Gedanken, Gebete, Gedichte - Ingrid Lindemann - E-Book

Gedanken, Gebete, Gedichte E-Book

Ingrid Lindemann

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Beschreibung

Gedanken, Gebete, Gedichte So vielfältig wie unser Leben sind die Themen der 90 Gedichte dieses Buches. Tod und Leben, Freude und Trauer, Verzweiflung und Wut, Kreativität und Lebenslust, Suchen und Fragen, Dank und Staunen sind wie treue Freunde die Begleiter eines reichen Lebens. Die Autorin schreibt aus dem Blickwinkel einer Frau, aber nicht nur für Frauen. Sie vertraut dem Leser ihre Gedanken und ihr Fühlen an, ihre Freude und ihr Leid. Viele ihrer Gedichte beschäftigen sich mit den essentiellen Fragen auf dem Weg unseres Lebens, der Würde des Menschen und dem Erlangen des inneren Friedens. Die Lösungen von Konflikten, die Antworten auf Fragen, die sie für sich findet möchte sie nur als Inspiration weitergeben, zum Nachdenken und Mut schöpfen. Ihre Gebete richtet sie an eine universelle Macht der Liebe. Ihre Inspirationen nimmt sie aus der Mystik der großen Religionen. Im dritten Abschnitt des Buches gibt es viele heitere und lebensfrohe Gedichte, Kinderlieder und zum guten Schluss einen abendlichen Spaziergang durch Wien nach einem kräftigen Sommerregen.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 103

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Inhalt

Editorial

Widmung

Segenswunsch

Gedanken

Unter´m Dach

Aus meinem Leben

Seifenblasen

Das Viadukt

Abendstille

Wohin geht mein Weg

Meine Seele wandert

Auf der Reise, wohin?

Ende und Anfang

Ich schreibe meine Gedanken nieder

Unergründliche Wege

Wie ein weißes Blatt Papier

Manche Tage sind fade

An meine Töchter

Aufbruch

Wie aus den Schalen meiner Hände das Wasser rinnt

Das Neue im Alten

Grenzen

Betrachtungen

Die Stille

Mein Herz weint

Mein Herz will ruhn

Einsamkeit

Ich brauche Kraft

Sehnsucht

Ich gehe meinen Weg

Ich verlasse den sicheren Strand

Ich lausche dem Glockenklang

2008 erwacht

Gedanken zum Frieden

Was ist Liebe?

Liebe

Wut, blanke Wut

Die Quelle des Seins

Frau Sein

Frau Sein

Der Tradition trotzen

Ich habe es gewagt

Frau Sein ist Macht

Das Röslein

Ich brauche dich, weil ich dich liebe

Ich warte auf dich

Gedichte meiner Töchter

Warum?

Meine Schwester

15 Minuten pro Tag

Tag 1 Sehnsucht nach Leben

Tag 2 Suche

Tag 3 Felsen des Schweigens

Tag 4 Erlösung

Tag 5 Das Licht der Hoffnung

Tag 6 Neues Leben

Tag 7 Das Licht bist du

Tag 8 Heilende Liebe

Tag 9 Der Mutter Sehnsucht

Tag 10 Wege des Erkennens

Tag 11 Gott hat es gegeben

Tag 12 Nordwind

Gebete

Wer bist du?

Du bist mein Gott

Warum, oh Gott?

Gedanken zum Thema Zeit

Die Zeit

Gottes Tag

In der Stille der Nacht

In mir ruht Dein Angesicht

Jahresübergang

Christus - nur ein Wort?

Gedichte

Ein Junitag

Abendspaziergang am Main

Der erste Schnee

Der Sturm

Die sieben Birken

Frühling 2007

Der erste Mai

Sonnenuntergang

Herbstabend

Annick gewidmet

Ich denke an dich

Für Oma Helene

Mein Land

Übergang

Für große und kleine Kinder

Warum sind die Tiere bunt?

Was ist Glück?

Rolle, rolle, rolle den Ball

Die Sternenfee

Aus der Jugendzeit

Ein Rätsel von 1965

Ein Held?

Passion eines alten Hauses

Als die Germanen frech geworden

Schlussgedanken

Du bis nah

Abendrot

Meine Gedanken

Ebbe und Flut

Der Abend der Königinnen

Quellenangaben

Dank

Liebe Leserinnen und Leser,

mit diesem Buch vertraue ich Ihnen meine Gedanken, Gebete und Gedichte der vergangenen Jahre an, meine Fragen und Erlebnisse, Momente der Verzweiflung und Momente des Glücks.

Dabei bitte ich Sie zu bedenken, dass Antworten nie endgültig sind. Erkenntnisse entsprechen dem jeweiligen inneren Persönlichkeitsstruktur. So gibt es in meinen Gedichten immer wieder unterschiedliche, manchmal sogar widersprüchlich erscheinende Aussagen.

Ernste und heitere Gedichte, mystisch, historisch und praktisch orientierte Gedanken wechseln sich ab. Der Inhalt dieses Büchleins ist so vielfältig wie das Leben.

Dabei ist dies ein zweiter Versuch. Eine erste limitierte, nicht im Handel erhältliche Auflage ging dieseer voraus. Soviel Nachfrage? Ja, aber auch Unzufriedenheit meinerseits mit der ersten Ausgabe. Vielleicht ist es aber auch ein neuer Lebensabschnitt, der meine Perspektive verändert hat.

Zu den Gedichten aus der ersten Ausgabe kommen neue hinzu. Auch ein paar Gedichte aus meiner Jugend, die ich neulich beim Aufräumen meines Schreibtischs gefunden habe vertraue ich Ihnen an.

Dazu habe ich versucht, meine Erfahrungen und Erkenntnisse in Worte zu fassen, die manche Gedichte geprägt haben. Ich hoffe, dass dieses Büchlein Sie inspiriert.

Vermitteln möchte ich Freude am Leben und am Nachdenken, manchmal mit einem Augenzwinkern. Die goßen deutschen Dichter mögen mir die ungewöhnliche Form mancher Zeilen verzeihen.

Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen,

Ihre Ingrid Lindemann

Bad Oeynhausen, den

17.01.2020

Widmung

widme dieses Buch meiner Familie,

meinem lieben Mann Werner,

unseren Söhnen Christoph und Gabriel,

unseren Töchtern Micaela, Andrea und Hanna,

meinen Schwiegertöchtern und Schwiegersöhnen

und ganz besonders meinen Enkelkindern!

Segenswunsch

Zum neuen Jahr wünsche ich dir

Freude am Leben

Freude am Geben

Freunde für frohe und schwere Zeiten

Freunde, die dich begleiten

Einen Menschen, der dich liebt

Dich auch in schweren Zeiten

gerne sieht

Ein glückliches Herz

Kraft zur Bewältigung von Schmerz

Mut zur Wahrheit

Geistige Klarheit

Ja sagen zu 365 Tagen

Neue Schritte wagen.

Wir haben es in der Hand

Hast du es erkannt?

Das neue Jahr tut sich uns auf,

Wir bestimmen seinen Lauf.

Viel Kraft und Freude

wünsche ich dir

Und ich verspreche dir:

Ein Zuhause hast du immer bei mir.

Gedanken

diesem Korbstuhl habe ich so manches Mal gesessen. Er hat uns viele Jahre begleitet, von Stadt zu Stadt, zuletzt stand er in unserer kleinen Dachwohnung im Elternhaus meines Mannes. So steht er noch immer da, im Sonnenschein, der sich auch im Herbst und Winter immer einen Weg durch das Dachfenster bahnt. Er gab mir Geborgenheit und Wärme und ließ meine Gedanken fließen, sodaß sie meinen Stift führten Viele dieser Gedichte sind in ihm entstanden. Ihm und unserer kleinen Dachwohnung von der es noch viel zu erzählen gäbe, widme ich das erste Gedicht.

Unter`m Dach

Unter`m Dach

Da kamen mir die besten Gedanken

Unter`m Dach

Wenn in Stumes Nacht die Wände schwanken

Unter`m Dach

Wenn die Sonne durch die Dachziegel sticht

Unter`m Dach

Wenn der Flötenkessel pfeift und zischt

Unter`m Dach

Im Korbsessel in Decken gehüllt

Unter`m Dach

Den Magen mit heißem Tee gefüllt

Unter`m Dach

Da gehen die Gedanken auf Reisen

Lassen sich den Weg von Zugvögeln weisen

Unter`m Dach

In der Kiste der Erinnerungen gewühlt

Habe ich die Wehen meines Lebens gefühlt

Unter`m Dach

Das Rufen der Ferne in den Ohren

Will mich der Sehnsucht Schmerz durchbohren

Unter`m Dach

Wie Spitzwegs armer Poet

Voraus seiner Zeit

Habe ich in der Zukunft verweilt

Der Gegenwart Schmerzen und Qual versinkt

Wenn mein Stift die Freuden der Zukunft besingt

Unter`m Dach

Fängt die Zukunft im Heute an

Die Qual des Heute ist Vergangenheit dann

Die Sehnsucht der Ferne erfüllt sich hier

Unter´m Dach

Da kommen die besten Gedanken zu mir

Aus meinem Leben

Oktober 2013, ich beobachte meine Enkeltöchter.

Kreischend und lachend toben sie zwischen den Seifenblasen herum, versuchen sie so groß wie möglich zu machen, zwei zu vereinen, sie mit den Fingern zum Platzen zu bringen.

Die Sonne scheint, und jede Blase schillert schöner als die andere in wunderbaren Regenbogenfarben. Ich schaue zu und denke nach:

Seifenblasen

Wie Seifenblasen sind die Tage meines Lebens.

Unscheinbar, kaum bemerkt, klein

fangen sie an.

Wachsen, werden groß.

Sie kommen,

mal schneller, mal bedächtig

mal klein, mal groß.

Mal zusammengeschmolzen mit anderen

Mal alleine

Mal begleitet vom Lachen der Kinder

Von staunenden Blicken

Vom Oh und Ah

Schillernd fliegen sie davon

In unbekannte Weiten

Getrieben vom Wind

Entschwinden sie meinem Blick

Du versuchst sie zu halten?

Aufzufangen?

Vergebens!

Sie zerplatzen,

Ihr schillerndes Leben

Versprüht in tausend kleine Tropfen

Wen berühren sie?

Wen erreichen sie?

Nicht viel bleibt in der Flasche meines Lebens

Aus der die Seifenblasen quillen.

Jeder Tag wird besonders.

Jede Seifenblase ein Kunstwerk.

Ich lebe

Tage schillernden Lebens

Nicht vergebens!

Das Viadukt

Sommer 2009:

Ein Fahrt ins Blaue und wir finden zwischen Erbach und Eberbach das Maintalviadukt.

Hoheitsvoll überspannt es mit neun Bögen in 172 Metern Länge und 30 Metern Höhe die steilen Talflanken der Ittermündung. Als das Viadukt im Mai 1882 in Betrieb genommen wurde galt es als Startpunkt einer neuen Mobilität. Seitdem haben es endlos viele Züge der Odenwaldbahn überquert. Wieviele? Wer weiß das schon und wer kennt die Ereignisse, die sich mit diesem Viadukt verbinden?

Das Viadukt

Ein Viadukt, aus kräftigen Steinen gebaut

Hat schon mehrere Jahrhunderte geschaut.

Stolz steht es zwischen den Bergen und Wäldern,

Schaut auf die bunten, umliegenden Felder.

Züge brausen auf ihm dahin.

Ich frage mich nach dem Sinn.

Jahrhunderte schon verbindet es Ost und West,

Manch große Stadt und kleines Nest.

Menschen wandern auf ihm dahin.

Brücke sein, das ist der Sinn.

Verbindung sein

Für Groß und Klein

Der Weg zum Kennen und Lieben lernen,

Durch die Sonnenhitze und unter den Sternen.

Viadukt, so manche Geschichte hast du erlebt,

Manche Verbindung selbst gewebt.

Hoheitsvoll schaust du in die Weite.

Mächtig erstreckst Du Dich in die Breite.

Über das Tal erhebst Du Deine Bögen.

Bussarde deine höchsten Pfeiler mögen.

Hier stehen wir,

Sehen auf zu dir,

Erahnen den Sinn,

Erhabenen Gewinn

Deiner Existenz,

Deiner Präsens.

Als Brücke verbinden,

Darin lässt sich der Sinn meines Lebens findener Tag zieht vorbei wie ein Schatten, schnell, fast unbemerkt, voller Arbeit, ohne Ruhen, geschäftig, angespannt.

Viele Gedanken, die ich nicht zu Ende denken kann. Der nächste Gedanke steht schon vor der Tür. Fragen warten ungeduldig auf Antworten, die noch in weiter Ferne liegen. Wo sind sie? Wer kann mir antworten? Es ist Abend. Ich sitze auf den Stufen aus Stein, die über die Wiese zum Wald führen.

Abendstille

Ein sanfter Wind

Bläst durch meine Gedanken.

Er treibt sie wie Wolken

Am Himmel seiner Unendlichkeit,

Wie Gischt auf den Wellen

Des Meeres so tief und so weit.

Ich atme

Die Luft der Nacht.

Ich höre

Das Brausen des Windes so sacht.

Freiheit der Erleuchtung wünsche ich mir.

Sie streicht mir durchs Haar,

Was ist nun wahr?

Durch der Dämmerung Hülle

In der nächtlichen Stille

Tönt es in meinem Herzen:

„ Vergiss deine Schmerzen

Vergiss dein Suchen

Höre auf zu rufen!

Die Essenz der Erleuchtung

Ist der Liebe Vollendung!

Das Licht der Wahrheit,

Antwort in Klarheit findest du hier

In der Stille des Abends

In der Tiefe der Nacht

In dir, nur in dir.

Such nicht nur in Büchern

Suche in dir

Die Lehren der Weisen,

In Worte gefasst, erschallen.

Sind sie doch bald verloren,

Wie Töne verhallen.

Kein Buch ist erkoren!

Es bleibt als Gewinn

Nur ihr Sinn,

Ihre Klarheit

Die Essenz der Wahrheit

Der Liebe Vollendung.“

So spricht’s aus der Stille,

Aus der Dämmerung Hülle,

Wie aus einem Kokon

Steigt heraus die Erleuchtung.

Ein sanfter Gong

Tönt durch die Nacht,

Ich bin erwacht!

Alles ist mir geschenkt,

In mein Wesen versenkt

Die Lüge der ewigen Trennung von dir

Lag wie ein dunkler Schleier auf mir

Nun sehe ich klar,

Es ist wahr!

Du und ich

Gibt es nicht

Wir sind eins

In der Essenz des Seins.

Wohin geht mein Weg?

In meinem Leben gibt es immer wieder Zeiten der Unruhe. Ich muss wandern, mich erneut auf den Weg machen ins Unbekannte. Nur kurz ist die Zeit der Ruhe, des Innehaltens, des Verweilens. Wohin treibt es mich? Ich weiß es nicht.

Wie die Pinguine

So wanderte ich durch mein Leben,

Unaufhaltsam

Bis heute!

Strecken liegen hinter mir,

Beschwerliche, lange, einsame,

Bis ich ankam

Im Heute!

Der Weg ist nun versperrt,

Ein Wegweiser nur,

Die Schrift ist verzerrt.

Wohin geht mein Weg

Ab heute?

Jeder fragt mich

Wohin ich gehe,

Wo ich stehe,

Welche Zukunft ich sehe

Nach dem „Heute“.

Noch weiß ich es nicht,

Es plagt mich!

Gibt es einen Plan für mein Leben?

Wohin soll ich gehen?

Heute?

Du antwortest mir:

„Es liegt bei dir

Den Weg zu entdecken,

Dein Genie zu wecken,

Dich neu zu sehen,

Die Straße zu gehen

Vom Heute

Ins Morgen!“

.

Meine Seele wandert

Meine Seele wandert über die Felder

Entlang der Wälder

Über die Wiesen und Haine

Entlang der Bäche und Raine

Sie schaut das frühe Grün

Schneeglöckchen und Krokusse blühn

Sie spürt den warmen Sonnenschein

Sie wandert allein!

Meine Seele ruft

Wen?

Ich weiß es nicht.

Was?

Ich verstehe sie nicht!

Warum?

Ich erkenne es nicht.

Meine Seele wandert durch die Dörfer

Entlang der Wege

Über Stege

Über Stufen und Brücken

Nichts kann sie entzücken

Nichts ihrer Trauer entrücken

Sie spürt den Sonnenschein

Sie wandert allein!

Meine Seele wandert allein

Sie ruft

Sie schreit

Stumm

Warum?

Meine Seele wandert über das Meer

Sie ist leer

Sie folgt dem Ruf der Unendlichkeit

Kein Weg ist ihr zu weit

Sie sucht die Stille der Ewigkeit

Sie ist bereit

Meine Seele will gehen

Ich kann sie verstehen!

Meine Seele wandert

Ich wandere mit

In die Weite der Ewigkeit

Nimmt sie mich mit

Wir gehen zu zweit

Jeden Schritt

Meine Seele wandert mit mir

Wir rufen

Wir schweigen

In der Ewigkeit Reigen

Wir verstehen

Wohin wir gehen

Wir sehen die Haine