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Wodurch wurde das Beben im Garten Eden ausgelöst, und was ist so verstörend und betörend? Warum verschwand der Verstand, und wo befindet sich der angstfreie Raum? Kann man der Oberflächlichkeit eine emotionale Tiefe verleihen, und weshalb werden die Zeitgeister immer dreister? Diese Fragen und weitere Begleitumstände des alltäglichen Seins, versucht der Autor mit seinen kurzen Geschichten in Form von Gedichten sowie Aphorismen aufzugreifen und zu beleuchten.
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Seitenzahl: 114
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Dieses Buch möchte ich meiner geliebten Frau Peggy widmen. Sie ist für mich die große Motivation und Inspiration, und trifft im Konzert unserer kleinen Welt immer den richtigen Ton.
Abschied
Der verhinderte Problemlöser
Unendliche Dramen
Zeitlos
Konträre Welten
Der Apfelbaum
Unsichtbarer Dämon
Der falsche Planet
Begehrte Werte
Letzte Tagung
Das fliegende Kätzchen
Infantile Unschuld
Die Verhandlung
Gezeiten der Widrigkeiten
Disharmonie
Realitätsräuber
Die Schuld eines kleinen Mädchens
Edenbeben
Geduld ist eine träge Begleiterin
Der stille Riese
Irrglaube
Betörend und verstörend
Der besondere Mensch
Berechnungsfehler
Hoch hinaus
Der Anfang von Fluch und Segen
Gier ist menschlich
Altruismus verpflichtet
Verkehrte Welt, die gehört richtig gestellt
Nur Vernunft hat Zukunft
Als der Verstand verschwand
Geist oder Ungeist?
Die Diagnose
Das Beste liegt hinter uns
Angstfreier Raum
Kontrollverlust zurückgewinnen
Teil des Problems
Abwehrstratege
Der Fluch der Erwartung
Utopie
Wechselspiele
Reifeprozess
Element, das verbindet und trennt
Befremdlich
Unverbesserlicher Optimist
Eine herausfordernde Dame
Entfremdung
Ikonen
Die Bequemlichkeit der Verweigerung
Irrläufer
Heilsam
Glückssucher
Der wichtigste Augenblick
Süchtig nach der Leichtigkeit des Lebens
Energieverschwender
Das Wunder der Liebe
Monetäre Chimäre
Fluider Schatz
Erziehungsgefälle
Streitbare Spezies
Die Quelle unseres Daseins
Vaterland unser
Bitte, nicht jenseits der Mitte!
Notorisch kategorisch
Dystopie
Geliebtes Ich
Inkarnation des Bösen
Trendfühlig
Heimat, wo bist du geblieben?
Seelenfinsternis mit Lichtblick
Fatales Mittelbares
Gemeinsam einsam
Eine Frage der Perspektive
Luftveränderung
Kritische Masse
Fortschritt
Denkaufgabe
Geordnetes Chaos
Dem Leben so nah und doch so fern
Tierische Sprüche
Antipoden
Auf Abwegen
Flüchtiges Momentum
Seelenkampf
Geballte Vielfalt
Das Geschäft des Lebens
Wertschätzung
Zweifelhaftes Leben
Der schnöde Mammon
Das Paradies des Menschen
Gepeinigte Spezies
Machtspiele
Moderne Propheten
Problematisch apathisch
Der Spekulant
Letzte Gedanken (oder die unvollkommene
Vollkommenheit der Schöpfung) Ferne Wahrheit
Varianz durch Diskrepanz
Ungleiches Zusammentreffen
Lebensimpressionen
Sinnsuche
Zwischen Macht und Ohnmacht
Unbequem extrem
Kein Herz für das Gute
Neue Fantasie durch Amnesie
Fragiles Dasein
Treffen ohne Begegnung
Temporäre Stratosphäre
Schwankungsanfällig
Nach Leben streben
Verlorene Zivilität
Scheinriesen
Warum?
Richtungsweisend
Unterschätzte Macht
Weißlackierer
Mehr, gibt nicht mehr her
Wahre Heimat
Sinn des Lebens
Unechte Ordnung
Penetrant provokant
Kostspieliger Egoismus
Formlos konform
Mit Genuss gegen Verdruss
Zeitgeister werden immer dreister
Heimat suchend
Wörtersalat mit Buchstabendressing
Verstandesgemäß intuitiv
Gegenstandslos
Der Anfang eines neuen Weges ist meist geprägt von Vorsicht und Ängstlichkeit, doch gewinnen wir zunehmend an Sicherheit. Das Verlassen des alten Pfades uns oftmals von Hürden und Hemmnissen befreit, sodass wir dann zu mutigen Taten sind bereit.
Gestern noch empfanden wir
unseres Schicksals Last als viel zu leicht,
wurden unsere Nasen betört
von des Gartens Eden feinsten Düften.
Gestern noch wurde jedes Ziel
tanzenden Schrittes mühelos erreicht,
bewegten sich unsere Sinne
im Gleichklang mit des Frühlings zarten Lüften.
Gestern noch waren wir
des Glückes treueste Gefährten,
spiegelten sich unsere nimmermüden Gefühle im Antlitz vollkommener Harmonie.
Gestern noch war es unserer Herzen gefüllte Kammer
von der wir beide zehrten,
begleitete uns sommerliches Vogelgezwitscher
mit wundervoller Melodie.
Gestern noch tauchte des Alltags grauer Schleier
ein in das Farbenmeer unserer Fantasie,
berührten unsere schwebenden Seelen einander,
losgelöst vom Magnetismus der Vergänglichkeit.
Gestern noch war unseres Kummers Auge
geblendet vom hellen Strahl synchroner Euphorie,
strebten unsere Körper symbiotisch zueinander,
umrahmt vom Herbste güldenem Kleid.
Gestern noch wurde unsere Biografie
würdevoll geschrieben von des Schöpfers Feder,
begegneten sich liebestrunken unsere Blicke
im Banne des Momentes Gunst.
Gestern noch waren unsere Ohren
geschützt vor des Volkes lautem Zeter,
verzierten unsere gemeinsamen Spuren
des Winters weiße Decke mit individueller Kunst.
Heute nun stehe ich hier,
von der Schwerkraft der Einsamkeit
gekrümmt und gedankenleer.
Meine Tränen bedecken
deines leblosen Körpers letzte Stätte,
und es fühlt sich an,
als hätte meiner Zukunft Buch keine Seiten mehr.
Irgendwann im Morgen
werde ich erkennen, dass auch
des Lebensbaumes schönste Frucht vergeht,
und dass,
im Gleichlauf mit den Jahreszeiten,
hinter jeder Endlichkeit
ein neuer Anfang steht.
Auf dem Marktplatz des Lebens
ruft jemand dann und wann,
dass er es besser
als alle anderen kann.
Müsste und Könnte
sind seine liebsten Worte.
Der erlesene Wein des Konjunktivs
ist die von ihm bevorzugte Sorte.
Besondere Momente,
die jeder meist erfolglos anstrebt,
sind für ihn Gewohnheit,
hat diese schon unzählige Male erlebt.
Das Labyrinth der Allwissenheit, aus dem bisher niemand den Ausgang fand, hat er mühelos bezwungen, da er einfach geklettert ist über jede störende Wand.
Wenn man ihn denn nur
ließe richtig machen irgendwann, würde die ganze Gesellschaft
von ihm profitieren dann.
Der Probleme Lösungen sind gar nicht so schwer,
denn diese geistern schon lange
in seinem Kopf umher.
Eines Tages klopft die Chance
auf Veränderung an seiner Türe an,
doch bleibt diese verschlossen;
es passt gerade nicht momentan.
Die Gnade des Alterns
wurde dir würdelos genommen,
hattest das Nest der Unschuld kaum verlassen.
Dein Reifeprozess
hatte gerade erst begonnen,
die frische Farbe der Unbedarftheit
war soeben noch dabei, langsam zu verblassen.
So zierlich die Gestalt,
so stark war der Wille,
respektvoll schien das Schicksal
deinen Weg glatt zu asphaltieren.
Lärmende Probleme kamen nicht an
gegen deine souveräne Stille,
keine noch so kräftige Bremse
konnte deinen Vorwärtsdrang blockieren.
Deines Baumes Früchte
waren bereit für die erste Ernte,
warteten auf dich
für den genussvollen Verzehr.
Je mehr sich des Lebens Jungfräulichkeit
von dir entfernte,
desto stärker nährte
die Neugierde dein Begehr.
Lockere Versprechen
konnten dein gefestigtes Ich nicht verführen,
konzertiert brachtest du
jede Hürde des Zufalls zum Fallen.
Der Fügung Gunst
wollte dich schon zur Königin küren.
Das Besondere im unprätentiösen Gewand
kommt gut an und gefällt fast allen.
Leider ist der Logenplatz
nicht mehr von dir besetzt,
von dem du solltest
das Lustspiel des glücklichen Seins genießen.
Auf die Bühne einer Tragödie gezerrt, wurde dir
schon im ersten Akt der Todesstoß versetzt.
Bist nunmehr für immer fort,
und die Tränen hören nicht mehr auf zu fließen.
Der Kleingeistige sucht immer nach großen Fehlern bei den Anderen, während der Geistreiche immer kleine Fehler bei sich selbst findet.
Das Ticken,
was ich eben noch hab vernommen,
verhallt in meines Innern
verwaister Zone.
Meine Geistesgegenwart
hat sich eine Auszeit genommen.
Vergebliches Lauschen
nach des Alltags schrillem Tone.
Gedankenleer
entgleitet mir jegliches Empfinden,
bin der Welt
für einen Augenblick komplett entrückt.
Keine Erregung
kann meine Aufmerksamkeit binden.
Betörende Stille
umgarnt ganz laut mein Seelenglück.
Das Primat der Zeit
verliert mich kurz aus seinen Augen.
Keine Chronologie,
die mich zur Eile drängt.
Es sind nur meine Instinkte,
die zur Wahrnehmung taugen.
Ohne messbare Einheit,
die mein Befinden einschränkt.
Plötzlich sehe ich wieder vor mir,
des Lebens große Uhr.
Kostbare Momente,
gierig verschlungen von den Sekunden.
Doch langsam bewegen sich
die Zeiger nur,
wenn unser Gemüt
wird von quälenden Geistern geschunden.
Der eine ist längst da,
wo der andere gern wäre.
Seine Leichtigkeit fegt hinweg
über des anderen Schwere.
Der eine hat schönste Dinge,
nach denen der andere strebt.
Seines Gemütes Sonne strahlt immerzu,
in dessen Schatten der andere traurig lebt.
Des einen goldene Füllhorn
ist des anderen kaputte Gefäß.
Der eine fällt immer auf die Füße,
der andere nur auf sein Gesäß.
Der eine sieht des Glückes Sterne,
nach denen der andere immer vergeblich greift.
Seine saftigen Trauben hängen nie zu hoch,
während des anderen Frucht nie reift.
Das Leben zweier Menschen,
die nie einander begegnet sind.
Sie sind Günstling und Opfer
ihres Geistes Kind.
Es stand einst ein Apfelbaum
auf von Sonne gedüngtem Grund.
Großzügig waren seine süßen Gaben
von allen zu erreichen.
Über viele Dekaden stoisch ausharrend,
doch dann schlug seine Stund.
Fest verwurzelte Stetigkeit
musste plötzlich Neuem weichen.
Wo vorher stand
das hölzerne Synonym für Beständigkeit,
wurde geschaffen ein wohliger Platz,
mühselig in vielen Stunden.
Ein in Stein gemeißelter Beleg
für Liebe und glückselige Zweisamkeit.
Der Ort, wo zwei Menschen auf Erden
haben ihr himmlisches Paradies gefunden.
Doch hier zieht eines Tages
die Vergänglichkeit ein.
Kleines, gemeinsames Glück
wird dem großen Kapital überlassen.
Visionäre verschaffen ihren
stählernen Gehilfen ein neues Heim.
Deren Notwendigkeit können Apologeten
in überzeugende Worte fassen.
Auch dieser Tempel des einstigen
Fortschritts steht heute nicht mehr.
Der belastenden Dinge hat sich
die künstliche Intelligenz entledigt.
Diese neue Macht vermisst
den Menschen nicht so sehr,
denn sie hat sich der Krone
ihres Schöpfers nunmehr befähigt.
Dem technologischen Wandel,
der seinerzeit so stark wurde betrieben,
ist der Mensch längst
zum Opfer gefallen.
Zurück sind nur Rudimente
früheren Lebens geblieben,
deren letzte Signale
in der Weite des Universums verhallen.
Das Problem des Hochmutes ist,
dass er zu feige ist,
sich in den tiefen Niederungen
des Lebens zu bewegen.
Genüsslich saugt er alles auf, die flüssig hinterlassene Gabe. Die Heiterkeit nimmt ihren Lauf, er fühlt sich als Mann und nicht als Knabe. So schön es auch war das letzte Fest, das Ende lässt sich nie vertreiben. Dennoch hinterlässt alles Große immer einen Rest,
den sich alles Kleine kann neugierig einverleiben.
Der Heranwachsende feiert ausgelassen,
immer mit dabei ist ein fluider Geist.
Wirre Gedanken die ihn erfassen,
lichten sich erst am nächsten Tage meist.
Das Glas der Hemmungen ist fast leer,
das Gefäß der Sorglosigkeit ist gut gefüllt.
Die Vernunft wird beschützt vom wehrlosen Heer,
die Ratio ist mit einem dunklen Tuch verhüllt.
Als Mann noch jung an Jahren, sind seine Toasts und Vorlieben schon alt. Anhängig sind diverse Verfahren, jeder Rausch wird verteidigt vom Anwalt. Mit jedem weiteren Höhenflug sinkt zunehmend die Gravitation. Wer benötigt schon einen realen Bezug, wenn die Illusion verspricht einen guten Lohn.
Sich befindend im besten Alter, konnte er der Talente Blumen noch nicht gießen. Ihm wurde entzogen sein Lebensgestalter, mit dem er alles so hochprozentig konnte genießen. Mit ihm sind auch die Kameraden verschwunden,
da er das verbindende Seil trennen musste.
Geblieben sind allein die schlimmen Wunden,
und ein Gewissen, das von alldem nichts wusste.
Die Abstinenz ist leider fast nie von langer Dauer, weil Körper und Seele in Nüchternheit erstarren. Es muss wieder her ein klarer Schauer, die Synapsen können nicht ausgetrocknet verharren. Der Widrigkeiten hohe Wellen kann man nur euphorisiert und berauscht bezwingen. Der wache Geist kann sich nicht dem Alltag stellen, dann lieber benommen in den Abgrund springen.
Von vielen Verführern im Leben
tun uns nur die wenigsten wirklich gut.
Sie versprechen uns Reichtum zu geben, doch meistens hinterlassen sie nur Armut. Heuchlerisch versuchen sie zu schließen ein Vakuum, das ohne sie niemals so groß wäre. Die Opfer gehen dann unter im Delirium, nur wenige schaffen es noch auf die rettende Fähre.
Ein Junge steht vor mir, ersichtlich wohlgeraten
in Erziehung und Statur.
Der offene Blick wirkt neugierig und
doch seltsam verschlossen.
Steht er glücklich im Licht, und die Melancholie
wirft auf ihn einen kleinen Schatten nur?
Er hat scheinbar in diesem Moment
einen Pakt mit der Verzweiflung geschlossen.
Zusammengepresste Lippen möchten nichts verraten, doch sagen die wachen Augen um so mehr. Ich bemerke einen zitternden Körper, der stark transpiriert. Ist es nur eine leichte Unpässlichkeit, oder drückt gar das Gemüt so schwer? Vielleicht ist es nur meine evidente Bemusterung, die ihn latent kompromittiert.
Was gäbe ich darum, könnte ich ihm nunmehr wenige Worte entlocken. Unser beider Ohnmacht würde etwas von ihrer Kraft genommen. Versperrt ein größerer Stein seinen Weg, oder ist es womöglich ein riesiger Brocken? Welche Frage stellt sich mir, und warum sollte gerade von mir die richtige Antwort kommen?
Als fühlte ich eine imaginäre Schuld, knie ich spontan vor dem Knaben hin. Während ich vorsichtig nach seinem Arm greife, wird er von einer unsichtbaren Kraft weggezogen. Spüre sofort, dass ich nun verantwortlich für dessen Schicksal bin. Er wird in diesem Augenblick von einer bösen Macht im braunen Gewand um seine Freiheit betrogen.
Hocke allein auf dem Boden,
von dem Jungen keine Spur.
Versuche noch einmal alles zu überblicken,
doch sehe ich des kleinen Burschen Jacke nur.
Erst jetzt bemerke ich den herunterhängenden
Stofffetzen; ein gelber Stern auf dem „Jude“ steht.
Voller Scham blicke ich zum Himmel,
und denke: „Dies ist nicht mehr mein Planet.“
Prinzipien als treue Begleiter
sind wirklich wunderbar,
wenn sie nicht
an uns kleben zu fest.
Es wirkt jedoch
zuweilen sonderbar,
wenn diese so stark mit uns verwachsen sind,
dass kein Grundsatz sich mehr entfernen lässt.
Stolz ist ein prachtvolles Kleidungsstück,
das uns schmückt und ziert.
Man sollte es gerne
und würdevoll tragen.
Doch wenn es uns
die Luft zu sehr abschnürt,
sollte man häufiger öffnen
den zu engen Kragen.
Gerechtigkeit ist eine Diva,
so anmutig und magisch.
Jeder möchte sie täglich begrüßen
und am liebsten berühren.
Doch leider endet des Öfteren
die Begegnung tragisch,
da diese sich, in der Regel, lässt
nur sehr schwer dauerhaft verführen.
Ehrlichkeit ist eine wertvolle Eigenschaft,
so edel und rein.
Sie zu besitzen
ist meistens ein kostbares Gut.
Doch so richtig
schmückt sie nur unser Dasein,
wenn diese nicht zu sehr
auf die Verletzung des Anderen beruht.
Toleranz ist eine ehrbare Dame,
so gutmütig und verständnisvoll.
Viele genießen ihre Anwesenheit
und werden gerne mit ihr gesehen.
Doch wenn man sie einmal
zu sich nach Hause einladen soll,
passt es uns sehr häufig nicht,
doch möchten wir uns das nicht eingestehen.
Es gibt im Leben
so viele Tugenden und echte Werte,