Er! - Der Mann - Alison Grambs - E-Book

Er! - Der Mann E-Book

Alison Grambs

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Beschreibung

Frauen haben sich in der Welt der Männer schon oft verirrt. Und Männer nach dem Weg zu fragen, bringt nicht viel, denn sie kommunizieren in einer anderen, fremden Sprache. Deshalb hat Alison Grambs einen Reiseführer für das Männerland geschrieben. Von der Reisevorbereitung über die Sitten und Gebräuche bis hin zur Einbürgerung erklärt sie alles Wissenswerte und Überlebenswichtige. Jetzt ist Schluss mit den Grübeleien darüber, was der Mann wohl mit dieser oder jener Bemerkung gemeint hat. Das Buch liefert eindeutige Übersetzungen für die geläufigsten Phrasen und Ausreden. Frauen erfahren endlich, wie sie Männer erfolgreich handhaben und zähmen können.

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Alison Grambs

ER!

Der Mann – ein liebevoller Leitfaden

Aus dem Amerikanischen übersetzt von Madeleine Lampe

Schwarzkopf & Schwarzkopf

Männerland: Wissenswertes

•Nationalgewächs: Giftefeu

•Bezeichnung der Einheimischen: Mann, Idiot, Trottel, Freundchen, Niete, Arsch, Typ, Hey!

•Nationales Motto: »Hä?«

•Erster Siedler: Adam

•Staatsfeind: die Frau

•Verbündeter: der Hund

•Bodenschätze: Gas

•Einwohnerzahl: viele

•Klima: (siehe »Das Klima im Männerland«, Seite 25)

•Durchschnittlicher IQ: vom Grad der Nüchternheit abhängig

•Nationalgericht: Pizza

•Nationalgetränk: Bier

•Nationalsport: alles, bei dem gestöhnt und geschwitzt wird und Knochen brechen

•Nationaltracht: ein T-Shirt von 1990 mit Flecken unter den Achseln, eine ehemals graue Jogginghose, die jetzt ansatzweise schwarz ist, und ehemals weiße Turnschuhe, die jetzt grau sind

•Nationale Freizeitbeschäftigung: alle Sportarten, die man vom Sofa aus sehen kann

•Spitznamen für das Land: Niemannsland

•Bevorzugte sportliche Betätigung: Masturbation

•Heimische Wirtschaft: Bierbäuche

Für Mum, Dad und Tommy, die mir auf jeder Reise ein sicheres Gefühl geben.

Einleitung

»Das Coole am Berühmtsein ist, dass man reisen kann. Ich wollte schon immer nach Übersee reisen, nach Kanada und so.«Britney Spears

Es gibt ein paar Dinge, die man immer einpackt, wenn man in ein fremdes Land reist: den Reisepass, ein paar Travellerschecks, Hygieneartikel, feste Schuhe und hoffentlich auch saubere Unterwäsche. Aber wichtiger als alles andere ist ein Reiseführer. Ob man nun nach Paris fliegt, um vom Eiffelturm herunterzuspucken, oder nach Griechenland, um seinen Namen am Parthenon zu verewigen, ein Reiseführer hilft dabei, sich an die kulturellen Gegebenheiten anzupassen und peinliche Auftritte in der Öffentlichkeit auf ein Mindestmaß zu reduzieren.

Man muss ihn nur aufschlagen und schon weiß man, wie man einen römischen Gladiator im Kolosseum nach dem Weg zur Toilette fragt. Und was noch wichtiger ist: Man versteht die Antwort, so dass man sich nicht an der falschen Stelle erleichtert. Ein Reiseführer zeigt, wie man in Indien eine Mahlzeit bestellt, so dass man Affenhirn auf Eis nur dann bekommt, wenn man Affenhirn auf Eis auch bekommen will. Ein Reiseführer klärt einen über wichtige Feiertage auf, die man beachten sollte, wenn man mit der Königin von England Tee trinkt, er weist einen auf Sitten und Gebräuche hin, die man respektieren sollte, wenn man in Ägypten an einem Kamelrennen teilnimmt, und er informiert einen über die Fußgängerampeln in China, so dass man nicht von den sechs Milliarden Menschen überfahren wird, die dort mit dem Fahrrad unterwegs sind.

Mit anderen Worten, ein Reiseführer sorgt bei einer Reise in ein fremdes Land dafür, dass man sich, sagen wir mal, nicht ganz so fremd fühlt. Es ist wirklich erstaunlich, dass es Reiseführer über Südafrika und den Nordpol, über Australien und sogar über jenes gottverlassene Fleckchen Erde namens Tuvalu gibt. Es gibt Bücher über so gut wie jeden exotischen Ort, den man sich nur vorstellen kann. Mit Ausnahme von einem: dem geheimnisvollsten, gefährlichsten und furchterregendsten Land überhaupt.

Dem Männerland.

Jahrhundertelang wurde von Frauen erwartet, dass sie sich ohne jeden Leitfaden einen Weg durch diesen irritierenden Dschungel der männlichen Spezies bahnen. Wir Frauen verloren den Verstand bei dem Versuch, das männliche Herz, die männliche Psyche, die männliche Körpersprache und die männlichen Verhaltensweisen bei einer Verabredung verstehen zu wollen. Wir waren gezwungen zu raten, was einen Mann glücklich oder traurig macht. Was es bedeutet, wenn ein Mann einen beim ersten Date zu einem Hotdogstand ausführt. Welche tiefen Gefühle ein Mann zu vermitteln versucht, wenn er einen fahren lässt. Oder was ein Mann ausdrücken will, wenn er sagt: »Ich liebe dich«, während er sich an den Eiern kratzt.

Aber keine Angst. Hilfe naht. Dieses Buch entmystifiziert das männliche Geschlecht ein für alle Mal: Die überaus komplizierte Sprache Mannsprech wird übersetzt, die Gesten, Gesichtsausdrücke und Grunzgeräusche werden entschlüsselt. Nach Lektüre dieses Buches weiß frau ganz genau, was sie zu erwarten hat, wenn sie sich mit diesem Wesen einlässt, das zum Frühstück kalte Pizza isst und die Fernbedienung als Verlängerung der vorderen Gliedmaßen ansieht. All die seltsamen Rituale der Männerwelt werden endlich enthüllt! Die bizarren Traditionen. Die anscheinend unlogischen Verhaltensweisen. Das rückständige Kommunikationssystem und die unverständlichen Ausdrucksweisen. Endlich gibt es keine Geheimnisse mehr, meine Damen! Ihr steht kurz davor, zu lernen, wie Männer ticken und was sie zum Austicken bringt. Alles, was man über dieses verstörende und etwas einfältige Geschöpf wissen muss, steht in diesem Buch.

Also schnallt euch an und macht euch bereit für die wichtigste Reise eures Lebens. Wir hoffen, dass ihr euren Aufenthalt im Männerland genießen werdet – oder zumindest überleben. Es ist vielleicht eine Männerwelt da draußen, aber von nun an werdet ihr möglicherweise nicht mehr ganz so verloren in ihr sein.

KAPITEL 1

Vor der Abreise

»Eine Reise von tausend Meilen beginnt mit einem einzigen Schritt.« Laotse

Du hast dir also ein paar Tage Urlaub genommen, ein Flugticket besorgt und bist endlich bereit, deine Reise ins Männerland anzutreten. Egal, ob es sich um einen Tagesausflug, einen Wochenendtrip oder um einen dauerhaften Aufenthalt handelt, du kannst es kaum erwarten, dass es losgeht. Aber bevor du dich in die sprichwörtliche Höhle des Löwen, die Heimat der Männer, begibst, solltest du dich noch um ein paar Dinge kümmern.

To-do-Liste

1.Teile deinen Angehörigen mit, dass du dich auf eine lebensgefährliche Reise begibst, so dass sie einen Suchtrupp losschicken können, wenn du nicht zurückkehren solltest.

2.Entledige dich aller deiner Zimmerpflanzen. Es ist besser, Sterbehilfe zu leisten, als sie langsam vertrocknen zu lassen.

3.Achte darauf, dass der Hund und die Katze versorgt sind. (Überprüfe aber zuerst, ob du überhaupt einen Hund oder eine Katze hast.)

4.Hinterlasse eine Nachricht an deiner Tür, auf der steht: »Liebe Einbrecher, ich bin nicht daheim. Bitte bleibt draußen. Danke!«

5.Lösche alle alten Nachrichten deiner Mutter von deinem Anrufbeantworter, um Platz für all die nervenden Nachrichten zu schaffen, die sie hinterlassen wird, während du weg bist: »Um Himmels willen! Warum rufst du nicht zurück? Ist alles in Ordnung? Ich rufe die Polizei …«

Reisetipp: Mit leichtem Gepäck reisen

Der Mann ist von Natur aus ein unkompliziertes Wesen und er möchte, dass die Frau es ebenfalls ist. Wenn man also im Männerland eine neue Beziehung eingeht, empfiehlt es sich, emotionale Altlasten sozusagen vor der Tür zurückzulassen. Der Mann lebt im Hier und Jetzt. Er interessiert sich nicht für deine Vergangenheit. Eigentlich wünschte er, du hättest gar keine.

Wichtige Reiseutensilien

Ins Männerland zu reisen ist schön und gut, aber man sollte dort gut vorbereitet ankommen, wenn man überleben will. Wie bei jeder anderen Reise auch sollte man bestimmte Dinge unbedingt bei sich haben. Diese Kleinigkeiten können das Zünglein an der Waage sein, wenn es darum geht, ob dies die beste Reise deines Lebens oder aber ein Horrortrip wird. Achte also darauf, folgende Dinge mitzunehmen:

Gepäck-Checkliste

1.Händedesinfektionsmittel

2.Desinfizierende Reinigungsmittel

3.Kondome

4.Saubere Unterwäsche

5.Eine Yogamatte und andere Meditationshilfen, die du brauchst, wenn du das Gefühl hast durchzudrehen

6.Extra starke Kopfschmerztabletten

7.Einweg-Toilettensitzabdeckungen

8.Bargeld für Notfälle – damit du dir ein Taxi nehmen kannst, wenn alles furchtbar schiefgelaufen ist

9.Personalausweis (den richtigen, nicht den, auf dem steht, dass du 18 oder »natürlich« blond bist)

10.Haarspray, um deine Frisur größer (und somit bedrohlicher) erscheinen zu lassen

11.Abdeckstift – denn die Tränensäcke unter deinen Augen werden nicht von allein verschwinden.

12.Mundspray (Doch, das brauchst du.)

13.Ein aufgeladenes Handy mit den Nummern des Notrufs, deines Psychiaters und deiner Mutter auf den Schnellwahltasten

14.Flache Schuhe für den Fall, dass du dich schnell aus dem Staub machen musst, und hohe Schuhe für den Fall, dass du dich für den nuttigen Look entscheidest

15.Einwegrasierer

16.Alle möglichen Hygieneartikel, die man während der Reise brauchen könnte, aber die Namen dieser Produkte solltest du aus Gründen der Intimsphäre schwärzen (besonders bei dem Mittel gegen den unaussprechlichen Juckreiz an der unaussprechlichen Stelle).

»Mann-tras«

Im Notfall ist es wichtig, einige meditative Kräfte wecken zu können. Sieh dir die folgenden Mann-tras an. Präge sie dir gut ein. Immer, wenn dich auf deiner Reise ins Männerland etwas aus der Fassung gebracht hat, such dir einen stillen (und einigermaßen sauberen) Ort, setz dich in den Schneidersitz und sag folgende Sätze auf. Das kann dein Leben retten. Oder dich zumindest davor bewahren, in eine Anstalt eingewiesen zu werden.

1.Männer sind eigentlich wie Frauen … sie haben nur kleinere Brüste und mehr Haare im Gesicht.

2.Im Zweifelsfall sollte man davon ausgehen, dass das männliche Gehirn nicht mit voller Leistung arbeitet.

3.Man kann alles essen, wenn man Ketchup drauftut.

4.Der Ausdruck »sauber« ist relativ.

5.Was im Männerland passiert, bleibt im Männerland … (Außer man war so dumm und hat Fotos gemacht, in diesem Fall ist man geliefert.)

6.Man kann einen Mann vom Fernseher weglocken, aber man kann ihn nicht dazu bringen, den Fernseher abzuschalten.

7.Penizillin hilft gegen alles.

8.Ein Mann hält, was er verspricht … oder was sein Kreditrahmen verspricht.

9.Alle Männer sind gleich … gleich dämlich.

10.Ich kann immer noch lesbisch werden.

Die Entwicklung des Mannes

Um den Mann zu verstehen, muss man zuerst verstehen, wie der Mann zu dem wurde, was er heute ist … ein Idiot.

Es gibt zwei Theorien über die Mannwerdung. Schließ dich der Theorie an, die dich spirituell mehr anspricht. Oder der, die dich beim Lesen weniger Zeit kostet. Du hast die Wahl.

Die Schöpfungstheorie

Am siebten Tag der ersten Woche in der Geschichte der Welt erschuf Gott den Garten Eden – nebenbei bemerkt an der Stelle, wo sich heute Las Vegas befindet. Anfangs hatte der Ort nicht viel zu bieten. Also schuf Gott noch etwas Grünzeug, ein paar knuddelige Tiere, einen riesigen Wasserfall, eine Schlucht und hier und da ein paar Berge. Das war wirklich nett anzusehen. Aber irgendetwas fehlte noch. Es gab niemanden, der sich an dem Garten erfreuen (oder die Hecke schneiden) konnte.

Und so erschuf Gott den Mann. Er nahm einen Erdklumpen, machte so etwas wie eine Herz-Lungen-Massage und hauchte einem seltsam aussehenden Wesen mit behaartem Rücken und Geheimratsecken auf wundersame Weise Leben ein. Gott nannte diese Kreatur »Adam«, aber um die Wahrheit zu sagen, »Adam« sah eher aus wie ein »Horst«. Zu Gottes Enttäuschung machte Adam/Horst nicht viel, nachdem er erschaffen worden war. Er lief Tag und Nacht im Paradies herum und blies Trübsal, wobei er die ganze Zeit vor sich hin grummelte, weil es kein Kabelfernsehen und keine Chips gab. Er weigerte sich, Kleidung zu tragen, was er damit begründete, dass Boxershorts ihm keinen »Halt« gäben und Slips ihn »einengten«. Er brachte auch nie den Müll raus oder dachte daran, den Ficus zu gießen. Er ließ überall im Paradies Abfall herumliegen und mähte nicht ein einziges Mal den Rasen. Und das Schlimmste von allem: Er fasste sich ständig in den Schritt – und das in aller Öffentlichkeit.

Es dauerte nicht lange und Gott sah ein, dass er auf ganzer Linie versagt hatte. Offensichtlich war Adam/Horst nicht in der Lage, allein klarzukommen. Er war ein Körper ohne Gehirn. Gott fühlte sich bereits unheimlich schlecht, weil er das völlig absurde Schnabeltier erschaffen hatte, und so bemühte er sich redlich, seinen Fehler wiedergutzumachen. Er zog Adam/Horst eins über, entfernte ihm eine Rippe und machte daraus eine neue, verbesserte Version des Mannes: die Frau. Gott nannte dieses wunderschöne, perfekte Geschöpf Eva, obwohl sie eigentlich mehr wie ein Lieschen aussah. Er stellte Eva/Lieschen Adam/Horst vor, der als scharfsinniger Denker, der er nun einmal war, bemerkte: »Wow! Die ist heiß!« Eva/Lieschen brachte Adam/Horst bei, sich auszudrücken, zu denken, Haute Couture aus einem Feigenblatt zu kreieren und Essensreste aufzuwärmen – solche Dinge eben. Sie schaffte es sogar, das Paradies auf Vordermann zu bringen.

Und so lebten Adam/Horst und Eva/Lieschen glücklich miteinander bis ans Ende ihrer Tage. (Natürlich nur bis zu diesem unsäglichen Vorfall mit der Schlange und dem Apfel … Aber warum soll man immer nur das Negative betonen?)

Die Evolutionstheorie

Vor langer, langer Zeit, noch vor der Zähmung des Feuers und der Erfindung schnurloser Telefone, bevölkerten zwei verfeindete Affenclane die Erde: der Clan der Einen und der Clan der Anderen. Die Einen waren ein gemeiner Haufen Affen, die keinen Respekt vor der Natur hatten und ihre Bananenschalen überall herumliegen ließen. Die Anderen waren diese Dreistigkeit schließlich leid und erklärten den Einen den Krieg. Immerhin stand die Zukunft der Affen auf dem Spiel. Der Kampf war blutig und brutal. Während der ersten Runden hatte es den Anschein, als würden die Anderen ausgelöscht werden. Aber dann schrie eine Zuschauerin – ein besonders kluges weibliches Mitglied der Anderen namens Tallulah – aus vollem Halse von der Tribüne:

»Hey, ihr Idioten! Warum versucht ihr nicht mal, aufrecht zu gehen? Ihr werdet viel besser kämpfen können, wenn ihr die Hände frei habt.«

In den Reihen der Anderen stellte sich ein Affe nach dem anderen auf die hinteren Gliedmaßen und plötzlich standen sie aufrecht. Die Affen der Einen spotteten über diese dämlich aussehenden Affen und die Art, wie sie kämpften, und machten selbst auf allen vieren weiter. Doch wer zuletzt lacht, lacht am besten, und so besiegten die Anderen die Einen in der großen Schlacht. Sie kehrten als Helden nach Hause zurück. Um ihren Sieg zu feiern, gingen die Affensoldaten zum Wasserloch um die Ecke. Sie wollten dort einen feuchtfröhlichen Abend verbringen und viele Bananen schälen.

Wieder stieß Tallulah, die halbtags kellnerte, um ihre Ausbildung zur Chiropraktikerin zu finanzieren, die Dummheit ihrer Mitaffen sauer auf. Die Dummköpfe, die sich abmühten, ihre Festtagsbananen mit den Zähnen zu schälen und ihre Bierdosen an Steinen aufzuklopfen, taten ihr leid. Wieder rief sie den Narren etwas zu:

»Hey, ihr Idioten! Warum benutzt ihr Jungs nicht eure opponierbaren Daumen, um die Bananen zu schälen und die Dosen zu öffnen? Das würde euch eine Menge Zeit sparen.«

Und so machten sie es dann auch. Wieder spotteten die Einen über dieses lächerliche Benehmen. Und wieder wurden sie eines Besseren belehrt, denn jeder Homo erectus (wie sie die Anderen zum Spaß nannten) konnte jetzt nicht nur Bierdosen öffnen, sondern auch trampen, Lianen zu wunderschönen Ketten und Armbändern flechten – und nicht zu vergessen Schach spielen. Aber der Sieg des Homo erectus war nur kurzlebig, denn eines Tages kam eine gewaltige Hitzewelle über das Land. Unter ihren dicken Fellen litten die Affen auf der ganzen Welt und fielen durch Hitzschläge um wie die Fliegen. Wieder einmal hatte Dr. Tallulah (sie war inzwischen eine zugelassene Chiropraktikerin) die rettende Idee: »Hey, ihr Idioten! Warum benutzt ihr nicht den Stein mit den scharfen Kanten, der da hinten liegt, und rasiert euch damit die Körperbehaarung ab? Das wird euch Abkühlung verschaffen.« (Schönheitssalons wurden erst im Pleistozän erfunden.)

Selbstverständlich machten sich die Affen der Einen über diese dumme Idee lustig – und starben schließlich an Dehydrierung. Aber der Homo erectus hatte gelernt, dass Dr. Tallulah wusste, wovon sie sprach. Weg mit den lästigen Armhaaren, den juckenden Fußhaaren, den Haaren auf den Schultern und dem Rücken! Mit ihrer glatten, kühlen Haut, den multifunktionalen Daumen und dem sexy Gang war es die Spezies des Homo erectus, die sich durchsetzte. Diese Affen entwickelten sich zu absoluten Frauentypen und stiegen sozial und intellektuell auf – sie fuhren Cabrios, veranstalteten Fußballspiele, gingen auf die Uni und arbeiteten an der Börse. Letztendlich entwickelte sich der Homo erectus zum Mann von heute.

Und was wurde aus diesen kleinen Affen vom Clan der Einen, die nicht auf Dr. Tallulah hören wollten? Tja, die wurden in die Zoos gesperrt … oder treten heute in schlechten Fernsehserien auf.

KAPITEL 2

Sitten und Gebräuche

»Wenn man das Essen ablehnt, die Sitten und Gebräuche ignoriert, sich vor der Religion fürchtet und die Menschen meidet, sollte man vielleicht besser zu Hause bleiben.«James A. Michener

Sicher hast du schon mal den Spruch »Andere Länder, andere Sitten« gehört. Aber das bedeutet nicht, dass man alles tun darf, was die Einheimischen machen. Im Prinzip ist es jedoch eine gute Grundregel, wenn man auf Reisen geht.

Man sollte über die wichtigsten australischen Feiertage Bescheid wissen, wenn man einen Ausflug ans andere Ende der Welt plant. Und man sollte sich mit den besonderen Gepflogenheiten der dort ansässigen Stämme vertraut machen, wenn man einen Trip ins Amazonasgebiet organisiert. Genauso ratsam ist es, sich über die männliche »Kultur« und die gängigen Bräuche zu informieren, wenn man ins Männerland reist. Je mehr man über das Gastland weiß, umso besser kann man sich anpassen. Und je besser man sich anpasst, umso wahrscheinlicher ist es, dass man sich nicht zum Narren macht und den Rest des weiblichen Geschlechts nicht blamiert. Lasst uns also die wichtigsten Fakten über das Männerland lernen!

Feiertage, Wochentage und Hauptsaisons des Männerlandes

Ganz wichtig für die Anpassung an die Männerkultur ist es, das einzigartige System der Termine, Wochentage, Saisons und Feiertage zu verstehen. Es ist erwartungsgemäß ein wenig kompliziert und unlogisch, also mach dir keine Sorgen, falls du nicht gleich durchsteigst.

Die Wochentage

Der Mann nimmt seine Woche wirklich ernst. Die Bezeichnungen der Wochentage im Männerland klingen vielleicht wie die Bezeichnungen unserer Wochentage, aber der Unterschied besteht darin, dass die Männerwoche sich völlig um die Sportschau am Samstag dreht, ein Ereignis, das gleichzusetzen ist mit heiligen Festtagen in anderen, normaleren Ländern. So schwierig dieser Code auch zu begreifen sein mag, der Kalender des Mannes darf von keiner Touristin oder Besucherin in irgendeiner Weise in Frage gestellt oder korrigiert werden. Anders als die Frau ist der Mann nämlich nicht in der Lage, an etwas anderes als das runde Leder zu denken.

•Montag: noch fünf Tage bis zur Sportschau

•Dienstag: noch vier Tage bis zur Sportschau

•Mittwoch: noch drei Tage bis zur Sportschau

•Donnerstag: noch zwei Tage bis zur Sportschau

•Freitag: noch ein Tag bis zur Sportschau

•Samstag: der Tag der Sportschau

•Sonntag: der Tag nach der Sportschau

Die Monate

Die Frau unterscheidet die Monate des Jahres ganz selbstlos, indem sie sie mit den Geburtstagen ihrer Lieben und mit wichtigen Feiertagen in Verbindung bringt, an denen man die Taten der Vorfahren zelebriert. Der Kalender des Mannes ist ein wenig egozentrischer.

•Januar: Der Monat, in dem der Mann seine Kreditkartenabrechnung aus der Weihnachtszeit anknurrt.

•Februar: Der Monat, in dem der Mann einem Valentinstagsgeschenke kauft, die man nicht haben will und auch nicht zurückgeben kann, weil er den Kassenbon verloren hat.

•März: Der Monat, in dem der Mann so tut, als wäre er Ire, damit er eine Entschuldigung hat, wenn er sich am Saint Patrick’s Day 24 Stunden lang besäuft.

•April: Der Monat, in dem der Mann alle Ostereier, die man für die Kinder versteckt hat, findet und aufisst.

•Mai: Der Monat, in dem der Mann daran denken muss, seiner Mutter Blumen zu schenken.

•Juni: Der Monat, in dem der Mann seinem Vater die gleiche Krawatte kauft, die er ihm seit seinem sechsten Lebensjahr schenkt.

•Juli: Der Monat, in dem der Mann sich unweigerlich die Finger verbrennt, weil er unbedingt mit seinen Kumpels grillen will.

•August: Der Monat, in dem der Mann unter den Achseln müffelt, obwohl er geduscht hat.

•September: Der Monat, in dem der Mann beginnt, vom Formel-1-Finale zu reden, obwohl noch Monate bis dahin vergehen.

•Oktober: Der Monat, in dem der Mann sich vom Oktoberfest erholen muss, bei dem er täglich zehn Maß getrunken haben will.

•November: Der Monat, in dem es dem Mann langsam vor der nahenden Winterpause der Bundesliga graut.

•Dezember: Der Monat, in dem der Mann sich am liebsten verkriechen würde, weil die Frau das ganze Haus mit Lichterketten und allerlei Schnickschnack dekoriert.

Wichtige Männerland-Ereignisse

Im Männerland sind alle Einwohner, ob jung oder alt, durch folgende wichtige Ereignisse der Geschichte geprägt.

•11. September 1945: die Geburt von Franz Beckenbauer

•4. Juli 1954: Deutschland wird Fußballweltmeister

•1. Juni 1961: Die Antibabypille kommt auf den deutschen Markt

•24. August 1963: Die erste Bundesligasaison wird angepfiffen

•1. Juli 1967: Pamela Anderson wird geboren

•7. Juli 1974: Deutschland wird zum zweiten Mal Fußballweltmeister

•8. Juli 1990: