Farbtupfer im Herzen - Jessica Martin - E-Book

Farbtupfer im Herzen E-Book

Jessica Martin

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Beschreibung

Die eigene Familie kann man sich nicht aussuchen. Das wissen die Nachbarn Thaddäus und Christopher nur zu gut. Während Christophers Eltern nach seinem Coming-out nichts mehr von ihm wissen wollen, ist Teddys Familie liebenswert schrullig, aber auch viel zu neugierig. Um den ständigen Fragen nach seinem nichtexistenten Liebesleben zu entkommen, behauptet Teddy, einen festen Freund zu haben. Dabei fällt ihm auf die Schnelle nur der Name seines attraktiven Nachbarn ein. Was als Notlüge beginnt, bringt ihn jedoch schnell in Schwierigkeiten, als die Familie seinen Freund endlich kennenlernen will. Zu allem Überfluss ist sein Ex zurück in der Stadt. Christopher mag seinen tierlieben Nachbarn, obwohl der introvertierte Künstler unglaublich verpeilt ist. Leider scheint Teddy ihm aus dem Weg zu gehen, dabei sehnt Christopher sich nach einem festen Partner. Als das Schicksal sie in Form eines flatternden Besuchers zusammenführt, kommt Teddys Lüge ans Licht und Christopher stimmt zu, seinen Freund zu spielen. Leider fällt es Thaddäus schwer, sich darüber zu freuen, denn er ist sich sicher, dass ihre Fake-Beziehung nicht zum Happy End führen kann. Oder etwa doch?

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Farbtupfer im Herzen

 

Gay Romance

 

Jessica Martin

© Jessica Martin, März 2024

 

 

Bildnachweise Cover

RgStudio, istockphotos-Fotografie-ID: 1288728815

RomoloTavani, istockphotos-Fotografie-ID: 1365026722

Jan Rozehnal, istockphotos-Fotografie-ID: 1351743006

 

Die Personen und Begebenheiten in dieser Geschichte sind ausschließlich meiner Fantasie entsprungen. Ähnlichkeiten mit dem Covermodel oder anderen realen Personen, Ereignissen oder Orten wären daher reiner Zufall.

 

E-Books sind nicht übertragbar und dürfen weder kopiert noch weiterverkauft werden.

Bitte respektieren Sie dies, denn in jedem Buch stecken viel Liebe, Zeit und Arbeit.

 

Über Feedback jeglicher Art freue ich mich.

Gerne können Sie mich per Post, E-Mail, Instagram, Facebook oder über meine Homepage anschreiben.

 

Jessica Martin

c/o Cursed Verlag

Roggenweg 3

84174 Eching-Weixerau

 

[email protected]

www.jessicamartin.de

Inhaltsverzeichnis

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Epilog

Danksagung

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Kapitel 1

 

 

Christopher

 

Dieser Kerl hat sie nicht mehr alle. Rennt in seinem Garten rum und schlägt Haken wie ein Karnickel, während er wild mit den Armen fuchtelt. Es sieht aus, als würde er etwas verscheuchen, aber ich sehe nichts in seinem Garten. Abgesehen von meinem verrückten Nachbarn. Warum sind die niedlichen Kerle eigentlich alle ein bisschen durchgeknallt?

Ich möchte jedoch zu gern wissen, was er da anstellt, daher wende ich mich vom Fenster ab, nehme die Kaffeetasse vom Tisch und öffne die Tür zum Garten.

»Schuuuuu, schuuuuu, weg mit euch!«, höre ich ihn rufen, noch bevor ich auch nur einen Fuß nach draußen setzen kann.

Als ich am Zaun stehe, die Unterarme aufgestützt und meinen Morgenkaffee schlürfend, muss ich mich arg zurückhalten, nicht zu lachen. Er ist völlig bekloppt. Putzig, aber bekloppt. Noch immer wedelt er mit den Armen in der Luft rum, während er hin und her läuft und irgendwas verscheucht. Vielleicht sieht er Geister. Bei ihm würde mich das nicht überraschen.

»Und bleibt bloß weg! Die Nüsse sind nicht für euch, ihr gefräßigen Schmaro-« Das letzte Wort bleibt ihm im Hals stecken, denn er hat mich entdeckt und das hat ihm offenbar die Sprache verschlagen. Einen Moment jedoch nur, dann grinst er und kommt zu mir. »Oh! Hey, Herr Nachbar. Du bist ja früh draußen. Musst du nicht arbeiten?«

»Was treibst du da, Teddy?«, will ich immer noch amüsiert wissen. Eigentlich heißt er Thaddäus, aber ich weigere mich, ihn so zu nennen. Seine Eltern haben offenbar einen genauso großen Knall wie Teddy selbst.

Er bleibt ein paar Schritte vom Zaun entfernt stehen, stemmt die Hände in die Hüften und blickt mich an, als wäre die Antwort völlig offensichtlich. »Der Winter ist vorbei.«

Ich nicke ernst. »Und du stellst sicher, dass er auch wegbleibt. Alles klar.«

»Unsinn.« Teddy lacht, stützt sich neben mir mit einem Unterarm auf den Zaun und deutet zu der großen Blaufichte in seinem Garten, die auch meiner Seite im Sommer wunderbar Schatten spendet. »Die Eichhörnchen sind bald unterwegs, auf der Suche nach Nüssen.«

»Aber du teilst deine Proteinquelle nicht gern?«

»Haha. Ich habe die Krähen verscheucht. Die wollen ständig an die Nüsse, die ich für die Eichhörnchen rausgelegt habe.« Er zeigt auf ein eindeutig eigenhändig zusammengezimmertes Konstrukt aus Holz, das mit ganz viel Fantasie ein Vogelhäuschen darstellen könnte. Dafür, dass er sein Geld mit Kunst verdient, ist seine handwerkliche Begabung wirklich unterirdisch.

»Das Dach war eine gute Idee, aber die Seitenöffnungen sind zu groß«, erkläre ich, denn das sehe ich selbst von hier aus auf den ersten Blick. »Da kommen die Vögel viel zu leicht ran. Ein besseres Buffet hättest du ihnen kaum aufbauen können.«

Er legt den Kopf schief und betrachtet sein... Bauwerk einen Moment nachdenklich. »Ja, du hast recht. Blöd nur, dass ich kein Holz mehr habe.«

»Ein paar Zweige tun es vielleicht schon. Wenn du willst, schaue ich es mir heute Nachmittag mal genauer an und mache es nussräubersicher«, biete ich an, denn er hat zwar einen an der Waffel, aber ein gutes Herz.

Meine Worte zaubern ein Strahlen in sein Gesicht. »Das würdest du tun?«

»Alles für die Eichhörnchen«, versichere ich schmunzelnd und richte mich auf. »Aber jetzt muss ich zur Arbeit.«

»Immer noch dieser langweilige Beraterjob?«

»Immer noch der spannende Beraterjob«, entgegne ich und trinke meinen letzten Schluck Kaffee, bevor ich zurück in meine Doppelhaushälfte schlendere. »Bis später.«

»Ja! Tschüss. Bis dann!«

Ich schließe die Tür, stelle die Tasse in den Geschirrspüler und schüttle glucksend den Kopf, denn Teddy rennt schon wieder, die Arme schwingend und Vögel verscheuchend, durch seinen Garten. Einfach goldig.

 

Der Vormittag vergeht wenig spannend, aber Freitage im Büro sind oftmals sehr ruhig. Ich arbeite ein bisschen Papierkram ab und beantworte Anfragen per E-Mail, dann ist auch schon Mittagspause, die ich auch am Schreibtisch verbringe.

Mein Geschäftspartner und bester Freund Artan klopft an meine Tür, gerade als ich im Internet gefunden habe, wonach ich suche, und eine Materialliste schreibe. »Chris?«

»Komm rein«, sage ich abwesend und klicke auf Drucken.

Da Artan neugieriger ist, als ihm guttut, steht er kurz darauf neben mir und betrachtet meinen Monitor. »Ein Vogelhäuschen? Bist du unter die Holzschnitzer gegangen?«

»Vogelhäuschen werden nicht geschnitzt«, entgegne ich und lehne mich seufzend zurück, denn ich werde ihn sowieso nicht los, ehe er nicht erfahren hat, was ich hier mache.

»Du weißt, was ich meine. Seit wann bastelst du Vogelhäuschen?«

»Tue ich nicht. Mein Nachbar hat eins gebaut, das noch den letzten Feinschliff braucht, damit die Krähen keine Nüsse mehr klauen können.« Die zwei Seitenwände und zwei Rundhölzer aus Fichtenholz werde ich im Baumarkt zuschneiden lassen, das geht am schnellsten. Dort kriege ich auch die passenden Schrauben. Leinöl habe ich zwar im Schrank, aber es wird wohl nicht reichen, denn Teddy hat sicher nicht dran gedacht, das Holz witterungsbeständig zu machen.

»Du machst das für deinen Nachbarn? Also, für Thaddäus?«

Irritiert sehe ich Artan an. Er grinst ein bisschen zu breit und hat die Arme locker vor der Brust verschränkt, während er mir immer noch neugierig über die Schulter schaut. »Für wen sonst? Ich habe nur einen Nachbarn, wie du weißt.«

»Mhm, weiß ich. Und du baust ihm ein Vogelhaus?«

»Teddy hat eins gebaut. Eigentlich für Eichhörnchen... Ach, egal. Wolltest du was Bestimmtes?«

»Schon, aber das hier ist spannender.«

»Artan«, stöhne ich frustriert. »Was wolltest du?«

»Wissen, ob du an den Bericht für Germann & Sohn denkst.«

»Hab ich für Montag auf dem Plan. Dienstag kriegst du ihn zur Durchsicht.«

»Okay, gut. Die haben gerade angerufen.«

Irritiert rufe ich meinen Kalender auf. Wir waren erst Anfang der Woche zur Sicherheitsbegehung in diesem KfZ-Betrieb und hexen kann ich nun mal nicht. »Nächsten Freitag war mit ihnen abgesprochen.«

Artan seufzt. »Ich weiß und daran habe ich sie auch erinnert, aber sie sind ungeduldig.«

»Nicht mein Problem«, murmle ich, klicke den Kalender weg und werfe noch einen Blick auf die Anleitung, aber so schwierig ist es nicht, ein vogelsicheres Eichhörnchenhaus zu bauen, und ich sollte alle Materialien auf der Liste haben.

»Und jetzt weiß ich wieder, warum die Leute immer bei mir anrufen, wenn sie noch Fragen haben«, brummelt Artan, gibt mir einen freundschaftlichen Klaps auf den Oberarm und schlendert zur Tür zurück. »Wann machst du Feierabend?«

»Gegen zwei, denke ich.« Ein Vorteil der Selbstständigkeit ist, dass ich meine Arbeitszeiten selbst bestimmen kann. Ein Nachteil ist, dass immer irgendwas zu tun ist und Artan und ich eigentlich nie fertig werden. Zudem haben wir keine Angestellten, daher müssen wir alles allein machen. »Und du?«

»Ich wollte bis drei bleiben und dann direkt zur Kita fahren. Manu hat Spätdienst.«

Ich stehe auf und folge ihm nach draußen, denn der Drucker steht im Empfangsbereich, von dem unsere Büros jeweils nach rechts und links abgehen. Gegenüber der Eingangstür sind noch ein Waschraum und eine kleine Teeküche mit Tisch und Stühlen. Da die Sessel im Empfangsbereich aber viel bequemer sind, setzen wir uns meist hier zusammen. »Wie geht es denn meinen Patenkindern? Läuft es jetzt in der Kita? Sie waren lange nicht mit hier.«

»Es läuft ganz okay, würd ich sagen.« Artan biegt in die Teeküche ab, denn der Koffeinjunkie braucht garantiert eine weitere Dosis seiner Droge. Hoffentlich trinkt er mir nicht alles weg. »Luan klammert morgens noch ziemlich beim Abgeben und weint jedes Mal, aber Yury stiefelt mutig los. Die haben da einen Autoteppich, der wie ein Magnet auf ihn wirkt.«

»Oh, das glaub ich gern«, sage ich lachend, denn der Kleine war schon als Baby totaler Autofan. Sobald er im Kinderwagen sitzen konnte, kam er aus dem Staunen nicht heraus. Je belebter die Straßen waren, desto mehr gab es zu gucken. Sein Zwillingsbruder ist da ganz anders. Luan mag es eher ruhig und lässt sich am liebsten in eine Decke gekuschelt Bücher vorlesen, daher werden der Lärm in der Kita und die vielen Kinder eher stressig für ihn sein. Aber weder Artan noch seine Frau Manuela wollen ihre Jobs aufgeben und bis zum Schuleintritt der Kinder zu Hause bleiben.

»Falls Luan mal einen Tag Pause braucht, bring ihn doch ruhig mit her«, biete ich an, denn auch wenn die beiden erst zwei Jahre alt sind und daher noch nicht wirklich allein spielen, wir also kaum zum Arbeiten kommen würden, mag ich es, sie um mich zu haben.

»Das fangen wir lieber nicht an«, meint Artan jedoch und verzieht das Gesicht. »Zumindest im Moment wäre es eher schwierig, ihm plausibel zu erklären, wann er in die Kita muss und wann er frei hat. Montage sind immer noch sehr tränenreich. Außerdem bin ich mir nicht sicher, ob Yury allein hingehen wollen würde.«

»Ja, okay, das kann ich nachvollziehen.« Ich schnappe die Bauanleitung aus dem Drucker. »Kommst du morgen in den Park?«

Sofern das Wetter es zulässt, treffen Artan und ich uns jeden Samstagnachmittag und Mittwochabend mit ein paar anderen Leuten zum Ultimate Frisbee im Stadtpark. Es macht unheimlich viel Spaß, zu versuchen, die Plastikscheibe in die Endzone der gegnerischen Mannschaft zu befördern, gleichzeitig bewegen wir uns und bleiben fit dabei. Da es keinen Körperkontakt und maximal den einen oder anderen Stolperer gibt, ist das Verletzungsrisiko gering, sodass wir keine Ausfallzeiten im Job haben. Mit Mitte dreißig erholen wir uns von Verletzungen leider nicht mehr so schnell wie noch vor zehn Jahren.

Mein Kumpel schüttelt den Kopf. »Wir müssen zu meinen Eltern. Ich schieb den Besuch schon zu lange vor uns her und da Manu das ganze Wochenende arbeiten muss, bin ich eigentlich ganz froh, mit den Jungs aus dem Haus zu kommen und vor allem nicht kochen zu müssen.«

»Bestell deinen Eltern schöne Grüße«, bitte ich, denn ich mag die beiden sehr. Sie sind vor zwanzig Jahren aus dem Kosovo nach Deutschland gezogen und wohnen in der gleichen Straße wie meine Eltern.

Zwar habe ich meinen Vater und meine Mutter schon über zehn Jahre nicht gesehen, aber ich treffe Artans Familie mehrmals im Jahr zu sämtlichen Geburtstagen und an Weihnachten. Sie sind sehr aufgeschlossen, im Gegensatz zu meinen Eltern, die seit meinem Coming-out nichts mehr mit mir zu tun haben wollen. Von Artan weiß ich, dass seine Eltern versucht haben, zu vermitteln, doch leider vergeblich, und nun ist der Kontakt zwischen beiden Parteien extrem abgekühlt. Früher waren sie Freunde, jetzt grüßen sie sich nur noch.

Ich habe nie gewollt, dass meine Vorliebe bei der Partnerwahl ihre Freundschaft gefährdet, und als ich das in einer schwachen Minute Artans Vater Azem gegenüber angesprochen habe und mich entschuldigen wollte, hat er mich streng angesehen und sich sogar noch dafür bedankt, dass ich ihm die Augen darüber geöffnet habe, mit welch intoleranten Menschen er befreundet gewesen war. Es war überwältigend, diesen Rückhalt zu bekommen.

Als Artan und ich vor fünf Jahren beschlossen haben, uns als Sachverständige für Arbeitssicherheit und Qualitätskontrolle sowie Umweltschutz selbstständig zu machen, waren sie allerdings erst skeptisch, ob wir damit unseren Lebensunterhalt bestreiten können. Diese Sorge war zum Glück völlig unbegründet, da wir uns nach dem ersten eher schwierigen Jahr mittlerweile vor Aufträgen kaum retten können.

»Mach ich. Dir viel Spaß beim Vogelhausbau mit deinem Nachbarn.«

»Es ist ein Eichhörnchenhaus«, korrigiere ich grummelnd auf dem Weg in mein Büro. »Und ich baue es nicht, sondern bessere nur aus, was Teddy gebaut hat.«

»Machst du das bei ihm drüben?«

An meiner Bürotür bleibe ich stehen und sehe ihn verwirrt an. »Ja. Wo sonst? Das Häuschen hängt in seinem Garten, daher wäre das am sinnvollsten.«

Artan grinst und wackelt vielsagend mit den Augenbrauen. »Und wie bedankt er sich dafür bei dir?«

»Du meine Güte«, stöhne ich resigniert, denn seit die beiden sich ein paar Wochen nach meinem Einzug im letzten Frühjahr kennengelernt haben, hat Artan die fixe Idee, dass Teddy und ich ein süßes Paar abgeben würden. »Ich gehe jetzt in mein Büro. Sag Bescheid, wenn das mit dem Fantasieren schlimmer wird, dann bring ich dich zum Arzt.« Ich kann das Lachen meines besten Freundes trotz geschlossener Tür hören, entscheide aber, es einfach zu ignorieren.

Kapitel 2

 

 

Thaddäus

 

»Hallo. Sie kommen heute schon?« Überrascht, dass meine Bestellung schneller als üblich geliefert wird, quittiere ich die Annahme auf dem kleinen Touchscreen, den mir der Bote hinhält.

Er wirft einen Blick auf das Display. »Freitag war vereinbart«, meint er und sieht mich an. »Heute ist Freitag.«

»Oh. Wirklich?«

Er nickt langsam. »Wirklich.« Sichtlich ungeduldig deutet er auf seinen Transporter. »Also, wohin damit?«

»Ähm. Bitte einfach in den Flur«, sage ich, bevor mir einfällt, dass ich nach dem Duschen lediglich Boxershorts und ein T-Shirt übergeworfen habe. »Ich zieh mich rasch an und helfe Ihnen.«

Er winkt ab. »Geht schon. Ist mein Job.« Mit diesen Worten eilt er mit großen Schritten zu seinem Transporter und nur zehn Minuten später ist der Wagen leer und mein Flur voll. Ich hole mir erst mal einen Tee, dann mache ich mich daran, die Leinwände und Rahmen auszupacken und zu kontrollieren.

Ich habe erst die Hälfte geschafft, da klingelt es erneut an der Tür. Mein Bruder kann es nicht sein, denn der kündigt sich per Textnachricht an und hat außerdem einen Schlüssel. Phelan hat darauf bestanden, nachdem ich zu oft beim Arbeiten die Klingel nicht gehört habe und er ewig draußen warten oder unverrichteter Dinge wieder fahren musste.

Die Stimmen meiner Eltern dringen durch die Tür und ich öffne sie lächelnd. »Hey, was macht ihr denn hier?«

»Thaddäus, mein Schatz. Wir waren uns nicht sicher, ob du die Klingel hörst«, trällert meine Mutter und schließt mich sofort in ihre Arme, bevor sie mir eine Metalldose in die Hand drückt.

»Ich bin noch nicht zum Arbeiten gekommen«, erkläre ich und deute auf das Chaos um mich herum.

Mein Vater stellt einen großen Beutel ab und drückt mich ebenfalls an sich. »Wir können dir helfen.«

»Erst mal mache ich uns einen Tee«, fällt meine Mutter ihm ins Wort. »Ich habe eine neue Mischung, die du probieren musst, Thaddäus. Sie wirkt entgiftend und harmonisierend.«

»Klingt gut.« Etwas anderes würde sie sowieso nicht hören wollen, daher folgen wir ihr in die Küche, wo sie bereits dabei ist, Wasser aufzusetzen. »Seid ihr nur wegen des Tees hier?« Ich gucke in die Metalldose und freue mich über die Kekse. Zumindest bis mir der Geruch nach Anis in die Nase steigt und ich schnell den Deckel wieder schließe.

»Wir waren auf dem Bauernmarkt und haben unseren Vorrat an Kräutern und Ölen aufgestockt. Außerdem müssen wir zu Tante Agnes, um Rosenessenz zu holen. Die neuen Seifen verkaufen sich so gut, dass uns die Zutaten ausgegangen sind. Und ich habe dir ein paar Gerichte vorgekocht, die solltest du gleich in den Froster tun.«

Ich nehme den Jutebeutel voller Glasschüsseln entgegen. »Das ist total lieb von dir, Mama. Hoffentlich kriege ich alles unter.«

Sie wirft einen Blick in die Schublade des Gefrierschranks, die ich gerade aufziehe. »Fertigpizza, also wirklich, Thaddäus. Das ist doch kein Essen.«

»Ich esse die ja nicht nur«, entgegne ich lahm, denn natürlich hat sie auch die Lieferverpackungen entdeckt, die sich in der ganzen Küche verteilen und die ich unbedingt mal in die Tonne bringen muss. »Aber ich freue mich natürlich immer über dein Essen.« Versöhnlich drücke ich sie an mich und werfe dann einen Blick in den Garten. »Diese verdammten Krähen!«

»Thaddäus!«, schimpft mein Vater sofort und ich zucke auf dem Weg zur Terrassentür zusammen. »Jedes Lebewesen hat seine Daseinsberechtigung.«

»Das weiß ich doch«, entgegne ich resigniert. »Aber nicht unbedingt in meinem Garten. Sie fressen den Eichhörnchen die Nüsse weg.«

»Vielleicht solltest du mehr rauslegen, damit es für alle Tiere reicht«, schlägt er vor, aber so gern ich Tiere auch mag, will ich nicht, dass irgendwann sämtliche Krähen der Stadt meinen Garten bevölkern.

Seufzend wende ich mich ab. Hoffentlich hilft Christophers Feinjustierung meines Eichhörnchenhauses dabei, dass die Krähen attraktivere Futterplätze suchen.

»Du warst in letzter Zeit wohl sehr beschäftigt, Schatz?«, fragt meine Mutter und für einen Moment bin ich verwirrt, denn ich habe mir angewöhnt, bei jedem Toilettengang mein Handy zu checken und Leute, die mich nicht erreicht haben, zurückzurufen.

Von meinen Eltern war die ganze Woche über aber kein Anruf dabei, daher weiß ich nicht, wie sie das wissen kann. Vielleicht ist allerdings auch das Chaos meiner Küche ein gutes Indiz dafür. »Ja. Ich habe ein paar Auftragsarbeiten fertiggestellt und gestern und vorgestern Bilder digitalisiert. Seit Phelan für mich eine Homepage zum Laufen gebracht hat, kriege ich Unmengen an Anfragen.« Wenn das so weitergeht, muss ich sein Angebot, mir einen Online-Shop einzurichten, doch noch annehmen. Ich hätte nie gedacht, dass gedruckte oder gar Öl- und Acrylgemälde so beliebt sind, aber die, die er auf die Website geladen hat, werden ständig nachgefragt.

Papa runzelt die Stirn. »Du digitalisierst deine Gemälde? Verschickst du sie dann per E-Mail oder wie?«

»Noch nicht«, sage ich schnell, denn das klingt tatsächlich wie ein Verbrechen an der Kunst. »Aber wie es aussieht, könnte ich damit mehr Geld einnehmen. Phelan hat schon angedeutet, dass er es so einrichten kann, dass Leute sich die Bilder auf ihren Computer laden können, wenn sie dafür bezahlt haben. Aber er will sich da wegen der Datensicherheit und irgendwelcher Wasserzeichen und so noch schlau machen.«

»Dein Bruder und sein Hang zur Technik.« Meine Mutter seufzt. »Ich verstehe nicht, wie ihr beide in meiner Gebärmutter wachsen und doch so unterschiedlich werden konntet.«

»Oh Gott, Mama, hör bitte auf, über deine Gebärmutter zu sprechen.«

Sie blickt mich verwundert an. »Darin habe ich euch monatelang genährt!«

»Ja, aber das ist dreißig und dreiundreißig Jahre her. Wir sind darüber hinweg.«

»Offensichtlich nicht«, wirft mein Vater leise ein und grinst fies. »Ich bin jedenfalls sehr dankbar für die Fortpflanzungsorgane deiner Mama.«

»Oh Gott.«

»Apropos Liebe.« Meine Mutter lächelt dermaßen scheinheilig, dass ich mich wappne und gar nicht erst darüber nachdenke, wie sie von ihrer Gebärmutter auf das Thema Liebe kommt. »Wie läuft es denn mit deinem Christopher?«

Oh, verdammt. Diese kleine Notlüge an Weihnachten wird mich noch eine Weile verfolgen, aber sie musste sein, sonst hätte ich mir ewig anhören müssen, wie wichtig es für mein Seelenheil ist, Liebe zu geben und zu empfangen. Gerade um den Jahreswechsel herum werden meine Eltern sentimental und der Name meines Nachbarn war der erste, der mir eingefallen ist. Zudem haben sie ihn bisher noch nicht kennengelernt, daher dachte ich, dass ich damit davonkomme.

»Gut. Wir sind glücklich wie eh und je«, antworte ich und meine Eltern lächeln zufrieden, daher atme ich erleichtert auf. Um sicherzugehen, dass sie nicht weiter nachfragen, trinke ich einen Schluck aus der Tasse, die Mama mir reicht. »Mhm. Ist das Brennnessel?« Eklig.

»Ja, mit Zitronenverbene und Pfefferminze. Freut mich, dass er dir schmeckt. Dann lasse ich dir den Rest hier.«

»Toll. Danke.«

»Wann stellst du ihn uns vor?«, fragt mein Vater, also habe ich mich wohl zu früh gefreut.

»Ich frag ihn, ja? Ich weiß momentan aber nicht, wann wir die Zeit finden. Wir sind beide sehr beschäftigt. Ihr wisst doch, wenn die Muse mich küsst, muss ich malen.«

Papa sieht nicht zufrieden aus, aber Mama nickt sofort. »Natürlich, Schatz.«

»Was macht er noch gleich beruflich?«

»Er setzt sich für Sicherheit und Umweltschutz ein«, antworte ich zögerlich und versuche, mir die Schrift auf seinem Auto in Erinnerung zu rufen. Ich bin schon unzählige Male an seinem Wagen vorbeigegangen, aber mehr als diese beiden Wörter wollen mir einfach nicht einfallen.

Mama reißt entsetzt die Augen auf. »Ein Politiker?«

»Nein, nein«, sage ich schnell, denn selbst wenn er Politiker ist, was ich nicht glaube, habe ich mittlerweile schon so viel geflunkert, da kommt es auf eine weitere Lüge kaum noch an. »Er ist Berater.«

»Das ist gut«, sagt sie sichtlich zufrieden. »Er klingt wirklich wie jemand, der gut zu dir passt. Aber auch wenn wir natürlich verstehen, dass ihr sehr beschäftigt seid, musst du ihn uns bald mal vorstellen.«

»Spätestens zu meinem Geburtstag«, fügt mein Vater hinzu und ich nicke brav. Sein Geburtstag ist im April, also habe ich noch gut acht Wochen Zeit, mir ein plausibles Trennungsszenario einfallen zu lassen. Am besten erzähle ich in ein, zwei Wochen, dass Christopher und ich uns auseinandergelebt haben, eben weil wir beide so wenig Zeit füreinander hatten.

Allerdings muss ich erst abwarten, bis sie das Interesse an meinem Liebesleben verlieren, und sich wieder auf das meines Bruders konzentrieren. Aus Erfahrung wechselt das immer etwa alle sechs Monate, daher wäre ich eigentlich nicht mehr dran, aber sie haben sich beinahe das komplette letzte Jahr auf ihn konzentriert, da scheinen sie mir gegenüber etwas gutmachen zu wollen.

Dabei hatte ich wirklich gehofft, dass die Euphorie darüber, plötzlich Oma und Opa zu sein, sie länger in Anspruch nimmt. Phelan hat letztes Jahr kurz nach Neujahr erfahren, dass er Vater eines Fünfjährigen ist. Offenbar hat er bei einem Arbeitsaufenthalt in den USA eine Frau geschwängert, mit der er ein paarmal ausgegangen ist. Sie hatten zwar auch nach seiner Rückkehr noch eine Weile Kontakt, aber sie hat ihm nichts von der Schwangerschaft erzählt und wollte Jeremias allein aufziehen.

Leider hatte Sharon einen tödlichen Unfall und die amerikanischen Behörden haben eine Weile gebraucht, um Phelan ausfindig zu machen und Jeremias aus dem New Yorker Waisenhaus in seine Obhut zu übergeben. Der Junge wohnt jetzt seit einem dreiviertel Jahr bei Phelan und ist noch sehr schüchtern, hat sich aber gut in Deutschland eingelebt und auch Phelan blüht in der Vaterrolle echt auf.

Jetzt, da die ersten Hürden gemeistert sind und bei den beiden so was wie Alltag eingekehrt ist, haben meine Eltern ihre Aufmerksamkeit wieder auf mich gerichtet und mit jeder Flunkerei über meine angebliche Beziehung wächst mir die Sache weiter über den Kopf. Nicht, dass das eine Rolle spielen würde, aber ich weiß ja nicht mal, ob mein Nachbar überhaupt auf Männer steht.

»Okay, ihr zwei, ich will euch wirklich nicht rauswerfen, aber ich müsste noch ein bisschen was schaffen«, sage ich mit bangem Blick auf die Uhr und die Pakete im Flur, die ich noch auspacken muss, während gleichzeitig oben in meinem Arbeitszimmer eine Auftragsarbeit auf mich wartet.

»Natürlich, Schatz. Wir würden dir wirklich gern helfen, aber wir müssen noch dringend zu Tante Agnes und du weißt ja, wie sie ist. Ohne eine Tasse Tee und ein paar ihrer Haselnusskekse im Magen lässt sie uns nicht gehen.«

Ich beneide sie nicht, schweige aber und lächle nur. Tante Agnes ist Papas Schwester und hat einen kleinen, gemütlichen Duftwarenladen, wie sie ihn nennt. Sie verkauft Duftkerzen, aromatisierte Öle, selbstgemachtes Parfüm, Räucherstäbchen, Lavendelsäckchen, Potpourri und alles, was sonst noch duftet oder dazu gebracht werden kann.

Leider macht sie auch vor ihrem Tee und Gebäck nicht Halt, sondern aromatisiert alles in den unmöglichsten Kombinationen. Ihr Himbeer-Käsekuchen mit Rosenaroma ist lecker, aber bei Keksen hat sie einfach kein Geschick. Jedes Mal wenn ich an ihre Majoran-Kekse denke, dreht sich mir wieder der Magen um.

»Bestellt liebe Grüße, ja?«, bitte ich. Auch wenn ich nicht gern bei ihr esse, meine Tante ist liebenswert schrullig.

»Das machen wir.«

Es dauert noch einige Umarmungen und Versprechen, mich zu melden, bis ich meine Eltern aus dem Haus habe, dann sehe ich mich tief durchatmend im Flur um. Ich sollte das wirklich erst aufräumen, denn wenn ich erst mal an der Staffelei stehe, vergesse ich alles um mich herum. Allerdings wird die Papiertonne erst am Montag abgeholt und morgen ist ja auch noch ein Tag.

Kapitel 3

 

 

Christopher

 

Im Baumarkt ist es überraschend voll, aber zum Glück ist die Holzabteilung nicht ganz so überlaufen. Die meisten Leute tummeln sich in der Gartenabteilung. Trotzdem dauert es eine Weile, bis der wenig motivierte Mitarbeiter an der Säge meine Bretter und die Rundhölzer fertig hat. Ein herablassendes Schmunzeln, als ich ihm die Maße mitteile, kann er sich offenbar nicht verkneifen, aber ich ignoriere es geflissentlich. Genauso den Hinweis, dass es auch vorgefertigte Vogelhausbausätze für Kinder zu kaufen gibt.

Mit meiner Ausbeute und nach einem kurzen Abstecher in den Supermarkt fahre ich schließlich nach Hause und halte in meiner Einfahrt. Teddys Auto steht noch genauso schief vor seinem Teil des Hauses wie am Anfang der Woche, daher gehe ich davon aus, dass er daheim ist und es wohl auch heute den ganzen Tag war. Wie der Mann an genügend Essen kommt, ist mir schleierhaft.

Ich bringe noch schnell meinen Lebensmitteleinkauf rein und verstaue die Kühlprodukte, dann schnappe ich mir die Tüte aus dem Baumarkt und das Leinöl und mache mich auf den Weg nach drüben.

Zweimal muss ich den Klingelknopf drücken, dann höre ich Geräusche von drinnen und die Tür geht auf.

»Oh, Christopher, hallo.«

»Hi.«

Teddy blickt mich erwartungsvoll an. Zu meiner Überraschung trägt er eine Brille. Damit habe ich ihn noch nie gesehen. Sie steht ihm aber und er sieht damit sowohl niedlich als auch irgendwie sexy aus. Letztes wird noch von der fehlenden Kleidung unterstützt. »Was gibt’s denn?«, will er immer noch sichtlich gespannt wissen.

Demonstrativ halte ich die Tüte und meinen Werkzeugkoffer in die Höhe, während ich angestrengt versuche, ihn nicht von oben bis unten anzugaffen. »Die Eichhörnchen? Ich wollte mir dein... Futterhaus anschauen. Wir hatten heute Morgen darüber gesprochen.«

»Oh! Klar. Das war heute.« Teddy zieht die Tür weiter auf und winkt mich rein. »Sorry, wegen des Chaos.«

»Stört mich nicht«, sage ich ganz automatisch, bevor ich mich umblicke und meine Meinung stumm revidiere. Aber es ist sein Haus und wenn er seinen Flur als Sammelplatz für sehr viel Pappe und Papier nutzen möchte, dann ist das seine Sache. »Bist du gerade beschäftigt? Also, wenn ich störe, kann ich auch an einem anderen Tag wiederkommen. Am Wochenende oder nächste Woche.«

Eindeutig verlegen kratzt er sich am Hinterkopf, was meine Aufmerksamkeit nun doch auf seinen nackten Oberkörper lenkt, der nur von einer buntbefleckten Schürze verhüllt wird. Genauer gesagt, wandert mein Blick auf die feinen dunklen Härchen in seiner Achsel und den Streifen dunkelgrüne Farbe auf der Rückseite seines Oberarms. »Also, du kannst das Futterhaus gern reparieren, aber eigentlich würde ich lieber noch ein bisschen arbeiten. Oder brauchst du mich unbedingt?«

»Nein, ich krieg das allein hin«, bringe ich hervor und zwinge mich, ihm ins Gesicht zu sehen. Graue Farbe zieht sich von seinem Kinn bis über seinen Hals zum Ohr.

»Super. Danke. Du kennst ja den Weg.« Mit diesen Worten wendet er sich um und geht die Treppe hoch.

»Großer Gott«, entweicht es mir leise, denn die am Rücken offene Schürze gibt den Blick auf sehr viel nackte Haut und lediglich eine enge dunkelblaue Boxershorts frei und ich kann mich nicht davon abhalten, ihm hinterher zu gucken.

Als er aus meinem Sichtfeld verschwunden ist, schüttle ich kurz den Kopf und orientiere mich. Seine Haushälfte ist spiegelverkehrt zu meiner aufgebaut. Wir teilen uns die Flur- und Küchenwand, zur jeweils anderen Seite gehen Wohn- und Badezimmer sowie eine kleine Abstellkammer unter der Treppe ab. Oben befinden sich bei ihm sicher auch zwei Schlafzimmer und ein größeres Bad, aber da ich nicht für eine Besichtigung, sondern zur Rettung der Eichhörnchen hier bin, gehe ich durch die ebenfalls chaotische Küche und von dort weiter in den Garten.

Wenn ich Artan am Montag erzähle, dass ich das Futterhaus allein ausgebessert habe, sieht er sicher auch ein, dass es absolut keinen Grund für Verkupplungsfantasien gibt und lässt mich mit seinen Andeutungen hoffentlich in Ruhe. Von Teddys Outfit erzähle ich ihm aber lieber nichts.

 

Ich brauche länger als geplant, denn Teddys Konstruktion wird nur durch Heißkleber zusammengehalten und fällt auseinander, als ich das erste Loch für die Seitenwände bohren will. Zum Glück habe ich im Baumarkt gleich ein großes Päckchen Schrauben mitgenommen, weil ich fand, dass man die immer dahaben kann.

Nun habe ich alles fest montiert und das Häuschen sollte krähensicher sein. Drei Vögel haben mich die ganze Zeit über vom Gartenzaun aus beobachtet und mein Tun lautstark kommentiert, daher hat es sich hoffentlich herumgesprochen, dass es hier nichts mehr zu holen gibt. Davon abgesehen, dass sie das Futter der Eichhörnchen klauen, nervt mich das morgendliche, laute Krächzen der Tiere gerade an den Wochenenden sehr.

---ENDE DER LESEPROBE---