Fummelbunker - Sonja Ullrich - E-Book

Fummelbunker E-Book

Sonja Ullrich

4,1

Beschreibung

Esther Roloff, Versicherungsdetektivin auf Probe aus Wattenscheid, wird von ihrem Bruder Olaf um Hilfe gebeten. Sein Arbeitskollege Boris Bäcker ist nach einem Besuch im neuen Lütgen-Spielcasino spurlos verschwunden. Olaf glaubt, dass die Spielbank damit zu tun hat, und auch der Schuldenberg, den der Lokalreporter hinterlässt, spricht eine deutliche Sprache. Doch bald wird Esther misstrauisch: Nicht nur, dass Bäckers Spielschulden vor seinem Verschwinden getilgt wurden. Er arbeitete außerdem an einem Dossier über einen Mann, der seiner Einschätzung nach einen Mord begangen hat …

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Seitenzahl: 382

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Cover

Titel

Sonja Ullrich

Fummelbunker

Kriminalroman

Impressum

Personen und Handlung sind frei erfunden.

Ähnlichkeiten mit lebenden oder toten Personen

sind rein zufällig und nicht beabsichtigt.

Besuchen Sie uns im Internet:

www.gmeiner-verlag.de

© 2011–Gmeiner-Verlag GmbH

Im Ehnried 5, 88605 Meßkirch

Telefon 07575/2095-0

[email protected]

Alle Rechte vorbehalten

1. Auflage 2011

Lektorat: Katja Ernst, Sigmaringen

Herstellung: Julia Franze

Korrekturen: Doreen Fröhlich

Umschlaggestaltung: U.O.R.G. Lutz Eberle, Stuttgart

unter Verwendung eines Fotos von: © cecile k / sxc.hu

ISBN 978-3-8392-3606-2

Widmung

Für Stephan.

1.

Ich war ungefähr neun, als ich meine erste Fliege sezierte. Sie war dick und wulstig, ihre Facettenaugen rostbraun. Eine klassische Scheißhausfliege also. Sie starb einen äußerst langsamen Erstickungstod unter Muttis Butterdose. Vielleicht war sie auch verhungert oder verdurstet, das ließ sich durch meine Obduktion nicht einwandfrei feststellen; genauso wenig wie ich in Erfahrung bringen konnte, ob Fliegen überhaupt über Hirn, Herz oder Nasennebenhöhlen verfügen. Wahrscheinlich war ich einfach noch zu jung, um Fliegenmatsch in Organe und Muskelmasse zu klassifizieren.

Mein Name ist Esther Roloff. Ich bin 34 Jahre alt und Privatermittlerin in Probezeit. Mittlerweile sezierte ich keine Insekten mehr, aber für rechtsmedizinische Leichenöffnungen hat es in Ermangelung eines Fachhochschulabschlusses wiederum auch nicht gereicht. Seit vier Monaten engagierte ich mich als Versicherungsdetektivin bei Tozduman Securities in der klassischen Verbrechensbekämpfung: Ich spürte schulpflichtige Blaumacher auf, vereitelte Arztbesuche von Scheininvaliden und jagte irgendwelchen Mördern hinterher, sofern mein Chef und die Polizei nicht Wind davon bekamen. Da aber Letzteres so gut wie nie vorkam, war es nicht der spannendste Job auf Erden, den ich da ausübte. Aber er war im Augenblick der einzige, der mir eine Glock 38 in der Handtasche erlaubte; auch wenn ich sie wegen eines nicht vorhandenen Waffenscheins nicht durchladen durfte. Das Gefühl war vergleichbar mit dem D&W-Sportauspuff vom Typ ›King Kong‹, den sich der Macker unter den Daihatsu Charade schnallt, wohl wissend, dass die Karre trotzdem nicht schneller fuhr. Man fühlt sich einfach besser damit.

Es war Ende Juni und die große runde Glühbirne, die selbstherrlich über dem Planeten baumelte, schien in Leuchtstoffqualität auf meinen Skalp hernieder. Flach wie ein Kuhfladen lag ich zwischen zwei Brombeersträuchern, während mir der dröge Duft ausgetrockneter Gräser in der Nase hing. Die Observation eines Friedhofes aus der Kuhfladenperspektive hatte etwas Unnachahmliches. Bemooste Grabsteine, die mir stehend kaum bis zu den Knien reichten, ragten plötzlich wie Hermannsdenkmäler über meinen Kopf empor; ihre in Goldlack gemeißelten Namen und Rechenaufgaben flimmerten dabei prunkvoll in der Mittagssonne. Dann begann es, in meinem Bein zu kribbeln, und ich riss mir an einem Dorn die Wange auf, als ich mich wie eine halbherzig angebratene Roulade von der einen auf die andere Seite drehte. Ich stieß einen kaum hörbaren Fluch aus, doch es muss hauptsächlich das Geraschel und Gewackel des Beerenstrauches gewesen sein, das den Jagdinstinkt einer vorbeiziehenden alten Schachtel mit Gehstock weckte. Der Stock war zweifingerdick, wahrscheinlich Esche oder Hasel, und mit wappenartigem Zierrat tapeziert. Nicht zu vergessen der metallene Sporn am Fuße des Stockes, den Oma energisch durch die Äste schob. Die Spitze traf mich an der Schulter und spießte mich beinahe am Kehlkopf auf. Also sprang ich auf die Füße, hechtete durch das Gebüsch und imitierte einen wilden Puma, indem ich wie ein leerlaufender Wasserschlauch fauchte. Mit einem Kampfschrei parierte die alte Dame und prügelte mir auf den Kopf, bis ich einen Kniefall machte und meine Arme schützend über dem Nacken kreuzte.

»Ich werd Ihnen geben, wehrlose alte Leute hinterrücks zu überfallen!« Sie drohte mir mit dem Stock.

»Hey! Sie haben mich angegriffen!«

»Ich musste mich schützen.«

»Was?« Ich stand auf. »Aber ich hab Ihnen doch gar nichts getan! Ich habe niemandem etwas getan.«

»Und warum liegen Sie dann da rum?«

Ich rieb mir den pochenden Hinterkopf. »Probe liegen.«

»Wollen Sie mich verkackeiern?«

Schotter wurde aufgewirbelt und ein klobiger Körper tauchte in meinem Rücken auf. »Ja, will sie!«

Die Alte starrte den Mann mit tellerrunden Augen an, ihre Falten auf der Stirn bekamen allmählich Junge.

»Und jetzt machen Sie gefälligst den Flattermann. Oder möchten Sie sich auch mal lang machen?«

Sie zog ihre Mundwinkel herunter und krächzte: »Blödes junges Pack.« Endlich stakste sie davon.

»Scheiß Rheumaliga«, knirschte Metin.

Ich glotzte ihn an. »Was machst du denn hier?«

Metin Tozduman war mein Chef. Er war acht Jahre älter als ich und befand sich immer noch in postpubertärer Hockstellung. Sein Körper war gedrungen, das Fleisch im mittleren Bereich eher lose. Seine Stirn war ein Kontinent, der durch den androgenetischen Haarausfall bis weit über den normalen Haaransatz hinaus wucherte. Metin war Detektiv auf dem Papier sowie Ladeninhaber der Detektei Tozduman Securities in Wattenscheid und verbrachte die meiste Zeit damit, seinen abgegriffenen weißen Ledersessel im Laden bis aufs Metallgestänge durchzusitzen. Wir kamen miteinander klar, solange er seine Griffel von meinem Wagen ließ und ich ihm nicht die Staatsmacht ins Haus schleppte. Er hasste die Schmier. Und er hasste meinen Wagen.

»Hast wohl jemand anderes erwartet, was?« Er sah zu mir auf. »Mann, du siehst mal wieder richtig scheiße aus.«

Ich war mit Grashalmen besudelt, Schmutzflecken prangten auf meinen Knien. Meine Wange war aufgekratzt und ich fürchtete, ich hatte eine Beule am Kopf. »Ich lag zwischen den Brombeersträuchern«, erklärte ich.

Metin warf die Arme hoch, als würde es ihm wie Schuppen von den Augen fallen. »Stimmt. Hatte ganz vergessen, dass du dir noch eine Kugel in den Kopf jagen lassen wolltest.« Mit Wucht schlug er mir seine flache Hand gegen die Stirn.

»Hey!« Ich taumelte und nölte: »Übertreib nicht.«

»Was glaubst du, was er macht, wenn er dich dabei erwischt, wie du ihn beschattest?«

»Wir sind gut befreundet. Er tut mir schon nichts.«

»Dönekes. Du kennst ihn gerade mal einen Monat. Ich kenne ihn seit zehn Jahren und trotzdem suche ich auf dem Parkplatz nach seinem Heizöl-Ferrari, ehe ich hier reingehe.«

Wir machten ein paar Schritte über die Wiese. Der Geruch von Torf und Schnittblumen, die in ihren Plastikvasen verfaulten, machte die Luft sämig. Wie Grieß blieb sie mir im Halse stecken, als wir an Julias Urnengrab herantraten. Ihr Grabstein war nicht größer als das Blatt eines Zeichenblockes. Eine flache Buchsbaumhecke umsäumte das unscheinbare Rechteck, in welchem hauptsächlich Erde und Efeu wohnten. In Gedenken an den Tag, an dem sie starb – heute vor fünf Jahren – bekleideten außerdem ein Strauß roter Rosen sowie zahlreiche Grabkerzen die Parzelle. Im August wäre sie 37 Jahre alt geworden.

»Du bist umsonst gekommen. Panko ist gerade außer Landes«, erläuterte Metin.

Mein Kopf warf einen kugeligen Schatten auf das Grab. »Kanntest du sie?«

»Nein«, antwortete Metin.

Eine alte Frau schlich mit einem befremdlichen Blick an uns vorbei und zögerte, als sie auf unserer Höhe war. Ihr silbernes Haar war dauergewellt und ihre rosafarbene Kopfhaut schimmerte durch. Offenbar kam es in Bochum-Linden nicht alle Tage vor, dass ein Muslim auf dem katholischen Friedhof einer Toten huldigte.

»Warum kommst du überhaupt hierher?«, fragte ich ihn.

»Weil Karim mein Bruder war.«

»Aber Karim liegt nicht hier.«

Er guckte mich an. »Weiß ich doch. Aber ich hab keinen Bock, jedes Jahr nach Istanbul zu fliegen.« Wie ein Gaul scharrte er mit dem Fuß. »Außerdem ist es bei den Katholiken viel schöner. Guck, allein der Stein und die Blümchen überall. Wirklich schnuckelig.« Er zwinkerte. »Bevor ich den Löffel abgebe, konvertiere ich. Ich schwöre.«

Dass er keinen Bock auf Istanbul hatte, kaufte ich ihm nicht so recht ab. Eher glaubte ich, dass ihn Schuldgefühle plagten. »Hat Karim dir jemals gesagt, dass er es getan hat?«

Metins kontinentale Stirn legte sich in Falten, was aufgrund des Speckgehaltes äußerst anstrengend aussah. »Nein. Aber für ihn gab es keine weißen Trauben im Jenseits, so viel ist sicher.« Er stupste mich aufmunternd an. »Komm, lass uns die Biege machen. Wo steht dein Kugelporsche?«

Damit war mein Renault Twingo Baujahr 93 gemeint. Vor sechs Wochen hatte ein Türke mit Pferdeschwanz eine Packung Haushaltslack über mein Auto gerollt. Der Lack war asphaltgrau, matt und gefurcht. Auf der Motorhaube warf er Blasen, über den Radkästen zeigte er erste Risse. Auf frisch geteerten Straßen würde sich der Wagen einfügen wie die Camouflage der Bundeswehr im Weitmarer Holz. In Wattenscheid und Bochum gab es allerdings keinen Teer, sondern nur alten Asphalt mit Schlaglöchern, die so groß waren, dass Igel ihren Winterschlaf darin verbringen konnten.

»Er steht auf dem Parkplatz des Autohauses gegenüber. Auf dem Friedhofsparkplatz wäre er nur aufgefallen.«

Metin tätschelte meinen Kopf. »Kluge Blondette. Du lernst dazu.«

Nach einem ordentlichen Fußmarsch schwang ich mich auf den Fahrersitz meines Twingos und stieß mir die Birne an der Dachsäule. Ich befuhr die Hattinger, ließ das Kruppviertel links liegen und parkte den Wagen fünf Minuten später auf dem Seitenstreifen der Dorstener Straße Nummer 100 und irgendwas. Ich lebte in Bochum-Hamme, einem gewachsenen Viertel nordwestlich der Innenstadt, wo sich Türke und Russe gute Nacht sagen. Seit vier Jahren bewohnte ich das Dachgeschoss eines Mehrfamilienhauses und bereute es jeden Tag. Im Erdgeschoss war das Adolfo’s zu Hause, ein griechisch-indisch geführtes Restaurant mit italienischer Küche. Mit Anastasios, dem Ranghöchsten der drei Inhaber, war ich seit meinem Einzug per Du und wir verstanden uns bisweilen sehr gut. Das Verhältnis hatte sich jedoch ein wenig abgekühlt, seit er sich im letzten Monat mit einer Leiche konfrontiert gesehen hatte. Sie hatte in meinem Flur gelegen und war, wenn man es genauer betrachtete, auch nicht die einzige tote Gestalt in meiner Wohnung gewesen. Aber ich wollte weder seine Nerven noch unsere Freundschaft überstrapazieren und ihn nachträglich darüber aufklären.

Ich stiefelte die Treppen hinauf. Auf Höhe der zweiten Etage wurde daraus ein Kriechen und im Dachgeschoss hing ich mit der Brust über dem Treppengeländer. Ich steckte den Schlüssel ins Schloss, stieß die Tür auf und nahm einen tiefen Atemzug schattiger Luft. Sämtliche Rollläden waren heruntergelassen und ich schaltete das Flurlicht ein, ehe ich ins Bad ging. Ein Drittel des grob eineinhalb Quadratmeter messenden Raumes beanspruchte bereits die Wanne. Es reichte, um sich nach der Dusche zum Wandspiegel zu drehen oder sich im Anschluss an die Toilette die Hände zu waschen. Die Keramik war rosa, die Decke mit weißen Holzpaneelen verkleidet. Wahrscheinlich schimmelte es darunter wie in der Obstschublade meines Kühlschranks, aber solange ich keine Sporen an den Rändern sah, wähnte ich mich in Sicherheit. Ich machte einen kurzen Check-up im Spiegel, puderte meinen Kratzer auf der Wange und klopfte mir noch einmal den Dreck von den Klamotten. Dann sammelte ich jene Sachen zusammen, für die ich noch einmal heimgefahren war, schulterte die Tasche und verließ das Haus.

Als ich die Haustür öffnete, kippte mir ein Stapel schwüler Luft über den Kopf. In Hamme war sie breiiger als in Linden. Sie war geschichtet wie Lasagne, roch je nach Körpergröße nach Abgasen, Frittierfett oder Bier, und der Duft von Knoblauch und Pizza, der aus dem Türspalt des Adolfo’s drang, tat sein Übriges. Eigentlich mochte ich dieses Odeur. Es war der Geruch der Heimat. Aber im Sommer lag er schwer in den Lungen und machte mich müde.

Ich riss die Fahrertür meines Twingos auf und ließ den abgestandenen Brodem aus dem Innenraum über meine Füße fließen. Mit zwei Fingern machte ich an der Kurbel herum und öffnete die Fenster. Dann drehte ich den Motor auf, um mir auf dem Ruhrschnellweg den Fahrtwind ordentlich durch die Haare blasen zu lassen. Bis nach Dortmund-Eving brauchte ich eine halbe Stunde und ich lag gut in der Zeit. Eine Schneckentour auf der Sauerlandlinie bei offenen Fenstern dürfte also allemal drin sein. Ich sah erneut auf die Uhr, es war Viertel nach zwölf. Olaf hatte einen Plausch um eins veranschlagt.

Olaf war mein Bruder. Er war drei Jahre älter als ich, nach seiner Scheidung alleinstehend und arbeitete als Lokalreporter in der Dortmunder Redaktion der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung. Da er in Lünen ohne Garten wohnte, bevorzugte er ein Treffen auf dem Rasen unserer Eltern. Dadurch konnte er seinen Töchtern etwas Auslauf gönnen. Mir war es recht, solange ich mit meinem Vater nicht die verquere Debatte über Unfallversicherungsentschädigungen fortsetzen musste.

Vor zwei Jahren hatte Paps eine Unfallversicherung abgeschlossen in der Hoffnung, mit der Ungeschicklichkeit meiner Mutter ein paar Euro dazuzuverdienen. Doch zum wiederholten Male hatte sich die Versicherung geweigert, eine Entschädigung zu zahlen, mit der Begründung, dass Mutti zum Zeitpunkt des Unfalls zwar unstrittig ungeschickt, aber vornehmlich auch hackenstramm gewesen war. Daher wurde ich, die Versicherungsdetektivin, wieder einmal zum Aderlass herangerufen in der Erwartung, eine adäquate Lösung zu finden. Doch da die erste legale Lösung, die mir einfiel – nämlich die, dass Mutti mit dem Trinken aufhörte – nicht debattierfähig war, wurde das Thema bis auf Weiteres aufgeschoben.

Olaf versprach, dass Paps gegen eins nicht zu Hause sein würde. Ich hoffte trotzdem, sein Anliegen würde mich nicht allzu lange in Anspruch nehmen.

Meine Eltern wohnten in einer denkmalgeschützten Zechenkolonie in Dortmund-Eving. Das Haus war ein 100-jähriger Bau, geviertelt und aufgeteilt wie Omas Streuselkuchen mit eigenem Tellerrand in Form von Hof und Garten, der so weit reichte wie der Kuchen hoch war. Der Rasen vor dem Haus war an exponierten Stellen kahl oder gelb, je nachdem, ob eine Platane den Bereich überschattete oder eine Katze das Gebiet exzessiv bewässerte. Die Hausfassade war in der unteren Hälfte geziegelt, der Putz darauf erinnerte an nass geregneten Sandstein. Mein Bruder und ich sind hier aufgewachsen und mich erfüllte jedes Mal das unerquickliche Gefühl von Nostalgie, wenn ich hierhin zurückkehrte. Seit meinem Auszug 94 hatte sich hier nichts verändert. Selbst die kleine Elektroheizung stand noch im Bad: Sie war kaum größer als zwei gestapelte Toaster und fraß so viel Strom, dass man sie bei laufender Waschmaschine nicht aufdrehen durfte, weil sonst die Sicherung durchknallte.

Ich parkte den Twingo im gerahmten Rechteck auf der Straße, kurbelte die Seitenfenster hoch und hievte meinen Hintern aus dem Wagen. Betont leise ließ ich das Gartentor über die Steine rollen, doch es half nichts. Mit einem spitzen Schrei kamen meine Nichten bereits angefegt. Melissa, die Fünfjährige und Ältere, hing mir zuerst am Bein. Ihr schulterlanges Haar war in ihrem Nacken zu einem Zopf gebunden, ihr Pony mit unzähligen bunten Haarspangen am Ansatz festgeklemmt.

»Ey, Tante, hast du uns was mitgebracht?«, fragte sie sofort.

Rabiat zerrte wenige Sekunden später die Jüngere, Vanessa, an meinen Klamotten. Sie hatte ein dunkel umrandetes Engelsgesicht mit großen blauen Augen, Püppchenwangen und einer Zahnlücke. Wenn sie lachte, lockte sie spendable Omas und Opas im Umkreis von 500 Metern an. Sollte ihr allerdings ein Wunsch versagt bleiben, mutierte die Brummsuse zu einem zähnefletschenden Terrier. Sie war erst drei, doch ihre Trotzwut, insbesondere ihr rechter Haken, entsagte jeder uneingeschränkten Altersfreigabe. Schnell fischte ich zwei Tüten Gummibärchen aus meiner Handtasche und ließ sie beidhändig über ihren Köpfen baumeln. Wie zwei ausgehungerte Frettchen rissen sie mir den Süßkram aus den Händen und flüchteten damit ins Dickicht hinter der Gartenlaube. Die Erfüllung anderer Pflichten, denen ich als Tante nachgehen müsste, wurde augenscheinlich von mir nicht erwartet.

Ich ging ein paar Schritte über den Hof, als mir Olaf entgegenkam. Mühselig stieg er die fünf Steintreppen vor der Haustür hinunter und schleppte sich vorwärts. Er sah ziemlich erschöpft aus.

»Was ist denn mit dir los?«, fragte ich.

»Heuschnupfen.«

Seine Augen waren blutunterlaufen, seine Nase rot und geschwollen. Schultern und Kopf erlagen der Schwerkraft, sodass er Mühe hatte, meinen Blick zu erwidern.

»So schlimm?«

»Du hast ja keine Ahnung.« Olaf holte ein zerfleddertes Taschentuch aus seiner Hosentasche. Als er tief einatmete, um hineinzuschnäuzen, machte ich einen Sprung zur Seite. Die Rotzfahne schlotterte zwischen seinen Fingern. Er stopfte sie zurück in die Hose und strich sich mit der flachen Hand über den Kopf, als wollte er fliegende Strähnen bändigen. Dabei war sein dunkles Haar nicht einmal lang genug, um überhaupt in irgendeine Richtung zu fallen. Dann trat ich ihm wieder vor die Linse. Er war mir noch etwas schuldig.

»Und? Hast du etwas für mich?«

Olaf nickte angestrengt und kehrte mir den Rücken zu. Ich folgte ihm aufgeregt, während er zurück ins Haus ging. Mein Blick flog noch einmal über den Garten, doch die Mädchen schienen wie vom Erdboden verschluckt. Wahrscheinlich warfen sie sich gerade gegenseitig die Gummibärchen in den Rachen. Ich bekam ein schlechtes Gewissen. Womöglich hatte ich es mit den beiden Haribo-Tüten zu gut gemeint, doch ich wollte meinen angeschlagenen Bruder mit solchen Lappalien nicht belasten.

Olaf führte mich in die Küche. Das war Tradition, denn das Leben der Roloffs spielte sich seit 40 Jahren in der Küche ab. Im Sommer war es der hellste Raum des Hauses sowie bester Aussichtspunkt, um die Kinder durch die undichten Fenster im Auge zu behalten. Im Winter hingegen lief der Kohleherd auf vollen Touren und es gab immer mindestens einen Roloff, der seinen Hintern gegen die weiße Blechkarosserie des Ofens drückte, dessen Abluft durch die Schächte zog, um das ganze Haus zu beheizen.

Olafs Rucksack hing an der Türklinke. Mutti saß auf ihrem Lieblingsstuhl und quarzte. Ihre blassen Beine, die die Farbe gar gekochter Garnelenschwänze hatten, hatte sie übereinandergeschlagen. Ihre kantigen Zehen lugten aus den offenen Hausschlappen heraus.

»Joachim ist tot«, sagte sie, ohne uns anzusehen, und blies den Qualm senkrecht in ihre Dauerwelle, die seit drei Wochen bioblond war, wie ihr Friseur es nannte. Graue Striche prangten wie verdreckte Spurstreifen einer Autobahn auf ihren Lidern, die Farbbrocken auf ihren Lippen waren wahrscheinlich noch von gestern. Sie ließ die Mundwinkel hängen und stellte damit ihre Mundfalten unansehnlich ins Rampenlicht. Mutti war alt, 70, fünf Jahre älter als Paps. Als gute Tochter hätte ich ihr die Falten schönreden müssen. Aber in solchen Sachen war ich Egozentrikerin. Ich dachte an mich; und an die Falten, die bei mir noch kommen mögen.

»Wer ist Joachim?«, fragte ich.

»Mein Bruder.«

Ich schüttelte fragend den Kopf.

»Na, Onkel Rosi«, half sie nach.

»Der Dicke aus Recklinghausen?«, fragte ich.

Mutti rollte mit den Augen. »Nein. Der Lulatsch aus Oer-Erkenschwick.«

Ich dachte angestrengt nach, kam aber zu dem Schluss, dass ich noch nie in Oer-Erkenschwick gewesen war. »Kenn ich nicht.«

Diesmal war sie es, die mit dem Kopf schüttelte. »Aber klar kennst du den. Onkel Rosi mit dem Appelbaum, von dem du immer heruntergefallen bist, wenn wir ihn besucht haben.«

»Ich bin noch nie von irgendeinem Baum gefallen!«, erboste ich mich.

»Blödsinn!« Sie setzte sich auf. »Natürlich bist du das. Was meinst du, warum unser Flieder so mickrig ist? Bist immer raufgekraxelt und – zack – ist ein Ast abgebrochen. Noch einer. Und du lagst auf dem Rasen. Mann.« Sie schob sich die Fluppe zwischen die Lippen. »Der schöne Flieder.«

Ich schnappte nach Luft. »Ich bin nie unseren Flieder hoch! Das war Anna-Jacqueline, die Tochter vom Stacho.«

Mutti runzelte die Stirn. Qualm trieb langsam aus ihren Mundwinkeln. »Wer ist Stacho?«

»Papas Kumpel von der Zeche. Fuhr nichts außer Volkswagen. Und Anna-Jacqueline war eine lange, blonde Achtjährige mit einer Hakennase. Kam immer unangemeldet zu uns rein, weil es bei denen nichts zu essen gab. Das sagte zumindest Paps. Ein Spinnewipp war sie.«

Mutti überlegte kurz. Dann legte sie ihr Kinn an und den Hals in Falten. »Welch normaler Mensch nennt seinen Jungen bloß Stacho?«

Olaf tippelte ungeduldig hinter mir. Er schritt ein: »Das ist nur ein Spitzname, Mutti. Nicht anders als ›Onkel Rosi‹.«

»Und wie heißt der bürgerlich?«

Ich hatte keine Ahnung und sah Olaf an. Aber auch der zuckte nur mit den Schultern.

Mutti bohrte munter weiter: »War der im Krieg?«

»Nein, so alt ist der nicht«, gab Olaf Auskunft. »Warum?«

»Klingt irgendwie russisch«, sagte sie. »Wie so ein Russe aus dem Weltkrieg, der es sich hier heimelig gemacht hat, nachdem er gemerkt hat, dass es bei uns auch Bananen gibt. Bestimmt heißt der Stanislaus oder Stacholski. Oder beides.« Sie setzte wieder die Kippe an.

Ich war mir sicher, dass Stacho kein Russe war. Stacho hasste Alkohol, wählte treu Die Grünen und war Vater einer Tochter, die auf den Namen Anna-Jacqueline hörte. Er hatte noch einen Sohn, Rudolf Franz, benannt nach dem Kronprinzen Rudolf von Österreich-Ungarn. Stachos Frau war ein pulsierender Sisi-Fan. Warum Anna-Jacqueline nicht Elisabeth oder Sisi hieß, entzog sich meiner Kenntnis, was mich allerdings nicht im Geringsten störte. Im Gegensatz zu meiner Ahnungslosigkeit, was Onkel Joachim betraf. »Und wo kommt der Spitzname ›Rosi‹ her?«, fragte ich.

Meine Mutter guckte ungläubig zu mir hoch. »Na, wegen der Rosenhecke von unserer Mämken. Wollte Fahrradfahren lernen, der Joachim, und ist immer in die Rosenhecke gebremst. Der sah aus, sag ich dir.« Sie lachte. »Mann, der Joachim. Das war mir einer.«

»Und was ist mit ihm passiert?«

Ihre Miene verdüsterte sich. »Sollte aus dem Krankenhaus entlassen werden. Hatte eine Spritze gekriegt und ist kurze Zeit später auf dem Klo tot umgefallen. Margot wollte ihn nicht aufschneiden lassen, um nachzugucken, was mit ihm los war. Er hat am Ende ganz schön dünn ausgesehen.« Sie zog an ihrer HB. »Die hätten es machen sollen. Ich bin auch so dünn geworden in letzter Zeit. Wer weiß, vielleicht hab ich ja das Gleiche und falle auch irgendwann tot vom Klo.«

Wir taten so, als hätten wir nicht zugehört und nahmen den Faden unseres letzten Gesprächs wieder auf. Olaf reichte mir einen Stapel Papiere. »Das ist alles, was ich im Archiv finden konnte. Es wurde nicht viel darüber geschrieben. Wahrscheinlich hielt die Polizei den Daumen drauf. Immerhin gehörte dein Bekannter zum MEK.«

Ich riss die Augen auf. »Mobiles Einsatzkommando?«

»Wusstest du das nicht?«

Ich schüttelte den Kopf und Olaf nieste auf seine Schulter. Ich nahm ihm die Dokumente ab und drückte sie fest an meine Brust. Ich wollte keine Zeile lesen, ehe ich nicht zu Hause war.

Klammheimlich ließen wir Mutti mit ihrer Fluppe allein. Olaf begleitete mich zum Twingo, indem er mühselig einen Fuß vor den anderen schubste, sein Kopf hing tief zwischen den Schultern. Er war schon immer der wehleidigere von uns beiden gewesen.

»Du wolltest mich um etwas bitten«, sagte ich, als wir das Gartentor erreichten.

Olafs Kopf zuckte und ich nahm an, dass es ein Nicken war.

»Es geht um einen Arbeitskollegen«, begann er. »Boris Bäcker.«

»Boris Becker, wie der Tennisspieler?«

»Nein, Boris Bäcker. Mit ä.« Er holte ein Foto aus der Tasche. »Wir haben seit Freitag nichts mehr von ihm gehört.«

Ich warf einen Blick auf die Aufnahme. Sie zeigte einen Mann in seinen 50ern mit einem schmalen Gesicht sowie einer lang gezogenen, herabsinkenden Nase. Seine Augen standen eng beieinander. Er trug einen Dreitagebart, ein paar braune Strähnen fielen ihm in die Stirn. Tiefe Falten schmückten sein Gesicht. Seiner Kopfform zufolge tippte ich auf einen schlanken Körper unterhalb der Schnittkante.

»Inwiefern habt ihr nichts von ihm gehört?«

Olaf sah hoch und blinzelte gegen die Sonne. »Er ist am Freitag nicht mehr nach Hause gekommen. Er öffnet die Tür nicht, geht nichts ans Telefon oder ans Handy. Sein Auto ist weder zu Hause noch bei der Redaktion. Seine Freundin hat auch nichts von ihm gehört.«

»Das hört sich nicht gut an«, beschied ich.

Er nickte traurig.

»Gibt es jemanden, der ihm etwas antun möchte?«

Olafs Lider klappten hoch und seine Pupillen verengten sich. Es hatte den Anschein, als ob er mit so einer Frage nicht gerechnet hätte.

»Zuletzt hat er an einem Bericht über den neuen Fummelbunker in Lütgendortmund gearbeitet. Er war der festen Überzeugung, dass dieses Casino alles andere als zimperlich mit seinen säumigen Schuldnern umgeht.«

Ich kannte das Casino. Vor drei Jahren war es gegenüber der alten Ritterbrauerei am Hellweg erbaut worden, in puncto Größe und Laufkundschaft steht es dem Casino Hohensyburg in nichts nach.

»War Boris schon einmal dort?«

»Sehr häufig sogar. Ich habe ihn hin und wieder begleitet.«

»Du warst in einem Casino?« Ich runzelte die Stirn. Olaf hat schon immer einen großen Bogen um alles gemacht, was in irgendeiner Weise zu einer Abhängigkeit führen konnte. Dazu gehörten Nikotin, Alkohol und Medikamente, aber auch Süßigkeiten, Internet und Fast-Food-Restaurants. Olaf lebte ein langweiliges Leben.

»Ich habe dort aber kaum mehr als 50 Euro gelassen – ihm zuliebe«, fügte er schnell hinzu.

»Und woher hat Boris diese Informationen über das Casino und ihre Schuldner?«

»Ein Typ wollte Klage wegen Körperverletzung gegen das Casino einreichen, weil irgendwelche Türsteher ihn rausgeprügelt hätten. Aber es gab nie eine Anklage. Irgendwann ging er zu Boris, um den Vorfall medienpräsent zu machen.«

»Dazu ist es aber nicht mehr gekommen«, schloss ich ab.

Olaf guckte mich sparsam an.

»Ich werde mich mal umschauen.« Ich drückte seinen Arm. »Was sagt denn die Polizei dazu?«

»Boris’ Freundin hat in Dortmund am Samstag die Vermisstenanzeige gestellt. Ich glaube nicht, dass sie etwas von seinen Recherchen weiß. Bei uns in der Redaktion hat die Polizei auch nur die obligatorischen Fragen gestellt, wo er wann zuletzt gesehen wurde. Kann sein, dass sie früher oder später nach seiner Arbeit fragen, aber ich hoffe, die lassen sich damit noch etwas Zeit.«

»Warum?«

»Boris hat an sehr vielen schäbigen Dingen gearbeitet. Auch freiberuflich für irgendwelche Käseblätter. Es wäre besser, wenn seine Familie nichts davon erfährt.«

Sein Ton wurde barsch, was mir signalisierte, dass er nicht vorhatte, über ›schäbige Dinge‹ mit mir zu sprechen. Daher tat ich seinen Satz mit einem Nicken ab. Vorerst.

Ein glockenhelles, beinahe irres Lachen störte unsere Unterhaltung. Olaf blickte an meiner Schulter vorbei. Ich drehte mich um und sah die Mädchen; sie hoppelten in rasender Geschwindigkeit auf uns zu. Ihre Haare flogen in alle Himmelsrichtungen, ein Grinsen war auf ihre Gesichter gemeißelt. Als sie uns erreichten, keuchten und lachten sie, hüpften wie aufgedrehte Schoßhündchen, ihre Wangen puterrot.

»Was ist denn mit denen los?« Olaf begutachtete die Kinder mit einem scharfen Blick. »Die sind ja total überzuckert.«

»Ich habe ihnen ein paar Gummibärchen mitgebracht«, erwähnte ich eher beiläufig.

»Oh Mann. In dem Zustand bekomme ich die doch nie ins Auto. In einer halben Stunde muss ich sie zurückbringen. Heike wird mir eine Szene machen.«

Heike war Olafs Exfrau. Die beiden teilten sich das Sorgerecht und Olaf durfte die Mädchen fast jedes Wochenende zu sich nehmen. Sie genossen die Zeit. Insbesondere wenn ihre komische Tante kiloweise Süßkram anschleppte, damit die Kleinere nicht zum Terrier wurde.

»Wir telefonieren heute Abend noch einmal«, schloss ich unsere Unterhaltung ab, umrundete meinen Twingo und ließ Olaf mit seinen überzuckerten Töchtern am Gartentor zurück. Die Verzweiflung stand ihm ins Gesicht geschrieben, doch ich konnte ihm nicht helfen. Was Kinder betraf, reichten meine Kompetenzen nur von Gummibärchen bis hin zum klassischen Schokoriegel. Doch das war das Letzte, was er augenblicklich brauchte.

Ich setzte mich hinters Lenkrad, warf das Papier auf den Beifahrersitz und machte mich aus dem Staub.

2.

Der warme Wind pfiff durch das gekippte Fenster ins Wohnzimmer und blies die Vorhänge auf. Spärliche Sonnenstrahlen stahlen sich durch die Ritzen der halb hoch gelassenen Rollläden und schlugen in sattem Gelb auf den dunklen Parkettboden auf. Es war gerade mal drei, aber bei mir zu Hause herrschte bereits Geisterstimmung. Ich fläzte quer über meinem Zweisitzer. Der Korpus war aus Holz, mit Schaumstoff und Mikrofaser überzogen. Wulstige Nähte zierten den Stoff der beiden Rückenkissen. Sie waren letzten Monat mit einem Jagdmesser aufgeschlitzt und von meiner Mutter wieder zusammengenäht worden. Mittlerweile machte mir ihr Anblick keine Angst mehr. Genauso wenig wie ich einen Gedanken daran verlor, dass einige Tage nach dem Vorfall eine Leiche auf dem Sofa gesessen hatte. Damals hatte ich gedacht, ich könnte mich hier nie wieder wohlfühlen. Aber es war wohl eher eine Sache der Gewohnheit als der Überwindung, obschon ich nicht behaupten konnte, dass Leichen in meiner Wohnung zur Gewohnheit wurden.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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