Fibromyalgie: Was hilft, wenn alles schmerzt? Von der Diagnose über die Therapie und den Umgang mit FMS im Alltag bis zur Heilung - inkl. den 10 besten FMS-Sofortübungen für mehr Lebensfreude - Carolin Stegemann - E-Book + Hörbuch

Fibromyalgie: Was hilft, wenn alles schmerzt? Von der Diagnose über die Therapie und den Umgang mit FMS im Alltag bis zur Heilung - inkl. den 10 besten FMS-Sofortübungen für mehr Lebensfreude E-Book und Hörbuch

Carolin Stegemann

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Beschreibung

Wie Sie trotz Fibromyalgie Ihre Lebensfreude beibehalten und sich in Ihrem Körper wohl fühlen Können Sie sich an den Augenblick der Diagnose, die sich sicherlich wie ein Hammerschlag angefühlt hat, zurückerinnern? So wie Ihnen geht es weiteren 1,6 Millionen Deutschen, die an der schmerzhaften Krankheit und deren Folgen leiden. Sicherlich haben Sie in der Vergangenheit bereits zahlreiche Ärzte konsultiert, selbst Recherche angestellt und dutzende Ratgeber gelesen, deren Kernaussage häufig lautet: Fibromyalgie und die damit einhergehenden Schmerzschübe sind weder heil- noch gut behandelbar. Neusten Erkenntnissen zufolge spielen unterschiedliche Faktoren eine Rolle, ob das chronische Fibromyalgiesyndrom einen eher milden oder schwereren Verlauf nimmt. Einige Angewohnheiten können die Symptome verschlimmern und zu einem neuerlichen akuten Schub beitragen. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass Sie – anders, als viele Ratgeber suggerieren – der Krankheit nicht machtlos gegenüberstehen! Sie können selbst einiges tun, um bei akuten Schüben nicht machtlos zu sein. Mit kleinen Änderungen in Ihrem Alltag können Sie bereits viel bewirken und langfristig besser mit FMS leben. Hohe Lebensqualität trotz Fibromyalgie! Damit Sie die Krankheit noch besser verstehen und im Falle eines akuten Schubs vorsorglich handeln können, bietet Ihnen das Buch "Fibromyalgie - Was hilft, wenn alles schmerzt?" eine lebensnahe und hoffungsvolle Anleitung zur Selbsthilfe. Mithilfe des verständlichen Ratgebers können Sie neue Kraft schöpfen oder auch anderen Betroffenen Mut machen, da dieser nicht nur schnelle Hilfe im Notfall verspricht, sondern Ihnen auch erklärt, wie Sie den Alltag mit Familie und Freunden trotz der Erkrankung gut und lebenswert gestalten können. Entdecken Sie in diesem authentischen Ratgeber… ✓ mit welchen einfachen Maßnahmen Sie langfristig besser mit der Krankheit zurechtkommen und Ihren Lebensmut beibehalten ✓ mit welchen 10-Übungen Sie im Notfall schnell reagieren und akute Schübe abmildern ✓ wie Ihre Wohnraumgestaltung und Ihre technischen Geräte mit FMS zusammenhängen ✓ wie Sie schädliche Alltagsfaktoren im familiären Umfeld oder in der Freizeitgestaltung optimieren und langfristig möglichst schmerzfrei leben ✓ wie Sie Ihre Ernährung optimieren und Ihr Verdauungssystem entlasten, um der Fibromyalgie aktiv entgegenzuwirken ✓ welche Möglichkeiten Sie haben, um mit anderen Betroffenen in Kontakt zu treten und sich gegenseitig Gehör und Verständnis zu schenken ✓ welche alternativen Behandlungsansätze Sie abseits der Schulmedizin ausprobieren können, um zu mentaler und körperlicher Stärke zurückzufinden ✓ und vieles mehr … Um diesen Ratgeber zu verstehen, müssen Sie keine medizinische Ausbildung durchlaufen haben. Dank der leicht verständlichen Sprache und den unterteilten Kapiteln fällt es Ihnen leicht, sich schnell einen Überblick zu verschaffen. Auch wenn Sie schon viele FMS-Ratgeber gelesen haben, hilft Ihnen dieses Buch dank innovativen Notfall-Übungen und alternativen Behandlungsansätzen sofort weiter und wird somit der letzte Ratgeber, den Sie zu diesem Thema lesen müssen. Möchten Sie sich weiterhin wohl in Ihrem Körper fühlen, das Leben mit allen Sinnen genießen und für den Notfall Tipps erhalten, die wirklich helfen?Dann scrollen Sie jetzt nach oben und klicken Sie auf den Button "Jetzt kaufen mit 1-Click" .

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Zeit:2 Std. 59 min

Sprecher:Anna Lucia Gustmann
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FibromyalgieWas hilft, wenn alles schmerzt?

Von der Diagnose über die Therapie und den Umgang mit FMS im Alltag bis zur Heilung

Carolin Stegemann

Alle Ratschläge in diesem Buch wurden vom Autor und vom Verlag sorgfältig erwogen und geprüft. Eine Garantie kann dennoch nicht übernommen werden. Eine Haftung des Autors beziehungsweise des Verlags für jegliche Personen-, Sach- und Vermögensschäden ist daher ausgeschlossen.

Fibromyalgie – Was hilft, wenn alles schmerzt?Copyright © 2020 Carolin Stegemannwww.inselliebe-verlag.de

Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

Für Fragen und Anregungen:[email protected] 2019

Inhalt

Vorwort

Einleitung

Fibromyalgie – Was ist das?

Wortherkunft

FMS – Was passiert im Körper?

Ursächliche und unterstützende Risiken

Fibromyalgie im Alltag

Der lange Weg zur Diagnose

Anzeichen – der erste Verdacht

Ärztemarathon – Hürdenlauf zur Diagnose

Die Zeit nach der Diagnose

Therapieansätze der verschiedenen Fachbereiche

Geschichte und Verständnis

Alternative Behandlungsansätze

Kraft- und Koordinationsübungen

Akupunktur

Akupressur

Kur

Energetische Reinigung

Naturheilkunde

Operationen

Akute Beschwerden selbst lindern

Temperaturbehandlung

Massage

Meditation

Progressive Muskelrelaxation

Ernährung

Soforthilfe bei akuter Fibromyalgie

Hoffnungsschimmer

Literatur

Vorwort

I

ch weiß nicht, was schlimmer ist: Die Aussagen, man sei Simulant oder Hypochonder, man solle sich nicht so anstellen, die ständige Enttäuschung mit zunehmender Verzweiflung, weil man weder Diagnose noch wirksame Hilfe bekommt, oder die Schmerzen, die Erschöpfung und die Konzentrationsschwäche, die den Alltag zu einem Spießrutenlauf machen. Vielleicht ist es die Kombination aus allem oder die Erkenntnis, dass es nie wirklich aufhören wird. So oder so sind Sie und ich hier, weil wir entweder an Fibromyalgie zu leiden haben oder einen lieben Menschen an dieser Erkrankung leiden sehen. Vielleicht sind Sie auch hier, weil Sie schlicht an den Hintergründen dieser Thematik interessiert sind – auf die eine oder andere Weise werden Sie hier finden, was Sie suchen.

Sollten Sie betroffen sein, darf ich Sie beglückwünschen, dass Sie den ersten Schritt gewagt haben, sich mit dieser Krankheit auseinanderzusetzen. Bleiben Sie mutig, lesen Sie weiter und halten Sie durch, es gibt ein Leben außerhalb des ständigen Terrors der Schmerzen und Erschöpfung, Sie werden es sehen. Auch denjenigen, die wegen einer nahestehenden Person hier sind, darf ich Mut zusprechen: Es ist gut und sinnvoll, nachvollziehen zu können, warum geliebte Menschen leiden, und es erleichtert das Zusammenleben ungemein, wenn man Verständnis für den anderen aufbringen und diesen vielleicht besser unterstützen kann.

Denen, die sich mit diesem Ratgeber rein interessehalber beschäftigen, sei an dieser Stelle der Dank aller Betroffenen gewiss, denn zu viele Fibromyalgie-Patienten haben einen langen Leidensweg hinter und vor sich und jeder, der diese Erkrankung als Nicht-Betroffener ernst nimmt, ist eine Hürde weniger auf dem Weg. Der Lebensweg der Patienten wird nur zu oft von Unverständnis, Skepsis und Verharmlosung gekreuzt, die sowohl die Diagnose als auch die Genesung erheblich erschweren.

Lassen Sie uns nun gemeinsam ergründen, was Fibromyalgie ist, was sie uns antut, woher sie kommt und wie wir dazu beitragen können, dass sie möglichst schnell wieder abklingt.

Einleitung

J

eder Mensch hat gelegentlich Schmerzen, meist löst der Schmerz sich von allein auf, manchmal muss der Arzt etwas richten oder es müssen schmerzstillende Mittel zum Einsatz kommen. Aber was sollen wir tun, wenn Schmerzmittel, Ärzte und Abwarten nicht helfen?

Jahrelang erfolgt keine Diagnose. Die Symptome kommen und gehen, wenn man darüber nachdenkt, schon seit der Jugend. Immer wieder ist man unerklärlich erschöpft, man leidet an Übelkeit, der Rücken tut weh. Wenn es schlimmer wird, geht man zum Arzt. Irgendwann geht man nicht mehr hin, weil er immer sagt, man wäre gesund.

Fibromyalgie, das Chamäleon der Krankheiten, eine chronische Schmerzerkrankung mit ungeklärten Ursachen und ohne effiziente Behandlungsmöglichkeit. Damit die Diagnose FMS Sie nicht so hoffnungslos zurücklässt wie zu viele andere Betroffene, erfahren Sie hier alles, was Sie wissen müssen.

Sie erhalten medizinisches Hintergrundwissen, erfahren die Zusammenhänge, die für die große Anzahl verwirrender Symptome sorgen, und Sie bekommen einen Einblick in die Zeit, in der die Diagnose noch nicht feststeht und wie Sie diese verkürzen können.

Außerdem erwarten Sie zahlreiche Tipps und Tricks, wie Sie mit Fibromyalgie im Alltag umgehen können, wie sich Ihr Alltag verändert und wie Sie Ihre Lebensqualität aufrechterhalten können. Einen besonderen Teil stellt die Ernährung dar, über die Sie ausführlich informiert werden. Außerdem finden Sie Hilfestellungen zu allen Themen rund um Sport, Ernährung, Familie und Psyche.

Dieser Ratgeber wird Ihnen Mut und Kraft geben, der Fibromyalgie ein Ende zu bereiten, damit Sie Ihr Leben in vollen Zügen genießen können, ohne stets durch Schmerzen und Erschöpfung aufgehalten zu werden.

Fibromyalgie – Was ist das?

D

er medizinische Fachbegriff lautet eigentlich Fibromyalgiesyndrom – ein Begriff, der schon lange von Betroffenen kritisiert wird, da der Anhang „Syndrom“ stets einen „eingebildeten“ – im Sinne von imaginären – Beigeschmack habe. Lassen Sie sich zu Beginn gesagt sein: Ein Syndrom ist der Definition nach eine Konstellation von Symptomen, die, je nachdem, wie viele und welche Symptome ein Patient hat, in die jeweilige Kategorie fallen. In manchen Fällen ist die Diagnose eines Syndroms vorerst notwendig, um weitere Eingrenzungen vornehmen zu können. Im Fall des Fibromyalgiesyndroms, kurz FMS, können keine weiteren Einschränkungen vorgenommen werden – die Diagnose bleibt unverändert und kann lediglich um weitere Diagnosen ergänzt werden. Dennoch werden Sie spätestens im Laufe des Ratgebers feststellen, dass der Begriff Syndrom bei dieser Erkrankung durchaus zutrifft und auch nicht anderweitig formuliert werden kann – FMS ist zu umfangreich, es betrifft nicht nur die Schmerzen im Körper, die überall sein können, besonders an den großen Muskelgruppen der Extremitäten und des gesamten Rückenbereiches. Es betrifft auch den geistigen Zustand. Die Kopfschmerzen sind dabei ebenso zermürbend wie die Schlafstörungen oder die Beeinträchtigung des Appetits und die Konzentrationsschwäche. Die bei vielen Betroffenen ständige Angst, man könnte sich nun doch „ernstlich“ verletzt haben und dieses Mal kann es nicht die „Fibro“ sein, erschwert zusätzlich den Arztbesuch und den Alltag.

Ich möchte an dieser Stelle kurz einlenken: Wenn ich von „ernstlichen“ Erkrankungen spreche, dann meine ich Beschwerden, bei denen mithilfe von Labortests, bildgebenden Verfahren oder anderen diagnostischen Methoden sichtbare und nachvollziehbare Erkrankungen oder Verletzungen festgestellt werden können. Fibromyalgie ist eine ernste Erkrankung, sie beeinflusst den Lebensstandard und das Wohlbefinden, außerdem die psychische Gesundheit eines Menschen immens. Dennoch fällt es Medizinern und Laien oft gleichermaßen schwer, die Betroffenen zu verstehen, denn es kann keine Ursache gesehen werden – es ist eine Erkrankung „ohne ersichtlichen Grund“ und damit nach wie vor für viele Menschen ein Hirngespinst, auch wenn die Akzeptanz und das Verständnis in den letzten Jahren sehr zugenommen haben. Dennoch hat das „Abtun“ der Erkrankung über lange Zeit eine starke Verunsicherung bei den Erkrankten hervorgerufen, weshalb beispielsweise Muskelentzündungen, Muskelfaserrisse, das Karpaltunnelsyndrom und andere, durchaus behandelbare und teilweise folgenschwere Erkrankungen von Fibromyalgie-Patienten nicht in Behandlung gegeben werden. Die Angst, dass man wieder „nur“ mit der Aussage, die Schmerzen kämen von dem FMS, nach Hause geschickt wird, übersteigt das Bedürfnis, einen Arzt aufzusuchen.

Nicht nur, dass dies dazu führt, dass Menschen dadurch ihrem Körper ernsten Schaden durch Nichtbehandlung zufügen, sie geben damit auch denjenigen recht, die behaupten, dass Fibromyalgiker überempfindlich wären und sich zu sehr „anstellen“ würden. Es ist richtig, Fibromyalgie ist eine Überempfindlichkeit und Überreaktion der Nerven, Betroffene sind schmerzempfindlicher als andere Personen. Das bedeutet aber weder, dass der dauerhafte Schmerz eingebildet ist, noch, dass ein verstauchter Knöchel oder eine Sehnenscheidenentzündung falsch wahrgenommen werden. Wenn überhaupt ist das Gegenteil der Fall, denn die Schmerzen sind höchstens stärker als bei Nicht-Betroffenen und es können durch das physische Trauma einer Verletzung weitere Schmerzen in anderen Regionen, also ein sogenannter „Schub“, ausgelöst werden. Sollten Sie also an Fibromyalgie leiden und Sie haben Schmerzen, die den „normalen“ Rahmen überschreiten oder sich an Stellen befinden, die normalerweise nicht betroffen sind, dann wenden Sie sich bitte an einen Arzt und lassen Sie prüfen, ob eine weitere Ursache vorliegt.

Ein zu selten betrachtetes Problem stellt auch der Umgang mit sich selbst und anderen Menschen dar: Wie soll man eine Beziehung mit allem, was dazu gehört, führen, wenn man stets müde, lustlos ist oder Schmerzen hat? Welcher Freund oder welche Freundin spielt noch mit, wenn man mehrfach die Verabredungen abgesagt hat, weil es einem nicht gut ging? Vielleicht hat die laute Musik in der Bar Sie an dem einen Abend abgeschreckt, an dem anderen Tag waren Sie zu erschöpft, um in die Schwimmhalle zu gehen, und dann hatten Sie beim dritten Versuch einen Schub, sodass auch der Spaziergang im Park ausfallen musste. Für viele Menschen klingt das alles nach Ausreden, weil diese die Krankheit nicht verstehen, nicht verstehen, dass man mürbe wird von all diesen Schmerzen, die scheinbar weder eine Ursache noch ein Ende haben. Die psychischen Folgen dieser dauerhaften Belastung können schwerwiegend sein und in den meisten Fällen alles nur verschlimmern, weil die Mediziner und das Fachpersonal auch nur wenig helfen können, sofern sie denn schon so aufgeklärt sind, dass sie Fibromyalgie überhaupt ernst nehmen und behandeln wollen.

Als Hauptteil der Erkrankung gilt der allgegenwärtige Schmerz. Lange Zeit konnte nicht geklärt werden, woher die Schmerzen kommen, und viele Ärzte nannten die Erkrankten „Simulanten“. Die Gehirnwellen zeigen jedoch: Der Schmerz ist real. Bei Berührung, teilweise auch nur bei einem Streicheln der Haut, reagiert das Schmerzzentrum des Gehirns. Ursache und Wirkung hierbei sind bisher noch lange nicht erforscht, es gibt nur Vermutungen. Sofern jemandem die Diagnose gestellt wird, ist er meist bereits mitten in der Erkrankung und eine wahrhafte Ursachen- oder Auslöser-Forschung ist längst nicht mehr möglich. Die Schmerzen beginnen an den Muskelansätzen und ziehen sich, je nach Stärke des Schubs oder allgemeinem Zustand des Patienten, immer weiter in den Muskel hinein. Dies führt nicht nur dazu, dass der Betroffene dauerhaft mit dem Schmerz zu kämpfen hat, es führt auch zu Bewegungseinschränken, denn wer möchte Treppen steigen, wenn sich das Knie anfühlt, als hätte jemand darauf geschlagen? Und wie sieht es mit einem gemütlichen Abend mit Freunden aus, wenn der Rücken von oben bis unten schmerzt und brennt? Die Schmerzen nehmen unterschiedliche Richtungen an, fühlen sich stechend, pochend, dumpf oder brennend an, gelegentlich sind sie so stark, dass die Bewegungen der Betroffenen stark eingeschränkt sind. Manchmal kommt es auch zu Taubheitserscheinungen in manchen Körperregionen oder der Schmerz wird anders weitergegeben, als er eigentlich sein sollte, so kann sich ein Stich mit einer Nadel auch wie ein dumpfer Druck anfühlen und umgekehrt. Alles in allem ist das Körpergefühl geprägt von Schmerzen, die sich von einem Körperteil auf den gesamten Körper ausweiten können und ebenfalls in der Intensität variieren.

Zusätzlich zu der Pein ist man meist unfassbar erschöpft. Aber wen wundert, dass das Gehirn auch nachts keine Ruhe findet, wenn es sich ständig mit Schmerzsignalen aus allen Körperbereichen befassen muss? Und dann ist da der sogenannte „Fibro-Nebel“ im Kopf, der tagsüber für mangelnde Konzentration sorgt, für Vergesslichkeit und üble Laune. Er gründet nicht nur auf dem Schlafmangel, auch darauf, dass das Gehirn weiterhin mit Schmerzreizen beschäftigt ist. Für die Konzentration und Hirnfunktion ist es so, als würde stets an einer Seite ein sehr penetrantes Kind am Rockzipfel ziehen oder sogar gegen das Schienbein treten, während man versucht, seiner täglichen Arbeit oder Freizeit nachzugehen: Für alle Aufgaben, die das Gehirn normalerweise nebenbei erfüllt, benötigt man bei Fibromyalgie viel mehr Kraft, weil stets die Schmerzreize ein lautes Hintergrundrauschen erzeugen.

Dieses Hintergrundrauschen verschlechtert nicht nur den Schlaf und die Konzentration, auch das vegetative Nervensystem leidet darunter. Nicht nur, dass Fibromyalgie-Patienten an Herz-Kreislaufstörungen und Atembeschwerden leiden, Depressionen sind in zahlreichen Fällen ebenfalls Folge oder Ursache des FMS. Auch Magenbeschwerden folgen: Reizmagen oder -darm ist keine Seltenheit. Wer mit Fibro noch kurz vor dem Schlafengehen zu schwer isst, kann am nächsten Tag sein blaues Wunder in Form eines Katers erleben, ganz ohne Alkohol, denn das Lymphsystem kann nachts nicht wie bei gesunden Personen alles abtransportieren – das Gehirn ist damit beschäftigt, uns so gut wie möglich schlafen zu lassen, und das ist schwer genug.

Bedauerlicherweise ist Fibromyalgie eine chronische Erkrankung, die bisher als nicht heilbar gilt. Ob die Erkrankung behandelbar ist, hängt vom jeweiligen Individuum, dessen Symptomen und den zusätzlichen Erkrankungen sowie Lebensumständen ab. In den meisten Fällen wird die Diagnose erst weit nach dem 30. Lebensjahr gestellt. Sehr wenige Fälle sind unterhalb der 30 Jahres-Grenze bekannt und insofern besonders tragisch, da die meisten der jungen Patienten durch psychische Traumata in diese Erkrankung gedrängt wurden. In vielen Fällen lassen die Symptome später, wenn es auf das Rentenalter zugeht, etwas nach, verschwinden vielleicht sogar vollständig, wobei zu dieser Zeit meist andere Erkrankungen wie Rheuma oder Arthritis die Stelle der Fibromyalgie einnehmen.

Zusammengefasst lässt sich dementsprechend sagen, dass das Fibromyalgiesyndrom eine Krankheit ist, die den Erkrankten das Leben in vielerlei Hinsicht nicht nur erschwert, sondern teilweise wörtlich zur Hölle macht. Wer einen Schub hat, fühlt sich, als würde man die Muskeln quetschen, langziehen, durchbohren oder verbrennen. Manche Gelenke sind morgens so steif, dass man sich abends kaum hinlegen möchte, um dieses frühe Gefühl vermeiden zu können. Die Kopfschmerzen, die Verdauungsbeschwerden – der Alltag ist eine Qual und jeder Patient ist stolz, wenn er ein Stockwerk im Treppenhaus geschafft oder eine Wasserflasche ohne Hilfe aufgeschraubt hat.

Wortherkunft

„Fibro-my-algie“ – ein Kunstwort, zusammengesetzt aus den beiden alten Sprachen Latein und Griechisch: „fibra“ ist die Faser, im Fall des menschlichen Körpers auch als „Sehne“ zu übersetzen, „μῦς“ (=mys) ist der Muskel und „ἄλγος“ (= algos) ist der Schmerz. Wenn Ihnen das Wort Fibromyalgiesyndrom also nicht zusagt, weil Sie dauernd gefragt werden „Fibro … was?“, dann dürfen Sie FMS auch mit Fasermuskels