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Erdung: Was möglich ist, wenn sich in dir Gelassenheit mit Vitalität verbindet. In dem Buch "Erdung: Was möglich ist, wenn sich in dir Gelassenheit mit Vitalität verbindet" erfährst du, wie du durch Erdung Blockaden auflöst, alten emotionalen Schmerz heilst und zu einem gesunden Umgang mit deinen Emotionen findest. Jan von Wille verbindet Wissen aus alten Traditionen mit Erkenntnissen aus der positiven Psychologie. Eine Einladung über den Kontakt zur Erde den Kontakt zu deiner wahren Essenz zu finden. Mit praktischen Übungen, die sich harmonisch in den Alltag integrieren lassen.
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Seitenzahl: 59
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Vorwort
Einleitung
Erdung im Kontext
Was du noch wissen solltest
Der natürliche Kontakt zur Erde
Die Erde- Stabilisator und Energielieferant
Herausforderungen unserer westlichen Kultur
Hokuspokus oder elektrischer Strom
Die freien Elektronen
Warum wir einen Schlag bekommen
Ursachen von Unerdung
Entwurzelung durch Krisen
Folgen der Entwurzelung
Vom Vermeiden zum Erleben
"Spiritual Bypassing"
Zwei Lebenswurzeln
Menschwerdung durch Fühlen
Erdung und das innere Kind
Auswirkung von zu wenig Erdung
Scham und Schuld
Licht ins Dunkel bringen
Segen der Erde - wie sich Erdung anfühlt
Selbstsicherheit oder Fühlen
Der geerdete Mensch
Praktische Übungen für den Alltag
Beginne den Tag mit der Erde
Durch Gehen ganz von selbst erden
Barfußgehen
Atmen und Erden
Nachwort
Dank und
Kontakt
„Wenn die Kinder Wein sind, gib ihnen Wurzeln, wenn sie groß werden, gib ihnenFlügel.“
Astrid Lindgren
Herbst 2017.
Die ersten Herbststürme. Die Bäume vor meinem Fenster biegen sich hin und her.
Jetzt fällt gleich einer um, denke ich, während ich meinen Schwarztee trinke.
Aber nichts da.
Alle bleiben stehen.
Und warum?
Weil Bäume gut geerdet sind. Sie haben Wurzeln.
Wurzeln, die tief in die Erde hineinreichen.
Sie geben dem Baum nicht nur Halt, sondern ernähren ihn auch.
Bei uns Menschen ist es nicht anders. Auch wir müssen gut geerdet sein, damit uns die Stürme des Lebens nicht umhauen.
Ohne gute Erdung fehlen uns Gelassenheit und Vitalität. Zwei Kräfte, die für ein erfülltes Leben notwendig sind.
Ich merke inzwischen recht schnell, wenn ich nicht gut geerdet bin.
Ich werde unkonzentriert und vergesslich. Ich beginne eine Aufgabe und lasse mich immer wieder ablenken.
An Tagen ohne Erdung fehlt mir die innere Balance.
Ich spüre das in meinem Körper und in meinen Beziehungen.
Anerkennung von anderen Menschen wird mir wichtiger und ich reagiere distanzierter, aus meinem Kopfbereich.
Wenn solche Symptome auftauchen, weiß ich:
Es ist höchste Zeit, mich zu erden und mich gut im Hier und Jetzt zu verwurzeln.
Dieses Buch ist eine Zusammenfassung meiner Erfahrungen und eine herzliche Einladung an dich:
Fühle deine Wurzeln, dann bekommen deine Gedanken und Werke Flügel.
Solltest du mir einmal persönlich begegnen, wirst du schnell merken, dass ich ein recht aufgeschlossener und fröhlicher Mensch bin.
Das war nicht immer so.
Der plötzliche Tod meiner Mutter konfrontierte mich schon in meiner Kindheit mit den Themen
Abschied
und
Trauer.
Ich war gerade einmal 4 Jahre alt und zusammen mit meinen 4 Geschwistern verbrachte ich ein Jahr in einem Kinderheim.
Eine sehr düstere Zeit in meiner Erinnerung.
Du kennst bestimmt ein ähnliches Gefühl der Ohnmacht!
Von einem Moment zum anderen fühlt man sich ganz alleine und versteht die Welt nicht mehr.
Ich möchte meine Kindheit nicht schwärzer malen als sie tatsächlich war. Es gab natürlich auch wunderbare Momente, in denen ich sehr glücklich war.
Aber der Start war:
Dunkel!
Gerade unsere ersten Lebensjahre sind ja sehr prägend. In diesen jungen Jahren bildet sich eine Art Schutzhülle, die uns umgibt. Wird diese Hülle verletzt oder durchbrochen, entsteht in uns ein Schamgefühl.
Wir fühlen uns bloßgestellt, ausgeliefert oder verraten. Unsicherheit und Minderwertigkeit entstehen. Je nach Persönlichkeitstyp kann das dazu führen, dass wir einen Schutzoder Kontrollmechanismus aufbauen.
Genau das tat ich.
Doch der Schutzmechanismus verselbständigte sich. Was zunächst Hilfe war, wurde zunehmend selbst das Problem.
Ich wurde zwar ein Meister in Organisation und meine Schaffenskraft war bemerkenswert, aber ich habe mich doch „eng“ und nie „fertig“ gefühlt.
Auch wenn eine Aufgabe ordentlich erledigt war, stellte sich nicht das Gefühl von Erleichterung und Zufriedenheit ein. Wenn du selbst an dieser Stelle keine Macke haben solltest, wirst du deine Aufgaben aus Liebe ausführen. Oder aus Führsorge oder Freude.
Meine Motivation aber hatte eine andere Quelle: Ich wollte nicht beschämt oder beschimpft werden. Ich so wurde zum Vermeidungsweltmeister. Besonders schädlich dabei war der Kontaktverlust zu mir selbst.
Wenn wir Aufgaben aus Liebe und Fürsorge verrichten, sind wir in Kontakt mit dem, was wir tun – und mit dem, wer wir sind. Wenn wir aber Aufgaben aus Perfektionismus erledigen, sind wir nicht in Kontakt mit unserem Tun, sondern in Kontakt mit unserer Angst.
Und genau diese Energie trennte mich von meinem Innenleben und führte darüber hinaus zu einer Distanz in meinen Beziehungen.
Es hat lange gedauert bis ich spürte, dass die Verbindung zu anderen Menschen mit der Verbindung zu mir selbst beginnt.
Über verschiedene Umwege lernte ich die Körperarbeit kennen – und damit auch die Erdung.
Im Rückblick bin ich für die vielen Lebensstationen dankbar, denn daraus ist unsere Arbeit bei „Lebenvertiefen“ entstanden:
„Menschen auf Ihrer Reise in die Lebendigkeit begleiten.“
In den letzten 25 Jahren haben Susanne und ich durch unsere Seminare und Trainings mehrere tausend Menschen begleitet. Das ist eine intensive Arbeit, die viel Kraft kostet.
Wie das Geerdet-Sein mir hilft, diese Arbeit in Balance und innerer Gelassenheit zu tun – davon handelt dieses Büchlein. Ich habe es bewusst nicht sehr breit angelegt, sondern konzentriere mich auf die wesentlichsten Einsichten und Erfahrungen.
Es soll dir helfen:
Erdung zu verstehen
Ursachen und Symptome von Unerdung erkennen
Erdung in dein Leben zu bringen
Und damit mehr Gelassenheit und Vitalität zu erfahren.
Ich wünsche dir von Herzen viel Erfolg und inneres Wachstum bei deiner Erdung!
Jan von Wille
Der Begriff »Grounding«, oder »Erdung« ist in den letzten Jahren auf vielen verschiedenen Ebenen unseres Alltags bekannt geworden:
In fast allen körperbezogenen Psychotherapie-Verfahren ist „Erdung“ ein fester Bestandteil von Theorie und Praxis. Im kulturellen Leben hat das Wort ebenfalls Bedeutung bekommen:
Schauspieler, Tänzer, Opernsänger, aber auch Lehrer oder Politiker wissen, wovon sie sprechen, wenn sie meinen:
»Heute bin ich gut oder schlecht geerdet«, was bedeuten soll: »Ich kann mich oder etwas vertreten, etwas durchstehen oder bestehen oder verstehen.«
Auch in der Unternehmensberatung und im Coaching spricht man mittlerweile vom »Standing« und nutzt Impulse und Übungen aus den körperbezogenen Therapieverfahren zur Entspannung, Stressbewältigung und Vertrauensbildung.
Erdungsübungen werden im Sport zur Verbesserung des eigenen Standvermögens und zur Unterstützung von Selbstvertrauen in einer schwierigen Situation eingesetzt.
Inzwischen gibt es 4 Lebensbereiche, in denen „Erdung“ angewandt wird:
Der körperliche Bereich:
Mit beiden Beinen fest auf dem sicheren Boden stehen, Standfestigkeit, Eigenständigkeit.
Sich differenziert spüren, Selbstständigkeit und Selbstverständlichkeit.
Verwurzelung in der eigenen Biographie:
Welche biographischen Erlebnisse hatten eine prägende Wirkung? Mein Verständnis für (soll hier ein Absatz sein?) mein Dasein und meine Aufgabe in der Welt.
Erdung im sozialen Umfeld:
Die Fähigkeit, sich in stabilen Beziehungen und im Kontakt zu verbinden; emotionale Ernährung und Austausch. Entwicklung von Beziehungskompetenz (auch körperlich: Liebesfähigkeit).
Spiritueller Aspekt:
Das Bewusstsein und die Erfahrung, mit Gott, dem Universum und dem Seinsgrund verbunden und vernetzt zu sein.
Der Begriff »Erdung« hat eine wörtliche und eine übertragene Bedeutung: Wer gut geerdet ist, hat auch guten Kontakt zum Fundament der Realität.
Die meisten Menschen meinen, sie stünden mit beiden Füßen auf der Erde, und in einem mechanischen Sinn tun sie das auch.
Tatsächlich stellen sie jedoch oft nur einen physischen Kontakt her.