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Wer kennt nicht Goethes Buch 'Italienische Reise'? Korbinian und Vitus haben eine ähnliche Reiseroute für ihre frisch angetrauten Ehemänner schon vor Wochen geplant. Sie wollen mit Pascal und Jannis in den Flitterwochen auf einigen dieser Stationen Halt machen, um sich einen Teil der verschiedenen Sehenswürdigkeiten anzusehen. Ihre Reiseroute führt die beiden Paare von Mittenwald über Südtirol nach Rom, bis sie schlussendlich auf Sizilien ankommen. Die vier Jungs erleben auf ihrer Hochzeitsreise sehr viele schöne und witzige Momente. Auch von dem ein oder anderen negativen Erlebnis bleiben sie nicht verschont. Ein Vorfall, der sich kurz vor Ende der Flitterwochen ereignet, bringt sogar noch eine Menge Stress und Ärger mit sich.
Die beiden verheirateten Paare lernen jedoch auch viele neue Leute kennen, die im Laufe der Reise zu guten Freunden werden.
Gay Romance!
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Veröffentlichungsjahr: 2017
Die Handlung und die Personen sind frei erfunden und mein Gedankengut!
Die genannten Orte mit den Historischen Gebäuden und die in ihrem Inneren enthaltenen Sehenswürdigkeiten sowie die genannten Ausgrabungsstätten und die Tempelanlagen existieren in Natura und können besichtigt werden!
Rein zufällige Ähnlichkeiten mit anderen Texten und Personen sind unbeabsichtigt!
Die Rechte an dieser Geschichte bleiben allein mir vorbehalten!!!
Widerrechtliches Kopieren und Veröffentlichen der Geschichte ohne meine schriftliche Genehmigung wird sofort bei meiner Anwältin zur Anzeige gebracht!
Als Quellentext beziehungsweise als Inspiration für den Reiseverlauf der Flitterwochen der vier Jungs diente mir das Buch von Johann Wolfgang von Goethe. Seine ‚Italienische Reise‘, in der er seinen Italienaufenthalt zwischen September 1786 und Mai 1788 beschreibt.
Ein ganz großes Dankeschön für das Betalesen und Lektorieren beziehungsweise Korrigieren geht an Kay C. Smith! Liebe Kay, vielen lieben Dank, dass Du für mich deine Freizeit geopfert und meine Sätze in die richtige Form gebracht hast. Ebenfalls ein Dankeschön an Bella, Larillya und Ni Jica. Dann noch ein liebes Dankeschön an Valerie le Fiery. Du hast mir durch Deine Hilfe beim Formatieren ein stundenlanges Tippen erspart. Und ich spreche meiner Zeichnerin ein großes Kompliment und ein Dankeschön aus. Solly, dein zuerst gezeichnetes Buchcover war schon toll, aber das neue Buchcover der Geschichte, ist einmalig SPITZE!
DIESE GESCHICHTE IST EINE GAY ROMANCE MIT HOMOEROTISCHEN INHALT!
UND BITTE, denkt immer daran, dass im wahren Leben SAFER SEX gilt!
Was für ein berauschendes Fest und was für eine tolle, nein, was für eine grandiose Überraschung. Da steht man völlig ahnungslos vor dem Standesbeamten und verspricht sich ewige Treue und Liebe mit seinem zukünftigen Ehemann und dann so etwas!
Hallo! Konnte man mich denn nicht darin einweihen? Bin ich so eine Ratsche? Hätte mir mein Göttergatte nicht im Voraus erzählen können, was mein verehrter Schwager mit Jannis plant? Dass er ihm auf unserer Trauung einen Antrag machen und diese ebenfalls direkt durchführen lassen möchte!?
Ich war gedanklich noch ganz in unserem Ringwechsel und dem folgenden Kuss gefangen, als Herr Schnieke mit lauter Stimme um Ruhe und Aufmerksamkeit bat. Korbi drehte mich sogleich augenzwinkernd zu Vitus und Jannis um. Mit Erstaunen sah ich meinen Schwager vor Jannis knien und ihm einen Antrag machen. Als ich in das tränennasse Gesicht meines Freundes sah, konnte ich meine auch nicht mehr zurückhalten. Ich freute mir sehr darüber, dass mein bester und ältester Freund jetzt endlich auch mein Schwager wurde. Obwohl ich eigentlich viel früher mit einem Antrag seitens Vitus gerechnet hatte. Schließlich führten die beiden seit einem Jahr eine harmonische Beziehung.
Und das Niersteiner Standesamt bot einen großartigen Rahmen für einen Antrag. Gerade dann, wenn der eine Bruder seinen Partner heiratet und der andere Bruder mit seinem Partner als Trauzeugen fungieren. Jannis und ich können eh nicht mehr länger verleugnen, auf den gleichen Männertyp abzufahren. Denn sonst hätten wir uns wohl kaum in ein Brüderpaar verliebt.
Noch heute denke ich manchmal mit Schrecken daran, wie ich damals von Jannis erfuhr, dass er sich in einen der Dunkelsteinbrüder verliebt habe und mit diesem ins Bett ginge. In dem Moment, als er mir das sagte, war ich zum ersten Mal dazu bereit gewesen, meinem Freund eine zu pfeffern. Wusste Jannis doch, dass ich schon lange in Korbinian verliebt war und nur auf den richtigen Zeitpunkt wartete, um es ihm endlich zu gestehen. Als Jannis meinen geschockten, fast schon wütenden Gesichtsausdruck sah, stellte er sofort klar, dass es sich um Vitus und nicht Korbinian handelte. Jannis‘ Geständnis führte mich in die Zeit unserer Pubertät zurück. Wir fanden heraus, dass wir schwul sind und tatsächlich für den gleichen Schauspieler schwärmten. Von diesem hatten wir beide das gleiche Filmposter, welches uns oft genug als Wichsvorlage diente, in unseren Zimmern an der Wand hängen. Klamottenmäßig liefen wir schon seit Jahren wie Zwillinge herum. Sobald einer von uns ein neues T-Shirt oder eine neue Jeans bekam, wollte der andere das auch unbedingt haben. Meine Mutter gewöhnte sich schließlich unweigerlich daran, uns beiden die Kleidung in doppelter Ausführung einzukaufen. Immerhin konnten wir es uns finanziell eher leisten, da mein Vater in seinem Job viel verdiente. Bei Jannis‘ Eltern sah das anders aus. Sein Vater war arbeitslos und seine Mutter versuchte, durch verschiedene Putzstellen, etwas Geld für den Lebensunterhalt mit dazu zu verdienen. Allerdings war für meine Eltern mehr wie offensichtlich, dass, trotz zusätzlich verdienten Geldes es selten bei Jannis‘ Eltern für den gesamten Monat ausreichte. Denn gerade die Woche zwischen Monatsende und Monatsanfang war meistens der Zeitpunkt, in dem er sich verstärkt bei uns aufhielt und bei mir im Zimmer schlief.
Wenn zu dieser Zeit einer von uns in der Schule Mist baute, hieß es gleich, ‚Ach herrje, das waren schon wieder die ‚Rundholz /Hansen Zwillinge.‘ Nach seinem Hinauswurf, bedingt durch sein Outing seinen Eltern gegenüber, wohnte Jannis über einen längeren Zeitraum bei uns Zuhause. Da Anni zu diesem Zeitpunkt schon ausgezogen war, konnte er das Zimmer meiner Schwester bewohnen, bis er in Mainz seine Ausbildung anfing. Jannis war mir immer schon gefühlsmäßig mehr ein Bruder als ein Freund. Diese enge Verbindung und Vertrautheit ist zwischen uns bis heute geblieben, obwohl wir uns durch unsere Berufe bedingt in den letzten Jahren nicht mehr so oft sehen konnten. Umso glücklicher bin ich jetzt darüber, dass Jannis endlich mein Schwager geworden ist.
Nach den Trauungen verließen wir mit unserer Familie und Freunden das Standesamt und gingen zu Fuß zu Celi. Unsere beste Freundin hatte sich nicht davon abbringen lassen, die Feier zu organisieren und das Buffet bei sich zu Hause auszurichten. Bereits vor dem Termin auf dem Standesamt hatten wir unser Gepäck sowie unsere Autos bei Celi abgestellt, da wir für das Wochenende zwei ihrer Zimmer gebucht hatten.
Während unserer doppelten Hochzeitsfeier stahlen mein Mann und ich uns am Abend und in der Nacht immer mal für ein paar ruhige Minuten weg. In Celis Garten steht eine alte Eiche, unter der wir als Kinder immer im Schatten spielten. Hinter dieser, an einer bestimmten Stelle, kann man von der Terrassentür aus nicht gesehen werden. Ich zog Korbi öfter hinter den Baumstamm, um mit ihm heiße und leidenschaftliche Küsse auszutauschen und die Vorfreude auf die Hochzeitsnacht zu erhöhen. Doch bevor ich überhaupt dazu gewillt war, mich von meinem Göttergatten küssen zu lassen, zickte ich ein wenig herum. Ich beschwerte mich erst einmal darüber, dass Korbi mir nichts von dieser so tollen Überraschung erzählt hatte.
So erfuhr ich im Nachhinein, dass Vitus‘ Antrag für Jannis von langer Hand geplant war. Mein Mann und Vitus hatten wohl schon vor Wochen den Ablauf des Antrags, der auf unserer Trauung stattfinden sollte, miteinander besprochen. Genauso wie die beiden vor vier Wochen bei Herrn Schnieke auf dem Standesamt gewesen waren und Jannis seinen neuen Personalausweis mit dem neuen Nachnamen beantragt hatten. Auf meine Nachfrage, warum sie mich nicht darin eingeweiht hätten, bekam ich zur Antwort, dass Korbi es mir zwar sehr gerne erzählt hätte, aber gewusst habe, dass ich es aus lauter Freude darüber Jannis wahrscheinlich verraten würde. Doch bevor ich mich weiter beschweren konnte, klebten schon die Lippen meines Göttergatten auf meinen und seine Zunge forderte meine zum leidenschaftlichen Kampf auf. Ich schaffte es gerade noch, einen klaren Gedanken zu fassen, bevor Korbi mir mal wieder das Hirn zu Brei küsste.
Und zwar, dass ich sehr froh darüber bin, dass Jannis endlich mit Vitus sein Glück gefunden hat nach diesen alptraumartigen Erlebnissen in der Vergangenheit mit seinem Ex Ricardo. Dieser ist ja Gott sei Dank wieder für weitere zehn Jahre hinter schwedischen Gardinen und kann Jannis nichts mehr antun.
Um vier Uhr morgens verabschiedeten sich die letzten Gäste von uns fünfen. Unter diesen waren auch Sebastian, Justus und Toni. Was mich allerdings persönlich wunderte, war die Tatsache, dass sich Basti wohl doch dazu bereit erklärt hatte, die beiden anderen mit nach Mainz zurück zu nehmen. Denn eine Stunde früher hatten Korbi und ich mitbekommen, als wir mal wieder draußen hinter der Eiche standen, dass die drei ein ziemlich heftiges Streitgespräch hatten. Worum es in dem Streit ging, haben mein Mann und ich nicht mitbekommen. Dafür standen die Jungs zu weit weg und wir beide waren definitiv zu abgelenkt. Abgesehen davon, wäre es uns in diesem Moment auch relativ egal gewesen, da Korbi den Reißverschluss meiner Anzugshose bereits geöffnet und er seine Hände unter das Abschlussbündchen meiner Pants geschoben hatte, um meinen Schwanz mit sanften Berührungen zu liebkosen.
Nachdem wir uns von Basti, Justus und Toni an der Tür verabschiedet hatten, gingen wir fünf ins Haus zurück. Vitus und Jannis halfen Celi noch beim Aufräumen. Doch ich wollte endlich mit meinem Mann alleine sein. Darum zog ich Korbi so schnell es ging die Treppe hoch zu unserem Zimmer. Ich war durch unsere Küsse, die wir den ganzen Abend über getauscht hatten, mittlerweile so aufgegeilt, dass ich es nicht mehr länger erwarten konnte, Korbis Schwanz endlich in meinem Inneren zu spüren.
Nachdem wir uns zum zweiten Mal innerhalb einer halben Stunde zum Orgasmus geliebt hatten, da wir beide beim ersten Mal doch recht schnell kamen, liegen wir mit rasendem Herzen und nach Atem ringend hintereinander auf dem Bett. Vorsichtig gleite ich aus Korbi, damit er sich zu mir herumdrehen kann. Unsere Lippen finden sich erneut zu sanften Küssen. Grinsend flüstere ich: „Hörst du das Gequietsche und Gestöhne aus dem Nachbarzimmer?“ „Ja, höre ich. Aber ich glaube, wir waren auch nicht viel leiser. Und außerdem, mein über alles geliebter Ehemann, hast DU es ja vorhin so eilig gehabt, mit mir ins Bett zu kommen, anstatt ebenfalls beim Aufräumen mit zu helfen. Da brauchen wir uns nicht zu wundern, dass Vitus und Jannis noch mit ihrer Hochzeitsnacht beschäftigt sind. Allerdings sollten wir jetzt versuchen, zu schlafen. Wir können Celi nachher nicht so lange mit dem Frühstück warten lassen. Oder was meinst du?“ „Mhm, ich denke, sie wird schon nicht verhungern. Außerdem bist du schuld, dass wir nicht mitgeholfen haben, schließlich hast du mich mit deinen Berührungen vorhin heiß gemacht. Und bitte, lieber Schatz, lass uns ausschlafen. Beim späten mittäglichem Frühstück können Vitus und du dann Jannis und mir verraten, wohin ihr mit uns in die Flitterwochen fahren wollt. Das habt ihr beide doch bestimmt schon komplett durchgeplant, so wie ich euch kenne.“ Mit einem Schmunzeln sieht mich mein Mann an und erwidert: „Natürlich haben wir das. Lass dich überraschen. Es wird euch garantiert gefallen.“
So langsam erwache ich aus dem Tiefschlaf, in den mich mein Mann in unserer Hochzeitsnacht geliebt hat. Ich liege mit dem Rücken eng an seine Brust gekuschelt und höre an seinen tiefen Atemzügen, dass er noch schläft. Irgendwie kann ich es immer noch nicht richtig glauben, dass wir jetzt miteinander verpartnert sind. Um mich selbst davon zu überzeugen, dass ich unsere standesamtliche Trauung von gestern Vormittag nicht nur geträumt habe, hebe ich meinen Kopf leicht an. Ich sehe auf unsere ineinander verschränkten rechten Hände und auf unsere Ringfinger. An diesen funkeln die goldenen Eheringe in der Sonne, die durch einen schmalen Spalt des zugezogenen Vorhangs hereinscheint.
Versonnen sehe ich auf dieses Funkeln und denke an den gestrigen Tag zurück. Wie hektisch der doch morgens begonnen hatte. Da wir uns in der Nacht davor sehr ausgiebig geliebt hatten, verschliefen wir trotz Wecker. Uns blieb dadurch nicht wirklich viel Zeit, um noch in aller Ruhe zu frühstücken. Wir schafften es nur noch schnell im Stehen eine Tasse Kaffee zu trinken und ein Brötchen zu essen. Dabei liebe ich es, morgens ohne Zeitdruck mit Vitus zusammen zu duschen und danach am Küchentisch zu sitzen. Denn beim Frühstück besprechen wir immer den tagesbedingten Ablauf im Geschäft, bevor wir dann in dieses hinuntergehen, um pünktlich um 10.00 Uhr zu öffnen. Nicht umsonst habe ich mich im letzten Jahr durch sämtliche Warenlehrgänge von den verschiedenen Herstellerfirmen geplagt. Dadurch habe ich mir Fachkenntnisse von Waren und Sortimenten angeeignet, die Vitus in seinem Schreibwarenladen führt.
Weil wir uns dann so beeilt hatten und über die B9 wider Erwarten schneller voran kamen als angenommen, konnten wir genauso wie Korbi und Pascal unser Auto bei Celi abstellen. Sie wartete schon auf uns, damit wir unser Gepäck noch in unser Zimmer hochbringen konnten, um dann zu dritt zu Fuß zum Standesamt zu gehen. Denn, dass wir vier übers Wochenende bei Celi übernachten, hatten wir schon vor Wochen miteinander besprochen. Genauso wie wir abgemacht hatten, die nächsten vier Wochen die beiden Geschäfte geschlossen zu lassen und gemeinsam in Urlaub zu fahren. Mich hatte es zwar gewundert, dass Korbinian mich im Beisein von Vitus gefragt hatte, ob wir nicht zusammen verreisen sollten, aber abgeneigt war ich nicht. Also dachte ich mir „Was soll’s?“. Wenn es die drei glücklich macht, werde ich bestimmt kein Spielverderber sein. Und genial ist natürlich, dass es nun auch Vitus‘ und meine Flitterwochen sind.
Als wir am Standesamt schließlich auf Korbi und Pascal trafen und ich in ihre angespannten Gesichter sah, war mein einziger Gedanke: ‚Mein Gott, was sind die beiden nervös vor ihrer Trauung.‘ Denn zu diesem Zeitpunkt freute ich mich ja nur über meine eigene Rolle als Pascals Trauzeuge. So wie Vitus der Trauzeuge von Korbinian sein sollte. Wenn ich vorher auch nur im entferntesten geahnt hätte, dass mir Vitus nach Korbinians und Pascals Trauung einen Antrag macht und mich im Anschluss auch direkt heiraten möchte, hätte ich bei unserem schnellen Frühstück in der Früh nicht einen einzigen Bissen meines Brötchens hinunter bekommen.
Nun ja, dafür habe ich dann gestern Abend kaum was essen können, vor lauter Glück. Und dabei hatte sich Celi mit der Organisation der Feier und des Buffets so eine große Mühe gegeben. Ich möchte echt nicht wissen, über wie viele Stunden, geschweige denn Tage, sie für die Zubereitung der Speisen in der Küche gestanden hatte. Sicherlich kocht und backt Celi sehr gerne, aber wenn ich die Gästezahl so überfliege, die auf unserer gemeinsamen Hochzeitsfeier teilgenommen hatten, dann waren wir gut und gerne doch rund 40 Leute. Meine beste Freundin erzählte mir in einer ruhigen Minute am gestrigen Abend, dass sie bei den Vorbereitungen sehr viel Hilfe von Pascals Mutter und Schwester hatte. Alle, bis auf meinen besten Freund und ich, waren in diese, für mich geplante Überraschung eingeweiht gewesen. Hätte einer von ihnen es Pascal erzählt, dann hätte ich es wenigstens andeutungsweise gewusst, aber so war ich völlig ahnungslos.
Natürlich hatte ich schon länger die Hoffnung gehegt, dass mir Vitus irgendwann mal einen Antrag machen würde. Denn im letzten Jahr haben wir verdammt viele Hürden gemeistert, die unsere Beziehung noch mehr stärkten und festigten. Die schlimmste Hürde war, dass ich bei der Gerichtsverhandlung meines Ex dabei sein und gegen ihn aussagen musste. Ich hätte alles dafür gegeben, es zu vermeiden, Ricardo jemals wieder begegnen zu müssen. Nur durch Vitus‘ gutes Zureden und seiner unerschöpflichen Geduld war es mir möglich, den auf mich gerichteten Blick meines Ex auszuhalten und seine fiesen Sprüche während meiner Aussage an mir abperlen zu lassen.
Irgendwann in den frühen Morgenstunden, als Pascal und Korbi schon in ihrem Zimmer verschwunden waren, räumten wir drei noch die Reste an Geschirr und Gläser in die Küche. Als wir Celi anschließend noch beim Abwasch von einigen empfindlichen Gläsern helfen wollten, bekamen wir zu hören: ‚Ihr zwei habt mir genug geholfen. Macht, dass ihr jetzt auch ins Bett kommt. Viel Spaß und lasst mir wenigstens das neue Lattenrost ganz.‘ Über diese Bemerkung den Kopf schüttelnd und über das ganze Gesicht grinsend gingen Vitus und ich dann ebenfalls hoch in unser Zimmer.
Wir waren kaum dort angekommen und der Schlüssel im Schloss war gerade mal so umgedreht, da zerrte Vitus mich bereits regelrecht aus meinem Anzug. Er selber hatte seinen schon in Windeseile ausgezogen und auf den Boden geschmissen. Vitus stand nackt vor mir und zog mich nahe an seinen Körper heran, dabei griff er mit seinen Händen unter meinen Hintern. Er hob mich hoch, sodass ich mit meinen Armen seinen Hals und mit meinen Beinen seine Hüften umschlingen konnte. Er trug mich hinüber zum Bett und wir ließen uns auf dieses fallen, was dem armen neuen Lattenrost auch einige Geräusche entlockte. Denn dem alten hatten wir schon vor einem Monat, bedingt durch recht heftigen und leidenschaftlichen Sex, den Garaus bereitet.
Aus dem Nachbarzimmer, in dem Pascal und Korbi schlafen, schallten durch die Wand ziemlich laute Quietsch- und Stöhngeräusche zu uns hinüber. Anfangs konnte ich mich leider so gar nicht richtig auf meinen Mann konzentrieren. Die Vorstellung, in welchen Stellungen meine beiden Schwager ihre Hochzeitsnacht miteinander verbringen und das dadurch bedingte Kopfkino war für mich irritierenderweise eher erregend als abstoßend. Dabei schüttelt es mich heute noch innerlich, wenn ich mir vorstelle, wie es aussah, wenn meine Eltern miteinander schliefen. Aber mit denen habe ich eh keinen Kontakt mehr, seitdem sie mich nach meinem Outing aus der Wohnung geschmissen hatten.
Und ehrlicher Weise habe ich mir ein paar Jahre später auch eingestanden, dass ich dem nicht mehr vorhandenen Kontakt mit meinen Eltern nicht wirklich nachtrauere. Das war zu der Zeit, als ich gerade in München meine neue Arbeitsstelle angetreten hatte, bevor ich ahnte, wie schlimm und demütigend das Zusammenleben mit Ricardo für mich enden würde. Wie sehr vermisste ich den liebevollen Zusammenhalt von Pascals Elternhaus. Ich durfte eine Zeitlang bei ihnen wohnen und seine Mutter und sein Vater standen meinem Herzen näher als meine eigenen Eltern.
Doch meine Gedanken, die durch die Geräusche im Nebenzimmer ausgelöst worden waren, verflüchtigten sich schnell. Vitus machte sie mich vergessen. Er küsste mir, wie eigentlich immer, seit wir uns kennen, mein Gehirn weich und meinen Schwanz hart. Mit seinen Lippen und seiner Zunge kann er wahre Wunder an meinem Penis vollbringen. Das ist auch in unserer Hochzeitsnacht nicht anders.
Als ich mich gedanklich wieder am heutigen Mittag befinde und versuchen will, mich zu Vitus herumzudrehen, werde ich von ihm noch näher an seine Brust gezogen, sodass ich seine heranwachsende Erregung spüren kann. In seinem erwachenden Zustand löst er seine verschränkte Hand aus meiner. Er fängt an, mit seinen Händen über meine empfindlichen Seiten zu streicheln. Mit der rechten Hand fährt er über meinen Bauch nach vorne zu meinem Schwanz und schließt diese um mein Glied herum zur Faust. Dabei streichelt sein Daumen über meine Eichel und in einem langsamen und quälenden Rhythmus reibt er mich der Erlösung entgegen, bis ich keuchend über seine Finger abspritze.
Eine viertel Stunde später stehen wir beide unter der heißen Brause und küssen uns leidenschaftlich. Ich fahre mit meinen Händen über seinen Oberkörper und necke mit den Fingernägeln seine Brustwarzen. Als ich dann vor ihm in die Hocke gehe und mit meinem Mund seinen Schwanz in mir aufnehme, lutsche ich meinen Mann seinem Orgasmus entgegen. Mit meinem Namen auf seinen Lippen kommt er in meinem Mund und ich schlucke alles, was er mir schenkt.
Nachdem sich mein Mann von seinem Orgasmus ein wenig erholt hat, zieht er mich aus der Hocke zu sich hoch. Er umschlingt mit seinen Armen meinen Körper, drückt mich zärtlich an sich und presst seine Lippen auf meinen Mund. Bevor ich gänzlich in unserem leidenschaftlichen Kuss versinke, schafft es mein Gehirn nur noch einen einzigen Gedanken zu fassen. Und zwar, dass ich mit Vitus im siebten Ehehimmel angekommen bin, mich auf unsere Flitterwochen freue und ihn über alle Maßen liebe.
Völlig tiefenentspannt nach der Beseitigung unserer Morgenlatten, frisch geduscht und angezogen, gehen wir aus unserem Zimmer in den Flur hinaus. Mein Bruder und mein Schwager übernachten, wenn sie Celi besuchen, immer in Zimmer Nummer zwei. Dieses liegt, von der Einteilung der Räumlichkeit und der Aufstellung der Möbel her, genau spiegelverkehrt hinter unserem Zimmer. Die Doppelbetten stehen, nur durch die Wand getrennt, hintereinander. Daher ist es nicht verwunderlich, dass man die lauten Sexgeräusche eines anderen Paares mitbekommt, obwohl die Wände in diesem Haus alles andere als dünn sind.
Statt direkt in Richtung der Treppe gehen wir den Flur weiter hoch zur Zimmertür von Korbi und Pascal. Jannis möchte interessehalber nachsehen, ob die beiden noch schlafen oder bereits aufgestanden sind. Mit unterdrücktem Gekicher beugt Jannis sich zum Schlüsselloch hinunter und versucht durch dieses zu spähen. Achselzuckend flüstert er mir enttäuscht zu: „Mist, der Schlüssel steckt von innen. Ich kann nichts erkennen.“ Mit leisem Lachen erwidere ich: „Na, dann komm. Lass uns in die Küche gehen. Celi ist mit Sicherheit schon auf, denn ich rieche den frisch aufgebrühten Kaffee bis hier oben.“
Und tatsächlich, als wir die Küche betreten, steht Celi am Herd und hantiert mit zwei Pfannen herum. Wir gehen auf sie zu und bekommen von ihr direkt zu hören: „Mahlzeit Jungs. Habt ihr gut geschlafen und das Bett ganz gelassen?“ Dann ergänzt sie noch: „Könntet ihr bitte einen von den Terrassentischen und fünf Stühle in den Schatten unter der Eiche stellen? Ich brate nur noch schnell die Rühreier und den Speck. Alles andere ist fertig vorbereitet und steht hier auf den beiden Tabletts. Die bringe ich dann gleich nach draußen.“
Mit einem ‚Okay, machen wir‘ treten Jannis und ich durch die geöffnete Tür auf die Terrasse. Wie immer hat Celi diese im Sommer mit drei Teakholztischen bestückt, an denen jeweils vier Stühle stehen. Allerdings fehlen ihr noch die neuen Sonnenschirme, die sie dringend benötigt, da ihre Markise vor zwei Wochen bei einem Unwetter mit sintflutartigen Regenfällen und Sturmböen zerstört wurde. Um ohne einen Schattenspender hier zu frühstücken, ist es eindeutig zu heiß in der Sonne. Das Thermometer, das an der Außenseite der Terrassentür hängt, zeigt nämlich fast 30 Grad an und das, obwohl es gerade erst Mitte Mai ist.
Also schnappen wir uns den Tisch, der uns am nächsten steht, und tragen ihn die drei Stufen hinunter und über den Rasen hinüber zur Eiche. Nach und nach holen wir noch die Stühle und als ich gerade den letzten holen will, kommt mir Celi mit einem Tablett entgegen. Ich nehme es ihr ab und frage sie gleichzeitig leise flüsternd: „Hat eigentlich mit der Werkstatt alles geklappt?“ „Ja, hat es. Euer Oldtimer steht fertig repariert und fahrbereit seit drei Tagen in der hinteren Garage. Er ist angemeldet, über den TÜV gebracht und mit einem H - Kennzeichen versehen. Ich habe die Rechnung von dem Geld, das du mir letzten Monat gegeben hast, bezahlt. Der KFZ Schein und die Schlüssel liegen in der Schublade neben dem Ceranfeld“, raunt sie mir zu. Mit einem Kuss auf die Wange bedanke ich mich bei meiner Freundin. Dann wende ich mich Jannis zu, der mit erstauntem Blick zu uns herübersieht und frage ihn: „Schatz, kannst du bitte noch den letzten Stuhl holen?“
Ich habe gerade angefangen, den Tisch zu decken, als mein Mann den Stuhl neben mir abstellt. Ich kann die Neugierde aus seinen Augen leuchten sehen, als er mich fragt: „Was hattest du denn vorhin mit Celi zu flüstern?“ Lachend schüttele ich meinen Kopf und erwidere: „Das, mein lieber Ehemann, wird noch nicht verraten. Erst frühstücken wir alle gemütlich zusammen und dann werden Korbi und ich euch beiden erzählen, wohin wir in unsere Flitterwochen fahren werden. Und vor allen Dingen, WOMIT wir vier fahren werden!“ „Schaaaatz, bitte, spann mich doch nicht so auf die Folter. Kannst du mir nicht wenigstens ein kleines bisschen was verraten? Wer weiß, wann Korbi und Pascal endlich mal aus den Federn herauskommen.“ Mein Kleiner sieht mich dabei mit einem dermaßen treuherzigen Dackelblick an, dass ich alle Kraft aufwenden muss, um unsere Überraschung nicht zu verraten. „Sorry mein Schatz, aber ein klein wenig wirst du dich noch in Geduld üben müssen.“ Als Reaktion auf meine Antwort bekomme ich von meinem Mann einen schmollenden Blick zugeworfen, den ich mit einem Grinsen beantworte.
Dadurch, dass ich beim Verteilen des Geschirrs mit dem Rücken in Terrassenrichtung stehe, hatte ich nicht mitbekommen, wie Celi mit dem zweiten Tablett zu uns herüberkam. Sie stellt es auf dem Tisch ab und meint zu mir: „Die beiden sind auch auf. Ich habe das Wasser rauschen hören. Also sind sie unter der Dusche.“ Sie grinst breit, bevor sie hinzufügt: „Dann können wir drei jetzt ja schon mal mit dem Frühstücken anfangen. Ich hoffe mal ganz schwer, dass die beiden nicht mehr ganz so lange brauchen, bis sie endlich hier unten erscheinen.“
Und Celi sollte Recht behalten. Als wir drei zehn Minuten später am Tisch sitzen und uns unser Frühstück schmecken lassen, erscheinen mein Bruder und mein Schwager in der Terrassentür und schlagen den Weg über den Rasen zum gedeckten Tisch ein.
Ein leises Kichern im Flur und Schritte, die der Treppe beim Hinuntergehen leicht knarzige Töne entlockten, wecken mich auf. Meine Hand tastet nach dem Smartphone und mit Blick auf das beleuchtete Display erkenne ich die Uhrzeit. Da habe ich doch tatsächlich bis halb zwei Uhr mittags geschlafen und Pascal schläft immer noch tief und fest. Er liegt auf dem Bauch. Sein Kopf ruht auf meiner Schulter, sein Arm umschlingt meinen Brustkorb und sein angewinkeltes Knie streift meine Morgenlatte.
Da mir aber meine Blase sagt, dass ich dringend ins Bad muss, schiebe ich den Körper meines Mannes vorsichtig von mir herunter und stehe vom Bett auf. Diese Aktion löst bei Pascal ein unwilliges Knurren aus und noch ganz verschlafen nuschelt er kaum hörbar: „Warum machst du mich schon so früh wach?“ „Wie früh?“, antworte ich lachend. Dann ergänze ich: „Schau mal aufs Display vom Handy. Es ist gleich viertel vor zwei. Vitus und Jannis sind auch schon auf und gerade runtergegangen. Wir sollten uns duschen und schauen, dass wir schnellstmöglich in die Küche hinunterkommen. Nicht, dass die drei uns nichts mehr vom Frühstück überlassen. Ich habe ganz schön Kohldampf.“ Nach meinen Worten dreht Pascal sich auf den Rücken und seine Augen funkeln mich dermaßen schelmisch an, dass ich den Druck meiner Blase vergesse, weil mein Schwanz vehement auf sich aufmerksam macht. Mit einem verführerischen Lächeln zeigt er auf seine Mitte und fragt mich: „Wie groß ist denn dein Kohldampf? Ich hätte hier eine kleine Vorspeise zu bieten.“