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Zwischenprüfungsarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Philosophie - Philosophie der Antike, Note: 1-, Philipps-Universität Marburg, Sprache: Deutsch, Abstract: In Stoa und Epikureismus ist das Glück des Menschen ein zentrales Thema: Die hellenistischen Ethiken versuchen, den Begriff des Glücks so zu bestimmen, dass seine Realisierung unter allen äußeren Umständen für jeden Menschen möglich erscheint. Daher wird das Glück verinnerlicht und bei beiden philosophischen Richtungen mit Bedürfnisreduktion und Autarkie verbunden. Ziel der vorliegenden Arbeit ist ein Vergleich der Glücksphilosophien der Stoa und des Epikureismus sowie eine Konfrontation mit den Theorien der Emotionspsychologie. Dieser interdisziplinäre Ansatz dient der Beantwortung der Frage, inwieweit der jeweilige Glückszustand und die Strategien zu seiner Erreichung psychologisch möglich und also praktisch durchführbar bzw. den natürlichen Voraussetzungen und emotionalen Bedürfnissen von Individuen angemessen sind. Das Fazit dieser Überprüfung von Philosophie an der psychischen Realität ist, dass ein permanenter Zustand der Zufriedenheit, ein „Ruhen in sich selbst“ nicht ständig als Glück empfunden werden kann: Gelassenheit kann nur als allgemeine Geisteshaltung zu starke Unglücksempfindungen z.T. verhindern, aber aktives, intensives Glücksempfinden vermag sie nicht zu vermitteln, da der Mensch nur den Kontrast intensiv genießen kann; gewöhnt er sich an einen Zustand, so empfindet er diesen nicht mehr als Glück, sondern strebt nach einer weiteren Verbesserung. Glücksempfinden ist ein subjektives Gefühl, aber auch abhängig von objektiven Situationsfaktoren. Glück ist nicht nur Reflexion der Lebenszufriedenheit, sondern auch die Frequenz und Intensität positiver Emotionen. Glücksdefinitionen sind temporal und kulturell determiniert und werden von Erziehung, intellektuellen Fähigkeiten und Charaktereigenschaften des betreffenden Individuums beeinflusst.
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