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Uns alle ereilte ein unvorhergesehener Rückzug. Vielleicht wurden dadurch Zeiten und Räume erschaffen, in welchen sich eigene Lebensthemen, einprägsame Ereignisse, auch Trauer und Wut nochmals verdichten konnten. Aus dieser Stimmungslage entstanden die meisten meiner vorliegenden Gedanken und der daraus gestalteten Gedichte. Ich ergänze sie mit einigen schönen Reiseerinnerungen. Außer Beobachtungen allzu menschlicher Verhaltensweisen, widme ich diesmal nur wenige Texte der Empörung über nicht hinzunehmende Skandale vor unserer Haustür. Wenn Sie sich in dem einen oder anderen Vers gedanklich wiederfinden, wäre mir dies eine Freude.
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Seitenzahl: 61
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Was das Auge nicht sieht
Ein Virus
Die Verneigung
Der Wald
Raus aus den Heimen
Was wir nie erlebten
Weniger
Mehr Sein statt Schein
Die etwas später Nachkriegsgeborenen
Rückzug
Ein Wunsch
Die stille Revolution
Vom Fliegen
Ans Meer
Wanderung und Wandel
Griechische Insel
Italien
Die Zeitmaschine
Schritt hinaus
Was vom Leben übrig blieb
Altersblues
Der Unruhestand
„Zwangloslassen“
Was wir nicht wollten
Geht wieder spielen
Intelligent künstlich
Der Investmenthenker
Die unsmarten Phonenutzer
Der digitale Mensch
Der Keim
Übersäuert
Abstrakt oder nackt
Maradona
Ein treuer Fan
Ein Spaßmacher
Erfolgstherapie
Telefonterror
Die Sekte
Abschieben
Das Heilkraut oder die Doppelmoral
Der Selbstdarsteller
Wieder ein Tierskandal
Abendprogramme
Opferrolle
Religion oder Erkenntnis
Manche Würdenträger
Der Unfehlbare
Die Befreiung
Sinnreise
Der Schmerz
Kleine und große Tiere
Ein Freund
Vielleicht Glück
Die Tanne
Kühle Tage
Das Kaleidoskop
Am Grab des Großvaters
Das treue Wesen
Einmal Abbiegen
Die Berührung
Ein Traum
Dein Glück
Gute Wünsche
Die Entfremdung
Eingang – Ausgang
Erwachen
Zehn Gebote 2021
Was das Auge nicht sieht
aus deiner Wahrnehmung flieht
was die Sinne nicht erspüren
kann dich häufig nicht berühren
doch die Energie der Gedanken
brechen unsichtbare Schranken
und die Kraft deiner Taten
lässt den Geist dabei erraten
welche Strahlen dich umgeben
ist sehr schwer, dies zu belegen
auch die Sendung guter Wellen
dringt noch vor in unsere Zellen
vieles was wir nicht erahnen
spielt sich ab in fremden Bahnen
was das Auge niemals sieht
hinter uns vorüberzieht
diese Dimension auf Erden
führt vielleicht zu neuem Werden
was das Auge nie gesehen
eines Tages wir verstehen
neue Welten dann erfassen
die Begrenztheit so verlassen
Zeit und Räume überwunden
an enge Sicht nicht mehr gebunden
Alles was wir unlängst planten
und wir niemals früher ahnten
hat ein Keim uns jetzt verbaut
dieser zeigt sich uns vertraut
grenzenlos wirkt sein Erreger
und verhält sich fast integer
denn er kann nicht unterscheiden
wer, wann, wo soll es erleiden
Menschen selbst verteilen Viren
der Keim selbst kann nur verlieren
beim Verzicht gewohnter Triebe
andernfalls droht Krankenliege
ein paar Regeln, Rückzug, Ruhe
hilft vermeiden Sterbetruhe
um sich ständig zu vermehren
muss der Keim den Wirt begehren
wenn er diesen nicht erreicht
langsam gnädig von uns weicht
Mensch kann endlich Rücksicht üben
wer es nie konnte, soll sich fügen
Sie lassen die Kranken nicht im Stich
und trotzen der Seuche in den Stationen
sie überwinden ihr eigenes ich
es sind die Helden mit stillen Passionen
während wir unseren Abstand einüben
sich die ernannten Experten auslassen
kommen Schwerkranke in täglichen Schüben
die Helfer können keine Minute Zeit verprassen
sie kämpfen dann Wochen um jedes Leben
und können sich selbst leicht infizieren
stetiger Einsatz wird den Kranken zum Segen
zu oft dabei eigene Gesundheit verlieren
häufiger ist der Kampf um das Leben verloren
und die Liegen werden aus den Zimmern geschoben
doch das Team hat sich auf Rettung eingeschworen
es ist zynisch, die Helden nur noch verbal zu loben
es wird Zeit, dass sie genügend verdienen
um unsere Anerkennung auch zu zeigen
sie sind viel wertvoller als alle Goldminen
und wir wollen uns vor ihnen verneigen
Ich fand dort wieder diese Stille
am Waldesboden ruht mein Wille
ob Tannen, Fichten, Kiefern, Buchen,
den Platz nicht lange muss ich suchen
der Deutsche Wald ist dieses Wesen
in dessen Schutz kann ich genesen
schon früh als Kind zog es mich hinein
erforschte Pfade, streng geheim
im Schatten erhabener Waldesriesen
am Eichenstamm bei hellen Wiesen
nicht selten erwachte ich bei den Bäumen
versunken im Zauber nach den Träumen
am Wald oft scheiden sich die Geister
die Forstwirtschaft wurde immer dreister
noch selten lässt man den Wald in Stille
und gönnt ihm Ursprung und eigenen Wille
der Ur- und Mischwald darf noch leben
und wird für uns nochmals zum Segen
wenn forscher Windstoß biegt die Kronen
dort unten in geborgenen Zonen
sind mir die Riesen noch geheuer
denn Mensch und Tier flieht erst bei Feuer
nur ein Orkan kann uns verjagen
und Abschied nehmen an manchen Tagen
wir konnten immer dort gesunden
auch öfters heilen alte Wunden
noch immer schnüre ich meine Schuhe
denn nur im Wald finde ich meine Ruhe
Endlich raus aus den Heimen
und an die frische Luft
beendet Kummer und Weinen
raus aus muffiger Gruft
doch ein Verlust zwanghafter Kontrolle
stört nur ihre eingeübte Rolle
und statt mein Grundrecht zu schützen
werden sie bestärkt, ihre Macht zu benützen
obwohl längst meine Tage gezählt
entscheiden sie, dass mich keiner besucht
ich habe hier ein Gefängnis gewählt
dieses lieblose System sei verflucht
sie behaupten, die Krankheit kommt von Außen
und brächten die eigenen Kinder zu mir
ihr Personal ist aber doch jeden Tag draußen
und krank werden die Pfleger dann hier
so wurde tatsächlich verhindert
meine Familie nochmals zu sehen
die Kränkung erhöht, nicht gelindert
die Gemeinheit ist nicht zu verstehen.
es sind so Viele einsam verstorben
und obwohl auch meine Tage gezählt
das System ist dort richtig verdorben
ich habe hier ein Gefängnis gewählt
und deshalb jetzt raus aus den Heimen
bringt uns bitte an die frische Luft
beendet Kummer und Weinen
hinaus aus der muffigen Gruft
Ein Roboter erreichte gerade den Mars
nach hundert Millionen Meilen
unten kämpft die Menschheit mit SARS
ein Virus könnte noch länger verweilen
wir lebten hier seit Jahrzehnten in Frieden
von Kriegen, Hunger und Elend verschont
wir sahen von Außen sich Andere bekriegen
und viele von uns haben im Luxus gewohnt
das erste Mal nach über sieben Dekaden
werden unsere Gewohnheiten in Frage gestellt
und die für normal erklärten Wohlstandsgaben
werden bewusst, wenn die Segnung entfällt
wir leben aus der Gnade der späten Geburten
und könnten nie dankbar genug dafür sein
gesichert hinter den vielen sozialen Gurten
spürten nur theoretisch in großes Elend hinein
einiges was nun bedroht und viele vermissen
fehlte schon immer in großen Teilen der Welt
doch wir sind schnell äußerst zerrissen
wenn der Überfluss für eine Zeitlang entfällt
Im Westen der Vorzug der freien Entfaltung
wir konnten fast die ganze Welt bereisen
im Osten lange Zeit noch verordnet Enthaltung
sie durften sich die Freiheit erst später beweisen
auf hohem Niveau hört man das Klagen
wen die Krankheit trifft, hat das Recht hierzu
gemeint sind auch noch einige weitere Plagen
und die Pleiteangst drückt auf den Schuh
doch bitte lasst uns nicht vergessen
und blickt nochmals in die anderen Regionen
an großer Not in Teilen der Welt gemessen
bleiben wir die privilegierten Personen
Ein Roboter erreichte gerade den Mars
nach hundert Millionen Meilen
Helft unten den Menschen, die kämpfen mit SARS
und bitte den Impfstoff weltweit an Alle verteilen.
Jedem Drang sofort erlegen
früher Wunsch endet in Gier
oft dem Kaufrausch hingegeben
was noch fehlt, das wollen wir
alles können wir schnell ordern
unbedacht den Vorrat plündern
trotzdem Neues wir dann fordern
vieles fehlt Millionen Mündern
und der Takt wird immer schneller
alles rast und hetzt umher
Denken, Handeln materieller
und der Bremsweg fällt jetzt schwer
dazu sind wir nun gezwungen
ein Virus will dies notgedrungen
so Vieles müssen wir vertagen
uns tagelang daheim ertragen
man kann nicht sofort alles haben
Entschleunigung an vielen Tagen
manch Pläne, Ziele annullieren
was hat man dabei zu verlieren
es zählt, dass wir zusammenfinden
uns solidarisch stärker binden
auf innere Werte neu besinnen