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Nachdem Mike sich endlich von dem Halsband trennen kann, das sein Ex-Freund und ehemaliger Dom ihm angelegt hat, lernt er schnell jemand Neues kennen. Doch bei diesem Mann handelt es sich um keinen anderen als seinen höchsten Chef und den Clubbesitzer Kenneth Hunt, der ein sehr plötzliches und stürmisches Interesse an ihm zeigt. Die machtvolle Ausstrahlung des Mannes lässt sogar dem muskulösen Türsteher Mike die Knie weich werden.
Dies ist die erste erotische Kurzgeschichte von T. C. Jaydens „Club“-Serie, in der sich alles und jeder um einen Szeneclub in der Großstadt dreht. Der Club selbst ist Teil des Romans „Kalte Ketten“. Vorkenntnisse dieses Werks sind aber nicht vonnöten. Jede der „Club“-Geschichten kann für sich alleine gelesen werden.
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Seitenzahl: 30
Veröffentlichungsjahr: 2019
Für Brigitte,
die mir nicht nur eine treue Leserin
sondern für diese Geschichte auch
ERSTleserin ist.
Der Tag neigte sich dem Ende zu und allmählich verschwand die Sonne hinter den hohen Dächern der Stadt. Für Mike bedeutete das, er würde bald das Haus verlassen müssen. Seine kleine Wohnung unterm Dach des Mietshauses kam ihm fremd und kalt vor – es machte ihm nichts, sie für die nächsten Stunden hinter sich zu lassen.
Er warf noch einen Blick in die Spiegel, überprüfte den Sitz seines dunkelblonden, kurzen Haares. Perfekt. Auch das schwarze T-Shirt mit der weißen Aufschrift »Der Club« saß wie angegossen – ebenso wie die schwarze Jeans, die zu seinem Outfit gehörte. Alles betonte die Kraft, die in ihm steckte; die Muskeln, die er sich im Fitnessstudio und beim Joggen antrainiert hatte.
Und dann war da noch … das Halsband. Ein schwarzer Lederriemen, der sich um seinen Hals schmiegte, als wäre er eigens für ihn geschaffen worden. Mike hob die Hand und strich darüber. Inzwischen war es zwei Wochen her, dass er sich von seinem Freund getrennt hatte. Von seinem Dom. Nur, weil es Jackson zu viele Muskeln geworden waren.
»Sorry, Kleiner, aber ich stehe mehr auf den zerbrechlichen Typ«, hatte er gesagt. Es hatte ihm wirklich leidgetan, das war deutlich in seinen Augen zu sehen gewesen. Und trotzdem hatten sie sich getrennt.
Mike brachte es nicht über sich, das Halsband abzulegen. Erstens, weil es viele Erinnerungen in sich trug und zweitens …
Er arbeitete als Türsteher in einem Privatclub. Nacht für Nacht begegnete er anderen Subs und ihren Doms. Sklaven und ihren Herren. Es würde ihnen auffallen, wenn er es ablegte. Sie würden Fragen stellen und er … Er würde als Versager dastehen.
Freiwild …
Natürlich nicht wirklich. Vielleicht würde man ihn anbaggern, aber er war kein Clubmitglied, sondern gehörte zur Crew des Sicherheitsdienstes. Dank seiner Statur und der Kraft, die er ausstrahlte, würden alle, die ihn nicht kannten, ihn eher für einen Dom als für einen Sub halten.
Oder redete er sich das nur ein?
Er nahm sich die rahmenlose Brille von der Nase und betrachtete noch einmal sein kantiges Gesicht. Dom – er setzte die Brille wieder auf – Sub.
Erstaunlich, was so ein Nasenfahrrad ausmachen konnte. Nein, als gescheiterter Sub wollte er seine Schicht heute nicht antreten. Aber er wusste, dass es an der Zeit war, dieses lächerliche Halsband abzulegen, das er nur noch aus sentimentalen Gründen trug – und um den Fragen auszuweichen. Was sollte schon groß passieren?
Er legte die Brille auf den Nachttisch und löste die silberne Schnalle im Nacken. Nackt fühlte sein Hals sich ohne dieses Ding an. Aber so schlimm wie er befürchtet hatte, war es gar nicht. Er betrachtete das schwarze Leder noch einen Moment, dann warf er es zur Seite.
Kein Dom mehr, der danach greifen würde. Kein Partner mehr, für den er es trug. Dann musste es weg. Immerhin wollte er nicht immer alleine bleiben.
Er ging ins Bad und kramte einen Moment in der Schublade unterm Waschbecken. Kontaktlinsen – wo waren sie? Er hasste diese Dinger, aber ohne seine Brille fühlte er sich einfach besser. Nur dass er ohne sie nicht anständig gucken konnte.
Schließlich fand er sie in einer anderen Schublade. Die kleinen Linsen schwammen in ihrem Bad. Er wusch sich die Hände und setzte die Linsen ein. Blinzelnd rückte er sie zurecht, bevor er seinem Spiegelbild ein schiefes Grinsen schenkte. Na also!
Stolz und stark würde er zur Arbeit erscheinen und einfach darüber hinwegsehen, dass man ihn verlassen hatte. Und wenn jemand fragte … Es ging niemanden etwas an, oder?