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Es handelt sich nur um ein paar Gedichte, die in den letzten Jahren geschrieben wurden.
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Seitenzahl: 45
Zu spät (oder die Verschwendung der Jugend)
Nächtliche Brise
Europäischer Winter
Unvermeidlicher Sturz
Kleines Sonett
Das Tor
Klare Sicht
Wolkengedicht
Endlichkeit – Unendlichkeit
Das gute Ende
Beschleunigung
Selbstbildnis
Der Weltabgewandte
Der Wunsch der Wiesen
Die Führung der Vergangenheit
Je dis que rien ne m'épouvante (oder der Mut der Betrogenen)
Über die Sucht nach dem Besonderen
In den letzten Zügen
Zerlaufen
Beim Betrachten der Erwählten
Ein kleines Requiem
Heutzutage
Des Wanderers Irgendwärts
Der normale Lauf der Dinge
Muse und Dichter
Ein Schicksal ohne Seele
Die Zuversicht des Erwachens
Das Lied der stolzen Menschen
Der kranke Drang
Die erhoffte Reise
Die zwei Arten von Träumen
Elegie des Lebens
Die Musik in den Dingen
Die Musik in den Dingen II
Des Grüblers Wahrnehmung und Wünsche
Gefängnis
Fehler
Menetekel
Vergänglichkeit
Sonett über die Hoffnung
Schlechte Entscheidungen
Lied der Trägheit
Lied der Studenten
Lied über die Liebe
Das Wegsehen
Lebensträume
Zu kurzer Besuch
Amaterasu (im Himmel)
Worum es geht
Vom blühenden Leben
Wellengang
Selbstbetrachtung
Die gewollte Abgeschiedenheit
Die eine Welt
Gedanken bei Regen
Lebensziele
Subjektiver Pessimismus
Zu spät! Es war zu spät, da ich entdeckt
Der Tage Schätze, ihren vollen Wert.
Es hatte sich zu weit vor mir erstreckt
Das Licht, durch mich versteckt, es hat sich nicht
Vermehrt.
Und nicht erleuchtet meiner Freunde Weg,
Wir gingen einen Seelenuntergang,
Und unser Scheitern war so oft Beleg,
Dass unser Lichterwunsch als schlechter Witz
Erklang.
So trieb die Jahre fort in tristem Dunst
Ein Wollen, das den Sinn des Willens bricht,
‚Erleben‘ schimpft‘ sich peinlich unsre Kunst,
Es half nur dies Vermeiden unsren Seelen
Nicht.
Mehr war es nicht als eine feige Flucht,
Die Kinder fliehen, wenn die Angst gewinnt,
Wo man bewusstseinslos Erkenntnis sucht,
Dort sieht man einfach zu wie seine Zeit
Verrinnt.
Jetzt aufgewacht, erscheint es mir als Traum,
Doch wach zu sein, es ist nicht ganz erlernt,
Vielleicht erlaubt das Schicksal einen Raum,
Der mich zum Leben führt, mich nicht von ihm
Entfernt.
In dieser Nacht, die Fenster waren offen,
Zerzauste mir der Sommerwind mein Haar.
Und als er kühlend auf den Schweiß getroffen,
Geschah nicht mehr, als das ich dankbar war.
Vom Bett, wo vorher ich noch grübelnd lag,
Erhob ich mich, begegnete der Brise,
Es duftete so spät noch nach dem Tag,
Ich schnupperte verbunden seine Süße.
Erfüllt war ich, nach all dem Liegen, Warten.
Ich wollt' nicht mehr, als das der Morgen grüßt.
Und wie gerufen, wirken seine Taten,
So fühlte ich, dass er mich auch vermisst.
Kommt der Winter angekrochen,
Sieht der Menschen leere Hände.
Ist sein Herrschen angebrochen,
Seine Opfer Haut und Knochen,
Nimmt das Wollen bald ein Ende.
Krachen Winde an Gesichter,
Wie das Toben wilder Wellen,
Löschen heimlich letzte Lichter,
Während Wellen weiter schwellen
Und wir ihre Wogen zählen,
Sind wir Henker uns - und Richter.
Kühlend zähmen starre Nächte
Blicke, die das Wahre lieben,
Gutes wirkt, noch mehr das Schlechte,
Fühlen wir uns fort getrieben?
Wären wir nur dort geblieben,
Wo die Tat die Trägheit rächte.
Schneegestöber, Jahre später,
Viele Winter sind gegangen,
Liegt die Decke viele Meter,
Schwer wird man hindurch gelangen,
Ist das Leben nur ein Bangen,
Dabei waren wir die Täter!
Peinlich gleiten Welten weiter,
Wählen falsch und fallen, fürchten
Einen neuen, alten Frieden,
Welcher Sicherheit nur spielt.
Warum soll uns das genügen?
Warum haben wir verfühlt?
Bald, schon bald ist alles eben,
Ängste müssen Freiheit stehlen!
Schmerzen zeichnen jedes Wählen -
Hier noch den Zerfall erleben?
Fragen letzte hohle Stimmen,
Blasen noch die Kerze aus.
Ich gehe,
du stehst.
Du flehst,
ich drehe
mich, flehe.
Du gehst.
Demnächst
fehlt Nähe
zu dir,
mit mir.
Wir beide,
kein wir,
mit dir -
ich leide.
Wenn eines Tags der Wind uns nicht mehr weht,
Dann öffnet sich vielleicht für uns ein Tor,
Vor welchem man einst ganz verloren steht,
Und noch bevor man durch die Pforte geht,
Bezweifelt man so lebhaft wie zuvor.
Wir stehen mit dem Zweifel Seit an Seit
Und glauben nicht – und wollen wissen nur,
Was könnte lindern sonst des Lebens Leid
Und uns belohnen für die lange Zeit?
So bleiben wir vorm Tore stehend stur.
Des Wartens war’n so lange wir schon satt,
Dass wir allein nach wahrem Wissen richten –
Wo Willkür uns nicht mehr zu bieten hat
Als einen glaubensschweren Rat,
Dort möchten wir auf dieses Tor verzichten.
Die Wiese, die gestern noch grün,
ist grün.
Und alles darüber ist gleich,
und alles darinnen ist gut
und reich.
Die Wiese, die gestern noch grün,
ist grün und rau und weich.
Und alles daneben ist eben,
uneben und schön.
Und alles darinnen ist wahr
und verschieden.
Die Wiese, die gestern noch grün,
sagt: Frieden…
Sie sagt es so einfach dahin –
Und alles Gesagte ist wahr
und verschieden.
Und alles daneben ist anders
und wirklich und laut…
Die Wiese, die gestern noch grün,
ist: Gewinn.
Da ist eine Wolke,
Jetzt ist sie dahin.
Die Wolke ist weiter,
Die Wolke, vorhin.
Vorhin war die Wolke