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Darauf haben alle FALLEN-Fans gewartet!
Sieben Kurzgeschichten bieten faszinierende Einblicke in die gefährliche und romantische Welt der FALLEN-Reihe: Luce besucht eine Party, die völlig aus dem Ruder läuft. Arriane ist im Shopping-Glück. Daniel muss in den Straßen von L.A. untertauchen. Miles wagt einen Schritt in die Dunkelheit. Ein dramatischer Vorfall ereignet sich an der Shoreline Academy. Ein gefallener Engel ist auf der Jagd, und Luce und Daniel haben eine schicksalhafte Begegnung. Ein Muss für alle Fans von Lauren Kates Engelsromanen!
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Seitenzahl: 58
LAUREN KATE
ENGELSDÄMMERUNG
Sieben unsterbliche Geschichten aus der Welt der Fallen-Saga
Aus dem Amerikanischen vonMichaela Link
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Erstmals als cbt E-Book Dezember 2019
© 2013 by Tinderbox Books, LLC. and Lauren Kate
Die Originalausgabe erschien 2013 unter dem Titel »Angels In The Dark«
bei Delacorte Press, einem Imprint von Random House Children’s Books, einer Sparte von Penguin Random House LLC, New York.
Published by Arrangement with TINDERBOXBOOKSGROUPINC., New York, NY 10001 USA
© 2019 für die deutschsprachige Ausgabe
cbj Kinder- und Jugendbuchverlag
in der Verlagsgruppe Random House GmbH,
Neumarkter Straße 28, 81673 München
Alle deutschsprachigen Rechte vorbehalten
Dieses Werk wurde vermittelt durch die
Literarische Agentur Thomas Schlück, 30161 Hannover.
Übersetzung: Michaela Link
Umschlagbild und -gestaltung: Geviert GbR, Grafik & Typografie
KH · Herstellung: MW
E-Book-Erzeugung: VRH
ISBN978-3-641-19680-6V001
www.cbj-verlag.de
Eins – Die Sache mit Trevor
Zwei – Arrianes freier Tag
Drei – Daniel in L.A.
Vier – Miles in der Dunkelheit
Fünf – In Francescas Büro
Sechs – Cam geht auf die Jagd
Sieben – Luces Traum
Eins
Luce ließ das Motorrad vor dem Haus am See ausrollen.
Sie war verliebt. In das Bike: Es war eine goldene 1986er Honda Shadow, eine Schönheit.
Ihre Klassenkameradin, die verrückte Rachel Allison mit dem rot gefärbten Haar und dem makellosen Französisch, war in diesem Haus aufgewachsen und wohnte nach wie vor hier, nur ein paar Meilen nördlich ihrer Schule, der Dover Prep. Also tauchten immer, wenn Rachels Eltern nicht in der Stadt waren, die meisten aus ihrer Klasse – zumindest alle, die angesagt waren – zu der unvermeidlichen Party bei ihr auf.
Für Luce war es das erste Mal.
Nach dem Ende ihrer Schicht bei Pisani’s Bike und Karosserie Shop hatte Luce drei Textnachrichten von Callie vorgefunden: eine mit der Anweisung, wie sie zur Party kam, eine weitere, in der sie Luce wissen ließ, dass sie sich deren schwarze Flipflops ausgeliehen hatte, und eine dritte mit einem Bild von Callie, wie sie an Bord eines von Rachels Motorbooten einen Mai Tai schlürfte.
Aber erst die Voicemail von Callie – nein, die Stimme im Hintergrund der Voicemail – hatte sie überzeugt, zu der Party zu gehen.
Trevor Beckman hatte gerufen: Sag Luce, sie soll zusehen, dass sie schleunigst herkommt.
Er war mit Abstand der coolste Junge in ihrer Klasse. Außerdem der süßeste. Trevor war Kapitän der Basketballmannschaft, Ballkönig des Ehemaligentreffens und Luces Laborpartner in Biologie. Er war außerdem zeitweise Rachel Allisons Freund.
Und trotzdem wollte er, dass Luce schleunigst kam.
Natürlich schwärmte Luce für Trevor. Wer hätte das nicht getan? Er war groß und stark und lachte dauernd, und sein dunkelbraunes Haar passte zu seinen Augen – es war einfach alles an ihm zum Verlieben.
Aber es war eine Art von Schwärmerei, die Luce nie zu Taten gedrängt hätte. Sie lief keinem Jungen nach. Das hatte sie nie getan. Auch wenn es Callie verrückt machte, war Luce restlos zufrieden, Trevor und seine Muskeln aus der Ferne zu bewundern. Dabei fühlte sie sich wesentlich wohler als jetzt auf dem Weg zu dieser Party.
Sie schaltete die Maschine aus und stieg ab, bevor irgendjemand sie sah und sich wunderte, wie um alles in der Welt sie sich so ein Motorrad leisten konnte.
Luce konnte es sich nicht leisten. Sie hatte es sich für diesen Abend in dem Bike-Shop geliehen, in dem sie seit sechs Semestern in Teilzeit arbeitete, um sich die »Nebenkosten« an der Dover leisten zu können. Für ihr Zimmer und ihre Verpflegung kam peinlicherweise das einzige Stipendium der Schule auf.
Um sich dieses Stipendium zu erhalten, war Luce seit drei Jahren eine erstklassige Schülerin mit einem Einserschnitt. Und seit ebenfalls drei Jahren hielt sie ihre wöchentliche Therapiestunde in Shady Pines vor allen an der Schule geheim.
Sie hätte es vielleicht auch drei Jahre lang geschafft, nicht zu Rachels berühmten Partys zu gehen, wenn Mr Pisanis Sohn nicht gewesen wäre. Joe war ein paar Jahre älter als sie. Sexy auf eine düstere Art. Er hatte immer auf sie aufgepasst, seit sie im Laden seines Vaters arbeitete. Er wusste natürlich, dass sie das Motorrad liebte, das er aus einem Haufen Schrott wieder aufgebaut hatte. Bevor Luce heute gegangen war, hatte er ihr den Schlüssel in die Hand gedrückt.
»Was soll das?«
»Ich habe gehört, dass heute Abend eine Party steigt.« Er lächelte. »Musst du nicht irgendwie zum See kommen?«
Zuerst hatte Luce den Kopf geschüttelt. Unmöglich. Aber andererseits …
In drei Tagen würde sie nach Hause fliegen, um den Sommer bei ihren Eltern in Thunderbolt, Georgia, zu verbringen. Dort war das Leben ruhig, ungezwungen und locker. Und langweilig.
Drei ganze Monate Langeweile.
»Viel Spaß.« Joe blinzelte Luce zu.
Und schon war sie unterwegs. Das Motorradfahren, der Wind, der ihr übers Gesicht strich, die Geschwindigkeit, das alles war vertraut und mit nichts auf der Welt zu vergleichen.
Sie fühlte sich, als würde sie fliegen.
Der Partybereich war mit Petroleumfackeln abgesteckt. Als Luce diese passierte, sah sie sofort Callie am Ufer stehen; einige Jungen hatten sich um sie versammelt. Sie trug ein rotes Bikinioberteil, Luces Flipflops und hatte sich einen langen weißen Sarong um die Hüfte geschlungen.
»Endlich!«, kreischte sie, sobald sie Luce erblickte. Sie lachte und ihre nassen Korkenzieherlocken wippten. Sie war wohl schwimmen gewesen. In dem kalten schwarzen See – das mochte Luce sich nicht einmal vorstellen. Aber Callie war so furchtlos, dass ihr kaum etwas ihren Spaß verderben konnte. Sie zog Luce dicht an sich heran und flüsterte: »Rate mal, wer gerade den größten Riesenkrach hatte?«
Trevor kam auf sie zu, in seinem Basketballtrikot und Badehose, einen Drink in der Hand. Er hatte Rachel mit hochrotem Gesicht einfach stehen lassen.
»Genau im richtigen Augenblick«, sagte er zu Luce und lächelte. Er sprach schon ein wenig undeutlich.
»Trevor!«, bellte Rachel. Sie stand da, die Hände in die Hüften gestemmt, und musste sich anscheinend beherrschen, um ihm nicht nachzurennen. »Das reicht. Ich sag dem Barmann, dass du nichts mehr bekommst!«
Trevor blieb vor Luce stehen. »Kommst du mit an die Bar?«
Callie half Luce mit einem Stoß nach, bevor sie selbst verschwand, und Luce blieb allein mit Trevor Beckman zurück.
Vielleicht wäre es doch besser gewesen, sich umzuziehen und nicht das ölverschmierte weiße T-Shirt und die abgeschnittenen Jeans anzubehalten. Luce zog an dem Gummiband, um ihr Haar aus dem langen, geflochtenen Zopf zu lösen, den sie bei der Arbeit trug. Sie spürte, wie Trevors Blick auf ihrem dunklen welligen Haar ruhte, das ihr fast bis zur Taille reichte. »Ein Drink wäre nicht schlecht.«