isolation führen. Nicht hören zu können, kann laut Wissenschaft und Forschung im Alter eine Demenz begünstigen. Wer schwer hört, wird im Alltag vor erhebliche Herausforderungen gestellt.
Dieses Buch soll Ihnen helfen, die Herausforderungen einer Schwerhörigkeit für sich selbst und für andere zu erkennen und trägt dazu bei, damit besser umzugehen.
Warum habe ich eine Hörbeeinträchtigung?
Welchen Anspruch stelle ich an mein Hören und Verstehen?
Welche Hörlösung kann für mich passend sein?
Wer kann mich unterstützen?
Wie kann ich andere unterstützen?
Die Internationale Hörstiftung, die dieses Buch unterstützt, ist eine gemeinnützige Stiftung des öffentlichen Rechts mit dem Schwerpunkt Wissenschaft und Forschung. Sie leistet damit einen Beitrag zur Verbesserung der Früherkennung, Diagnostik, Behandlung und Prävention von Schwerhörigkeit.
Wir wünschen Ihnen viele neue Erkenntnisse.
Ihre Dr. Verena von Puttkamer
Vorstandsvorsitzende der Internationalen Hörstiftung
Herzlich willkommen in unserem Buch, das für alle Betroffenen von Schwerhörigkeit und Interessierten gleichermaßen bedeutsam ist. Wir möchten Sie unterstützen, Ihren eigenen Weg zu finden.
Hören spielt eine fundamentale Rolle in unserem Leben. Wir verbinden uns über unseren Hörsinn mit der Welt. Dabei nehmen wir Informationen auf und kommunizieren mit der Welt. Unser Hörsinn lässt uns auch Gefahren erkennen. Er ermöglicht es uns, mit anderen Menschen in Verbindung zu treten. Je besser wir hören, desto leichter nehmen wir am Leben teil. Deshalb ist es extrem wichtig, für ein bestmögliches Gehör zu sorgen. Dazu bedarf es zweier Schritte:
Der erste Schritt ist die Aufklärung rund um das Thema Hören.
Wissen, warum man handeln sollte (oder auch nicht).
Der zweite Schritt ist, aktiv für ein bestmögliches Gehör zu sorgen.
Wissen, wie man handelt.
In diesem Buch finden Sie Hörwissen, Hörlösungen und Entscheidungsgrundlagen, um die für Sie richtige Entscheidung zu treffen. Zudem finden Sie Anregungen für ein Leben in größtmöglicher Hörqualität. Natürlich gibt es auch Alternativen zu Hörlösungen. Beispielsweise gibt es neben der Lautsprache die Gebärdensprache und andere Sprachformen, die wir Ihnen vorstellen werden.
Das Internet sowie unser Buch ersetzen niemals das persönliche Gespräch, beide Medien sind aber ein sehr machtvoller Wegweiser dorthin. Nutzen Sie diese Wege und nehmen Sie dann Kontakt zu den Experten auf.
Sie haben mehrere Möglichkeiten, dieses Buch zu lesen. Sie können direkt zu einem Kapitel springen oder Sie können dem roten Faden von Anfang bis Ende folgen. Wir wünschen Ihnen nun viel Freude beim Durchstöbern dieser Buchseiten, bei Ihrer persönlichen Aufklärung und vielleicht anstehenden Hörreise.
Fangen wir direkt mit einem einminütigen Schnelltest an. Bitte beantworten Sie folgende Fragen mit Ja oder Nein.
Sprechen die Menschen um Sie herum undeutlich oder nuscheln sie?
Strengt es Sie an, wenn jemand zu Ihnen spricht oder flüstert?
Haben Sie Schwierigkeiten, jemanden zu hören und zu verstehen, der aus einem anderen Zimmer ruft?
Erhöhen Sie die Lautstärke Ihres Fernsehers?
Strengt es Sie an, Personen in Situationen mit lauten Hintergrundgeräuschen zu verstehen?
Müssen Sie öfters nachfragen?
Bemerken Ihre Freunde oder Ihre Familie, dass sie manche Sätze zweimal sagen müssen?
Fühlen Sie sich am Ende des Tages erschöpft?
Erkennen Sie sofort, aus welcher Richtung Geräusche kommen (z.B. im Straßenverkehr oder wenn man Sie ruft).
Verstehen Sie öfter etwas falsch?
Können Sie keine Klänge der Natur (z.B. Vogelgezwitscher) hören?
Ziehen Sie sich aus Gesprächen zurück oder meiden Sie generell gesellschaftliche Anlässe, weil Ihnen Hören schwerfällt?
Wenn Sie eine oder mehrere Fragen mit Ja beantwortet haben, empfehlen wir Ihnen den Gang zum Hörakustiker. Es könnte sein, dass Sie einen Hörverlust haben.
Gewinnen Sie Ihre Sicherheit durch einen Besuch bei einem Hörakustiker oder HNO (Hals-Nasen-Ohren)-Arzt. Sie sind selbstverantwortlich für Ihr Leben in größtmöglicher Hörqualität.
Das Ohr ist eines der wichtigsten Sinnesorgane des Menschen. Es sorgt dafür, dass wir hören können, dass wir im Gleichgewicht bleiben und somit die Orientierung behalten.
Unsere Ohren nehmen dabei Töne (Klänge, Geräusche) auf, setzen diese in Nervenimpulse um, die dann an das Gehirn weitergeleitet werden. Das Gehirn gibt dann den Tönen einen Sinn. Dadurch verstehen wir Sprache und Geräusche unserer Umwelt.
Da unser Gehirn den Schall vom linken und vom rechten Ohr gemeinsam auswertet, können wir die Richtung der Geräusche bestimmen. Beispielsweise erkennen wir, aus welcher Richtung wir angesprochen werden, oder wir können sicher eine Straße überqueren, weil wir hören, aus welcher Richtung ein Auto auf uns zufährt.
Mit unseren beiden Ohren hören wir also räumlich und orientieren uns. Dadurch fällt es uns leicht, bei einer Unterhaltung zuzuhören und dabei Hintergrundgeräusche auszublenden.
Ein kleiner Defekt im Ohr kann unser Leben deshalb stark beeinträchtigen, beispielsweise wenn wir uns nicht mehr unterhalten können und die Teilnahme am Straßenverkehr zur Gefahr wird.
In Deutschland leiden etwa 16 Millionen Menschen unter einer behandlungsbedürftigen Schwerhörigkeit unterschiedlichen Ausmaßes. Das ist ca. jeder fünfte Bundesbürger. Sowohl Kinder als auch Erwachsene sind betroffen. Nur jeder Dritte von ihnen trägt ein Hörgerät oder Hörimplantat, um den Hörverlust auszugleichen.
Der Rückzug aus der Welt der Hörenden ist häufig ein schleichender Prozess. Oftmals vergehen viele Jahre, bis die Betroffenen aktiv werden und Hilfe in Anspruch nehmen. Oft geschieht das auch auf leichten Druck ihrer Angehörigen, die indirekt betroffen sind. Es ist auch nicht einfach, vieles doppelt zu sagen, lauter zu sprechen oder ebenso vor einem sehr lauten Fernseher zu sitzen.
Das Ohr ist ein hochentwickeltes und sehr sensibles Organ des menschlichen Körpers. Es ermöglicht uns das Hören.
Die Hauptaufgabe des Ohres besteht im Erfassen und Analysieren von Schallwellen, wie Tönen, Sprache, Geräuschen, Musik. Diese werden durch das Außenohr und Mittelohr dem Innenohr zugeleitet, das daraus Nervenimpulse macht und an das Gehirn weiterleitet.
Das Ohr beherbergt zudem unser Gleichgewichtsorgan. Somit können wir beispielsweise mit geschlossenen Augen die Richtung bestimmen, in die wir uns bewegen, oder wissen, in welcher Lage sich unser Körper befindet.
Das Ohr besteht aus den Teilen:
Außenohr
Mittelohr
Innenohr
Hörnerv und Hörbahnen zum Gehirn
Aufbau des Ohres
Die Funktionsweise des Ohres kann man sehr gut beschreiben, indem wir den Schallwellen folgen, die in unser Ohr eindringen. Diese werden in elektrische Signale umgewandelt und anschließend im Gehirn verarbeitet und zum Beispiel als Sprache wahrgenommen.
Aufbau des Ohres im Detail
Das Außenohr
Schallwellen treten in das Ohr ein und werden von der Hörmuschel aufgenommen. Die Schallwellen gelangen durch den Gehörgang zum Trommelfell und bringen dieses zum Schwingen.
Das Mittelohr
Die Bewegungen des Trommelfells regen die drei kleinen Gehörknöchelchen (Hammer, Amboss, Steigbügel) an. Diese sind die drei kleinsten Knochen im menschlichen Körper. Sie verstärken den Schall und übertragen diesen auf das Innenohr.
Das Innenohr
Im Innenohr befindet sich die mit Flüssigkeit gefüllte Hörschnecke (medizinisch: Cochlea). Der Schall setzt die Flüssigkeit innerhalb der Schnecke in Bewegung. Die auf der Innenseite anliegenden ca. 12.000 Haarzellen werden angeregt.
Die Hörschnecke (Cochlea)
Jede einzelne Haarzelle ist auf eine bestimmte Frequenz eingestellt. Die winzigen Härchen entlang der Hörschnecke bewegen sich mit den Schwingungen innerhalb der Flüssigkeit. Das führt zu einer Umwandlung der Schwingungen in elektrische Impulse, die dann über den Hörnerv direkt an das Gehirn gesandt werden. Dort werden sie verarbeitet und als Sprache, Musik und Geräusche hörbar gemacht.
Ein Mensch ist schwerhörig, wenn seine Fähigkeit zu hören herabgesetzt ist. Eine Schwerhörigkeit erschwert somit, Sprache, Musik und Geräusche zu hören und zu verstehen. Manche Personen sind von Geburt an gehörlos, schwerhörig oder werden es durch einen Hörverlust im Laufe ihres Lebens.
Eine Schwerhörigkeit (Hörminderung) ist nicht so offensichtlich wie die Verschlechterung der Augen (Sehminderung). Über die Jahre büßen wir unser Gehör ein. Als Kind verfügen wir über das beste Gehör. Je älter wir werden, desto schlechter wird unser Gehör durch Abnutzung oder Verlust der Hörsinneszellen. Hohe Töne können nicht mehr richtig wahrgenommen werden und Betroffene können Konsonanten wie K, P, S, T und F nur schlecht voneinander unterscheiden oder gar nicht mehr verstehen. Diese Konsonanten sind aber sehr wichtig für das Sprachverständnis. Deshalb kann es vorkommen, dass Betroffene zwar hören, was gesagt wird, sie können es aber nicht verstehen.
Oft bemerken die Freunde oder Familie die Verschlechterung des Hörens als Erste. Sie müssen oft nachfragen oder wundern sich, dass der Fernseher lauter gestellt wird. Warum realisiert man nun den Hörverlust beispielsweise erst später als einen Sehverlust?
Sehminderung
Hörminderung
Bei einer Sehminderung stellen wir ab einem bestimmten Zeitpunkt fest, dass kleingeschriebene Texte schwer lesbar sind und z.B. die Karte im Restaurant schwer lesbar ist. Details werden nicht mehr erkannt. Diese Situation wird von vielen Betroffenen als störend registriert. Der Gang zum Augenarzt oder Optiker ist die Folge und in den meisten Fällen eine Brille zur Verbesserung die logische Konsequenz.
Das Hörvermögen nimmt ebenso wie das Sehvermögen mit den Jahren ab oder akut, z.B. bei einem Hörsturz. In ruhiger Umgebung wird vieles noch gut verstanden, obwohl bereits bestimmte Laute, wie z.B. die Konsonanten K, P, S, T, F, nicht mehr wahrgenommen werden. Das Gehirn versucht, diese Lücken zu füllen. Unterhaltungen mit und auch ohne Hintergrundgeräusche werden anstrengender.
Richtig gut sehen und hören
Da bei einer Hörminderung vieles in ruhiger Umgebung noch verstanden wird, meiden Betroffene mit zunehmender Hörminderung unbewusst Gespräche und laute Umgebungen. Sie ziehen sich immer mehr zurück, anstatt eine Behandlung zu suchen und beispielsweise den Hörverlust mit einem Hörgerät auszugleichen. Das kann fatale Folgen haben.
Eine wiederhergestellte klare Kommunikation durch besseres Hören und Verstehen bedeutet einen entscheidenden Gewinn an Lebensqualität.
Schallwellen werden auf komplexe Weise durch das Außenohr und Mittelohr übertragen und im Innenohr verarbeitet. Eine Schädigung eines Gliedes dieser Kette kann direkt einen Hörverlust bewirken. Ein Hörverlust wirkt sich auf die Lautstärke des Hörvermögens und auf die Tonqualität aus. Durch einen Hörverlust wird es schwieriger, Töne zu interpretieren und Gespräche zu verstehen, auch wenn beispielsweise die Lautstärke ausreichend ist.
Generell unterscheidet man zwischen einer Schallleitungsschwerhörigkeit (Störung der Schallübertragung) und einer Schallempfindungsschwerhörigkeit (Störung der Schallwahrnehmung).
Die Schallleitungsschwerhörigkeit wird durch ein Problem im Außen- oder im Mittelohr verursacht. Das kann zum zeitweiligen oder dauerhaften Hörverlust führen. Bei einer Schallleitungsschwerhörigkeit sind leise und laute Töne schwieriger wahrzunehmen.
Die Schallempfindungsschwerhörigkeit