Freimaurer - August von Kotzebue - E-Book

Freimaurer E-Book

August von Kotzebue

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Beschreibung

Kotzebue war Freimaurer und gehörte den Logen in Moskau und Reval an. Seine Erfahrungen in den den sagenumwobenen Geheimbünden verarbeitete er in dem Lustspiel "Der Freimaurer. Der Verschwiegene wider Willen". Zum unbestrittenen Kanon der Weltliteratur gehört dieses Meisterwerk eines Ausnahmekünstlers mit anhaltendem und vielfältigem Einfluss auf den lesenden Menschen und die Literaturgeschichte – bis heute. Spannend und unterhaltend, vielschichtig und tiefgründig, informativ und faszinierend sind die E-Books großer Schriftsteller, Philosophen und Autoren der einzigartigen Reihe "Weltliteratur erleben!".

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August von Kotzebue

Der Freimaurer

Lustspiel in einem Akt

Inhaltsverzeichnis
Der Freimaurer
Erste Szene
Zweite Szene
Dritte Szene
Vierte Szene
Fünfte Szene.
Sechste Szene
Siebente Szene
Achte Szene.
Neunte Szene.

Personen:

Der Graf von Hecht

Karoline, seine Nichte

Der Baron

Hans, des Grafen Bedienter

(Der Schauplatz ein Zimmer)

Erste Szene

Karoline allein.

Vergebens plag` ich ihn, er will mir nichts erzählen. – Wie mag die Neugier uns Weiber doch so quälen! Ein Buch von Frau La Roche und Ewalds Unterricht, Darum kümmern wir uns in der Regel nicht. Doch, was die Männer insgeheim vor uns bewahren, Das möchten gar zu gern wir wissen und erfahren! Und ist es auch vielleicht für uns von keinem Wert, Genug schmeichelt doch, wenn man es nur erfährt. Im Grund`ist`s Eitelkeit – schau hinter die Kulissen, Es kitzelt, wenn man weiß, was Andre noch nicht wissen. Und wer sich brüsten kann mit einer Neuigkeit, Der wächst um einen Zoll, wird noch einmal so breit. Wenn`s auch ein Unglück wär, nur neu vor allen Dingen, So mag man`s gar zu gern dem Andern hinterbringen; Und wenn es dem auch gleich das Herz im Leibe bricht, Genug, man setzt hinzu: Erschrecken Sie nur nicht.-Verdammte Maurerei! Die war mit allem Rechte, Schon längst Skandal und Qual dem weiblichen Geschlechte. Dem Maurer wöchentlich ein Abend bestimmt, An dem Er aus dem Schrank das wohl Verschloss´ne nimmt, Es in die Tasche steckt, mit Sorgfalt es verhehlend, Er geht, Gott weiß wohin, er tut, man weiß nicht was, Indes die Frau daheim mit schwerem Herzen saß. Fragt sie, so lächelt er mit vornehm güt`gen Blicken, Als wäre sie ein Kind, als woll´ es sich nicht schicken, Ihr zu vertraun, was nur dem Mann zu wissen ziemt, Und nichts erfährt sie, nichts! Auch nicht einmal verblümt! Beim Licht besehen ist auch wohl nicht viel dahinter, So eine Art von Klub, ein Zeitvertreib im Winter. Doch bleibt es ärgerlich, dass, wenn die Schönheit fragt, Die Stärke schweigen darf, und ihr zu trotzen wagt. – Ich liebe den Baron, doch eh`ich`s ihm gestehe, Muss er mir beichten, wie sich´s ziemt in guter Ehe; Und tut er´s nicht – was dann? – Ich breche? – Das zwar nicht – Der Mann ist brav und hübsch – nur Sklave seiner Pflicht, Doch prüfen will ich ihn – ein lockendes Vergnügen, Der Männer Stolz und Trotz durch Schönheit zu besiegen! Gelingt es – ein Triumph für meine Eitelkeit; Gelingt es nicht – ein Ruhm für seine Festigkeit.

Zweite Szene

Der Graf. Karoline.

Graf: mein Fräulein, Ihr ergebener Diener!

Karoline: Herr Onkel, guten Morgen. Warum so finster?

Graf: Fragst du noch? Ich habe Sorgen.

Karoline:Der reiche Graf von Hecht?

Graf: Reich hin, reich her, die Ruh´ erkauft der Reichtum nicht, es drückt auch mich der Schuh! Ich, der Geplagteste von allen deutschen Grafen, Ich habe diese Nacht schon wieder nicht geschlafen.

Karoline: Die Maurerei, nicht wahr? Die edle Wissbegier?

Graf: Was sonst?

Karoline: Auch ich bin krank davon.

Graf: Ich platze schier! Du weißt, ich hatte kaum erlauscht, erfragt, ergründet, Dass hier im Hinterhaus die Loge sich befindet, So schloss ich alsobald den teuren Mietkontrakt; Es wurd`in aller Eil`der Koffer eingepackt, Ich zog ins Vorderhaus, erhoffend in der Nähe, Dass ich die Heimlichkeit durch Zufalls Gunst erspähe. Die alte Wand ist dünn, die Fenster sind nicht hoch, Man bohrt in eine Türe auch wohl ein kleines Loch; Man hilft sich, wie man kann; so hatt`ich es beschlossen, Allein es ist umsonst, ich habe fehl geschlossen. Drei Monat sind wir schon so nah dem Quell des Lichts, Und sehn und hören und erfahren immer nichts! Ob man mit Engeln dort Verkehr hat, ob mit Teufeln, Davon nicht eine Spur!

Karoline: `s ist wahrlich zum Verzweifeln!

Graf: Man ist ein Mensch - man kriegt ein Fieber – zehrt sich ab -