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Unter dem Titel Falschmeldungen sind lyrische Texte versammelt, zeitnah und zeitkritisch. In einer Zeit in der sich Ereignisse täglich überschlagen und die Wahrheit bewusst oder unbewusst hinters Licht geführt wird, wird es immer schwerer sie zu finden. DieTexte spiegeln eine fas unüberschaubare Welt, in der es so viele Wahrheiten wie Menschen gibt wider. Sie wandern mitunter am Rande des Surrealismus lassen aber auch den Funken Hoffnung aufblitzen. Die texte werden hervorragend ergänzt mit Bildern des Berliner Künstlers Wolfgang Wende.
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Seitenzahl: 37
Durchleuchtungen
Auch das noch
Verquantelungen
Bleibende Eindrücke
Zeitverirrungen
Rein persönlich
In niederungen lungern nebelseen herum
Aus einer alten sommerkleewiese an
Sonnseitigen hängen drohen noch ein paar
Lichtverbogene staudengräser die mit
Hartnäckigen samenkapseln den tod
Austricksen wollen
Einem frechen blau das sich von ein paar
Vogelflügeln tragen lässt und nur noch blauer
Wird je länger man hineinschaut
Die sommernacht rollt den hang hinab an der
Scheunenwand hat ein letzter sonnenstrahl
Die dämmerung verschlafen
Auf dem balkon duften aufdringlich
Engelstrompeten um einem ausgelaugten tag
Den abend zu würzen und antworten einem
Überreizten sommer auf ihre weise
Sie vergeuden sich stolz mit übergroßen
Blüten blasen dem sommer den marsch den
Keiner hört am allerwenigsten irgendwelche
Engel ... es bleibt still und trocken
An mühsam heraus mäandrierten talhängen
Stehen wie stramme knaben orchideen-
Kräuter und verbrennen mit purpurnen
Blütenflammen feierlich einen sommer nach
Dem anderen und das auch schon Gott weiß
Wie lange ... aber
Wen interessiert das heute noch
Aus dem dürftigen schatten abgestorbener
Bäume äugen zwei neugierige pferde und der
Rötliche strich eines fuchses zieht samt seiner
Leblosen beute über das kräuterduftige
Mahdgut der wiese ... nichts was nach tod
Riecht ... -
Den fischen unten im fluss möchte man am
Liebsten zurufen: bloß nicht anbeißen
Ein verträumter see in seinem wasserbett
Kleine libellen rasten auf umhertreibenden
Schwimmfarninseln
Die erde im endlosen meer der leere in
Einem zeitgewebten netz unsichtbarer
Schwerkraft das wie ein wind die richtung
Vor gibt
Libelle und mensch wassergebunden
Treibende insulaner auf zeit räuberisch
Und rastlos in schillernder einmaligkeit
Die kirschbäume haben ihre unschuld
Verloren der wind bläst ihre brautschleier
Wie braune asche von den kronen
Bald schießt sommerblut in die zweige
Bis fruchtkugeln knallige tupfer in die
Stehende luft malen als hätten sie sich
Das rot von Monet ausgeliehen
Ihre kerne dessen inners nicht zu
Unterschätzen ist sind die schrotkugeln
Die den tod mit dem sich keiner gerne anlegt
Durchlöchern sollen
Die sonne schleicht sich hinter den horizont
Ohne ihre roten spuren zu verwischen der
Abend sitzt müde am anderen ufer
Er ist gerade erst aufgestanden
Ich lasse meine füße in den himmel baumeln
Diesen unergründlich tiefen see in dem die
Zunehmende mondschale schwimmt und ein
Bambuszweig sich über dem wasserspiegel
Verbeugt
In der leere dazwischen eine wildentenschar
Wie eine kalligraphie altchinesischer meister
Ein sekundenbild das irgendwo haften bleibt
Am anderen ufer wird der abend immer
Munterer und legt sich mit der dunkelheit an
Ein ganzes sternenheer eilt ihm zu hilfe
Mit beiden beinen wieder auf dem boden der
Tatsachen stehe ich auf mach es wie die sonne
Und verdrücke mich bevor das ganze noch
Eskaliert
Nachts sehen friedlich flimmernde sterne
Einem treiben zu wie aus einer dunklen
Garderobe in der man träume und
Hoffnungen vorübergehend abhängen kann
Bevor man ins absurde theater geht
Wo menschen sich gegenseitg unter
Frenetischem applaus den tod zu werfen
Andere dionysisch feiern wieder andere
Vergeblich waten auf ...
Die meere ziehen wieder über land den
Wegweisern steht das wasser bis zum hals
Keiner weiß mehr wohin
Die steinaxt taut bereits aus dem ewigen eis
Und mammutklone träumen von ihren
Friedlichen sibirischen grasweiden
Die rückkehr zu den alten feuern ist
Kein traum mehr ... die säbelzahntiger der
Plastikzeit könnten - die atomare resettaste
Im kopf - alles auf null stellen ...
Die steine würden's überleben
Und sich an die alten feuer erinnern
Die kälte der menschheit bringt eisberge
Zum schmelzen
Daran hätte auch ein erlöser der sich vor
Zweitausend jahren bereits aus dem staub
Gemacht hatte und wusste warum
Nichts ändern können ...
Auch kein erlöser im bodenlosen himmel
Nur ein paar flugunfähige schwalben und
Rätselhafte spuren die das vordergründige
Blau aufmischen zwischen hölle und paradies
Das zeitalter überschwänglicher energie
Rädert bis auf die knochen
Heidelbeerwälder und steinpilzduftige böden
Auf der flucht
Ein wind der sich den kopf einrennt wenn er
Über geplagte kuppen hechelt ...
Die zunehmenden durchleuchtungen
Vertreiben letzte geheimnisse aber den
Energiemachern geht immer noch
Kein licht auf
Ein dünnes seil aus versprechung und
Hoffnung über die kontaminierten pflaster
Der welt gespannt
Freischwebendes gehen beflügelt von einer
Herbstbunt gemalten pastellwelt während das
Seil unter den füßen nachgibt
Weil berechnungen fehlerhaft sind und
Die schwerkraft keinen leichtsinn erträgt
Seit dem urknall schläft zwischen den sternen
Die zeit ihren rausch aus