Fehlschuss - Mord unter Palmen - Martina Wagner - E-Book

Fehlschuss - Mord unter Palmen E-Book

Martina Wagner

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Beschreibung

Mallorca, das Traumziel etlicher Urlauber, hat viel mehr zu bieten, als nur Sonne, Strand, Musik, Cocktails und nette Menschen. Es gibt auch vieles, das sich in einen Krimi packen lässt, wenn man, wie Martina Wagner, mit offenen Augen Land und Leute betrachtet. Auf diese Weise ist ein unterhaltsamer Mallorca-Krimi entstanden, der den Leser auf die Straßen Palmas und Umgebung mitnimmt und ihn an der Schönheit der Landschaft teilhaben lässt. Selina, die Tochter eines Geschäftsreisenden aus Pforzheim, verbringt mit ihren Freundinnen und Freunden ihren Urlaub auf der Insel. Eines Tages findet man sie tot auf und die Suche nach ihrem Mörder beginnt. Wird es Commissario Galatzo gelingen, den Täter zu fassen? Oder wird das Verbrechen am Ende noch durch Selinas Familie aufgeklärt? Wer kann das jetzt schon sagen, bevor der Mord überhaupt passiert ist. Lassen Sie sich einfach überraschen.

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Fehlschuss - Mord unter Palmen

Fehlschuss - Mord unter PalmenKapitel 1Kapitel 2Kapitel 3Kapitel 4Kapitel 5Kapitel 6Kapitel 7Kapitel 8Kapitel 9Kapitel 10Kapitel 11Kapitel 12Kapitel 13Kapitel 14Kapitel 15Kapitel 16Kapitel 17Kapitel 18Kapitel 19Kapitel 20Kapitel 21Kapitel 22Kapitel 23Kapitel 24Kapitel 25Danke,Impressum

Fehlschuss - Mord unter Palmen

von Martina Wagner

Kapitel 1

Durchsage im Flugzeug: In kurzer Zeit erreichen wir Palma de Mallorca. Es ist wolkig mit Schauern, die Temperatur beträgt 20 Grad. Das konnte ich fast nicht glauben. Aber an meinem Fensterplatz sah ich tatsächlich dunkle Wolken aber nichts von Sonne. Als wir unser Gepäck vom Gepäckband hatten, liefen wir zum Gepäckschalter von Sunny Flys. Die Damen sagten uns, die Nummer des Busses in welchen wir einsteigen mussten, der uns zum Hotel fuhr.

Als wir, mein Mann Max und ich, raus gingen, blieben wir erst mal am Ausgang stehen. Wir trauten unseren Augen nicht, konnten kaum glauben, was wir sahen, das kannten wir vom Sommerurlaub in Mallorca gar nicht.

Es goss in Kübeln mit einem kühlen Wind, man hätte meinen können, wir sind in Deutschland gelandet. Für Deutschland waren diese Woche Temperaturen um die 30 Grad, gemeldet. Davon träumten mein Mann und ich. Diese Temperaturen, trafen uns immer in den letzten 4 Jahren, bei der Ankunft in Mallorca. Wir warteten noch eine kurze Zeit am Ausgang, wie es fast alle der Touristen taten, in der Hoffnung der Regen mit dem Wind lassen nach. Ich schaute mich etwas um, musste feststellen, dass die Augen, der anderen Touristen auch nicht glücklich aussahen. Nach  kurzer Zeit rannte ich nach draußen, zu den Bussen um nach unsrer Busnummer zu schauen. Dann nach einer Weile sah ich unsre Busnummer. Leider stand er fast in der letzten Reihe. Ich rannte schnell wieder zum Ausgang zurück, wo ja Max mein Mann mit unserem Gepäck wartete. Max und ich liefen, so schnell wir konnten, immer noch bei Regen, zum Bus. Der Busfahrer trug heute Regenkleidung, hatte ein leicht nasses Gesicht,  schaute finster drein so wie das Wetter heute ist. Unser               Gepäck legte er in das Gepäckfach. Danach fragte er   noch nach dem Namen und wir stiegen in den Bus,  wo  schon einige Urlaubsgäste auf ihren Sitzen saßen. Der Busfahrer wartete noch einige Zeit, da kamen noch andere Gäste. Der Bus war fast voll, als der Busfahrer los fuhr. Ich schaute aus dem Fenster, wo der Regen noch immer gegen die Scheibe peitschte.  Im Bus redete fast jeder vom starken Regen, den niemand wollte, da ja jeder hier seinen Sommerurlaub mit warmen Temperaturen erwartete. Wir fuhren ein Stück Autobahn Richtung Can Pastilla, das war all die Jahre zuvor auch. In einer engen Seitenstrasse hielt der Bus an. Der Busfahrer sagte den Namen der vier Gäste, aber bei dem Regen wollten sie gar nicht so recht aussteigen. Kein Mensch war auf der Straße zu sehen. Dann ging die Fahrt weiter  Richtung Playa de Palma. Nochmals hielt der Bus an, sechs Touristen stiegen da aus, wir wussten schon, beim nächsten Mal sind Max und ich diejenigen, die  aussteigen. Der Busfahrer stieg wieder mit aus, gab uns unsere Trolleys sofort eilte er, in  den Bus zurück, wir liefen zügig ins Hotel.

Kapitel 2

An der Rezeption mussten wir warten, da gerade ein großer, blonder Mann mit der schwarzhaarigen  Rezeptionistin vertraut im Gespräch war. Ich dachte so im Stillen, dass der Mann sicher schon öfter hier in diesem Hotel als Gast war,  da er so vertrauensvoll  mit ihr sprach. Am Schluss sagte sie noch recht verständlich, einen schönen Tag, Herr Kusemann. Ja, dachte ich doch recht, er ist bekannt in diesem Hotel. Als wir dann an der Reihe waren, begrüßte uns die junge, deutsche Rezeptionistin. Sie erklärte uns alles was wir wissen mussten. Sie sagte,  der Speisesaal sei im ersten Stock. Wir bekamen den Schlüssel in Scheckform. Als wir in der Hotelhalle warteten sind mir  die schönen Bilder mit Holzrahmen darin, breite, waagerechte Streifen in verschiedenen Gold und Brauntönen aufgefallen. An der Decke hingen verschieden große Kugellampen mit goldenem, netzartigem Stoff. An der einen Wand stand ein altes Fahrrad mit kleinen Blumentöpfen, die mit weißen  Blumen bepflanzt waren. Neben dem Aufzug stand eine kleine Coach mit braunem Stoff, daneben zwei Sessel. Es war im Einklang mit  den schönen Bildern, die an der Wand hingen. Es machte einen sauberen, gemütlichen Eindruck. Als der Aufzug kam, fuhren wir hinauf. Das Zimmer war in der Nähe des Fahrstuhls. Max öffnete mit der Scheckkarte die Tür. Das Zimmer war hell und freundlich eingerichtet, das Bad schön groß. Mit dem Balkon hatten wir seitlichen Meerblick, er war zwar etwas schmal, aber mit einem runden  weißen  Tisch  und zwei Stühlen. Vom Balkon aus sah man auf das große in die Höhe gebaute weiße Nachbarhotel. Unten war der Weg zur Playa,  die mit Palmen gesäumt war. Man sah den Strand und das weite schöne Meer. Wir packten unsre Trolleys aus. Als es nach einiger Zeit zu regnen aufgehört hatte,  gingen wir spazieren. Wir liefen die Playa hinauf, Richtung Ballermann. Jetzt sah man wieder einige Touristen, die nach dem Regen spazieren gingen. Die Sonne kam  wieder heraus, es wurde warm. Wir überquerten die Playa und liefen an der Strandseite entlang. Jeder Strandabschnitt hat ja eine halboffene Bar. An der Oberseite auf  dem kleinen, braunen Flachdach, ist ein weißes B was Ballermann bedeutet angebracht, daneben die jeweilige Nummer. So erkennt man an welchem Teil man ist. Da es so lange geregnet hat, war so gut wie nichts los an den Bars. Die Stühle und Tische waren leer. Als wir uns dem Ballermann acht näherten, sahen wir zwei junge dunkelhaarige Frauen, die mit ihren Armen ein blondes Mädchen stützten und den Weg entlang schleppten. Nach einer Weile ließen die beiden Frauen, das Mädchen ins Gras herunter, sie bekam kaum was mit, so vollgetrunken musste sie gewesen sein. Zwei Jungs die ebenso dazugehörten und die beiden Mädchen unterhielten sich, einer der Jungs nahm sie Huckepack. Das hatte sie wohl mitbekommen, so lies er sie wieder herunter. Die Mädchen schleppten sie weiter. Viele Passanten blieben natürlich stehen schauten neugierig zu und lästerten. Hilfe bot aber niemand an.  Als auch Max und ich weiter liefen, drehte ich mich nochmals um, die jungen Leute waren aber nicht mehr zu sehen. Ich sagte zu Max, die sind bestimmt in die Schinkenstraße eingebogen. Da stehen viele Hotels welche, oft von jungen Leuten gebucht werden. Da haben sie die Party Zone direkt vor der Haustür. Ja, hier in der Schinkenstraße und gegenüber ab Ballermann sechs, steht ja das Nachtleben kaum still. Der riesige Musikpark direkt am Ballermann sechs ist  sehr bekannt für die Auftritte von  Jörg Dens,  Mike Kaus,  Florenz Rüffel, u.s.w., diese Auftritte sind natürlich immer recht spät und unten in der  Musik Arena. Meist treten die Stars dann eine halbe Stunde auf, da sind  fast alle Gäste aus dem Häuschen, alle singen mit bei den bekannten Liedern und die Stimmung ist toll. Ist der Auftritt mit der Zugabe zu Ende, verlässt der Künstler die Bühne. Es dauert nicht mehr all zu lange, bis auch viele Besucher die Musik Arena verlassen. Da ja dann der  Musik Park noch nicht schließt, haben sie nun die Auftritte der Stars zeitlich weiter nach hinten gelegt.  Kommt man aus dem Musik Park heraus und geht rechts herum, stehen gegenüber Wurstbuden und kleine Souvenirshops. Läuft man diese Straße nach hinten weiter und überquert den Zebrastreifen, steht man an der berühmten Schinkenstraße. Rechts erblickt man gleich den großen, bekannten Biertempel. Er ist im rustikalen Stil gebaut. Im Außenbereich gibt es runde Stehtische, dazu einige Holzstühle. Die meisten Gäste trinken hier fast nur Bier. Oft halten sie das Glas in der Hand .Innen, in der Räumlichkeit gibt es viele Stehtische, dazu wie draußen Holzstühle im rustikalen Stil. Gegenüber vom gigantischen Biertempel gibt es eine ausgedehnte Bar, die nach außen hin offen ist. Viele Stehtische mit Stühlen, auf denen  kaum jemand sitzt weil alle Gäste stehen. Hier werden viele Cocktails und der bekannte, spanische Sangria angeboten. In dieser Bar läuft Schlagermusik und die meisten Gäste sind eher über vierzig Jahre In der Schinkenstraße läuft das Bier und der Alkohol in sehr hohen Maßen. Es kommt hier schon öfters vor, dass mal ein betrunkener Jugendlicher am Rand der Schinkenstraße liegt und ein Arzt kommen muss. Man kann da schon sagen, je später der Abend um so mehr betrunkene Touristen. Läuft man wieder zurück Richtung Musik Park, der ja am Ballermann sechs ist, kann man links herum Richtung Arenal laufen, wo es zum Ballermann eins geht. Nimmt  man  den Weg rechts herum, geht es zu den ruhigen Ballermann Nummern. Ab Nummer neun ist es schon ruhig. Die Ballermänner liegen ja recht weit auseinander. Dort gibt es viele Hotels wo man sehr ruhig Urlaub machen kann, so merkt man nicht,  dass man am Ballermann ist. Vom Balkon hat man einen tollen Ausblick auf das weite Meer, der Sonnenuntergang ist sehr romantisch, ebenso früh morgens der Aufgang der Sonne. Der weitläufige Ballermann zieht sich bis zur Nummer sechzehn wo er zu Ende ist. Wir bevorzugten eher die ruhige Lage. Ab achtzehn Uhr konnte man zum Abendessen gehen, wir waren schon hungrig, da wir früh angereist sind. Es war ein Hotel, mit  Frühstücks und Abend Büfett. Man  hatte  Auswahl und es war für jeden etwas dabei. Die Küche bot viel Frisches so wie qualitativ hochwertiges Essen an, abwechslungsreich und von gutem Geschmack. Das Servicepersonal war sehr nett und aufmerksam. Mit dem Oberkellner und einer Servicekraft konnten wir uns als unterhalten, da sie beide etwas deutsch sprechen konnten. Nach dem leckeren Abendessen gingen Max und ich noch zu der Autovermietung, die an der Playa  liegt, nicht weit von unserem Hotel. In dieser Autovermietung, mieten wir schon einige Jahre unser Auto, um auf der Insel Ausflüge zu machen. Das war eine Freude Felicia wieder zu sehen, da gab es erst mal vieles zu erzählen nach einem Jahr. Felicia, sagte sie hätte einen Ford Fiesta für uns. Sie kannte unsren Wunsch für ein Auto, wir kamen ja schon einige Jahre im Sommer zu ihr, um ein kleines Auto zu mieten. Wir machten mit Felicia aus, dass wir das Auto erst am übernächsten Tag holen, weil wir am nächsten Tag nach Palma mit dem Bus fahren. Sie sagte, wir sollen aufpassen, wegen Taschendieben. Max und ich erzählten, dass wir heute am Ballermann ein junges, betrunkenes  Mädchen sahen, die von zwei anderen Mädchen gestützt werden musste, da sie wahrscheinlich so viel getrunken hatte. Es war erst Spätnachmittag. Sie erzählte uns, dass dieses Jahr schon viel in der Tageszeitung stand. Viele deutsche Teenies betrunken am Ballermann  oder in der Schin-kenstraße bewusstlos herum lagen. So schlimm, dass ein Arzt kommen musste. Dieses Jahr habe man schon viel in der Zeitung darüber gelesen. Sie sei froh, dass ihr Sohn Miguel in Barcelona zur Schule geht. Aber die Mallorquiner sind ja nicht in dieser Gegend unterwegs. Als Max und ich uns von Felicia verabschiedeten, liefen wir noch ein Stück Richtung Can Pastilla. Es waren einige Touristen wie wir unterwegs, am Strand sah man  noch ein paar junge Leute baden. Vergnügt tollten sie im Wasser umher. Nach einer Weile kehrten wir um, liefen  in unser Hotel zurück. Am nächsten Morgen im Speisesaal wurden wir wieder freundlich begrüßt. Der Oberkellner Josef Sibas, wie wir auf seinem Namensschild erkennen konnten, war auch da sowie seine Kollegin Maria Lemas. Das Personal im ganzen Hotel trägt Namensschilder. Wir unterhielten uns kurz mit Frau Lemas, sagten dass wir heute mit dem Bus nach Palma fahren. Ebenfalls machte sie uns darauf aufmerksam, dass im Bus viel gestohlen wird.  Ja, ant-wortete ich, meine Tasche werde ich fest an mir halten. Max sprach, ich lasse sie nicht aus den Augen.  Gegenüber vom Hotel war eine Bushaltestelle, an der einige Fahrgäste auf den Bus warteten.   

Der Bus füllte sich mit vielen Touristen ebenso die Einheimischen nahmen den Bus, um nach Palma zu fahren.  An der Placa Espanya stiegen wir  aus.   Es war der Busbahnhof,  hier  standen einige Busse die in viele kleine Orte unterwegs waren. Die Leute steigen vom einen in den anderen Bus, um an ihr Ziel zu kommen.    Wir liefen durch verschiedene Straßen, sowie enge Gassen als wir die Placa Major,  den höchsten Punkt der Altstadt den zentralen Platz erreichten. Die terrakottafarbenen Häuserfassaden säumen die Placa wie ein Ballsaal unter freiem Himmel. Dann ging es weiter bis zur Placa Cort,  am Rathaus,  es ist ein Wahrzeichen von Palma, die Fassade ist im italienischen Barockstiel erbaut. Hier stehen ein paar Olivenbäume einer davon hat das Alter von 7OO Jahren. Hier trifft man viele    Touristen. Die ganzen Wege und Gassen sind bebaut mit Kaffees, Bars, Restaurants, Eisdielen und natürlich viele Edelboutiquen und Souvenirshops mit schönen Dingen. Wenn man hier was Schönes sucht, wird man auf jeden Fall fündig. Dazu zählt ebenfalls die außergewöhnliche Markthalle Mercat de  l´ Olivar im Untergeschoß wo es unübersehbare Stände von Obst Gemüse, Mandeln sowie Nüsse, Fisch und Wurstwaren sowie Backwaren gibt. Ebenfalls in Palma gibt es zahlreiche Museen, Kirchen, Paläste. Einige Kathedralen sowie Theater die zu besuchen sind. Viele Statuen sind an bekannten Plätzen zu sehen. Am Spätnachmittag fuhren wir wieder  zurück. Viele Leute stiegen in den Bus kein Sitzplatz war leer, in Can Pastilla leerte sich der Bus. Hier standen ebenfalls ein paar Hotels, wo Gäste ihren Urlaub verbrachten. Wir waren froh als wir unsere Haltestelle erreichten, an der wir ausstiegen,  die Wärme staute sich im Bus, obwohl es eine Klimaanlage gab, aber bei der Vielzahl an Fahrgästen, staute sich eine stickige Luft. Beim Abendessen im Speisesaal sahen wir den Mann wieder, der am Ankunftstag vor uns an der Rezeption stand. Er saß ganz alleine am Tisch, bestellte sich ein Glas Rotwein. Der Gast redete nachher noch spanisch mit der Kellnerin Maria. Bald merkten wir, dass der Mann vertraut ist mit dem Personal, da er auch spanisch spricht. Am nächsten Tag, nach dem Frühstück, gingen wir zu Felicia zur Autovermietung. Sie freute sich uns zu sehen, gab uns die Autoschlüssel und wir holten unser Auto vom Parkplatz. Wir mussten nicht lange suchen, wir kannten ja den Parkplatz. Dann fuhren wir zu unserem Lieblingsplätzchen nach Cala Figuera, wo wir noch in Colonia Sant Jordi Halt machten, um in dem kleinen Örtchen wo kaum Tourismus ist, am Hafen herum zu spazieren. Danach fuhren wir in Cala Figuera auf eine wunderschöne Anhöhe, da hat man einen sehr tollen, ruhigen Ausblick auf das weite Meer, mit seinen einzigartigen, funkelden, blauen Farben. Da oben gibt es nur ganz wenige, kurze Seitenwege, in denen kleine Gärten mit Fincas, meist in weißer Farbe zu sehen sind. Es ist unser geheimes Lieblingsplätzchen, wo es uns immer wieder hinzieht. Manchmal sind diese bewohnt und es stehen Mietwägen davor. Da sieht jede Finca etwas anders aus, aber alle sind im kleinen Stil gebaut. Der  Aussichtspunkt ist eine Sackgasse, eine Art Wende Kreis mit einer Grünfläche. Auf der Grünfläche steht ein schöner Baum darunter zwei Sitzbänke auf der einen sitzen wir und genießen den Blick aufs weite  Meer. Manchmal weht uns die Meeresbrise ums Gesicht, da spürt man, dass man im Urlaub ist und lässt die Gedanken kreisen. Auf dieser Anhöhe sieht man sehr wenige Touristen, selten auch die Mieter der Finca. Der Ort Cala Figuera ist ein kleines Fischerdorf mit sehr wenigen, kleinen Hotels. Es ist wie ein Y geformt  liegt in einer tief eingeschnitten, fjordähnlichen Bucht das war früher der Hafen von dem Landstädtchen Santanyi. Zu bestimmten Zeiten sind die Fischer noch bei ihrer Arbeit zu sehen. Einige kleine Restaurants mit Blick auf das Meer, kleine Souvenirshops, eine Eisdiele ebenso eine kleine Galerie gibt es in diesem Ort. Zum Abendessen fuhren wir über das  Städtchen Santanyi  wieder zurück.  Als wir um 18 Uhr zum Abendessen in den Speisesaal kamen, waren fast noch keine Gäste da. Nach kurzer Zeit kam auch der deutsche, große Mann mit den blonden Haaren. Er setzte sich uns gegenüber an den viereckigen Tisch worauf eine weiße Tischdecke mit einer hellblauen Mitteldecke lag, am Fenster. Wir grüßten ihn freundlich und er grüßte zurück. Zum Essen bestellten wir Wasser, das uns die Kellnerin Maria Lemas an den Tisch brachte. Unser Nachbar bestellte Wasser wie wir, Frau Lemas stellte es ihm ebenfalls auf den Tisch. In deutsch erzählte er der Kellnerin, dass er ebenfalls in der Autovermietung, wo wir unser Auto mieteten, zufrieden sei und sein Auto gleich bekommen   habe, das er wollte. Er sprach deutsch mit ihr und zwar so laut, dass wir es ebenso, hörten. Sie unterhielten sich auch von dem Hotelrohbau an der Playa. Da die Tische noch nicht so voll mit den Gästen besetzt waren, hatte Frau Lembas noch bisschen Zeit zum Plaudern. Als wir unser Hauptessen holten füllte sich, so langsam der Speisesaal, das Personal hatte nun alle Hände voll zu tun. Nach dem Essen gingen wir zum Aufzug und während Max und ich auf ihn warteten, kam auch der Herr vom Tisch gegenüber hinzu. Ich sagte zu ihm, dass das Essen sehr lecker hier in diesem Hotel sei. Er antwortete ja, er findet es ebenfalls lecker, deshalb wähle er auch immer dieses Hotel aus, wenn er hier her komme. Der Aufzug kam dann endlich, einige Gäste stiegen aus und wir ein. Dieser Herr drückte den fünften Stock. Wir stiegen früher aus und wünschten ihm noch einen schönen Abend. Nachher gingen wir  spazieren und liefen in Richtung Can Pastilla, das ist der ruhigere Teil der Playa, wo der Ballermann mit der Nummer sechzehn endet. Auf dem Rückweg setzten wir uns eine Weile auf eine Bank und hörten den Wellen des Wassers zu. Das Meeresrauschen ist so schön am Abend. Als wir später im Hotelzimmer waren, kam mir nochmal der nette Mann vom Aufzug in den Kopf. Ich sagte zu Max, dieser Gast ist sicher ein Geschäftsmann, da er in den fünften Stock, hochgefahren ist,  wo die Suiten sind.  Ja, antwortete Max, das kann schon sein. Max weckte mich nachts, als er merkte, dass es gewittert. Ich hörte eine Weile dem Regen zu, dann schlief ich wieder ein. Am nächsten Morgen war es bewölkt, alles war nass. Als wir dann zum Frühstück gingen sah ich an der Rezeption diesen netten Herrn, mit zwei Polizisten an der Lobby stehen. Im Speiseraum wo noch nicht viele Gäste waren, unterhielten sich auch die Kellnerin Maria Lemas und der Oberkellner Josef Sibas aufgeregt. Dann kamen die anderen Urlaubsgäste zum Frühstück und die Tische waren voll. Das Personal hatte zu tun. Als wir fast mit dem Frühstück fertig waren kam eine Angestellte und holte den Oberkellner Josef Sibas aus dem Speisesaal. Nach dem Frühstück gingen wir noch kurz ins Zimmer. Als wir  aus dem Aufzug in der Lobby ausstiegen, sahen wir einen Polizisten mit dem Herrn vom Aufzug des Vorabends und dabei der Oberkellner. Sie saßen auf der Couch und sprachen aufgeregt miteinander. Wir gingen nochmal kurz zu Felicia, zur Autovermietung. Sie machte so ein trauriges Gesicht. Ich fragte sie, was denn los sei, so sahen wir sie noch nie.  Sie sagte, heute Morgen hätte ein Jogger am Strand ein junges, totes Mädchen gefunden. Es sei anscheinend eine minderjährige Deutsche. Sie erzählte, sie arbeite schon viele Jahre hier in der Autovermietung, aber eine Leiche sei noch nie angeschwemmt worden.  Auch nicht in Can Pastilla, da wo sie wohnt. Max und ich waren erst mal kurz geschockt, dass wir nichts dazu sagen konnten, im ersten Moment.

Kapitel 3

Wir fanden es entsetzlich, gerade auf Mallorca. Ich erzählte Felicia von dem Gast, mit dem wir kurz gesprochen hatten gestern Abend. Ebenfalls sei die Polizei in unserem Hotel, und sprach mit dem Mann, dass wir beim Essen mitbekommen haben, wie er von ihrer Autovermietung gesprochen hatte Sie erzählte uns, dass sie Geschäftsleute habe, die immer bei ihr das gleiche Auto mieteten. Wir erzählten, wir fahren nach Cala Ratjada. Wir fuhren auf die MA 15 Richtung Algaida nach Manacor, wo es die bekannte Perlenfabrik gibt ebenfalls einige Schmuckgeschäfte mit dem schönen Perlenschmuck. Nach kurzer Zeit erreichten wir das  Örtchen Arta, dort kann man zu Kalvarienberg hinauflaufen, um die  Wallfahrtskirche Santuari de Sant Salvador besichtigen. Da hat man einen schönen Ausblick. 

Auf der Straße waren schon viele Autos unterwegs. Nun war es nicht mehr weit nach Cala Ratjada. Wenn wir an den Ortseingang kommen könnte ich immer meinen wir sind in Deutschland, denn auf der rechten Straßenseite ist ein riesig, großer Parkplatz, worauf eine Deutsche Supermarktkette ihren Einkaufsmarkt gebaut hat. Daneben ist ein neuer Markt für Drogerieartikel dazu gebaut worden. In diesen Geschäften trifft man hauptsächlich Deutsche Urlauber. Am Ziel angekommen fanden wir gleich in einer Seitenstraße, wo ein emporragendes Hotel stand einen Parkplatz, wir kannten uns ja hier aus. Wir nahmen unsere Tasche mit den Badesachen aus dem Auto, ich setzte gleich meinen blauen Sonnenhut und Max sein dunkelblaues Sonnencape auf.  Die Sonne schien schon sehr heiß. Wir liefen an den schönen Strand der Cala Agulla Bucht. Viele Feriengäste sahen wir  am Strand aber für uns gab es auch noch ein Plätzchen. Gleich gingen wir beide ins Wasser um uns zu erfrischen, so schnell kamen wir nicht mehr aus dem Wasser unsrer Lieblingsbucht. Lange Zeit verbrachten wir hier, es kamen noch mehr Badegäste. Später spazierten wir aber noch einige Zeit durch das quirlige Städtchen. Cala Ratjada. Die Stadt hat ja drei Strände, am Hafen die Son Moin Bucht auf der anderen Seite Cala Gat und die Cala Agulla Bucht. In dieser Stadt findet man auch zahlreiche Restaurants, Eisdielen, Hotels, Cafés und Souvenir Shops. Wenige Kilometer entfernt liegt der kleine Ort Canyamel, da fuhren wir noch hin. Hier gibt es nur wenige Hotels, der Ort liegt etwas abseits. Der Strand ist nicht sehr breit, da er einen grauen Farbton hat, ist er nicht besonders einladend zum Baden. Somit ist es hier recht ruhig und wenig Badegäste sind zu sehen. Abends fuhren wir wieder zurück, an die Playa. Als wir den Speisesaal betraten, waren kaum Gäste da, so fragte ich kurz unseren Oberkellner, ob es stimmt dass man eine Mädchenleiche am Strand gefunden hätte. Ja sagte er mit einem traurigen Gesichtsausdruck. Sie sei erst sechzehn Jahre alt gewesen, meinte er. Auch das andere Servicepersonal machte einen traurigen Eindruck. Jeder machte sich darüber Gedanken, vom Personal. Der nette Herr, erschien heute Abend nicht zum Essen. Uns fiel es auf, da er immer zur selben Zeit  wie wir in den Speiseraum kam und sich immer gegenüber von uns setzte. Als wir nach dem Abendessen spazieren liefen und uns in eine Bar setzten, um was zu trinken, war die Mädchenleiche das Thema. Gegenüber von unserem Tisch saß ein Ehepaar, welches ebenfalls über das Mädchen redete, die Frau sagte noch zu ihrem Mann, unsre Tochter hat ja  schon öfters hier ihren Urlaub verbracht. Das Thema war in aller Munde. Später gingen wir zurück zum Hotel, als wir am Aufzug standen und warteten, kam der Mann, den wir am Abendessen vermissten. Wir grüßten ihn und er machte einen sehr traurigen, nach-denklichen Eindruck. Er sah ein wenig aus, als hätte er geweint. An unserem Stockwerk stiegen wir aus, er fuhr ja weiter nach oben. Im Zimmer fragte mich Max, ob ich denke, dass das tote Mädchen seine Tochter sei. Ich antwortete, ich weiß nicht, es könnte sein, er sah ja so traurig aus.  Man weiß ja nie, fügte ich noch hinzu. Am nächsten Morgen nach dem Frühstück gingen Max und ich in den spanischen Supermarkt, der in der Nähe des Hotels ist um uns Getränke zu kaufen. Dort sahen wir am Zeitungsständer, die spanischen Zeitungen. Ich ging hin und tatsächlich auf einer Zeitung war das Bild mit der Mädchenleiche vom Strand, auf der Titelseite. Ich sah mir das Bild genauer an, rief Max zu mir. Ich sagte zu ihm, schau mal das Bild genau an, das ist doch das Mädchen, welches bei unserem Spaziergang von den zwei jungen Frauen gestützt wurde, da an der  Playa. Ja, sagte er, das ist das Mädchen. Wir holten unsere Getränke, zahlten an der Kasse, gingen ins Auto. Wir beschlossen, heute Abend mit dem Oberkellner zu reden. Wir beide unterhielten uns noch einige Zeit auf der Fahrt nach Santa Ponsa, über das Mädchen, das so voll getrunken war an dem Tag und kaum mehr laufen konnte In Santa Ponsa waren auch schon viele Touristen am Strand, die badeten, manche saßen in Cafés  oder liefen spazieren, wie wir. Es war erst Anfang Juni und auch hier waren schon einige Touristen. Nach dem Aufenthalt in Santa Ponsa gings weiter nach Paquera. Da spazierten wir ebenfalls durch die quirlige Fußgängerzone setzten uns in ein Cafe,  tranken einen Cafe con Leche und genossen eine spanische Spezialität Ensaimada. Es mundete uns sehr. Nachher liefen wir zum Strand sahen, dass auch dieser schon gut belegt war. Wir beobachteten das Treiben der Badegäste. Kleine Kinder spielten mit Eimerchen im Sand, andere Kinder waren mit verschiedenen Formen von bunten Schwimmreifen im Wasser. Überall gab es bunte Schwimmreifen in  Form von einer Ente, Auto, Delfin, u.s.w. Auswahl ohne Ende für die Kinder. Einige Frauen lasen Bücher, die Männer eine Zeitung. Einige Teenies spielten mit Freude Beachball. Langweilig schien es hier am Strand niemand zu sein. Am Abend, als wir zurückfuhren, sahen wir am Hafen von Palma zwei große Luxusliner. Hier in Palma, liegen öfters ein paar Tage Luxusliner im Wasser. Aber im Hafen von Palma liegen viele Jachten und Boote, große kleine, alles ist dabei. Hier haben viele Geschäftsleute ihr Geld in so eine Yacht investiert. Als wir im Hotel zurück waren, sahen wir wieder den Oberkellner Josef Sibas, er hatte  Dienst. Als er unsere Getränke brachte, sagten wir zu ihm, dass wir ihn später, gerne sprechen würden. Er sagte, dass er erst einundzwanzig Uhr dreißig Dienstschluss hätte. Wir sagten, das mache nichts, aber es sei wichtig. Er meinte, wir sollen in der Lobby auf ihn warten. Herr Sibas kam pünktlich in die Lobby, hatte sich umgezogen wo er in kurzer grüner Hose darauf ein sonnengelbes Polo Shirt und beige farbene Leinen Sneaker trug. Wir setzten uns etwas abseits. Sein Gesichtsausdruck war erwartungsvoll. Da erzählte ich ihm, dass wir sahen, wie die Polizei hier im Hotel war, dass wir in einer spanischen Zeitung eine Mädchenleiche gesehen hätten. Wir erzählten ihm ebenfalls von dem Tag, als es so regnete und wir am späten Nachmittag an der Playa spazieren liefen. Wir hätten gesehen, dass zwei junge Frauen ein junges  Mädchen stützten, da sie kaum laufen konnte. Nach einer Weile legten die beiden das Mädchen auf der Grünfläche ab, nach kurzer Zeit nahm sie der eine von beiden Jungs, die ebenfalls dabei waren. Der eine wollte sie huckepack auf dem Rücken tragen, nur das wollte sie nicht. Herr Sibas hörte mir gespannt zu. Dann nahmen sie, die beiden jungen Frauen, wieder das Mädchen hoch in die Arme und schleppten sie weiter.  Es seien einige andere Spaziergänger langsam vorbei gegangen und haben auf die Vierergruppe geschaut. Herr Sibas war erstaunt, was ich da erzählte und fragte nach einer Weile, ob ich noch sagen kann, um wie viel Uhr es war. Ich sagte, es war so gegen 17 Uhr. Er meinte, das müssten wir morgen der Polizei erzählen, das Revier sei ja nicht so weit entfernt, vom Hotel. Der Commissario Galatzo wäre dafür zuständig. Er meinte, diese Info wäre sehr wichtig für den Commissario. Wir verabschiedeten und bedankten uns, dass er sich noch nach der Arbeit  Zeit genommen hatte.

Kapitel 4