Erfolgreich angeln an Nord- und Ostsee - Jörg Strehlow - E-Book

Erfolgreich angeln an Nord- und Ostsee E-Book

Jörg Strehlow

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Beschreibung

Jährlich zieht es viele Angler an die deutschen Küsten. Ob Brandungsangeln, Watfischen in flachen Uferzonen oder das äußerst beliebte Kutterangeln – Jörg Strehlow erklärt alles Wichtige rund ums Meeresangeln. Der Autor ist erfahrener Angelguide an der Küste und mit den Unterschieden zwischen Nord- und Ostsee bestens vertraut. Sein fachkundiger Rat zu Zielfischen, Techniken und Taktiken sowie seine Insidertipps zu den besten Revieren garantieren auch Neulingen sichere Erfolge.

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LIEBE LESERINNEN, LIEBE LESER

Der Modebegriff „Qualitätszeit“ könnte seinen Ursprung am Meer gehabt haben: Mächtige Wellen rollen an den Strand und lassen das Wasser wie Silberstaub in der Sonne glitzern. Dazwischen die kecken Schreie der ­Möwen und diese herrliche, unnachahmlich duftende Brise! Dies alles gepaart mit der scheinbar endlosen Weite, welche die Sonne morgens gebärt und sie abends sanft verhüllt. Ich angle, seit ich laufen kann und war überall unterwegs, wo Angeln aus fischereilicher oder landschaftlicher Sicht lohnenswert gewesen ist. Doch die ganz besonders starken Momente schenkte mir meist das Meer.Es sind Ereignisse und Wahrnehmungen, die sich bis an mein Lebensende in der Erlebnishälfte meines Gehirns eingerichtet haben. Die monströse Meerforelle, die sich an der Ostseeküste im Sprung von meinem Blinker befreien konnte. Ich spüre jetzt noch die feuchte Kälte dieses späten Märztages. Und die abgrundtiefe Enttäuschung dieses Moments!Dann war da dieses ungläubige Staunen meines Angelkollegen Michael und mir, als es einer der starken Wrackdorsche im Fehmarnbelt tatsächlich schaffte, die Abdrift unseres Schlauchbootes zu stoppen. Bei Windstille und Sommerhitze war es hier nicht mehr und nicht weniger als das große Stück Abenteuer, das Hemingway bei seinem tragischen Helden Santiago so gekonnt beschrieb, als er seinen scheinbar übermächtigen Gegner an der Leine hatte. Einziger Unterschied: Der alte Santiago konnte seinen Fisch wenigstens landen …Bei den großen Krisen meines Lebens war es nicht etwa einer meiner geliebten Flüsse, die mir Kraft und Zuversicht zurückgegeben hätten. Ich suchte die Nähe des Meeres und fand dort immer einen Verbündeten, Seelenverwandten und Freund. Die Wunden auf der Seele waren nach einer Nacht im Schlafsack unter freiem Himmel am Strand verheilt – wenn die Sorgen schlimm waren, war ich auch mal ein paar Tage länger allein am Meer.

Und dann diese Triumphe, diese spektakulären Stunden voller positiver Emotionen. Immer im Glanze einer magischen Mondnacht, eines kolossalen Sonnenuntergangs oder im Tanz mit den Wellen. Großartige Meerforellen- und Dorschfänge beim Watangeln an der Ostseeküste. Nervenkitzel und pure Spannung beim Spinnfischen auf Wolfsbarsche an der Nordsee. Der Hauch des Unmöglichen, beim Versuch der baltischen Meeräsche Herr zu werden. Hornhechte im wilden Sprung – und das in Serie! Und nicht zuletzt der erste Butt, den ich am Strand zusammen mit meinem kleinen Sohn auf den blanken Bauch legen konnte.Dieses Buch ist mein kleines Dankeschön an die großen Meere, die uns in Deutschland so sehr bereichern. Welches Land auf der Erde hat schon das Glück, zwei so verschiedene und großzügige Lebensquellen zugleich sein Eigen zu nennen? Meine Hoffnung, aber auch mein unerschütterliches Streben nach einer guten Zukunft für das Angeln und mein großer Glaube an unsere Vernunft gelten dem Erhalt dieser großen Geschenke. Daran, dass sich das Klima verändert, können wir allein nichts ändern. Aber sehr wohl daran, nicht noch mehr Dreck und Plastik in unser Wasser zu schmeißen! Dies gilt auch für den Einsatz unserer Köder, die längst nicht mehr mit giftigen Weichmachern produziert oder aus purem Blei gegossen sein müssen.

Dass der Fisch unsere Leidenschaft verdient, und zwar über das Abenteuer des Fanges hinaus, sollte sich für jeden echten Sportsmann und jede Sportsfrau von selbst verstehen. Lasst uns Dorschen, Meerforellen, Schollen und auch kleineren Schätzen des Meeres mit Demut und Respekt begegnen. Unabhängig davon, ob wir den Fang abends verzehren oder sogar am Strand knackfrisch auf dem Grill rösten. Oder ob wir ihm seine Freiheit wieder schenken. Gern auch in einem eigenverantwortlichen Maß über das hinaus, was uns der Gesetzgeber vorschreibt. Dabei verwalten wir Meeresangler eine gute Tradition. Denn da, wo die gesamte Raubfischszene im Süßwasser erst noch hinmuss, ist man beim Meeresangeln auf Dorsch vor unseren Küsten bereits angelangt: Das Angeln auf Laichdorsche ist verpönt und wurde schon vor Jahren von verantwortungsvollen Anglern und Kutterkapitänen beendet. Machen wir so weiter – da geht bestimmt noch me(e)hr …

Schöne Stunden an Nord- und Ostsee wünscht Ihr Jörg Strehlow

Meeresfisch ist eine Gabe, nicht nur für Angler!© Jörg Strehlow

© Jörg Strehlow

ZWEI MEERE, VIELE GESICHTER

So eng Nord- und Ostsee auch beisammenliegen, so unterschiedlich sind sie. Eines haben jedoch beide Meere gemeinsam: Egal wohin man schaut, es wimmelt nur so vor Leben!

Riesige Meere umschlingen die Kontinente dieser Welt und bilden einen großartigen Lebensraum, welcher an Vielfältigkeit kaum zu übertreffen ist. Kein Wunder – etwas mehr als 70 Prozent der Erde sind schließlich mit Wasser bedeckt und von rund 20.000 Fischarten leben drei Viertel im Meer. Dabei stellen lediglich die lichtdurchfluteten, flachen Küstenzonen und Meeresabschnitte bis etwa 200 Meter Tiefe den für Lebewesen ökologisch wertvollsten Raum dar. Denn nur unter dem Einfluss des Sonnenlichts gelingt es Algen und Gräsern in ausreichender Zahl zu wachsen, um den Lebensraum für Lebewesen interessant zu gestalten. In den oberen Wasserschichten entsteht mit steigender Erwärmung und einer guten Durchmischung mit nährstoffreichem Wasser das überlebenswichtige pflanzliche Plankton, welches vielen Lebe­wesen als Nahrung dient. Dabei handelt es sich um eine riesige Schar von teils winzigen und kaum sichtbaren Braun-, Grün-, Rot- oder Blaualgen. Nur unter dem Einfluss von Sonnenlicht können sich diese Algen zu einer prächtigen Blüte entwickeln und trüben das Wasser in kurzen Zeitspannen. In Nord- und Ostsee ist es die Grünalge, welche das Wasser im Frühjahr für ein paar Wochen eintrübt. Eben diese Fotosynthese ist es, welche das Leben im Meer ermöglicht. Vor deutschen Küsten in Ost- und insbesondere der Nord­-see herrscht vorwiegend Flachwasser mit Unmengen an pflanzlichem Leben, sowohl am Grund wie auch im Freiwasser. Dieses pflanzliche Leben ist die Grundlage für den schieren Überfluss an tierischem Leben in unseren Breitengraden. Denn: Das pflanzliche Plankton dient dem tierischen Plankton als Futter! Während das tierische Plankton das pflanzliche Plankton in den oberen Wasserschichten vertilgt und sich ununterbrochen ausbreitet, gilt Selbiges als Basis zur Entwicklung von Fischen. Als Eier und Larven treiben diese in den ersten Lebenswochen gemeinsam mit dem Plankton umher, ehe sie als frisch geschlüpfte Kleinfische mit nur wenigen Millimetern Körperlänge beginnen, erste Nahrung aufzunehmen – tierisches Plankton! In nur wenigen Monaten wachsen die Kleinfische wie Dorsche zu handlangen Fischen heran und erreichen nach nur einem Lebensjahr schon Größen, in denen sie problemlos kleine Krabben, Garnelen, Würmer und andere Klein­fische als Nahrung aufnehmen. Dabei dreht sich die ewige Spirale aus Fressen und Gefressen werden immer weiter nach oben: Der Spierling frisst den kleinen Hering, die Makrele den Spierling und der Hundshai die Makrele. Erst hier endet in der Nordsee diese Spirale. Deutlicher wird’s bei folgenden Zahlen: Ein ausgewachsenes Dorschweibchen laicht bis zu acht Millionen Eier. In klimatisch ungünstigen Jahren genügt dies gerade so, dass ein einziges Ei davon zu einem Dorsch heranwächst, welcher die Geschlechtsreife erreicht!

Die Meere bieten uns unzählige Arten von Fisch.© Jörg Strehlow

DIE NATUR REGELT SICH SELBST

Doch zum Glück stehen die Chancen auf ­ordentliche Bestände in den Meeren gut – ­zumindest im Hinblick auf äußere Einflüsse hat die Natur alles im Griff. Die Zahlen der Dorsche in der Ostsee, beispielsweise, steigen enorm. Nicht zuletzt wegen den neuen Fang­limits für Berufsfischer und Angler in der westlichen Ostsee. Zwar war der Dorschbestand nie bedroht, erreicht aufgrund dieser Maßnahmen jedoch neue Topbestände. Doch generell hat Mutter Natur das Gleichgewicht der Meere im Blick. So ziehen beispielsweise die besonders gefräßigen Dorsche der Nordsee nur im Winter an die Küsten, um sich fortzupflanzen. Direkt danach wandern sie wieder zurück in die offene See, weit in den Norden und noch weiter von flachen Küstenregionen entfernt. Dieses Verhalten sichert den Jungdorschen das Überleben und nimmt ihnen die Gefahr vor den gefräßigen Eltern. Bis zu ihrem Zurückkehren im nächsten Winter haben die Jungdorsche eine Größe ­erreicht, welche ihnen bei der Flucht vor den eigenen Eltern verhilft.

Doch nicht nur Dorsche sind gefräßig – auch bei Makrelen und Hornhechten, zwei Räubern der oberen Wasserschichten, ist dieses Verhalten durchaus zu beobachten. Sie kommen nur im Frühjahr zum Laichen an die Küste und verschwinden schon im Sommer wieder in die Tiefen der Meere. Ihre Brut hat derweil Ruhe und kann getrost aufwachsen, bis ein Jahr später die Elterntiere zum erneuten Laichen an die Küste kommen – bis dahin sind sie jedoch aus dem Gröbsten raus und können sich ebenfalls schnell in Sicherheit bringen.

Rustikaler kann man sich das Abenteuer Angeln kaum vorstellen.© Jörg Strehlow

FLUT ZUR RETTUNG

Damit das Gleichgewicht weiter Bestand hat und nicht nur die größten Räuber im Meer unangefochten alles in sich hineinschlingen und die Meere ungehindert leer fressen, hat sich Mutter Natur in die Geburtenrate eingemischt: Ein Hundshai gebärt nur etwa 20 bis 40 Jungtiere pro Jahr. Das ist genug, um die Art zu erhalten, aber zu wenig, um das Gleichgewicht unter Wasser außer Kontrolle zu bringen. Dabei bieten beide Meere vor unseren Küsten einen hohen Kontrast: Auf der einen Seite das glasklare Wasser der Ostsee, auf der anderen Seite das aufgewühlte und gräuliche Wasser der Nordsee. Während an der Nordsee bedrohlich brausende Weststürme das Wasser gegen den Deich peitschen, ist auf der gegenüberliegenden Seite der Ostsee dank ablandigem Wind kaum Welle zu vermelden. Und selbst die Kutterangler fahren mit ihren Gästen an Bord noch weit auf die See, um Dorschen nachzustellen. Während die Nordsee mit einer tollen sommer­lichen Makrelenangelei besticht, bietet die Ostsee ganzjährig gute Angelmöglichkeiten, nur eben mit kaum Makrelen. Meterlange Hunds­haie in der Nordsee gegen meterlange Hechte in der Ostsee um Rügen. Flache und schlickige, pflanzenlose Wattenlandschaften vor den Deichen im Westen, reizvolle Buchten mit grünen, waldigen Ufern und mar­kanten Steilkanten im Osten, welche unter Wasser reich bewachsene Küstenlinien stellen. Nord- und Ostsee sind so dicht beieinander und doch ­so unterschiedlich, wie Kontraste nur sein können. Eines haben beide jedoch gemeinsam: Sie beherbergen tolle Fische!

Der berühmte Kreidefelsen© Jörg Strehlow

WEITERE UNTER­SCHIEDE

Die Nordsee ist ein flaches Randmeer des Atlantischen Ozeans und im Durchschnitt rund 80 Meter tief. Im deutschen und hol­ländischen sowie im dänischen Küstengebiet jedoch nur 10 bis 20 Meter. Die tiefsten Stellen finden wir rund um Helgoland. Hier kann es bis auf 55 Meter in die Tiefe gehen! Der tiefste Punkt der Nordsee liegt südlich des Oslofjordes, im Skagerrak. Hier erstreckt sich die See in 705 Meter Tiefe! Generell fällt die Nordsee gen Norden langsam in größere Tiefen ab.

Dabei sind die meisten küstennah­en Flächen eher schlickig oder sandig, weswegen es die ersten Pflanzen erst im tiefen und küstenfernen Wasser gibt. Die Ostsee hingegen ist flacher. Ihre Durchschnittstiefe beträgt 52 Meter, während die tiefste Stelle südlich von Stockholm liegt und 463 Meter misst. Der westliche Teil der Ostsee ist nur rund 10 bis 25 Meter tief. Der Meeresboden fällt von unseren flachen Küstenbereichen schwellenförmig und eher langsam in größere Tiefen nach Osten hin ab. Die meisten Küstenbereiche ­beherbergen ein ausgeprägtes Pflanzenspektrum auf steinigem und kiesigem Meeresgrund. Doch auch die Küstenregionen beherbergen so manche Unterschiede im Vergleich: Während die Nordsee oft ein schlickiges Ufer mit Watten und Prielen hat, durchziehen steinige Ufer die Ostsee.

Was für ein himmlischer Abend!© Jörg Strehlow

Generell finden wir hier vielerorts kiesigen Untergrund mit großen Sandflächen, welche den üppigen Bewuchs der Ostseeufer auch bei Sturm fest­halten. Der Salzgehalt der Nordsee beträgt rund 3,5 Prozent, obwohl stetig große Mengen Süßwasser durch große Flüsse wie Rhein, Weser, Ems oder Elbe einströmen. Dieses Wasser wird mit stark salzhaltigem Atlantikwasser stetig gemischt. Die Ostsee hingegen hat maximal 2 Prozent ­Salzgehalt in der nördlichen Kieler Bucht. Weiter nach Osten hin zur nördlichen Schwelle ­Rügens sinkt der Salzgehalt auf nur noch 0,8 Prozent. In den Boddenregionen um Rügen ist das Wasser fast völlig ausgesüßt – typisches Brackwasser!

Was für ein Fang! Wir können uns glücklich schätzen, dass es bei uns wieder Lachse gibt.© Marcel Wiebeck

TIDE UND STRÖMUNGEN

Die Nordsee wird geprägt von Tidenhub. An der deutschen und niederländischen Küste kann die Differenz zwischen Hoch- und Niedrigwasser vier Meter betragen. Schwächer ist es vor der dänischen Küste. Entsprechend abhängig ist man als Angler auch von den Gezeiten – manche Sielhäfen sind nur bei Hochwasser mit dem Boot erreichbar. Mit der Tide setzen starke Strömungen von West nach Ost in die Deutsche Bucht ein. Bei Helgoland wendet der Strom nordwärts hin zur dänischen Küste. In der Ostsee ist ein Tidenhub kaum spürbar. Nur in der nördlichen Kieler Bucht sowie am Ausgang der Belte lassen sich 10 bis 20 Zentimeter Tidenhub ausmachen. Allgemein herrschen dadurch eher schwache Ströme, die nur durch starke Winde an Fahrt aufnehmen. Um Fehmarn herrschen nördlich gerichtete Strömungen, welche überschüssiges Süßwasser Richtung Öresund und Kattegat tragen. Bei östlichen Winden strömt salzhaltiges Wasser durch die Belte in die Ostsee.

Das Gerät muss auch für das Wat-fischen woh­lüberlegt sein.© Jörg Strehlow

ANGELGLÜCK VOM STRAND AUS

Sie sind nicht wirklich seefest, möchten aber dennoch gern auf Dorsch angeln? Kein Problem, denn unsere Küstenlinien sind verdammt lang! Und es ist gar nicht schwer, die besten Plätze zum Spinnfischen oder zum Brandungsangeln vom Ufer aus herauszufinden.

Ihrer Seekrankheit ein Schnippchen schlagen können Sie ganzjährig, mit Ausnahme der Sommermonate von Juni bis August. Nur dann ist die Aussicht auf einen ordentlichen Dorschfang weniger gut, da die Wassertemperaturen im recht flachen Uferbereich deutlich über 15 Grad liegen – und darauf haben unsere Räuber mit ihrer Vorliebe für kaltes Wasser keine Lust! Als Nächstes sollten Sie sich darüber im Klaren sein, ob Sie aktiv mit der Spinnrute oder lieber doch ganz gemütlich beim Ansitzangeln mit der Grundangel (die heißt beim Meeresangeln übrigens „Brandungsrute“) loslegen wollen. Letzteres funk­tioniert am besten dort, wo sich die Dorsche abends und nachts auf große Distanz regelmäßig in großen Schwärmen einstellen und das gemeinsame Abendbrot zu sich nehmen. Diese Küstenbereiche können zunächst mal sehr flach sein, bevor sich hinter der ersten, manchmal aber auch erst hinter der zweiten Sandbank eine tiefe Rinne mit bis zu fünf Metern Wassertiefe offenbart. Genau dort muss Ihr Naturköder hin, wenn Sie beim großen nächtlichen Fressen dabei sein wollen. Wenn Sie erstmals einen Angelplatz mit der Brandungsangel beziehen, empfiehlt es sich immer, zunächst mal mit der Polarisationsbrille nach der genauen Lage tieferer Wasserbereiche Ausschau zu halten. Das geht am besten von einem erhabenen Punkt aus, also von einer erhabenen Landschwelle oder bei günstigem Licht von hinten auch an einem seichten Sandstrand. Gut erkennen Sie jetzt, wo sich hellere Flächen von dunkelblauen Bereichen absetzen. Oft sind auch die Verläufe hellerer Sandbänke oder dunkel strukturierter Stein- und Krautfelder sehr genau vom tiefer abfallenden Wasser mit seiner gleichförmig dunkelblauen Färbung deutlich zu sehen. Nun können Sie sich schon einmal mit dem Gedanken anfreunden, dass Ihr Wattwurm, Seeringelwurm oder was Sie den Dorschen auch sonst immer anbieten wollen, genau dorthin muss!

Die Angelei an Deutschlands Küsten ist nicht ohne Grund dermaßen beliebt.© Jörg Strehlow

DIE NASE IN DEN WIND

Sollten Sie mit der Wurfweite überfordert sein, suchen Sie besser nach einem Stück Strand, an dem das tiefe Wasser näher ist. Nicht ganz so optimal zum Dorschangeln wäre auch eine sich regelmäßig brechende Welle weiter draußen. Die deutet nämlich immer auf eine Flachwasserzone in Form eines Steinriffs oder einer mächtigen Sandbank hin, die längst nicht immer von den Dorschen zur Nahrungssuche überwunden wird. Und schon gar nicht bei Niedrigwasser, ablandigem Wind oder nahrungsarmen Strömungen in diesem Küstenbereich! Auch wenn für den Dorschfang mit der Brandungsrute immer der Grundsatz gelten sollte: Niemals mit dem Wind von hinten, sondern immer mit dem Wind von vorn angeln – bei sanfterem Wellengang sind diese Riffe kaum mit bloßem Auge zu erkennen. Investieren Sie also immer ein paar Euro in eine gute und aktuelle Karte mit dem Verlauf der Tiefenlinien vor dem Strand. Dort können Sie beim ersten Blick nämlich schon einmal erkennen, ob der von Ihnen favorisierte Küstenabschnitt eher tief oder vielleicht doch eher flach ist – den Dorsch werden Sie in 90 Prozent aller Fälle immer an den tieferen Stränden finden. Während der Spinnfischer gern in Bereichen mit großen Steinen, Tangfeldern und an Riffkanten unterwegs ist, sollte der Brandungsangler solche Strände eher meiden. Es sei denn, er ist ein Könner im Knotenbinden und hat stets mehrere Dutzend montierte Vorfächer und Brandungsbleie dabei.

Sie können sich sicher unschwer vorstellen, dass das Brandungsangeln in hindernisreichen Revieren ähnlich frustrierende Ergebnisse bringt wie ein Aalansitz mitten auf einer überfluteten Buhne im Fluss. Auch wenn küstennahe Dorschstämme häufig ihre Lieblingsplätze hinter großen Steinfeldern, mitten im Blasentang oder in der Rückströmung unmittelbar hinter markanten Riffen haben: Der Brandungsangler wartet auf den Schwarm lieber an weniger abwechslungsreich strukturierten Gründen, die sich aber umso mehr durch eine besonders markante Tiefenstruktur auszeichnen und somit zahlreiche Fangplätze bieten.

Das Meer ist weit, die Küste lang! Wo soll es hingehen, um das Silber der Ostsee zu bergen.© Jörg Strehlow

Erfolg beim Angeln ist gemeinsam am schönsten.© Jörg Strehlow

MIT BLINKER, WOBBLER, FLIEGE

An all den anderen Plätzen hingegen hat der Spinnfischer sein persönliches Paradies gefunden.

Zwar ist es auch beim Spinnfischen durchaus sinnvoll, den Köder etwas langsamer zu führen und hin und wieder mal auf den Grund absinken zu lassen. Allerdings analysiert auch der Sportfreund, der sich mit Wathose und Kunstköder ins flache Wasser begibt, exakt, wo sich die besonders hängerträchtigen Bereiche befinden. Dort wird er natürlich (wohlwissend um die hohen materiellen Werte in seiner Blinkerschachtel …) keine unnötigen Experimente wagen. Vor allem Muschelbänke und zäher Blasentang können zu wahren Ködergräbern werden, die zum einen den Köder unlösbar festhalten, zum anderen aber auch die Schnur so stark beschädigen, dass ein Abriss unvermeidlich ist. Während sich Brandungsangler auch an seichten Stränden mit ausgedehnter vorgelagerter Flachwasserzone zu Recht zu Hause fühlen dürfen, dringen Spinnfischer auch als ausgewiesene Weitwerfer hier meist nicht in die interessanten Wassertiefen vor. Es sei denn, sie sind so sicher im Waten, dass sie mühelos die tieferen Wannen durchwaten, um da draußen ihren Standplatz zu finden. Da sich Angler (rein anatomisch betrachtet) allerdings doch deutlich von Enten und anderen Schwimmkünstlern unterscheiden – lassen Sie’s besser! Zumal Sie ja optimale Stellen zum Beispiel am Fuße einer Steilküste finden, an denen Sie gar nicht weit ins Wasser reinmüssen. Das allerdings manchmal auch gar nicht können, da Ihnen das Wasser nach zehn großen Schritten buchstäblich schon bis zum Halse steht. Hier befinden sich immer wieder tiefe Ausspülungen (gerade auch direkt im Strömungsschatten großer Findlinge), die den Dorschen im zeitigen Frühjahr, vor allem aber auch im Spätherbst sogar am hellen Tage als Jagdrevier nützlich sind. Vor allem Sandspierlinge und Grundeln werden hier von den Räubern verputzt, und da ist unser Fischimitat in Form eines Blinkers oder Küstenwobblers bestens aufgehoben. Müßig wäre es nun auszuführen, dass natürlich auch Fliegenfischer an diesen Stellen sehr gut aufgehoben sind. Für sie gilt der Grundsatz: Je näher das tiefe Wasser und je mehr Bewuchs und Gestein, desto größer der Vorteil gegenüber dem Spinnfischer mit dessen schwererem Köder!

Für einen guten Auswurf muss die Rutenaktion stimmen.© Jörg Strehlow

SO WEIT DIE KÖDER FLIEGEN

Meistens kommen wir aber mit jedem Meter mehr an Wurfweite auch den schwergewichtigen Geheimnissen des Meeres näher. Das können wahre Traumfische sein, die ganz weit da draußen ihre Kreise ziehen, um sich an den üppigen Heringsschwärmen zu mästen. Auf Meerforellen, aber auch auf Dorsch bringen große Wurfweiten immer auch mehr Fisch! Allein nachts finden wir die Silberbarren und Bartelträger auch mal links und rechts unserer Wathose, allerdings kommen die meist aus dem Kindergarten. Wie oft hingegen schnappen gerade die Räuber mit dem breiten Nacken gleich bei der ersten Kurbelumdrehung unseren Blinker – locker auf hundert und mehr Metern Distanz. Und genau dort treiben sich auch die prallen Silberbarren herum, die sich mit Heringen dick und fett fressen! Neben dem Einsatz einer möglichst dünnen geflochtenen Schnur kommt es bei diesen anspruchsvollen Anforderungen insbesondere auf eine perfekte Wickelkontur der Schnur auf unserer Rolle an. Und natürlich auf eine Rute mit viel Rückgrat und trotz­dem noch richtig Gefühl für das Köderspiel in recht großen Entfernungen. Meist erfüllen Ruten mit drei bis dreieinhalb Meter Länge und mit 20 bis 50 Gramm diese Anforderungen. Größere Stationärrollen (5000er) mit einer hohen Übersetzung (6 : 1) sind ideal für die optimale Köderkontrolle – auch auf allergrößte Weiten! Einmal ganz davon abgesehen, dass man den Köder für Meerforellen gar nicht schnell genug führen kann: Wussten Sie, dass auch langsamere Führungstechniken (wie man sie auf Dorsch bevorzugt) mit einer hohen Rollenübersetzung besser zu leisten sind als mit einer niedrigen? Der Wasserdruck auf Köder und Schnur unter der Wasseroberfläche sorgt für einen direkteren Draht und ein besseres Gefühl – vergleichen Sie selbst!

SPION AUF DEM LEUCHTTURM

Besichtigen Sie doch mal einen der zahlreichen Leuchttürme an unserer Küste! Diese künstlichen Landmarken befinden sich nicht nur an markanten, weil für die Schiffe oft gefährlichen Bereichen. Sie haben ihren Platz auch fast immer an ausgezeichneten Dorschstrecken. Darüber hinaus: Ein Leuchtturm wird nicht nur gut gesehen, sondern er bietet uns auch die geniale Möglichkeit, selbst sämtliche Tiefenverläufe gut mit dem bloßen Auge zu erkennen. Suchen Sie sich daher am besten einen hellen Tag ohne gleisendes Licht von vorn aus und denken Sie an einen Feldstecher und eine gute Polarisationsbrille. Viel Spaß beim Spionieren!

Eine wunderschöne Meerforelle© Jörg Strehlow

BOGENLAMPE BEI RÜCKENWIND

Neben dem Gerät, das bei der Distanzfischerei an der Küste eine herausragend wichtige Rolle spielt, muss natürlich auch der Angler wissen, wie er die Rute beim Wurf zu führen hat. Küstenspinnruten sind wahre Katapulte, die in aller Regel von den Anglern gar nicht mutig genug eingesetzt werden: Lassen Sie den Köder immer wenigstens einen Meter, besser anderthalb Meter hängen und führen Sie die Rute mit einer geraden, gleichmäßig schnellen Bewegung katapultartig über ihre rechte Schulter nach vorn. Bitte dabei keinen Bogen mit der Rute beschreiben – die Spitze muss immer kerzengerade nach vorn durchgezogen werden. Die linke Hand gehört an den Griffknauf ganz nach unten, die rechte führt die Rutenspitze in die gewünschte Richtung, findet im Bereich der Rollenaufhängung ihren Platz und steuert auch nach dem Loslassen des Köders noch den Wurf. Lassen Sie Ihre Hände so lange und direkt aus der Wurfposition heraus an der Rute, bis der Köder auf dem Wasser aufsetzt. Das bringt viele Meter, da die Schnur nur dann kerzengerade von der Dynamik des fliegenden Blinkers von der geöffneten Rolle gezogen wird. Nun gilt es natürlich auch, sich den Wind entweder zunutze zu machen, der an der Küste quasi ständig stark bläst. Oder aber ihm einen Streich zu spielen. Konkret: Lassen Sie den Köder eher ein kleines bisschen früher los, wenn der Wind von hinten bläst. Das bringt deutlich mehr Höhe in den Wurf und die Schnur kann den Blinker wie ein Segel einige Meter weiter nach draußen wehen. Bei Gegenwind verfahren wir anders und schießen den Blinker gewissermaßen unter dem Wind und den Böen hindurch, indem wir einen kleinen Tick später loslassen. Somit ist weniger Leine draußen, die dem Gegenwind ansonsten eine zu große Angriffsfläche bieten könnte. In jedem Fall sollten Sie einen Standardfehler vermeiden, der vielen von uns schon beim Erlernen des Auswerfens antrainiert wurde: Drücken Sie die Schnur am geöffneten Rollenbügel niemals mit dem Finger an den Rutengriff! Der Zeigefinger (manche nehmen auch den Mittelfinger) sollte besser frei in die Schnur greifen. Nur so können Sie wirklich den Druckpunkt spüren, wenn der Blinker vorausschießen möchte und die Rute ideal aufgeladen ist.

Heute spielt der Wind keine Rolle!© Jörg Strehlow

DIE TOP FÜNF DER WEITWURFKÖDER

1. Der Gnösjödraget (auch „Gnö“ genannt) ist der Weitenjäger Nummer eins an der Küste! Vor allem die kleine, kompakte Ausführung in 15 Gramm hat ein unschlagbares Flugverhalten.

2. Nicht nur seine Form, sondern auch die Wurfweiten ähneln beim „Snaps Draget“ dem Gnö. Wer den Snaps in 25 oder 30 Gramm so richtig abschießt, verliert ihn schnell mal aus den Augen …

3. Der „Gladsax-Fiske“ in 27 Gramm ist der wurfstärkste Küstenwobbler am Markt. Stabil ist sein Flug und flatterfrei. Achtung: Der gleich große, leichtere Bruder in 20 Gramm fliegt längst nicht so weit!

4. Der Siegeszug des kleinen Rassel-Jerks namens „Spöket“ dauert seit Jahren an, und der kompakte 18-Gramm-Spöket fehlt in keiner Küstenköderkiste. Nicht ohne Grund, denn er fliegt und fängt!

5. Der „Hansen Flash“ in 27 und in 30 Gramm ist ein ausgesprochener Weitenjäger. Allerdings nur an der Angel des Spinnfischers, der ihn kompromisslos durchzieht – sonst gibt's Flatteralarm.

TUMMELPLATZ HAFENMOLE

Tiefe Strandabschnitte mit stark strukturierten Gründen sind nicht selten auch durch Landzungen unterbrochen, die den Charakter kleiner Riffe haben. Dort können Sie vorsichtig und gegebenenfalls mit Hilfe eines Watstockes so weit hinauswaten, bis Sie den Übergang zu tieferem Wasser erreicht haben. Dennoch sollten Sie natürlich bequem und sicher stehen und der Rückweg sollte immer abgesichert sein, zumal es ab und zu auch mal überraschend hohe Wellen geben kann, meist verursacht durch Hochseeschifffahrt. Nun gibt es auch ein paar wenige erlesene Stellen, die sowohl dem Brandungsangler als auch dem Spinnfischer zu guten Dorschfängen verhelfen können. Es handelt sich hierbei um Uferbauten wie Spundmauern und Schiffs­anleger, die sich meist im Bereich von Häfen finden. Besonders gern genommen sind die Einfahrten in Fischerei-, Yacht- oder Fähr­häfen, die allerdings auch als sehr sensibel gelten, da Schnüre in Schiffsmotoren ein nicht gern gesehenes Übel bei Kapitänen darstellen. Deshalb sind diese tiefen und überaus fischreichen Stellen oft für Angler gesperrt. Falls nicht, sind diese exponierten Plätze so stark frequentiert, dass sie sich oftmals besser zum Aufbau eines neuen Freundeskreises eignen als zum entspannten und in Gedanken versunkenen Fischfang. Seebrücken oder lange Molen, die genauso in Wassertiefen vordringen, die wir von der unmittelbaren Uferlinie aus niemals erreichen würden, stellen selbstverständlich ebenfalls allerbeste Dorschplätze für das Angeln mit Kunst- und Naturködern dar, falls sie nicht ebenfalls für die Angelfischerei gesperrt sind. Sie sehen schon, dass man auch mit festem Boden unter den Füßen und als eingefleischte Landratte vielerlei Chancen bekommt, um seine Dorsche auf die Schuppen zu legen. Bitte beachten Sie an guten Fangtagen, dass auch vom Strand aus das Fanglimit pro Tag und Angler gilt. Wir wünschen Ihnen für Ihre Bemühungen am Strand Hals- und Bein- statt Schot- und Mastbruch!

STRANDKUNDE FÜR BINNENLÄNDER

STRAND wird beim Meeresangeln alles genannt, was uns festen Boden unter den Füßen bietet. Also auch fauliger Tang mit Millionen von Strandfliegen, an denen Sie garantiert NICHT Ihr Hand­-tuch ausbreiten würden!

KÜSTE ist der unmittelbare, begehbare Uferstreifen (wie Sie seit heute wissen, also der STRAND), der noch von der Brandung oder den Gezeiten beeinflusst wird mit dem vorgelagerten Wasser, das ebenfalls dem Brandungseinfluss unterliegt.

MOLE wird alles genannt, was als künstliche Befestigung in die Küste ragt und mit dem Strand direkt verbunden ist. Molen sind immer massiv mit dem Gewässergrund verbunden und werden nicht vom Wasser unterströmt.

SEEBRÜCKEN sind lange Stege, die sich ihren Weg in die Küste bahnen und stets vom Wasser unterlaufen werden.

DER EIGENE KAPITÄN

Wer über einen „Sportboot-Führerschein See“ verfügt, der darf zur Fischjagd mit dem eigenen Boot blasen. Sogar ohne Führerschein dürfen Boote mit einer Motorisierung bis zu 5 PS betrieben werden – und natürlich Bellyboote und Kajaks! Also gibt es wieder viele Wege, die auch Wasserratten zum Fisch führen.

Jahrzehntelang bedeutete Meeresangeln, dass man sich in die Obhut eines Kapitäns begab und sich auf seinem Kutter mit Pilkrute und Angelkoffer für einen langen Angeltag einfand. Diese Angelei hat auch heute zu Recht noch eine Menge Anhänger. Doch in einer Welt, die immer mehr Flexibilität und Eigeninitiative fordert, ist es kein Wunder, dass mehr und mehr Angler selbst über den Fisch fahren! In diesem Beitrag sollen nun diejenigen Freizeitkapitäne angesprochen werden, die sich bei ihrem Angelabenteuer mit Kajak, Bellyboot oder Ruderboot im Schutz der Uferregion bewegen oder mit einem kleinen Motorboot nur maximal zwei bis drei Kilometer vom Land entfernt fischen wollen. Weiter sollten Sie mit einem führerscheinfreien Boot mit maximal 5 PS auch nicht rausfahren, da Sie einem abrupten Wetterwechsel mit Wind und Welle selbst bei größtem navigatorischen Geschick einfach zu wenig Geschwindigkeit entgegenzusetzen haben, um sich rechtzeitig aus der Gefahrenzone zu entfernen. Dies gilt vor allem für die Sommermonate, die zwar mit herrlichem Wetter locken, aber immer spontanere und heftigere Gewitterstürme hervorbringen. Sie wären nicht der Erste, der es nicht mehr rechtzeitig schafft, bei einem solchen Wetterereignis den schützenden Hafen, zumindest aber das Ufer zu erreichen. Was für einen Angler im kleinen Boot gilt, muss natürlich umso mehr Gesetz sein für die Sportfreunde, die mit Bellyboot, Kajak oder Ruderboot dem Dorsch nachstellen möchten. Hier muss neben großer körperlicher Fitness auch ein natürliches Gefahrenbewusstsein ausgeprägt vorhanden sein, um in schwierigen Situationen nicht hoffnungslos abgetrieben zu werden und schlimmstenfalls sogar zu kentern. Mit einem ausreichend schweren Anker an einer langen Leine (fünfmal so lang wie die zu erwartende Wassertiefe) kann man diesen Gefahren schon einmal adäquat begegnen, und auch die üblichen Rettungsmittel sollten stets mitgeführt werden. Auch gewissenhafte Bellybootfahrer sind immer mit einer zusätzlichen Rettungsweste ausgestattet. Sonst wird es eng, wenn aus irgendwelchen Gründen mal die Luft aus dem Bauchreifen entweicht.

Boote gibt es in den unterschiedlichsten Größen.© Sven Halletz

Bellyboote werden immer beliebter und bieten unheimlich viel Flexibilität.© Jörg Strehlow

LEOPARDENGRUND UND BLANKER SAND