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Ein kleiner kranker Junge bekommt an seinem Bett die Geschichte vom Fliedermütterchen erzählt. Da steigt plötzlich das Fliedermütterchen selbst aus der Teekanne empor und nimmt den Jungen mit auf eine abenteuerliche Reise bei der die Grenzen zwischen Erinnerung und Traum verwischen. Hans Christian Andersens Märchen haben über Generationen hinweg Groß und Klein gleichermaßen auf der ganzen Welt lieben gelernt. Sei es das hässliche Entlein, die Prinzessin auf der Erbse oder der standhafte Zinnsoldat – wir alle kennen sie und haben mit ihnen gelitten, gebangt und uns gefreut. Andersens 156 Märchen sind heute in mehr als 160 Sprachen erhältlich.
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Seitenzahl: 14
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Hans Christian Andersen
Saga
Fliedermütterchen ÜbersetztJulius Reuscher Coverbild / Illustration: Shutterstock Copyright © 1844, 2019 Hans Christian Andersen und SAGA Egmont All rights reserved ISBN: 9788726379846
1. Ebook-Auflage, 2019
Format: EPUB 2.0
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Es war einmal ein kleiner Knabe, der hatte sich erkältet. Er war ausgegangen und hatte nasse Füsse bekommen. Niemand konnte begreifen, woher er sie erhalten hatte, denn es war ganz trockenes Wetter. Nun entkleidete ihr seine Mutter, brachte ihn zu Bett und liess die Teemaschine hereinbringen, um ihm eine gute Tasse Fliedertee zu bereiten, denn der Tee erwärmt. Zu gleicher Zeit kam auch der alte, freundliche Mann zur Tür herein, der ganz oben im Hause wohnte und allein lebte; denn er hatte weder Frau noch Kinder, liebte aber die Kinder und wusste so viel Märchen und Geschichten zu erzählen, dass es eine Lust war.
„Nun trinkst du deinen Tee,“ sagte die Mutter, „vielleicht bekommst du dann ein Märchen zu hören.“
„Ja, wenn ich nur ein neues wüsste!“ sagte der alte Mann und nickte freundlich. „Wo hat der Kleine die nassen Füsse bekommen?“ fragte er.
„Ja, wie das geschehen ist,“ sagte die Mutter, „das kann niemand begreifen.“
„Erzählen Sie ein Märchen?“ fragte der Knabe.
„Kannst du mir genau sagen, denn das muss ich zuerst wissen, wie tief der Rinnstein in der kleinen Strasse ist, wo du in die Schule gehst?“
„Gerade bis mitten auf die Schäfte,“ sagte der Knabe, „aber dann muss ich in das tiefe Loch gehen!“