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Ihre Stimmung ist oft trübe, Sie haben Kopf- oder Rückenschmerzen, fühlen sich antriebslos, ängstlich und unkonzentriert, sind süchtig nach Süßigkeiten oder anderem? Dann leiden Sie wohl unter Mangel an Serotonin - ein Neurotransmitter, der für das Glücksempfinden zuständig ist. Gute Laune, Ausgeglichenheit und Schmerzfreiheit hängen nämlich von der Menge der im Organismus verfügbaren Glücksbotenstoffe ab. Was ist überhaupt Glück und lässt sich dieses sogar auf natürliche Weise beeinflussen? Vor dem Hintergrund neuester Forschungsergebnisse aus der Neurobiologie entwickelt Dr. Günter Harnisch ein Glücksprogramm auf vier Säulen, mit dem es gelingt, körperliches und geistiges Wohlbefinden mit allen Sinnen aufzunehmen: über die Nahrung ebenso wie durch Hautstimulierung, durch Bewegung wie durch das eigene Denken. Dabei greift er auf uraltes, wieder neu entdecktes Erfahrungswissen aus unterschiedlichen Kulturen zurück: Tipps aus der Ernährung der Inkas und Empfehlungen berühmter antiker Ärzte, Heilmethoden der Fakire, Meditationstechniken und die Kraft der Sonne - mit natürlichen Mitteln lässt sich die eigene Glücksfähigkeit deutlich erhöhen. Ganz nebenbei erreicht man damit sogar dauerhaft sein ideales Gewicht, weil sich das Hungergefühl deutlich verringert. Wissenschaftliche Studien beweisen: Glückliche Menschen leben gesünder und Gesunde fühlen sich glücklicher.
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Seitenzahl: 112
Veröffentlichungsjahr: 2014
Günter Harnisch
Endlich gut drauf!
Wie Sie Ihre Glücksgefühle natürlich anregen – für mehr Lebensfreude, Wohlbefinden und Energie
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Günter Harnisch
Endlich gut drauf!
Wie Sie Ihre Glücksgefühle natürlich anregen – für mehr Lebensfreude, Wohlbefinden und Energie
E-Book (epub): ISBN 978-3-86374-174-7
(Druckausgabe: ISBN 978-3-86374-172-3, 2. Auflage 2014)
Mankau Verlag GmbH
Postfach 13 22, D – 82413 Murnau a. Staffelsee
Im Netz: www.mankau-verlag.de
Internetforum: www.mankau-verlag.de/forum
Lektorat: Julia Feldbaum, Augsburg
Endkorrektorat: Susanne Langer M. A., Traunstein
Umschlag: Andrea Barth, Guter Punkt GmbH & Co. KG, München
Layout Innenteil: Sebastian Herzig, Mankau Verlag GmbH
Grafiken S. 61: Thomas Pelletier, Saarbrücken
Energ. Beratung: Gerhard Albustin, Raum & Form, Winhöring
eBook-Herstellung und Auslieferung: Brockhaus Commission, Kornwestheimwww.brocom.de
Wichtiger Hinweis des Verlags:
Die Informationen und Ratschläge in diesem Buch sind sorgfältig recherchiert und geprüft worden. Dennoch erfolgen alle Angaben ohne Gewähr. Weder Autor noch Verlag können für eventuelle Nachteile oder Schäden, die aus den hier erteilten praktischen Hinweisen resultieren, eine Haftung übernehmen. Die vorgestellten Hilfestellungen und Therapievorschläge sollen den Besuch beim entsprechenden Facharzt, Psychologen oder Heilpraktiker nicht ersetzen, sondern ergänzen.
Inhalt
Einführung
Kapitel 1: Serotoninmangel und seine Folgen
Botenstoffe im Gehirn sorgen für unser Wohlbefinden
Gründe für einen zu niedrigen Serotoninspiegel
Bessere Übertragung von Nervensignalen
Das Serotoninmangelsyndrom: ein spät erkanntes Krankheitsbild
Stress verhindert Glück
Stress und Reizüberflutung
Schadstoffe aus Nahrung und Umwelt
Schwermetallbelastung im Körper
Kapitel 2: Glücksnahrung
Wohlfühlhormone aus der Inkanahrung: Amaranth und Quinoa
Quinoa: eine der ältesten Kulturpflanzen der Menschheit
Amaranth: optimaler Gefäßschutz und Radikalenfänger
Wie wirkt die Inkakost?
Abnehmen ohne Jo-Jo-Effekt
Andere serotoninsteigernde Nahrungsmittel
Kapitel 3: Glück aus der Tasse
Griechisches Eisenkraut: ein Naturmittel
Alles begann mit einer Fernsehsendung
Positive Wirkung auf die Nerven
Erste Fallstudien zur Wirkung
Griechisches Eisenkraut kann noch mehr
Kapitel 4: Glücksimpulse über die Haut
Selbstheilung mit der Akupressurmatte
Die Ursprünge der Nadelmatte
Wie sieht eine Akupressurmatte aus?
Was die Matte kann: von Heilung bis Beauty
Wie die Matte wirkt
Weitere Anwendungsmöglichkeiten
Glück auf Fingerdruck
Kapitel 5: Glück durch Licht, Ruhe und Bewegung
Bewegung und Sonnenlicht fördern die Glücksfähigkeit
Die Wirkung des Sonnenlichts
Leben ist Bewegung
Gut schlafen
Kapitel 6: Sich glücklich denken
Ein einfacher Test: Wie glücksfähig sind Sie?
Glück kann man lernen
Glück stärkt die Gesundheit
Wo leben die Menschen am glücklichsten?
Das wollte ich immer schon machen!
Eine Frage der Sichtweise
Sich an den kleinen Dingen freuen
Begeisterung ist die beste Nahrung fürs Gehirn
Glücksfähigkeit in der Erziehung fördern
Glückliche Menschen leben selbstbestimmt: biografische Beispiele
Schluss
Anhang
Zum Autor
Einführung
Gute Laune, Ausgeglichenheit und Schmerzfreiheit hängen von der Menge der im Organismus verfügbaren Glücksbotenstoffe ab. Entwickelt aufgrund neuer Erkenntnisse aus der Neurobiologie, stellt dieses Buch ein Glücksprogramm auf vier Säulen vor, mit dessen Hilfe es gelingt, reichlich Wohlbefinden mit allen Sinnen aufzunehmen. Jede Säule trägt über unterschiedliche Sinne zur Lebensfreude bei. Glück entsteht dabei auf dem Weg über die Nahrungsaufnahme (Kap. 2 und 3), über Hautreize (Kap. 4), über Sonne und Bewegung (Kap. 5) sowie über unser Denken (Kap. 6). Glücksfähigkeit lässt sich sowohl aus einer speziellen Ernährung gewinnen als auch aus der Serotonin steigernden Wirkung einer seit alter Zeit bekannten, jetzt wiederentdeckten Heilpflanze. Selbst moderne Hilfen kommen zum Einsatz, und nicht zuletzt sind es Sonne, Ruhe, Licht und die Kraft der eigenen Gedanken, die zu deutlich mehr Glücksfähigkeit führen. Ganz nebenbei kann man auf diese Weise dauerhaft sein ideales Gewicht erreichen, weil sich das Hungergefühl deutlich verringert. Glückliche Menschen leben gesünder und Gesunde fühlen sich glücklicher.
Das Buch greift auf altes, neu entdecktes Erfahrungswissen aus unterschiedlichen Kulturen zurück, mit dem sich die Glücksfähigkeit spürbar und messbar erhöhen lässt. Wie bei den überlieferten Heilmethoden üblich, von Hippokrates bis zur traditionellen chinesischen Medizin, stellt das Glücksprogramm den Menschen wieder in den Mittelpunkt. Damit erfüllt es ein Grundanliegen des bekannten Schulmediziners Professor Dr. Dietrich Grönemeyer (Universität Witten-Herdecke), der fordert: „Wir entdecken heute immer mehr Grundstoffe in der Natur, die uns dienlich sein können. Wir sollten traditionelles Wissen nutzen, um neue Verfahren zu entwickeln.“1 Jeder Mensch trägt selbst Verantwortung für seinen Körper und seine Gesundheit. Für die Naturheilkunde gilt dabei nichts anderes als für die Schulmedizin: Das heilende Ergebnis muss nachweisbar und wiederholbar sein, selbst wenn die Wirkungsweise – wie bei einzelnen der hier vorgestellten Methoden – noch nicht bis ins letzte Detail erklärbar sein mag. Entscheidend ist das Ergebnis. Wer heilt, hat recht.
Was Glück objektiv ist, lässt sich nur schwer definieren. Glück bedeutet für jeden Menschen etwas anderes. Dazu gehört langfristig ganz sicher: lieben und geliebt werden. Gesund sein. Keine finanziellen Sorgen haben. Gelassen und entspannt sein, auch wenn etwas gerade nicht so gut läuft. Über irgendeiner Tätigkeit, ganz gleich ob Hobby oder Beruf, die Zeit vergessen, das Gefühl haben, genau das Richtige zu tun. Natürlich gibt es auch das kleine Glück des Augenblicks: nach einer Bergwanderung auf dem Gipfel zu stehen, auf einer Wiese zu liegen und in den Himmel zu blinzeln, sich im Wasser treiben zu lassen oder in einem Straßencafé einen Eisbecher vor sich zu haben, zu lachen und sich mit Freunden zusammen zu freuen. Wer in der Lage ist, Freude, Ausgelassenheit oder innere Ruhe zu genießen, der lebt meist auch in Einklang mit seinem Körper. Er ist glücksfähig. Sein Körper bereitet ihm keine Beschwerden, sondern fühlt sich wohlig an und trägt zum Körperglück bei.
Patch Adams, der bekannte US-amerikanische Arzt und Clown, behauptet: „Glück ist ein revolutionärer Akt.“ Ein sperriger Satz, der diesem Buch als Motto vorangestellt werden soll. Bei näherem Hinsehen zeigt sich in der Tat: Wo das Glück sich niederlässt, dort herrscht Revolution. Kein Stein bleibt auf dem anderen. Das Unterste kehrt sich nach oben, und was oben war, findet sich zuunterst wieder. Das Glück stellt Menschen vom Kopf auf die Füße oder von den Füßen auf den Kopf. Nichts bleibt, wie es war. Oft schmerzt die Veränderung. Wachstumsschmerz. Glück ist kein Gesäusel, sondern ein Gefühl voll Kraft, erschüttert, geschüttelt, von Grund auf umgekrempelt zu werden. Ein Stück unserer ursprünglichen Wildheit begegnet uns darin. Man muss nur bereit sein, sich auf diese Revolution einzulassen, aus dem alten Trott auszubrechen.
Die vier Säulen des Glücksprogramms
Jede der vier Säulen, auf denen dieses Buch gründet, zeigt einen Weg zum Glück. Daran ist an sich nichts grundsätzlich Neues. Schon Pfarrer Sebastian Kneipp stellte sein umfassendes Gesundheitsprogramm auf vier Säulen. Neu ist die inhaltliche Beschaffenheit der vier Pfeiler des Glücksprogramms, das Sie in diesem Buch kennenlernen. Jede der vier Säulen ist für sich allein tragfähig. Jeder der dargestellten vier Schritte wirkt einzeln für sich. Doch alle zusammen angewandt verstärken die Glückswirkung um ein Vielfaches. Das Ganze ist (wieder einmal) mehr als die Summe seiner Einzelteile.
Konkret bedeutet das: Jedes der vier Programme können Sie unabhängig von den anderen lesen und anwenden. Mit jedem der vier Programme nähern Sie sich dem Glück auf einem anderen Weg. Den größten Fortschritt beim Entfalten Ihrer persönlichen Glücksfähigkeit werden Sie allerdings erzielen, wenn Sie alle vier Säulen nutzen. Das muss nicht alles zur gleichen Zeit geschehen, sondern ebenso sinnvoll ist es, die Kraft der einzelnen Säulen in zeitlichem Abstand nacheinander zu entdecken. Entwicklung braucht Zeit, beim Gärtnern ebenso wie bei menschlichem Wachstum. Das Gras wächst nicht schneller, wenn man an den Halmen zieht. Geben Sie sich Zeit! Entscheidend für den Erfolg ist letztlich, was Sie von den Inhalten dieses Buchs in Ihr eigenes Leben hineinnehmen. Konsequenz ist dabei hilfreich, die Bereitschaft, die eine oder andere eingefahrene Gewohnheit über Bord zu werfen, Neues auszuprobieren. Suchen Sie sich am besten die Methode aus, die Ihnen persönlich am meisten zusagt. Dann werden Sie am ehesten bereit sein, sie dauerhaft beizubehalten und fest in Ihrem Leben zu verankern. Der Erfolg wird sich so am schnellsten zeigen. Und er motiviert am stärksten, auf dem eingeschlagenen Weg weiterzugehen.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg auf Ihrem Weg zum Glück!
Dr. Günter Harnisch
Warendorf/Wangerooge, im Sommer 2014
Kapitel 1: Serotoninmangel und seine Folgen
Die Fähigkeit, Glück zu empfinden, hängt von einer ganzen Reihe unterschiedlicher Umstände ab: von unserem Denken ebenso wie von unserem Fühlen und von unserem körperlichen Zustand.
Wer krank ist und unter Schmerzen leidet, wird sich schwerer damit tun, Glück zu empfinden, als jemand, der sich fit und gesund und rundum pudelwohl fühlt.
Glück entsteht, wenn eine Reihe bestimmter Botenstoffe im Gehirn reichlich verfügbar sind. Diese Erklärung mag reduziert und mechanistisch klingen. Aber die Ergebnisse der modernen Hirnforschung sind so, und man kann eine Menge damit anfangen, um mehr Glück in das eigene Leben hineinzuholen.
Botenstoffe im Gehirn sorgen für unser Wohlbefinden
Unsere seelisch-geistigen Funktionen werden maßgeblich durch biochemische Vorgänge bestimmt. Daran besteht heute kein Zweifel mehr. Erforscht worden sind bislang vor allem die Wirkungen von Serotonin auf das zentrale Nervensystem: Im Gehirnstoffwechsel wirkt dieser Botenstoff günstig auf das Erinnerungs- und Lernvermögen, auf die Appetitkontrolle, gegen Essstörungen, Zwangs- und Suchtverhalten oder Angst- und Panikattacken. Serotonin schafft psychische Stabilität, erhöht die Stresstoleranz und sorgt für erholsamen Schlaf. Außerdem reguliert dieser Botenstoff die Konzentration und die Merkfähigkeit. Er führt zu ruhigem, ausgeglichenem Verhalten. Besteht ein Mangel an Serotonin, so sind Kinder z.B. ängstlicher, zappeliger, stressempfindlicher. Häufig gehören sie zu den typischen Prüfungsversagern. Bei Menschen mit Depressionen liegt der Serotoninspiegel im Blut nachweislich um bis zu 50 Prozent niedriger als bei Gesunden.
Neue Ergebnisse aus der Serotoninforschung zeigen, dass bei Frauen nach dem Eisprung der Serotoninspiegel allmählich und kurz vor der Regel sogar stark abfallen kann. Als Folge davon treten Überempfindlichkeit, Stimmungsschwankungen, depressive Stimmungen und Reizbarkeit auf. Auch starke Essgelüste, Putzwut und andere Zwangsstörungen wie Kaufrausch oder Kleptomanie deuten in dieser Zeit auf einen niedrigen Serotoninspiegel hin. Ist zu wenig Serotonin verfügbar, so erhöht sich die Schmerzempfindlichkeit. Die Blutgefäße im Kopf und im Becken neigen dann dazu, sich zu verkrampfen. Das ist beispielsweise bei Migräne, Spannungskopfschmerz, aber auch bei Beschwerden vor der Monatsregel häufig der Fall.2
Gründe für einen zu niedrigen Serotoninspiegel
Wodurch entsteht ein zu niedriger Serotoninpegel? Über einen längeren Zeitraum hinweg bestehende familiäre oder berufliche Stressbelastungen können dazu führen, dass viel von dem Botenstoff verbraucht wird. Der Serotoninspiegel sinkt offenbar auch mit fortschreitendem Lebensalter. Und schließlich hängt er von der Ernährung ab. Kohlenhydrate können helfen, die Nerven zu beruhigen. Aus diesem Grunde essen Menschen, die zu Depressionen neigen, in den dunkleren Wintermonaten mehr Süßigkeiten und mehr Kohlenhydrate als im Sommer. In der Jahreszeit des helleren Lichts befindet sich der Serotoninspiegel auf einem höheren Niveau. Ein hoher Serotoninspiegel senkt den Appetit und stärkt das Sättigungsgefühl. Besteht Serotoninmangel, so fühlen sich die Betroffenen dauernd hungrig. Sie leiden unter Heißhunger. Eine Untersuchung mit 294 Übergewichtigen ergab, dass dicke Menschen einen um die Hälfte niedrigeren Serotoninspiegel hatten. Auch bei anderen Essstörungen wie Ess- und Brechsucht (Bulimie) oder Magersucht (Anorexie) zeigte sich ein deutlicher Serotoninmangel.
Mehrere klinische Studien weisen nach, dass Serotonin selbst den Schlaf- und Wachzustand kontrolliert. Ohne Serotonin kann man nicht einschlafen. Erst wenn jemand schon eine halbe Stunde geschlafen hat, bildet der Körper aus dem vorhandenen Serotonin in der Zirbeldrüse das Schlafhormon Melatonin, das für mehr Tiefschlaf sorgt.3
Bessere Übertragung von Nervensignalen
Jede Information – sei es ein Bild, das unser Auge sieht, ein Schmerzreiz oder der Duft von Blumen – wird innerhalb von tausendstel Sekunden über Nervenzellen in das Gehirn weitergeleitet. Dabei muss die Information von einer Nervenzelle auf die andere übertragen werden, denn die Nervenzellen sind nicht direkt, sozusagen nahtlos, miteinander verbunden. Zwischen ihnen ist ein nur etwa 20 bis 30 tausendstel Millimeter breiter Spalt.
Die Übertragung einer elektrischen Information über diesen Spalt hinweg erfolgt mithilfe sogenannter Neurotransmitter, also biochemischer Botenstoffe, die Reize von einer Nervenzelle zur anderen transportieren. Ort des Geschehens sind dabei die Synapsen (siehe Abbildung Seite 17) als spezielle Kontaktstellen, über die die Nervenzellen miteinander in Verbindung stehen.
Die synaptische Übertragung von Nervensignalen ist entscheidend für alle Funktionen des Körpers und der Psyche, für Lernen und Gedächtnis, für Bewegung und Erholung, für Stoffwechsel und Organfunktionen. Serotonin spielt hierbei eine entscheidende Rolle.
Bei Alzheimerdemenz und den vielfältigen Erkrankungen des sogenannten Serotoninmangelsyndroms liegt eine Störung der Übertragung von Nervensignalen vor.
Synapsenendknöpfchen bei der Freisetzung von Neurotransmittern
Das Serotoninmangelsyndrom: ein spät erkanntes Krankheitsbild
In den 80er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts begann in den USA die Serotoninforschung, die zu einem völlig neuen Blickwinkel auf ein ganzes Bündel unterschiedlicher Krankheiten führte, zwischen denen bis dahin ein Zusammenhang nicht ohne Weiteres erkennbar war. Der Verdacht entstand, dass verschiedene Gesundheitsstörungen letztlich nur Symptome ein und derselben Grunderkrankung sind: des Serotoninmangels. Diesem Verdacht ging eine deutsch-schweizerische Forschergruppe der Universitätsklinik Basel nach und fand ihn komplett bestätigt. Sie fasste alle Krankheiten, die auf einer Störung der Neurotransmitterfunktion beruhen, zu einem Bündel zusammen. Diesem Krankheitspaket gaben die Forscher den Namen „Serotoninmangelsyndrom“.
Stress verhindert Glück
Wenn Menschen sich plötzlich einer Gefahr ausgesetzt sehen, mobilisiert ihr Körper sofort alle Kräfte, um der Angst auslösenden Situation zu begegnen und zu fliehen oder sich der Problematik zu stellen (fight oder flight – Kampf oder Flucht). Das geschieht auf diese Weise seit Menschengedenken. Das Gehirn nimmt die Gefahr über die Sinnesorgane wahr und schüttet vor allem den Botenstoff Adrenalin aus. So aktiviert der Körper alles, was für Kampf oder Flucht notwendig ist: Die Muskeln werden angespannt, die Adern verengen sich, damit im Falle einer Verletzung möglichst wenig Blutverlust eintritt. Das Immunsystem gerät in höchste Alarmbereitschaft, um möglichen Infektionen entgegenzuwirken. Endorphine setzen die Schmerzgrenze herauf, sodass man bei frischen Verletzungen zunächst oft überhaupt keinen oder nur geringen Schmerz empfindet. Kurz gesagt: Der ganze Organismus läuft auf Hochtouren.