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Die in diesem Buch niedergelegten Beobachtungen über den schädlichen Einfluss der negativelektrischen Erdstrahlung führen in der Hauptsache die medizinische Wissenschaft auf Neuland. Jede neu gewonnene Erkenntnis wird von der sie betreffenden Wissenschaft im Allgemeinen zuerst skeptisch aufgenommen und häufig auch ohne Gründe abgelehnt, wenn sie von einem Nichtangehörigen der betreffenden Wissenschaft der Öffentlichkeit unterbreitet wird. Aber auch gegen eigene Kollegen ist die Wissenschaft in solchen Fällen oft auf das Schärfste aufgetreten. Ich erinnere nur an das Schicksal des Wiener Arztes Dr. Semmelweis. Dieser glaubte im Jahre 1847 in der Universitätsklinik feststellen zu können, dass das dort grassierende Kindbettfieber wahrscheinlich dadurch Keime, dass die Ärzte und Studenten, die aus der Anatomie in die Klinik kamen, sich vorher nicht einmal die Hände wuschen. Semmelweis trat nach seiner Überzeugung schon damals, zwanzig Jahre vor Lister, für Anti- und Asepsis ein, aber mit dem Erfolg, dass er von seinen Vorgesetzten und Kollegen verlacht, verspottet und verhöhnt wurde. Er nahm sich diesen Hohn so zu herzen, dass er schwermütig wurde und schließlich in einer Anstalt starb. Im Jahre 1930 aber ist in sehr später Anerkennung sein Bild im Virchow-Langenbeck-Hause in Berlin neben dem Gemälde von Lister aufgehängt und feierlich enthüllt werden!
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Erdstrahlen als Krankheitserreger
Forschungen auf Neuland
Gustav Freiherr von Pohl
An meiner Frau
Verlag Heliakon
2023 © Verlag Heliakon, München
Umschlaggestaltung: Verlag Heliakon
Titelbild: Pixabay (geralt)
www.verlag-heliakon.de
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Meiner Frau
Inhaltsverzeichnis
Title Page
Einleitung
I. Erdstrahlen, die Ursache der Krebskrankheit
II. Erdstrahlen als Erreger von Krankheiten
III. Die Wirkung auf Tiere
IV. Die Wirkung auf Bäume und Pflanzen
V. Allgemeine Erscheinungen und Schäden durch Erdstrahlen
VI. Über Strahlen und entstrahlen
Anhang
Die in diesem Buch niedergelegten Beobachtungen über den schädlichen Einfluss der negativelektrischen Erdstrahlung führen in der Hauptsache die medizinische Wissenschaft auf Neuland.
Jede neu gewonnene Erkenntnis wird von der sie betreffenden Wissenschaft im Allgemeinen zuerst skeptisch aufgenommen und häufig auch ohne Gründe abgelehnt, wenn sie von einem Nichtangehörigen der betreffenden Wissenschaft der Öffentlichkeit unterbreitet wird. Aber auch gegen eigene Kollegen ist die Wissenschaft in solchen Fällen oft auf das Schärfste aufgetreten. Ich erinnere nur an das Schicksal des Wiener Arztes Dr. Semmelweis. Dieser glaubte im Jahre 1847 in der Universitätsklinik feststellen zu können, dass das dort grassierende Kindbettfieber wahrscheinlich dadurch käme, dass die Ärzte und Studenten, die aus der Anatomie in die Klinik kamen, sich vorher nicht einmal die Hände wuschen. Semmelweis trat nach seiner Überzeugung schon damals, zwanzig Jahre vor Lister, für Anti- und Asepsis ein, aber mit dem Erfolg, dass er von seinen Vorgesetzten und Kollegen verlacht, verspottet und verhöhnt wurde. Er nahm sich diesen Hohn so zu herzen, dass er schwermütig wurde und schließlich in einer Anstalt starb. Im Jahre 1930 aber ist in sehr später Anerkennung sein Bild im Virchow-Langenbeck-Hause in Berlin neben dem Gemälde von Lister aufgehängt und feierlich enthüllt werden!
In der materialistischen Zeit vor dem Kriege sind meine in den letzten rund dreißig Jahren gemachten und in diesem Buch auszugsweise niedergelegten Beobachtungen über den schädlichen Einfluss der Erdstrahlen vielfach von Ärzten und medizinischen Laien als Zufälligkeiten bezeichnet werden. Lächler oder über meine Forschungen lächelnde Spötter habe ich nach dem Erscheinen von Schleichs Buch „Besonnte Vergangenheit“ abfertigen können mit den Worten Virchows an Schleich: „Sie müssen sich dieses Lachen gegenüber Ihnen Neuem vollkommen abgewöhnen; es ist das Dümmste, was man machen kann“. Dieser Virchowsche Ausspruch ließ jeden verstummen und nachdenklich werden.
Seit dem Mai 1930, als ich zum ersten Mal auf einem Ärztekongress in München über meine Forschungen sprach, und noch mehr seit dem Juli 1930, als die Zeitschrift für Krebsforschung in Berlin (herausgegeben vom Deutschen Zentralkomitee zur Erforschung und Bekämpfung der Krebskrankheit) eine Abhandlung von mir über die Entstehung der Krebskrankheit nur durch Erdstrahlen veröffentlichte, hatte ich in Dachau die Besuche vieler Ärzte.
Ich kann feststellen, dass keiner dieser Ärzte, die nähere Einsicht in meine Arbeiten und Belege nahmen, fortging, ohne voll überzeugt zu sein von der einwandfreien Richtigkeit meiner Arbeiten und ohne die Zusicherung, in seiner Praxis meine Arbeiten nachzuprüfen und selbst aufzunehmen, — bis auf einen Einzigen. Dieser Arzt, dem ich mich, wie auch Anderen, für einen halben Tag zur Verfügung gestellt hatte, um die Betten seiner chronisch Kranken auf Erdstrahlung zu untersuchen und anzuordnen, wohin sie auf einen strahlenfreien Platz umgesetzt werden könnten, und mit dem ich schon den Tag dafür fest vereinbart hatte, hat als Einziger nichts wieder von sich hören lassen. Seine Praxis ist ihm wohl lieber gewesen. Auch von einem anderen Arzt, einem angesehenen Professor, habe ich Ähnliches gehört. Er war von einem Herrn, der von meinen Arbeiten gehört hatte, aber meine Adresse nicht kannte, brieflich nach dieser angefragt und gab ihm auch Auskunft, aber mit dem Zusatz: „dass er jeden Pfennig, den der Anfragende für eine Wohnungsuntersuchung ausgeben würde, für weggeworfenes Geld hielte“. Welcher Wert einem solchen Urteile und einer solchen Ansicht zukommt, ist wohl aus meinen und meiner Mitarbeiter Erfolgen in der Umstellung von bestrahlten Betten auf strahlenfreie Plätze, wie sie in zahlreichen Beispielen in Kapitel II niedergelegt sind, ohne Weiteres ersichtlich. Derartige leichtfertige Urteile aber können unter Umständen unendlich vielen Menschen Gesundheit und. Leben kosten. Im vorliegenden Falle war der anfragende Herr klüger als der Professor und ließ auf den dringenden Rat seines Arztes seine Wohnung doch von einem mir befreundeten Rutengänger untersuchen.
Ein anderer Arzt, der mit Frau und Kind an verschiedenen Krankheiten litt, ließ sich schließlich auf Anraten eines Kollegen herbei, meine verdienstvolle Mitarbeiterin Frau Gräfin Margot von der Schulenburg zur Untersuchung seiner Wohnung zu sich zu bitten, tat aber bei der Untersuchung auch noch außerordentlich skeptisch und erklärte, dass eine Umstellung der drei Betten doch wohl keinen Zweck haben könnte. Nach vier Wochen aber schon machte dieser Arzt der Gräfin von der Schulenburg seinen Besuch und erklärte ihr, er hätte die Betten doch umstellen lassen und er käme um sich zu bedanken und ihr zu sagen, dass bei ihm, seiner Frau und seinem Kind inzwischen tatsächlich alle früheren jahrelangen Beschwerden vollkommen verschwunden seien.
Alle Krankheiten von Menschen, Tieren, Bäumen und Pflanzen sind, wie ich berichten werde, in ihrer eigentlichen Ursache auf die Wirkung der negativelektrischen Erdstrahlen zurückzuführen, die den Organismus schwächen und anfällig machen. Alle Auswirkungen in der Auslösung der verschiedensten Krankheiten sind sekundärer Natur. Warum die verschiedensten Krankheiten entstehen, mag in der Konstitution des einzelnen Menschen liegen, — es mag auch sein, dass die verschiedenen Wellenlängen der Erdstrahlen die verschiedenen Organe so angreifen, dass sie erkranken. Das zu erforschen ist Sache der berufenen Wissenschaft.
Dieses Buch soll auch sonst auf allen Gebieten, in denen die Schäden durch Erdstrahlen nachgewiesen werden, Anregungen geben zur weiteren Forschung.
Es gibt leider noch kein Instrument, mit dem man die zweifellos verschiedenen Wellenlängen der Erdstrahlen feststellen kann. Wir sind zur Ermittelung und Feststellung der verschiedenen Stärke der Erdstrahlen vorläufig noch auf die Wünschelrute in der Hand des Begabten und. Erfahrenen angewiesen. Ich betone: des Erfahrenen, denn den Meisten, die sich Rutengänger nennen, weil die Rute sich in ihren Händen bewegt, fehlt der Begriff, warum und auf welches Objekt im Untergrund der Erdrinde sich die Rute in den verschieden geartetsten Ausschlägen dreht und vor allem‚ wie stark und in welcher Art die Strahlung zu bewerten ist. Letzteres aber ist im vollsten Sinne des Wortes ausschlaggebend.
Ich hatte mir zur eigenen Beurteilung der Strahlungsstärke schon vor etwa 25 Jahren, als ich in Norddeutschland wohnte, eine Skala von 1–12, analog der Beaufortschen Windskala, zurechtgelegt. Als ich dann mehrere Jahre darauf in den Vorbergen und Bergen Bayerns und in der Schweiz Rutenstudien trieb, fand ich dort so starke Strahlungen, dass meine Skala nicht ausreichte. Ich musste sie bis Stärke 16 erweitern.
Diese Empfindung und wichtige Beurteilung für die verschiedene Strahlungsstärke haben sich in den letzten Jahren auch meine Rutenschüler fast sämtlich angeeignet. Ich bekomme von diesen, die meine treuen Mitarbeiter geworden sind, wie auch von anderen Rutenforschern, die meine Arbeiten aufgenommen haben, laufend Berichte, wie sie besonders die Abbildungen mit Text des Kapitels II zeigen, sodass bei mir eine Zentrale und Sammelstelle für alle Ergebnisse dieser neuen Forschung entstanden ist.
Aus der Akten füllenden Zahl meiner eigenen Beobachtungen und der Berichte meiner Mitarbeiter kann in diesem Buche naturgemäß nur eine Auswahl besonders typischer Fälle gegeben werden. Eine Veröffentlichung des gesamten Materials würde nicht nur zu umfangreich, sondern auch den Leser ermüden.
Ich lasse in den vielen, mit Zeichnungen belegten Beispielen dieses Buches auch mit voller Absicht in der Hauptsache meine Freunde und Mitarbeiter mit ihren glänzenden Erfolgen zu Worte kommen. Ich freue mich aufrichtig, dass ich dies tun kann und darf und ich bin denjenigen meiner Mitarbeiter, deren Berichte ich nunmehr mit veröffentliche, zu ganz besonderem Dank für ihre treue Mitarbeit an dem Ziele zur Erlösung der Menschheit von Krankheiten verpflichtet, dem ich hiermit Ausdruck geben möchte. Es sind dies (alphabetisch): Dr. med. W. Birkelbach in Wolfratshausen, Dr. med. Edwin Blos in Karlsruhe i. B., Frau Dr. Eva Blos in Karlsruhe i. B., Sanitätsrat Dr. med. Hager in Stettin, Georg Jungkunst in Nürnberg, Frau Marg. Liebe-Harkort auf Haus Harkorten in Westfalen, Gräfin Margot von der Schulenburg, jetzt in München, Dr. med. Seitz in Hohenschäftlarn, Major a. D. Otto Söding in Auerbach, Hessen, Geheimrat C. William in Stettin.
Alle, die nach meinen und meiner Mitarbeiter Erfahrungen etwa jetzt noch der ungeheueren Gefährlichkeit der negativelektrischen Erdstrahlung skeptisch gegenüberstehen sollten, mögen sich der Worte Schopenhauers über neue Ideen erinnern: „Die neue Idee wird zuerst verlacht, dann fängt die Wissenschaft an, sich mit ihr zu beschäftigen und schließlich wird die Idee für eine Selbstverständlichkeit erklärt“. So wird es auch mit der Erkenntnis sein, dass die negativelektrischen Erdstrahlen der alleinige Inhalt der Büchse der Pandora sind.
Nach einem Vortrag, den der Direktor des Bezirkskrankenhauses in Wolfratshausen, Dr. med. W. Birkelbach, im Juli 1931 auf dem Bayerischen Chirurgenkongress in München als Letzter auf dem Programm über meine Arbeiten und Erfolge und seine damit vollkommen übereinstimmenden Beobachtungen hielt, blieb nach Schluss der Tagung eine große Anzahl von Ärzten zurück, um von Dr. Birkelbach und mir noch nähere Aufklärungen zu bekommen. Von mehreren dieser Ärzte fielen, unabhängig voneinander und übereinstimmend die Worte: „Die vorgebrachten Beweise sind so unwiderlegbar, dass die medizinische Wissenschaft sich umstellen muss“.
Wir können damit jetzt nicht nur hoffen, sondern erwarten, dass durch die Mitarbeit immer weiterer Ärzte diese neue Erkenntnis sich nun bald ganz durchsetzen wird zum Segen für die Menschheit.
Die Forschung in der medizinischen Wissenschaft seit Lister, Pettenkofer, Koch und Virchow, um nur einige Namen der ganz Großen zu nennen, hat auf allen Gebieten die glänzendsten Erfolge zum Segen für die Menschheit gezeitigt. Umso unverständlicher bleibt es, dass es trotz aller intensiven Forschung so vieler bester Köpfe in allen Staaten der Welt und trotz aller so reichen Krebsforschung Institute bisher noch nicht gelungen war, die eigentliche Ursache der Entstehung des Krebses zu ergründen.
Man bezeichnet den Krebs vielfach als Alterskrankheit, weil statistisch die meisten Todesfälle im Alter von 50–70 Jahren erfolgen. Der Krebs kommt jedoch in allen Altersklassen vor und es sind nach den Statistiken sogar schon Fälle im Alter unter fünf Jahren festgestellt.
Die Verbreitung der Krebskrankheit ist auf der Erde durchaus nicht gleichmäßig. Von allen Staaten weist die Schweiz den höchsten Prozentsatz an Krebssterblichkeit auf mit 124,3 Fällen auf 100000 Lebende. Es folgen dann Dänemark, Holland, Schottland, Schweden, England und Wales, Norwegen, Deutschland, Irland, Österreich, Frankreich, die Vereinigten Staaten, Australien, Belgien, Italien, Japan, Spanien, Ungarn usw. Gegenüber der Schweiz mit 124,3 Fällen zeigt die Statistik in Ungarn nur noch 45,5 Fälle auf 100000 Lebende. In Deutschland hat Süddeutschland den höchsten Prozentsatz an Krebssterblichkeit. In Bayern ist der Prozentsatz südlich der Donau außerordentlich viel höher als im mittleren Bayern, das wiederum noch eine etwas größere Krebssterblichkeit aufweist als das nördliche Bayern. In den bayerischen Bezirksämtern z. B., die beiderseits der Donau liegen, ist die Krebssterblichkeit in den südlich der Donau gelegenen Teilen wiederum erheblich größer als in den nördlich der Donau gelegenen Teilen. In Österreich ist die Krebssterblichkeit am größten im Lande Salzburg und in Steiermark.
In den Äquatorialgegenden tritt die Krebskrankheit nach Wolff2 seltener auf und bei den sogenannten wilden Völkern außerordentlich selten. Die letzteren Feststellungen sind hauptsächlich von englischen Ärzten in englischen Kolonien gemacht. Leider lässt sich aus den Berichten nicht erkennen, ob die gefundenen Krebsfälle bei den in voller Freiheit lebenden wilden Völkern gefunden wurden oder ob es sich hier um Fälle bei den Angehörigen solcher Völker handelt, die in den Niederlassungen der Weißen angesiedelt waren.
Bei den Hindus ist es auffällig, dass bei den auf Sri Lanka Wohnenden der Krebs sehr selten vorkommt, während bei den Hindus in Indien die Zahl der Erkrankungen und Todesfälle schon ziemlich hoch ist, jedoch hinter der Zahl der Krebsfälle bei der weißen Rasse erheblich zurückbleibt. Man darf diesen Unterschied wohl darauf zurückführen, dass die Hindus in Indien in sehr großer Anzahl in den großen Städten wohnen, wo sie an die gegebenen Wohnungen gebunden sind, während die Mehrzahl auf Sri Lanka auf dem Land wohnt, wo sie, ebenso wie die wilden Völker, freiere Wahl für den Platz ihrer Wohnung haben. Ich komme hierauf noch weiter unten zurück.
Bei den Chinesen ist die Sterblichkeit an Krebs noch geringer als bei den Hindus in Indien, obwohl die großen Städte eine erhebliche Sterblichkeitsziffer an Krebs aufweisen. Dies dürfte wohl darauf zurückzuführen sein, dass in China die Gepflogenheit besteht, den Bauplatz vor Beginn des Baues durch sogenannte Erdwahrsager auf „böse Dämonen“, d. i. auf Erdstrahlung, untersuchen zu lassen. Dieses Verfahren ist natürlich nur auf dem Lande möglich. Zum mindesten also sind in China die Leute auf dem Lande vor Erdstrahlen geschützt, soweit natürlich nicht, was gelegentlich vorkommt, ein Untergrundstrom irgendwo neu durchgebrochen ist, sodass das zuerst gesunde Haus bestrahlt wird. Es ist zu vermuten, dass dieses Verfahren in China von altersher im Gebrauch ist, denn wir haben aus China die älteste Kunde von dem Gebrauch der Wünschelrute durch eine uralte Abbildung des vor 4000 Jahren regierenden Kaisers Guangxu, der mit einer Wünschelrute in der Hand dargestellt ist, und. dessen Erfolge im Auffinden von unterirdischen Wassern und Bodenschätzen in einer Inschrift gerühmt werden.
Über den Grund, weswegen die Krebskrankheit in den verschiedenen Ländern und in diesen in den verschiedenen Gegenden stärker oder geringer vorkommt, haben sich die Krebsforscher aller Kulturstaaten in umfangreichen statistischen Arbeiten und in geistreichen Hypothesen ergangen. Lebenshaltung, sozialer Stand, Rasse, Religion, Geschlecht, Vererbung, Berufe, geologische Bodenverhältnisse u. a. m. wurden in der Krebshäufigkeit statistisch untersucht und verglichen. Aber nirgends fand sich ein Anhalt. In unendlich vielen Instituten und Laboratorien arbeiteten Gelehrte an der Entdeckung des gesuchten Erregers des Krebses, aber die Materie spottete aller Forschung. Man wurde sich wohl klar, dass für die Krebskrankheit, wie für jede biologische Reaktion drei verschiedene Faktoren zusammenwirken mussten: ein im Körper selbst entstehender oder von außen kommender Faktor als Agens, dann die Disposition des Organismus als Reagens und ferner eine genügend lange Einwirkung des Agens auf das Reagens. Aber dieses Agens war bisher nicht zu finden.
Zu all den immer wieder erfolglosen Forschungen, die wirkliche Ursache der Krebskrankheit zu erkennen, sagt Lakhovsky3 recht bitter: „Es ist schon eine Schmach für die Medizin und für die ganze Menschheit, dass dies bis heute noch nicht gelungen ist“.
Untersuchungen über die Beziehungen zwischen Untergrundverhältnissen und Krebsverbreitung sind vor bereits rund fünfzig Jahren zum ersten Male von Haviland in London gemacht. In Deutschland sind insbesonders Kolb4 und Prinzing5 dafür eingetreten, dass Haus und Boden für die Entstehung des Krebses ausschlaggebend sein müssten; die Lösung des Problems haben diese Forscher allerdings noch nicht finden können.
Der allgemeinen Feuchtigkeit des Untergrundes haben eine Reihe von in- und ausländischen Forschern die Krebskrankheit zugeschrieben. Wenn diese Ansichten aber teilweise soweit gehen, dass man glaubt, einem zu hohen Grundwasserstand eventuell die Schuld geben zu können, so ist dies nach meinen Erfahrungen irrig. Grundwasser strahlt selbst weder aus, noch schirmt es die Erdstrahlen ab. Bei den ermittelten Krebsfällen über hohem Grundwasserstand müssen demnach, wie es gewöhnlich der Fall ist, unter den Häusern und unter dem Grundwasser stets noch starke Untergrundströme fließen, aus denen die in sie abgebeugten Erdstrahlen konzentriert in die Atmosphäre strömen.
Außer der radioaktiven Erdstrahlung gibt es nun jedoch noch eine andere Art von Erdstrahlung, die von der geophysikalischen und physikalischen Wissenschaft bisher nicht beachtet worden ist und die nur strichweise über guten elektrischen Leitern des Untergrundes, wie z. B. als der Erdoberfläche am nahesten liegenden derartigen Leitern, über Untergrundströmen, mit der Wünschelrute nachweisbar ist. Ich habe diese Strahlung von Anfang an mit gutem Grunde für eine negativelektrische Strahlung gehalten. Hierüber wird im Kapitel „Strahlen und entstrahlen“ Näheres zu sagen sein.
Bis 1929 hatte ich im Laufe von 25 Jahren schon in einer größeren Zahl von Einzelfällen feststellen können, dass die Betten von an Krebs Verstorbenen ohne Ausnahme in einer sehr starken negativelektrischen Erdstrahlung standen. Schon einige Jahre vor der ersten derartigen Untersuchung hatte ich in zahlreichen Fällen gefunden, dass auch viele andere Krankheiten nur dann vorkamen, wenn das Bett des Patienten mehr oder weniger stark bestrahlt stand oder wenn dessen tägliche Arbeitsstätte stärker bestrahlt war.
Über meine Untersuchungen und Befunde habe ich mich selbstverständlich schon damals mit befreundeten Ärzten unterhalten, fand aber bei keinem einzigen Verständnis und Interesse für meine Beobachtungen. Immer wieder wurde mir vorgehalten, dass es sich bei diesen Feststellungen, dass jedes Bett eines an Krebs Verstorbenen stark bestrahlt gestanden hatte, um Zufälle handeln müsse. Manchmal ist mir gesagt worden, dass, wenn dies tatsächlich kein Zufall, sondern Gesetzmäßigkeit sein sollte und damit die so lange und von so vielen Forschern gesuchte Ursache der Krebskrankheit entdeckt sein sollte, die Wissenschaft dies schon längst gewusst hätte. Mit diesem stets letzten Einwand wäre ja allerdings, wenn die Wissenschaft schon alles wüsste, jeder Fortschritt unmöglich.
Ich habe mich durch diese Ungläubigkeit der Ärzte niemals beirren lassen. Denn wenn Virchow schon aus seiner Erfahrung sagen musste: „Wenn drei Ärzte beisammen sind, so sind darunter zwei Ungläubige“, so ist es natürlich nicht zu verlangen, dass ein Arzt ganz neuartige Feststellungen eines Nicht-Mediziners auf medizinischem Gebiet sofort glaubt.
Immerhin musste ich allen ärztlichen Zweifeln gegenüber stets zugeben, dass alle meine langjährigen übereinstimmenden Beobachtungen, ebenso ähnliche Einzelbeobachtungen anderer Rutengänger, wie vor 25 – 30 Jahren der Landräte von Uslar und von Bülow-Bothkamp und wie in den letzten Jahren die Einzelbeobachtungen von Geheimrat Dr. Bach7, Frau H. Winzer8, Professor Dr. Wendler9, E. Stettner10 und des Schweizer Kapuzinerpaters Randoald, als eben alles Einzelfälle, keinen einwandfreien wissenschaftlichen Beweis darstellten.
Um den einwandfreien Beweis zu liefern, dass all die Einzelfeststellungen keine Zufälle sein konnten und dass nur diese strichweise auftretende negativelektrische Erdstrahlung das solange gesuchte Agens der Entstehung der Krebskrankheit ist, war es m. E. endlich notwendig, diesen Beweis wissenschaftlich einwandfrei in einem geschlossenen Städtebilde zu liefern. Der Nachweis für zunächst nur Krebs unter Weglassung aller anderen Krankheiten, die ich auch nur in bestrahlten Betten oder an bestrahlten Arbeitsplätzen gefunden hatte, war für mich insofern leichter, als die Krebskrankheit nach meinen Erfahrungen nur über besonders starken Ausstrahlungen entsteht, und zwar nach der in der Einführung zu diesem Buch genannten Strahlungsskala von Stärke 9 an aufwärts.
Bei allen meinen Einzelfeststellungen an sogenannten Krebsbetten hatte ich niemals eine Strahlung unter Stärke 9 beobachtet. Ich konnte mich also bei der beabsichtigten Arbeit nach meinen Erfahrungen und nach meiner Überzeugung nur auf Ermittlung der starken und stärksten Strahlungsstriche über Untergrundströmen und anderen guten elektrischen Leitern des Untergrundes beschränken und alle mittleren und schwachen kurzer Hand weglassen. Wenn in einer ganzen Stadt sämtliche Todesfälle an Krebs nur in derartigen starken Ausstrahlungsstrichen lagen, so musste m. E. damit der Beweis für die Richtigkeit aller Einzelbeobachtungen geliefert sein. Selbstverständlich durfte ich die Stadt, in der eine solche Arbeit vorgenommen werden sollte, nicht oder jedenfalls nicht näher kennen, sodass ich natürlich auch nicht über Krebsfälle in dieser Stadt orientiert sein konnte und durfte.
Die Aufgabe war also, ohne Kenntnis von Krebstodesfällen, sämtliche nach meinen Erfahrungen krebsgefährlichen Ausstrahlungsstriche einer ganzen Stadt zu ermitteln und in eine Karte der Stadt einzuzeichnen. Nach Fertigstellung meines Krokis musste die Karte möglichst amtlich mit den Krebsleichenschauscheinen der Stadt verglichen werden, um zu prüfen, ob, wie ich behauptete, sämtliche Krebstodesfälle genau auf den von mir eingezeichneten Linien erfolgt waren. Bei dieser Prüfung kam nicht nur das betreffende Haus infrage, sondern es musste hierbei auch in jedem einzelnen Falle das Sterbezimmer und in diesem die Stellung des betreffenden Bettes, in dem der an Krebs Verstorbene stets geschlafen hatte, festgestellt werden, um zu ermitteln, ob das Bett auch wirklich genau auf den von mir eingezeichneten Linien stand oder gestanden hatte. Falls eine Ausnahme vorkommen sollte, war ferner festzustellen, wie lange der Verstorbene dort schon gewohnt hatte, bezw. ob er nicht etwa schon krank dorthin gezogen war, sowie eventuell auch, ob er vielleicht auf seiner Arbeitsstätte Tag für Tag ständig in starken Ausstrahlungen gesessen hatte.
Eine solche Krokierungs der Krankheits- und besonders krebsgefährlichen Ausstrahlungsstriche einer ganzen Stadt war bis dahin anderweitig noch in keinem Land der Welt gemacht worden.
Zur wissenschaftlich einwandfreien Lösung dieser Aufgabe, bei der ich voraussichtlich sehr viele Häuser und Gärten betreten musste, um den Verlauf der Untergrundströme usw. festzustellen, war eine scharfe behördliche Beaufsichtigung und Begleitung nötig, sowohl als Legitimation bei dem Betreten von Häusern und Gärten, wie auch zu der wissenschaftlich notwendigen Kontrolle, dass meine Arbeiten einwandfrei und ohne Befragen der Bewohner ausgeführt wurden.
Ich wandte mich dazu im Dezember 1928 an den 1. Bürgermeister J. Brandl der Stadt Vilsbiburg in Niederbayern, den ich einige Monate vorher kennengelernt hatte, als ich von einer dortigen Brauerei, die mehr Wasser benötigte, zur Bestimmung eines Bohrpunktes nach Vilsbiburg gerufen war. Ich war weder vorher noch nachher in Vilsbiburg gewesen, wo ich vorher auch niemand kannte.
Vilsbiburg liegt beiderseits der nach Nordosten fließenden Vils, eines Nebenflusses der Donau. Im eigentlichen, bei Vilsbiburg etwas eingeschnürten Vilstal liegen nur wenige Häuser der Stadt, der größere und ältere Stadtteil liegt an dem sanft ansteigenden westlichen Hang des Tales, der kleinere Stadtteil an dem zuerst auch sanft, dann steiler ansteigenden östlichen Hang. Es umfasst 565 Häuser mit rund 900 Wohnungen und zählt 3300 Einwohner.
Zu einer Untersuchung, wie der beabsichtigten, erschien mir eine kleinere Stadt besonders aus dem Grund geeignet, weil die Bevölkerung ansässiger ist und weniger die Wohnung wechselt, als in größeren Städten. Der Umstand, dass in kleineren Städten die Mehrzahl der Häuser seit Generationen im Besitze derselben Familien zu sein pflegen, gab vielleicht auch die Möglichkeit zu Untersuchungen über hereditäre Veranlagung zu Krebs.
Ich fand bei dem 1. Bürgermeister Brandl zu meiner Freude das größte Verständnis für meine geplante Arbeit und die Zusage von amtlicher Kontrolle und polizeilicher Begleitung und Beaufsichtigung. Bürgermeister Brandl übernahm es auch, den Vilsbiburger Bezirksarzt, Obermedizinalrat Dr. Bernhuber, den ich nicht kannte, für meine Arbeit zu interessieren und zu bitten, nach den Leichenschauscheinen, soweit sie auf dem Bezirksamt noch vorhanden waren, eine Liste sämtlicher Todesfälle an Krebs anzufertigen. Die Liste sollte bis zur Beendigung meiner Arbeit in den Händen der Genannten oder auf dem Rathaus verwahrt bleiben und blieb es auch, ohne dass ich natürlich Einsicht nehmen durfte und ohne dass mir natürlich vor Abschluss meiner Arbeit gesagt wurde, wie viele Fälle auf der Liste standen. Die Leichenschauscheine waren leider nur seit dem Jahre 1918 vorhanden. Zu den 48 Fällen dieser zehn Jahre wurden von dem ersten Bürgermeister noch sechs weitere, länger zurückliegende Fälle eingetragen, von denen amtlich einwandfrei bekannt war, dass es sich um Krebs als Todesursache gehandelt hatte. Die Liste, von der ich nach abgeschlossener Prüfung meines Krokis eine beglaubigte Abschrift erhielt, weist mithin 54 Namen und zwar 32 männliche und 22 weibliche mit Adresse und der Art des Krebses auf. Dazu kam schließlich noch ein Fall der Frau des Turmwächters, die damals kurz vorher an Krebs operiert war.
Ohne die von allen Vorurteilen freie Bereitwilligkeit des 1. Bürgermeister Brandl und des Bezirksarztes Obermedizinalrat Dr. med. Bernhuber wäre es mir natürlich ganz unmöglich gewesen, die beabsichtigte Arbeit wissenschaftlich einwandfrei durchzuführen. Ich bin beiden Herren daher zu ganz besonderem Dank verpflichtet, dem ich auch an dieser Stelle Ausdruck geben möchte.
Meine Ermittlung und Einzeichnung der nach meinen Erfahrungen krebsgefährlichen Ausstrahlungsstriche ist in den sieben Tagen vom 13. bis 19. Januar 1929 in einer täglichen Arbeitszeit von acht bis neun Stunden erfolgt. Die Ausarbeitung eines solchen Krokis in der kurzen Zeit von nur sieben Tagen ist natürlich nur aufgrund großer Erfahrungen und mit einer vollkommenen Beherrschung der Rutentechnik und -Kunst möglich.
Als ich am Abend des 12. Januar 1929 in Vilsbiburg eintraf und den 1. Bürgermeister sprach, erklärte mir dieser, dass außer einem Polizeibeamten, der mich ständig zu begleiten und zu beaufsichtigen hätte, auch noch ein von ihm bestellter Rutengänger an der Begehung teilnehmen würde. Auf meine verwunderte Frage, warum der Rutengänger teilnehmen sollte, erklärte mir der Bürgermeister, dass, wenn er die amtliche Verantwortung für einen wissenschaftlich einwandfreien Verlauf meiner Arbeiten, wie zugesagt, übernähme, diese Kontrolle auch so scharf sein müsse, dass nachher weder ihm noch mir vorgeworfen werden könne, dass das von mir erwartete Ergebnis nicht einwandfrei gewonnen sei. Dazu gehöre aber, dass ein anderer Rutengänger stets dort, wo ich eine Linie in die Stadtkarte einzeichne, nachprüfen müsse, ob dort auch tatsächlich ein starker Untergrundstrom oder dergleichen, also ein Ausstrahlungsstrich vorhanden sei. Der Bürgermeister sagte sehr richtig, wenn das nicht geschehe, so könne womöglich später von irgendwelchen Missgünstigen oder Zweiflern der Einwand erhoben werden, ich hätte mich vielleicht vorher durch irgendeinen Spion nach Häusern in Vilsbiburg, in denen Krebsfälle vorgekommen waren, erkundigen lassen und hätte danach meine Einzeichnungen gemacht. Der Bürgermeister meinte allerdings selbst, eine solche private vorherige Ermittlung wäre, ohne dass sie zu seiner oder zur Kenntnis von Amtspersonen gekommen wäre, ganz unmöglich gewesen. Denn wenn ein Fremder sich in 900 Wohnungen nach vorgekommenen Krebsfällen hätte erkundigen wollen, so hätte dies doch erst mal mehrere Wochen erfordert und wäre ganz zweifellos in der kleinen Stadt besprochen und nicht nur dadurch zur Kenntnis der Amtspersonen gekommen, sondern auch, weil doch in deren Wohnungen ebenfalls Nachfrage hätte gehalten werden müssen. Diese Gründe des Bürgermeister Brandl waren so überzeugend, dass ich ihm dafür nur dankbar sein konnte und mich gerne mit einer Nachkontrolle durch einen anderen Rutengänger einverstanden erklärte.
Am ersten Arbeitstag hatte der Vilsbiburger Polizeikommissär Fischer die Begleitung und Beaufsichtigung übernommen, an den übrigen sechs Arbeitstagen begleitete mich der Polizeiwachtmeister Schachtner. Letzterer war erst seit etwas über einem Jahre in Vilsbiburg und schon aus diesem Grund zur Beaufsichtigung und Begleitung besonders geeignet, da er natürlich keine oder nur sehr wenig Ahnung haben konnte von all den Krebstodesfällen, die bis zu zehn Jahren und noch länger zurück lagen. Sehr häufig schlossen sich auch stundenweise Herren aus Vilsbiburgder Begehung an, wie z. B. der 1. Bürgermeister Brandl oder der Bezirksamtmann oder andere Honoratioren, die ich bei meinem ersten kurzen Besuch von Vilsbiburg im August 1928 oder in diesen Tagen meiner Begehung von Vilsbiburg kennengelernt hatte. Allgemein war, wie ich allerdings erst nach Abschluss meiner Arbeiten und nach dem Vergleich meiner Karte mit der Liste des Bezirksarztes von den verschiedensten Seiten hörte, die Ansicht verbreitet, dass meine Arbeit unmöglich den von mir behaupteten Erfolg haben könne. Nur der 1. Bürgermeister Brandl hatte, wie ich auch erst hinterher hörte, stets seinem Vertrauen Ausdruck gegeben, dass, wenn ich schon einmal eine solch schwierige Arbeit übernähme, der Erfolg meiner Arbeit wohl nicht ausbleiben würde.
Die Begehung von Vilsbiburg in diesen sieben Tagen war vom Wetter wenig begünstigt. Es lag ziemlich hoher Schnee, der recht hinderlich war, wenn ich mit dem Wachtmeister Schachtner durch Gärten oder über dazwischen liegende Felder zu gehen gezwungen war. Einige Tage musste ich mit dem Wachtmeister zu dessen, wie es schien, sehr lebhaftem Missvergnügen stundenlang in heftigen Schneestürmen in Vilsbiburg herumziehen und meine Ermittlungen und Einzeichnungen machen. Die Begehung ist nur an einem dieser Tage für zwei bis drei Stunden unterbrochen werden durch eine Autofahrt nach auswärts mit dem praktischen Arzt Dr. Huber in Vilsbiburg. Dr. Huber, mit dem ich mich am Abend vorher mehrere Stunden über die Materie unterhalten hatte, hatte mir vorgeschlagen mich in zwei verschiedene Dörfer zu fahren, in denen je ein klinisch erkannter Krebsfall vorgekommen war, um zu sehen, ob ich in diesen Dörfern, in denen ich doch vorher nie gewesen war und die ich übrigens nicht mal dem Namen nach kannte, diese Einzelfälle herausfinden könne. In dem ersten dieser beiden Dörfer zeigte mit Dr. Huber gegen die Absprache leider das Haus, ich habe mir aber dann sofort weitere Angaben verbeten. Bei dem Herumgehen um das Haus fand ich nur einen sehr starken Ausstrahlungsstrich, der von einem Zimmer nur soviel fasste, dass ein Bett an der Außenwand hätte stehen müssen, um noch bestrahlt zu sein, während das nächste Zimmer, ein Eckzimmer, ganz bestrahlt war. Dr. Huber führte mich dann in das Haus, in dem sich auch in dem ersten Zimmer ein Bett an der Außenwand vorfand und in dem, wie Dr. Huber erklärte, der in dem Hause an Krebs Verstorbene auch tatsächlich geschlafen hatte und gestorben war.
Im nächsten Dorf blieb Dr. Huber zurück und ich ging mit dem Bürgermeister Brandl, der sich der Expedition angeschlossen hatte, der aber keine Kenntnis von dem Krebsfall in dem abgelegenen Dorfe hatte, allein voran. Wir gingen durch das lang gestreckte Dorf, wobei ich zunächst nur schwächere Ausstrahlungsstriche, aber keinen krebsgefährlichen, fand. Bürgermeister Brandl wurde schon unruhig und meinte: Sie müssen das Haus doch finden können! Ich konnte ihm aber nur sagen: Abwarten, wir sind ja noch nicht am Ende des Dorfes. Erst in der Nähe der allerletzten Gehöfte fand ich einen außerordentlich schweren Untergrundstrom mit Strahlungsstärke 12. Die vertikal gestellte Rute zeigte, dass dieser Strom nur die rechte äußere Ecke eines ca. hundert Meter zurückliegenden lang gestreckten Gebäudes fasste, und zwar so, dass von der Langwand des Gebäudes nur noch das letzte Fenster rechts auf der Strahlung stand. Bei dem Betreten des Gebäudes zeigte sich, dass an dieser Ecke unten die Küche war, über der nach Angabe des Besitzers, dessen Frau an Krebs gestorben war, das Schlafzimmer lag. Ich habe dann von der Küche aus, und zwar an der Innenwand der bestrahlten Ecke des Hauses, dem Besitzer sagen können: „Das Bett, in dem Ihre Frau geschlafen hat, stand gerade hier darüber.“ Die Antwort war: „Das stimmt, da steht es auch heute noch.“ Diese Ermittlung eines einzigen Bettes, in dem ein klinisch erkannter Krebsfall vorgekommen war, in einem großen lang gestreckten Dorfe ist so schnell natürlich nur mit der Wünschelrute und auch mit dieser eben nur bei sehr großer Erfahrung möglich.
Nach Rückkehr von diesem Ausflug ging an dem Tage die Arbeit in Vilsbiburg bis in die Dunkelheit des Abends weiter. Es war in diesen Tagen kein leichtes Arbeiten und es gehörte schon, glaube ich, eine große Passion und Ehrgeiz dazu, um die Arbeit durchzuführen und nicht zu unterbrechen.
Der vom I. Bürgermeister zur Kontrolle meiner Einzeichnungen beorderte Rutengänger konnte leider nur am ersten Tage an der Begehung teilnehmen und musste dann abreisen. Der I. Bürgermeister konnte ihn beruhigt ziehen lassen, denn alle Nachprüfungen dieses Rutengängers hatten ergeben, dass meine Einzeichnungen richtig waren. Bei dem Abschied erklärte mir der Rutengänger trotzdem seine großen Zweifel an dem Gelingen meiner Arbeit, denn er habe festgestellt, dass ich eine große Anzahl von Untergrundströmen nicht mit krokiert hätte. Diese Feststellung war natürlich richtig, denn ich hatte ja alle Ausstrahlungen unter Stärke 9 meiner Skala, die ich selbstverständlich auch alle gefunden hatte, bewusst nicht mit eingezeichnet. Gerade dass ich das aufgrund meiner Erfahrungen unbekümmert tun konnte, dürfte dem Erfolg meiner Arbeit, auf den ich jetzt zu sprechen komme, einen noch größeren Wert verleihen.