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Licht fällt auf gelben Raps, Flügelschatten mustern. Momenten der Ewigkeit in Augenblicken und in den Rissen vom Dasein spürt dieser Lyrikband nach. Was trägt und bindet uns? Ideen und Gefühle tauchen auf, verklebt wie eine Endmoräne. Besprochen wird das karge Holz der Welt, die unlösbaren Felder. Künstliche Intelligenz erobert sich wie eine vierte Kränkung Terrain, mitunter nimmt sie die Wahrheit nicht so genau. Im syrischen Mondlicht werden Böden und Fugen blutverklebt hinterlassen. Raketenwerfer sind versteckt in Scheunen, Lügentrolle poltern auf den Straßen. Kurzgedichte folgen ihrem freien Lauf aus Momenten. Kaffee, Kuchen und Zeitung entfalten das Mögliche und hinterlassen Rätsel im Caféhaus. Im dritten Abschnitt des Bandes sind vermehrt die Tage der Liebe im Blickfeld, helles Licht, weiche Lippen. Die vorliegenden Gedichte orten die eigene Existenz und die Fäden zur Welt, die halten und leiten. Ein Pharisäer erlöst uns.
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Seitenzahl: 44
A: Welt, Sprache, Natur, Macht, Gerechtigkeit …
Zwischen-Wort
Getrennt
Glaube
Findung
›Ewiges‹
Bilder-Wörter
Herbststrahlung
Novembergebet
Jahrmarkt Welt
Flackernde Lichter
Müde Welt, so spät
östliche lage
Vogelspiel
Staubiger Weg
Tavernennacht
Regellos
Wege
Morgenstunde
Im Brachland zur Schlei
Karges Holz Welt
kleingeschrieben
Trostvoll
Herbstzüge
Staubreste
Sonnenblumengräber
Schwarze Tage
Notiz
sprachlose stille
Verhängnisse
Von den Türmen
Nur eine Chance
Rostige Zeit
Zeitzeichen
Das Schweigen der weißen Engel
Hintertreppe
Altes Haus, alter Name
Meereslicht
Seide
Lichtstaub
Roter Faden
In der Gästekammer
vatersuche
Lebensmut
auf Sicht
bunte Gläser
Aufbruch
B: Kurzgedichte
Ernster Neuanfang
Lyrische Botschaft
Zitternde Wirbel
Mein Mund wird schweigen
Selbstlos trage ich
Gerüchte wehen
Der Abend leuchtet
Schamlose Blicke
Es hatte getickt
Geleerte Ösen
Vergeblich
Mein roter Faden
Echoloser Ruf
Lebensbilanzen
Stummes Radio
Fest zu weihnachten
Scherze erhellen
Lachen versöhnt uns
Ich seh dich tanzen
Dir reich‘ ich blumen
Ich koche kaffee
Oh! – Mein Schlüssellaut
Nur eine Notiz
Rosenmord
Fremdes der Liebe
Sehnsucht
Altpapier
Notfall
Hitze
Ewiger Strahl
Bläuliche Flammen
Schlehen
C: Ich, du, Seele, Nähe, Freiheit, Liebe …
Werde
Nein
vielleicht steinlos
Geburten
Freiheit im Caféhaus
Poröse Seele
Danach
Magie
Lächelnd im Park
Eingeschlagenes Glas
Schnee
Eisige Hülle
Vom Eis der Notwendigkeit
hüllenlos pulsierend
Magisches
Fliegen
Bestandsaufnahme
Berühren (beim Espresso)
fensterblicke
Begleitung
bibliothek
Luftsprung
Lachen
opfer-täter
Blauer Montag
Tür zum Ich
Kelch
Rote Erde
früher sommer
Seelenflittern
Herbsttasche
Konzerte
eingestürzt
lösung
Freisein
Körpermesser
Nein in der Nähe
90-Sekunden-Welten
Wir
Schwimmen mit Biestern
manchmal du
lauf ins leben und fliege
atmung
Klare Kante
Förderlich
Offene Kunst
Begrenzung
Wachsen
WIR
hauch im morgenrot
Einmaliges Leben
roter schnee
Liebeswolke
Schlüsselsuche
anfang vom ende
Alltagstier
Bindungen
Wintermantel
Langeweile
Kinderblicke
Rückfrage
Erschöpfter Tag
Erbe
eiskalt
Abschied
Abschiedsstunden
Riss
Kopfschmerzen
Geboren
Ein Laut wächst zum Wort
Inmitten all der Schatten.
Im Rauschen der Welt
Steht das Wort klar und gewiss.
Welt ist bloß ein Wort
Blind im Netz der Wörter.
Das Wort führt die Welt.
Die Welt verführt die Wörter.
Das Wort fühlt dein Ich.
Dein Leib verhüllt und tröstet.
Tränen schützen dich
Nähren deine Seele.
Vielleicht
Hört
Feines
Fernes
Tastet
Nebel
Trennt
Welten
Entblößt
Glaubenstüren
Gewissheiten
Stürzen
Vielleicht
Ungläubiger Blick
Fassungslosigkeit
Gestürzt ins Fremde
Gelehnt an die Tür
Hält doch der Rahmen
Glückseligkeit umhüllt dich
In den Gärten der Heimat
Die dich später beengen
Im Aufbruch vibrieren deine Segel
Der Wind erfüllt sie und sie erzittern
Enthülle deine Sterne
In den Nächten
Deiner Fahrt
Salzig weich
Atome bindend
Durchdringend wie Licht
Regentropfen aus der Ferne
Erzählen von Wolken und Erde
Von Schönheit und endlicher Sicht
Fallen auf die Haut
Nässe entbindet
Bindet Leben
Augen wie Zweige verdeckt
Menschliches in Bäumen
Körper wie in Träumen
Von Chagall filigran versteckt
Helle Leiber verwoben
Gäste der Erde
Wissendes Erbe
Alte Zeiten verborgen
Inmitten der Blätter
Leuchten am Rande
Fernes zeigen Hände
Schattenspiel der Lichter
Sehende Blicke wissen
Früchte der Gaben
Sinnlichkeit erleben
Vieldeutige Wesen
Blutbedeckte Blätter
Flammen steigen empor
Rötliche Gebinde
Feuer für das Unvollendete
Lebenssucht brennt und ruft
Trotzig ein Dennoch
Protest gegen die Leere der Welt
Hoffnung bahnt sich Wege
Gegen Kugeln, gegen Kälte
Ein Sehnen nach Gerechtigkeit
Lügentrolle poltern auf den Straßen
Sonnenglanz der Meinungen
Stolze Ichsucht überall
Kobolde und Gespenster
Wissen von der Ignoranz
Noch scheint die Sonne in die Winkel der Stadt
Doch Nässe liegt auf den Steinen
Hunde bellen, Hühner gackern
Katzen umschleichen Tonnen
Ein Hahn kräht, letzte Proklamationen
Noch denk ich an den Sommer
Mit Wehmut an Staub und Hitze
Äpfel ruhen an Ästen
Der weiche Novembernebel
Umhüllt und möchte versöhnen
Nebliges Morgenrauen
Raureif liegt auf den Äckern
Umhüllt runde Kohlköpfe
Schädel ohne Regungen
Überall tote Spatzen
Hilflos erstarrtes Leben
Eine Sicht zur Ewigkeit
Kalk umweht meine Sätze
Verfugt alle Gedanken
Verschließt die grüne Zunge
Ahnung vom Basalt der Zeit
Von Gräben mit ihrem Leid
Lakonisch verfärbtes Sein
Jeder Schritt öffnet Gänge
Immerzu alte Sätze
Dazu die Spiegelbilder
Sichten in fremde Fenster
Bunte Gläser und Splitter
Verwirrte Verstellungen
Im Grauen schimmern Farben
In den Rändern, in Schatten
Schweigsam Gehen und Beten
Hinter den alten Bildern
Masken und ihre Muster
Der Vielfalt ihrer Qualen
Verbirgt sich das Fatale
Lebt für sich das Basale
Spektakel
Auf nach Jerusalem
Mit einem Esel ohne Wagen
Silber in den Schänken
Münzen für dies, für das
Kleine Lügen, Saufen und Strafen
Ich sage euch
Seid bereit
Beschenkt den Tag
So nah uns alle Körper
Überall Kinder
Zeigt sie mir
Gewürze verändern
Empfindungen und Sichten
Flüssigkeiten betäuben
Blut in Küchen – Hühner flattern
Auge um Auge – kriminelle Mächte
Ein Kuss und ein Tod nur für Groschen
Das Tosen der Massen
Eitles, Geld und Buße
Jeder wäscht seine Hände
Trägt sein Kreuz zur späten Stunde
Stolz für sich, schillernde Lichter
Sogar in Vorhängen Gesichter
Sätze zaubern
Ewiges spricht
Hinter bunten Masken
Blicke heilen
Nebenbei der Geist der Weisen
Am Grab der Kinder
Pflückten wir rote und schwarze Beeren
Sprachen über Ismen und Wunder
Nun rollen wieder die Panzer
Empören sich die Herrscher, Denker
Die Welt erklären die Wörter
Im Sommer war die Welt weit und weiß
Es kamen weder Bienen noch Igel
In den Straßen pochte das Blut laut und heiß
Doch zwischen Tag und Nacht
Überwuchert Löwenzahn die Gräber
Flackern rötlich ferne Sterne
Die Welt ist erschöpft und müde