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Schnell ist er, scharfzüngig, spöttisch und vor allem extrem wandelbar. Denn seine Spezialität sind Politikerparodien und diese gezielt verhaspelten Sätze, die seinem Publikum den Kopf verdrehen und das Zwerchfell im Stakkato in Bewegung setzen. Mathias Richling ist der Mann mit den vielen Gesichtern und sein neuestes Werk so etwas wie Fernsehen im Buchformat: Ein illustriertes biografisches Künstlerleben mit über 200 Gesichtern und Geschichten von der Sonnenseite des Lachens.
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Seitenzahl: 145
Ebook Edition
Cover
Gebrauchsanweisung
Prolog
Kunst ist das eine.
Mathias Richling mit und ohne Maske.
Kindliche Prüfung
Berufspläne
Fremdsprache Schwäbisch
Kabarettistische Vorprägung
Persönlich
Wie kommen Sie auf Ihre Ideen?
Was machen Sie beruflich?
Zuschauermemory
Pflichtübung MR
Kabarett als Voraussage
Die Grenzen der Satire ...
Deutschsein .a
Deutschsein .b
„Wutbürger“?
Thomas (Name von der Redaktion nicht geändert) Nr. 11
Richtigstellung
Johannes Rau .a
Johannes Rau .b
Johannes Rau .c
Johannes Rau .d
Johannes Rau .e
Johannes Rau .f
Johannes Rau .g
Johannes Rau .h
Michael Glos .a
Michael Glos .b
Hauptgang Singvögel
Des Technikers konzentrierte Aktion
Karl Valentin .a
Karl Valentin .c
Karl Valentin .d
Karl Valentin .e
Gerhard Polt
Fan Nr. 111
Fan Nr. 64
Thomas (Name von der Redaktion nicht geändert) Nr. 1
Schwäbischer Redefluss
Heinz Erhardt
Fan Nr. 88
Richling trifft Richling .a
Richling trifft Richling .b
Montserrat Caballé .a
Montserrat Caballé .b
Thomas (Name von der Redaktion nicht geändert) Nr. 57
Fan, Faner, am Fansten
Manfred Rommel I.a
Manfred Rommel I.b
Karl Lauterbach I
Karl Lauterbach II
Gruß an Mitarbeiter
Mutters Zoologie
Angela Merkel I.a
Angela Merkel I.b
Schwäbische Sparsamkeit
Zu deutsch
Schwäbische Grammatik
Placido Domingo .a
Placido Domingo .b
Fan Nr. 98
Manfred Rommel II
Beamtenpausen können auch klein sein
Fan Nr. 25
Loriot
No-Internet
Thomas (Name von der Redaktion nicht geändert) Nr. 6
Wolfgang Schäuble I.a
Wolfgang Schäuble I.b
Berufs-Begründung
Thomas Strobl
Kretschmann I
Helmut Kohl I
Fan Nr. 41
Fan Nr. 55
Fan Nr. 36
Günther Oettinger .a
Günther Oettinger .b
Günther Oettinger .c
Leichtes Deutsch
Fan Nr. 27
Wittelwas? .a
Wittelwas? .b
Das Los Stuttgart
Schwieriges Deutsch
Schwäbisch für Kinder
Politische Mimosen .a
Politische Mimosen .b
Herta Däubler-Gmelin .a
Herta Däubler-Gmelin .b
Herta Däubler-Gmelin .c
Herta Däubler-Gmelin .d
Herta Däubler-Gmelin .e
Herta Däubler-Gmelin .f
Mathias?
Alfred Biolek I
Hans Eichel .a
Hans Eichel .b
Antwort 23 auf immer gestellte Fragen
Antwort 53 auf nie gestellte Fragen
Vorzüge des Negativen
Papst Pius XII. .a
Papst Pius XII. .b
Thomas (Name von der Redaktion nicht geändert) Nr. 21
Seilbahnunglück September 2004
Aussichtslose Endlichkeit
Überlebender eines Busunfalls 2003
Autobahnraststätte überlebt
Thomas (Name von der Redaktion nicht geändert) Nr. 46
Hanns Dieter Hüsch .a
Hanns Dieter Hüsch .b
Hanns Dieter Hüsch .c
Dieter Hildebrandt I
Edmund Stoiber
Fan Nr. 16
John Neumeier
Thomas (Name von der Redaktion nicht geändert) Nr. 13
Marcia Haydée .a
Marcia Haydée .b
Variation nach Goethe
Welches Buch lesen Sie gerade? .a
Welches Buch lesen Sie gerade? .b
Welches Buch lesen Sie gerade? .c
Welches Buch lesen Sie gerade? .d
Das Buch zum Hörbuch
Manfred Rommel II
Fan Nr. 87
Papst Johanns Paul II. .a
Papst Johanns Paul II. .b
Zuhören ist auch eine Kunst .a
Zuhören ist auch eine Kunst .b
Fan Nr. 76
Zoll Konstanz
Fan Nr. 3
Die Menschheit ist verwandt .a
Die Menschheit ist verwandt .b
Die Menschheit ist verwandt .c
Gabriele Henkel
Thomas (Name von der Redaktion nicht geändert) Nr. 10
Thomas (Name von der Redaktion nicht geändert) Nr. 21
Anna Lang wartet nur noch auf mich .a
Anna Lang wartet nur noch auf mich .b
Anna Lang wartet nur noch auf mich .c
Mutters Anatomie
Fan Nr. 14
Witzlebens Schwiegertochter
Wolfgang Schäuble II
Thomas (Name von der Redaktion nicht geändert) Nr. 8
Papst Benedikt XVI. .a
Papst Benedikt XVI. .b
Thomas (Name von der Redaktion nicht geändert) Nr. 11
Gotthilf Fischer
Wolfgang Neuss
Gerhard Mayer-Vorfelder
Gabor Steingart .a
Gabor Steingart .b
Gabor Steingart .c
Lebensweisheit
Anspruchsgedankenlosigkeit
Klimawandel bis zum Haustier
Klimarettung? .a
Klimarettung? .b
Klimarettung? .c
Müllherbeiführung
Angela Merkel II
Helmut Kohl II
Helmut Kohl III
Helmut Kohl IV
Ricarda Lang
Robert Habeck I
Jugendliebe – Jugendschock .a
Jugendliebe – Jugendschock .b
Jugendliebe – Jugendschock .c
Jugendliebe – Jugendschock .d
Tipps für Hochzeitsgeschenke .a
Tipps für Hochzeitsgeschenke .b
Queen Elizabeth II. I
Armin Laschet .a
Armin Laschet .b
Armin Laschet .c
Chinesen verstehen .a
Chinesen verstehen .b
Chinesen verstehen .c
Mauerfall-Nachteile .a
Mauerfall-Nachteile .b
Ulla Schmidt II.a
Ulla Schmidt II.b
Hotelaufenthalte
Dieter Hildebrandt II
Karl Lauterbach III
Lauterbach IV
Zustandsbeschreibung der SPD
Robert Habeck II
Joschka Fischer I.a
Joschka Fischer I.b
Unglücksbewältigung
Gerburg Jahnke .a
Gerburg Jahnke .b
Gerburg Jahnke .c
Gerburg Jahnke .d
Gerburg Jahnke .e
Altersunterschiede gibt es in keinem Alter
Helmut Kohl V
Versuch einer Kohl-Analyse
Elsässische Höflichkeit
Vrenis Abhängigkeit ganz ohne Drogen
Kollektives Erinnerungsunvermögen .a
Kollektives Erinnerungsunvermögen .b
Die Bühne als Gesundbrunnen
Wladimir Putin .a
Wladimir Putin .b
Queen Elizabeth II. II.a
Queen Elizabeth II. II.b
Ulla Schmidt II
Winfried Kretschmann II
Wieland Backes
Gert Fröbe .a
Gert Fröbe .b
Alfred Biolek II
Annalena Baerbock .a
Annalena Baerbock .b
Joschka Fischer II
Wolfgang Schäuble III.a
Wolfgang Schäuble III.b
Wolfgang Schäuble III.c
Lebenssicherheit
Wie schnell man altert
Viktor Tretjakow .a
Viktor Tretjakow .b
Viktor Tretjakow .c
Leben
Thomas (Name von der Redaktion nicht geändert) Nr. 29
Albrecht Goes .a
Albrecht Goes .b
Fan Nr. 108
Was bleibt übrig von der Show?
Spinne richlingi
Zu schnell geschrieben? .a
Zu schnell geschrieben? .b
Epilog
Der Künstler – ein Ereignis
Cover
Inhaltsverzeichnis
Biografische Ermittlungen im
privat-öffentlichen Milieu
Mathias Richling
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Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation
in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische
Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
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Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig.
Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen
und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.
Die Verwendung des Buches oder Teile dessen in öffentlichen Vorträgen ist untersagt.
ISBN: 978-3-98791-060-9
1. Auflage 2024
© Westend Verlag GmbH, Waldstr. 12 a, 63263 Neu-Isenburg, 2024
Umschlaggestaltung: Buchgut, Berlin
Design und Satz: quintessense, Berlin
Datenkonvertierung und E-Book: Publikations Atelier, Weiterstadt
1. Die Inhalte des Buches sind zu verstehen als Erinnerungs-Fetzen und als
2. Erlebnis-Bruchstücke.
3. Finden Sie die richtige Geschichte zum richtigen Bild!
4. Zu 229 Fotografien passen nur etwa 27,4 % der Erlebnis-Spots!
5. Bedenken Sie: Das Leben hat keine Reihenfolge!
6. Den Ablauf eines Tages bestimmt keine Dramaturgie!
7. Wenn Sie den Zusammenhang vermissen, haben Sie das Buch verstanden!
Richling lässt die Masken fallen.
Und hebt sie auf, für uns, für dieses Buch. Und dieser Maskentanz führt uns direkt in das turbulente Künstlerleben des Kabarettisten, in dem Parodie und Karikatur eine dominierende Rolle spielen. Zu Recht schreiben Kritiker nach dem Besuch seiner Bühnenauftritte, dass Richling keine Masken und Verkleidung brauche, um eine prominente Persönlichkeit zu karikieren. Richling anverwandelt sich jede Figur aus eigenschöpferischer Kraft, im TV unterstützt die Maskierung die optische
Wirkung.
Dass Richling auch ein Leben neben der Kunst hat, beweisen die bunt durcheinandergewirbelten Lebensrandnotizen, welche den Alltag des Kabarettisten zwischen Genie und Wahnsinn widerspiegeln. Es ist ja klar, dass einem Mann, dem sogar ein Papst schon auf die Wange geküsst hat, weiland die Queen bei ihrem Besuch in Stuttgart gunstvoll zugewunken hat. Und dass manche Politiker jeglicher Couleur sich zu treffend porträtiert fühlen. Und dass der durchschnittliche Fan ihn mit den Originalen verwechselt, die er parodiert.
Aber Maske ist nicht alles. Nicht im Leben, wo mit Enttarnung jederzeit gerechnet werden muss. Und nicht auf der Bühne oder im Fernsehen. Die große Kunst der Maskenbildnerinnen des SWR (größten Respekt und tausend Dank!) ist das eine. Doch zum Leben gebracht werden die Masken durch den Artisten: mit entlarvender Mimik, mit decouvrierender karikierender Klangfarbe der Stimme, mit enthüllender Gestik, kurz: mit demaskierender Darstellungskunst, von der dieses Buch ein bildhaftes Stichwort geben kann. Davon können Sie sich – jetzt sind Sie dran – eine
plastische Ahnung verschaffen bei Richlings Auftritten. Demnächst in Ihrem Theater.
Günter Verdin, Regisseur
Ackermann, Josef
Schweizer Bankmanager
Ich bin auch mal aufgewachsen.
Die ersten Lebensjahre verbringe ich mit meinen Eltern in Endersbach.
Bei einem sehr schwäbischen und dem Vorurteil gemäß sehr sparsamen Vermieterehepaar.
Als wir schließlich umsiedeln nach Stuttgart, der Umzugswagen gepackt ist, die Hände zur Verabschiedung ausgestreckt, drückt mir Frau Vermieter ein Abschiedsgeschenk in die Finger. Es ist ein kleiner Packen silbernes Stanniolpapier. Glatt gestrichen und aufeinandergelegt. Aber eigentlich kann ich mir, gerade fünfjährig, doch vorstellen, dass dieses Stanniolpapier nicht einfach nur so zum Gebrauch angefertigt wurde, sondern gedacht sein muss für einen
besonderen Zweck. Der aber hier fehlt.
„War da Schokolade drin?“, frage ich.
„Ja“, ruft Frau Vermieter entzückt, „da war Schokolade drin. Wie der Junge das weiß!“
Es war das Verpackungsmaterial
für Katzenzungen.
Die hatte sie vorher rausgefressen. Und die
Verpackung mir gegeben. Zum Spielen.
Da wusste ich, dass ich das Leben nur mit viel Satire würde meistern können.
Aigner, Ilse
CSU-Politikerin
Ich war meistens fünf,
wenn mir diese Frage gestellt wurde:
„Was möchtest du denn mal werden,
wenn du groß bist?“
Ich beantworte das immer gleich, denn darüber gibt es gar keinen Zweifel:
„Ich will werden, was der Papa ist!“
„Und was ist der?“,
wird natürlich immer zurückgefragt.
Und auch darauf gibt es von mir immer
nur die eine Antwort:
„Das weiß ich nicht!“
Bach, Dirk
Komiker
Ich habe mit fünf Jahren so schwäbisch gesprochen, dass meine Mutter mich nicht verstanden hat. Danach bin ich zweisprachig aufgewachsen.
Backes, Wieland
Fernsehmoderator
Der Installateur war im Haus.
Im Badezimmer sind einige Dinge in Ordnung zu bringen.
Der Wasserhahn tropft, die Spülung klemmt, der Abfluss ist verstopft.
Er ist schnell fertig mit allem und kommt voll bepackt mit drei Metallkoffern und etlichen Rohren in den Händen und unter den Armen die Treppe herunter.
„Warten Sie“, sagt Mutter,
„ich mache Ihnen die Haustür auf.“
Der Installateur quetscht sich durch. Um ihm zu helfen, schiebt Mutter ihn von hinten ein bisschen an. Eigentlich drückt sie ihn regelrecht raus. Sie schließt umgehend sorgfältig die Tür. Im selben Moment hört man von außen einen mächtigen Schlag. Einiges fällt offenbar und scheppert. Dann hört man nichts mehr.
Mutter öffnet die Tür. Man sieht die Koffer des Handwerkers auf dem Boden verstreut. Die Rohre ebenso. Der Installateur liegt dabei, reibt sich das Knie. Und Mutter ruft ihm zu:
„Fallen Sie nicht!“
Baerbock, Annalena
Grünen-Politikerin
Das eine oder andere kann ich vielleicht gut.
Und manches auch ganz gut.
Aber mein größtes Talent, meine ausgeprägteste Begabung ist gewiss: Ungeduld.
Und in Goachino Rossinis „Il Turco in Italia“ habe ich dafür im 1. Akt, 2. Szene auch eine literarisch-musikalische Begründung gefunden, wenn Don Gerona singt:
„Die Geduld ist die Tugend der Esel!“
Beck, Kurt
SPD-Politiker
Die häufigste Frage, die unsereinem von
fachlich unkundigen Interviewern gestellt wird, lautet:
„Wie kommen Sie auf Ihre Ideen?“
Das ist sehr einfach zu beantworten und das Gespräch ist dann auch meist beendet und
beansprucht nicht viel Platz in der Tagespresse:
„Durch Überlegen!“
Beckenbauer, Franz
Fußballspieler
In der Hamburger Oper wurde Verdis Rigoletto aufgeführt. Ich sitze neben einer älteren Dame, die in der Pause beobachtet, wie ein paar Fans Selfies mit mir schießen.
Als wir wieder sitzen, fragt sie:
„Ich frage wegen der Fotos! Und weil der Bus vor der Tür stand! Sind Sie Reiseleiter?“
Becker, Boris
Tennisspieler
Die Vorstellung im Mannheimer Rosengarten war gerade beendet. Die Requisiten werden schon zusammengepackt und ich sitze noch am Bühnenrand, um für ein paar Zuschauer Bücher zu signieren, als ein Ehepaar voller Begeisterung herströmt und mir erzählt, was ich alles schon gemacht habe in den Jahren. Sie kennen Titel der Shows, Sendedaten, Inhalte, Auftrittsorte, Fernsehsendungen und Hörfunk-Beiträge. „Aber als Sie“, schließen sie ihren Bericht,
„auf dem Opernball in Stuttgart mit Oberbürgermeister Rommel und Ministerpräsident Späth aus einer großen Muschel herausgekommen sind und mit den beiden Cancan getanzt haben, da waren Sie am besten!“
Das wäre freilich eine Aktion, die man im
Leben nicht mehr vergisst. Aber „auf der Bühne
tanze ich niemals“, sage ich, „ich weiß, womit
ich mich blamieren kann. Das bin ich wirklich
nicht gewesen.“ Doch mit einem spöttischen
Gesichtsausdruck können sie sich
die Bemerkung nicht verkneifen:
„Das wissen Sie nur nicht mehr!“
Beckmann, Reinhold
Fernsehmoderator
Von Anfang Mai bis Ende August spielte ich
jedes Jahr im Stuttgarter Renitenz-Theater mein neues Programm.
Je näher der Sommer kommt, um so aufgeheizter ist das Theater, denn es gibt statt einer Klimaanlage nur eine Lüftung, die die Hitze gut verteilt. Es ist jeden Abend ausverkauft. Das heißt, von den Zuschauern kommt noch die
optimale Hitzezufuhr in Form von Körperwärme
dazu. Und das bedeutet auch für das Publikum eine große Herausforderung.
Die aber offenbar sein muss.
Schon aus gesellschaftlicher Ansage. Auch für Menschen, die sich für Satire nicht besonders interessieren. Man ist eine Pflichtübung. Denn als eine junge Dame am Ende einer Vorstellung vor dem Eingang wartet, um ihre Mutter von diesem Theaterbesuch abzuholen, fällt die ihr in die Arme, und es entfährt ihr:
„So! Des habet mir jetzt auch gschafft!“
Beckstein, Günther
CSU-Politiker
Ich habe Angela Merkel, Karl Lauterbach oder Christian Wulff, Helmut Kohl, Joschka Fischer, Olaf Scholz oder Annalena Baerbock parodiert, lange bevor sie sich selbst parodiert haben.
Biolek, Alfred
Fernsehmoderator
… liegen dort, wo sie zum Selbstzweck wird.
Und wo sie ausschließlich der Schadenfreude dient.
Satirefähig ist alles, was geändert werden kann.
Körperliche Gebrechen zum Beispiel gehören nicht dazu. Wenn ich einen Menschen im Rollstuhl spiele, dann nicht, um mich über seine körperliche Behinderung lustig zu machen.
Im Gegenteil wäre es infam,
ihn stehend oder gehend darzustellen.
Bohlen, Dieter
Musikproduzent
Der Deutsche ist mit dem Grundcharakterzug
eines konservativen Unterwerfungsbedürfnisses ausgestattet.
Wer jemals den „Untertan“ von Heinrich Mann gelesen hat, bekommt für diese deutsch-typischen Ausprägungen auch eine Sensibilität und merkt rasch, dass bestimmte Grundzüge im Verhalten der Deutschen durchaus genetisch verankert zu sein scheinen.
Das Bedürfnis, eigene Verantwortlichkeit in den Hintergrund zu stellen und einer „höheren Macht“ zuzuweisen, ist bei uns sehr beliebt.
Das daraus folgende schikanöse Zurechtweisen anderer mit dem Hinweis, man vertrete das Recht, den Staat, die Ordnung, ist ebenso sehr geschätzt bei den Deutschen.
Gemeinhin ist das geläufig unter der Formulierung, nach oben zu buckeln und nach unten
zu treten.
Bosbach, Wolfgang
CDU-Politiker
Besonders intensiv gestaltet sich das in Zeiten, in denen eine definierte oder auch diffuse Angst breit gemacht wird.
Zum Beispiel hatten wir in der Corona-Pandemie- Zeit der Jahre 2020 bis 2022 klar definierte, aber auch überaus unklar definierte Maßnahmen und Regelungen.
Die klar definierten waren Maske, Abstand, Hygiene. Die unklar definierten waren
beispielsweise, mit Stand Oktober 2021, den Zuschauersaal der Deutschen Oper in Berlin mit 3-G-Regel vollkommen zu besetzen bis auf den letzten Platz mit Besuchern, die keine Maske trugen. Verließen sie den Saal und befanden sich im Foyer, hatten sie die Maske aufzusetzen und wurden, wie es mir passiert ist, vom Ordnungspersonal angefahren, wenn die Maske auch nur knapp unter die Nase gerutscht war.
Was ist im Foyer anders, als wenn sich Zuschauer eng an einem vorbei noch in die Mitte der Reihe quetschen und keine Maske tragen?
Die Frage stellte sich nicht.
Die Freude über die Chance, Mitmenschen rechtmäßig schikanieren zu können, überwog.
Brüderle, Rainer
FDP-Politiker
Der Begriff „Wutbürger“
wird zunehmend radikalisiert verwendet.
Und aus politischen Gründen abwertend und ausgesprochen negativ belegt.
In Wahrheit ist „Wutbürgersein“ eine unglaublich politische Bewusstseinsveränderung, die ich fast gleichsetzen möchte mit dem Bewusstsein in der Zeit von 1989 bis 1990, etwas verändern zu können.
In der DDR haben sie 40 Jahre gebraucht, bis sie gemerkt haben,
sie hätten gerne eine Demokratie.
Im Westen haben wir über 75 Jahre gebraucht, bis wir gemerkt haben,
dass wir eine Demokratie haben.
Phänomenal sind die Ernsthaftigkeit und die Besonnenheit, mit der etwa gegen Stuttgart 21 demonstriert wurde und wird. In der Hamburger Hafenstraße hatte es früher Randale ohne Ende gegeben.
Das spricht doch für eine zunehmende
Erwachsenheit des Bürgers.
Bublath, Joachim
Fernsehmoderator
„Einigkeit und Recht und Freiheit
sind des Deutschen Überdruss.“
Bush, George W.
US-Präsident
Nur um keine falschen Erwartungen hinzunehmen: Ich imitiere zumeist Politiker nicht.