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Kaum landet das erste Geld auf dem Konto, ergeben sich unzählige Fragen. Dieses Buch beantwortet sie einfach und verständlich. Von der Wahl des richtigen Kontos oder der nötigen Versicherungen, über das Management von Einnahmen und Ausgaben bis zu privaten Rentenversicherungen und Geldanlage im Generellen erklärt Björn Kirchhoff alles, was Sie zum Thema wissen sollten. Er gibt nicht nur viele wertvolle Tipps, sondern warnt auch vor typischen Fallen und Fehlern, die Sie besser vermeiden sollten. So wird dieses Buch Ihr Wegweiser in die eigenen Finanzen.
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Seitenzahl: 383
Finanzen für Berufseinsteiger für Dummies
Finanzen für Berufseinsteiger für Dummies
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
© 2023 Wiley-VCH GmbH, Boschstraße 12, 69469 Weinheim, Germany
Wiley, the Wiley logo, Für Dummies, the Dummies Man logo, and related trademarks and trade dress are trademarks or registered trademarks of John Wiley & Sons, Inc. and/or its affiliates, in the United States and other countries. Used by permission.
Wiley, die Bezeichnung »Für Dummies«, das Dummies-Mann-Logo und darauf bezogene Gestaltungen sind Marken oder eingetragene Marken von John Wiley & Sons, Inc., USA, Deutschland und in anderen Ländern.
Das vorliegende Werk wurde sorgfältig erarbeitet. Dennoch übernehmen Autoren und Verlag für die Richtigkeit von Angaben, Hinweisen und Ratschlägen sowie eventuelle Druckfehler keine Haftung.
Print ISBN: 978-3-527-71991-4ePub ISBN: 978-3-527-83916-2
Coverfoto: © suthisak - stock.adobe.comKorrektur: Petra Bonitz, Hemmingen
Björn Kirchhoff, geboren 1990 in Hamburg, gelernter Bankkaufmann, ist seit seiner Kindheit dem Thema Finanzen verschrieben. Geld sinnvoll und ehrlich zu vermehren und aus dem Hamsterrad auszusteigen und mehr Zeit für die Familie zu haben, ist sein Ziel. Dieses Wissen möchte er anderen Menschen und Familien vermitteln, damit sie schneller ans Ziel kommen. Dafür hat er seinen Blog immobilienkoala.de ins Leben gerufen. Dort gibt er Einblicke in die Themen »Investieren in Immobilien« und »finanzielle Bildung«.
Cover
Titelblatt
Impressum
Über den Autor
Einleitung
Wie Sie dieses Buch verwenden können
Törichte Annahmen über den Leser
Wie dieses Buch aufgebaut ist
Wie es weitergeht
Teil I: Finanzen im Griff
Kapitel 1: Geld im Allgemeinen
Warum Geld sinnvoll ist
Wesentliche Eigenschaften von Geld
Warum viele Menschen nicht genug Geld haben
Warum mittlerweile alle ein Konto brauchen
Was es mit dem Thema Geldanlage auf sich hat
Wieso die Themen Versicherung und Rente so wichtig sind
Kapitel 2: Die richtigen Konten eröffnen
Filialbank oder Direktbank, das ist hier die Frage
Welche Kontoarten es gibt
Kontenmodelle
Das richtige Konto und das richtige Kontenmodell finden
Kapitel 3: Mit dem Haushaltsbuch alles im Griff
Was ein Haushaltsbuch ist
Warum Sie ein Haushaltsbuch führen sollten
Wie Sie Ihr Haushaltsbuch führen
Kapitel 4: Einen Überblick gewinnen: die Vermögensaufstellung
Mein Schatz … was eine Vermögensaufstellung ist
Eine Vermögensaufstellung erstellen
Kapitel 5: Richtig mit Schulden und Krediten umgehen
Was Schulden sind
Dispositionskredit und Kreditkarten – der Weg in die Schuldenfalle?
Ein guter Umgang mit Krediten
Teil II: Geldanlage
Kapitel 6: Geld anlegen, aber wie?
Wie Sie in fünf Schritten Ihre Anlage finden
Geld an der Börse investieren
Anlagestrategien
Kapitel 7: In Aktien investieren
Was Aktien sind
Vorteile von Aktien
Nachteile von Aktien
Kapitel 8: Anleihen
Was Anleihen sind
Wie Sie Anleihen handeln können
Vorteile von Anleihen
Nachteile von Anleihen
Kapitel 9: ETFs
Was ETFs sind
Wie Sie in ETFs investieren können
Vorteile von ETFs
Nachteile von ETFs
Kapitel 10: Ihr erstes Investment an der Börse
Schritt 1: Strategie wählen
Schritt 2: Wissen aneignen
Schritt 3: Depot auswählen
Schritt 4: Sich mit den Funktionen des Depots vertraut machen
Schritt 5: Wertpapier(e) auswählen
Schritt 6: Kauf abschließen / Sparplan einrichten
Schritt 7: Depot überwachen und anpassen
Kapitel 11: Betongold: In Immobilien investieren
Was Immobilien sind
Möglichkeiten, in Immobilien zu investieren
Immobilien: Nur etwas für Reiche?
Vorteile von Immobilien
Nachteile von Immobilien
Mit Immobilien sein Geld gut anlegen, geht das?
Kapitel 12: In Immobilien investieren – ganz konkret
Schritt 1: Ziel definieren
Schritt 2: Grundstock an Wissen aneignen
Schritt 3: Mit oder ohne Partner?
Schritt 4: Markt analysieren
Schritt 5: Auf die Suche gehen
Schritt 6: Immobilien prüfen
Schritt 7: Kaufen
Schritt 8: Vermieten
Schritt 9: Optimieren
Kapitel 13: Anlagemöglichkeiten für Fortgeschrittene
Gold
Kryptowährungen
Peer-to-Peer-Kredite (P2P-Kredite)
Teil III: Richtig abgesichert
Kapitel 14: Gut abgesichert – welche Versicherungen sind notwendig?
Warum Versicherungen sinnvoll sind
Was Versicherungen sind
Pflichtversicherungen: Es geht nicht ohne
Freiwillige Versicherungen: empfehlenswert
Die Kür: Was darüber hinaus eventuell sinnvoll ist
Die richtige Versicherung aussuchen
Kapitel 15: Finanziell fürs Alter vorsorgen
Unser Rentensystem: umlagefinanziert
Selbst vorsorgen
Wie sorgen Sie richtig vor?
Weitere Optionen integrieren
Alternative Möglichkeiten
Teil IV: Top-Ten-Teil
Kapitel 16: Die zehn schlimmsten Finanzfehler
Fehler 1: Sich nicht um die eigenen Finanzen zu kümmern
Fehler 2: Keine Rücklage für Notfälle bilden
Fehler 3: Nichts für den Ruhestand zurücklegen
Fehler 4: Das Leben mit Krediten finanzieren
Fehler 5: Investments ohne ausreichendes Wissen tätigen
Fehler 6: Statussymbolen huldigen
Fehler 7: Alles sofort haben wollen
Fehler 8: Zu hohe Ausgaben tätigen
Fehler 9: Nur auf ein einziges Einkommen setzen
Fehler 10: Kein Haushaltsbuch führen
Fehler 11: Zu teuer versichert sein
Fehler 12: Steuern unterschätzen
Kapitel 17: Zehn Schritte, um zu starten
Schritt 1: Mit der richtigen Einstellung starten
Schritt 2: Sich für ein Kontensystem entscheiden
Schritt 3: Kassensturz machen und aktuelle Finanzsituation in den Blick nehmen
Schritt 4: Ausgaben reduzieren
Schritt 5: Rücklagen bilden
Schritt 6: Einnahmen erhöhen
Schritt 7: Eine Vermögensaufstellung machen
Schritt 8: Schulden abbauen
Schritt 9: Vermögen aufbauen
Schritt 10: Reinvestieren
Kapitel 18: Die zehn wichtigsten Tipps
Tipp 1: Sich einen Überblick über die Finanzen verschaffen
Tipp 2: An die Altersvorsorge denken
Tipp 3: Verträge regelmäßig überprüfen
Tipp 4: Freibeträge nutzen
Tipp 5: Die richtigen Versicherungen abschließen
Tipp 6: Kredite zurückzahlen
Tipp 7: Mehrere Einkommen aufbauen
Tipp 8: Rücklagen aufbauen
Tipp 9: Ständig lernen
Tipp 10: Sich selbst um die eigenen Finanzen kümmern
Stichwortverzeichnis
End User License Agreement
Kapitel 1
Tabelle 1.1: Vor- und Nachteile des Girokontos
Kapitel 2
Tabelle 2.1: Das Drei-Konten-Modell bei einem Nettogehalt von 1.700 Euro netto
Tabelle 2.2: Ihr Bankenvergleich
Tabelle 2.3: Ihr Drei-Konten-Modell
Kapitel 3
Tabelle 3.1: Beispielrechnung: Eileens Einnahmen
Tabelle 3.2: Eileens wiederkehrende Ausgaben
Tabelle 3.3: Eileens variable Ausgaben
Tabelle 3.4: Eileens finanzielle Situation
Kapitel 4
Tabelle 4.1: Beispiel Vermögensaufstellung
Tabelle 4.2: Beispiel Vermögensaufstellung: Vermögenswerte
Tabelle 4.3: Beispiel Vermögensaufstellung: Verbindlichkeiten
Tabelle 4.4: Beispiel Vermögensaufstellung: Nettovermögen
Kapitel 6
Tabelle 6.1: Anlagemöglichkeiten und das damit verbundene Risiko, die Anlagedauer...
Kapitel 7
Tabelle 7.1: Vor- und Nachteile von Aktien
Tabelle 7.2: Handelsvolumen für das Beispiel
Kapitel 8
Tabelle 8.1: Vor- und Nachteile von Anleihen
Kapitel 9
Tabelle 9.1: Vor- und Nachteile von ETFs
Kapitel 10
Tabelle 10.1: Beispielhafter Vergleich von Depot-Anbietern
Kapitel 11
Tabelle 11.1: Vor- und Nachteile vom Investment in Immobilien
Tabelle 11.2: Das Eis wird immer teurer – ein Beispiel für Inflation
Kapitel 12
Tabelle 12.1: Standort-Brainstorming
Kapitel 13
Tabelle 13.1: Die Vor- und Nachteile von Gold
Tabelle 13.2: Vor- und Nachteile von Kryptowährungen
Tabelle 13.3: Vor- und Nachteile von P2P-Krediten
Kapitel 14
Tabelle 14.1: Gesetzliche versus private Krankenversicherung
Kapitel 15
Tabelle 15.1: Vor- und Nachteile der Riesterrente
Tabelle 15.2: Vor- und Nachteile der Rürup-Rente
Tabelle 15.3: Vor- und Nachteile der betrieblichen Altersvorsorge
Kapitel 17
Tabelle 17.1: Franks Kredite im Überblick
Kapitel 18
Tabelle 18.1: Vor- und Nachteile des digitalen Haushaltsbuches
Tabelle 18.2: Vor- und Nachteile des händischen Haushaltsbuches
Kapitel 1
Abbildung 1.1: Das magische Anlagedreieck
Cover
Titelblatt
Impressum
Über den Autor
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
Fangen Sie an zu lesen
Stichwortverzeichnis
End User License Agreement
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Das Thema Finanzen begleitet Sie – egal in welchem Alter. Wenn Sie jung sind, möchten Sie oft viel Geld haben, um sich großartige Dinge zu kaufen. Später freuen Sie sich auf Ihre Rente und zwischendurch möchten Sie einfach gut leben können. Da ist es wichtig, von Anfang an zu wissen, was Sie da genau machen, um kein böses Erwachen zu erleben.
»Finanzen für Berufseinsteiger für Dummies« ist genau das Richtige für Sie, wenn Sie gerade dabei sind, Ihre finanziellen Weichen zu stellen. Vielleicht fragen Sie sich:
Warum Sie sich um das Thema Finanzen kümmern sollten?
Was Geld überhaupt ist?
Wie Sie mehr Geld bekommen können?
Warum es Versicherungen gibt und wie Sie die richtige Police für sich auswählen?
Diese Fragen werde ich Ihnen in diesem Buch beantworten. Nur wenn Sie die wichtigsten Informationen besitzen, können Sie die Entscheidung treffen, die für Sie richtig ist. Außerdem finden Sie in diesem Buch:
viel Wissenswertes über das Thema Finanzen,
eine leicht verständliche Erklärung, wie Sie Ihre Finanzen am besten handhaben, und das ganz ohne Fachchinesisch, dafür aber mit vielen verständlichen Beispielen,
viele kleine Tipps und Tricks, die Ihnen beim Einstieg helfen sollen.
Ich möchte Ihnen mit »Finanzen für Berufseinsteiger für Dummies« den Einstieg in die bunte Welt der Finanzen erleichtern. Es ist gar nicht so kompliziert, wie Sie vielleicht meinen, und es ist für jeden machbar.
Sie können »Finanzen für Berufseinsteiger für Dummies« Kapitel für Kapitel lesen und durcharbeiten. Sie können aber auch über das Inhaltsverzeichnis die entsprechende Stelle im Buch heraussuchen, aufschlagen und direkt ins betreffende Thema springen, wenn Sie nur eine bestimmte Frage haben, wie:
Welche Kontomodelle gibt es?
Was ist eine Versicherung?
Wie können Sie für Ihr Alter vorsorgen?
Die Kapitel sind so geschrieben, dass Sie diese unabhängig voneinander lesen und verstehen können. Sie brauchen somit nicht die vorgegebene Reihenfolge einzuhalten und können das Buch gut als Nachschlagewerk verwenden.
Sollten Sie nur schnell etwas nachschauen wollen, kann sich das »Spicken« auf der Schummelseite bezahlt machen. Wenn es dann doch um die tiefergehenden Fragen geht, sollten Sie in die entsprechenden Kapitel eintauchen.
Wenn Sie vorhaben, dieses Buch zu lesen, dann …
sind Sie wahrscheinlich gerade mit der Schule oder dem Studium fertig oder stehen kurz vor Ihrem Abschluss,
möchten Sie sich vermutlich ein solides Grundwissen aufbauen, wie Sie Ihre Finanzen managen können,
haben Sie bisher nicht viel mit dem Thema Finanzen am Hut gehabt.
Ich gehe davon aus, dass das Thema Finanzen für Sie relativ neu ist und werde deswegen einmal ganz vorn bei A beginnen.
»Finanzen für Berufseinsteiger für Dummies« führt Sie Schritt für Schritt durch die einzelnen Abschnitte der Finanzwelt.
Dieser Teil gibt Ihnen einen groben Überblick über das Buch und die einzelnen Themen. In insgesamt vier Kapiteln erfahren Sie:
Was Geld ist,
warum viele Menschen kein Geld besitzen,
was ein Konto ist und warum jeder eines braucht,
wie Sie ein Haushaltsbuch führen.
Der Titel ist das Gesetz. In diesem Teil dreht sich alles um das Thema Geldanlage. Sie erfahren:
welche Möglichkeiten der Geldanlage Sie konkret haben,
was hinter den einzelnen Möglichkeiten wie Aktien, Immobilien und ETFs steckt,
an zwei konkreten Beispielen, wie Sie das Wissen umsetzen können.
Der dritte Teil des Buches befasst sich mit Ihrer Absicherung. Konkret erfahren Sie hier in zwei Kapiteln:
Was eine Versicherung ist,
welche Versicherungen für Sie wichtig sind,
was es mit unserem gesetzlichen Rentensystem auf sich hat,
wie Sie zusätzlich privat für Ihr Alter vorsorgen können.
Der vierte und letzte Teil dieses Buches beschäftigt sich mit verschiedenen Tipps und Tricks. Hier erfahren Sie:
die häufigsten Anfängerfehler,
welche Schritte Sie gehen sollten,
Tipps für den Start.
Wie in allen … für Dummies-Büchern gibt es auch in diesem eine Reihe von Symbolen. Worauf sie hinweisen, sehen Sie hier:
Am erhobenen Zeigefinger erkennen Sie Informationen und Erklärungen, die für das richtige Verständnis wichtig sind.
Das Beispielsymbol leitet ein Beispiel ein, das passend zum Thema ist.
Im Text hinter der Glühbirne bekommen Sie zusätzliche Tipps.
Die Wegweiser geben Ihnen Informationen darüber, wie es in anderen Regionen aussehen kann.
Achtung, aufgepasst! Hier kann es gefährlich werden.
Los geht's! Ich wünsche Ihnen viel Spaß und Erfolg bei der Lektüre, ganz gleichgültig, ob Sie dieses Buch von vorn bis hinten durchlesen oder gezielt zu dem Thema springen, zu dem Sie sich zuerst schlau machen möchten.
Teil I
IN DIESEM TEIL …
Im ersten Teil dieses Buches geht es um die Basis, die sich durch das ganze Buch durchziehen wird. Sie erfahren in diesem Teil konkret:
Was genau Geld ist und warum so viele Menschen keines haben,was ein Konto ist, welche Arten es gibt und wieso Sie eines brauchen,welche Kontensysteme Ihnen helfen, Ihre Finanzen besser zu managen,warum eine Haushaltsrechnung und eine Vermögensaufstellung so wichtig sind und wie Sie diese erstellen.Kapitel 1
IN DIESEM KAPITEL
Die wesentlichen Eigenschaften von GeldKonten und VersicherungenDas magische AnlagedreieckHerzlich willkommen in Kapitel eins dieses Buches. In diesem Kapitel erfahren Sie:
Was es mit dem Thema Geld auf sich hat,
warum jeder Mensch ein Konto braucht,
wieso Versicherungen und die Rente so wichtig sind,
warum viele Menschen kein Geld haben.
Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen.
Bevor Sie starten, ist es wichtig zu wissen, worum es in diesem Buch überhaupt geht, denn das Thema Finanzen umfasst so viele Facetten, dass es schwer zu greifen ist. Deswegen beginnen Sie mit dem Grundstein:
Was ist Geld und wo kommt es her?
Schauen Sie sich unsere heutigen Geldscheine und Münzen an. Sie sind an sich nicht das wert, was auf dem Geldschein steht. Oder haben Sie je ein Stück Papier für 5 Euro oder gar 100 Euro gekauft? Aber warum glauben wir dann, dass der Geldschein so viel wert ist? Warum begehen einige Menschen schreckliche Dinge für dieses »Papier«?
Dafür ist es wichtig, sich anzuschauen, wie das Geld entstanden ist, denn Geld war nicht immer das, was es heute ist.
Stellen Sie sich vor, Sie sind Bäcker und backen leckere Brote. Damit Sie nicht nur den ganzen Tag Brot essen, gehen Sie auf den Markt, um eines Ihrer Brote einzutauschen. Auf dem Markt treffen Sie einen Schweinewirt. Dieser würde furchtbar gern mal etwas anderes als eine Schweineschwarte essen. Ein Brot würde ihm da gerade recht kommen. Sie als Bäcker würden gern mal wieder so einen richtig guten Schweinebraten essen und der Schweinewirt hätte gern ein Brot. So weit, so gut. Allerdings ist ein Schwein deutlich mehr wert als ein Brot. Ein 1:1-Tausch wäre also unfair. Und selbst wenn Sie dem Schweinewirt 100 Brote für das Schwein geben würden, wäre das Problem nicht aus der Welt geschafft, denn obwohl der Tausch nun fair wäre: Wie soll der Schweinewirt 100 Brote essen, bevor sie verschimmeln?
Was Sie beide brauchen, ist ein Tauschmittel, …
das teilbar ist,dessen Wert berechenbar istund das nicht verschimmeln kann.Und genau diese Eigenschaften vereint unser Geld aktuell. Früher wurden schon andere Dinge als Zahlungsmittel verwendet:
Muscheln,
Getreide,
seltene Steine.
Somit muss Geld folgende Eigenschaften erfüllen:
Es muss teilbar sein:
Eine wichtige Eigenschaft unseres Geldes ist die Teilbarkeit. Was nützen Ihnen 500 Euro, wenn Sie damit nicht ein Objekt für 10 Euro kaufen können, ohne Ihr ganzes Geld dafür einzutauschen?
Es muss für alle den gleichen Wert haben. Damit Sie mit dem Geld Tauschhandel betreiben können, muss das Geld einen gleichen Wert für beide Parteien haben, und dieser Wert muss auch Beständigkeit haben und nicht innerhalb von einem Tag nichtig sein.
Wenn Geld eine Werthaltigkeit besitzt, also für alle den gleichen Wert hat, dann dient das Geld auch als Rechengröße. Durch den Wert, der dahintersteckt, kann jedem Objekt ein Wert beigemessen werden und jeder kann diesen Wert nachvollziehen.
Es muss nachhaltig sein.
Damit keiner von beiden Parteien beim Tausch benachteiligt wird, sollte das Geld natürlich nachhaltig und nicht nach ein paar Tagen oder Wochen unbrauchbar sein.
Jeder hat in seinem Leben schon einmal einen Tauschhandel gemacht. Damit ist gemeint, dass Sie einer anderen Person etwas geben und als Gegenleistung etwas zurückbekommen. Zum Beispiel geben Sie Person A ein Buch und bekommen dafür ein anderes Buch. Das ist der klassische Tauschhandel.
»Am Ende des Geldes ist immer noch so viel Monat übrig.«
Kennen Sie diesen Spruch? Während meiner Ausbildung habe ich diesen Spruch häufiger zu hören bekommen. Auch später am Schalter in der Bank habe ich viele Menschen beobachten können, die ab Mitte des Monats ihren Dispo beansprucht haben, da das Geld nicht für den Rest des Monats auszureichen schien. Aber warum ist das so?
Woran liegt es, dass so viele Menschen mit ihrem Geld nicht auskommen? Es ist nicht unbedingt eigene Dummheit. Die meisten Menschen sind nicht dumm, sondern sie haben einfach nur keine Ahnung davon, wie sie mit Geld umgehen können. Und wie sollten sie es auch wissen, wenn es ihnen niemand beigebracht hat?
Die Lehrkräfte in der Schule sind der Meinung, es sei die Aufgabe der Eltern, ihren Kindern den richtigen Umgang mit Geld zu lehren. Was jedoch sollen die Eltern ihren Kindern beibringen, wenn sie selbst nicht wissen, wie sie mit ihrem Geld umgehen sollen? Ein Dilemma, das immer deutlicher wird. Zum 1. Oktober 2020 waren in Deutschland 9,87 Prozent, also fast zehn Prozent der Menschen, verschuldet.
Ein Verständnis für das Thema Finanzen ist wichtig, damit Sie nicht in die großen finanziellen Fallen geraten. Ein wichtiger Punkt beim Thema Finanzen ist, die eigene finanzielle Situation zu kennen.
Wie viel Geld kommt auf Ihr Konto?
Wie viel Geld geben Sie jeden Monat aus?
Wofür geben Sie das Geld aus?
Haben Sie am Ende eines Monats ein Plus oder ein Minus auf dem Konto?
Hier hilft Ihnen ein Haushaltsbuch, in das Sie regelmäßig Ihre Einnahmen und Ausgaben eintragen. Aber auch ein allgemeiner Überblick über Ihr Vermögen in Form einer Vermögensaufstellung ist enorm wichtig. Mehr zu diesen Themen lesen Sie in Kapitel 3.
Nicht nur fehlendes Wissen führt oft dazu, dass Menschen zu wenig Geld haben. Auch das einfache Desinteresse an diesem Thema kann dazu führen, dass sie zu wenig auf dem Konto haben.
Was passiert bei Desinteresse? Das Thema wird einfach links liegen gelassen.
»Das Konto ist im Minus? Egal, ich habe ja einen Dispo!«
»Die Rente ist nicht sicher? Ich verdiene so gut, später werde ich mir etwas von diesem Geld auf die hohe Kante legen.«
»Eine Gehaltserhöhung? Super, jetzt kann ich mir den Kredit für dieses tolle neue Auto leisten!«
Vielen Menschen sind schlichtweg andere Themen wichtiger. Das Thema Geld wird immer zur Seite geschoben. Das hängt auch damit zusammen, dass viele diese Thematik für ein Hexenwerk halten, das scheinbar nur Personen aus der Banken-, Versicherungs- und Vermögensberatungsbranche beherrschen.
Dabei ist das Thema Finanzen gar nicht so schwer, wenn Sie sich ein wenig Zeit dafür nehmen. Wie in jedem Lebensbereich gilt:
»Es ist erst schwer, bevor es einfacher wird.«
Mit diesem Buch haben Sie den ersten Schritt gemacht, sich mehr Finanzwissen anzueignen.
Kennen Sie noch die Lohntüte? Meine Großeltern haben mir immer davon erzählt. Früher gab es den Arbeitslohn nämlich nicht digital auf das Konto, sondern in barer Münze auf die Hand – eingepackt in eine Tüte.
Diese Zeiten sind längst vorbei und mittlerweile bekommen fast alle ihr Geld auf ihr Girokonto gutgeschrieben. Das hat viele Vorteile, aber auch einige Nachteile, wie Tabelle 1.1 zeigt.
Vorteile
Nachteile
Das Geld ist vor Verlust und Diebstahl geschützt.
Manche Menschen verlieren den Überblick, wenn sie das Geld nicht in bar haben.
Das lästige Nachzählen entfällt.
Durch die Konten kann der Staat uns alle leichter überwachen.
Das Geld ist jederzeit verfügbar.
Wenn die Technik streikt, hat niemand Zugriff auf sein Geld.
Es ist keine persönliche Anwesenheit erforderlich, um das Geld zu bekommen.
Tabelle 1.1: Vor- und Nachteile des Girokontos
Insgesamt überwiegen allerdings die Vorteile.
Man spricht auch vom digitalen Geld, weil es nicht physisch anwesend ist. Es wird Ihnen lediglich auf Ihr Konto überwiesen – also rein virtuell. Sie können es sich jederzeit von Ihrem Bankkonto abheben, dann haben Sie wieder klassisches Bargeld.
Heutzutage kommen Sie ohne Konto nicht weit. Sie benötigen ein Konto,
um Ihr Gehalt oder andere Zahlungen zu bekommen,
um Rechnungen zu begleichen.
Viele Firmen möchten ihr Geld per Überweisung oder SEPA-Lastschrift bekommen. Damit lässt sich nämlich sicherstellen, dass sie ihr Geld auch erhalten. Außerdem muss die Firma nicht nachzählen, ob der Betrag stimmt, ein Blick auf die Kontoaufstellung genügt.
Ein Konto ist für Sie aber auch eine geniale Möglichkeit, Ihr Geld aufzuteilen. Sie können verschiedene Konten eröffnen, die unterschiedliche Zwecke erfüllen, zum Beispiel, um für die Altersvorsorge oder für den nächsten Urlaub zu sparen. Das ist viel übersichtlicher als beim guten alten Sparschwein – und auch viel platzsparender.
Sie sehen also: Ein Konto oder auch mehrere Konten zu haben, hat eine Menge Vorteile. Kapitel 2 geht noch stärker auf das Thema Konten ein.
Geldanlage. Das ist ein Thema, das viele Menschen gern zur Seite schieben. Sie etwa auch? Dies geschieht wahrscheinlich aus demselben Grund, aus dem die meisten Menschen sich nicht um ihre Finanzen kümmern.
Viele denken immer noch, dass das Thema Geldanlage ein Hexenwerk sei und dass dieses Thema nur die Bankexperten verstehen könnten. Aber genau wie bei allen anderen Themen aus dem Finanzbereich ist das einfach nur ein Irrglaube.
Das Thema Geldanlage kann sogar Spaß machen. Es ist wie vieles im Leben: Der Anfang ist schwer, aber ist er erst einmal geschafft, wird es einfacher.
Geldanlage ist nicht gleich Geldanlage. Es gibt verschiedene Bereiche, wie sich Geld investieren lässt, wie zum Beispiel in Immobilien, in Aktien, in Schuldverschreibungen und viele mehr.
Im magischen Anlagedreieck werden die drei wichtigsten Faktoren Ihrer Geldanlage in Zusammenhang gestellt. Das sind:
Risiko,
Anlagehorizont (Zeit) und
Rendite.
Am tollsten wäre es, wenn Sie Ihr Geld kurzfristig anlegen, dabei möglichst wenig Risiko eingehen und eine hohe Rendite bekommen könnten. Das Anlagedreieck zeigt, dass diese Kombination leider nicht möglich ist, denn:
Wenn Sie eine hohe Rendite haben möchten und dabei eine kurze Anlagedauer wünschen, steigt automatisch das Risiko.
Wer das Risiko minimieren möchte, muss eine längere Anlagedauer in Kauf nehmen.
Abbildung 1.1: Das magische Anlagedreieck
Das ist das Magische an diesem Dreieck. Die drei Eckpunkte stehen miteinander in Verbindung und beeinflussen sich gegenseitig. Schauen Sie sich kurz ein paar Beispiele aus der Praxis an.
Ein klassisches Tagesgeldkonto hat ein sehr niedriges Risiko. Sie verlieren Ihr Geld noch nicht einmal, wenn die Bank, bei der Sie das Konto haben, pleitegeht, weil dann die gesetzlich vorgeschriebene Einlagensicherung einspringt. Der Anlagehorizont ist ebenfalls sehr gering, denn Ihr Geld ist täglich verfügbar. Die Rendite ist dafür aber auch sehr gering, aktuell bestenfalls 2,5 Prozent.
Bei Aktien sieht die Sache schon anders aus. Der Anlagehorizont ist ebenfalls gering. Wenn Sie eine Aktie verkaufen, haben Sie innerhalb von zwei bis drei Werktagen das Geld auf Ihrem Konto. Die Rendite sieht bei Aktien auch besser aus. Durchschnittlich kann diese bei 5 bis 10 Prozent pro Jahr liegen, wenn Sie wissen, was Sie tun. Allerdings steigt hier auch das Risiko. Sie können Ihr ganzes Geld verlieren, sollte das Unternehmen pleitegehen oder der Markt das Vertrauen in das Unternehmen verlieren. Dann kann der Kurs schlagartig fallen.
Bei Immobilien ist die Eigenkapitalrendite oft zweistellig. Allerdings müssen Sie bei Immobilien oft Ihr Geld lange investieren, mitunter für Jahre oder Jahrzehnte. Und auch das Risiko ist höher, denn es kann Ihnen passieren, dass Sie in die falsche Immobilie investiert haben oder die Mietpartei die Miete nicht zahlt.
Sie sehen also, dass der schöne Wunsch »viel Rendite bei wenig Risiko und kurzem Anlagehorizont« fast unmöglich ist.
Gleichgültig, in was Sie investieren wollen, es gibt einen wichtigen Grundsatz:
Investieren Sie nur in Dinge, die Sie verstehen!
Verlassen Sie sich niemals auf irgendwelche angeblichen »Geheimtipps«. Machen Sie sich immer Ihr eigenes Bild.
Ihr Freund hat den aktuellen Aktientipp? Wenn Sie keine Ahnung von Aktien haben, setzen Sie den Tipp nicht um, sondern informieren Sie sich zunächst.
Eine Bekannte hat ihre erste Wohnung gekauft und schwärmt von Immobilien? Lassen Sie sich von ihrer Euphorie nicht dazu verleiten, sofort eine eigene Immobilie zu kaufen, sondern erkundigen Sie sich erst, ob das für Sie sinnvoll ist.
»Vorsicht ist besser als Nachsicht!« Kennen Sie diesen Spruch? Bestimmt. Und er passt so gut zum Thema Versicherungen und Rente, denn beim Thema Versicherungen sorgen Sie immer vor. Sie lassen also Vorsicht walten, damit Sie später nicht das Nachsehen haben.
Von Versicherungen haben viele Menschen schon gehört, aber was genau dahintersteckt, weiß kaum jemand. Versicherungen schützen Sie im Ernstfall. Aber das ist eine zugegebenermaßen sehr abstrakte Erklärung. Lassen Sie es mich etwas einfacher versuchen: Betrachten Sie eine Versicherung wie eine Art Wette. Das Versicherungsunternehmen wettet, dass Sie, beispielsweise bei einer Haftpflichtversicherung, nichts kaputt machen. Sie dagegen wetten, dass dieser Fall irgendwann eintreten wird. Für dieses Wettgeschäft zahlen Sie jeden Monat Ihren Wetteinsatz.
Machen Sie nichts kaputt, haben Sie jahrelang Ihre Versicherung bezahlt, aber keine sichtbare Gegenleistung bekommen.
Sollte es nun aber doch zu einem Schadensfall kommen, haben Sie die Wette gewonnen. Die Versicherung ersetzt Ihnen den Schaden, soweit er sich im vereinbarten Bereich befindet.
So in etwa können Sie sich die Funktionsweise einer Versicherung vorstellen. Deswegen ist es wichtig und in manchen Bereichen sogar verpflichtend, eine Versicherung abzuschließen.
Das heißt aber nicht, dass Sie jede Versicherung abschließen müssen, die Ihnen im Laufe Ihres Lebens angeboten wird.
Es gibt gute und sinnvolle Versicherungen und solche, die Ihnen einfach nur Geld aus der Tasche ziehen. Welche das sind? Das erfahren Sie in dem entsprechenden Kapitel.
Genauso ist es mit dem Thema Rente. Viele Menschen können sich nichts Genaues unter der Rente vorstellen. Scheinbar vergehen bis zur Rente ja noch so viele Jahre – und dann ist sie plötzlich da und jeder ist schockiert, wie wenig er nach dem Ende der Erwerbstätigkeit noch zum Leben hat.
Bei der Rente handelt es sich nämlich auch um eine Art Wette. Die Rentenversicherung geht davon aus, dass Sie nicht bis zum Alter XY leben werden. Sie hingegen wollen schon noch so lange leben und wetten natürlich dagegen. Das passiert erstmal ohne Ihr konkretes Wissen und Zutun, denn Ihr Arbeitgeber überweist automatisch jeden Monat Summe X an die gesetzliche Rentenversicherung. Und diese Rente bekommen Sie dann am Ende Ihres Arbeitslebens ausgezahlt, wenn Sie erst das Rentenalter erreicht haben.
Wenn Sie die Nachrichten ein wenig verfolgt haben oder sich auch selbst ein wenig schlau gemacht haben, wissen Sie: Die Rente, die von Staat kommt, reicht nicht. Jedenfalls nicht, wenn Sie Ihren Lebensstandard beibehalten wollen. Dafür müssen Sie selbst Sorge tragen, sei es in Form einer zusätzlichen Versicherung, eines staatlich geförderten Riester-Vertrags oder in Form einer anderen Geldanlage wie Immobilien oder Aktien.
Hier gilt aber: Je eher Sie anfangen, desto besser, denn sonst arbeitet die Zeit gegen Sie – und zwar gnadenlos! Der Zinseszinseffekt ist hier ein wichtiger Faktor. Mehr dazu lesen Sie in Kapitel 5.
Kapitel 2
IN DIESEM KAPITEL
Der Unterschied zwischen einer Filial- und einer DirektbankKontoarten und KontenmodelleDas richtige Konto auswählenDass mittlerweile jeder ein Konto bei einer Bank braucht, sollte Ihnen bekannt sein. Aber Konto ist auch nicht gleich Konto, und nicht jedes Konto ist passend für Sie. Lassen Sie uns in diesem Kapitel gemeinsam schauen, welche Konten sich für Sie eignen könnten.
Bevor Sie ein Konto eröffnen, müssen Sie entscheiden, zu welcher Art Bank Sie gehen wollen. Man unterscheidet:
Filialbanken
und
Direktbanken
oder Online-Banken.
Was ist damit gemeint?
Filialbanken haben, wie der Name schon sagt, ein Filialnetz. Mit Filialen sind Geschäftsstellen oder Schalterräume gemeint, in denen Ihnen die Bank Geldautomaten, Selbstbedienungsterminals und Personal für Kundenservice und Kundenberatung zur Verfügung stellt. Diese Filialen müssen natürlich betrieben werden. Die Bank braucht ein Gebäude oder passende Räume und die notwendige technische Ausstattung; die Mitarbeitenden müssen bezahlt werden; und natürlich muss auch genügend Bargeld im Tresor vorrätig gehalten werden, um den Geldautomaten zu bestücken und einen Kunden zu bedienen, der eine größere Summe an Münzen und Scheinen haben möchte. Das kostet Geld. Und weil die Filialbanken höhere Fixkosten haben, verlangen sie meist höhere Kontoführungsgebühren.
Mit Kontoführungsgebühren sind die Kosten gemeint, die Sie monatlich dafür zahlen, dass Sie ein Konto bei der Bank besitzen.
Online-Banken besitzen kein Filialnetz.
Sie haben oft nur eine einzige Geschäftsstelle, die gleichzeitig der Hauptsitz der Bank ist.
Sie haben verschiedene Kooperationen mit Filialbanken, damit ihre Kunden an den Geldautomaten von anderen Banken kostenlos oder vergünstigt Geld abheben können.
Beratungen finden oft nicht statt oder wenn, dann nur telefonisch oder über einen Videoanruf.
Deswegen haben diese Banken geringere Fixkosten und bieten manchmal sogar kostenlose Konten (mitunter knüpfen sie den Verzicht auf Kontogebühren aber an Bedingungen wie einen monatlichen Mindest-Geldeingang).
Ob nun eine Filialbank oder eine Online-Bank die bessere Wahl für Sie ist, lässt sich pauschal nicht beantworten. Hier sind einige persönliche Faktoren enorm wichtig, wie zum Beispiel:
Brauchen Sie einen Ansprechpartner vor Ort?
Wie sieht die Kostenstruktur für Sie aus?
Wie kommen Sie an Ihr Geld?
Es gibt fünf Kontoarten, die Sie kennen sollten:
Das Girokonto,
das Sparkonto,
das Tagesgeldkonto,
Festgeldkonten,
Fremdwährungskonten.
Daneben gibt es auch noch das Wertpapierdepot mit einem zugehörigen Verrechnungskonto. Mit diesen Konten und besagtem Depot decken Sie auch schon den größten Teil dessen ab, was Sie zum Management Ihrer Finanzen brauchen. Aber was ist eigentlich der Unterschied und wofür brauchen Sie welches Konto beziehungsweise Depot?
Ein Girokonto ist eigentlich ein Kontokorrentkonto. Aber was heißt das nun?
Das Wort Kontokorrent stammt aus den beiden italienischen Wörtern conto, also »Rechnung«, und corrente, also »laufend«, und bedeutet so viel wie »laufende Rechnung«. Somit ist ein Kontokorrentkonto ein laufendes Rechnungskonto.
Und das beschreibt Ihr Girokonto wunderbar, denn darauf geht Ihr Gehalt ein und die Zahlungen, die Sie leisten müssen, sprich Rechnungsbeträge, Miete, Abschlagszahlungen für Strom und Wasser sowie mit der Karte getätigte Umsätze, gehen davon ab.
Achten Sie auf die Kosten! Bei Filialbanken sind die Girokonten oft kostenpflichtig, bei Direktbanken günstiger oder sogar kostenlos (gegebenenfalls ab einem gewissen monatlichen Geldeingang).
Zum Girokonto gibt es meist eine Girokarte, heute meist als Debitkarte bezeichnet.
Mit einer Debitkarte ist eine Bankkarte gemeint, die an ein Girokonto gebunden ist. Neben der Debitkarte gibt es noch Kreditkarten. Diese brauchen zwar auch ein Girokonto, um die monatlichen Umsätze einzuziehen, aber das zugrundeliegende Konto kann gewechselt werden.
Neben dem Girokonto erfreut sich häufig auch das Sparkonto einer großen Beliebtheit, es sei denn, es gibt dort keine oder kaum Zinsen.
Beim Sparkonto handelt es sich meist um ein Konto, das nicht für den Zahlungsverkehr ausgelegt ist. Auf dieses Konto können Sie Geld einzahlen oder auch Geld überweisen, aber Sie können von dort aus keine direkten Zahlungen tätigen und auch Ihr Gehalt nicht auf dieses Konto überweisen lassen.
Sie können das Geld vom Sparkonto auch wieder abheben. Allerdings ist das meistens nur bis zu einer Summe von 2.000 Euro im Monat möglich. Wenn Sie auf das ganze Geld zugreifen wollen, muss das Sparkonto drei Monate vorher gekündigt werden. Haben Sie das nicht rechtzeitig erledigt und Sie benötigen das Geld dringend, können Sie das Geld zwar auch abheben, allerdings müssen Sie dann eine Entschädigung, den sogenannten Vorschusszins, zahlen. Die Höhe variiert von Bank zu Bank ein wenig.
Dafür, dass Sie nicht täglich über das Geld verfügen können, bekommen Sie Guthabenzinsen. Diese werden immer wieder an den aktuellen Leitzins angepasst. Sie finden den aktuellen Zinssatz auf der Website Ihrer Bank oder bei einer Filialbank auch am Schwarzen Brett.
Mit Zinsen ist gemeint, dass Sie von der Bank Geld bekommen, da Sie der Bank das Geld überlassen. Mit Überlassen ist nicht gemeint, dass Sie der Bank das Geld schenken würden, sondern dass Sie der Bank Ihr Geld leihen und die Bank damit arbeitet.
Eine andere Kontenform ist das Tagesgeldkonto. Wie beim Girokonto ist Ihr Geld hier täglich in voller Höhe verfügbar. Allerdings können Sie – wie beim Sparkonto – von dort aus keine Zahlungen abwickeln.
Es können also keine Lastschriften von diesem Konto gezogen und auch keine Überweisungen getätigt werden. Dabei gibt es eine Ausnahme: Bei der Kontoeröffnung müssen Sie ein Referenzkonto für das Tagesgeldkonto angeben. Das bedeutet: Wenn Sie Geld vom Tagesgeldkonto benötigen, können Sie es auf das Referenzkonto überweisen.
Das Geld auf dem Tagesgeldkonto wird in der Regel verzinst. Die Zinsen sind oft aber niedriger als beim Sparkonto, da Sie ja jeden Tag über das ganze Geld verfügen können. Und jede Bank hat ihre eigene Zinspolitik, machen Sie sich also schlau, welche Bank wie viele Zinsen zahlt.
Sie haben Geld, das Sie eine längere Zeit nicht brauchen werden, und wollen dafür mehr Zinsen bekommen als auf dem Sparkonto erhältlich? Dann wäre ein Festgeldkonto eine Möglichkeit. Man spricht hier auch von einem Laufzeitkonto.
Bei dieser speziellen Kontoform legen Sie das Geld für einen festen Zeitraum an, meist zwischen drei Monaten und fünf Jahren. Für diesen Zeitraum erhalten Sie einen festen Zinssatz.
Warum gibt Ihnen die Bank mehr Geld, wenn Sie das Geld länger anlegen? Das liegt daran, dass die Banken durch solche Konten eine gewisse Planungssicherheit haben. Sie legen das Geld an und können über den gesamten Zeitraum nicht über das Geld verfügen. Die Bank hingegen kann mit dem Geld arbeiten.
Jetzt habe ich schon zum zweiten Mal gesagt, dass die Bank mit Ihrem Geld arbeitet. Aber was ist damit eigentlich gemeint? Um das zu verstehen, muss ich erst einmal erklären, was eine Bank ist.
Eigentlich heißen Banken nämlich Kreditinstitute und hier steckt der wahre Kern der Banken. Aber lassen Sie uns noch ein kleines Stück weiter zurückgehen.
Bevor es Banken gab, gingen viele Menschen mit ihren Wertgegenständen wie Schmuck oder Goldbarren zu einem Goldschmied. Der Goldschmied bewahrte die Wertgegenstände für die Menschen auf und gab ihnen einen Pfandgutschein, damit sie ihren Gegenstand wieder abholen konnten.
Irgendwann begannen die Menschen, ihre Wertgegenstände nicht mehr abzuholen, sondern nur noch mit den Pfandgutscheinen zu bezahlen, und andere Leute lösten diese Pfandgutscheine wieder ein und holten die hinterlassenen Wertgegenstände ab.
Einige Zeit später fanden die Goldschmiede heraus, dass niemals alle Menschen gleichzeitig ihre Pfandgutscheine einlösten. Da sie mehr Gewinn machen wollten, begannen sie, für einen Wertgegenstand mehrere Pfandgutscheine zu verteilen, in der Hoffnung, dass niemals alle Menschen gleichzeitig ihre Gegenstände abholen würden.
In der Regel funktioniert das wunderbar – und aus diesem Konzept wurden später die Kreditinstitute. Wenn Sie bei einer Bank Geld auf Ihr Konto einzahlen, leiht sich die Bank quasi das Geld von Ihnen und verleiht es gleich weiter an andere Menschen in Form eines Kredites. Sie kann darauf vertrauen, dass nicht alle Konteninhaber auf einmal kommen, um sich ihr Kontoguthaben auszahlen zu lassen. Und ihr Geld verdient sie dadurch, dass die Kreditzinsen, die sie verlangt, stets etwas höher sind als die Guthabenzinsen, die sie an die Konteninhaber zahlt.
In vielen Ländern Europas ist der Euro das Zahlungsmittel. Diese Währung kennen Sie. Aber es gibt in anderen Ländern oder Regionen der Welt noch andere Währungen, zum Beispiel:
US-Dollar,
Britische Pfund,
Schweizer Franken,
Schwedische Kronen,
Japanische Yen.
Unsere Handelsbeziehungen werden immer internationaler. So leicht wie heute war es noch nie, mit jemandem aus den USA oder Japan ins Geschäft zu kommen. Aber in welcher Währung wird bezahlt? US-Dollar oder Euro? Yen oder Schwedische Kronen?
Gleichgültig, in welcher Währung bezahlt wird, einer hat immer das Nachsehen, denn die Währungen sind nicht immer gleich stark.
Gleich stark ist vielleicht nicht so schön ausgedrückt, aber es beschreibt den wahren Sachverhalt ganz gut. Eine Währung wie der Euro ist nicht immer gleich viel wert. Das mag verwirrend sein, da auf einem 5-Euro-Schein immer der Wert von 5 Euro draufsteht. Aber zu unterschiedlichen Zeitpunkten können Sie sich mit diesen 5 Euro unterschiedlich viel leisten.
Zum Beispiel kostete vor ein paar Jahren eine Kugel Eis noch ein Euro. Mittlerweile kostet eine Kugel meistens schon 1,20 Euro. Sie bekommen also für Ihre 5 Euro nicht mehr fünf, sondern nur noch vier Kugeln Eis. Dieser Prozess ist Teil der Inflation und die Inflation ist wiederum der Verlust von Kaufkraft. Der Wert einer Währung sinkt. Ob dieser Wert steigt oder sinkt, das hängt von verschiedenen Faktoren ab:
Wie ist die aktuelle Wirtschaftslage des Landes oder Kontinents, dem die Währung zugrunde liegt?Wie schätzen die Marktteilnehmer oder Kapitalanleger in anderen Ländern die Stärke einer Währung ein?Exportiert ein Land viel in ein anderes Land oder importiert es mehr?Wie sieht die Geldpolitik der jeweils für die Währung zuständigen Zentral- oder Notenbank aus? Druckt sie Geld (niedrige Zinsen, Ankauf von Schulden, die andere gemacht haben)? Oder hält sie die Geldmenge eher klein?Aus diesem Grund ist eine Währung gegenüber einer anderen Währung mal stärker oder mal schwächer.
Währungsschwankungen sind ein wichtiger Grund, warum es Fremdwährungskonten gibt. Wenn Sie Geschäftsbeziehungen zu einem US-amerikanischen Unternehmen haben, somit öfter Zahlungen in US-Dollar bekommen und tätigen müssen, wollen Sie natürlich nicht immer eine Umrechnung von Euro in US-Dollar vornehmen. Durch ein solches Konto können Sie US-Dollar-Überweisungen bekommen und auch aufgeben.
Aber warum geht das nicht mit Ihrem normalen Girokonto? Ein Girokonto wird immer in der Landeswährung geführt. Das bedeutet, dass ein Girokonto in Deutschland in Euro geführt wird. Sollte nun eine Überweisung in einer anderen Währung ankommen, zum Beispiel in US-Dollar, wird dieser Betrag automatisch in Euro umgerechnet. Dabei wird ein Wechselkurs zugrunde gelegt und bei manchen Banken wird für den »Umtausch« in Euro auch eine Gebühr erhoben.
Der Wechselkurs besagt, zu welchem Verhältnis die Bank Ihnen die US-Dollar in Euro umgewechselt hat. Die Wechselkurse schwanken, weil das Wertverhältnis der Währungen zueinander – siehe oben – nicht immer gleichbleibt.
Um eine solche Umrechnung zu vermeiden, gibt es nun zwei Möglichkeiten:
Sie eröffnen ein Konto in den USA.
Sie eröffnen ein Fremdwährungskonto mit der Währung US-Dollar.
Die wenigsten Menschen wollen in jedem Land ein eigenes Girokonto bei einer ihnen unbekannten Bank haben. Deswegen greifen viele auf die zweite Variante zurück. Sie eröffnen bei ihrer Hausbank ein Fremdwährungskonto, um dort Zahlungen in der betreffenden Währung in Empfang zu nehmen und ihrerseits Zahlungen zu tätigen. Mit dem Begriff Hausbank ist diejenige Bank gemeint, bei der Sie fast all Ihre Konten haben und den Hauptteil Ihrer Zahlungen abwickeln.
Beim Wertpapierdepot handelt es sich genau genommen nicht um ein Konto. Aber der Übersicht halber möchte ich es mindestens einmal in diesem Kapitel erwähnt haben.
Eine gute Definition für ein Depot im herkömmlichen Sinne lautet, dass es ein sicherer Aufbewahrungsort für Wertgegenstände ist. Ein Wertpapierdepot ist somit der Aufbewahrungsort für Ihre Wertpapiere, den Ihnen eine Bank zur Verfügung stellt.
Und um es einmal vorwegzunehmen: Wertpapiere sind nicht so schlecht wie ihr Ruf! Sehen Sie Wertpapiere eher wie ein Messer an. Richtig geführt können Sie damit sinnvolle Dinge tun. Falsch geführt kann damit viel Schaden angerichtet werden. Mit Wertpapieren können Sie sich eine langfristige und sinnvolle Geldanlage aufbauen, und das geht nicht ohne ein Wertpapierdepot.
Ein Verrechnungskonto brauchen Sie üblicherweise im Zusammenhang mit Ihrem Wertpapierdepot, denn üblicherweise werden Wertpapiergeschäfte nicht über das normale Girokonto abgewickelt. Aus diesem Grund bieten viele Banken für gewöhnlich ein Verrechnungskonto an, wenn Sie dort ein Wertpapierdepot eröffnen.
Auf dieses Konto können Sie Geld überweisen und alle Ihre Wertpapierkäufe und -verkäufe werden dann über dieses Konto abgerechnet. Auch Zins- und Dividendengutschriften, also Erträge aus Ihren Wertpapieren, landen auf Ihrem Verrechnungskonto.
Nachdem Sie nun wissen, welche Kontoarten es gibt, können Sie einige Kontoarten miteinander kombinieren. Damit lässt sich ein sinnvolles Kontenmodell oder gar ein ganzes Kontensystem für eigene Zwecke aufbauen.
Dabei gilt immer: Es soll für Sie funktionieren. Bleiben Sie lieber bei dem KISS-Prinzip, als etwas zu verkomplizieren.
Die Abkürzung KISS steht für keep it simple, stupid. Es ist der Appell, für ein Problem möglichst eine einfache, leicht handhabbare Lösung zu finden. Um beim Thema Konten zu bleiben: Es ist besser, Sie starten mit nur drei Konten als mit einem System von 200 Konten. Nachbessern können Sie später immer noch.
Damit Sie eine Vorstellung davon bekommen, was ich mit dem Kontenmodell meine, möchte ich Ihnen zwei bekannte Kontenmodelle vorstellen:
das Drei-Konten-Modell,
das Sechs-Konten-Modell.
Ein Einsteigermodell für viele Menschen, die sich mit ihren Finanzen auseinandersetzen, ist das Drei-Konten-Modell. Für dieses Modell benötigen Sie drei verschiedene Konten:
ein Girokonto als zentrale Schnittstelle,
ein Rücklagenkonto,
ein Spaßkonto.
Dieses Kontenmodell basiert auf folgendem Grundsatz: Sie möchten nicht nur Ihre Zahlungen durchführen, die im täglichen Leben unbedingt nötig sind, sondern auch leben und etwas für schlechte Zeiten zur Seite legen. Das erfolgt mit den drei Konten, wobei das Rücklagen- und das Spaßkonto keine Girokonten sein müssen, sondern durchaus auch ein anderes Konto sein können, etwa ein Spar- oder Tagesgeldkonto.