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Poesie über Einsamkeit, Liebe und Melancholie, die unter die Haut geht... Gedichte & Illustrationen von Luisa Baresi Wiederkehrende Themen sind neben dem Umgang und der Wahrnehmung von Einsamkeit, die Zerbrechlichkeit von Vertrauen. Die Gedichte wurden in gehobener Alltagssprache verfasst. Sie sind modern, greifbar und mit unkonventionellen Erkenntnissen gespickt. Bei diesem Gedichtband handelt es sich um das Gegenstück zu dem Buch »Angstverzerrte Lyrik«. Beide Werke können aber unabhängig voneinander gelesen werden.
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Seitenzahl: 38
Bei diesem Gedichtband handelt es sich um das Gegenstück zu dem Buch »Angstverzerrte Lyrik«. Beide Werke können aber unabhängig voneinander gelesen werden.
Gedichte von Luisa Baresi
Luisa Baresi wurde 1993 geboren und wuchs im schönen Münsterland auf. Während ihres
Designmanagement-Studiums begann sie, sich intensiv mit dem Schreiben auseinanderzusetzen. 2018 folgte der erste Verlagsvertrag für eine Kurzgeschichte. Ein Jahr darauf veröffentlichte sie im Selbstverlag ihr Lyrikdebut „Angstverzerrte Lyrik“. Die Fortsetzung des Gedichtbandes erschien 2023 unter dem Titel „Einsamkeitfürchtene Lyrik“, ebenfalls bei BoD.
Einsamkeit I: Grammophon
Der Nicht-Mehr-Raucher
Nie im Jetzt
Ratlos
Einsamkeit II: Abgrund
Eisige Schatten
Erwartungshaltungen an die Liebe
Einsamkeit III: Ende einer Liebe
Am seidenen Faden
Herzzerreißend
Einsamkeit IV: Hotelzimmer
Narbengewebe
Leicht
Einsamkeit V: Untröstlich
Wolkenverhangen
Definition von Liebe
Der Geist
Einsamkeit VI: Trauen
Oberflächlich in Ewigkeit
Jagdtrieb
Einsamkeit VII: Kälte in allen Ritzen
Gefangen
Altlasten
Anziehungskraft
Einsamkeit VIII: Zu nah
Affäre
Hitze
Einsamkeit IX: Zwei-Gesichter
Letzte Chance
Verpasst
Einsamkeit X: Nichts
Kupfergeld
Die Viskosität der Wahrheit
Einsamkeit XI: Brutal
Wo bin ich hier?
Rot, fast Schwarz
Einsamkeit XII: Weder warm noch kalt
Wortlos
Flüchtig
Einsamkeit XIII: Gegangen
Die Alternative
Fremde Zweifel
Einsamkeit XIV: Strohhalm
Liebe aus
Blechspielzeug
Leise rieselt der Mut
Einsamkeit XV: Raus hier
Danksagung
Für alle,
die nie an mich geglaubt haben ...
Vielleicht zu Recht,
doch das hält mich nicht davon ab, meine Träume trotzdem zu realisieren.
Das alte Grammophon
spielt mit seiner leisesten Nadel.
Ich frage mich,
welches Jahr wir haben,
und in wie vielen du mich noch liebst,
oder ob ich das ab jetzt allein übernehmen muss?
Der blecherne Klang
hallt geisterhaft durch die Abendstunden.
Wabert durch meine Sinne,
überfällt mich mit einer Gänsehaut.
Auch noch, als der Schlaf mich packt,
mich die Nacht fast zerreißt,
aber näher zu dir bringt,
wenn alles im Schwarz versinkt.
Kann man träumen, da wo du jetzt bist?
Was wenn es kein Ort ist?
Ob man sich im Nichts wiedertrifft?
Mein Herz schmerzt,
in Taktschlägen,
mit jedem, dir verwehrtem Ausatmen,
verliere ich ein Stück meines Verstandes.
In jeder Facette des Verlustes
steckt auch eine Nuance von dir.
Für dein altes Grammophon
existiert nur noch eine Schellackplatte.
Sie spielt immer falschere Töne,
leiert herunter, was einst lebendige Erinnerung war.
Ausgerechnet diese Platte wird immer leiser,
bei jedem abspielen,
bekommt beim krampfhaften darauf starren
einen Riss,
nutzt sich mit jeder Umdrehung,
die die letzte sein könnte, ab.
Alles wird dumpf,
verzerrt,
der Klang deiner Stimme verhallt
in meiner inneren Leere.
Je leiser deine Worte werden,
desto lauter schreit meine Einsamkeit.
Sie weint. Sie tobt. Sie verzeiht.
Sie zerbeißt meine Hoffnung,
dass du dich noch irgendwo in der Dunkelheit versteckst.
Die Einsamkeit zerkaut genüsslich
das Vakuum in meinem Herzen,
die unfüllbare Lücke,
die mich unter Schmerzen kapitulieren lässt.
Die Einsamkeit zermahlt all‘ die Traumsequenzen,
in denen du noch da bist,
und du in jedem Augenblick
die ruinierte Platte wechseln könntest,
um mich aus diesem Albtraum aufzuwecken,
in dem mein Leben einen sich unendlich wiederholenden
Hänger hat,
der mich alles völlig verzerrt wahrnehmen lässt.
Einst warst du der,
der mich passiv verführte,
indem er mir seine Verwegenheit
ins Gesicht blies.
Erkaltet die Fantasie,
die einst meine Lungenflügel beben ließ.
Wie Teer klebt
nun die Einsamkeit an mir,
die du in mir hinterlassen hast,
wie ein Brandloch
in meiner inneren Zufriedenheit.
Entzündete deine Heißblütigkeit,
nicht nur eine Flamme.
Deine Zigarettenschachtel
war immer halbvoll
mit noch leicht glimmenden Optionen.
Wie die Cowboys aus der Werbung,
hälst du dich für den Mann,
der Freiheit inhaliert
und keine Notwendigkeit darin sieht,
sich nach einem längeren Ritt
noch mal umzudrehen.
Doch dir ist die Puste ausgegangen.
Nun bist du in Langeweile gefangen.
An deine letzte Kippe
erinnerst du dich kaum mehr,
nur das man sie dir verboten hatte.
Heimlich hast du zweimal an ihr gezogen.
Sie hektisch ausgedrückt.
Mich und die,
die dir das Rauchen abgewöhnt hat
belogen.
Man hat deine Männlichkeit
in einem Aschenbecher ausgedrückt.
Sie ist dein Nikotinpflaster.
Ich war deine schlechte Angewohnheit.
Ich ertrage deinen Nachgeschmack nicht mehr.
Noch weniger
deine plötzlich aufflackernde Vernunft.
Ich denke nicht an Morgen,
weil ich im Jetzt
schon überfordert bin.
Ich suche den Sinn,
im Moment.
Bin irgendwie immer nah dran,
nur nie nah genug,