Feuerfreund - Sabine Peters - E-Book

Feuerfreund E-Book

Sabine Peters

4,9

Beschreibung

Rupert schickt Marie aus Portugal Briefe, in die er Federn, Zigaretten, Ziegenzähne oder Schmetterlingsflügel einlegt. Bald ziehen die beiden zusammen ans hinterste Ende von Ostfriesland, dort schreiben sie ihre Bücher. Aber: 33 Jahre Altersunterschied, wie geht das? Rupert ist ein Feuerfreund, er hütet gern die Glut im Küchenofen, wenn er nicht am Deich nach den Wattvögeln sieht. Das ist kein Rückzug in die Idylle; er ist ein radikal denkender Mensch, der die Welt ungerecht eingerichtet findet. Mit Freunden von überall her diskutieren Rupert und Marie darüber, wie sich das ändern lässt. Fortwährend sind sie unterwegs in Deutschland und Europa, bevor sie nach Hamburg umziehen. Eine Liebesgeschichte, die von ihrem Ende her erzählt wird, als Rupert gestorben ist, mit fast achtzig, nach mehr als zwanzig Jahren Zusammenseins. Alles ist wie immer, nur Rupert fehlt. Er soll aber doch erfahren, was Marie, was die Freunde und eine unüberschaubar große Familie jetzt umtreibt. Marie schreibt ihm Briefe, sie erzählt es ihm. In der Gegenwart tauchen aber auch immer wieder Erinnerungen an das gemeinsame Leben auf. Abschied nehmen aus inniger Nähe, wie geht das? "Feuerfreund" ist ein atmosphärisch dichtes Mosaik aus Stimmungen und Stimmen, die Sabine Peters in ihrer eigenen Sprache verbindet.

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Seitenzahl: 248

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Sabine Peters

Feuerfreund

Sabine Peters

Feuerfreund

Roman

Die Gestalten in diesem Buch sind nicht identisch mit lebenden oder toten Menschen.

Inhalt

Bilder

Briefe

Brücken

Bilder

Schneetreiben im Rheiderland. Die schwerfälligen Flügelschläge eines Graureihers. Scharen von Blässgänsen auf den verschneiten Äckern. Zugefrorene Kanäle. Der Schriftsteller Rupert fährt frühmorgens mit dem 2 CV zur Bahnstation nach Leer. Er will seinen Verlag besuchen, steigt in Oldenburg, Bremen und Hamburg um, dann geht es durch die DDR bis Westberlin. Dezember ’86.

Die Studentin Marie aus Hamburg ist in diesen Wochen Praktikantin im Verlag. Der Lektor lädt sie ein, sie könne am Gespräch mit Rupert teilnehmen, aber er warnt. Bücher sind das Eine. Das Andere sind die Autoren selbst, sie wollen Vorschüsse und liefern Krisen statt Texte.

Ein verhangener Tag. Rupert ist beizeiten da. Schneeflocken liegen auf seinem kurzgeschnittenen Haar und auf dem schwarzblauen Wintermantel. Schnurrbart, schmale Brille. Hüpfende Nasenflügel. Freundlichkeiten werden ausgetauscht.

Tage nach dem Besuch sein kurzer zorniger Brief, nur an Marie geht ein erstaunter Gruß. Lachend gibt ihr der Lektor den Bogen, so sind sie. Halten sich am Schwächsten fest, an einer jungen kleinen Frau.

Ein großer Raum, der sich leert. Hamburg-Barmbek, eine öffentliche Bibliothek, die Lesung ist vorbei. Stühle werden gestapelt. Am Tisch, den Kopf auf die Hand gestützt, sitzt Rupert und raucht. Er trägt ein Tweedjackett, Cordhosen, einen wollenen Schlips. Neben ihm am Boden ein schwarzweiß karierter Koffer. Er hört Thieß zu, der mit erhobenem Finger etwas erklärt. Marie daneben, eine Zigarette drehend.

Rupert hatte sie in Berlin vermutet. Mit einigen anderen gehen sie spät abends essen. März ’87.

Ein Verlagsraum. Eine Stadtbücherei. Ein Zimmer in Hamburg, eine Brücke in Westberlin, ein Zugabteil der Deutschen Reichsbahn. Ein paar Begegnungen. Er ist neunundfünfzig, sie ist sechsundzwanzig Jahre alt.

Neben dem Olivenbaum ein altes Haus, unverputzt, aus Steinen gelegt. Davor auf einer schmalen Bank sitzt Rupert. Eine Frau treibt eine Ziegenherde über den ginsterbewachsenen Hügel, ein Hund springt um sie herum. Quinta do Espinheiro, Dornenhof, im Landesinneren Portugals. Rupert hat sich hierher zurückgezogen, um ein Buch zu Ende zu schreiben. Die Briefe, die er nach Deutschland schickt, gehen auch an Marie. Sie hatten sich im Frühjahr erkannt. So sagt man es heute nicht mehr.

Er lebt ein halbes Jahr lang in der Quinta. In dieser Zeit beendet sie ihr Studium. Seinen Briefen legt er immer etwas bei. Einen Schmetterlingsflügel, eine Blüte, ein Stück Schlangenhaut, eine Zigarette Marke , oder den Zahn einer Ziege. Einmal wickelt Marie aus einem Feigenblatt ein Kettchen mit Kunststoffherz, das beschriftet ist. Pluma, Feder.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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