Fußballerische Spielintelligenz fördern: Wie Sie die kognitiven Fähigkeiten im Fußball effektiv trainieren und verbessern - Fritz Stenzel - E-Book

Fußballerische Spielintelligenz fördern: Wie Sie die kognitiven Fähigkeiten im Fußball effektiv trainieren und verbessern E-Book

Fritz Stenzel

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Beschreibung

In diesem Ratgeber soll aufstrebenden Trainern und Personen, die grundsätzliches Interesse an Fußball zeigen, der Begriff der Spielintelligenz nähergebracht werden und wie diese mithilfe verschiedener Übungseinheiten gezielt trainiert werden kann. Im theoretischen Teil des Buches wird Ihnen zunächst grundlegend erklärt, worum es sich bei der Spielintelligenz handelt, an welchen Merkmalen sie bei Spielern auf dem Feld zu erkennen ist und welche grundsätzliche Rolle sie in der modernen Fußballwelt einnimmt. Außerdem wird Ihnen erläutert, aus welchen Gründen bereits junge Spieler mit dieser Thematik im Training konfrontiert werden sollten. Wenn Sie das Buch abgeschlossen haben, sind Sie in der Lage, den Begriff Spielintelligenz zu verstehen und wie sie erlernt werden kann. Außerdem werden Sie mithilfe verschiedener Übungseinheiten Ihr Training umgestalten und neue Anreize für Ihre Spieler setzen können.

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INHALT

Das erwartet Sie in diesem Buch

Spielintelligenz in der Theorie

Was ist eigentlich Spielintelligenz?

Was sind die Merkmale eines intelligenten Fußballers?

Torwart

Abwehrspieler

Stürmer

Welche Bedeutung nimmt Spielintelligenz im modernen Fußball ein?

Warum Spielintelligenz bereits in jungen Jahren gefördert werden sollte

Spielintelligenz in der Praxis

Die Rolle des Trainers und die Kommunikation zu seinen Spielern

Effektive Wege und Übungen, um die Spielintelligenz zu trainieren und zu fördern

Übung 1: Schnelles Umschalten nach Torerfolg

Übung 2: Leo Messi

Übung 3: Wechselnde Überzahl

Übung 4: Diagonale Tore

Übung 1: Überzahl-Unterzahlspiele

Übung 2: Spiel mit Neutralen

Literaturverzeichnis

Das erwartet Sie in diesem Buch

In diesem Ratgeber soll aufstrebenden Trainern und Personen, die grundsätzliches Interesse an Fußball zeigen, der Begriff der Spielintelligenz nähergebracht werden und wie diese mithilfe verschiedener Übungseinheiten gezielt trainiert werden kann. Im theoretischen Teil des Buches wird Ihnen zunächst grundlegend erklärt, worum es sich bei der Spielintelligenz handelt, an welchen Merkmalen sie bei Spielern auf dem Feld zu erkennen ist und welche grundsätzliche Rolle sie in der modernen Fußballwelt einnimmt. Außerdem wird Ihnen erläutert, aus welchen Gründen bereits junge Spieler mit dieser Thematik im Training konfrontiert werden sollten.

Im zweiten, praktischen Teil des Ratgebers erfahren Sie, welche Rolle der Trainer in der Entwicklung seiner Mannschaft einnimmt und wie er am besten mit seinen Spielern kommuniziert, um die gewünschten Trainingsziele zu erreichen. Darüber hinaus werden Ihnen zwei Trainingsmodelle und darin enthaltende Übungsbeispiele vorgestellt, mit deren Hilfe die Spielintelligenz Ihrer Mannschaft effektiv gefördert werden kann. Dabei ist eines der beiden Programme besonders für das Nachwuchstraining geeignet, während das zweite häufig Verwendung im Erwachsenenbereich findet. Wenn Sie das Buch abgeschlossen haben, sind Sie in der Lage, den Begriff Spielintelligenz zu verstehen und wie sie erlernt werden kann. Außerdem werden Sie mithilfe verschiedener Übungseinheiten Ihr Training umgestalten und neue Anreize für Ihre Spieler setzen können.

Spielintelligenz in der Theorie

Um Sportler im Bereich der Spielintelligenz praktisch ausbilden zu können, muss der Begriff zunächst in der Theorie vollständig nachvollzogen werden. Mithilfe dieser Grundlagen können Sie dann die im praktischen Teil vorgetragenen Einheiten in Ihr Training einbauen.

WAS IST EIGENTLICH SPIELINTELLIGENZ?

„Fußball wird mit dem Kopf gespielt. Deine Füße sind nur Werkzeuge.“

Dieser Satz stammt vom ehemaligen italienischen Fußballer Andrea Pirlo, dem nachgesagt wurde, über seine gesamte Karriere hinweg einer der intelligentesten Spieler der Fußballwelt gewesen zu sein. Pirlo war mit 1,77 Meter Körpergröße und einer eher schmächtigen Statur keineswegs das typische Erscheinungsbild eines Weltklassefußballers. Auch konnte eher nicht durch Schnelligkeit bestechen. Allerdings zog er über Jahre hinweg von seiner Position im zentralen Mittelfeld durch ein nahezu perfektes Kurzpassspiel genaue weite Bälle in die Tiefe und kluge Laufwege die Fäden im Verein und in der italienischen Nationalmannschaft. Bis zum Ende seiner aktiven Laufbahn im Jahr 2017 sammelte Pirlo 17 Titel, darunter zweimal die Champions League mit dem AC Mailand sowie 2006 den größtmöglichen Titel im Profifußball: die Weltmeisterschaft 2006 mit Italien. Den Tag vor dem Finale verbrachte Pirlo laut eigener Aussage damit, in seinem Hotelzimmer an der Konsole zu spielen. Er habe sich vor wichtigen bzw. entscheidenden Spielen nie psychischem Druck ausgesetzt gefühlt. Doch wie erlangt man als Spieler ein solches „Mindset“, Spiele scheinbar auf die leichte Schulter zu nehmen, aber dennoch Bestleistungen abzurufen? Was also zeichnet diesen Fußballer aus, der im Gegensatz zu vielen seiner Kollegen schlechtere physische Voraussetzungen hat? Die Antwort ist eindeutig: die Spielintelligenz.

Wahrscheinlich jeder, der in seinem Leben ein Fußballspiel gesehen hat, wird von dem Wort Spielintelligenz gehört haben. Genauer eingegangen wird auf diesen Begriff allerdings so gut wie nie, obwohl er doch vor allem im modernen Fußball eine signifikante Rolle eingenommen hat. Während in vergangenen Tagen der Fokus im Fußballtraining zunächst auf den technischen Aspekten, z. B. das Dribbling und die Ballbehandlung, und später auf den konditionellen Aspekten lag, wird heute vermehrt bereits jungen Spielern versucht, die Komplexität der Spielintelligenz nahezulegen.

Einen intelligenten Spieler zeichnet aus, dass er seine Optionen in der aktuellen Spielsituation analysiert und sich für die bestmögliche entscheidet, bevor er die Aktion ausführt. Dies betrifft sowohl Handlungen mit als auch ohne Ball: Ist es zum Beispiel besser, einen Pass zu spielen oder ins Dribbling zu gehen? Oder ist es hilfreicher für das Team, sich fallen zu lassen oder vorn als Anspielstation anzubieten? Dies alles sind Entscheidungen, die der Spieler im Kopf trifft und dann dementsprechend umsetzt.

Diese Eigenschaft kann speziell durch sogenanntes kognitives Training trainiert und verbessert werden. Kognition im Sport bezeichnet die Aufnahme, Verarbeitung, Speicherung und Weiterleitung von Informationen.

Kognitive Fähigkeiten bestehen aus drei ausschlaggebenden Faktoren:

1) Kognitive Flexibilität: Die Bedeutung des Begriffes ist das Einstellen auf neue Spielsituationen und die Entscheidungsfindung.

2) Inhibition: Der Spieler ist in der Lage, seine Aktionen kontrolliert auszuführen.

3) Arbeitsgedächtnis: Der Spieler verfügt über ein strategisches Denken und Handeln und festigt die erlernten Aktionen.

Um die kognitiven Fähigkeiten zu verbessern, ist es von großer Bedeutung, im Training Reize zu setzen und den Spieler in neue Situationen hineinzuversetzen, in denen er handlungsschnell reagieren und strategisch arbeiten muss. Wird der Spieler mit ihm unbekannten Situationen konfrontiert, wird mit der Zeit seine Kognition und somit auch seine Spielintelligenz zunehmen.