Fantasie Liebe II - Luuk Richardson - E-Book

Fantasie Liebe II E-Book

Luuk Richardson

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Beschreibung

Justus Gerhardt war es bisher gewohnt, jeden Tag in seinem Büro einer geordneten Arbeit nachzugehen. Nachdem er jedoch herausgefunden hatte, dass er über seltsame Kräfte verfügte, die es ihm ermöglichten, in eine altertümlichen Welt einzutauchen, beginnt nicht nur sein Realitätssinn zu wanken, sondern auch neue Gefühle entbrennen in ihm. Er macht die Bekanntschaft von Laia. Sie arbeitet als Magd auf der Burg derer von Aderkas. Ein eBook to Go Roman S. VerlagJG® Regelmäßig erscheinende, ausgewählte Romane in einer handlichen Form speziell für dein Smartphone

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eBook to Go Reihe

LOVE & ROMANCE

Fantasie Liebe II

Luuk Richardson

©  2016 Luuk Richardson

Illustration: S. Verlag JG

Verlag: S. Verlag JG, 35767 Breitscheid,

Alle Rechte vorbehalten

Dieses E-Book ist auch als Taschenbuch unter dem Titel: MOON Lightning  von Luuk Richardson erschienen.

2.Auflage

ISBN: 978-3-95745-578-9

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Inhalt (Kapitel):

Aufstand der Dorfbewohner

Weltenspringer

Laia

Der neue Burgherr

Abschreckung

Aufstand der Dorfbewohner

Es dunkelte bereits wieder. Justus befand sich in der Kemenate und blickte durch ein großes Fenster zu dem aufgehenden Mond hin.

Die ersten weißen Blitze schossen herunter und auf die Burg zu. Er hatte immer noch keine genaue Erklärung für diese merkwürdige Begebenheit.

Auf einmal erkannte er ebenfalls am Rande des Burggrabens, auf dem Weg vom Dorf zur Burg, helle Lichtpunkte. Es wurden immer mehr und sie bewegten sich in Richtung Burg.

Bei genauerem Hinsehen erkannte er, dass es sich um Laternen handelte, und dass zu jedem Lichtpunkt mindestens zwei Menschen zu zählen waren, die sich auf die Burg zu bewegten.

Justus öffnete das Fenster und jetzt hörte er auch schon Rufe und lautes Geschrei.

Die ersten Bauern des Zuges hatten fast die Burg erreicht und man konnte erkennen, dass sie wild mit allerlei Gerätschaften herumhantierten und Drohgebärden machten.

Einige hatten sogar Schwerter dabei; andere eine Axt in der Hand. Es sah wirklich nicht friedlich aus.

Justus schloss das Fenster wieder und ging aus dem Raum in Richtung Burghof. Er musste dringend mit dem Burgherrn sprechen.

Als er aus dem Wohnhaus trat, hörte er bereits eine laute Stimme; die Stimme des Freiherrn Askan von Aderkas. Justus lief jetzt schneller.

Als er in Höhe des Wehrgangs hinunter auf den Burghof schaute, sah er mehrere Soldaten, die die Hölzer, welche die Schießscharten an der Ringmauer verschlossen, wieder entfernen.

Sie gingen dabei nicht gerade zimperlich vor, sondern schlugen mit Äxten darauf bis das Holz in mehrere Teilen zersplitterte.

Gegenüber den Zinnen stand Askan von Aderkas und sprach zu einem der Soldaten. Als Justus jetzt näher kam, hörte er auch seine Stimme: „Holt die Kanonen. Es müssen noch mindestens fünf von ihnen funktionieren. Beeilt euch. Wir werden dem Pack schon heimleuchten.“

Als der Soldat bereits hinter einem Wehrturm verschwunden war, erreichte Justus den Freiherrn.

„Sie wollen mit Kanonen auf die Menschen schießen?“

Von Aderkas drehte sich zu ihm um. „Was soll ich sonst tun. Mit den weniger Soldaten kann ich mich und die Burg nicht verteidigen. Das hat man davon. Als Dank dafür, dass ich die jungen Männer schon seit Langem nicht mehr in die Fron presse. Ich erlaube ihnen auf den Feldern zu arbeiten und mir dafür nur Abgaben zu entrichten. Und jetzt dieser Undank.“

Er blicke Justus wütend an. „Lassen Sie sich eine Flinte geben und seien Sie bereit“, er zeigte zu den Soldaten, die die ersten Kanonen in Richtung Schießluken rollten.

Dann drehte er sich abrupt ab und ging zurück zum Palast und ließ Justus allein stehen.

Dieser vernahm jetzt bereits die wütenden Rufe der Bauern, die anscheinend schon bei den Außenmauern der Burg angekommen waren.

Justus wollte sich einen Überblick verschaffen und rannte über den inneren Burghof in Richtung Bergfried.

Von dort oben, vor dem Turm, hatte man einen guten Überblick.  

Trotz mittlerweile einsetzender Dunkelheit hatte er ja noch seine Fähigkeit auch im Dunkeln zu sehen.

Die Zugbrücke war bereits hochgezogen, aber die meisten Angreifer versammelten sich vor dem zweiten, kleineren Ausgang neben dem Wirtschaftsgebäude.

Der Mond schoss hellweiße, dünne Strahlen auf die Burg nieder.

Justus kam am hinteren Teil des Wirtschaftsgebäudes vorbei, als er im Schatten eines Baumes ein Stöhnen und dumpfe Geräusche vernahm.

Er blieb kurz stehen und richtete seinen Blick in die Dunkelheit des Schattens.

Ein kurzer, schmerzhafter Stich in den Augen, dann erhellte sich für ihn die Umgebung. Was er sah, ließ ihn erstarren.

Ein Mann mit Vollbart und offen gelockten Haaren bedrängte Laia.

„Mann, lass sie sofort los.“

Der Mann hielt sie mit einer Hand am Hals fest und versuchte anscheinend näher mit seinem Gesicht an das ihre zu gelangen.

Laia wehrte sich verzweifelt, aber der Angreifer war stärker.

Als Justus auf ihn zuging, zerrte er Laia mit sich nach hinten zur Mauer hin.

Dann erkannte Justus das Gesicht. Es war Thies von Aderkas, der Sohn des Burgherrn.

„Lass sie sofort los!“ Justus sprang auf beide zu und packte Laia ebenfalls am Arm.

Ein Knurren, mehr war nicht von Thies zu hören.

Als er bemerkte, wie von Aderkas mit dem anderen Arm einen Dolch aus seinem Umhang hervorholte, musste er sich entscheiden.

Mit einem wütenden Gebrüll versuchte Thies mit dem Dolch nach vorne durchzubrechen. Dabei drückte er noch fester den Hals von Laia zu.

Sie röchelte und ihre Abwehrbewegungen wurden zusehend schwächer.

Justus streckte seinen anderen Arm aus und ein blutroter Funke entstand in der gleichen Sekunde am Dolch, als er diesem zu nahe kam.

Funken flogen und der Dolch wurde Thies aus der Hand gerissen und sauste mit der Spitze voran an seinem Ohr vorbei.

Es gab ein reisendes Geräusch, als das Messer in einer Steinwand stecken blieb. Blut floss nur kurz aus der Ohrwunde. Aber es genügte um Thies von Aderkas abzulenken, sodass er Laia freigab.

Sofort zog Justus sie an sich und schickte einen weiteren telekinetischen Stoß gegen ihn.

Thies flog mit großer Wucht gegen die Mauer und ein heulender, miauender Ton verklang aus seinem Mund, als er an den Steinen herunterrutschte und am Boden verkrümmt liegen blieb.

Laia massierte sich den Hals und blickte mit großen, ängstlichen Augen auf Justus.

„Du bist ein Zauberer“, röchelte sie leise.

Justus schüttelte nur kurz den Kopf. „Komm, lass uns erst einmal von hier verschwinden.“

Er hielt sie immer noch am Arm und zog sie sachte mit sich.

„Sieht so aus, als habe ich dich wieder einmal gerettet.“

Von unten schalten dumpfe Schläge herauf. Die Bauern versuchtem die kleine Nebeneingangstür von außen aufzubrechen.

Dann donnerte es einmal und ein pfeifendes Geräusch war zu hören. Kurz darauf war von weiter weg eine Explosion zu vernehmen.

„Dieser blutrünstige Freiherr lässt tatsächlich auf die Bauern mit Kanonen schießen. Dabei sind sie doch schon viel zu nahe an der Burgmauer.“

„Wohin willst du?“ Laias Stimme war immer noch sehr leise.

„Wir gehen am Besten in das Zimmer, das mir Askan von Aderkas zugewiesen hat. Da bist du vorerst sicher.“

Als sie in dem sehr spartanisch eingerichteten Zimmer ankamen, war Laia immer noch kalkweiß im Gesicht.

Über der einzigen Sitzgelegenheit spannten sich die beiden Rundbögen aus beigefarbenen Sandstein zur Decke hin und am Fenster entlang.

Als es sich Laia auf dem Armlehnsessel bequem machen wollte, bemerkte Justus, dass ihr Gewand an der linken Seite blutrot war. Erschrocken sah er sie an.

Auch Laias Blick wendete sich nach unten.

„Du bist verletzt?“

Ein kleiner Schnitt war zu erkennen, aus dem es jedoch stark blutete. Sie band zaghaft die Schnüre des Kleides an der Seite auf. Der rote Fleck auf dem Unterkleid war noch größer.

Bevor sie die Stelle betasten konnte, war Justus heran und zerriss den Unterrock, sodass die Wunde jetzt ganz freilag.

Laia zuckte dabei leicht zusammen.

„Die Wunde muss behandelt werden. Aber wie?“

„Was meinst du?“  

„Wir müssen den Schnitt säubern, desinfizieren und verbinden damit die Blutung aufhört.“

Sie hatte nicht alles verstanden. Justus schaute sich im Raum um.

In seinem Kopf baute sich wieder dieser Druck auf. Kopfschmerzen überfluteten ihn.

Wie kam er hier und jetzt an Verbandszeug heran. Er wünschte sich im Bürogebäude zu sein.

Dort gab es einen Erste-Hilfe Raum mit allen Nötigen Mitteln. Er musste Laia helfen.

Er sah ihr kurz in die hellblauen Augen, die ihm so tief und unergründlich vorkamen. Hilflos und erwartungsvoll saß sie vor ihm.

Es blitzte in seinen Augen.

„Ich bin gleich zurück, nicht fortlaufen. Egal was geschieht, hörst du.“

Mehr brachte er nicht mehr über seine Lippen. Dann überkam ihm der Schwindel. Er sah noch ihre große Augen und ihren erschrockenen Gesichtsausdruck konnte er schon nicht mehr wahrnehmen.

Es huschte ein weißer Schatten über sein Blickfeld, dann sah er als letztes ihre aufgerissenen Augen.

Leicht verwirrt spürte Justus noch den hellen Blitz, der seiner Gleichgewichtsstörung immer folgte, wenn der Übergang vollzogen wurde.

Sein Blick galt dem tiefen Brustausschnitt der auf ihn zukam. Er streckte automatisch die Arme aus.

„Justus, wo kommst du denn her?“

Marika Brand stolperte in seine Arme oder besser gesagt, er war genau vor ihren Augen transferiert.

„Habe jetzt keine Zeit. Ich benötige dringend den Erste-Hilfe Koffer. Es gab einen Unfall.“

Er riss sich wieder los und hechtete die Treppe hinunter. Im Parterre, neben der Zentrale, war der Erste-Hilfe Raum.

Marika stand noch immer dort, wo sie gestanden hatte, bevor Justus erschienen war. Verzweifelt versuchte sie das eben Geschehene nochmals in ihrem Geist zu rekapitulieren. Vergebens.

Sie konnte sich nur an den Blitz und ein Verschwimmen der Luft wie bei einer Fata Morgana erinnern. Dann stand bereits Justus vor ihr.

Mittlerweile war Justus im Erste-Hilfe Raum angekommen.

Dieser stand immer offen. Schneller als gedacht hatte er den Koffer in der Hand.

Aber was nun? Wie kam er zurück zu Laia? Etwas wie Panik kam in ihm auf.

Er rannte noch ein Stockwerk tiefer in den Keller. Vielleicht würde der Trick mit der Tür ja helfen. Leider war diese noch nicht wieder eingebaut. Also zurück und hoch zu der kleinen Toilette.

„Hoffentlich begegnete ihm unterwegs niemand.“ Aber er hatte Glück. Als die Toilettentür ins Schloss fiel, atmete er kurz durch und öffnete sie wieder.

Vor ihm war der Flur, keine Blitze, kein Schwindel.

Seine Verzweiflung vergrößerte sich. Er sah bereits in Gedanken Laia hilflos verbluten.

Er hatte ihr doch Hilfe zugesagt.

Plötzlich war da das Druckgefühl wieder in seinem Schädel.  

Er zwang sich stärker an den Raum mit den Rundbögen über dem Bett zu denken. Und an Laia. Dort musste er jetzt sein um ihr zu helfen.

Es blitzte vor seinen Augen und der Schwindel war bereits abgeklungen, als vor ihm auf dem Stuhl, mit beiden Händen vor den Augen, Laia saß.

„Du bist doch ein Zauberer, tu mir bitte nichts“, klang ihre etwas festerer Stimme zu ihm auf.

„Keine Angst, ich will dir nur helfen. Und ich bin auch kein Zauberer. Ich habe nur hier und da spezielle Kräfte.“

Justus hatte den Koffer auf das Bett gestellt und geöffnet.

Er tropfte Desinfektionsmittel auf einen Wattebausch und näherte sich damit Laia.

„Was tust du?“

Sie schaute ihn ängstlich an, ließ ihn aber gewähren.