ESSENZEN - Michael Stoll - E-Book

ESSENZEN E-Book

Michael Stoll

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Beschreibung

Dichtungen einer Neuen Mystik; Erkenntnisse, Gedanken verdichten sich zu einer neuen und geöffneten Form.

Das E-Book ESSENZEN wird angeboten von tredition und wurde mit folgenden Begriffen kategorisiert:
Dichtungen, Mystik, Philosophie, Musik, Sinnsuche, Gemeinschaft, Gelassenheit, Lebenskunst, Religiöse Erfahrungswelt, Dichtung

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Seitenzahl: 54

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ESSENZEN

Michael Stoll

ESSENZEN

Dichtungen von

Michael Stoll

© 2017 Michael Stoll

Verlag:tredition GmbH, Hamburg

978-3-7345-7101-5 (Paperback)

978-3-7345-7102-2 (Hardcover)

978-3-7323-3049-2 (e-Book)

Inhalt:

Auferstehend

Tiefenatmung

Bodenständig

Himmel auf Erden

Gelassener Pilger

Im Licht

Ja

Solidarität

Bereit

Hinter der Sonne sein

Impuls

Versammelte Schöpfung

Lichtorte

Heiter

Gelassenheit

Erdhimmelsleiter

Soweit

Klang

Schönheit

Sonnenwende

Weisheitlichter Mensch

Heilendes Wirken

Dem Strahlen gemäß

Unsere Musik

Aus der Schatten Süßigkeit

Vom Kleinsten ins Größte

Im Bestand

Freundschaft

Transparenz

Einfach

Wirksamkeit

Einfallsbereit

Allzusammenhang

Bilderwelt

Heilende Wendung

Wie

Herzwurzel

Machterlöst

Umsicht

Im Licht

Auferstehung

Was bleibt

Flüchtlinge

Kristallwelt

Wie Du lebst

Seelenfunken

Dienst im All-Einen

Aufgabe der Technik

Lebender

Lichten

Gipfelerfahrung

Im Tun gewiss

Maxime

Wörtlich

Eröffnen des Verhältnisses

Dom des Herzens

Offenes Empfinden

Vergebe

Mystik

Ich

Grünes Land

Von Kopf bis Fuß

Anfänglich

Friede

Alles auf den Altar

Heilige Gemeinschaft

Gotteskind

Herzwende

Dasein

Raum-Zeit

Glücklicher Mensch

Meditatio aktivus

Schweigsam

Einfach

Brillant

Begleitender Engel

Schrei der Krähe

Vom Regal

Auf-er-stehend

In dieser Nacht wurde es kalt, bitterkalt.

Vereinzelung an jedem Ort.

Die Seelen zogen wie lichtfremd gewordene Eulenfalter

entfernter und entfernter allverbindender Helle fort.

Da gab es dann nur noch dunkelste Dunkelheit.

Und was blieb? Es blieb leises, fast summendes Tönen,

welches mir zusehends als einzig` Orientierung verblieb,

mich hin - zu vollkommen geöffnetem Lauschen führte.

Und da - von einem Mal zu Mal - vernahm ich

Unterschiedliches, Getrenntes

und doch melodiehaft Verbundenes.

Einjede Seele begann

aus Erstarrtheit und Vereinzelung heraus sich zu lösen,

ihren Ton zu suchen, und damit zu spielen.

Und so war ich dem Hören geöffnet

blickte mit weiten Sinnen

in die finstere Nacht.

Und auch ich begann zu klingen,

meinen Ton zu suchen und vorsichtig

aus meiner Herzensmitte heraus zu antworten.

Manches Mal blieb es überall still, eine Zeit,

und ich hatte in aufkommender Bangigkeit

bloß zu atmen, mich zu gedulden.

Dann konnte es geschehen,

dass eine Vielzahl von Stimmen

sich unvermittelt zum gemeinsamen Konzert erhob.

Es gelang mit der Zeit

über die wahrgenommenen und so unterschiedlichen

Töne des Mit-Menschen

all das zu erlauschen, was notwendig war,

ihn als ganzes, unverwechselbares Wesen

in Schönheit zu erkennen.

Da geschah es,

dass am Horizont, im zarten Rot-Ton

der kommende Tag sich ankündigte.

Die in der Nacht gereiften Seelen

besaßen nunmehr den Mut der Helle

unabgelenkter Selbstbestimmtheit

- ließen mit dem Geschehen der Sichtbarkeit

ihren ewig eigenen Ton des Herzens

nicht mehr im Stich;

sie gewöhnten sich daran

ihren Körper unter das Dirigat der Fülle

gegebenen inneren Klanges zu stellen;

― und so brach der Tanz zu gewolltem All-Tag durch.

Tiefen-Atmung

Die Schau auf das allseitige Atmen in dieser einen Welt

lichtet die rettungslose Offenheit meiner Fragen ― Antwort:

In einjedem Getriebe, im Dunkel einjeder Verwirrtheit

bleibt der leibhaftige Atem mein treuer, lebensgründender Begleiter.

Außer seiner Tiefe und Weite, außer seiner Kürze und manchmaliger

Gepresstheit, außer seinem fast Ersticken und himmelgleichem Freiwerden

bleibt kein Kontinuum, kein Beständiges und so Notwendiges

in dieser Welt... ;

Und da die Geschichte dieses meines Atems

in seinem Auf-und-Absteigen so einfach ist, grundtief einfach,

achten wir zu wenig, dass bei aller Bemühung menschlicher Werkerei,

bei jedweiliger Autobahnverbauung und technischer Sensation

das Gesetz pulsierenden Atems in all seinen Wandelformen

mein absoluter, stets mich begleitender Leit-Stern sein sollte; ̶

so-das in den Raum geworfene mäandrierende Schwingen

naturbelassenen Flusslaufs,

so das Auf-und Abklingen

einjeder musikalisch gestimmten Situation.

Dieser wunderbare Atem-Puls als gründender Rhythmus unseres Lebens

zeigt bei jedem gelingenden Menschenwerk ihr angestrebtes,

und doch unerreichbares Form-Ideal;

so beim Gebrauch der Sprache

und den Versuchen fruchttragenden Gesprächs,

und so bei all den Sehnsuchtsentwürfen technisch-informeller Werke

und genetischer Weiter-Bauwerkerei.

Dort, im gestimmten Konzert gelassenen All-Atems

wird Schönheit und gelingt die lichtende Transparenz Himmel-Erde

kommender Welt dein-unserer Schöpfung.

Boden-ständig

Was wäre der Samen im Grunde,

verhielte er sich nicht vollkommen souverän

und gelöst geöffnet dem umgebenden Erdreich,

seinem ihm ständigen Boden zu?

Nie könnte er sich keimend öffnen,

seine Form-Gestalt verlassen

und in Verbindung treten

mit-all-dem,

was seinem zu innersten Seins - Gesetz zuträglich;

― ihm das fruchtbare Wachsen-dem-Licht-zu ermöglichte!

... so-dann ist da die Pflanze,

da ist dann das Blatt

und da dann die reine Antwort-Schönheit ―

Blüte zu Licht und Licht zu Blüte..

Himmel auf Erden

Entlang eines Weges.

In der Morgenfrühe singt ein Vogel.

Das Wasser des Sees wird leicht vom Wind bewegt.

Über mir der Himmel mit seiner Weite und unzählbaren Größe.

Und da ― mein fester Stand

und das Streichen der Hände über das taunasse Grün.

Nur vereinzelt laufen Menschen des Weges ― vor sich oftmals einen triebigen Hund,

dieser zerrend, ganz von seinem Spüren und Vorwärtsdrang beseelt.

An solchen Morgen wollte ich nur voranschreiten

und immerzu im Gleichklang meiner ganzen Bewegtheit

und der Freude am Wechsel vorbeiziehender Bilder

bloß sein.

Aber ich bleibe stehen; baue ein Haus, lade Gäste und überwintere im Warmen.

Die Flocken des Schnees werfen ihr geometrisches Muster an die Scheibe

und wir sind im Privileg, sie in Ruhe zu entziffern und im Maß ihrer Schönheit

von Mal zu Mal und Arbeit über Arbeit zu deiner und meiner Schönheit zu erwachen;

― so tanzen wir den Weg, so schreiten wir den Weg, so suchen wir Unterstand.

Im Wechsel erfahren wir Gemeinschaft im Raum unseres Alleinseins;

... aber wir ziehen dennoch stets weiter, wie die Wolken ziehen,

unter strahlender Sonne vorbei ―.

Gelassener Pilger

Schritt für Schritt den Weg gehen.

Zusehends kein fixierter Blick mehr auf verkartete Strukturen.

Gehen ― nichts weiter.

Von Tag zu Tag sich des Gepäcks entledigen;

an einem jungen Morgen die verlaufenen Schuhe am Felsgestein zurücklassen

und weiter, immer weiter durch die geöffnete Landschaft ―.

Im Schreiten, Vorwärtsbewegen vertieft und von Mal zu Mal einigend

die ganze Körper-Gestalt.

Gleichklang Atem ―

werdend Selbst zur bewegter Landschaft

und seiner plasmatischen Einheit,

so-wie hin-zu-gewandtem Um-Feld.

Jedes Aus-Greifen und Mehr-Wollen

erübrigt sich.

Allein und verbunden.

Kein halb Befreundetes, kein beliebiges Bekennen,

sondern das Aus-dem-Herzen-all-dem-Wesen sich-verpflichtet-fühlen ―

und da-mit der Treue einer sich ergebenden Wegschaft.

Vergegnungen gehen vorüber,

Verbundenheiten bleiben auf der Pilgerschaft der Geöffneten.

Stand- und Spielschritt wechseln, so-die einst fixierten Horizontlinien mäandern

und beginnen morgen-dämmerhaft zu flimmern.

Es gibt kein fixiertes Ziel mehr;

im Jetzt des Immer-Pulses erschöpft sich unser Geschenk,

was je zu er-warten war...

Im Licht

Was immer-da geschieht, will ich nicht nur geschehen lassen, sondern ich will es

mit ganzem Herzen begleiten und zutiefst seinem Sinn nach wollen.

So soll auch ein-jede Verweigerung der Zustände und mein Entschluss

zur Korrektur und Eingriff in diese Welt ganz und vollständig sein.

Ein-jede Konsequenz meines Handelns verantworte ich so-weit-wie-möglich

versammelt in Übereinkunft innersten Ge-Wissens.

Meine Freude, sowie meinen Schmerz bejahe ich;

̶ ich entdecke allmählich den vollkommen werdenden All-Sinn.