Gebrüder Grimms Beste Märchen - Jacob Grimm - E-Book

Gebrüder Grimms Beste Märchen E-Book

Grimm Jacob

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Beschreibung

Die Märchen der Gebrüder Grimm beflügeln unsere Fantasie und entführen uns in verträumte vergangene Welten. Ihre Lehren mögen heute zwar veraltet erscheinen, sind jedoch Träger wertvoller volkstümlicher und sprachlicher Schätze. Der Charme dieser sorgfältigen Zusammenstellung der Klassiker, die ganze Generationen fasziniert haben, wird anhand schöner Illustrationen verstärkt.

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Diese Sammlung würdigt die wichtigsten Werke der Weltliteratur, jeweils in ihrer Originalsprache.

Die Serie „Deutsche Briefe“ enthält Titel wie: Die Verwandlung von Franz Kafka; Gebrüder Grimms beste Märchen von Jacob und Wilhelm Grimm; Die unsichtbare Sammlung von Stefan Zweig; Die Leiden des jungen Werther von Johann Wolfgang von Goethe; Das kalte Herz von Wilhelm Hauff unter anderen...

Jacob und Wilhelm Grimm

gebrüder

grimms

beste märchen

© Ed. Perelló, SL, 2024

© Vorwort von Gloria Bosch Roig

© Deckblatt-Design: Iván García

Calle Milagrosa Nº 26, Valencia

46009 - Spanien

Tlf. (+34) 644 79 79 83

[email protected]

http://edperello.es

I.S.B.N.: 978-84-10227-87-3

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Vorwort

Im Gegensatz zu Legenden, die immer an eine bestimmte Zeit und einen bestimmten Ort gebunden sind, fehlt dem Volksmärchen ein Raum-Zeit-Koordinatensystem, sodass es keinem geografischen Ort und auch keinem bestimmten Zeitraum zugeordnet werden kann; das mündlich überlieferte Volksmärchen gehört einzig und allein dem Erzähler und seinem Zuhörer.

Die Gebrüder Grimm hingegen verliehen dem Märchen Autorenschaft und einen geografischen Raum. Als außerordentliche Kenner der deutschen Literatur und Tradition wurden sie zu universellen Sammlern und Erzählern von Volksmärchen, unterstützt von zwei wichtigen romantischen Autoren, Clemens Brentano und Achim von Arnim, die 1805 eine Sammlung von Volksliedern unter dem Titel Des Knaben Wunderhorn veröffentlichten. Ihr Ziel war es, Ausdrucksformen der Volkskunst wiederzugewinnen und die Natur des deutschen Geistes zu identifizieren und zu fixieren, die nach Ansicht der deutschen Romantiker in dieser Art von Texten lag.

Die Gebrüder Grimm erstellten die erste systematische und wissenschaftliche Sammlung mündlicher Erzählungen und gaben ihnen eine erste schriftliche Fassung. In diesem Übergang von der mündlichen zur schriftlichen Form wird das Kinder- und Hausmärchen entstehen.

Das Volksmärchen verliert so seinen veränderlichen und offenen Charakter zugunsten des Kindermärchens aufgrund zweier wesentlicher Faktoren: Einerseits infolge des Einflusses der Romantik, denn ab diesem Zeitpunkt werden die volkstümlichen Texte aus einer poetischen und ästhetischen Perspektive betrachtet und andererseits aufgrund des Aufstiegs der Kleinbürgerfamilie in Deutschland zu Beginn des 19. Jahrhunderts.

Seit Anfang des 18. Jahrhunderts war das Erzählen von Märchen hauptsächlich eine weibliche Tätigkeit, was sich auch im Stil und Inhalt der Texte widerspiegelte. Zahlreiche Quellen, aus denen die Gebrüder Grimm ihre Märchen schöpften, waren Frauen, die meist den gesellschaftlichen Kreisen des örtlichen Bürgertums angehörten.

Diese Umstände begünstigten die Transformation des Volksmärchens zum Kindermärchen, das schließlich als neues literarisches Genre entsteht. Auf diese Weise wird das Volksmärchen entgegen der ursprünglichen Absicht der Gebrüder Grimm, das mündliche Märchen getreu zu transkribieren und zu kodifizieren, im wahrsten Sinne des Wortes transformiert und entfernt sich von seiner natürlichen Morphologie, um sich als neues literarisches Genre durchzusetzen. So entsteht das „Genre Grimm“, und unvermeidlich verbinden wir alle weiteren Märchenversionen mit denen von Jacob und Wilhelm Grimm verfassten.

Seit der ersten Ausgabe und Veröffentlichung der Kinder- und Hausmärchen zwischen 1812 und 1815, die insgesamt 156 Märchen umfasste, blieb keine der späteren Ausgaben unverändert, und bei jeder der folgenden Veröffentlichungen bis zur endgültigen Ausgabe von 1857 mit insgesamt 210 Märchen wurden neue Texte eingeführt sowie etliche stilistische Variationen vorgenommen, die die Volksmärchen endgültig in Kindermärchen verwandelten.

Die Gebrüder Grimm synthetisierten mehrere Versionen und bearbeiteten diese, bis sie zu einer endgültigen Version zusammenflossen, wie wir anhand der kritischen Anmerkungen der aufeinanderfolgenden Ausgaben und des Vergleichs mit dem Manuskript von 1810 feststellen können. Die Märchen der Gebrüder Grimm stellen auf diese Weise zahlreiche intertextuelle Beziehungen zu anderen mündlichen und literarischen Referenzen her; und obwohl der Ursprung dieses neuen Genres seine Wurzeln hauptsächlich im mündlichen Volksmärchen hatte, darf die große Bedeutung der literarischen Texte von der Renaissance bis zum 19. Jahrhundert, die zur Sammlung der Märchen beitrugen, nicht übersehen werden. Mehr als 60 Märchen, fast ein Drittel der Sammlung, entstammten literarischer Quellen.

Jacob und Wilhelm Grimm übernahmen in den ersten Ausgaben der Märchen Stilformeln, die zuvor von Otto Runge in zwei seiner Märchen verwendet wurden, und die von den Literaturkritikern als Vertreter des Kanons des Volksmärchens angesehen werden (Der Fischer und seine Frau und Von dem Machandelboom). Unter diesen stilistischen Elementen werden wir die Eröffnungsformel Dar wöör maal eens (Es war einmal...) und den Schluss bet up hüüt und düssen Dag (...bis heute) hervorheben, die die typische Struktur der Volksmärchen umrahmen und ihnen eine größere Logik und Kohäsion verleihen. Dies ist ein wichtiges strukturelles Merkmal, das auch von den Gebrüdern Grimm übernommen wurde, wie es im Märchen Rumpelstilzchen klar erkennbar ist.

Es ist wichtig festzustellen, dass sich die Gebrüder Grimm mit jeder neuen Ausgabe der Märchen von den Formen, volkstümlichen Wendungen und Vulgarismen entfernen und sich der Standardnorm der Schriftsprache annähern. Sie werden häufiger Adjektive verwenden, die die Erzählung schmücken und bereichern, und während die Syntax komplexer wird, werden jene Elemente weggelassen, die zu grausam, erotisch oder sexuell wirken könnten. Ebenso werden Ausdrücke und moralische Anspielungen hinzugefügt und die Sprache durch den Gebrauch von Verkleinerungen verharmlost.

Die vorliegende Ausgabe des Verlags Perelló enthält eine kleine Sammlung der frühen Märchen der Gebrüder Grimm und umfasst 18 ausgewählte Texte, einige bekannter, andere weniger verbreitet, die größtenteils der ersten Ausgabe von Die Kinder- und Hausmärchen, veröffentlicht in zwei Bänden in den Jahren 1812 und 1815, entnommen sind: Jorinde und Joringel (1812), Strohhalm, Kohle und Bohne (1812), Dornröschen (1812), Die zertanzten Schuhe (1815), Der Froschkönig (1812), Katze und Maus in Gesellschaft (1812), Rapunzel (1812), Fundevogel (1812), Das tapfere Schneiderlein (1812), Hänsel und Gretel (1812), Von dem Mäuschen, Vögelchen und der Bratwurst (1812), Rotkäppchen (1812), Rumpelstilzchen (1812), Der alte Großvater und der Enkel (1812), Das Bürle (1812).

Drei der in dieser Sammlung enthaltenen Texte wurden später in der zweiten Ausgabe von Die Kinder- und Hausmärchen von 1819 hinzugefügt: Hans im Glück (1819), Daumesdick (1819), Das kluge Gretel (1819).

Jacob und Wilhelm Grimm verstanden die Tiefe und Bedeutung, die das Erzählen als Ausdrucksform einer Kultur begleitet, sowie die Bedeutung der Sprache als Behälter und Träger der Geschichte, der Bräuche und der gemeinsamen menschlichen Erfahrungen.

Die Märchen der Gebrüder Grimm sprechen von uns und von alldem, was uns menschlich macht, und wurden 2005 von der UNESCO als Teil unseres Welterbes deklariert, sodass sie niemals in Vergessenheit geraten und in der Zukunft weiterleben.

Gloria Bosch Roig

Hans im Glück

Hans hatte sieben Jahre bei seinem Herrn gedient, da sprach er zu ihm ‘Herr, meine Zeit ist herum, nun wollte ich gerne wieder heim zu meiner Mutter, gebt mir meinen Lohn.’

Der Herr antwortete ‘du hast mir treu und ehrlich gedient, wie der Dienst war, so soll der Lohn sein,’ und gab ihm ein Stück Gold, das so groß als Hansens Kopf war. Hans zog ein Tüchlein aus der Tasche, wickelte den Klumpen hinein, setzte ihn auf die Schulter und machte sich auf den Weg nach Haus.

Wie er so dahinging und immer ein Bein vor das andere setzte, kam ihm ein Reiter in die Augen, der frisch und fröhlich auf einem muntern Pferd vorbeitrabte. ‘Ach,’ sprach Hans ganz laut, ‘was ist das Reiten ein schönes Ding! da sitzt einer wie auf einem Stuhl, stößt sich an keinen Stein, spart die Schuh, und kommt fort, er weiß nicht wie.’ Der Reiter, der das gehört hatte, hielt an und rief ‘ei, Hans, warum läufst du auch zu Fuß?’ ‘Ich muss ja wohl,’ antwortete er, ‘da habe ich einen Klumpen heim zu tragen: es ist zwar Gold, aber ich kann den Kopf dabei nicht gerad halten, auch drückt mirs auf die Schulter.’

‘Weißt du was,’ sagte der Reiter, ‘wir wollen tauschen: ich gebe dir mein Pferd, und du gibst mir deinen Klumpen.’ ‘Von Herzen gern,’ sprach Hans, ‘aber ich sage Euch, Ihr müsst Euch damit schleppen.’ Der Reiter stieg ab, nahm das Gold und half dem Hans hinauf, gab ihm die Zügel fest in die Hände und sprach ‘wenns nun recht geschwind soll gehen, so musst du mit der Zunge schnalzen und hopp hopp rufen.’

Hans war seelenfroh, als er auf dem Pferde saß und so frank und frei dahinritt. Über ein Weilchen fiels ihm ein, es sollte noch schneller gehen, und fing an mit der Zunge zu schnalzen und hopp hopp zu rufen. Das Pferd setzte sich in starken Trab, und ehe sichs Hans versah’ war er abgeworfen und lag in einem Graben, der die Äcker von der Landstraße trennte. Das Pferd wäre auch durchgegangen, wenn es nicht ein Bauer aufgehalten hätte, der des Weges kam und eine Kuh vor sich hertrieb. Hans suchte seine Glieder zusammen und machte sich wieder auf die Beine.

Er war aber verdrießlich und sprach zu dem Bauer ‘es ist ein schlechter Spaß, das Reiten, zumal, wenn man auf so eine Mähre gerät, wie diese, die stößt und einen herabwirft, dass man den Hals brechen kann; ich setze mich nun und nimmermehr wieder auf. Da lob ich mir Eure Kuh, da kann einer mit Gemächlichkeit hinterhergehen, und bat obendrein seine Milch, Butter und Käse jeden Tag gewiß. Was gäb ich darum, wenn ich so eine Kuh hätte!’ ‘Nun,’ sprach der Bauer, ‘geschieht Euch so ein großer Gefallen, so will ich Euch wohl die Kuh für das Pferd vertauschen.’ Hans willigte mit tausend Freuden ein: der Bauer schwang sich aufs Pferd und ritt eilig davon.

Hans trieb seine Kuh ruhig vor sich her und bedachte den glücklichen Handel. ‘Hab ich nur ein Stück Brot, und daran wird mirs noch nicht fehlen, so kann ich, sooft mirs beliebe, Butter und Käse dazu essen; hab ich Durst, so melk ich meine Kuh und trinke Milch. Herz, was verlangst du mehr?’ Als er zu einem Wirtshaus kam, machte er halt, aß in der großen Freude alles, was er bei sich hatte, sein Mittags- und Abendbrot, rein auf, und ließ sich für seine letzten paar Heller ein halbes Glas Bier einschenken. Dann trieb er seine Kuh weiter, immer nach dem Dorfe seiner Mutter zu. Die Hitze ward drückender, je näher der Mittag kam, und Hans befand sich in einer Heide, die wohl noch eine Stunde dauerte. Da ward es ihm ganz heiß, so dass ihm vor Durst die Zunge am Gaumen klebte. ‘Dem Ding ist zu helfen’’ dachte Hans, ‘jetzt will ich meine Kuh melken und mich an der Milch laben.’ Er band sie an einen dürren Baum, und da er keinen Eimer hatte, so stellte er seine Ledermütze unter, aber wie er sich auch bemühte, es kam kein Tropfen Milch zum Vorschein. Und weil er sich ungeschickt dabei anstellte, so gab ihm das ungeduldige Tier endlich mit einem der Hinterfüße einen solchen Schlag vor den Kopf, dass er zu Boden taumelte und eine Zeitlang sich gar nicht besinnen konnte, wo er war. Glücklicherweise kam gerade ein Metzger des Weges, der auf einem Schuhkarren ein junges Schwein liegen hatte. ‘Was sind das für Streiche!’ rief er und half dem guten Hans auf. Hans erzählte, was vorgefallen war. Der Metzger reichte ihm seine Flasche und sprach ‘da trinkt einmal und erholt Euch. Die Kuh will wohl keine Milch geben, das ist ein altes Tier, das höchstens noch zum Ziehen taugt oder zum Schlachten.’ ‘Ei, ei,’ sprach Hans und strich sich die Haare über den Kopf, ‘wer hätte das gedacht! es ist freilich gut, wenn man so ein Tier ins Haus abschlachten kann, was gibts für Fleisch! aber ich mache mir aus dem Kuhfleisch nicht viel, es ist mir nicht saftig genug. Ja, wer so ein junges Schwein hätte! das schmeckt anders, dabei noch die Würste.’ ‘Hört, Hans,’ sprach da der Metzger, ‘Euch zuliebe will ich tauschen und will Euch das Schwein für die Kuh lassen.’ ‘Gott lohn Euch Eure Freundschaft,’ sprach Hans, übergab ihm die Kuh, ließ sich das Schweinchen vom Karren losmachen und den Strick, woran es gebunden war, in die Hand geben.

Hans zog weiter und überdachte, wie ihm doch alles nach Wunsch ginge, begegnete ihm ja eine Verdrießlichkeit, so würde sie doch gleich wieder gutgemacht. Es gesellte sich danach ein Bursch zu ihm, der trug eine schöne weiße Gans unter dem Arm. Sie boten einander die Zeit, und Hans fing an, von seinem Glück zu erzählen, und wie er immer so vorteilhaft getauscht hätte. Der Bursch erzählte ihm, dass er die Gans zu einem Kindtaufschmaus brächte. ‘Hebt einmal,’ fuhr er fort und packte sie bei den Flügeln, ‘wie schwer sie ist, die ist aber auch acht Wochen lang genudelt worden. Wer in den Braten beißt, muss sich das Fett von beiden Seiten abwischen.’ ‘Ja,’ sprach Hans, und wog sie mit der einen Hand, ‘die hat ihr Gewicht, aber mein Schwein ist auch keine Sau.’ Indessen sah sich der Bursch nach allen Seiten ganz bedenklich um, schüttelte auch wohl mit dem Kopf. ‘Hört,’ fing er darauf an, ‘mit Eurem Schweine mags nicht ganz richtig sein. In dem Dorfe, durch das ich gekommen bin, ist eben dem Schulzen eins aus dem Stall gestohlen worden. Ich fürchte, ich fürchte, Ihr habts da in der Hand. Sie haben Leute ausgeschickt, und es wäre ein schlimmer Handel, wenn sie Euch mit dem Schwein erwischten: das Geringste ist, dass Ihr ins finstere Loch gesteckt werdet.’ Dem guten Hans ward bang, ‘ach Gott,’ sprach er, ‘helft mir aus der Not, Ihr wisst hier herum besser Bescheid, nehmt mein Schwein da und lasst mir Eure Gans.’ ‘Ich muss schon etwas aufs Spiel setzen,’ antwortete der Bursche, ‘aber ich will doch nicht schuld sein, dass Ihr ins Unglück geratet.’ Er nahm also das Seil in die Hand und trieb das Schwein schnell auf einen Seitenweg fort: der gute Hans aber ging, seiner Sorgen entledigt, mit der Gans unter dem Arme der Heimat zu. ‘Wenn ichs recht überlege,’ sprach er mit sich selbst, ‘habe ich noch Vorteil bei dem Tausch: erstlich den guten Braten, hernach die Menge von Fett, die herausträufeln wird, das gibt Gänsefettbrot auf ein Vierteljahr, und endlich die schönen weißen Federn, die lass ich mir in mein Kopfkissen stopfen, und darauf will ich wohl ungewiegt einschlafen. Was wird meine Mutter eine Freude haben!’

Als er durch das letzte Dorf gekommen war, stand da ein Scherenschleifer mit seinem Karren, sein Rad schnurrte, und er sang dazu.

‘ich schleife die Schere und drehe geschwind,und hänge mein Mäntelchen nach dem Wind.’

Hans blieb stehen und sah ihm zu; endlich redete er ihn an und sprach ‘Euch gehts wohl, weil Ihr so lustig bei Eurem Schleifen seid.’ ‘Ja,’ antwortete der Scherenschleifer, ‘das Handwerk hat einen güldenen Boden. Ein rechter Schleifer ist ein