Fantasie Liebe I - Luuk Richardson - E-Book

Fantasie Liebe I E-Book

Luuk Richardson

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Beschreibung

Als eines Tages das Tor zu einer anderen Welt geöffnet wird und in ihm mystische Kräfte erwachen, ist Justus Gerhardt vollkommen überfordert. Es beginnt eine Jagd zwischen zwei Welten; seinem Büro zum einen und einer merkwürdigen Burg zum anderen. Dann taucht auch noch eine junge Frau auf, die er nicht mehr aus dem Kopf bekommt. Ein eBook to Go Roman S. VerlagJG® Regelmäßig erscheinende, ausgewählte Romane in einer handlichen Form speziell für dein Smartphone

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eBook to Go Reihe

LOVE & ROMANCE

Fantasie Liebe I

Luuk Richardson

©  2016 Luuk Richardson

Illustration: S. Verlag JG

Verlag: S. Verlag JG, 35767 Breitscheid,

Alle Rechte vorbehalten

Dieses E-Book ist auch als Taschenbuch unter dem Titel: MOON Lightning  von Luuk Richardson erschienen.

2.Auflage

ISBN: 978-3-95745-577-2

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Inhalt (Kapitel):

Prolog

Ein Büroleben

Die Burg

Der Überfall

Der Burgherr

Der Aufstand

Prolog

Der Mond lag blass in der Abenddämmerung über der Stadt. Es war Vollmond. Geheimnisvolle Kräfte bahnten sich einen Weg durch die Atmosphäre hinab zur Erde. Seine Gravitation und Schwerkraft garantierten der Erde seit Jahrhunderttausend eine Ausgeglichenheit der Klimazonen und der Jahreszeiten. Gleichzeitig verhinderte er die unmittelbare Beeinflussung der Erde durch die Nachbarplaneten. Das reflektierte Sonnenlicht bekam eine neue Art seiner Konsistenz, wurde angereichert mit Energien, die weit außerhalb unserer Vorstellungen lagen. Diese Energien öffneten ein Portal zu einer anderen Welt, zu einem Multiversum. Winzige Strings, unmessbar kleine, vibrierende Schleifen aus purer Energie begannen ihre vorbestimmte und gesteuerte Arbeit aufzunehmen. Die Zeitabläufe bekamen einen leichten Knick und verschoben sich etwas, bis das Tor endlich stand. Seit der inflationären Phase des Universums kam es immer wieder einmal vor, dass sich andere Welten nebeneinander aufbauten. Diese sogenannten Parallelwelten wurden durch reine Stringtore verbunden, die sehr instabil waren. Die besondere Konstellation von Mond und Erde begünstigte während dieser Nacht wieder einmal das Unerklärliche. Ein Mensch der Erde hatte eine besondere Affinität zu dem Mondlicht. Er selbst wusste davon aber noch nichts. In den kommenden Tagen wird er jedoch auserwählt, nicht nur ein Tor zu einer anderen Welt zu öffnen, sondern die Mondkraft wird in ihm eine brachliegende Fähigkeit erwecken, die in seiner Realität normalerweise keine Existenzberechtigung haben dürfte.

Und so beginnt seine Geschichte.

Ein Büroleben

Justus Gerhardt saß wie jeden Morgen bereits um 7.00 Uhr im Büro. Die Firma, die United Chemical Treatment produzierte und vertrieb Chemikalien zur Oberflächenbearbeitung von industriellen Produkten. Justus war in der Vertriebsplanung sowie Produktionssteuerung tätig.

Heute sollte ein neuer Kollege anfangen.

Man hatte sich durchgerungen, noch eine Leasingkraft einzustellen, da die anfallende Arbeit nicht mehr zu bewältigen war. Jedenfalls war die Qualität der Planung in den letzten Monaten ständig schlechter geworden.

Justus teilte sich das Büro mit einem zweiten Kollegen, Paul Enders. Dieser war aber noch nicht anwesend, da er aus Siegen kam. Er musste zuerst mit der Bahn bis Dillberg oder Herberg fahren und dort nochmals in einen Bus umsteigen. Leider fuhr der Bus nicht immer regelmäßig, oder der Zug kam zu spät oder überhaupt nicht. Dann war er gezwungen auf ein Taxi auszuweichen. Ein Auto hatte er nicht mehr. So, wie Justus erfahren hatte, hatte Paul vor Jahren schuldhaft einen Unfall

verursacht und sein Führerschein war einbehalten worden.

Es war jetzt gegen 7.40 Uhr, als Paul Enders schnaufend in der Bürotür stand.

„Man, ist das eine Hetze. Habe ich doch wegen der blöden Bahn den Bus verpasst.“

Er stampfte am Schreibtisch von Justus vorbei zu seinem Arbeitsplatz.

„Guten Morgen“, Justus sah etwas pikiert von seinem Bildschirm auf.

Paul schmiss seine Tasche in die Ecke neben den Aktenschrank und begann seine Jacke auszuziehen. „Ich bin richtig fertig. Aber so was von fertig.

Wieder hat der Zug fünf Minuten Verspätung und wieder hab ich den Bus deshalb verpasst.“

Er ließ sich auffallend rücksichtslos in den Bürostuhl fallen. Es knirschte etwas, als er die beiden Armlehnen des Stuhls zu sich hinzog. „Denen werde ich was sagen. Ich werde einen Brief schreiben, aber so einen Brief. Ich lass mir das nicht gefallen. Das bezahlen die mir.“

„Wer bezahlt was?“ Justus sah über seinen Tisch zu Paul hinüber. „Na die von der Bahn, wer sonst!“

Justus Gerhardt und Paul Enders teilten sich die Planung. Justus war für die Bedarfsplanung zuständig und Paul für die dazugehörige Umsetzung in die Produktion.  Sie bearbeiteten etwa 2000 Artikel.

Ihr Bürogebäude war ein umgebautes, ehemaliges Bahnhofsgebäude. Der Schienenverkehr war schon seit Jahren stillgelegt worden. Das Gebäude stand unter Denkmalschutz und war von der angrenzenden United Chemical Treatment erworben und umgebaut worden.

Heute waren hier Büros untergebracht. Ein Stockwerk unter ihnen saßen zwei weitere Kollegen, über Ihnen sechs Vertriebssachbearbeiter und direkt gegenüber war die Personalabteilung platziert. Sie waren erst vor kurzem umgezogen; von einem Großraumbüro innerhalb des Fertigungsgeländes in diesen restaurierten Altbau, und in Zweipersonenbüros. Genau um Punkt 8.00 Uhr kam die Metzgerei Eder mit dem Frühstück. Dies war eine Sozialleistung der Firma. Die Metzgerei Eder brachte täglich das von der Firma finanziell bezuschusste Essen. Man konnte sich in Listen eintragen und bekam das Frühstück zu einem 50 % reduzierten Preis. Die Abrechnung erfolgte über das Monatsgehalt. Die Portionen waren immer sehr reichhaltig.

Justus brachte sich jedoch sein Frühstücksbrot von zu Hause mit.

Offizielle Frühstückspause war von 9.20 Uhr bis 9.40 Uhr. Mittagspause von 12.20 Uhr bis 13.00 Uhr. Im Übrigen galt die Gleitzeitregelung. Paul begann direkt nach der Lieferung der Wurst diese auszupacken und kräftig zu mampfen. Dabei hämmerte er lustvoll auf die Tasten seines PC.

„Jetzt geht’s mir schon besser“, hörte Justus aus dem Kauen heraus ihn murmeln.

Paul saß ihm genau gegenüber. Er konnte noch den Haarschopf von Paul über seinem Bildschirm gerade so erkennen. Neben der fetten Fleischwurst und Rotwurst lagen noch zwei Brötchen auf dem Schreibtisch. Ebenfalls standen dort eine zwei Liter Flasche Aldi Cola und drei angetrunkene 0.25 Liter Flaschen Cola aus dem Firmenautomaten. Ein leerer Teller mit Essensresten von gestern und benutztes Geschirr vollendeten die Schreibtischbelegung.

Nicht zu vergessen, die leere und die volle Packung Zigaretten. Paul war ein starker Raucher. Da das Rauchen in den Büros verboten war, gab es außerhalb, direkt vor dem Gebäude, eine kleine abgetrennte Stelle. Hier versammelten sich halbstündlich die Schar der Raucher.

Laut Betriebsvereinbarung musste jedoch zu jeder Raucherpause abgestempelt werden. Nicht jeder hielt sich jedoch an diese Anordnung.

Justus versuchte sich wieder auf seine Arbeit zu konzentrieren.

Von dem unteren Bürobereich hörte man jetzt laute Türgeräusche. Sasha Berlitz und Mechthild Kugler kamen immer erst gegen 8.00 Uhr.

Die Kollegin und der Kollege planten die zweite Hälfte der aus insgesamt etwa 4000 Artikeln bestehenden Verkaufspalette.

Von der Treppe her im Flur kamen nun auch andere, laute Stimmen. Der Nachteil des alten Gebäudes war eben doch der schlechte Schallschutz.

Paul sprang auf einmal von seinem Stuhl auf. „Das geht so nicht. Die planen Mist!“

Er schob seinen Bürostuhl zwei, drei Mal hin und her.

„Ich bin kurz unten bei Cosima.“ Und schon war er aus der Tür gerannt.

Cosima Borell- Lo war noch die Chefin der Abteilung. Sie würde aber im nächsten Monat eine neue Tätigkeit innerhalb des Konzerns wahrnehmen. Die Stelle war dann wieder vakant.

Paul klopfte an die Tür und öffnet sie ohne auf das ‚Herein‘ zu warten. Im Zimmer war jedoch niemand. Er entschloss sich kurz bei Sasha Berlitz und Mechthild Kugler reinzuschauen. Ihr Büro lag direkt daneben.

Wieder ohne anzuklopfen öffnet er die Tür.

„Morgen“, er setzte sich auf den freien Stuhl neben den Wandregalen, die teilweise mit Ordnern gefüllt waren. „Ist Cosima noch nicht da?“

Sasha antwortete irritiert: „Nein, oder hast du sie gesehen!“

Bevor er noch weitere belanglose Kommentare abgeben konnte, wurde die Tür zum zweiten Mal geöffnet und Cosima Borell- Lo streckte kurz ihrem Kopf herein: „Guten Morgen.“

Bevor sie wieder die Tür schließen konnte, stand Paul auf: „Moment, Moment, muss dich sprechen. Ganz wichtig!“

„Wird wieder ganz falsch geplant, ganz falsch. Von denen da drin“, er zeigte zurück auf das gerade verlassene Büro.

Beide befanden sich in Cosimas Büro. Cosima stand noch hinter ihrem Schreibtisch und zog gerade ihre Jacke aus, als Paul bereits saß und seinen Stuhl an den Schreibtisch heranrückte.

„Ich bin gerade mit meiner Auswertung fertig geworden. Die Artikel von Sasha und Mechthild haben wieder den größten Lieferrückstand von allen.“ Er regelte sich auf dem Stuhl. Sein dicker Bauch berührte fast die Tischplatte. „Das geht so nicht weiter. Du musst da was machen.“ „Und was schlägst du vor“, Cosima saß jetzt ebenfalls.

„Mach Druck oder sonst was. Die versauen unsere ganze Lieferqualität.“

„Ich werde mir was einfallen lassen.“ Man merkte ihr an, dass sie das Thema nicht weiter besprechen wollte.

„Da muss was geschehen. Unbedingt.“ Er stand auf und ging zur Tür. „Das wollte ich nur mal gesagt haben. Die machen den ganzen Lieferservice kaputt. Nur weil sie nicht planen können.“

Paul ging erst einmal eine Zigarette rauchen. Der Raucherplatz war direkt vor dem Fenster von Sasha und Mechthild. Im Sommer war es immer schwierig für beide, wenn das Fenster wegen der Hitze geklappt werden musste, und der ganze Qualm ins Zimmer zog.

Er traf auf Marika Brand von der Auftragssachbearbeitung im Obergeschoss des Gebäudes. Ein Gesprächsthema fand sich schnell.

„Ich hab gerade mit Cosima gesprochen. Wegen der schlechten Lieferfähigkeit.“ Er machte einen tiefen Zug. „Die muss was machen. Unbedingt!“

Marika nickte. „Ja, ja, ich hab schon eine Menge Probleme deswegen. Die Kunden brauchen die Ware und wir können nicht liefern.“

„Sag ich doch, sag ich doch. Die machen nur Mist. Wenn sie nicht planen können, sollten sie zu Hause bleiben.“

Als sich Donna zu ihnen gesellte, war das Thema erst einmal beendet.

Heute sollte ein neuer Kollege im Büro von Paul Enders und Justus Gerhardt anfangen.